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Dieser Artikel befasst sich mit dem Scharfrichter Alois Weiß Zum Heraldiker und Genealogen siehe Alois Weiß von Starkenf

Alois Weiß

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Scharfrichter Alois Weiß. Zum Heraldiker und Genealogen siehe Alois Weiß von Starkenfels.

Alois Weiß (* 16. Oktober 1906 in Ruma, Kroatien-Slawonien, Österreich-Ungarn; † 26. Februar 1969 in Straubing) war ein deutscher Scharfrichter zur Zeit des Nationalsozialismus im Deutschen Reich. Er war von 1943 bis 1945 Scharfrichter in der zentralen Hinrichtungsstätte für den Vollstreckungsbezirk IX im Gefängnis Pankrác in Prag im deutsch besetzten Protektorat Böhmen und Mähren. In diesem Zeitraum war Weiß an insgesamt 1079 Hinrichtungen beteiligt.

Leben

Der ehemalige Lagerhaushelfer aus München und Assistent des Münchner Scharfrichters Johann Reichhart war vom 2. Februar 1943 an Chefhenker im Gefängnis Pankrác (deutsch: Pankratz), damals ein Untersuchungsgefängnis der Gestapo im Süden von Prag. Bis 1945 wurden 1079 Personen in der so genannten Sekyrárna (Beilraum) hingerichtet.

Im Jahr 1943 wurde Alois Weiß siebter Hauptscharfrichter des Deutschen Reiches neben Johann Reichhart, Ernst Reindel, Friedrich Hehr, , und , einem Gehilfen Hehrs. Bereits am 27. Mai 1943 enthauptete er im Minutentakt innerhalb einer Viertelstunde gleich zehn Menschen. Weiß’ Assistenten waren die Tschechen Alfred Engel (aus Holešovice), Robert Týfa (* 3. August 1891 in České Budějovice); † (hingerichtet) 26. Oktober 1946 in Prag, zusammen mit Cyril Hanzl (* 1. Juli 1893), Alois Hrůza (* 14. Juli 1893) und Walter Stögbauer (* 8. Mai 1898). Robert Týfa war Gehilfe von Alois Weiß, und Jan Křížek, der seinen Namen in Johann Kreuz änderte. Später wurden die Assistenten von der Gestapo ausgetauscht, neu hinzu kamen Antonín Nerad (* 19. Oktober 1889; † (hingerichtet) 25. April 1947 in Prag) aus Prag-Braník und Otto Schweiger, Schwager von Weiß.

Weiß galt als ein effizienter und zuverlässiger Scharfrichter. Einschließlich Protektoratszulage im Protektorat Böhmen und Mähren für dort arbeitende deutsche „Gefolgschaftsmitglieder“ betrug sein Verdienst in seinem Wirkungszeitraum über 45.000 Reichsmark.

Nach dem Krieg lebte Weiß in der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahr 1947 wollten die bayerischen Justizbehörden den Scharfrichter von Prag im Freistaat wieder als Henker einstellen. Doch das Vorhaben zerschlug sich, als 1949 das Grundgesetz die Todesstrafe in Deutschland abschaffte.

Der frühere Scharfrichter verarmte. Im Jahr 1953 klagte er beim Verwaltungsgericht Regensburg Versorgungsansprüche ein. Er trug vor, dass er durch die Abschaffung der Todesstrafe in Deutschland seine Arbeitsgrundlage verloren, aber offiziell seine Arbeit nicht beendet habe. Weiß forderte daher einen angemessenen Lohn. Das Gericht wies den Antrag ab. Der Fall Weiß wurde am Ende von den deutschen und tschechischen Behörden zu den Akten gelegt.

Alois Weiß starb in Straubing im Alter von 62 Jahren.

