Das Amt Mühlenhof war ein kurfürstlich brandenburgisches später königlich preußisches Domänen und Justizamt Seine Ursprü
Amt Mühlenhof

Das Amt Mühlenhof war ein kurfürstlich-brandenburgisches, später königlich-preußisches Domänen- und Justizamt. Seine Ursprünge gehen zurück auf das Jahr 1448, als die Patrizier mehrere Mühlen und Ländereien an Kurfürst Friedrich II. abtreten mussten. Durch Säkularisation und weitere Zukäufe entstand in der Folge ein umfangreiches Amt, das anfangs vor allem der Versorgung des Hofes diente und zahlreiche Dörfer verwaltete, die heute überwiegend nach Berlin eingemeindet sind.
Geschichte
Der Berliner Unwille, eine Revolte von Bürgern der Doppelstadt Berlin-Cölln gegen den Bau des Berliner Stadtschlosses, endete 1448 mit dem Kompromiss, dass die Patrizier Mühlen und Ländereien an Friedrich II. zurückgeben mussten, die frühere Herrscher freigiebig vergeben hatten. Diese benötigte der Kurfürst auch, da er nach der Übernahme der Mark Brandenburg im Jahre 1415 durch die Hohenzollern mit dem Bau des Schlosses in Berlin sesshaft wurde. Zur Verwaltung der Güter wurde ein Mühlenmeister eingesetzt, der nicht nur die unmittelbar am benachbarten Mühlendamm in der Spree befindlichen Mühlen, sondern auch den Mahlzwang überwachte. Seine und die Hauptaufgabe des späteren Amtmannes bestand jedoch darin, die für die Hofhaltung notwendigen Naturalien zu beschaffen.
Erst mit dem Kauf der Dörfer Schöneberg und Wilmersdorf bildete sich nach 1506 das Amt Mühlenhof heraus. In der Mitte des 16. bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts war Amt Mühlenhof mit Amt Mühlenbeck kombiniert. Durch Säkularisation und Kauf weiterer Ländereien und Objekte im 16., 17. und 18. Jahrhundert wuchs das Gebiet weiter. Das Amt Mühlenhof war bis Mitte des 18. Jahrhunderts mit dem Amt Mühlenbeck kombiniert. Neben dem Amtshauptmann beschäftigte das Amt (1746) einen Oberamtmann, einen Obereinnehmer, einen Obermühleninspektor, einen Korn- und Futterschreiber, einen Mühlen- und Waagenkontrolleur, etliche Mühlenwaagemeister und einen Malz-Waagemeister.
1811 wurde das Amt Mühlenhof mit den Ämtern Köpenick und sowie dem östlich der Spree gelegenen Teil des Amtes Spandau vereinigt. Die Ämter wurden zunächst noch getrennt, aber vom selben Amtmann geführt. Amt Mühlenhof weitergeführt. 1816 bis 1822 unterstand das Amt der Regierung in Berlin und nach deren Auflösung der Regierung in Potsdam. Es wurde reines Rentamt.
1853 wurde die Rentamtskasse vom Mühlenhof aufgelöst und mit denen von Teltow und Niederbarnim vereinigt. 1874 wurde im Zuge der Kreisreform auch das Polizeiamt aufgelöst und nur noch vereinzelt Aufgaben wahrgenommen, die nicht auf die Kreisverwaltung übergegangenen waren. 1903 wurden die Ämter Berlin und Mühlenhof wieder zum Königlichen Domänen-Rentamt Berlin-Mühlenhof vereinigt. Dieses bestand bis 1945.
