Česká Lípa deutsch Böhmisch Leipa kurz auch Leipa ist eine Stadt im Liberecký kraj im Norden Tschechiens Česká LípaČeská
Böhmisch Leipa

Česká Lípa (
, deutsch Böhmisch Leipa, kurz auch Leipa) ist eine Stadt im Liberecký kraj im Norden Tschechiens.Česká Lípa | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Historischer Landesteil: | Böhmen | |||
Region: | Liberecký kraj | |||
Bezirk: | Česká Lípa | |||
Fläche: | 6609,6322 ha | |||
Geographische Lage: | 50° 41′ N, 14° 32′ O | |||
Höhe: | 258 m n.m. | |||
Einwohner: | 37.262 (1. Jan. 2023) | |||
Postleitzahl: | 470 01 | |||
Kfz-Kennzeichen: | L | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Fernverkehrsstraße I/9 | |||
Bahnanschluss: | 080 Bakov nad Jizerou–Ebersbach 081 Děčín–Česká Lípa 086 Liberec–Česká Lípa 087 Lovosice–Česká Lípa | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 15 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Jitka Volfová (Stand: 2018) | |||
Adresse: | nám. T. G. Masaryka 1 470 01 Česká Lípa | |||
Gemeindenummer: | 561380 | |||
Website: | www.mucl.cz | |||
Lage von Česká Lípa im Bezirk Česká Lípa | ||||
Geographische Lage
Die Stadt liegt 263 m über dem Meeresspiegel am Fluss Ploučnice (Polzen), in den am westlichen Stadtrand die Bäche Šporka (Rohnbach) und Robečský potok (Robitzer Bach) einmünden.
Stadtgliederung
Die Stadt Česká Lípa besteht aus den Ortsteilen Častolovice (Schaßlowitz), Česká Lípa (Böhmisch Leipa), Dobranov (Dobern), Dolní Libchava (Niederliebich), Dubice (Klein Eicha), Heřmaničky (Hermsdorf), (Jägersdorf), Manušice (Manisch), Okřešice (Aschendorf), Písečná (Pießnig), Stará Lípa (Altleipa), Vítkov (Leskenthal), Vlčí Důl (Wolfsthal) und Žizníkov (Schießnig).
Grundsiedlungseinheiten sind Častolovice, Česká Lípa-historické jádro, Dobranov, Dolní Libchava, Dolní Špičák (Niederspitzberg), Dubice, Dubická, Heřmaničky, Holý vrch (Kahlenberg), Horní Špičák (Oberspitzberg), K Manušicím, Ke Stružnici, Kopeček (Harzt), Lada, Manušice, Městský park (Stadtpark), Na Bídě (Elend), Nádražní, Nový Žizníkov, Obecní les, Okřešice, Písečná, Pod Holým vrchem, Poříčí, Průmyslový obvod, Rasova Hůrka, Robeč (Robitz), Sídliště Lada, Sídliště Sever, Sídliště Střelnice, Slovanka, Smetanovo nábřeží, Stará Lípa, Střední Špičák (Mittelspitzberg), Svárov (Schwora), Špičák (Spitzberg), U hřbitova, U Libchavy, U nemocnice, U Okřešického rybníka, U panelárny, U stadiónu, U staré cihelny, Vítkov, Vlčí Důl, Vřesoviště, Za Starou Lípou und Žizníkov.
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Častolovice u České Lípy, Česká Lípa, Dobranov, Dolní Libchava, Dubice u České Lípy, Heřmaničky u Dobranova, Lada, Manušice, Okřešice u České Lípy, Písečná u Dobranova, Stará Lípa, Vítkov u Dobranova, Vlčí Důl und Žizníkov.
Geschichte
Name
Der Name Česká Lípa leitet sich von dem alten böhmischen Adelsgeschlecht von Leipa (tschechisch z Lipé) bzw. dem tschechischen Wort Lípa für Linde ab.
