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Anröchter Grünstein

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Vom Anröchter Stein, der häufig fälschlicherweise als Anröchter Dolomit bezeichnet wird, gibt es zwei unterschiedliche gefärbte Natursteine. Es gibt einen grünen Typ, auch Grünsandstein, Grünstein genannt, und einen bläulich gefärbten Typ, Anröchter Blau. Es handelt sich um ein Kalksteinvorkommen, das in der Soester Börde gewonnen wird. Diese Natursteine stammen aus dem Turonium, einer Stufe der Oberkreide.

Namensgebung und Vorkommen

Die in Frage kommenden Horizonte der Oberkreide, die im Süden der Westfälischen Kreidebucht zwischen Haarstrang und Lippe anstehen, haben recht unterschiedliche Mineralgehalte. Technisch betrachtet haben nur die Gesteine Bedeutung, die früher bei Soest, Werl, Anröchte und Rüthen abgebaut wurden. Der Name Grünsandstein stammt von den ansässigen Bergleuten. Die Bergleute verwenden diesen Begriff für alle dort vorkommenden Sande, sofern sie verfestigt und grüngefärbt sind. Der Gehalt an Sandkörnern ist beim Anröchter Stein und bei den anderen jedoch derart gering, dass man besser von sandigen Kalksteinen sprechen sollte. Das Vorkommen ist um Soest 20 bis 25 Meter mächtig und um Rüthen lediglich 3 bis 4 Meter. Das Vorkommen bei Anröchte und Klieve liegt östlich von Soest im Südosten des Kreises Soest. Es sind sieben Steinbrüche in Betrieb. Das Gesteinsvorkommen um Rüthen zählt nicht zum Turon, sondern zum untersten Cenoman (Essener Grünstein) und wird heute in einem Steinbruch abgebaut. Die Anröchter Steinbänke erreichen eine Mächtigkeit von 2 Metern. Gewonnen wird das Gestein aus zwei Banklagen, wobei die obere Bank blau- und die untere grüngefärbt ist. Nachgefragt wird vor allem die grüne Bank.

Der Begriff Grünsandstein, der für das technisch genutzte Gesteinsvorkommen verwendet wird, ist gesteinskundlich nicht korrekt, denn es handelt sich um einen Kalkstein mit nur geringen Prozentanteilen Quarzkörnern und damit nicht um einen Sandstein. Das heute (2008) gebrochene Gestein wird inzwischen als Anröchter Stein bezeichnet. Dies war eine Reaktion auf die Namens- und Farbgebungen, die zu Irritationen führten, denn einmal gibt es eine blaue und grüne Sorte und zum zweiten wurde der Anröchter Stein lange Zeit auch fälschlicherweise als Anröchter Dolomit bezeichnet. Dies hing damit zusammen, dass dieser Naturstein dolomitische Texturen zeigt. Weitere gesteinskundlich vergebene Namen sind: glaukonitischer Sandkalkstein und glaukonitischer Sandstein.

Mineralogie

Es handelt sich aufgrund des hohen Karbonatanteils von etwa 64 Prozent (Karbonatklasten 33 Prozent und Glaukonit 21 Prozent) und eines Quarzanteils von etwa 31 Prozent um einen Kalkstein. Die restlichen 5 Prozent bilden Gesteinsschutt und Glimmer. Glaukonit ist ein Verwitterungsmineral, es färbt diesen Naturstein grün bzw. bläulich. Das Gestein ist sedimentären Ursprungs und entstand am Meeresgrund des Oberkreidemeers in nur geringer Wassertiefe unter warmen klimatischen Bedingungen. Fossile Zeugen der damals herrschenden Umweltbedingungen sind Muscheln, Schnecken, Seeigel, Schwämme und Pflanzen. Graue und dunkelgraue Schalenreste bis 3 cm sind erhalten geblieben.

Grünstein ist ein relativ weicher Stein, der durch Witterungseinflüsse und Industrieabgase stark angegriffen wird. Dies hängt mit seinem hohen Anteil an Kalk zusammen. In den Verwitterungsprozessen zersetzt sich das kalkige Bindemittel und auch der Glaukonit. Besonders verwitterungsgefährdet ist dieser Naturstein im Sockelbereich, wenn dort im Winter Tausalz gestreut wird.