Amtssitze
Bereits seit dem 14. Jahrhundert (1354 erstmalig erwähnt) wohnte der Mühlmeister auf dem Mühlenhof am Mühlendamm (dort wo seit 1942 die Alte Münze steht). 1580 wurde der Mühlenhof von Rochus Graf zu Lynar ausgebaut. Nach Verfall im Dreißigjährigen Krieg wurde das Gebäude 1686/87 durch Johann Arnold Nering erneuert. Der nun dreigeschossige Mühlenhof mit steilem Satteldach bot Händlern unter den Arkaden Raum für ihre Läden. In den oberen Stockwerken wohnten und arbeiteten der Amtmann und die Kornschreiber. Auf der Hofseite lagen Vorratsräume, Speisesäle, Remisen und Ställe. Das Grundstück Mühlendamm Nr. 32 blieb bis etwa 1850 Sitz des Mühlenhofs, dann zog das Mühlenhofamt in die Kleine Jägerstraße Nr. 2–3 und 1856 in die neuen Mühlengebäude am Mühlendamm Nr. 1, wo es bis zu seiner Auflösung blieb.
Zugehörige Orte
Zum Amt Mühlenhof gehörten im Jahre 1800:
- Ahrensfelde – Das Gebiet des heutigen Ahrensfelde wurde zwischen 1486 und 1499 von der Berliner Familie Strohband erworben.
- Schöneberg wurde in mehreren Käufen zwischen 1489 und 1506 erworben.
- Wilmersdorf – Dorf und Vorwerk wurden 1506 sowie 1646/1652 erworben.
- Zehlendorf gehörte ursprünglich zum Kloster Lehnin und seit 1542 zum Amt Mühlenhof.
- Wedding – Das Erbzinsgut Wedding wurde 1603 erworben.
- Teltow – Nach der Übernahme vom Bischof von Brandenburg gehörte Teltow erst zum Amt Ziesar und wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zum Amt Mühlenhof verlegt.
- Moabit – Die Erbzinsbesitzungen wurden nach 1706 errichtet, um hier Maulbeer-Plantagen für die Seidenraupenzucht anzulegen.
- Böhmisch-Rixdorf – Die Kolonie wurde 1737 von böhmischen Auswanderern errichtet.
- Lankwitz – Das Dorf gehörte ursprünglich dem Benediktinerinnenkloster St. Marien zu Spandau, seit 1553 zum Amt Spandau und wurde 1747 zum Amt Mühlenhof verlegt.
- Lindenberg – Das Dorf gehörte ursprünglich dem Kloster Zehdenick, seit 1541 zum Amt Zehdenick, 1685 zum Amt Biesenthal und wurde 1748 zum Amt Mühlenhof verlegt.
- Gesundbrunnen – Vorwerk und Kolonie wurden 1759 beim Vorwerk Wedding errichtet.
Darüber hinaus gab es noch weitere Besitzungen, die durch das Amt verwaltet wurden:
- Jagdschloss Grunewald – 1542 erbaut und mit Amt Spandau zusammen verwaltet.
- Etablissements und Tabagien in der Hasenheide und im Tiergarten (Martinique und In den Zelten)
- Hubertushäuser – Die Kolonie wurde nach 1775 errichtet.
- Gütergotz und Rosenthal gehörten um die Mitte des 16. Jahrhunderts nur vorübergehend zum Amt.
1811 kamen die von den Ämtern Köpenick und Niederschönhausen verwalteten Gebiete zum Amt Mühlenhof:
- vom Amt Köpenick: Adlershof, Biesdorf, Bohnsdorf, Erkner, Friedrichsfelde, Friedrichshagen, Alt- und Neuglienicke, Berlin-Grünau, Köpenick, Mahlsdorf, Marzahn, Oberschöneweide, Rudow, Wuhlheide, Zeuthen und Zwiebusch.
- vom Amt Niederschönhausen: Blankenburg, Blankenfelde, Dalldorf (1905 in Wittenau umbenannt), Heinersdorf, Malchow, Niederschönhausen, Pankow, Schildow.
Später kamen noch weitere Orte hinzu:
- Französisch Buchholz kam 1829 vom aufgelösten Amt Mühlenbeck.