Die Stadt war ursprünglich eine kleine Siedlung im Besitz der Herren von Leipa. Sie erhielt 1381 Stadtrechte. Die Stadt gehörte wechselnden Herrschaftsinhabern, darunter Albrecht von Wallenstein. Neben dem Schloss Nový Zámek war die Herrschaft Leipa die einzige seiner zahlreichen Besitzungen (Herzogtum Friedland, Herzogtum Sagan, Herzogtum Glogau, Herzogtum Mecklenburg), die seiner Witwe Katharina, geborenen Gräfin Harrach, als Witwensitz belassen wurde; die einzige Tochter, Prinzessin Maria Elisabeth von Friedland (1626–1662), ehelichte 1645 Rudolf Freiherrn von Kaunitz, wodurch Leipa bis 1848 in den Besitz der Familie Kaunitz kam.
1850 wurde Böhmisch Leipa zur Bezirksstadt und zu einem Eisenbahnknotenpunkt in der Monarchie Österreich-Ungarn. Des Weiteren befand sich der Sitz des Gerichtsbezirks Böhmisch Leipa in der Stadt. Seit 1864 verfügte die Stadt über eine staatliche Realschule. Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte Böhmisch Leipa mehrere industrielle Produktionsbetriebe, darunter auch eine Pianofabrik, und außer einer Oberrealschule auch ein Gymnasium.
Nach dem Ersten Weltkrieg fiel der Ort 1918 an die Tschechoslowakei aufgrund des Vertrags von Saint-Germain. Durch das Münchner Abkommen wurde die Stadt 1938 bis 1945 als Teil des neu gegründeten Reichsgaus Sudetenland dem Deutschen Reich eingegliedert. Sie war Sitz des Landkreises Böhmisch Leipa im Reichsgau Sudetenland, Regierungsbezirk Aussig.
Während der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge in Leipa durch die nun an der Macht sitzenden Nazis in Brand gesetzt und die Straße, an der sie sich befand, in Stürmergasse umbenannt. Da der erste Brand gelöscht wurde, folgte eine neue Brandstiftung am Tag darauf. Diese zerstörte die Synagoge. Die Mauerüberreste wurden 1941 abgetragen. Auch die beiden jüdischen Friedhöfe wurden teilweise zerstört. 225 Juden aus Leipa wurden Opfer des Holocaust.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 wurde ein Großteil der deutschböhmischen Bevölkerung 1945 bis 1946 vertrieben, unter Berufung auf die Beneš-Dekrete enteignet und zum Verlassen der Stadt gezwungen.
Viele Neubürger aus Mittelböhmen und der Slowakei, sogenannte „Repatrianten“, und Roma siedelten sich in der Nachkriegszeit hier an.
Bürgermeister (1850 bis 1945)
- 1850–1858 Josef Scheiner
- 1858–1867 Anton Zinke
- 1867–1883 Josef Schönfeld
- 1883–1884 Adolf Knötgen
- 1884–1885 Josef Kutzer
- 1885–1895 Ferdinand Bartel
- 1895–1915 Friedrich Bredschneider
- 1915–1919 Emil Rotsch
- 1919–1923 Adolf Knöchel
- 1923–1931 Emil Rotsch
- 1931–1938 W. L. Wiesner
- 1938–1945 Josef Turner
- 1945–1946 Josef Ládr
Bürgermeister (seit 1989)
- 1986–1989 František Dvořák
- 1990 Jaromír Štrumfa
- 1990–1997 Zdeněk Pokorný
- 1997–1998 Jiří Pazourek
- 1998–2005 Petr Skokan
- 2005–2014 Hana Moudrá
- 2014–2018 Romana Žatecká
- seit 2018 Jitka Volfová
Bevölkerung
Bis 1945 war Böhmisch Leipa überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1830 | 5.804 | in 700 Häusern, darunter 639 Juden (in 21 Häusern) |
1857 | 8.442 | am 31. Oktober |
1900 | 9.217 | (als Gemeinde 10.731) fast ausschließlich deutsche Einwohner |
