Artur Sträter 1 Juni 1902 in Altenvoerde 4 Oktober 1977 in Hagen war ein deutscher Jurist Verleger und Politiker CDU Art
Artur Sträter

Artur Sträter (* 1. Juni 1902 in Altenvoerde; † 4. Oktober 1977 in Hagen) war ein deutscher Jurist, Verleger und Politiker (CDU).
Leben und Beruf
Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium absolvierte Sträter zunächst eine Banklehre und nahm anschließend ein Studium der Rechtswissenschaften in München und Münster auf, welches er mit der Promotion zum Dr. jur. beendete. Danach ließ er sich als Rechtsanwalt in Soest nieder. Von 1941 bis 1945 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Sträter hatte eine jüdische Großmutter, deshalb galt er bei den Nazis als „Vierteljude“. Er hatte einige Schwierigkeiten mit der Mitgliedschaft in Soester Vereinen, blieb aber sonst unbehelligt. Sein Bruder Bernd verlor schon am 1. August 1933 seine Kassenzulassung als Zahnarzt. Nach dem Kriegsende war Sträter erneut als Rechtsanwalt und Notar in Soest tätig.
Sträter erhielt am 10. März 1946 die Lizenz zur Gründung einer Tageszeitung. Der Verlag „Westfalenpost GmbH“ wurde am 1. April 1946 in Soest gegründet. Die erste Nummer der Westfalenpost erschien am 26. April 1946. Soest blieb bis Ende 1949 Sitz des Verlages, der 1950 nach Hagen umzog. Er fungierte bis zu seinem Tod als Herausgeber der Tageszeitung, danach war es seine Frau Dorita Sträter, geb. Boelitz. Beim tödlichen Unfall auf dem Grenzlandring war er als Zuschauer anwesend, wie auch Bundesverkehrsminister Seebohm und ADAC-Sportpräsident Jules Köther. Von 1950 bis 1970 war er Rundfunkratsvorsitzender des Deutschlandfunks in Köln.
Partei
Sträter war mit seinem Schwiegervater, Otto Boelitz, der in den 1920er Jahren preußischer Kulturminister gewesen war, Mitbegründer der Christlich-Demokratischen-Partei (CDP) Westfalens am 2. September 1945 in Bochum. Er war ebenfalls Mitbegründer der CDU in Soest, als deren Kreisvorsitzender er 1945/46 fungierte. Später war er Mitglied des Landesvorstands der CDU Westfalen-Lippe sowie des Landespräsidiums der CDU Nordrhein-Westfalen und des Bundesausschusses der Partei.
Abgeordneter
Sträter gehörte von 1946 bis 1947 sowie von 1950 bis 1970 dem nordrhein-westfälischen Landtag an. 1947/48 war er stellvertretendes Mitglied des Zonenbeirats für die Britische Zone.
Öffentliche Ämter
Sträter wurde im Juni 1945 von der britischen Militärregierung zum Präsidenten des Regierungsbezirks Düsseldorf ernannt. Später amtierte er mehrfach als Minister in verschiedenen Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen, die von den Ministerpräsidenten Rudolf Amelunxen, Karl Arnold und Franz Meyers geleitet wurden. Er war vom 5. Dezember 1946 bis zum 22. April 1947, vom 7. September 1948 bis zum 15. September 1950 und später nochmals vom 26. Juli 1962 bis zum 25. Juli 1966 NRW-Justizminister. Ab Herbst 1950 bis Sommer 1954 war er Minister für Wirtschaft und Verkehr, anschließend bis Februar 1956 sowie ab August 1960 bis Juli 1962 Minister für Bundesangelegenheiten und zwischen Juli 1958 und August 1960 Minister der Finanzen. Außerdem hatte Sträter von 1950 bis 1954 sowie von 1958 bis 1962 das Amt des Stellvertretenden Ministerpräsidenten inne.
Trivia
Im Jahre 1961 berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel unter dem Titel Die Sträter-Depesche, dass Sträter nachts in alkoholisiertem Zustand in aufwändiger Weise sein politisches Amt nutzte, um ein Telegramm entgegen den postalischen Bestimmungen versenden zu können.
Zitat
„In den Sondergerichten haben oft Männer gesessen, die unvorstellbares Leid verhindert haben. Der deutsche Richter in seiner Gesamtheit, ist im Dritten Reich intakt geblieben. Er hat nicht vor Hitler kapituliert.“ – Arthur Sträter im Juni 1947
Ehrungen
- Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband, 1961
Siehe auch
Kabinett Amelunxen II – Kabinett Arnold I – Kabinett Arnold II – Kabinett Arnold III – Kabinett Meyers I – Kabinett Meyers II – Kabinett Meyers III
Einzelnachweise
- Dazu: Dorita Sträter: Chronik der Westfalenpost 1946 bis 1950. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Heimatpflege Soest. 29 (1999), S. 6–9. Anne Sträter: Der Soester Zahnarzt Bernd Sträter - ein rassisch Verfolgter während der NS-Zeit (mit Ergänzungen von Gerhard Köhn). In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Heimatpflege Soest 37 (2007), S. 8–12.
- Chronik der NRW-Justizministerinnen und Justizminister. Justiz NRW, abgerufen am 1. Juni 2024.
- Die Sträter-Depesche, Der Spiegel 14/1961
- rbbKultur: die Akte Rosenburg - wie die NS Justiz nach 1945 (nicht) aufgearbeitet wurde. 17. Juli 2019, abgerufen am 18. Juli 2019 (min. 3:22).