- Schönow (teilweise) und Schwanebeck 1839 vom aufgelösten Amt Biesenthal.
- Steglitz wurde 1841 an den Staat verkauft und vom Amt Mühlenhof verwaltet.
- Lübars kam 1855 vom Amt Spandau.
- Schönow bei Teltow kam 1861 vom Amt Potsdam.
Amtshauptmänner und Amtmänner
Die ersten Bediensteten wurden Mühlenmeister genannt, unterstanden ihnen doch vor allem die Mühlen und die Überwachung der Mahlpflicht.
Etwa von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gab es den Amtshauptmann, der umgangssprachlich auch Mühlenhauptmann genannt wurde. Neben dieser Funktion bekleideten sie oft zahlreiche weitere Ämter bei Hofe. Wichtige Amtshauptmänner waren:
- 1536 Hans
- 1575(1580)–1593 Heinrich von Vorhauer
- 1628 Johann von Wilmersdorf
- 1642–1681
- 1682–1697(?) Friedrich Otto von der Groeben
- 1683(1689)–1699 Friedrich Rudolph Ludwig von Canitz
- 1699 Samuel von Chwalkowski
- 1705–1717 Paul Anton von Kameke
- 1748–1756 Adam Friedrich von Jeetze
- 1764–1776 Bernhard Alexander von Düringshofen
- 1776 Friedrich Wilhelm von Rohdich
Amtmänner:
- 1775 Friedrich Wilhelm Bätcke, Kriegsrat und Generalpächter
- 1798 Sturm, Kriegsrat
- 1818 Sturm, Kriegs- und Domänenrat
- 1821–1824 Brandhorst, Kriegsrat und Rentbeamter
- 1832–1846 Eyber
- 1848 Pfeifer
- 1851 Böhmer, Bürgermeister in Berlin (ad int.)
- 1852 Feilke (ad int.) (Rent-Amt)
- 1854 Feilke (ad int.) (Domainen-Polizei-Amt)
- 1868 Pietzsch (Domainen-Polizei-Amt)
Literatur
- Friedrich Holtze: Das Amt Mühlenhof Berlin. in: Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins. Heft 30. Verlag des Vereins für die Geschichte Berlins, Berlin 1893, S. 19–39. (Digitalisat in Zentral- und Landesbibliothek Berlin)
- Theodor Odebrecht: Die Amtshauptmänner des Amtes Mühlenhof in Berlin. in: Beiträge zur Geschichte Berlins. Band 3. Gropius, Berlin 1840, S. 88–89. (Digitalisat)
- Berthold Schulze: Besitz- und siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Ämter und Städte 1540–1800, in: Einzelschriften der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin. Band 7, Gsellius, Berlin 1935.
Weitere Literatur
- Heinrich Berghaus: Der Sprachschatz der Sassen. Zweiter Band: I–N. Eisenschmidt, Berlin 1883, Begriffe Mölenammet und Mölenhof, S. 640–643.
- Heinrich Herzberg (Autor), Hans Joachim Rieseberg (Mitarbeit): Mühlen und Müller in Berlin. Kapitel 4 (Chroniken der Berlin/Cöllner Wassermühlenstandorte. Mühlendamm-Mühlen), Teilauflage, Werner-Verlag, Düsseldorf 1987, S. 50–82. ISBN 3-8041-1977-8.
- Ute Laur-Ernst: Die Stadt Berlin in der Druckgrafik 1570–1870, Band 2. 1. Auflage. Lukas-Verlag, Berlin 2009, S. 104. ISBN 978-3-86732-055-9.