1910 | 9.916 | darunter 495 Tschechen |
1930 | 13.714 | darunter 3.081 Tschechen |
1939 | 11.963 | darunter 1.089 Evangelische, 10.306 Katholiken, 114 sonstige Christen und 22 Juden |
Bevölkerungsentwicklung nach Ende des Zweiten Weltkriegs
(Stand: 31.12. des jeweiligen Jahres)
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Städtepartnerschaften
Česká Lípa unterhält Städtepartnerschaften mit:
- Bardejov, Slowakei
- Bolesławiec (Bunzlau), Polen
- Mittweida, Deutschland
- Molde, Norwegen
- Uzhhorod, Ukraine
Sehenswürdigkeiten
- Augustinerkloster, gegründet im Jahre 1627 von Albrecht von Waldstein, genannt Wallenstein, an der Stelle eines kleinen Schlosses der Adelsfamilie Berka von Dubá, gemeinsam mit der Gründung einer Lateinschule. In der Mitte des Kreuzganges befindet sich eine Loretokapelle aus dem Jahr 1698. In der Achse des westlichen Flügels des Kreuzganges befindet sich die ehemalige Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit mit einem Altarbild von Ignaz Raab. Im Kloster befinden sich heute ein Heimatmuseum und Galerie mit Sammlungsstücken der Heimatforscher Franz Hantschel und Anton Amand Paudler.
- Historisches Zentrum, Marktplatz mit erhaltener historischer Bebauung, mit Springbrunnen und Pestsäule der Heiligsten Dreifaltigkeit mit Statuen des Zittauer Bildhauers J. Ch. Ulrich aus dem Jahr 1681.
- Städtischer Park, angelegt im Jahre 1875, mit sieben Hektar einer der größten Parks in Böhmen
- Kirche der Kreuzerhöhung, einschiffiger gotischer Bau mit fünfseitiger Vorhalle und Zeltdach aus dem Jahre 1385 und Hauptaltar aus dem Jahre 1697. An der Südseite ein gotisches Portal mit Wappen des Geschlechts Berka von Duba und Leipa.
- Maria-Magdalenen-Kirche aus dem 13. Jahrhundert. An der Nordseite der Kirche befindet sich die barocke .
- Renaissance-Lustschloss, Rotes Haus, ehemaliges Jagdschloss aus dem Jahre 1583, erbaut von Dietrich Georg Berka von Duba. Im Jahre 1883 wurde das Schloss von Professor Steffen stilvoll restauriert. Die inneren Wandgemälde wurden größtenteils vernichtet, an der Stirnfassade ein Streifen mit Jagdszenen und Säulengalerie mit Männer- und Frauenköpfen – der mittlere Kopf stellt wohl den Dichter Dante dar.
- Burg Lipý, Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert, erhalten sind lediglich ein Teil des Mauerwerks und zwei gotische Tore. Die Burg wurde im 15. und 17. Jahrhundert als Schloss im Renaissance-Stil umgebaut, diente später als Zuckerfabrik und wurde in den 1950er Jahren gesprengt.
- Bewegliches Klappenwehr am Polzen-Fluss, mitten in der Stadt, errichtet im Jahre 1910 nach einer Konstruktion von J. Záhorský.
- Alter Jüdischer Friedhof von 1479 und Neuer Jüdischer Friedhof von 1905 (1983 wurde dieser Friedhof abgebrochen). Der älteste Grabstein befand sich an der Ostfront des alten Friedhofs. Unter den vielen wertvollen Grabsteinen ist die Pyramidensäule aus schwarzem Granit besonders denkwürdig: Sie bezeichnet die letzte Ruhestätte 32 jüdischer Opfer mit ihrem Rabbiner, die bei einem Überfall im Jahre 1745 von Panduren barbarisch zu Tode gefoltert worden waren. Am Ort der 1938 zerstörten Synagoge von Česká Lípa befindet sich ein Gedenkstein.
