Anton Höfle 19 Oktober 1882 in Otterbach Pfalz 20 April 1925 in Berlin war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker Ze
Anton Höfle

Anton Höfle (* 19. Oktober 1882 in Otterbach, Pfalz; † 20. April 1925 in Berlin) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (Zentrum).
Leben und Beruf
Anton Höfle besuchte das Humanistische Gymnasium in Kaiserslautern. Nach dem Abitur studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in München und Erlangen. In München wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Aenania München im CV. Höfle war ab 1903 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Handels- und Gewerbekammer München und beendete sein Studium 1907 mit dem ersten juristischen Staatsexamen sowie mit der Promotion zum Dr. phil. Von 1908 bis 1914 war er als Referent für Mittelstands-, Angestellten- und Beamtenfragen bei der Zentralstelle des Volksvereins für das katholische Deutschland in Mönchen-Gladbach beschäftigt.
Höfle engagierte sich in der Christlichen Gewerkschaft. Er war von 1914 bis 1919 Direktor des Deutschen Technikerverbands und 1919/1920 Direktor des Deutschen Beamtenbunds. Anschließend wurde er Direktor des Gesamtverbands Deutscher Beamtengewerkschaften.
Reichstagsabgeordneter und Minister
Höfle war Mitglied der Zentrumspartei und wurde im Juni 1920 erstmals in den Reichstag gewählt. Im Parlament vertrat er die Wahlkreise Westfalen-Nord und Thüringen.
Höfle wurde am 13. August 1923 als Reichspostminister in die von Reichskanzler Gustav Stresemann geführte Regierung berufen und gehörte auch der von Reichskanzler Wilhelm Marx geleiteten Folgeregierung an. Am 30. November 1923 übernahm er zusätzlich die kommissarische Leitung des Reichsministeriums für die besetzten Gebiete.
Barmat-Skandal
Während seiner Amtszeit als Reichsminister hatte Höfle, ohne dass zuvor hinreichende Sicherheiten erteilt wurden, den Gebrüdern Barmat einen Kredit in Höhe von 34,6 Millionen Reichsmark gewährt, der von ihnen nicht zurückzahlt werden konnte. Nachdem dies an die Öffentlichkeit gelangt war (Barmat-Skandal), geriet Höfle zunehmend in die Kritik der oppositionellen Reichstagsfraktionen. Daraufhin trat er am 15. Januar 1925 als Reichsminister zurück und legte am 9. Februar 1925 auch sein Reichstagsmandat nieder. Anschließend wurde er in Untersuchungshaft genommen, an deren Folgen er schließlich verstarb. Fritz Hartung zufolge starb er an einer Überdosis Schlafmittel. Der preußische Landtag richtete einen Untersuchungsausschuss ein, um die Todesumstände aufzuklären. Der berühmte Berliner Verteidiger Max Alsberg erhob in einem viel beachteten Vortrag scharfe Vorwürfe gegen die Justiz, er kritisierte die Behandlung Höfles in der Untersuchungshaft und löste so eine öffentliche Debatte über die Bedingungen in der Untersuchungshaft aus, die daraufhin reformiert wurde.
Nachleben
Im Jahr 1960 drehte Wolfgang Luderer im Deutschen Fernsehfunk den Krimi Der Fall Hoefle.
Schriften
- Kompaß für die Frau im Handwerk, 1913
- Behörden-Adreßbuch, 1922 ff.
Literatur
- Victor Schiff: Die Höfle-Tragödie. Geschichte eines Justizmordes. Verlag für Sozialwissenschaft, Berlin 1925.
- Christoph Albrecht-Heider: „Ich sehe der weiteren Entwicklung mit Ruhe entgegen“. Der Fall des Postministers Anton Höfle. In: Das Archiv. Magazin für Kommunikationsgeschichte. Heft 3/2017, S. 34–37, ISSN 1611-0838.
- Christoph Albrecht-Heider: Geschäfte mit Staatskrediten. Der Barmat-Skandal. In: Das Archiv. Magazin für Kommunikationsgeschichte. Heft 3/2017, S. 38–39, ISSN 1611-0838.
- Karin Jaspers, Wilfried Reininghaus: Westfälisch-lippische Kandidaten der Januarwahlen 1919. Eine biographische Dokumentation (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge, Bd. 52). Aschendorff, Münster 2020, ISBN 978-3-402-15136-5, S. 92–93.
