Der Bahnhof Jünkerath ursprünglich Jünkerath Stadtkyll ist ein Bahnhof an der Eifelstrecke in Jünkerath in Rheinland Pfa
Bahnhof Jünkerath

Der Bahnhof Jünkerath (ursprünglich Jünkerath-Stadtkyll) ist ein Bahnhof an der Eifelstrecke in Jünkerath in Rheinland-Pfalz. Er war einst wichtiger Knotenbahnhof, hat diese Bedeutung jedoch durch Stilllegungen verloren und dient lediglich noch als Halt zwischen Köln und Gerolstein.
Jünkerath | |
---|---|
Bahnhof Jünkerath | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | früher Trennungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 3 |
Abkürzung | KJU |
IBNR | 8003135 |
Preisklasse | 5 |
Eröffnung | November 1870 |
Profil auf bahnhof.de | Jünkerath |
Architektonische Daten | |
Baustil | Historismus |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Jünkerath |
Land | Rheinland-Pfalz |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 20′ 41″ N, 6° 34′ 51″ O |
DE-NHN | 429 m |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz |
Geschichte
Aus topografischen, sozio-ökonomischen und politischen Gründen entschied sich die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft erst spät dafür, eine Bahnstrecke durch die Eifel zu bauen. Dabei stand im Vordergrund, die Städte Trier und Köln miteinander zu verbinden. So begann im November 1867 der Bau der Strecke und fast genau drei Jahre später wurden Jünkerath und Gerolstein erreicht. Der folgende rasche Bau der Strecke bis Trier war durch den Deutsch-Französischen Krieg bedingt, da die Bahngesellschaft mögliche Militärtransporte erwartete. Die Durchbindung bis Trier war bereits am 15. Juni 1871 befahrbar. Seinerzeit zeigte die Eifelstrecke erstmals ihre strategisch-militärische Bedeutung. Dabei erfolgte die Anlage des Bahnhofes auf der Gemarkung der Gemeinde Glaadt, auf der seit 1687 auch die Jünkerather Hütte stand. Die heutige Gemeinde Jünkerath entstand erst rund 60 Jahre nach der Eröffnung des Bahnhofs. Ursprünglich plante das Eisenbahn-Komitee der Kreise Daun und Mayen einen Streckenverlauf über Stadtkyll. Aus diesem Grund hieß der Bahnhof bei Eröffnung Jünkerath-Stadtkyll.
Seine Bedeutung nahm Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Bau der in Jünkerath abzweigenden Strecken der Mittleren Ahrtalbahn und der Vennquerbahn zu. Jünkerath entwickelte sich daraufhin neben dem nahegelegenen Gerolsteiner Bahnhof zu einem wichtigen Knotenbahnhof in der Eifel. Sowohl das Güterzug- als auch das Personenzugaufkommen wuchs daraufhin rapide an, weswegen der Bahnhof Jünkerath ständig erweitert wurde. Insgesamt gab es auf dem Gelände vier Stellwerke und ein eigenes Bahnbetriebswerk. Eine besondere Bedeutung kam ihm auch wegen seiner Anbindung in Richtung Belgien zu. Daher diente er nun auch als wichtiger Rangierbahnhof für Zugbildungen.
Insbesondere während des Ersten Weltkriegs spielte Jünkerath eine bedeutende Rolle, da der Bahnhof an einer strategisch wichtigen Position für Züge an die Westfront lag. Es wird geschätzt, dass allein über die Ahrtalbahn bis zu 50.000 Soldaten, 3000 Pferde und 1000 Tonnen Material befördert wurden. Dabei war es von Bedeutung, den Aufenthalt im Bahnhof möglichst kurz zu halten, sodass sich der Bahnhof als entsprechend leistungsfähig erweisen musste. 1918 wurden schließlich bis zu 1000 Soldaten am Tag mit Verpflegung nach Belgien geschickt.
Von der französischen Besetzung des Rheinlandes 1923 war auch der Bahnhof Jünkerath betroffen. Die Bahnbeamten legten ihre Ämtern nieder und beteiligten sich an den Aufständen im Ruhrgebiet. Die Franzosen zogen erst 1925 wieder aus Jünkerath ab.