Wirtschaft
Eine Tradition seit 1918 hat in der Stadt der Schienenfahrzeugbau. In der Stadt hat das Unternehmen Alstom Czech Republic seinen Sitz. Historisch wurden unter unterschiedlichen Unternehmen Straßenbahnfahrzeuge, Personen- und Güterwagen produziert. Ab etwa 1950 konzentrierte sich das Werk auf den Bau von Güterwagen. Die Privatisierung überstand das Werk. Gebaut werden Wagenkästen für Reisezug- und Triebwagen, welche anderen Werken dann zugeliefert werden. 2022 war das Werk mit rund 1100 Betriebszugehörigen einer der größten Arbeitgeber in der Stadt.
Verkehr
Eisenbahnverkehr
Die Stadt ist seit 1867 an das Eisenbahnverkehrsnetz angeschlossen. Heute gibt es an der Bahnstrecke Bakov nad Jizerou–Ebersbach zwei Haltestellen, den Bahnhof „Česká Lípa hlavní nádraží“ und den Haltepunkt „Česká Lípa střelnice“. Zwischen 1903 und 1979 zweigte in Česká Lípa die Bahnstrecke Kamenický Šenov–Česká Lípa střelnice ab.
Straßenverkehr
In Nord-Süd-Richtung führt die Staatsstraße Silnice I/9 zwischen Rumburk und Prag durch Česká Lípa. In West-Ost-Richtung kreuzt die Bezirksstraße Silnice II/262 von Decin nach Mimoň.
Persönlichkeiten
Literatur
- Martin Zeiller: Leippe. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae (= Topographia Germaniae. Band 11). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 42 (Volltext [Wikisource]).
- Karl Schober; Emil Neder: Sechshunderjahrfeier der Stadt Böhmisch Leipa, 1337–1937. Böhmisch-Leipa 1929.
- Böhmisch-Leipa. In: Verein vaterländischer Gelehrter und Künstler (Hrsg.): Illustrirte Chronik von Böhmen. Band 1, Prag 1852, S. 48–54, S. 118–122, S. 177, S. 237–242 (books.google.de, darin Die Leipaer Kirchenchronik. S. 121–122).
- W. Ernst: B. Leipa vor und unter Wallenstein. Culturhistorische Skizze. In: Jahres-Bericht der Ober-Realschule in Böhmisch-Leipa für das Schuljahr 1864. Böhmisch-Leipa 1865, S. 9–28 (books.google.de).
- Hermann Hallwich: Zur Geschichte der Stadt Böhmisch Leipa. Prag 1870 (digital.slub-dresden.de)
Weblinks
- Homepage der Stadtverwaltung
- Historische und aktuelle Fotos von Česká Lípa. bohmischleipa.cz
Einzelnachweise
- uir.cz
- Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
- Části obcí: Územně identifikační registr ČR. Abgerufen am 19. Januar 2023.
- Základní sídelní jednotky: Územně identifikační registr ČR. Abgerufen am 19. Januar 2023.
- Katastrální území: Územně identifikační registr ČR. Abgerufen am 19. Januar 2023.
- E. Seewald: Die Errichtung der Oberrealschule. In: Jahres-Bericht der Ober-Realschule in Böhmisch-Leipa für das Schuljahr 1864. Böhmisch-Leipa 1865, S. 29 ff..
- Böhmisch-Leipa. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 3: Bismarck-Archipel–Chemnitz. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1905, S. 162 (Digitalisat. zeno.org).
- jüdische-gemeinden.de
- Představitelé města [Die Vertreter der Stadt]. Auf http://www.bohmischleipa.cz Erstellt, 29. 1. 2010, 20:05.
- Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 1: Leitmeritzer Kreis, Prag 1833, S. 320, Ziffer 26.
- Jahrbücher des böhmischen Museums für Natur- und Länderkunde, Geschichte, Kunst und Literatur. Band 2, Prag 1831, S. 197, Ziffer 4).