Verwendung

Beispiele für die historische Verwendung des Anröchter Steins sind die Kirche St. Maria zur Wiese, eine gotische Hallenkirche in Soest, Kirchen in Anröchte und Erwitte (12. Jahrhundert) und Kirchen in Lippstadt (Stifts-, Marien-, Nikolai- und Jacobikirche). In der bei der Soester Wiesenkirche eingerichteten Dombauhütte, wo Restaurierungsarbeiten mit diesem Naturstein ausgeführt werden, existiert ein Grünsandstein-Museum. Als größtes erhaltenes Bauwerk in diesem Naturstein dürfte die Stadtbefestigung Soest anzusprechen sein. Im norddeutschen Raum ist der Anröchter Stein als Bau- und Denkmalstein seit alters her in großen Mengen gebräuchlich und bewährt. Er findet Verwendung in der Außen- und Innenarchitektur: für Fassadenbekleidungen, Bodenbeläge, Treppen, Fensterbänke, Kaminverkleidungen und rustikales Mauerwerk sowie für Steinmetzarbeiten. Bei richtiger Anwendung und sach- und fachgerechter Verlegung ist der Anröchter Stein für den Außenbereich geeignet und frostbeständig, allerdings nicht gegen Streusalze, da sonst das Material zur Abschalung neigt. Vom Steinbildhauer Ulrich Rückriem sind verschiedene Skulpturen aus Anröchter Stein geschaffen worden.

  • Verwendungsbeispiele für Anröchter Stein
  • Margaretenkirche Methler
  • Moderne Skulptur:
    O.T., Ulrich Rückriem, Essen
  • Emanuela Camacci: Towards, 2013 in Hofheim am Taunus

Siehe auch

  • Liste der Sandsteine
  • Rüthener Sandstein
  • Werler Grünsandstein

Literatur

  • W. Dienemann, O. Burre: Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstätten mit Ausnahme der Kohlen, Erze und Salze. Enke-Verlag, Stuttgart 1929, S. 296ff.
  • Wolf-Dieter Grimm: Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Lipp-Verlag, München 1990, ISBN 3-87490-535-7.
  • Ulrich Grun, Hartmut Platte: „Der Charme des grünen Sandsteins“. Anröchter und Rüthener (Sand-)Stein als Baumaterial im Herzogtum Westfalen. In: Westfälischer Heimatbund (Hrsg.): Jahrbuch Westfalen, ZDB-ID 798049-8, Neue Folge Nr. 57 (2003), S. 160ff.
  • Karlfried Fuchs: Natursteine aus aller Welt. D.W.Callwey Verlag, S. 185.
  • Friedrich Müller: INSK kompakt. Die internationale Naturwerksteinkartei für den aktuellen Markt. Ebner Verlag, Kartei 96.1.

Weblinks

Commons: Anröchter Stein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Skulptur von Ulrich Rückriem aus Anröchter Stein in Münster
  • Anröchter Stein und seine Unternehmen
  • Bauhütte der Wiesenkirche Soest
  • Grabmale aus Anröchter Stein
  • Oberfläche des Anröchter Grünsandstein

Einzelnachweise

  1. Grimm: Denkmalatlas wichtiger Denkmalgesteine. Gestein Nr. 143 (siehe Literatur)
  2. Prüfzeugnis LGA, MW 0111185-03. 2. Ausfertigung, Frostbeständigkeit des Anröchter Steins