Vor und während des Zweiten Weltkriegs kam dem Bahnhof durch seine strategisch günstige Lage beim Westwall-Bau erneut große Bedeutung zu. Abermals herrschte durch die vielen Güter- und Personentransporte in Richtung belgischer Grenze Hochkonjunktur im Bahnhof. So waren 1939 über 850 Eisenbahner in Dienststellen des Bahnhofes beschäftigt. Als der Bahnhof 1944 bei Luftangriffen bombardiert wurde, wurde auch ein Zug mit sowjetischen Kriegsgefangenen getroffen. Der Bahnhof war aber nicht nur von feindlichen Angriffen betroffen: Am 12. September 1944 beschädigte eine außer Kontrolle geratene und abstürzende V1 den Bahnhof. Doch auch danach blieb der Bahnhof nicht von Luftangriffen verschont. Im Februar 1945 übernahm schließlich die deutsche Wehrmacht den Bahnhof und kontrollierte von hier aus die Brücken- und Tunnelsprengungen in der Region.
Nach dem Krieg glich das Bahnhofsgelände einem Trümmerfeld. Im Juli 1945 wurden Arbeiter aufgefordert, sich bei ihren Dienststellen zu melden, um sich am Wiederaufbau des Bahnhofs beteiligen zu können. Das gesprengte Material reichte für den Wiederaufbau dreier Stellwerke, denn es wurde versucht, möglichst viel Baumaterial wieder zu verwenden. Da keine Lokomotiven im Bahnhof waren, mussten die Schuttwaggons von Hand geschoben werden. Auch die Weichen, Gleise und Signalanlagen wurden geborgen und aufwendig wieder instand gesetzt.
Im Jahr 1948 wurde der Bahnhof wieder als Rangier- und Knotenbahnhof eröffnet und ab 1949 auch der Zugbetrieb in Richtung Belgien aufgenommen. Ab 1950 erlangte der Bahnhof seine einstige Bedeutung im Güter- und Personenverkehr zurück. Sie nahm jedoch ab Mitte der 1950er Jahre wieder ab. 1959 organisierte die Bahn ihre Betriebswerke neu und ordnete dem das als Außenstelle zu.
Durch den Strukturwandel in der Region folgte bereits am 26. Mai 1963 das Aus für den Personenverkehr auf der Vennquerbahn; fast genau zehn Jahre später, am 3. Juni 1973, endete der Personenverkehr auf der Mittleren Ahrtalbahn nach Dümpelfeld. Am 1. Februar 1979 wurde die Dienststelle Jünkerath aufgelöst. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Gleise im Bahnhofsgelände und auf den Zweigstrecken zurückgebaut. 1982 wurde die Strecke nach Hillesheim stillgelegt. Jünkerath behielt seine Bedeutung als Rangierbahnhof für Zugbildungen dennoch bis in die 1990er-Jahre. 2003 wurde die Strecke nach Losheimergraben stillgelegt, die aus strategischen Gründen zur Anbindung des Truppenübungsplatzes Elsenborn aufrechterhalten worden war. Das endgültige Aus für den Rangierbahnhof kam 2004.
Seitdem wurden die Bahnanlagen erheblich zurückgebaut und das Bahnhofsgebäude vernachlässigt. In den Jahren 2011 bis 2016 kam es zu aufwendigen Modernisierungsmaßnahmen im Bahnhof, die im Rahmen eines Programms zwischen der Deutschen Bahn, dem Land Rheinland-Pfalz und den Zweckverbänden des Schienenpersonennahverkehrs, das noch bis 2019 lief, durchgeführt wurden; dafür wurden insgesamt für alle zu sanierenden Bahnhöfe 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Bahnhofsgebäude und Bahnhofsgelände
Das Bahnhofsgebäude steht seit 1978 unter Denkmalschutz. Das Hauptgebäude besteht im Wesentlichen aus rotem Bruchstein und hat ein separates Nebengebäude. Das Gebäude repräsentiert die ehemalige Bedeutung von Jünkerath als Eisenbahnknoten und wichtigen Standort der Eisenindustrie in der Eifel. Zudem fügt es sich in den einheitlichen Stil der entlang der Eifelstrecke erbauten Bahnhofsgebäude ein. Dabei wurden jene prunkvollen „Schlösser“ von dem Geld, das Frankreich als Kriegsschuld nach dem Deutsch-Französischen Krieg an Deutschland zahlen musste, finanziert.