- Statistische Übersichten über die Bevölkerung und den Viehstand in Österreich. Wien 1859, S. 40, rechte Spalte.
- Michael Rademacher: Landkreis Böhmisch Leipa (tschech. Ceská Lípa). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Database of Demographic Indicators for Selected Towns of the Czech Republic. Tab. 22. In: www.czso.cz. Abgerufen am 26. Oktober 2023.
- Partnerská města. Město Česká Lípa, abgerufen am 4. Mai 2022 (tschechisch).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ceska Lipa deutsch Bohmisch Leipa kurz auch Leipa ist eine Stadt im Liberecky kraj im Norden Tschechiens Ceska LipaCeska Lipa Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienHistorischer Landesteil BohmenRegion Liberecky krajBezirk Ceska LipaFlache 6609 6322 haGeographische Lage 50 41 N 14 32 O 50 686578 14 537042 258 Koordinaten 50 41 12 N 14 32 13 OHohe 258 m n m Einwohner 37 262 1 Jan 2023 Postleitzahl 470 01Kfz Kennzeichen LVerkehrStrasse Fernverkehrsstrasse I 9Bahnanschluss 080 Bakov nad Jizerou Ebersbach 081 Decin Ceska Lipa 086 Liberec Ceska Lipa 087 Lovosice Ceska LipaStrukturStatus StadtOrtsteile 15VerwaltungBurgermeister Jitka Volfova Stand 2018 Adresse nam T G Masaryka 1 470 01 Ceska LipaGemeindenummer 561380Website www mucl czLage von Ceska Lipa im Bezirk Ceska LipaLuftbild des Stadtgebiets 2006 Geographische LageDie Stadt liegt 263 m uber dem Meeresspiegel am Fluss Ploucnice Polzen in den am westlichen Stadtrand die Bache Sporka Rohnbach und Robecsky potok Robitzer Bach einmunden StadtgliederungDie Stadt Ceska Lipa besteht aus den Ortsteilen Castolovice Schasslowitz Ceska Lipa Bohmisch Leipa Dobranov Dobern Dolni Libchava Niederliebich Dubice Klein Eicha Hermanicky Hermsdorf Jagersdorf Manusice Manisch Okresice Aschendorf Pisecna Piessnig Stara Lipa Altleipa Vitkov Leskenthal Vlci Dul Wolfsthal und Ziznikov Schiessnig Grundsiedlungseinheiten sind Castolovice Ceska Lipa historicke jadro Dobranov Dolni Libchava Dolni Spicak Niederspitzberg Dubice Dubicka Hermanicky Holy vrch Kahlenberg Horni Spicak Oberspitzberg K Manusicim Ke Struznici Kopecek Harzt Lada Manusice Mestsky park Stadtpark Na Bide Elend Nadrazni Novy Ziznikov Obecni les Okresice Pisecna Pod Holym vrchem Porici Prumyslovy obvod Rasova Hurka Robec Robitz Sidliste Lada Sidliste Sever Sidliste Strelnice Slovanka Smetanovo nabrezi Stara Lipa Stredni Spicak Mittelspitzberg Svarov Schwora Spicak Spitzberg U hrbitova U Libchavy U nemocnice U Okresickeho rybnika U panelarny U stadionu U stare cihelny Vitkov Vlci Dul Vresoviste Za Starou Lipou und Ziznikov Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Castolovice u Ceske Lipy Ceska Lipa Dobranov Dolni Libchava Dubice u Ceske Lipy Hermanicky u Dobranova Lada Manusice Okresice u Ceske Lipy Pisecna u Dobranova Stara Lipa Vitkov u Dobranova Vlci Dul und Ziznikov GeschichteHistorische Altstadt mit dem Rathaus Name Der Name Ceska Lipa leitet sich von dem alten bohmischen Adelsgeschlecht von Leipa tschechisch z Lipe bzw dem tschechischen Wort Lipa fur Linde ab Die Stadt war ursprunglich eine kleine Siedlung im Besitz der Herren von Leipa Sie erhielt 1381 Stadtrechte Die Stadt