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Johann Adam August Rühl 19 Februar 1815 in Hanau 20 Juli 1850 in Arolsen war ein deutscher Politiker im Kurfürstentum He

August Rühl

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Johann Adam August Rühl (* 19. Februar 1815 in Hanau; † 20. Juli 1850 in Arolsen) war ein deutscher Politiker im Kurfürstentum Hessen.

Leben

Rühl war Sohn des Kantors und Realschullehrers Friedrich Wilhelm Rühl und seiner Frau Maria Petronelle geb. Lappig.

Rühl studierte 1832–1837 an der Universität Jena, der Philipps-Universität Marburg und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Rechtswissenschaft. 1832 wurde er Mitglied der Alten Marburger Burschenschaft. Er war Mitglied der Marburger Corps Hanovia, Teutonia und Marcomannia und des Corps Guestphalia Heidelberg. Bei Markomannia war er Konaktiver von Friedrich Stegmann und Hermann Wolff von Gudenberg. Anschließend leistete er den Vorbereitungsdienst am Landgericht Hanau ab. Schon damals kritisierte er, dass in der Verwaltung nicht die Befähigung zähle, sondern die politische Willfährigkeit. Er wechselte daraufhin 1838 zunächst als kaufmännischer Angestellter und später als Teilhaber der Tabak verarbeitenden Fabrik von Pedro Jung in Hanau. 1843 machte er sich in derselben Branche selbständig. Mit 35 Jahren kam er durch einen Reitunfall ums Leben.

Verheiratet war Rühl mit Janni Josephine Georgine Natalie geb. Weigel. Aus dieser Ehe ging unter anderem Franz Rühl (* 26. Oktober 1845 in Hanau; † 3. Juli 1915 in Jena) hervor, Professor für alte Geschichte an der Albertus-Universität Königsberg. Der Geograph Alfred Rühl war sein Enkel.

Politik

In den 1840ern begann er, sich im liberalen Sinn politisch zu engagieren, besonders für den Deutschkatholizismus. Im Rahmen der Märzrevolution in Hanau wurde auf seine Anregung eine „Volkskommission“ gebildet, die de facto die Regierungsgewalt übernahm. Er gehörte im Februar 1848 zu den Verfassern einer Petition der Hanauer Bürger an Kurfürst Friedrich Wilhelm. In der Petition wurden Forderungen nach Pressefreiheit, der Entlassung des konservativen Ministeriums, Amnestie der politischen Gefangenen und weiteren politische Veränderungen erhoben. Diese Forderungen wurden seitens des Kurfürsten zunächst abgelehnt. Die Hanauer Bürger wählten daraufhin einen Ausschuss, dem auch Rühl angehörte, die die gleichen Forderungen – nun als ultimative Aufforderung zu politischen Veränderungen formuliert – im Hanauer Ultimatum vom 9. März 1848 dem Kurfürsten in Kassel überreichte, der daraufhin dem revolutionären Druck nachgab. Diese Vorgänge führten auch dazu, dass der Kurfürst eine liberale Märzregierung zugestehen musste. Der Hanauer Oberbürgermeister Bernhard Eberhard, ebenfalls Mitglied der Volkskommission und Unterzeichner des Ultimatums, wurde mit der Regierungsbildung beauftragt und zugleich zum Innenminister der kurhessischen Märzregierung berufen. Er starb bei einem Reitunfall nach einem Kuraufenthalt auf der Rückreise von Bad Arolsen.