Da der Bahnhof Jünkerath zunächst nur als Bahnhof für die Jünkerather Hütte entstand, wirkten die Gleisanlagen mitsamt Lokschuppen insbesondere zu Beginn des Baus für die abgeschiedene Lage des Bahnhofs überdimensioniert. Bereits 1871 erhielt die Hütte ein eigenes Anschlussgleis an den Bahnhof. Wegen seiner stetig zunehmenden wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Bedeutung wurde der Bahnhof in der Folgezeit noch mehrfach erweitert. Anfang des 20. Jahrhunderts verfügte der Bahnhof über vier Stellwerke.
Bei den Modernisierungsmaßnahmen von 2011 bis 2016 entstanden eine neue Unterführung, neue Sitzgelegenheiten, neue Uhren und neue Informationsvitrinen. Außerdem wurden die Bahnsteige auf 76 Zentimeter angehoben, um Barrierefreiheit zu ermöglichen. Darüber hinaus wurde der gesamte Bahnhof als Nichtraucherstation gekennzeichnet.
Im Rahmen der Maßnahmen wurde eine Fahrgastbefragung durchgeführt. Die Umfrage ergab, dass 95 Prozent der Fahrgäste die Züge nur von Montag bis Freitag benutzen. Davon pendelt ungefähr die Hälfte zum Arbeitsplatz. 54 Personen gaben an, zu Fuß zu kommen, 94 Personen mit Auto und 32 Personen mit Bussen. 260 Personen sprachen sich für einen Ausbau der Park&Ride-Möglichkeiten im Bahnhof aus. Daher entstanden beim Umbau auf dem Bahnhofsgelände neue Parkplätze. Das kostete etwa 569.000 Euro, wovon die Gemeinde Jünkerath selbst etwa 149.000 Euro übernahm.
Bei den Umbaumaßnahmen wurde stets darauf geachtet, den Zugverkehr nicht zu behindern. Dazu wurde der Fahrplan umgestellt. Insgesamt kostete der Umbau sechs Millionen Euro, wovon die Deutsche Bahn 3,2 Millionen, das Land 1,3 Millionen und die Gemeinde Jünkerath 514.000 Euro übernahmen.
Heutige Nutzung
Im Schienenpersonennahverkehr wird der Bahnhof Jünkerath täglich im Stundentakt von der Eifel-Express (RE 22) und nur Mo–Fr im Berufsverkehr von der Eifel-Bahn (RB 24) bedient. Zusätzlich verkehren einzelne Zugpaare des Eifel-Mosel-Express von Köln nach Trier und zurück.
Linie | Verlauf | Takt |
---|---|---|
RE 12 | Eifel-Mosel-Express: Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln Süd – (Erftstadt – Weilerswist –) Euskirchen (– Mechernich – Kall – Jünkerath – Gerolstein – Bitburg-Erdorf – Trier Hbf) (aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Trier Hbf) Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 | einzelne Zugpaare |
RE 22 RB 22 | Eifel-Express: Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Erftstadt – Weilerswist – Euskirchen – Mechernich – Kall (Gattungswechsel RE/RB) – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein – Birresborn – Mürlenbach – Densborn – Usch/Zendscheid – St. Thomas – Kyllburg – Bitburg-Erdorf – Hüttingen – Philippsheim – Speicher – Auw an der Kyll – Daufenbach – Kordel – Ehrang – Pfalzel – Trier Hbf (aufgrund von Elektrifizierungsarbeiten wechselnde Abschnitte längerfristig im Schienenersatzverkehr) Stand: 16. Juni 2025 | 60 min |
RB 24 | Eifel-Bahn: Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Hürth-Kalscheuren – Brühl-Kierberg – Erftstadt – Weilerswist – Weilerswist-Derkum – Euskirchen-Großbüllesheim – Euskirchen – Satzvey – Mechernich – Scheven – Kall – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein Stand: 16. Juni 2025 | einzelne Züge |
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW, die für den Eifel-Express und die Eifel-Bahn Diesel-Triebwagen des Herstellers Alstom LINT 51 und LINT 81 verwendet.
