Alfred Höchstätter 5 Juni 1902 in Wiener Neustadt 25 Jänner 1944 in München Stadelheim war ein österreichischer Arbeiter
Alfred Höchstätter

Alfred Höchstätter (5. Juni 1902 in Wiener Neustadt – 25. Jänner 1944 in München-Stadelheim) war ein österreichischer Arbeiter und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Er wurde am 19. November 1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und zwei Monate später mit dem Fallbeil hingerichtet.
Leben
Höchstätter war Arbeiter der Raxwerke, einer großen Lokomotivtender- und Rüstungsgüterfabrik in Wiener Neustadt während des NS-Regimes. Er war verheiratet. An seinem Arbeitsplatz lernte er den Schlosser aus Oed kennen, der nach der Annexion Österreichs durch das NS-Regime eine Widerstandszelle aufbaute und Verbindung mit den Zentralstellen in Wien aufgenommen hatte. Er bekam Kopien der von den Nationalsozialisten verbotenen Roten Fahne und andere NS-kritische Schriften, die er mit Hilfe seiner Mitkämpfer und Alfred Höchstätter verbreitete. Außerdem organisierte er Zusammenkünfte und hob Mitgliedsbeiträge ein. Postl unterstützte auch die Angehörigen seines inzwischen hingerichteten Wiener Verbindungsmannes. In den illegalen Schriften mit „hochverräterischem Inhalt“, so die spätere Anklageschrift, wurde zur Sabotage in der Rüstungsindustrie und zum langsamen Arbeiten aufgefordert. Höchstätter übernahm die Verteilung von Streuzetteln im Stadtgebiet von Wiener Neustadt. Aus Angst vor Entdeckung wurden allerdings zwei Pakete mit Flugblättern verbrannt.
Haiden, Höchstätter und Postl wurden verhaftet, an der Wiener Neustädter Außenstelle der Gestapo Wien erkennungsdienstlich behandelt, verhört und schwer misshandelt. Am 28. Oktober 1943 verhandelte der Volksgerichtshof in Regensburg gegen sieben Genossen der Widerstandsgruppe Postl. In der Urteilsausfertigung wurde unter anderem festgehalten: „Die Angeklagten haben es unternommen, der Kriegsmacht des Reiches einen Nachteil zuzufügen und werden daher sämtliche zum Tode verurteilt.“ Zum Zwecke der Hinrichtung wurden alle sieben in das Zuchthaus München-Stadelheim überstellt. Die Ehefrau Höchstätters war nach München gereist und drängte vehement darauf, ihren Mann noch vor der kurzfristig angesetzten Hinrichtung sehen zu dürfen. Dies gelang ihr. Am 25. Jänner 1944, unmittelbar nach dem Besuch seiner Frau, wurde Alfred Höchstätter gemeinsam mit Ludwig Haiden und Josef Postl hingerichtet.
Gedenken
An Alfred Höchstätter erinnern ein Denkmal, eine Gasse und ein Stolperstein, alle in Wiener Neustadt:
- Im Jahr 1948 wurde auf dem Gelände der Rax-Werke ein Denkmal mit einem metallenen Kranz und der Inschrift „Niemals vergessen“ sowie einem KZ-Winkel mit einer Häftlingsnummer der Öffentlichkeit übergeben. Das Denkmal wurde mittels Geldspenden von Arbeitern und Angestellten der Rax-Werke finanziert, von ihnen ehrenamtlich für die getöteten Kollegen hergestellt und auf dem Industriegelände platziert. 1973 versetzte man es an den heutigen Standort in der Pottendorfer Straße an der Kreuzung zur Stadionstraße. Das Denkmal war jenen Arbeitern der Rax-Werke gewidmet, die zu Opfern des Nationalsozialismus wurden: , Alfred Höchstätter, Julius Puschek, und . Die Inschrift auf einer metallernen Tafel über dem Kranz lautet:
UNSEREN VOM DEUTSCHEN
FASCHISMUS GEMORDETEN
GENOSSEN, DIE FÜR EIN FREIES
ÖSTERREICH STARBEN
HAIDEN LUDWIG HOCHSTÖTTER ALFRED
PUSCHEK JULIUS WINKELMANN FRANZ
POSTL JOSEF
IM GEDENKEN
DIE GEWERKSCHAFT
DES RAXWERKES
- Im Jahr 1970 wurde eine Nebengasse der Fischauer Gasse in Alfred-Höchstätter-Gasse umbenannt.
- Im Jahr 2010 verlegte der deutsche Künstler Gunter Demnig vor dem Haus Wiener Straße 51 einen Stolperstein zum Gedenken an den Widerstandskämpfer.
Quellen
- : Alfred Höchstätter: Wegen der Verbreitung von Flugblättern hingerichtet. Wiener Neustadt: Stolpersteine für Wiener Neustadt 2010
- auch in Haferstroh/Huber/Rosecker (Hg.): Stadtführer des Erinnerns. Stolpersteine Wiener Neustadt. Wiener Neustadt: Verein Alltag Verlag, November 2011, 157–160
- Karl Flanner: Freiheitskampf. Widerstand im Gebiet Wiener Neustadt 1938 bis 1945. Wiener Neustadt: Verein Alltag Verlag 2003
- Anklageschrift vom 10. September 1943 (Kopie im Industrieviertel-Museum)
Einzelnachweise
- Heute Europa-Haus im Stadtpark
Personendaten | |
---|---|
NAME | Höchstätter, Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Arbeiter und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime |
GEBURTSDATUM | 5. Juni 1902 |
GEBURTSORT | Wiener Neustadt |
STERBEDATUM | 25. Januar 1944 |
STERBEORT | München-Stadelheim |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Alfred Höchstätter, Was ist Alfred Höchstätter? Was bedeutet Alfred Höchstätter?