gehorte wechselnden Herrschaftsinhabern darunter Albrecht von Wallenstein Neben dem Schloss Novy Zamek war die Herrschaft Leipa die einzige seiner zahlreichen Besitzungen Herzogtum Friedland Herzogtum Sagan Herzogtum Glogau Herzogtum Mecklenburg die seiner Witwe Katharina geborenen Grafin Harrach als Witwensitz belassen wurde die einzige Tochter Prinzessin Maria Elisabeth von Friedland 1626 1662 ehelichte 1645 Rudolf Freiherrn von Kaunitz wodurch Leipa bis 1848 in den Besitz der Familie Kaunitz kam 1850 wurde Bohmisch Leipa zur Bezirksstadt und zu einem Eisenbahnknotenpunkt in der Monarchie Osterreich Ungarn Des Weiteren befand sich der Sitz des Gerichtsbezirks Bohmisch Leipa in der Stadt Seit 1864 verfugte die Stadt uber eine staatliche Realschule Am Ende des 19 Jahrhunderts hatte Bohmisch Leipa mehrere industrielle Produktionsbetriebe darunter auch eine Pianofabrik und ausser einer Oberrealschule auch ein Gymnasium Nach dem Ersten Weltkrieg fiel der Ort 1918 an die Tschechoslowakei aufgrund des Vertrags von Saint Germain Durch das Munchner Abkommen wurde die Stadt 1938 bis 1945 als Teil des neu gegrundeten Reichsgaus Sudetenland dem Deutschen Reich eingegliedert Sie war Sitz des Landkreises Bohmisch Leipa im Reichsgau Sudetenland Regierungsbezirk Aussig Wahrend der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge in Leipa durch die nun an der Macht sitzenden Nazis in Brand gesetzt und die Strasse an der sie sich befand in Sturmergasse umbenannt Da der erste Brand geloscht wurde folgte eine neue Brandstiftung am Tag darauf Diese zerstorte die Synagoge Die Maueruberreste wurden 1941 abgetragen Auch die beiden judischen Friedhofe wurden teilweise zerstort 225 Juden aus Leipa wurden Opfer des Holocaust Nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 wurde ein Grossteil der deutschbohmischen Bevolkerung 1945 bis 1946 vertrieben unter Berufung auf die Benes Dekrete enteignet und zum Verlassen der Stadt gezwungen Viele Neuburger aus Mittelbohmen und der Slowakei sogenannte Repatrianten und Roma siedelten sich in der Nachkriegszeit hier an Burgermeister 1850 bis 1945 1850 1858 Josef Scheiner 1858 1867 Anton Zinke 1867 1883 Josef Schonfeld 1883 1884 Adolf Knotgen 1884 1885 Josef Kutzer 1885 1895 Ferdinand Bartel 1895 1915 Friedrich Bredschneider 1915 1919 Emil Rotsch 1919 1923 Adolf Knochel 1923 1931 Emil Rotsch 1931 1938 W L Wiesner 1938 1945 Josef Turner 1945 1946 Josef Ladr Burgermeister seit 1989 1986 1989 Frantisek Dvorak 1990 Jaromir Strumfa 1990 1997 Zdenek Pokorny 1997 1998 Jiri Pazourek 1998 2005 Petr Skokan 2005 2014 Hana Moudra 2014 2018 Romana Zatecka seit 2018 Jitka VolfovaBevolkerungBis 1945 war Bohmisch Leipa uberwiegend von Deutschbohmen besiedelt die vertrieben wurden Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1830 0 5 804 in 700 Hausern darunter 639 Juden in 21 Hausern 1857 0 8 442 am 31 Oktober1900 0 9 217 als Gemeinde 10 731 fast ausschliesslich deutsche Einwohner1910 0 9 916 darunter 495 Tschechen1930 13 714 darunter 3 081 Tschechen1939 11 963 darunter 1 089 Evangelische 10 306 Katholiken 114 sonstige Christen und 22 Juden Bevolkerungsentwicklung