Weblinks
- Literatur von und über Anton Höfle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Anton Höfle in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Redaktion. Der Fall Hoefle und die deutsche Ärzteschaft. In: Der sozialistische Arzt, 1. Jg. (1925), Heft 2/3 (Juli), S. 19 Digitalisat
Einzelnachweise
- Michael Schneider: Die Christlichen Gewerkschaften 1894–1933 (= Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Reihe Politik- und Gesellschaftsgeschichte, Bd. 10), Verlag Neue Gesellschaft, Bonn 1982, ISBN 3-87831-356-X, S. 627.
- Fritz Hartung: Jurist unter vier Reichen. Heymann, Köln 1971, ISBN 3-452-17216-3, S. 67–68.
Personendaten | |
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NAME | Höfle, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gewerkschafter und Politiker (Zentrum), MdR, Reichsminister |
GEBURTSDATUM | 19. Oktober 1882 |
GEBURTSORT | Otterbach |
STERBEDATUM | 20. April 1925 |
STERBEORT | Berlin |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Anton Hofle 19 Oktober 1882 in Otterbach Pfalz 20 April 1925 in Berlin war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker Zentrum Anton Hofle um 1920Leben und BerufAnton Hofle 1925 Anton Hofle besuchte das Humanistische Gymnasium in Kaiserslautern Nach dem Abitur studierte er Rechts und Staatswissenschaften in Munchen und Erlangen In Munchen wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Aenania Munchen im CV Hofle war ab 1903 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Handels und Gewerbekammer Munchen und beendete sein Studium 1907 mit dem ersten juristischen Staatsexamen sowie mit der Promotion zum Dr phil Von 1908 bis 1914 war er als Referent fur Mittelstands Angestellten und Beamtenfragen bei der Zentralstelle des Volksvereins fur das katholische Deutschland in Monchen Gladbach beschaftigt Hofle engagierte sich in der Christlichen Gewerkschaft Er war von 1914 bis 1919 Direktor des Deutschen Technikerverbands und 1919 1920 Direktor des Deutschen Beamtenbunds Anschliessend wurde er Direktor des Gesamtverbands Deutscher Beamtengewerkschaften Reichstagsabgeordneter und Minister Hofle war Mitglied der Zentrumspartei und wurde im Juni 1920 erstmals in den Reichstag gewahlt Im Parlament vertrat er die Wahlkreise Westfalen Nord und Thuringen Hofle wurde am 13 August 1923 als Reichspostminister in die von Reichskanzler Gustav Stresemann gefuhrte Regierung berufen und gehorte auch der von Reichskanzler Wilhelm Marx geleiteten Folgeregierung an Am 30 November 1923 ubernahm er zusatzlich die kommissarische Leitung des Reichsministeriums fur die besetzten Gebiete Barmat Skandal Beisetzung von Anton Hofle auf dem Parkfriedhof Lichterfelde Wahrend seiner Amtszeit als Reichsminister hatte Hofle ohne dass zuvor hinreichende Sicherheiten erteilt wurden den Gebrudern Barmat einen Kredit in Hohe von 34 6 Millionen Reichsmark gewahrt der von ihnen nicht zuruckzahlt werden konnte Nachdem dies an die Offentlichkeit gelangt war Barmat Skandal geriet Hofle zunehmend in die Kritik der oppositionellen Reichstagsfraktionen Daraufhin trat er am 15 Januar 1925 als Reichsminister zuruck und legte am 9 Februar 1925 auch sein Reichstagsmandat nieder Anschliessend wurde er in Untersuchungshaft genommen an deren Folgen er schliesslich verstarb Fritz Hartung zufolge starb er an einer Uberdosis Schlafmittel Der preussische Landtag richtete einen Untersuchungsausschuss ein um die Todesumstande aufzuklaren Der beruhmte Berliner Verteidiger Max Alsberg erhob in einem viel beachteten Vortrag scharfe Vorwurfe gegen die Justiz er kritisierte die Behandlung Hofles in der Untersuchungshaft und loste so eine offentliche Debatte uber die Bedingungen in der Untersuchungshaft aus die daraufhin reformiert wurde NachlebenIm Jahr 1960 drehte Wolfgang Luderer im Deutschen Fernsehfunk den Krimi Der Fall Hoefle SchriftenKompass fur die Frau im Handwerk 1913 Behorden Adressbuch 1922 ff LiteraturVictor Schiff Die Hofle Tragodie Geschichte eines Justizmordes Verlag fur Sozialwissenschaft Berlin 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1925STERBEORT Berlin