Die Außenhandelsquote auch Offenheitsgrad englisch foreign trade quota ist in der Außenwirtschaftstheorie eine volkswirt
Außenhandelsquote

Die Außenhandelsquote (auch Offenheitsgrad; englisch foreign trade quota) ist in der Außenwirtschaftstheorie eine volkswirtschaftliche Kennzahl, die den Anteil der Summe von Exporten und Importen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Staates beschreibt.
Allgemeines
In der Hypothese einer geschlossenen Volkswirtschaft wird das Wirtschaften der Wirtschaftssubjekte (Unternehmen, Privathaushalte und Staat) ohne Einbeziehung des Auslands untersucht. Eine Außenhandelsquote kann hier nicht vorkommen. Gegensatz ist die – in der Realität anzutreffende – offene Volkswirtschaft, die ohne Beschränkungen mit anderen Volkswirtschaften weltweit über Exporte, Importe und Transithandel in Geschäftsverbindung steht und damit die internationale ökonomische Verflechtung berücksichtigt. Bei ihr ist mit Hilfe der Außenhandelsquote zu untersuchen, wie intensiv die ökonomischen Beziehungen zum Ausland sind (Weltmarkteinbindung).
Der Begriff der Außenhandelsquote geht auf den kanadischen Ökonomen Ronald McKinnon zurück, der im Jahre 1963 optimale Währungsräume (englisch optimal currency areas) untersuchte. Er vernachlässigte bei seiner Arbeit jedoch Flächenstaaten (und unterstellte nur Kleinstaaten einen Offenheitsgrad), Inflationsübertragungen, die Unterscheidung zwischen handelbaren und nicht-handelbaren Gütern und eine Kosten-Nutzen-Analyse. Die Außenhandelsquote ergibt sich aus den Export- und Importaktivitäten eines Staats, so dass sie als Gegenteil zur Autarkie verstanden werden kann. Peter B. Kenen zeigte 1969 auf, dass bei einer hohen Diversifikation einer Volkswirtschaft hinsichtlich ihrer exportorientierten Branchenstruktur eine Abwertung der eigenen Währung nicht notwendig ist, weil Nachfrageeinbrüche in einer Branche durch andere Branchen aufgefangen werden.
Alternative Definitionen
Eine alternative Definition beschreibt die Außenhandelsquote als „den Durchschnitt aus der Summe von Warenimporten und Warenexporten, gemessen als Anteil am BIP.“ Diese Definition bildet den Durchschnitt aus Importen und Exporten und setzt diesen ins Verhältnis zum BIP. Dies führt zwar zur gleichen Aussage, aber der Wert der Kennzahl ist ein anderer. Dadurch ist die Kennzahl erklärungsbedürftig und nicht sofort mit Auswertungen anderer Quellen vergleichbar. Die Kennzahl muss dann erst mit dem Faktor zwei multipliziert werden, um die Durchschnittsberechnung
wieder rückgängig zu machen. Des Weiteren werden in dieser Definition nur Waren berücksichtigt. Häufig werden auch Dienstleistungen mit in die Berechnung einbezogen.
Außerdem kann die Außenhandelsquote über die Addition von Export- und Importquote und deren Gegenüberstellung mit dem BIP ermittelt werden.
Dieser Artikel verwendet jedoch die gebräuchlichere Berechnung über den Außenhandelsumsatz.
Berechnung
Exporte werden in der Außenhandelsquote erfasst, sobald sie durch den ausländischen Importeur bezahlt wurden, Importe entsprechend, wenn sie der inländische Importeur bezahlt hat. Dabei werden sowohl Zahlungen in Fremdwährung als auch in Inlandswährung berücksichtigt. Dagegen erfasst die Außenhandelsquote nicht die Exporte und Importe, bei denen ein Zahlungsziel vereinbart wurde. In der Außenhandelsquote wird nur der Waren- und Dienstleistungsverkehr berücksichtigt, während der internationale Kreditverkehr und der grenzüberschreitende Kapitalverkehr darin nicht enthalten sind. Die Außenhandelsquote reflektiert deshalb nicht alle ökonomischen Transaktionen eines Staates mit dem Ausland.
