Das Amt Zörbig war eine im Leipziger Kreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit des Kurfürstentums Sachsen Zwischen
Amt Zörbig

Das Amt Zörbig war eine im Leipziger Kreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit des Kurfürstentums Sachsen. Zwischen 1657 und 1738 gehörte das Amt zum albertinischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg.
Bis zur Abtretung an Preußen 1815 bildete es als sächsisches Amt den räumlichen Bezugspunkt für die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste, für Polizei, Rechtsprechung und Heeresfolge.
Geographische Lage
Das Amt Zörbig lag im Nordwesten des Leipziger Kreises. Es war eine Exklave des Leipziger Kreises und trennte wie ein Keil das Fürstentum Anhalt im Norden vom Herzogtum Magdeburg im Süden. Nur im Osten war es über das Amt Bitterfeld (zum Kurkreis gehörig) mit dem Kurfürstentum Sachsen verbunden. Im Norden bildete die Fuhne die Grenze zum Fürstentum Anhalt. Die Exklave Repau lag nördlich der Fuhne im Fürstentum Anhalt. Hinsdorf lag westlich des Amts und war durch eine Exklave des zum Hochstift Merseburg gehörigen Amts Lauchstädt von diesem getrennt.
Das Amtsgebiet liegt heute im Südosten von Sachsen-Anhalt und gehört bis auf Hinsdorf (im Saalekreis) zum Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Die meisten Amtsorte gehören heute zur Stadt Zörbig.
Angrenzende Verwaltungseinheiten
Amt Lauchstädt (Rittergut Cösseln, Exklave) | Fürstentum Anhalt | |
Amt Delitzsch (Rittergut Ostrau, Exklave) | Amt Bitterfeld | |
Saalkreis (Herzogtum Magdeburg, 1648 zum Kurfürstentum Brandenburg, 1701 zum Königreich Preußen) |
Geschichte
Die Burg Zörbig war bereits um das Jahr 1000 in Besitz der Wettiner. 1242 kam sie an das Erzstift Magdeburg und ging 1350/55 endgültig in wettinischen Besitz über. Nach der Leipziger Teilung 1485 gehörte das Amt zur albertinischen Linie der Wettiner.
Das Amt Zörbig war seit 1501 fast immer verpfändet gewesen. Im Jahr 1535 verschrieb es Herzog Georg der Bärtige dem Amtmann Christoph von Carlowitz für 6.000 Gulden auf 12 Jahre unkündbar auf Wiederkauf. Nach dem Tod Herzog Georgs forderte Herzog Heinrich V. von Sachsen Carlowitz zur Abtretung von Schloss und Amt Zörbig auf, wogegen dieser einen Beschluss des Reichskammergerichts erwirkte.
Zwischen 1657 und 1738 gehörte das Amt zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg. 1691 erhielt Herzog August von Sachsen-Merseburg-Zörbig das Amt, die Stadt und das Schloss Zörbig von seinem Vater Christian I. von Sachsen-Merseburg als Apanage, es blieb aber weiterhin in Abhängigkeit von der Merseburger Hauptlinie. August nahm seine Residenz in Zörbig.
Einige Freihöfe in den Amtsorten Schrenz, Werben und Löbersdorf gehörten in das Amt Petersberg, welches der sächsische Kurfürst August der Starke mit allem Zubehör im Jahre 1697 an Brandenburg-Preußen verkaufte. Als Enklaven im kursächsischen Gebiet gehörten diese Freihöfe nun zum preußischen Saalkreis im Herzogtum Magdeburg. Durch den Frieden von Tilsit kamen sie im Jahr 1807 zum Königreich Westphalen und wurden dem Kanton Löbejün angegliedert, welcher sich im Distrikt Halle des Departements der Saale befand. Nach der Niederlage Napoléons und dem Ende des Königreichs Westphalen im Jahr 1813 nahm der preußische König mit seinen „alten Provinzen“ auch den Saalkreis und die Freihöfe in Schrenz, Werben und Löbersdorf wieder in Besitz.
In Folge der Niederlage des Königreichs Sachsens in den Befreiungskriegen wurden auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 Gebietsabtretungen an das Königreich Preußen beschlossen. Das Amt Zörbig und die preußischen Freihöfe in Schrenz, Werben und Löbersdorf wurde dem 1816 neu gebildeten Landkreis Bitterfeld der preußischen Provinz Sachsen zugeordnet. Die Abwicklung der Amtsverwaltung nahm noch einige Zeit in Anspruch.
Bestandteile
- Städte
- Zörbig
- Amtsdörfer
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Amtmänner
- Christoph von Carlowitz, Amtmann ab 1535, danach ab 1543 im Kreisamt Leipzig
Literatur
- Karlheinz Blaschke, Uwe Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Gumnior, 2009. ISBN 3937386149
- Johann Christian Crell: Die in Chursachsen jeztlebende Amtleute und Amtsverweser. Leipzig, 1722.
Weblinks
- Amt Zörbig. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 13. Band. Schumann, Zwickau 1826, S. 672–677.
- Amt Zörbig. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 18. Band. Schumann, Zwickau 1833, S. 1058–1058.
- Das Amt Zörbig im Landesarchiv Sachsen-Anhalt
Einzelnachweise
- Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand 10690 (Reichskammergericht), Nr. 5.