nach Ende des Zweiten Weltkriegs Stand 31 12 des jeweiligen Jahres Jahr Einwohner1947 12 0311950 11 8891960 14 1321970 17 0031980 24 915 Jahr Einwohner1990 40 9852000 39 9142010 37 8782020 37 3612022 37 262StadtepartnerschaftenCeska Lipa unterhalt Stadtepartnerschaften mit Slowakei Bardejov Slowakei Polen Boleslawiec Bunzlau Polen Deutschland Mittweida Deutschland Norwegen Molde Norwegen Ukraine Uzhhorod UkraineSehenswurdigkeitenKlosterRotes HausMaria Magdalenen KircheWasserburg LipySiehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Ceska Lipa und Liste von Bauwerken in Ceska Lipa Augustinerkloster gegrundet im Jahre 1627 von Albrecht von Waldstein genannt Wallenstein an der Stelle eines kleinen Schlosses der Adelsfamilie Berka von Duba gemeinsam mit der Grundung einer Lateinschule In der Mitte des Kreuzganges befindet sich eine Loretokapelle aus dem Jahr 1698 In der Achse des westlichen Flugels des Kreuzganges befindet sich die ehemalige Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit mit einem Altarbild von Ignaz Raab Im Kloster befinden sich heute ein Heimatmuseum und Galerie mit Sammlungsstucken der Heimatforscher Franz Hantschel und Anton Amand Paudler Historisches Zentrum Marktplatz mit erhaltener historischer Bebauung mit Springbrunnen und Pestsaule der Heiligsten Dreifaltigkeit mit Statuen des Zittauer Bildhauers J Ch Ulrich aus dem Jahr 1681 Stadtischer Park angelegt im Jahre 1875 mit sieben Hektar einer der grossten Parks in Bohmen Kirche der Kreuzerhohung einschiffiger gotischer Bau mit funfseitiger Vorhalle und Zeltdach aus dem Jahre 1385 und Hauptaltar aus dem Jahre 1697 An der Sudseite ein gotisches Portal mit Wappen des Geschlechts Berka von Duba und Leipa Maria Magdalenen Kirche aus dem 13 Jahrhundert An der Nordseite der Kirche befindet sich die barocke Renaissance Lustschloss Rotes Haus ehemaliges Jagdschloss aus dem Jahre 1583 erbaut von Dietrich Georg Berka von Duba Im Jahre 1883 wurde das Schloss von Professor Steffen stilvoll restauriert Die inneren Wandgemalde wurden grosstenteils vernichtet an der Stirnfassade ein Streifen mit Jagdszenen und Saulengalerie mit Manner und Frauenkopfen der mittlere Kopf stellt wohl den Dichter Dante dar Burg Lipy Wasserburg aus dem 13 Jahrhundert erhalten sind lediglich ein Teil des Mauerwerks und zwei gotische Tore Die Burg wurde im 15 und 17 Jahrhundert als Schloss im Renaissance Stil umgebaut diente spater als Zuckerfabrik und wurde in den 1950er Jahren gesprengt Bewegliches Klappenwehr am Polzen Fluss mitten in der Stadt errichtet im Jahre 1910 nach einer Konstruktion von J Zahorsky Alter Judischer Friedhof von 1479 und Neuer Judischer Friedhof von 1905 1983 wurde dieser Friedhof abgebrochen Der alteste Grabstein befand sich an der Ostfront des alten Friedhofs Unter den vielen wertvollen Grabsteinen ist die Pyramidensaule aus schwarzem Granit besonders denkwurdig Sie bezeichnet die letzte Ruhestatte 32 judischer Opfer mit ihrem Rabbiner die bei einem Uberfall im Jahre 1745 von Panduren barbarisch zu Tode gefoltert worden waren Am Ort der 1938 zerstorten Synagoge von Ceska Lipa befindet sich ein Gedenkstein