Unter diesen Voraussetzungen wird die Außenhandelsquote in der Regel als Prozentwert angegeben und verwendet die Währung des jeweiligen Landes zu laufenden Preisen (Nominalwerte). Zur Berechnung kann folgende Formel benutzt werden:
Die Außenhandelsquote steigt, sobald die Exporte und/oder Importe bei konstantem BIP zunehmen und umgekehrt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im BIP zwar die Exporte, nicht jedoch die Importe enthalten sind.
Volkswirtschaftliche Aspekte
Die Außenhandelsquote eignet sich für die Darstellung des Ausmaßes der ökonomischen Interdependenzen zwischen Staaten. Interdependenzen bestehen vor allem zwischen den großen Industriestaaten. Die ökonomische Verwundbarkeit von Kleinstaaten resultiert vor allem aus der vergleichsweise hohen Außenhandelsquote, die diese Staaten aufweisen. Ihnen fehlt es entweder an Produktionskapazitäten zur Abdeckung der Inlandsnachfrage oder an Produktionseffizienz wegen fehlender Skaleneffekte. Kleinstaaten sind deshalb oft importlastig und weisen eine um 54 % höhere Außenhandelsquote auf als Flächenstaaten. Eine hohe Außenhandelsquote ist jedoch kein Indikator für die Unterentwicklung oder den hohen Offenheitsgrad eines Landes, sondern ist meist auf geringe Staatsgröße und Bevölkerungszahl, knappe natürliche Ressourcen oder die Größe des Binnenmarkts zurückzuführen. Ein exportorientierter Staat muss bei flexiblen Wechselkursen mit Aufwertungstendenzen rechnen, was eine inflationäre Entwicklung zur Folge hat. Die hierdurch gefährdete Preisstabilität ist umso anfälliger, je mehr die Außenhandelsquote zunimmt. Zudem hängt die Höhe der Außenhandelsquote auch von der geographischen Lage und damit der Entfernung zu wichtigen Märkten ab, denn eine große Entfernung kann hemmend auf den Handel wirken und reduziert die Quote tendenziell.
Hohe Quoten in Einzelfällen
In einzelnen Fällen kann die Außenhandelsquote das BIP auch übersteigen, so dass Quoten von über 100 % möglich sind. Da das BIP nur die Wertschöpfung im Inland erfasst, kann es vorkommen, dass kleine Länder mehr exportieren als im Land produziert wird und/oder mehr importieren als im Land verbraucht wird. Dies entsteht durch den Import von Zwischen- und Vorprodukten. Diese werden dann im Land weiterverarbeitet und abzüglich des inländischen Konsums wieder exportiert.
Außenhandelsquoten international
Über 100 % liegende Außenhandelsquoten von Kleinstaaten werden statistisch verifiziert. In Deutschland lag die Außenhandelsquote im Jahre 1970 bei 19,1 % und damit auf dem Niveau der USA. Die wirtschaftlichen Verflechtungen zum Ausland waren zu jener Zeit noch relativ gering. Deutschland wies 1991 bereits eine Außenhandelsquote von 42,4 % auf, sie sank in der Folge der Wiedervereinigung auf einen Tiefstand von 34,9 % (1993), um seitdem kontinuierlich anzusteigen. Im Jahre 1999 erreichte sie 46,2 %, ihr Höchststand lag 2011 bei 72,6 %, 2015 erreichte sie 70,9 %. Dieses Niveau zeigt die intensive internationale Verflechtung, die Deutschland den Ruf als Exportweltmeister eingebracht hat. Allerdings ist hierbei auch der absolute Wert der Exporte und Importe von Bedeutung, der bei Kleinstaaten deutlich geringer ausfällt. In der Außenhandelsquote führte international im Jahre 2014 Singapur mit 253,3 %, gefolgt von Belgien (174,2 %), den Niederlanden (92,6 %), Schweiz (83,6 %), Deutschland (69,8 %), Dänemark und Island (60,7 %), Kanada (52,5 %), Spanien (49,4 %), Frankreich (44,4 %), China (41,2 %), Österreich (40,8 %), Großbritannien (39,9 %), Russland (38,7 %) oder USA (23,2 %).