- Das Amt Petersberg auf der Homepage des Landesarchivs Sachsen-Anhalt
- Beschreibung des Amts Petersberg auf S. 128
- Beschreibung des Saale-Departements
- Der Landkreis Bitterfeld im Gemeindeverzeichnis 1900
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Amt Zorbig war eine im Leipziger Kreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit des Kurfurstentums Sachsen Zwischen 1657 und 1738 gehorte das Amt zum albertinischen Sekundogenitur Furstentum Sachsen Merseburg Bis zur Abtretung an Preussen 1815 bildete es als sachsisches Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Geographische LageDas Amt Zorbig lag im Nordwesten des Leipziger Kreises Es war eine Exklave des Leipziger Kreises und trennte wie ein Keil das Furstentum Anhalt im Norden vom Herzogtum Magdeburg im Suden Nur im Osten war es uber das Amt Bitterfeld zum Kurkreis gehorig mit dem Kurfurstentum Sachsen verbunden Im Norden bildete die Fuhne die Grenze zum Furstentum Anhalt Die Exklave Repau lag nordlich der Fuhne im Furstentum Anhalt Hinsdorf lag westlich des Amts und war durch eine Exklave des zum Hochstift Merseburg gehorigen Amts Lauchstadt von diesem getrennt Das Amtsgebiet liegt heute im Sudosten von Sachsen Anhalt und gehort bis auf Hinsdorf im Saalekreis zum Landkreis Anhalt Bitterfeld Die meisten Amtsorte gehoren heute zur Stadt Zorbig Angrenzende VerwaltungseinheitenAmt Lauchstadt Rittergut Cosseln Exklave Furstentum AnhaltAmt Delitzsch Rittergut Ostrau Exklave Amt BitterfeldSaalkreis Herzogtum Magdeburg 1648 zum Kurfurstentum Brandenburg 1701 zum Konigreich Preussen GeschichteDie Burg Zorbig war bereits um das Jahr 1000 in Besitz der Wettiner 1242 kam sie an das Erzstift Magdeburg und ging 1350 55 endgultig in wettinischen Besitz uber Nach der Leipziger Teilung 1485 gehorte das Amt zur albertinischen Linie der Wettiner Das Amt Zorbig war seit 1501 fast immer verpfandet gewesen Im Jahr 1535 verschrieb es Herzog Georg der Bartige dem Amtmann Christoph von Carlowitz fur 6 000 Gulden auf 12 Jahre unkundbar auf Wiederkauf Nach dem Tod Herzog Georgs forderte Herzog Heinrich V von Sachsen Carlowitz zur Abtretung von Schloss und Amt Zorbig auf wogegen dieser einen Beschluss des Reichskammergerichts erwirkte Zwischen 1657 und 1738 gehorte das Amt zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Merseburg 1691 erhielt Herzog August von Sachsen Merseburg Zorbig das Amt die Stadt und das Schloss Zorbig von seinem Vater Christian I von Sachsen Merseburg als Apanage es blieb aber weiterhin in Abhangigkeit von der Merseburger Hauptlinie August nahm seine Residenz in Zorbig Einige Freihofe in den Amtsorten Schrenz Werben und Lobersdorf gehorten in das Amt Petersberg welches der sachsische Kurfurst August der Starke mit allem Zubehor im Jahre 1697 an Brandenburg Preussen verkaufte Als Enklaven im kursachsischen Gebiet gehorten diese Freihofe nun zum preussischen Saalkreis im Herzogtum Magdeburg Durch den Frieden von Tilsit kamen sie im Jahr 1807 zum Konigreich Westphalen und wurden dem Kanton Lobejun angegliedert welcher sich im Distrikt Halle des Departements der Saale befand Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Konigreichs Westphalen im Jahr 1813 nahm der preussische Konig mit seinen alten Provinzen auch den Saalkreis und die Freihofe in Schrenz Werben und Lobersdorf wieder in Besitz In Folge der Niederlage des Konigreichs Sachsens in den Befreiungskriegen wurden auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 Gebietsabtretungen an das Konigreich Preussen beschlossen Das Amt Zorbig und die preussischen Freihofe in Schrenz Werben und Lobersdorf wurde dem 1816 neu gebildeten Landkreis Bitterfeld der preussischen Provinz Sachsen zugeordnet Die Abwicklung der Amtsverwaltung nahm noch einige Zeit in Anspruch BestandteileStadteZorbigAmtsdorferGrotz Heideloh Hinsdorf Exklave Kockern Loberitz Lobersdorf anteilig Mohlau Mosslitz Prussendorf Quetz Rieda Repau Exklave Rodigkau Rodgen Schrenz Siegelsdorf Sporen Stumsdorf Tannepols Werben Zeschdorf Zoberitz ZschepkauAmtmannerChristoph von Carlowitz Amtmann ab 1535 danach ab 1543 im Kreisamt LeipzigLiteraturKarlheinz Blaschke Uwe Jaschke Kursachsischer Amteratlas 1790 Gumnior 2009 ISBN 3937386149 Johann Christian Crell Die in Chursachsen jeztlebende Amtleute und Amtsverweser Leipzig 1722 WeblinksAmt Zorbig In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 13 Band Schumann Zwickau 1826 S 672 677 Amt Zorbig In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 18 Band Schumann Zwickau 1833 S 1058 1058 Das Amt Zorbig im Landesarchiv Sachsen AnhaltEinzelnachweiseSachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden Bestand 10690 Reichskammergericht Nr 5 Das Amt Petersberg auf der Homepage des Landesarchivs Sachsen Anhalt Beschreibung des Amts Petersberg auf S 128 Beschreibung des Saale Departements Der Landkreis Bitterfeld im Gemeindeverzeichnis 1900Amter des Leipziger Kreises Amt Borna Amt Colditz Amt Delitzsch Amt Dobeln Amt Duben Amt Eilenburg Erbamt Grimma Schulamt Grimma Kreisamt Leipzig Amt Leisnig Amt Mutzschen Amt Pegau Amt Rochlitz Amt Zorbig