Rühl wurde noch im März 1848 mit überwältigender Mehrheit zum Nachfolger Eberhards als Oberbürgermeister Hanaus gewählt. Auch bei der Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung erhielt er eine solche Mehrheit (9.877 von 11.605 Stimmen) im Wahlkreis Hanau. Nach der Teilnahme am Vorparlament gehörte er darüber hinaus vom 18. Mai 1848 bis zum Ende des Rumpfparlaments am 18. Juni 1849 der Volksvertretung an, wo er zunächst zur Fraktion Deutscher Hof unter Führung Robert Blums, dann zur radikalen Fraktion Donnersberg unter Arnold Ruge und später zum Centralmärzverein gehörte. Im Rumpfparlament war er Mitglied im Fünfzigerausschuss zur Durchsetzung der Paulskirchenverfassung. Er stimmte sowohl gegen ein preußisches Erbkaisertum als auch gegen Erzherzog Johann als Reichsverweser. Nach dem Ende der Revolution wurden ihm sowohl im Erfurter Unionsparlament als auch in der Kurhessischen Ständeversammlung Mandate angeboten. Er lehnte sie aber ab und konzentrierte sich auf seine Aufgabe als Oberbürgermeister von Hanau. 1849 wurde Rühl Mitglied im Verein zur Stützung und Hebung der demokratischen Presse. 1850 nahm er an einer Versammlung demokratischer Politiker in der Schweiz teil.

Siehe auch

  • Kurfürstentum Hessen

Literatur

  • Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Droste, Düsseldorf 1998, ISBN 3-7700-0919-3, S. 287.
  • Martin Hoppe: August Rühl – Verfasser des „Hanauer Ultimatums“. In: Stadtzeit (1998). Geschichtsmagazin anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Revolution und Turnerbewegung Hanau 1848–1998, S. 99ff.
  • Rainer Koch (Hrsg.): Die Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Ein Handlexikon der Abgeordneten der deutschen verfassungsgebenden Reichs-Versammlung. Kelkheim 1989, ISBN 3-923420-10-2, Seite 348.

Weblinks

Commons: August Rühl – Sammlung von Bildern
  • Literatur von und über August Rühl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 138.
  2. Kösener Korpslisten 1910, 112/385, 159/3, 163/9, 166/105
  3. Hoppe, S. 100, geht von seiner alleinigen Autorenschaft aus.
Normdaten (Person): GND: 116675551 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 770298 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Rühl, August
ALTERNATIVNAMEN Rühl, Johann Adam August
KURZBESCHREIBUNG kurhessischer Politiker
GEBURTSDATUM 19. Februar 1815
GEBURTSORT Hanau
STERBEDATUM 20. Juli 1850
STERBEORT Arolsen