Abgrenzungen
Der Außenbeitrag ist die Summe der Netto-Exporte, die Exportquote berücksichtigt nur die Exporte, die Importquote entsprechend nur die Importe im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.
Die Außenhandelsquote ist nicht zu verwechseln mit den häufig auch als Quote bezeichneten Handelsbeschränkungen in Form von erlaubten Kontingenten. So wird ein Einfuhrkontingent auch als Importquote und eine freiwillige Exportbeschränkung als Exportquote bezeichnet. Diese Begriffe beschreiben Maßnahmen von Staaten, die durch eine Beschränkung der Importe oder Exporte die inländischen Produzenten gegen ausländische Konkurrenz schützen sollen bzw. Konflikte mit anderen Staaten durch hohe Exporte vermeiden sollen.
Der Begriff „Außenhandelsgeschäftsquote“ meint den Anteil von Exporten und Importen eines einzelnen Unternehmens am Umsatz dieses Unternehmens.
Aussagekraft
Die mit der Außenhandelsquote ausgedrückte Kennziffer gibt einen Eindruck der internationalen Handelsverflechtungen. Jedoch ist sie kein verlässlicher Indikator für die Offenheit einer Volkswirtschaft. Ob ein Land dem internationalen Wettbewerb stark ausgesetzt ist, lässt sich besser an dem Anteil von „handelbaren Gütern“, d. h. Nicht-Immobilien und bestimmten Dienstleistungen (etwa Friseurdienstleistungen), am BIP messen.
Siehe auch
- Liste der Länder nach Außenhandelsquote
Einzelnachweise
- Ronald I. McKinnon: Optimal Currency Areas. In: American Economic Review. 1963, S. 717 ff.
- Gertrud Rosa Traud: Optimale Währungsräume und die europäische Integration. 1996, S. 38 ff.
- Peter B. Kenen: The Theory of Optimum Currency Areas: An Eclectic View. In: Robert E Mundell, Alexander K Swoboda (Hrsg.): Monetary Problems of the International Economy. 1969, S. 41–60.
- Olivier Blanchard, Gerhard Illing: Makroökonomie. 2006, S. 514.
- Olivier Blanchard, Gerhard Illing: Makroökonomie. 2006, S. 515.
- Dieter Farny (Hrsg.): Handwörterbuch der Versicherung. 1988, S. 29.
- Statistisches Bundesamt (Destatis): Außenhandelsquote (inklusive Grafik). Abgerufen am 29. Dezember 2017.
- Richard N Cooper: Economic Interdependence and Coordination of Economic Policies. In: Ronald Jones, Peter B Kenen (Hrsg.): Handbook of International Economics. 1983, S. 1195 ff.
- Sebastian Ahlfeld: Kleine Staaten, große Probleme? Zum Einfluss der Staatsgröße auf den Entwicklungsprozess. 2007, S. 82.
- William Easterly, Aart Kraay: Small States, Small Problems? Income Growth and Volatility in Small States. In: World Development. Vol. 28, No. 11, S. 2013–2027.
- Olivier Blanchard, Gerhard Illing: Makroökonomie. 2006, S. 516.
- Statista Das Statistik-Portal, Außenhandelsquote von Deutschland von 1991 bis 2015. Abgerufen am 26. Oktober 2016.
- GTAI Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten kompakt, Außenhandelsquoten 2014.
- Paul R. Krugman, Maurice Obstfeld: Internationale Wirtschaft – Theorie und Politik der Außenwirtschaft. 2006, S. 254.
- Gablers Wirtschaftslexikon. 2004, S. 250.
Literatur
- Olivier Blanchard, Gerhard Illing: Makroökonomie. 4. Auflage. 2006, ISBN 3-8273-7209-7.
- Gablers Wirtschaftslexikon. 16. Auflage. 2004, ISBN 3-409-12993-6.
- Paul R. Krugman, Maurice Obstfeld: Internationale Wirtschaft – Theorie und Politik der Außenwirtschaft. 7. Auflage. 2006, ISBN 3-8273-7199-6.