Seit der Flutkatastrophe 2021 verkehren von Jünkerath nach Gerolstein und nach Kall nur Busse des Schienenersatzverkehrs.
Eisenbahnmuseum Jünkerath
In der Nähe des Bahnhofs befindet sich das Eisenbahnmuseum Jünkerath. Das Museum wurde 1991 in einem nicht mehr genutzten Gebäude der Berufsschule errichtet. Das Eisenbahnmuseum stellt vor allem Exponate wie Fahrkarten und Ausstattungen von Zugbegleitern und den Zügen selbst aus.
Literatur
- Wolfgang Kreckler: Jünkerath. In: Oliver Strüber [vorm. Erich Preuß] (Hrsg.): Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe (= 65. Ergänzungsausgabe). GeraMond Verlag, München 2006, ISSN 0949-2127 (1 Bl., 6 S.).
Weblinks
Einzelnachweise
- Abfrage der Kursbuchstrecke 474 bei der Deutschen Bahn.
- Eifelstrecke Köln-Trier – AG Eisenbahngeschichte – Die Nims-Sauertalbahn. In: nims-sauertal-bahn.de. Ag Eisenbahngeschichte, abgerufen am 22. April 2016.
- Geschichte. In: eisenbahnmuseum-juenkerath.de. Archiviert vom 25. April 2016; abgerufen am 25. April 2016. am
- Vorgeschichte und Bau der Eifelbahn. Abgerufen am 23. Juli 2024.
- Strecken. In: eisenbahnmuseum-juenkerath.de. Archiviert vom 25. April 2016; abgerufen am 25. April 2016. am
- Bahnhof Jünkerath wird erneuert. In: welt.de. 7. Juli 2015, abgerufen am 25. April 2016.
- Bahn: Bahnhof Jünkerath wird erneuert. In: Focus Online. 7. Juli 2015, abgerufen am 25. April 2016.
- Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2011.
- Kreisverwaltung Vulkaneifel, Abteilung 1 – Kommunales und Recht; 2008.
- Pater Josef Böffgen: Brunnenstadt Gerolstein alte und neue Bilder. Europäische Bibliothek, 1978
- Umbau in Jünkerath: Verjüngungskur für alten Bahnhof. In: ksta.de. Kölner Stadt-Anzeiger, 25. April 2016, abgerufen am 25. April 2016.
- Zug um Zug zum neuen Bahnhof Jünkerath. In: volksfreund.de. 14. Dezember 2014, abgerufen am 25. April 2016.
- Ortsgemeinde Jünkerath. In: juenkerath.de. Ortsgemeinde Jünkerath, abgerufen am 26. April 2016.
- Eifelstrecke (RE 12; RE 22 / RB 22; RB 24). Abgerufen am 23. Juli 2024 (deutsch).
- Räumlichkeiten. In: eisenbahnmuseum-juenkerath.de. Archiviert vom 25. April 2016; abgerufen am 25. April 2016. am
- Rundgang durch unser Museum. In: eisenbahnmuseum-juenkerath.de. Eisenbahnfreunde Jünkerath e. V., archiviert vom 9. Juli 2021; abgerufen am 9. Juli 2021. am
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Bahnhof Jünkerath, Was ist Bahnhof Jünkerath? Was bedeutet Bahnhof Jünkerath?