Weblinks
- 2A III D 11781; Raub der Rentengefälle bei dem Rentbeamten von Mühlenhof, Köpenick und Niederschönhausen, Kriegsrat Brandhorst; 1826–1828 (Akte), in: BLHA Potsdam
- Mühlenhof/Palais Distelmeyer/Amt Mühlenhof/Rentamt Mühlenhof ( vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive) auf berlinintensiv.de
Einzelnachweise
- Christian Friedrich Hempel: Helden-, Staats- und Lebens-Geschichte des Allerdurchlauchtigsten und Grosmächtigsten Fürsten und Herrn Friedrichs des Andern jetzt glorwürdigst regirenden Königs in Preussen, Chur-Fürstens zu Brandenburg, und souverainen Herzogs in Schlesien: Aus ächten Urkunden mit unpartheyischer Feder bis Ostern 1746 pragmatisch und umständlich beschrieben, auch hin und wieder mit nützlichen Anmerckungen erläutert, nichtweniger mit nöthigen Genealogischen Tabellen versehen, und mit saubern Kupfern gezieret, welche alle 5. Haupt-Schlachten in den bisherigen Schlesisch- und Böhmischen Kriegen, wie auch die vielfältigen Läger beyderseitiger Armeen daselbst, möglichster massen richtig vorstellen. 1156 S., bey Johann Ulrich Cotta, Tübingen 1760, S. 292. Digitalisat
- Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1818. Rudolf Ludwig (von) Decker (Geheime Ober-Hofbuchdruckerei), Berlin 1818, S. 188.
- Rent- und Polizeiamt, vereinigtes v. Mühlenhof, Köpnick und Nieder-Schönhausen. In: Berliner Adreßbuch, 1851, 3, S. 308.
- Rent- und Polizeiamt, vereinigtes v. Mühlenhof, Köpnick und Nieder-Schönhausen. In: Berliner Adreßbuch, 1852, 3, S. 317.
- Rent- und Polizeiamt, vereinigtes v. Mühlenhof, Köpnick und Nieder-Schönhausen. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1857, 3, S. 275.
- Kurfürst Joachim II., Markgraf von Brandenburg, belehnt Albrecht Rademann bzw. Hans von Thermo, Amtmann zum Mühlenhof, und die Gebrüder von Bardeleben mit Gütern und Einkünften in Selchow. 1536 Juli 14., in: Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam (Online Recherche)
- Adres-Calender, der sämtlichen Königl. Preuß. Lande und Provinzien, auser den Residenzien Berlin, dem Königreiche Preussen und dem Souverainen Herzogthume Schlesien; der darinnen befindlichen hohen und niedern Collegien, Instanzien und Expeditionen, ingleichen der Königl. Bediente, Magisträte, Universitäten, Prediger etc. auf das Jahr MDCCLXXV (1775). Hrsg. Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 1775, S 72 f. Digitalisat SLUB.
- Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1798. 444 S., nebst einen Anhang, 94 S., Georg Decker d. J., Berlin 1798, S. 58. Digitalisat
- Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1821. Rudolf Ludwig (von) Decker, Berlin 1821, S. 214.
- Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1824. Rudolf Ludwig (von) Decker, Berlin 1824, S. 182. Digitalisat
- Brandhorst. Kriegsrat, in: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 89, Nr. 6644.
- Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1832. Rudolf Ludwig (von) Decker, Berlin 1832, S. 242.
- Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1846. Rudolf Ludwig (von) Decker, Berlin 1846, S. 305.
- Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1848. Rudolf Ludwig (von) Decker, Berlin 1848, S. 315.
- Königlich Preussischer Staats-Kalender für das Jahr 1851. Rudolf Ludwig (von) Decker, Berlin 1851, S. 322.
- Königlich Preussischer Staats-Kalender für das Jahr 1852. Rudolf Ludwig (von) Decker, Berlin 1852, S. 331.
- Königlich Preussischer Staats-Kalender für das Jahr 1854. Rudolf Ludwig (von) Decker, Berlin 1854, S. 318.
- Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1868. Rudolf Ludwig (von) Decker, Berlin 1868, S. 406.