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 11:48

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Vom Anrochter Stein der haufig falschlicherweise als Anrochter Dolomit bezeichnet wird gibt es zwei unterschiedliche gefarbte Natursteine Es gibt einen grunen Typ auch Grunsandstein Grunstein genannt und einen blaulich gefarbten Typ Anrochter Blau Es handelt sich um ein Kalksteinvorkommen das in der Soester Borde gewonnen wird Diese Natursteine stammen aus dem Turonium einer Stufe der Oberkreide Wappen von Anrochte aus Anrochter SteinAnrochter SteinbruchNamensgebung und VorkommenDie in Frage kommenden Horizonte der Oberkreide die im Suden der Westfalischen Kreidebucht zwischen Haarstrang und Lippe anstehen haben recht unterschiedliche Mineralgehalte Technisch betrachtet haben nur die Gesteine Bedeutung die fruher bei Soest Werl Anrochte und Ruthen abgebaut wurden Der Name Grunsandstein stammt von den ansassigen Bergleuten Die Bergleute verwenden diesen Begriff fur alle dort vorkommenden Sande sofern sie verfestigt und grungefarbt sind Der Gehalt an Sandkornern ist beim Anrochter Stein und bei den anderen jedoch derart gering dass man besser von sandigen Kalksteinen sprechen sollte Das Vorkommen ist um Soest 20 bis 25 Meter machtig und um Ruthen lediglich 3 bis 4 Meter Das Vorkommen bei Anrochte und Klieve liegt ostlich von Soest im Sudosten des Kreises Soest Es sind sieben Steinbruche in Betrieb Das Gesteinsvorkommen um Ruthen zahlt nicht zum Turon sondern zum untersten Cenoman Essener Grunstein und wird heute in einem Steinbruch abgebaut Die Anrochter Steinbanke erreichen eine Machtigkeit von 2 Metern Gewonnen wird das Gestein aus zwei Banklagen wobei die obere Bank blau und die untere grungefarbt ist Nachgefragt wird vor allem die grune Bank Der Begriff Grunsandstein der fur das technisch genutzte Gesteinsvorkommen verwendet wird ist gesteinskundlich nicht korrekt denn es handelt sich um einen Kalkstein mit nur geringen Prozentanteilen Quarzkornern und damit nicht um einen Sandstein Das heute 2008 gebrochene Gestein wird inzwischen als Anrochter Stein bezeichnet Dies war eine Reaktion auf die Namens und Farbgebungen die zu Irritationen fuhrten denn einmal gibt es eine blaue und grune Sorte und zum zweiten wurde der Anrochter Stein lange Zeit auch falschlicherweise als Anrochter Dolomit bezeichnet Dies hing damit zusammen dass dieser Naturstein dolomitische Texturen zeigt Weitere gesteinskundlich vergebene Namen sind glaukonitischer Sandkalkstein und glaukonitischer Sandstein MineralogieStark verwitterte Fassade der Margaretenkirche Methler Foto ca 1977Kriegerdenkmal 1922 am Bucksturm in Osnabruck von Hermann Hosaeus 1875 1958 Hinweis auf das Grunsandsteinmuseum in Soest Walburgerstrasse Es handelt sich aufgrund des hohen Karbonatanteils von etwa 64 Prozent Karbonatklasten 33 Prozent und Glaukonit 21 Prozent und eines Quarzanteils von etwa 31 Prozent um einen Kalkstein Die restlichen 5 Prozent bilden Gesteinsschutt und Glimmer Glaukonit ist ein Verwitterungsmineral es farbt diesen Naturstein grun bzw blaulich Das Gestein ist sedimentaren Ursprungs und entstand am Meeresgrund des Oberkreidemeers in nur geringer Wassertiefe unter warmen klimatischen Bedingungen Fossile Zeugen der damals herrschenden Umweltbedingungen sind Muscheln Schnecken Seeigel Schwamme und Pflanzen Graue und dunkelgraue Schalenreste bis 3 cm sind erhalten geblieben Grunstein ist ein relativ weicher Stein der durch Witterungseinflusse und Industrieabgase stark angegriffen wird Dies hangt mit seinem hohen Anteil an Kalk zusammen In den Verwitterungsprozessen zersetzt sich das kalkige Bindemittel und auch der Glaukonit Besonders verwitterungsgefahrdet ist dieser Naturstein im Sockelbereich wenn dort im Winter Tausalz gestreut wird VerwendungBeispiele fur die historische Verwendung des Anrochter Steins sind die Kirche St Maria zur Wiese eine gotische Hallenkirche in Soest Kirchen in Anrochte und Erwitte 12 Jahrhundert und Kirchen in Lippstadt Stifts Marien Nikolai und Jacobikirche In der bei der Soester Wiesenkirche eingerichteten Dombauhutte wo Restaurierungsarbeiten mit diesem Naturstein ausgefuhrt werden existiert ein Grunsandstein Museum Als grosstes erhaltenes Bauwerk in diesem Naturstein durfte die Stadtbefestigung Soest anzusprechen sein Im norddeutschen Raum ist der Anrochter Stein als Bau und Denkmalstein seit alters her in grossen Mengen gebrauchlich und bewahrt Er findet Verwendung in der Aussen und Innenarchitektur fur Fassadenbekleidungen Bodenbelage Treppen Fensterbanke Kaminverkleidungen und rustikales Mauerwerk sowie fur Steinmetzarbeiten Bei richtiger Anwendung und sach und fachgerechter Verlegung ist der Anrochter Stein fur den Aussenbereich geeignet und frostbestandig allerdings nicht gegen Streusalze da sonst das Material zur Abschalung neigt Vom Steinbildhauer Ulrich Ruckriem sind verschiedene Skulpturen aus Anrochter Stein geschaffen worden Verwendungsbeispiele fur Anrochter Stein Margaretenkirche Methler Moderne Skulptur O T Ulrich Ruckriem Essen Emanuela Camacci Towards 2013 in Hofheim am TaunusSiehe auchListe der Sandsteine Ruthener Sandstein Werler GrunsandsteinLiteraturW Dienemann O Burre Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstatten mit Ausnahme der Kohlen Erze und Salze Enke Verlag Stuttgart 1929 S 296ff Wolf Dieter Grimm Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland Hrsg vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Lipp Verlag Munchen 1990 ISBN 3 87490 535 7 Ulrich Grun Hartmut Platte Der Charme des grunen Sandsteins Anrochter und Ruthener Sand Stein als Baumaterial im Herzogtum Westfalen In Westfalischer Heimatbund Hrsg Jahrbuch Westfalen ZDB ID 798049 8 Neue Folge Nr 57 2003 S 160ff Karlfried Fuchs Natursteine aus aller Welt D W Callwey Verlag S 185 Friedrich Muller INSK kompakt Die internationale Naturwerksteinkartei fur den aktuellen Markt Ebner Verlag Kartei 96 1 WeblinksCommons Anrochter Stein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Skulptur von Ulrich Ruckriem aus Anrochter Stein in Munster Anrochter Stein und seine Unternehmen 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