Weblinks
- Bundeszentrale für politische Bildung: Entwicklung des grenzüberschreitenden Warenhandels
- INTRACEN-Datenbank
- AMECO-Datenbank
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Außenhandelsquote, Was ist Außenhandelsquote? Was bedeutet Außenhandelsquote?
Die Aussenhandelsquote auch Offenheitsgrad englisch foreign trade quota ist in der Aussenwirtschaftstheorie eine volkswirtschaftliche Kennzahl die den Anteil der Summe von Exporten und Importen am Bruttoinlandsprodukt BIP eines Staates beschreibt AllgemeinesIn der Hypothese einer geschlossenen Volkswirtschaft wird das Wirtschaften der Wirtschaftssubjekte Unternehmen Privathaushalte und Staat ohne Einbeziehung des Auslands untersucht Eine Aussenhandelsquote kann hier nicht vorkommen Gegensatz ist die in der Realitat anzutreffende offene Volkswirtschaft die ohne Beschrankungen mit anderen Volkswirtschaften weltweit uber Exporte Importe und Transithandel in Geschaftsverbindung steht und damit die internationale okonomische Verflechtung berucksichtigt Bei ihr ist mit Hilfe der Aussenhandelsquote zu untersuchen wie intensiv die okonomischen Beziehungen zum Ausland sind Weltmarkteinbindung Der Begriff der Aussenhandelsquote geht auf den kanadischen Okonomen Ronald McKinnon zuruck der im Jahre 1963 optimale Wahrungsraume englisch optimal currency areas untersuchte Er vernachlassigte bei seiner Arbeit jedoch Flachenstaaten und unterstellte nur Kleinstaaten einen Offenheitsgrad Inflationsubertragungen die Unterscheidung zwischen handelbaren und nicht handelbaren Gutern und eine Kosten Nutzen Analyse Die Aussenhandelsquote ergibt sich aus den Export und Importaktivitaten eines Staats so dass sie als Gegenteil zur Autarkie verstanden werden kann Peter B Kenen zeigte 1969 auf dass bei einer hohen Diversifikation einer Volkswirtschaft hinsichtlich ihrer exportorientierten Branchenstruktur eine Abwertung der eigenen Wahrung nicht notwendig ist weil Nachfrageeinbruche in einer Branche durch andere Branchen aufgefangen werden Alternative DefinitionenEine alternative Definition beschreibt die Aussenhandelsquote als den Durchschnitt aus der Summe von Warenimporten und Warenexporten gemessen als Anteil am BIP Diese Definition bildet den Durchschnitt aus Importen und Exporten und setzt diesen ins Verhaltnis zum BIP Dies fuhrt zwar zur gleichen Aussage aber der Wert der Kennzahl ist ein anderer Dadurch ist die Kennzahl erklarungsbedurftig und nicht sofort mit Auswertungen anderer Quellen vergleichbar Die Kennzahl muss dann erst mit dem Faktor zwei multipliziert werden um die Durchschnittsberechnung Exporte Importe2 displaystyle frac mathrm Exporte mathrm Importe mathrm 2 wieder ruckgangig zu machen Des Weiteren werden in dieser Definition nur Waren berucksichtigt Haufig werden auch Dienstleistungen mit in die Berechnung einbezogen Ausserdem kann die Aussenhandelsquote uber die Addition von Export und Importquote und deren Gegenuberstellung mit dem BIP ermittelt werden Dieser Artikel verwendet jedoch die gebrauchlichere Berechnung uber den Aussenhandelsumsatz BerechnungExporte werden in der Aussenhandelsquote erfasst sobald sie durch den auslandischen Importeur bezahlt wurden Importe entsprechend wenn sie der inlandische Importeur bezahlt hat Dabei werden sowohl Zahlungen in Fremdwahrung als auch in Inlandswahrung berucksichtigt Dagegen erfasst die Aussenhandelsquote nicht die Exporte und Importe bei denen ein Zahlungsziel vereinbart wurde In der Aussenhandelsquote wird nur der Waren und Dienstleistungsverkehr berucksichtigt wahrend der internationale