Literatur

  • Matthias Blazek: Scharfrichter in Preußen und im Deutschen Reich 1866–1945. ibidem-Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8382-0107-8.
  • Klaus Hillenbrand: Berufswunsch Henker: Warum Männer im Nationalsozialismus Scharfrichter werden wollten. Campus Verlag, Frankfurt/New York 2013, ISBN 978-3-593-39723-8.
  • Marek Mahdal: Pankrácká sekyrárna. 30. November 2004 (beinhaltet das Zeugnis des Prager Scharfrichters [Anhang aus den Jahren 1945–1946] und Informationen aus dem Archiv der Gefängnisverwaltung der Tschechischen Republik). (Online-Ressource.)
  • Aleš Kýr: Die Gedenkstätte Pankrác in Prag. Entstehung und Entwicklung der Gedenkstätte und ihrer historischen Ausstellung bis zum Jahre 1989. In: Perspektiven für die Dokumentationsstelle Brandenburg. hrsg. von Günter Morsch und Sylvia de Pasquale, LIT VERLAG, Münster 2004, S. 87–88.

Weblinks

  • Marianne Golz-Goldlust (31. Januar 1895 – 8. Oktober 1943), bei rgolz.de

Einzelnachweise

  1. Vgl. Tankred Koch: Geschichte der Henker – Scharfrichter-Schicksale aus acht Jahrhunderten. Heidelberg 1988/1991, S. 302.
  2. Vgl. Richard J. Evans: Rituale der Vergeltung – Die Todesstrafe in der deutschen Geschichte 1532–1987. Kindler, Hamburg 2001, ISBN 3-463-40400-1, S. 864.
  3. Seznam popravených pro retribuční trestné činy seřazených dle data popravy.
  4. Antonín Nerad war ab März 1944 Gehilfe von Alois Weiß. Er wurde im August 1945 verhaftet und am 25. April 1947 neben anderen im Gefängnis in Prag hingerichtet. (Liste der 1947 in Prag hingerichteten Personen (Memento des Originals vom 30. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2, Hillenbrand, S. 150).
  5. Hillenbrand, S. 108. Vergleiche Stanislav Motl: Svědek z cely smrti. Rybka Publishers, Prag 2010, ISBN 978-80-87067-47-5.
  6. Das System der vielen Fallbeile. taz.de vom 4. September 2010.
  7. Henker z. Wv., DIE ZEIT, 21. Mai 1953, Nr. 21.
  8. Stanislav Motl (Hrsg.): Český rozhlas. Stopy, fakta, tajemství: Jedenáct smrtihlavů. rozhlas.cz (tschechisch), 23. November 2013.
  9. Auskunft des Stadtarchivs Straubing zur „Mittleren Meldekartei“, Alois Weiß. Die im Internet kursierende Angabe, Alois Weiß sei 1986 gestorben, bezeichnet aus diesem Grund Fachbuchautor Klaus Hillenbrand als falsch.
Normdaten (Person): GND: 1043447679 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 305329888 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Weiß, Alois
KURZBESCHREIBUNG deutscher Henker
GEBURTSDATUM 16. Oktober 1906
GEBURTSORT Ruma
STERBEDATUM 26. Februar 1969
STERBEORT Straubing