WirtschaftEine Tradition seit 1918 hat in der Stadt der Schienenfahrzeugbau In der Stadt hat das Unternehmen Alstom Czech Republic seinen Sitz Historisch wurden unter unterschiedlichen Unternehmen Strassenbahnfahrzeuge Personen und Guterwagen produziert Ab etwa 1950 konzentrierte sich das Werk auf den Bau von Guterwagen Die Privatisierung uberstand das Werk Gebaut werden Wagenkasten fur Reisezug und Triebwagen welche anderen Werken dann zugeliefert werden 2022 war das Werk mit rund 1100 Betriebszugehorigen einer der grossten Arbeitgeber in der Stadt VerkehrEisenbahnverkehr Die Stadt ist seit 1867 an das Eisenbahnverkehrsnetz angeschlossen Heute gibt es an der Bahnstrecke Bakov nad Jizerou Ebersbach zwei Haltestellen den Bahnhof Ceska Lipa hlavni nadrazi und den Haltepunkt Ceska Lipa strelnice Zwischen 1903 und 1979 zweigte in Ceska Lipa die Bahnstrecke Kamenicky Senov Ceska Lipa strelnice ab Strassenverkehr In Nord Sud Richtung fuhrt die Staatsstrasse Silnice I 9 zwischen Rumburk und Prag durch Ceska Lipa In West Ost Richtung kreuzt die Bezirksstrasse Silnice II 262 von Decin nach Mimon Personlichkeiten Hauptartikel Liste von Personlichkeiten der Stadt Ceska LipaLiteraturMartin Zeiller Leippe In Matthaus Merian Hrsg Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Topographia Germaniae Band 11 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1650 S 42 Volltext Wikisource Karl Schober Emil Neder Sechshunderjahrfeier der Stadt Bohmisch Leipa 1337 1937 Bohmisch Leipa 1929 Bohmisch Leipa In Verein vaterlandischer Gelehrter und Kunstler Hrsg Illustrirte Chronik von Bohmen Band 1 Prag 1852 S 48 54 S 118 122 S 177 S 237 242 books google de darin Die Leipaer Kirchenchronik S 121 122 W Ernst B Leipa vor und unter Wallenstein Culturhistorische Skizze In Jahres Bericht der Ober Realschule in Bohmisch Leipa fur das Schuljahr 1864 Bohmisch Leipa 1865 S 9 28 books google de Hermann Hallwich Zur Geschichte der Stadt Bohmisch Leipa Prag 1870 digital slub dresden de WeblinksCommons Ceska Lipa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Stadtverwaltung 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Natur und Landerkunde Geschichte Kunst und Literatur Band 2 Prag 1831 S 197 Ziffer 4 Statistische Ubersichten uber die Bevolkerung und den Viehstand in Osterreich Wien 1859 S 40 rechte Spalte Michael Rademacher Landkreis Bohmisch Leipa tschech Ceska Lipa Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Database of Demographic Indicators for Selected Towns of the Czech Republic Tab 22 In www czso cz Abgerufen am 26 Oktober 2023 Partnerska mesta Mesto Ceska Lipa abgerufen am 4 Mai 2022 tschechisch Stadte und Gemeinden im Okres Ceska Lipa Bezirk Bohmisch Leipa Bezdez Blatce Blizevedly Bohatice Brniste Cvikov Ceska Lipa Doksy Duba Dubnice Hamr na Jezere Holany Horni Libchava Horni Police Chlum Chotovice Jestrebi u Ceske Lipy Kamenicky Senov Kozly Kravare Krompach Kunratice u Cvikova Kvitkov Luka Marenice Mimon Noviny pod Ralskem Novy Bor Novy Oldrichov Okna Okrouhla Pertoltice pod Ralskem Polevsko Provodin Prysk Radvanec Ralsko Skalice u Ceske 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