Weblinks
- Artur Sträter beim Landtag Nordrhein-Westfalen
Personendaten | |
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NAME | Sträter, Artur |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist, Verleger und Politiker (CDU), MdL |
GEBURTSDATUM | 1. Juni 1902 |
GEBURTSORT | Altenvoerde |
STERBEDATUM | 4. Oktober 1977 |
STERBEORT | Hagen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Artur Strater 1 Juni 1902 in Altenvoerde 4 Oktober 1977 in Hagen war ein deutscher Jurist Verleger und Politiker CDU Artur Strater auf einem Landtagswahlplakat 1950Das Grab von Artur Strater im Familiengrab auf dem Osthofenfriedhof in SoestLeben und BerufNach dem Abitur am humanistischen Gymnasium absolvierte Strater zunachst eine Banklehre und nahm anschliessend ein Studium der Rechtswissenschaften in Munchen und Munster auf welches er mit der Promotion zum Dr jur beendete Danach liess er sich als Rechtsanwalt in Soest nieder Von 1941 bis 1945 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil Strater hatte eine judische Grossmutter deshalb galt er bei den Nazis als Vierteljude Er hatte einige Schwierigkeiten mit der Mitgliedschaft in Soester Vereinen blieb aber sonst unbehelligt Sein Bruder Bernd verlor schon am 1 August 1933 seine Kassenzulassung als Zahnarzt Nach dem Kriegsende war Strater erneut als Rechtsanwalt und Notar in Soest tatig Strater erhielt am 10 Marz 1946 die Lizenz zur Grundung einer Tageszeitung Der Verlag Westfalenpost GmbH wurde am 1 April 1946 in Soest gegrundet Die erste Nummer der Westfalenpost erschien am 26 April 1946 Soest blieb bis Ende 1949 Sitz des Verlages der 1950 nach Hagen umzog Er fungierte bis zu seinem Tod als Herausgeber der Tageszeitung danach war es seine Frau Dorita Strater geb Boelitz Beim todlichen Unfall auf dem Grenzlandring war er als Zuschauer anwesend wie auch Bundesverkehrsminister Seebohm und ADAC Sportprasident Jules Kother Von 1950 bis 1970 war er Rundfunkratsvorsitzender des Deutschlandfunks in Koln ParteiStrater war mit seinem Schwiegervater Otto Boelitz der in den 1920er Jahren preussischer Kulturminister gewesen war Mitbegrunder der Christlich Demokratischen Partei CDP Westfalens am 2 September 1945 in Bochum Er war ebenfalls Mitbegrunder der CDU in Soest als deren Kreisvorsitzender er 1945 46 fungierte Spater war er Mitglied des Landesvorstands der CDU Westfalen Lippe sowie des Landesprasidiums der CDU Nordrhein Westfalen und des Bundesausschusses der Partei AbgeordneterStrater gehorte von 1946 bis 1947 sowie von 1950 bis 1970 dem nordrhein westfalischen Landtag an 1947 48 war er stellvertretendes Mitglied des Zonenbeirats fur die Britische Zone Offentliche AmterAnkundigung einer Veranstaltung mit Strater 1949 Strater wurde im Juni 1945 von der britischen Militarregierung zum Prasidenten des Regierungsbezirks Dusseldorf ernannt Spater amtierte er mehrfach als Minister in verschiedenen Landesregierungen von Nordrhein Westfalen die von den Ministerprasidenten Rudolf Amelunxen Karl Arnold und Franz Meyers geleitet wurden Er war vom 5 Dezember 1946 bis zum 22 April 1947 vom 7 September 1948 bis zum 15 September 1950 und spater nochmals vom 26 Juli 1962 bis zum 25 Juli 1966 NRW Justizminister Ab Herbst 1950 bis Sommer 1954 war er Minister fur Wirtschaft und Verkehr anschliessend bis Februar 1956 sowie ab August 1960 bis Juli 1962 Minister fur Bundesangelegenheiten und zwischen Juli 1958 und August 1960 Minister der Finanzen Ausserdem hatte Strater von 1950 bis 1954 sowie von 1958 bis 1962 das Amt des Stellvertretenden Ministerprasidenten inne TriviaIm Jahre 1961 berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel unter dem Titel Die Strater Depesche dass Strater nachts in alkoholisiertem Zustand in aufwandiger Weise sein politisches Amt nutzte um ein Telegramm entgegen den postalischen Bestimmungen versenden zu konnen Zitat In den Sondergerichten haben oft Manner gesessen die unvorstellbares Leid verhindert haben Der deutsche Richter in seiner Gesamtheit ist im Dritten Reich intakt geblieben Er hat nicht vor Hitler kapituliert Arthur Strater im Juni 1947EhrungenGrosses Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband 1961Siehe auchKabinett Amelunxen II Kabinett Arnold I Kabinett Arnold II Kabinett Arnold III Kabinett Meyers I Kabinett Meyers II Kabinett Meyers IIIEinzelnachweiseDazu Dorita Strater Chronik der Westfalenpost 1946 bis 1950 In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte und 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PersonendatenNAME Strater ArturKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Verleger und Politiker CDU MdLGEBURTSDATUM 1 Juni 1902GEBURTSORT AltenvoerdeSTERBEDATUM 4 Oktober 1977STERBEORT Hagen