Kreditverkehr und der grenzuberschreitende Kapitalverkehr darin nicht enthalten sind Die Aussenhandelsquote reflektiert deshalb nicht alle okonomischen Transaktionen eines Staates mit dem Ausland Unter diesen Voraussetzungen wird die Aussenhandelsquote in der Regel als Prozentwert angegeben und verwendet die Wahrung des jeweiligen Landes zu laufenden Preisen Nominalwerte Zur Berechnung kann folgende Formel benutzt werden Aussenhandelsquote Exporte ImporteBruttoinlandsprodukt displaystyle textstyle text Aussenhandelsquote frac text Exporte Importe text Bruttoinlandsprodukt Die Aussenhandelsquote steigt sobald die Exporte und oder Importe bei konstantem BIP zunehmen und umgekehrt Dabei ist zu berucksichtigen dass im BIP zwar die Exporte nicht jedoch die Importe enthalten sind Volkswirtschaftliche AspekteDie Aussenhandelsquote eignet sich fur die Darstellung des Ausmasses der okonomischen Interdependenzen zwischen Staaten Interdependenzen bestehen vor allem zwischen den grossen Industriestaaten Die okonomische Verwundbarkeit von Kleinstaaten resultiert vor allem aus der vergleichsweise hohen Aussenhandelsquote die diese Staaten aufweisen Ihnen fehlt es entweder an Produktionskapazitaten zur Abdeckung der Inlandsnachfrage oder an Produktionseffizienz wegen fehlender Skaleneffekte Kleinstaaten sind deshalb oft importlastig und weisen eine um 54 hohere Aussenhandelsquote auf als Flachenstaaten Eine hohe Aussenhandelsquote ist jedoch kein Indikator fur die Unterentwicklung oder den hohen Offenheitsgrad eines Landes sondern ist meist auf geringe Staatsgrosse und Bevolkerungszahl knappe naturliche Ressourcen oder die Grosse des Binnenmarkts zuruckzufuhren Ein exportorientierter Staat muss bei flexiblen Wechselkursen mit Aufwertungstendenzen rechnen was eine inflationare Entwicklung zur Folge hat Die hierdurch gefahrdete Preisstabilitat ist umso anfalliger je mehr die Aussenhandelsquote zunimmt Zudem hangt die Hohe der Aussenhandelsquote auch von der geographischen Lage und damit der Entfernung zu wichtigen Markten ab denn eine grosse Entfernung kann hemmend auf den Handel wirken und reduziert die Quote tendenziell Hohe Quoten in EinzelfallenIn einzelnen Fallen kann die Aussenhandelsquote das BIP auch ubersteigen so dass Quoten von uber 100 moglich sind Da das BIP nur die Wertschopfung im Inland erfasst kann es vorkommen dass kleine Lander mehr exportieren als im Land produziert wird und oder mehr importieren als im Land verbraucht wird Dies entsteht durch den Import von Zwischen und Vorprodukten Diese werden dann im Land weiterverarbeitet und abzuglich des inlandischen Konsums wieder exportiert Aussenhandelsquoten internationalUber 100 liegende Aussenhandelsquoten von Kleinstaaten werden statistisch verifiziert In Deutschland lag die Aussenhandelsquote im Jahre 1970 bei 19 1 und damit auf dem Niveau der USA Die wirtschaftlichen Verflechtungen zum Ausland waren zu jener Zeit noch relativ gering Deutschland wies 1991 bereits eine Aussenhandelsquote von 42 4 auf sie sank in der Folge der Wiedervereinigung auf einen Tiefstand von 34 9 1993 um seitdem kontinuierlich anzusteigen Im Jahre 1999 erreichte sie 46 2 ihr Hochststand lag 2011 bei 72 6 2015 erreichte sie 70 9 Dieses Niveau zeigt die intensive internationale Verflechtung die Deutschland den Ruf als Exportweltmeister eingebracht hat Allerdings ist hierbei auch der absolute Wert der Exporte und Importe von Bedeutung der bei Kleinstaaten deutlich geringer ausfallt In der Aussenhandelsquote fuhrte international im Jahre 2014 Singapur mit 253 3 gefolgt von