Der Bahnhof Junkerath ursprunglich Junkerath Stadtkyll ist ein Bahnhof an der Eifelstrecke in Junkerath in Rheinland Pfalz Er war einst wichtiger Knotenbahnhof hat diese Bedeutung jedoch durch Stilllegungen verloren und dient lediglich noch als Halt zwischen Koln und Gerolstein JunkerathBahnhof JunkerathBahnhof JunkerathDatenBetriebsstellenart BahnhofLage im Netz fruher TrennungsbahnhofBauform DurchgangsbahnhofBahnsteiggleise 3Abkurzung KJUIBNR 8003135Preisklasse 5Eroffnung November 1870Profil auf bahnhof de JunkerathArchitektonische DatenBaustil HistorismusLageStadt Gemeinde JunkerathLand Rheinland PfalzStaat DeutschlandKoordinaten 50 20 41 N 6 34 51 O 50 344762 6 58096 Koordinaten 50 20 41 N 6 34 51 ODE NHN 429 mEisenbahnstrecken Bahnstrecken bei JunkerathHurth Kalscheuren Ehrang KBS 474 km 83 0 Junkerath Lissendorf Dumpelfeld stillgelegt Junkerath Weywertz stillgelegt km 0 0 Bahnhofe in Rheinland PfalzGeschichteAus topografischen sozio okonomischen und politischen Grunden entschied sich die Rheinische Eisenbahn Gesellschaft erst spat dafur eine Bahnstrecke durch die Eifel zu bauen Dabei stand im Vordergrund die Stadte Trier und Koln miteinander zu verbinden So begann im November 1867 der Bau der Strecke und fast genau drei Jahre spater wurden Junkerath und Gerolstein erreicht Der folgende rasche Bau der Strecke bis Trier war durch den Deutsch Franzosischen Krieg bedingt da die Bahngesellschaft mogliche Militartransporte erwartete Die Durchbindung bis Trier war bereits am 15 Juni 1871 befahrbar Seinerzeit zeigte die Eifelstrecke erstmals ihre strategisch militarische Bedeutung Dabei erfolgte die Anlage des Bahnhofes auf der Gemarkung der Gemeinde Glaadt auf der seit 1687 auch die Junkerather Hutte stand Die heutige Gemeinde Junkerath entstand erst rund 60 Jahre nach der Eroffnung des Bahnhofs Ursprunglich plante das Eisenbahn Komitee der Kreise Daun und Mayen einen Streckenverlauf uber Stadtkyll Aus diesem Grund hiess der Bahnhof bei Eroffnung Junkerath Stadtkyll Seine Bedeutung nahm Anfang des 20 Jahrhunderts mit dem Bau der in Junkerath abzweigenden Strecken der Mittleren Ahrtalbahn und der Vennquerbahn zu Junkerath entwickelte sich daraufhin neben dem nahegelegenen Gerolsteiner Bahnhof zu einem wichtigen Knotenbahnhof in der Eifel Sowohl das Guterzug als auch das Personenzugaufkommen wuchs daraufhin rapide an weswegen der Bahnhof Junkerath standig erweitert wurde Insgesamt gab es auf dem Gelande vier Stellwerke und ein eigenes Bahnbetriebswerk Eine besondere Bedeutung kam ihm auch wegen seiner Anbindung in Richtung Belgien zu Daher diente er nun auch als wichtiger Rangierbahnhof fur Zugbildungen Insbesondere wahrend des Ersten Weltkriegs spielte Junkerath eine bedeutende Rolle da der Bahnhof an einer strategisch wichtigen Position fur Zuge an die Westfront lag Es wird geschatzt dass allein uber die Ahrtalbahn bis zu 50 000 Soldaten 3000 Pferde und 1000 Tonnen Material befordert wurden Dabei war es von Bedeutung den Aufenthalt im Bahnhof moglichst kurz zu halten sodass sich der Bahnhof als entsprechend leistungsfahig erweisen musste 1918 wurden schliesslich bis zu 1000 Soldaten am Tag mit Verpflegung nach Belgien geschickt Von der franzosischen Besetzung des Rheinlandes 1923 war auch der Bahnhof Junkerath betroffen Die Bahnbeamten legten ihre Amtern nieder und beteiligten sich an den Aufstanden im Ruhrgebiet Die Franzosen zogen erst 1925 wieder aus Junkerath ab Vor und wahrend des Zweiten Weltkriegs kam dem Bahnhof durch seine strategisch gunstige Lage beim Westwall Bau erneut grosse Bedeutung zu Abermals herrschte durch die vielen Guter und Personentransporte