Alfred Hochstatter 5 Juni 1902 in Wiener Neustadt 25 Janner 1944 in Munchen Stadelheim war ein osterreichischer Arbeiter und Widerstandskampfer gegen das NS Regime Er wurde am 19 November 1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und zwei Monate spater mit dem Fallbeil hingerichtet LebenHochstatter war Arbeiter der Raxwerke einer grossen Lokomotivtender und Rustungsguterfabrik in Wiener Neustadt wahrend des NS Regimes Er war verheiratet An seinem Arbeitsplatz lernte er den Schlosser aus Oed kennen der nach der Annexion Osterreichs durch das NS Regime eine Widerstandszelle aufbaute und Verbindung mit den Zentralstellen in Wien aufgenommen hatte Er bekam Kopien der von den Nationalsozialisten verbotenen Roten Fahne und andere NS kritische Schriften die er mit Hilfe seiner Mitkampfer und Alfred Hochstatter verbreitete Ausserdem organisierte er Zusammenkunfte und hob Mitgliedsbeitrage ein Postl unterstutzte auch die Angehorigen seines inzwischen hingerichteten Wiener Verbindungsmannes In den illegalen Schriften mit hochverraterischem Inhalt so die spatere Anklageschrift wurde zur Sabotage in der Rustungsindustrie und zum langsamen Arbeiten aufgefordert Hochstatter ubernahm die Verteilung von Streuzetteln im Stadtgebiet von Wiener Neustadt Aus Angst vor Entdeckung wurden allerdings zwei Pakete mit Flugblattern verbrannt Haiden Hochstatter und Postl wurden verhaftet an der Wiener Neustadter Aussenstelle der Gestapo Wien erkennungsdienstlich behandelt verhort und schwer misshandelt Am 28 Oktober 1943 verhandelte der Volksgerichtshof in Regensburg gegen sieben Genossen der Widerstandsgruppe Postl In der Urteilsausfertigung wurde unter anderem festgehalten Die Angeklagten haben es unternommen der Kriegsmacht des Reiches einen Nachteil zuzufugen und werden daher samtliche zum Tode verurteilt Zum Zwecke der Hinrichtung wurden alle sieben in das Zuchthaus Munchen Stadelheim uberstellt Die Ehefrau Hochstatters war nach Munchen gereist und drangte vehement darauf ihren Mann noch vor der kurzfristig angesetzten Hinrichtung sehen zu durfen Dies gelang ihr Am 25 Janner 1944 unmittelbar nach dem Besuch seiner Frau wurde Alfred Hochstatter gemeinsam mit Ludwig Haiden und Josef Postl hingerichtet GedenkenAn Alfred Hochstatter erinnern ein Denkmal eine Gasse und ein Stolperstein alle in Wiener Neustadt Im Jahr 1948 wurde auf dem Gelande der Rax Werke ein Denkmal mit einem metallenen Kranz und der Inschrift Niemals vergessen sowie einem KZ Winkel mit einer Haftlingsnummer der Offentlichkeit ubergeben Das Denkmal wurde mittels Geldspenden von Arbeitern und Angestellten der Rax Werke finanziert von ihnen ehrenamtlich fur die getoteten Kollegen hergestellt und auf dem Industriegelande platziert 1973 versetzte man es an den heutigen Standort in der Pottendorfer Strasse an der Kreuzung zur Stadionstrasse Das Denkmal war jenen Arbeitern der Rax Werke gewidmet die zu Opfern des Nationalsozialismus wurden Alfred Hochstatter Julius Puschek und Die Inschrift auf einer metallernen Tafel uber dem Kranz lautet Stolperstein fur Alfred Hoch statterUNSEREN VOM DEUTSCHEN FASCHISMUS GEMORDETEN GENOSSEN DIE FUR EIN FREIES OSTERREICH STARBEN HAIDEN LUDWIG HOCHSTOTTER ALFRED PUSCHEK JULIUS WINKELMANN FRANZ POSTL JOSEF IM GEDENKEN DIE GEWERKSCHAFT DES RAXWERKES dd dd Im Jahr 1970 wurde eine Nebengasse der Fischauer Gasse in Alfred Hochstatter Gasse umbenannt Im Jahr 2010 verlegte der deutsche Kunstler Gunter Demnig vor dem Haus Wiener Strasse 51 einen Stolperstein zum Gedenken an den Widerstandskampfer Quellen Alfred Hochstatter Wegen der Verbreitung von Flugblattern hingerichtet Wiener Neustadt Stolpersteine fur Wiener Neustadt 2010 auch in Haferstroh Huber Rosecker Hg Stadtfuhrer des Erinnerns Stolpersteine Wiener Neustadt Wiener Neustadt Verein Alltag Verlag November 2011 157 160 Karl Flanner Freiheitskampf Widerstand im Gebiet Wiener Neustadt 1938 bis 1945 Wiener Neustadt Verein Alltag Verlag 2003 Anklageschrift vom 10 September 1943 Kopie im Industrieviertel Museum EinzelnachweiseHeute Europa Haus im StadtparkNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 5 Februar 2020 PersonendatenNAME Hochstatter AlfredKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Arbeiter und Widerstandskampfer gegen das NS RegimeGEBURTSDATUM 5 Juni 1902GEBURTSORT Wiener NeustadtSTERBEDATUM 25 Januar 1944STERBEORT Munchen Stadelheim