Belgien 174 2 den Niederlanden 92 6 Schweiz 83 6 Deutschland 69 8 Danemark und Island 60 7 Kanada 52 5 Spanien 49 4 Frankreich 44 4 China 41 2 Osterreich 40 8 Grossbritannien 39 9 Russland 38 7 oder USA 23 2 AbgrenzungenDer Aussenbeitrag ist die Summe der Netto Exporte die Exportquote berucksichtigt nur die Exporte die Importquote entsprechend nur die Importe im Verhaltnis zum Bruttoinlandsprodukt Die Aussenhandelsquote ist nicht zu verwechseln mit den haufig auch als Quote bezeichneten Handelsbeschrankungen in Form von erlaubten Kontingenten So wird ein Einfuhrkontingent auch als Importquote und eine freiwillige Exportbeschrankung als Exportquote bezeichnet Diese Begriffe beschreiben Massnahmen von Staaten die durch eine Beschrankung der Importe oder Exporte die inlandischen Produzenten gegen auslandische Konkurrenz schutzen sollen bzw Konflikte mit anderen Staaten durch hohe Exporte vermeiden sollen Der Begriff Aussenhandelsgeschaftsquote meint den Anteil von Exporten und Importen eines einzelnen Unternehmens am Umsatz dieses Unternehmens AussagekraftDie mit der Aussenhandelsquote ausgedruckte Kennziffer gibt einen Eindruck der internationalen Handelsverflechtungen Jedoch ist sie kein verlasslicher Indikator fur die Offenheit einer Volkswirtschaft Ob ein Land dem internationalen Wettbewerb stark ausgesetzt ist lasst sich besser an dem Anteil von handelbaren Gutern d h Nicht Immobilien und bestimmten Dienstleistungen etwa Friseurdienstleistungen am BIP messen Siehe auchListe der Lander nach AussenhandelsquoteEinzelnachweiseRonald I McKinnon Optimal Currency Areas In American Economic Review 1963 S 717 ff Gertrud Rosa Traud Optimale Wahrungsraume und die europaische Integration 1996 S 38 ff Peter B Kenen The Theory of Optimum Currency Areas An Eclectic View In Robert E Mundell Alexander K Swoboda Hrsg Monetary Problems of the International Economy 1969 S 41 60 Olivier Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie 2006 S 514 Olivier Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie 2006 S 515 Dieter Farny Hrsg Handworterbuch der Versicherung 1988 S 29 Statistisches Bundesamt Destatis Aussenhandelsquote inklusive Grafik Abgerufen am 29 Dezember 2017 Richard N Cooper Economic Interdependence and Coordination of Economic Policies In Ronald Jones Peter B Kenen Hrsg Handbook of International Economics 1983 S 1195 ff Sebastian Ahlfeld Kleine Staaten grosse Probleme Zum Einfluss der Staatsgrosse auf den Entwicklungsprozess 2007 S 82 William Easterly Aart Kraay Small States Small Problems Income Growth and Volatility in Small States In World Development Vol 28 No 11 S 2013 2027 Olivier Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie 2006 S 516 Statista Das Statistik Portal Aussenhandelsquote von Deutschland von 1991 bis 2015 Abgerufen am 26 Oktober 2016 GTAI Germany Trade amp Invest Wirtschaftsdaten kompakt Aussenhandelsquoten 2014 Paul R Krugman Maurice Obstfeld Internationale Wirtschaft Theorie und Politik der Aussenwirtschaft 2006 S 254 Gablers Wirtschaftslexikon 2004 S 250 LiteraturOlivier Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie 4 Auflage 2006 ISBN 3 8273 7209 7 Gablers Wirtschaftslexikon 16 Auflage 2004 ISBN 3 409 12993 6 Paul R Krugman Maurice Obstfeld Internationale Wirtschaft Theorie und Politik der Aussenwirtschaft 7 Auflage 2006 ISBN 3 8273 7199 6 WeblinksBundeszentrale fur politische Bildung Entwicklung des grenzuberschreitenden Warenhandels INTRACEN Datenbank AMECO DatenbankDieser Artikel wurde am 16 Mai 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen