Die k k privilegierte Böhmische Westbahn BWB war eine Eisenbahngesellschaft in Österreich deren Strecken im heutigen Tsc
Böhmische Westbahn

Die k.k. privilegierte Böhmische Westbahn (BWB) war eine Eisenbahngesellschaft in Österreich, deren Strecken im heutigen Tschechien lagen. Die Gesellschaft war Eigentümer und Betreiber der Bahnstrecke von Prag über Pilsen nach Furth im Wald sowie der abzweigenden Linie von Chrást nach Radnitz. Im Jahr 1894 wurde die Gesellschaft verstaatlicht.
Geschichte
Österreich und Bayern schlossen am 21. Juni 1851 einen Staatsvertrag, der besagte, dass die beiden Regierungen Voruntersuchungen zur Verbindung ihrer Eisenbahnsysteme vorzunehmen hätten. Am 21. April 1856 wurden in einem weiteren Vertrag die Verbindlichkeiten bestimmt. In diesem Jahr bewarben sich der Großhändler Leopold von Lämel zusammen mit den Fürsten Metternich, Windischgrätz und Thurn und Taxis um die Konzessionen für eine Eisenbahnlinie von Prag über Pilsen und Taus zur bayerischen Grenze sowie weitere von Pilsen nach Budweis sowie nach Karlsbad. Als Folge wurde am 20. September 1858 mit der bayerischen Regierung als Verknüpfungspunkt Furth im Wald bestimmt. Lämmel konnte aber das notwendige Geld nicht aufbringen, außerdem wurde die Staatsgarantie auf 20 Millionen Gulden herabgesetzt. Verhandlungen zwischen Regierung und Konzessionären führten aber nur dazu, dass diese die Konzession zurücklegten. Allerdings brachten stattdessen die Gebrüder Klein, Adalbert Lanna, Hermann Dietrich Lindheim, Franz Richter und die Prager Eisenindustrie-Gesellschaft ein Gesuch zum Bau einer Linie von Prag über Pilsen zur bayerischen Grenze ein. Dafür verlangten sie aber die Erhöhung der Staatsgarantie auf 24 Millionen Gulden sowie weitere Finanzierungsmöglichkeiten durch Aktien und Obligationen.
Zur Beschleunigung des Baus wurde eine provisorische Baubewilligung noch vor Inkrafttreten der Konzession erteilt, allerdings ohne Expropationsrecht und auf eigene Gefahr der Unternehmer. Die Konzession selbst wurde am 8. September 1859 erteilt, sie enthielt neben der Hauptstrecke auch eine Zweigstrecke von über Radnitz nach . Finanzierungsschwierigkeiten ergaben sich auch jetzt, doch schlossen die Gebrüder Klein mit den anderen Konzessionären einen Vertrag, in dem sie sich verpflichteten, gegen Überlassung aller Aktien und Prioritäten nicht nur die Bahn zu bauen, sondern auch den Fuhrpark und das sonstige Inventar zur Verfügung zu stellen. Am 13. Dezember 1860 konstituierte sich dann der Verwaltungsrat der k.k. priv. Böhmischen Westbahn.
Der Bau begann am 7. Mai 1860 und verlief ohne Schwierigkeiten, es mussten nur einige Felssprengungen vorgenommen werden. Die größeren Brücken waren allesamt , die aber bald durch andere Konstruktionen ersetzt wurden. Der erste Teilabschnitt dieser Strecke von Chrást bei Pilsen nach Furth im Wald wurde am 15. Oktober 1861 eröffnet. Die Strecke zwischen der Grenze und Furth gehörte der Bayerischen Ostbahn, wurde aber von der BWB im Pachtbetrieb befahren. Die Linienführung zwischen Prag und Pilsen wurde entgegen dem ursprünglichen Projekt abgeändert, die Zweigstrecke erhielt sogar einen ganz anderen Verlauf. Diese kürzere Variante von Chrást nach Radnitz wurde am 18. Mai 1862 genehmigt. Um sie möglichst schnell eröffnen zu können, wurde über das Klabawatal eine provisorische Holzbrücke von 38 Meter Höhe und 190 Meter Länge gebaut, die 1893 durch eine Stahlkonstruktion nach Plänen von Gustave Eiffel ersetzt wurde. Die Linie diente vor allem der Erschließung eines Kohlereviers. Vorläufig verlief sie aber nur bis -.
Wie auch bei anderen Bahnprojekten der Donaumonarchie kam es zu einem Konflikt mit der Regierung bezüglich der Staatsgarantie. Die BWB schloss sich einer Eingabe dieser Gesellschaften an und 1863 wurden als verzinslicher Vorschuss 339.802 Gulden an die BWB ausgezahlt 1869 konnte sie jedoch nach Erhöhung des Anlagekapitals ihre Garantieschuld an den Staat tilgen.
Am 11. Dezember 1884 wurde zwischen Staat und BWB ein Übereinkommen bezüglich Neufestsetzung der Staatsgarantie geschlossen. Dies war eine Folge der Konvertierung der Prioritäten. Das zugehörige Gesetz vom 4. April 1885 enthielt auch Bestimmungen bezüglich der Einlösung durch den Staat.
1889 drängten die Behörden auf die Fertigstellung der Zweigstrecke nach Radnitz und Wegwanow, wogegen sich die BWB aber sehr sträubte. Die Verhandlungen zogen sich nun lange hin, bis das Handelsministerium bestimmte, dass die Gesellschaft nur die Strecke bis Radnitz zu bauen hätte. Dieses 6,6 Kilometer lange Stück wurde 1893 eröffnet. Wegen dieses Projekts sowie des Umbaus des Bahnhofes in Pilsen wartete die Regierung auch mit der Verstaatlichung, die dadurch erst 1894 stattfand. Die Fahrzeuge und Strecken wurden von den k.k. Staatsbahnen übernommen.
Strecken
- Smichow–Furth im Wald (* 15. Oktober 1861, 14. Juli 1862)
- Chrast–Stupno-Břas (* 2. April 1863)
- Stupno-Břas–Radnitz (* 1. Dezember 1893)
Auf der Miröschauer Gewerksbahn führte die BWB den Betrieb für Rechnung der Eigentümer.
Lokomotiven
Lokomotiven der Böhmischen Westbahn | ||||||||
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BWB-Reihe | Bahn-Nr. | Anzahl | Hersteller | Baujahr | Achsformel | kkStB-Nr. | ČSD-Nr. | Bild |
I | 1–3, 9–15, 26 | 11 | Maffei, Sigl/Wien, Sigl/Wr. Neustadt | 1861–1864 | 1Bn2 | 18.51–61 | ||
II | 4–8, 16–25, 27 | 16 | Sigl/Wr. Neustadt | 1861–1864 | Cn2 | 40.70–99 | 312.401–410 | |
III | 28–41 | 14 | Maffei | 1868–1872 | Cn2 | 40.70–99 | 312.401–410 | |
V | 42–46 | 5 | Wr. Neustadt | 1881/1888 | D n2 | 76.15–19 ab 1905: 176.15–19 | 403.101–105 | |
A | 50–53 | 4 | Wr. Neustadt | 1890 | 2'Bn2 | 4.196–199 | 254.234–236 | |
S | Namen | – | Krauss/München | 1884 | Bn2t | 288 |
Literatur
- Bernhard Neuner: Bibliographie der österreichischen Eisenbahnen von den Anfängen bis 1918. Band 2. Walter Drews Verlag, Wien 2002, ISBN 3-901949-00-3.
- Johann Stockklausner: Dampfbetrieb in Alt-Österreich. Verlag Slezak, Wien 1979, ISBN 3-900134-41-3.
- Hermann Strach [Hrsg]: Die Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Karl Prochaska, Wien-Teschen-Leipzig 1898 (Nachdruck Archiv-Verlag, Wien 2000)
Weblinks
- Böhmische Westbahn. In: Victor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Auflage. Band 2: Bauentwurf–Brasilien. Urban & Schwarzenberg, Berlin / Wien 1912, S. 434.
Einzelnachweise
- Strach [Hrsg]: Band 1.2, 1898, S. 370
- Strach [Hrsg]: Band 1.2, 1898, S. 415–418
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die k k privilegierte Bohmische Westbahn BWB war eine Eisenbahngesellschaft in Osterreich deren Strecken im heutigen Tschechien lagen Die Gesellschaft war Eigentumer und Betreiber der Bahnstrecke von Prag uber Pilsen nach Furth im Wald sowie der abzweigenden Linie von Chrast nach Radnitz Im Jahr 1894 wurde die Gesellschaft verstaatlicht Die Strecken der k k priv Bohmischen WestbahnGeschichteEisenbahnbrucke uber die Klabava bei Pilsen Osterreich und Bayern schlossen am 21 Juni 1851 einen Staatsvertrag der besagte dass die beiden Regierungen Voruntersuchungen zur Verbindung ihrer Eisenbahnsysteme vorzunehmen hatten Am 21 April 1856 wurden in einem weiteren Vertrag die Verbindlichkeiten bestimmt In diesem Jahr bewarben sich der Grosshandler Leopold von Lamel zusammen mit den Fursten Metternich Windischgratz und Thurn und Taxis um die Konzessionen fur eine Eisenbahnlinie von Prag uber Pilsen und Taus zur bayerischen Grenze sowie weitere von Pilsen nach Budweis sowie nach Karlsbad Als Folge wurde am 20 September 1858 mit der bayerischen Regierung als Verknupfungspunkt Furth im Wald bestimmt Lammel konnte aber das notwendige Geld nicht aufbringen ausserdem wurde die Staatsgarantie auf 20 Millionen Gulden herabgesetzt Verhandlungen zwischen Regierung und Konzessionaren fuhrten aber nur dazu dass diese die Konzession zurucklegten Allerdings brachten stattdessen die Gebruder Klein Adalbert Lanna Hermann Dietrich Lindheim Franz Richter und die Prager Eisenindustrie Gesellschaft ein Gesuch zum Bau einer Linie von Prag uber Pilsen zur bayerischen Grenze ein Dafur verlangten sie aber die Erhohung der Staatsgarantie auf 24 Millionen Gulden sowie weitere Finanzierungsmoglichkeiten durch Aktien und Obligationen Zur Beschleunigung des Baus wurde eine provisorische Baubewilligung noch vor Inkrafttreten der Konzession erteilt allerdings ohne Expropationsrecht und auf eigene Gefahr der Unternehmer Die Konzession selbst wurde am 8 September 1859 erteilt sie enthielt neben der Hauptstrecke auch eine Zweigstrecke von uber Radnitz nach Finanzierungsschwierigkeiten ergaben sich auch jetzt doch schlossen die Gebruder Klein mit den anderen Konzessionaren einen Vertrag in dem sie sich verpflichteten gegen Uberlassung aller Aktien und Prioritaten nicht nur die Bahn zu bauen sondern auch den Fuhrpark und das sonstige Inventar zur Verfugung zu stellen Am 13 Dezember 1860 konstituierte sich dann der Verwaltungsrat der k k priv Bohmischen Westbahn Der Bau begann am 7 Mai 1860 und verlief ohne Schwierigkeiten es mussten nur einige Felssprengungen vorgenommen werden Die grosseren Brucken waren allesamt die aber bald durch andere Konstruktionen ersetzt wurden Der erste Teilabschnitt dieser Strecke von Chrast bei Pilsen nach Furth im Wald wurde am 15 Oktober 1861 eroffnet Die Strecke zwischen der Grenze und Furth gehorte der Bayerischen Ostbahn wurde aber von der BWB im Pachtbetrieb befahren Die Linienfuhrung zwischen Prag und Pilsen