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 04:31

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Scharfrichter Alois Weiss Zum Heraldiker und Genealogen siehe Alois Weiss von Starkenfels Alois Weiss 16 Oktober 1906 in Ruma Kroatien Slawonien Osterreich Ungarn 26 Februar 1969 in Straubing war ein deutscher Scharfrichter zur Zeit des Nationalsozialismus im Deutschen Reich Er war von 1943 bis 1945 Scharfrichter in der zentralen Hinrichtungsstatte fur den Vollstreckungsbezirk IX im Gefangnis Pankrac in Prag im deutsch besetzten Protektorat Bohmen und Mahren In diesem Zeitraum war Weiss an insgesamt 1079 Hinrichtungen beteiligt LebenDer ehemalige Lagerhaushelfer aus Munchen und Assistent des Munchner Scharfrichters Johann Reichhart war vom 2 Februar 1943 an Chefhenker im Gefangnis Pankrac deutsch Pankratz damals ein Untersuchungsgefangnis der Gestapo im Suden von Prag Bis 1945 wurden 1079 Personen in der so genannten Sekyrarna Beilraum hingerichtet Zentrale Hinrichtungsstatten und Vollstreckungsbezirke im Deutschen Reich 1944 Im Jahr 1943 wurde Alois Weiss siebter Hauptscharfrichter des Deutschen Reiches neben Johann Reichhart Ernst Reindel Friedrich Hehr und einem Gehilfen Hehrs Bereits am 27 Mai 1943 enthauptete er im Minutentakt innerhalb einer Viertelstunde gleich zehn Menschen Weiss Assistenten waren die Tschechen Alfred Engel aus Holesovice Robert Tyfa 3 August 1891 in Ceske Budejovice hingerichtet 26 Oktober 1946 in Prag zusammen mit Cyril Hanzl 1 Juli 1893 Alois Hruza 14 Juli 1893 und Walter Stogbauer 8 Mai 1898 Robert Tyfa war Gehilfe von Alois Weiss und Jan Krizek der seinen Namen in Johann Kreuz anderte Spater wurden die Assistenten von der Gestapo ausgetauscht neu hinzu kamen Antonin Nerad 19 Oktober 1889 hingerichtet 25 April 1947 in Prag aus Prag Branik und Otto Schweiger Schwager von Weiss Weiss galt als ein effizienter und zuverlassiger Scharfrichter Einschliesslich Protektoratszulage im Protektorat Bohmen und Mahren fur dort arbeitende deutsche Gefolgschaftsmitglieder betrug sein Verdienst in seinem Wirkungszeitraum uber 45 000 Reichsmark Nach dem Krieg lebte Weiss in der Bundesrepublik Deutschland Im Jahr 1947 wollten die bayerischen Justizbehorden den Scharfrichter von Prag im Freistaat wieder als Henker einstellen Doch das Vorhaben zerschlug sich als 1949 das Grundgesetz die Todesstrafe in Deutschland abschaffte Der fruhere Scharfrichter verarmte Im Jahr 1953 klagte er beim Verwaltungsgericht Regensburg Versorgungsanspruche ein Er trug vor dass er durch die Abschaffung der Todesstrafe in Deutschland seine Arbeitsgrundlage verloren aber offiziell seine Arbeit nicht beendet habe Weiss forderte daher einen angemessenen Lohn Das Gericht wies den Antrag ab Der Fall Weiss wurde am Ende von den deutschen und tschechischen Behorden zu den Akten gelegt Alois Weiss starb in Straubing im Alter von 62 Jahren LiteraturMatthias Blazek Scharfrichter in Preussen und im Deutschen Reich 1866 1945 ibidem Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8382 0107 8 Klaus Hillenbrand Berufswunsch Henker Warum Manner im Nationalsozialismus Scharfrichter werden wollten Campus Verlag Frankfurt New York 2013 ISBN 978 3 593 39723 8 Marek Mahdal Pankracka sekyrarna 30 November 2004 beinhaltet das Zeugnis des Prager Scharfrichters Anhang aus den Jahren 1945 1946 und Informationen aus dem Archiv der Gefangnisverwaltung der Tschechischen Republik Online Ressource Ales Kyr Die Gedenkstatte Pankrac in Prag Entstehung und Entwicklung der Gedenkstatte und ihrer historischen Ausstellung bis zum Jahre 1989 In Perspektiven fur die Dokumentationsstelle Brandenburg hrsg von Gunter Morsch und Sylvia de Pasquale LIT VERLAG Munster 2004 S 87 88 WeblinksMarianne Golz Goldlust 31 Januar 1895 8 Oktober 1943 bei rgolz deEinzelnachweiseVgl Tankred Koch Geschichte der Henker Scharfrichter Schicksale aus acht Jahrhunderten Heidelberg 1988 1991 S 302 Vgl Richard J Evans Rituale der Vergeltung Die Todesstrafe in der deutschen Geschichte 1532 1987 Kindler Hamburg 2001 ISBN 3 463 40400 1 S 864 Seznam popravenych pro 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