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 17:37

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Johann Adam August Ruhl 19 Februar 1815 in Hanau 20 Juli 1850 in Arolsen war ein deutscher Politiker im Kurfurstentum Hessen August Ruhl Lithografie von Valentin SchertleLebenRuhl war Sohn des Kantors und Realschullehrers Friedrich Wilhelm Ruhl und seiner Frau Maria Petronelle geb Lappig Ruhl studierte 1832 1837 an der Universitat Jena der Philipps Universitat Marburg und der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Rechtswissenschaft 1832 wurde er Mitglied der Alten Marburger Burschenschaft Er war Mitglied der Marburger Corps Hanovia Teutonia und Marcomannia und des Corps Guestphalia Heidelberg Bei Markomannia war er Konaktiver von Friedrich Stegmann und Hermann Wolff von Gudenberg Anschliessend leistete er den Vorbereitungsdienst am Landgericht Hanau ab Schon damals kritisierte er dass in der Verwaltung nicht die Befahigung zahle sondern die politische Willfahrigkeit Er wechselte daraufhin 1838 zunachst als kaufmannischer Angestellter und spater als Teilhaber der Tabak verarbeitenden Fabrik von Pedro Jung in Hanau 1843 machte er sich in derselben Branche selbstandig Mit 35 Jahren kam er durch einen Reitunfall ums Leben Verheiratet war Ruhl mit Janni Josephine Georgine Natalie geb Weigel Aus dieser Ehe ging unter anderem Franz Ruhl 26 Oktober 1845 in Hanau 3 Juli 1915 in Jena hervor Professor fur alte Geschichte an der Albertus Universitat Konigsberg Der Geograph Alfred Ruhl war sein Enkel PolitikIn den 1840ern begann er sich im liberalen Sinn politisch zu engagieren besonders fur den Deutschkatholizismus Im Rahmen der Marzrevolution in Hanau wurde auf seine Anregung eine Volkskommission gebildet die de facto die Regierungsgewalt ubernahm Er gehorte im Februar 1848 zu den Verfassern einer Petition der Hanauer Burger an Kurfurst Friedrich Wilhelm In der Petition wurden Forderungen nach Pressefreiheit der Entlassung des konservativen Ministeriums Amnestie der politischen Gefangenen und weiteren politische Veranderungen erhoben Diese Forderungen wurden seitens des Kurfursten zunachst abgelehnt Die Hanauer Burger wahlten daraufhin einen Ausschuss dem auch Ruhl angehorte die die gleichen Forderungen nun als ultimative Aufforderung zu politischen Veranderungen formuliert im Hanauer Ultimatum vom 9 Marz 1848 dem Kurfursten in Kassel uberreichte der daraufhin dem revolutionaren Druck nachgab Diese Vorgange fuhrten auch dazu dass der Kurfurst eine liberale Marzregierung zugestehen musste Der Hanauer Oberburgermeister Bernhard Eberhard ebenfalls Mitglied der Volkskommission und Unterzeichner des Ultimatums wurde mit der Regierungsbildung beauftragt und zugleich zum Innenminister der kurhessischen Marzregierung berufen Er starb bei einem Reitunfall nach einem Kuraufenthalt auf der Ruckreise von Bad Arolsen Ruhl wurde noch im Marz 1848 mit uberwaltigender Mehrheit zum Nachfolger Eberhards als Oberburgermeister Hanaus gewahlt Auch bei der Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung erhielt er eine solche Mehrheit 9 877 von 11 605 Stimmen im Wahlkreis Hanau Nach der Teilnahme am Vorparlament gehorte er daruber hinaus vom 18 Mai 1848 bis zum Ende des Rumpfparlaments am 18 Juni 1849 der Volksvertretung an wo er zunachst zur Fraktion Deutscher Hof unter Fuhrung Robert Blums dann zur radikalen Fraktion Donnersberg unter Arnold Ruge und spater zum Centralmarzverein gehorte Im Rumpfparlament war er Mitglied im Funfzigerausschuss zur Durchsetzung der Paulskirchenverfassung Er stimmte sowohl gegen ein preussisches Erbkaisertum als auch gegen Erzherzog Johann als Reichsverweser Nach dem Ende der Revolution wurden ihm sowohl im Erfurter Unionsparlament als auch in der Kurhessischen Standeversammlung Mandate angeboten Er lehnte sie aber ab und konzentrierte sich auf seine Aufgabe als Oberburgermeister von Hanau 1849 wurde Ruhl Mitglied im Verein zur Stutzung und Hebung der demokratischen Presse 1850 nahm er an einer Versammlung demokratischer Politiker in der Schweiz teil Siehe auchKurfurstentum HessenLiteraturHeinrich Best Wilhelm Weege Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848 49 Droste Dusseldorf 1998 ISBN 3 7700 0919 3 S 287 Martin Hoppe August Ruhl Verfasser des Hanauer Ultimatums In Stadtzeit 1998 Geschichtsmagazin anlasslich des Jubilaums 150 Jahre Revolution und Turnerbewegung Hanau 1848 1998 S 99ff Rainer Koch Hrsg Die Frankfurter Nationalversammlung 1848 49 Ein Handlexikon der Abgeordneten der deutschen verfassungsgebenden Reichs Versammlung Kelkheim 1989 ISBN 3 923420 10 2 Seite 348 WeblinksCommons August Ruhl Sammlung von Bildern Literatur von und uber August Ruhl im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 138 Kosener Korpslisten 1910 112 385 159 3 163 9 166 105 Hoppe S 100 geht von seiner alleinigen Autorenschaft aus Normdaten Person GND 116675551 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 770298 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruhl AugustALTERNATIVNAMEN Ruhl Johann Adam AugustKURZBESCHREIBUNG kurhessischer PolitikerGEBURTSDATUM 19 Februar 1815GEBURTSORT HanauSTERBEDATUM 20 Juli 1850STERBEORT Arolsen

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