wurde entgegen dem ursprunglichen Projekt abgeandert die Zweigstrecke erhielt sogar einen ganz anderen Verlauf Diese kurzere Variante von Chrast nach Radnitz wurde am 18 Mai 1862 genehmigt Um sie moglichst schnell eroffnen zu konnen wurde uber das Klabawatal eine provisorische Holzbrucke von 38 Meter Hohe und 190 Meter Lange gebaut die 1893 durch eine Stahlkonstruktion nach Planen von Gustave Eiffel ersetzt wurde Die Linie diente vor allem der Erschliessung eines Kohlereviers Vorlaufig verlief sie aber nur bis Wie auch bei anderen Bahnprojekten der Donaumonarchie kam es zu einem Konflikt mit der Regierung bezuglich der Staatsgarantie Die BWB schloss sich einer Eingabe dieser Gesellschaften an und 1863 wurden als verzinslicher Vorschuss 339 802 Gulden an die BWB ausgezahlt 1869 konnte sie jedoch nach Erhohung des Anlagekapitals ihre Garantieschuld an den Staat tilgen Am 11 Dezember 1884 wurde zwischen Staat und BWB ein Ubereinkommen bezuglich Neufestsetzung der Staatsgarantie geschlossen Dies war eine Folge der Konvertierung der Prioritaten Das zugehorige Gesetz vom 4 April 1885 enthielt auch Bestimmungen bezuglich der Einlosung durch den Staat 1889 drangten die Behorden auf die Fertigstellung der Zweigstrecke nach Radnitz und Wegwanow wogegen sich die BWB aber sehr straubte Die Verhandlungen zogen sich nun lange hin bis das Handelsministerium bestimmte dass die Gesellschaft nur die Strecke bis Radnitz zu bauen hatte Dieses 6 6 Kilometer lange Stuck wurde 1893 eroffnet Wegen dieses Projekts sowie des Umbaus des Bahnhofes in Pilsen wartete die Regierung auch mit der Verstaatlichung die dadurch erst 1894 stattfand Die Fahrzeuge und Strecken wurden von den k k Staatsbahnen ubernommen StreckenSmichow Furth im Wald 15 Oktober 1861 14 Juli 1862 Chrast Stupno Bras 2 April 1863 Stupno Bras Radnitz 1 Dezember 1893 Auf der Miroschauer Gewerksbahn fuhrte die BWB den Betrieb fur Rechnung der Eigentumer LokomotivenLokomotiven der Bohmischen WestbahnBWB Reihe Bahn Nr Anzahl Hersteller Baujahr Achsformel kkStB Nr CSD Nr BildI 1 3 9 15 26 11 Maffei Sigl Wien Sigl Wr Neustadt 1861 1864 1Bn2 18 51 61II 4 8 16 25 27 16 Sigl Wr Neustadt 1861 1864 Cn2 40 70 99 312 401 410III 28 41 14 Maffei 1868 1872 Cn2 40 70 99 312 401 410V 42 46 5 Wr Neustadt 1881 1888 D n2 76 15 19 ab 1905 176 15 19 403 101 105A 50 53 4 Wr Neustadt 1890 2 Bn2 4 196 199 254 234 236S Namen Krauss Munchen 1884 Bn2t 288LiteraturBernhard Neuner Bibliographie der osterreichischen Eisenbahnen von den Anfangen bis 1918 Band 2 Walter Drews Verlag Wien 2002 ISBN 3 901949 00 3 Johann Stockklausner Dampfbetrieb in Alt Osterreich Verlag Slezak Wien 1979 ISBN 3 900134 41 3 Hermann Strach Hrsg Die Geschichte der Eisenbahnen der osterreichisch ungarischen Monarchie Karl Prochaska Wien Teschen Leipzig 1898 Nachdruck Archiv Verlag Wien 2000 WeblinksBohmische Westbahn In Victor von Roll Hrsg Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 2 Auflage Band 2 Bauentwurf Brasilien Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1912 S 434 EinzelnachweiseStrach Hrsg Band 1 2 1898 S 370 Strach Hrsg Band 1 2 1898 S 415 418