Autor: www.NiNa.Az
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Das Amt Muhlenhof war ein kurfurstlich brandenburgisches spater koniglich preussisches Domanen und Justizamt Seine Ursprunge gehen zuruck auf das Jahr 1448 als die Patrizier mehrere Muhlen und Landereien an Kurfurst Friedrich II abtreten mussten Durch Sakularisation und weitere Zukaufe entstand in der Folge ein umfangreiches Amt das anfangs vor allem der Versorgung des Hofes diente und zahlreiche Dorfer verwaltete die heute uberwiegend nach Berlin eingemeindet sind GeschichteDer Berliner Unwille eine Revolte von Burgern der Doppelstadt Berlin Colln gegen den Bau des Berliner Stadtschlosses endete 1448 mit dem Kompromiss dass die Patrizier Muhlen und Landereien an Friedrich II zuruckgeben mussten die fruhere Herrscher freigiebig vergeben hatten Diese benotigte der Kurfurst auch da er nach der Ubernahme der Mark Brandenburg im Jahre 1415 durch die Hohenzollern mit dem Bau des Schlosses in Berlin sesshaft wurde Zur Verwaltung der Guter wurde ein Muhlenmeister eingesetzt der nicht nur die unmittelbar am benachbarten Muhlendamm in der Spree befindlichen Muhlen sondern auch den Mahlzwang uberwachte Seine und die Hauptaufgabe des spateren Amtmannes bestand jedoch darin die fur die Hofhaltung notwendigen Naturalien zu beschaffen Erst mit dem Kauf der Dorfer Schoneberg und Wilmersdorf bildete sich nach 1506 das Amt Muhlenhof heraus In der Mitte des 16 bis in die erste Halfte des 17 Jahrhunderts war Amt Muhlenhof mit Amt Muhlenbeck kombiniert Durch Sakularisation und Kauf weiterer Landereien und Objekte im 16 17 und 18 Jahrhundert wuchs das Gebiet weiter Das Amt Muhlenhof war bis Mitte des 18 Jahrhunderts mit dem Amt Muhlenbeck kombiniert Neben dem Amtshauptmann beschaftigte das Amt 1746 einen Oberamtmann einen Obereinnehmer einen Obermuhleninspektor einen Korn und Futterschreiber einen Muhlen und Waagenkontrolleur etliche Muhlenwaagemeister und einen Malz Waagemeister 1811 wurde das Amt Muhlenhof mit den Amtern Kopenick und sowie dem ostlich der Spree gelegenen Teil des Amtes Spandau vereinigt Die Amter wurden zunachst noch getrennt aber vom selben Amtmann gefuhrt Amt Muhlenhof weitergefuhrt 1816 bis 1822 unterstand das Amt der Regierung in Berlin und nach deren Auflosung der Regierung in Potsdam Es wurde reines Rentamt 1853 wurde die Rentamtskasse vom Muhlenhof aufgelost und mit denen von Teltow und Niederbarnim vereinigt 1874 wurde im Zuge der Kreisreform auch das Polizeiamt aufgelost und nur noch vereinzelt Aufgaben wahrgenommen die nicht auf die Kreisverwaltung ubergegangenen waren 1903 wurden die Amter Berlin und Muhlenhof wieder zum Koniglichen Domanen Rentamt Berlin Muhlenhof vereinigt Dieses bestand bis 1945 AmtssitzeBlick vom Molkenmarkt auf den Muhlendamm im Vordergrund links der Muhlenhof gegenuber das Ephraim Palais 1833 Stahlstich von Johann Friedrich StockMuhlendamm Nr 32 um 1885 kurz vor dem Abriss Zeichnung von Ernst Muller von Sondermuhlen Bereits seit dem 14 Jahrhundert 1354 erstmalig erwahnt wohnte der Muhlmeister auf dem Muhlenhof am Muhlendamm dort wo seit 1942 die Alte Munze steht 1580 wurde der Muhlenhof von Rochus Graf zu Lynar ausgebaut Nach Verfall im Dreissigjahrigen Krieg wurde das Gebaude 1686 87 durch Johann Arnold Nering erneuert Der nun dreigeschossige Muhlenhof mit steilem Satteldach bot Handlern unter den Arkaden Raum fur ihre Laden In den oberen Stockwerken wohnten und arbeiteten der Amtmann und die Kornschreiber Auf der Hofseite lagen Vorratsraume Speisesale Remisen und Stalle Das Grundstuck Muhlendamm Nr 32 blieb bis etwa 1850 Sitz des Muhlenhofs dann zog das Muhlenhofamt in die Kleine Jagerstrasse Nr 2 3 und 1856 in die neuen Muhlengebaude am Muhlendamm Nr 1 wo es bis zu seiner Auflosung blieb Zugehorige OrteZum Amt Muhlenhof gehorten im Jahre 1800 Ahrensfelde Das Gebiet des heutigen Ahrensfelde wurde zwischen 1486 und 1499 von der Berliner Familie Strohband erworben Schoneberg wurde in mehreren Kaufen zwischen 1489 und 1506 erworben Wilmersdorf Dorf und Vorwerk wurden 1506 sowie 1646 1652 erworben Zehlendorf gehorte ursprunglich zum Kloster Lehnin und seit 1542 zum Amt Muhlenhof Wedding Das Erbzinsgut Wedding wurde 1603 erworben Teltow Nach der Ubernahme vom Bischof von Brandenburg gehorte Teltow erst zum Amt Ziesar und wurde in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts zum Amt Muhlenhof verlegt Moabit Die Erbzinsbesitzungen wurden nach 1706 errichtet um hier Maulbeer Plantagen fur die Seidenraupenzucht anzulegen Bohmisch Rixdorf Die Kolonie wurde 1737 von bohmischen Auswanderern errichtet Lankwitz Das Dorf gehorte ursprunglich dem Benediktinerinnenkloster St Marien zu Spandau seit 1553 zum Amt Spandau und wurde 1747 zum Amt Muhlenhof verlegt Lindenberg Das Dorf gehorte ursprunglich dem Kloster Zehdenick seit 1541 zum Amt Zehdenick 1685 zum Amt Biesenthal und wurde 1748 zum Amt Muhlenhof verlegt Gesundbrunnen Vorwerk und Kolonie wurden 1759 beim Vorwerk Wedding errichtet Daruber hinaus gab es noch weitere Besitzungen die durch das Amt verwaltet wurden Jagdschloss Grunewald 1542 erbaut und mit Amt Spandau zusammen verwaltet Etablissements und Tabagien in der Hasenheide und im Tiergarten Martinique und In den Zelten Hubertushauser Die Kolonie wurde nach 1775 errichtet Gutergotz und Rosenthal gehorten um die Mitte des 16 Jahrhunderts nur vorubergehend zum Amt 1811 kamen die von den Amtern Kopenick und Niederschonhausen verwalteten Gebiete zum Amt Muhlenhof vom Amt Kopenick Adlershof Biesdorf Bohnsdorf Erkner Friedrichsfelde Friedrichshagen Alt und Neuglienicke Berlin Grunau Kopenick Mahlsdorf Marzahn Oberschoneweide Rudow Wuhlheide Zeuthen und Zwiebusch vom Amt Niederschonhausen Blankenburg Blankenfelde Dalldorf 1905 in Wittenau umbenannt Heinersdorf Malchow Niederschonhausen Pankow Schildow Spater kamen noch weitere Orte hinzu Franzosisch Buchholz kam 1829 vom aufgelosten Amt Muhlenbeck Schonow teilweise und Schwanebeck 1839 vom aufgelosten Amt Biesenthal Steglitz wurde 1841 an den Staat verkauft und vom Amt Muhlenhof verwaltet Lubars kam 1855 vom Amt Spandau Schonow bei Teltow kam 1861 vom Amt Potsdam Amtshauptmanner und AmtmannerDer Diplomat und Dichter Friedrich Rudolph Ludwig von Canitz bekam 1683 den Auftrag den Muhlendamm neu zu gestalten Die ersten Bediensteten wurden Muhlenmeister genannt unterstanden ihnen doch vor allem die Muhlen und die Uberwachung der Mahlpflicht Etwa von der Mitte des 16 Jahrhunderts bis zum Ende des 18 Jahrhunderts gab es den Amtshauptmann der umgangssprachlich auch Muhlenhauptmann genannt wurde Neben dieser Funktion bekleideten sie oft zahlreiche weitere Amter bei Hofe Wichtige Amtshauptmanner waren 1536 Hans 1575 1580 1593 Heinrich von Vorhauer 1628 Johann von Wilmersdorf 1642 1681 1682 1697 Friedrich Otto von der Groeben 1683 1689 1699 Friedrich Rudolph Ludwig von Canitz 1699 Samuel von Chwalkowski 1705 1717 Paul Anton von Kameke 1748 1756 Adam Friedrich von Jeetze 1764 1776 Bernhard Alexander von Duringshofen 1776 Friedrich Wilhelm von Rohdich Amtmanner 1775 Friedrich Wilhelm Batcke Kriegsrat und Generalpachter 1798 Sturm Kriegsrat 1818 Sturm Kriegs und Domanenrat 1821 1824 Brandhorst Kriegsrat und Rentbeamter 1832 1846 Eyber 1848 Pfeifer 1851 Bohmer Burgermeister in Berlin ad int 1852 Feilke ad int Rent Amt 1854 Feilke ad int Domainen Polizei Amt 1868 Pietzsch Domainen Polizei Amt LiteraturFriedrich Holtze Das Amt Muhlenhof Berlin in Schriften des Vereins fur die Geschichte Berlins Heft 30 Verlag des Vereins fur die Geschichte Berlins Berlin 1893 S 19 39 Digitalisat in Zentral und Landesbibliothek Berlin Theodor Odebrecht Die Amtshauptmanner des Amtes Muhlenhof in Berlin in Beitrage zur Geschichte Berlins Band 3 Gropius Berlin 1840 S 88 89 Digitalisat Berthold Schulze Besitz und siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Amter und Stadte 1540 1800 in Einzelschriften der Historischen Kommission fur die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin Band 7 Gsellius Berlin 1935 Weitere LiteraturHeinrich Berghaus Der Sprachschatz der Sassen Zweiter Band I N Eisenschmidt Berlin 1883 Begriffe Molenammet und Molenhof S 640 643 Heinrich Herzberg Autor Hans Joachim Rieseberg Mitarbeit Muhlen und Muller in Berlin Kapitel 4 Chroniken der Berlin Collner Wassermuhlenstandorte Muhlendamm Muhlen Teilauflage Werner Verlag Dusseldorf 1987 S 50 82 ISBN 3 8041 1977 8 Ute Laur Ernst Die Stadt Berlin in der Druckgrafik 1570 1870 Band 2 1 Auflage Lukas Verlag Berlin 2009 S 104 ISBN 978 3 86732 055 9 Weblinks2A III D 11781 Raub der Rentengefalle bei dem Rentbeamten von Muhlenhof Kopenick und Niederschonhausen Kriegsrat Brandhorst 1826 1828 Akte in BLHA Potsdam Muhlenhof Palais Distelmeyer Amt Muhlenhof Rentamt Muhlenhof Memento vom 17 Oktober 2013 im Internet Archive auf berlinintensiv deEinzelnachweiseChristian Friedrich Hempel Helden Staats und Lebens Geschichte des Allerdurchlauchtigsten und Grosmachtigsten Fursten und Herrn Friedrichs des Andern jetzt glorwurdigst regirenden Konigs in Preussen Chur Furstens zu Brandenburg und souverainen Herzogs in Schlesien Aus achten Urkunden mit unpartheyischer Feder bis Ostern 1746 pragmatisch und umstandlich beschrieben auch hin und wieder mit nutzlichen Anmerckungen erlautert nichtweniger mit nothigen Genealogischen Tabellen versehen und mit saubern Kupfern gezieret welche alle 5 Haupt Schlachten in den bisherigen Schlesisch und Bohmischen Kriegen wie auch die vielfaltigen Lager beyderseitiger Armeen daselbst moglichster massen richtig vorstellen 1156 S bey Johann Ulrich Cotta Tubingen 1760 S 292 Digitalisat Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1818 Rudolf Ludwig von Decker Geheime Ober Hofbuchdruckerei Berlin 1818 S 188 Rent und Polizeiamt vereinigtes v Muhlenhof Kopnick und Nieder Schonhausen In Berliner Adressbuch 1851 3 S 308 Rent und Polizeiamt vereinigtes v Muhlenhof Kopnick und Nieder Schonhausen In Berliner Adressbuch 1852 3 S 317 Rent und Polizeiamt vereinigtes v Muhlenhof Kopnick und Nieder Schonhausen In Allgemeiner Wohnungs Anzeiger nebst Adress und Geschaftshandbuch fur Berlin 1857 3 S 275 Kurfurst Joachim II Markgraf von Brandenburg belehnt Albrecht Rademann bzw Hans von Thermo Amtmann zum Muhlenhof und die Gebruder von Bardeleben mit Gutern und Einkunften in Selchow 1536 Juli 14 in Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam Online Recherche Adres Calender der samtlichen Konigl Preuss Lande und Provinzien auser den Residenzien Berlin dem Konigreiche Preussen und dem Souverainen Herzogthume Schlesien der darinnen befindlichen hohen und niedern Collegien Instanzien und Expeditionen ingleichen der Konigl Bediente Magistrate Universitaten Prediger etc auf das Jahr MDCCLXXV 1775 Hrsg Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1775 S 72 f Digitalisat SLUB Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1798 444 S nebst einen Anhang 94 S Georg Decker d J Berlin 1798 S 58 Digitalisat Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1821 Rudolf Ludwig von Decker Berlin 1821 S 214 Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1824 Rudolf Ludwig von Decker Berlin 1824 S 182 Digitalisat Brandhorst Kriegsrat in Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz I HA Rep 89 Nr 6644 Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1832 Rudolf Ludwig von Decker Berlin 1832 S 242 Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1846 Rudolf Ludwig von Decker Berlin 1846 S 305 Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1848 Rudolf Ludwig von Decker Berlin 1848 S 315 Koniglich Preussischer Staats Kalender fur das Jahr 1851 Rudolf Ludwig von Decker Berlin 1851 S 322 Koniglich Preussischer Staats Kalender fur das Jahr 1852 Rudolf Ludwig von Decker Berlin 1852 S 331 Koniglich Preussischer Staats Kalender fur das Jahr 1854 Rudolf Ludwig von Decker Berlin 1854 S 318 Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1868 Rudolf Ludwig von Decker Berlin 1868 S 406 Die landesherrlichen Amter im Landesteil Kurmark der Mark Brandenburg vor 1815 Alt Ruppin Alt Landsberg Arendsee Badingen Beeskow Biegen Biesenthal Botzow Brussow Burgstall Cottbus Eldenburg Fahrland Fehrbellin Frankfurt Oder Freienwalde Friedrichsaue Friedrichsthal Furstenwalde Goldbeck Golzow Gramzow Grimnitz Kienitz Konigshorst Kopenick Lebus Lehnin Liebenwalde Locknitz Lohme Muhlenbeck Muhlenhof Nauen Neuendorf in der Altmark Neustadt an der Dosse Oranienburg Potsdam Rudersdorf Saarmund Sachsendorf Sielow Stahnsdorf Storkow Trebbin Vehlefanz Wittstock Wollup Wriezen Zechlin Zehdenick