in Richtung belgischer Grenze Hochkonjunktur im Bahnhof So waren 1939 uber 850 Eisenbahner in Dienststellen des Bahnhofes beschaftigt Als der Bahnhof 1944 bei Luftangriffen bombardiert wurde wurde auch ein Zug mit sowjetischen Kriegsgefangenen getroffen Der Bahnhof war aber nicht nur von feindlichen Angriffen betroffen Am 12 September 1944 beschadigte eine ausser Kontrolle geratene und absturzende V1 den Bahnhof Doch auch danach blieb der Bahnhof nicht von Luftangriffen verschont Im Februar 1945 ubernahm schliesslich die deutsche Wehrmacht den Bahnhof und kontrollierte von hier aus die Brucken und Tunnelsprengungen in der Region Nach dem Krieg glich das Bahnhofsgelande einem Trummerfeld Im Juli 1945 wurden Arbeiter aufgefordert sich bei ihren Dienststellen zu melden um sich am Wiederaufbau des Bahnhofs beteiligen zu konnen Das gesprengte Material reichte fur den Wiederaufbau dreier Stellwerke denn es wurde versucht moglichst viel Baumaterial wieder zu verwenden Da keine Lokomotiven im Bahnhof waren mussten die Schuttwaggons von Hand geschoben werden Auch die Weichen Gleise und Signalanlagen wurden geborgen und aufwendig wieder instand gesetzt Im Jahr 1948 wurde der Bahnhof wieder als Rangier und Knotenbahnhof eroffnet und ab 1949 auch der Zugbetrieb in Richtung Belgien aufgenommen Ab 1950 erlangte der Bahnhof seine einstige Bedeutung im Guter und Personenverkehr zuruck Sie nahm jedoch ab Mitte der 1950er Jahre wieder ab 1959 organisierte die Bahn ihre Betriebswerke neu und ordnete dem das als Aussenstelle zu Durch den Strukturwandel in der Region folgte bereits am 26 Mai 1963 das Aus fur den Personenverkehr auf der Vennquerbahn fast genau zehn Jahre spater am 3 Juni 1973 endete der Personenverkehr auf der Mittleren Ahrtalbahn nach Dumpelfeld Am 1 Februar 1979 wurde die Dienststelle Junkerath aufgelost Ab diesem Zeitpunkt wurden die Gleise im Bahnhofsgelande und auf den Zweigstrecken zuruckgebaut 1982 wurde die Strecke nach Hillesheim stillgelegt Junkerath behielt seine Bedeutung als Rangierbahnhof fur Zugbildungen dennoch bis in die 1990er Jahre 2003 wurde die Strecke nach Losheimergraben stillgelegt die aus strategischen Grunden zur Anbindung des Truppenubungsplatzes Elsenborn aufrechterhalten worden war Das endgultige Aus fur den Rangierbahnhof kam 2004 Seitdem wurden die Bahnanlagen erheblich zuruckgebaut und das Bahnhofsgebaude vernachlassigt In den Jahren 2011 bis 2016 kam es zu aufwendigen Modernisierungsmassnahmen im Bahnhof die im Rahmen eines Programms zwischen der Deutschen Bahn dem Land Rheinland Pfalz und den Zweckverbanden des Schienenpersonennahverkehrs das noch bis 2019 lief durchgefuhrt wurden dafur wurden insgesamt fur alle zu sanierenden Bahnhofe 100 Millionen Euro zur Verfugung gestellt Bahnhofsgebaude und BahnhofsgelandeEhemaliges BahnhofsgebaudeGesamtanlage mit Bushaltestelle ostlich des Bahnhofsgebaudes links Blick von den Gleisen auf das Empfangsgebaude Das Bahnhofsgebaude steht seit 1978 unter Denkmalschutz Das Hauptgebaude besteht im Wesentlichen aus rotem Bruchstein und hat ein separates Nebengebaude Das Gebaude reprasentiert die ehemalige Bedeutung von Junkerath als Eisenbahnknoten und wichtigen Standort der Eisenindustrie in der Eifel Zudem fugt es sich in den einheitlichen Stil der entlang der Eifelstrecke erbauten Bahnhofsgebaude ein Dabei wurden jene prunkvollen Schlosser von dem Geld das Frankreich als Kriegsschuld nach dem Deutsch Franzosischen Krieg an Deutschland zahlen musste finanziert Da der Bahnhof Junkerath zunachst nur als Bahnhof fur die Junkerather Hutte entstand wirkten die Gleisanlagen mitsamt Lokschuppen insbesondere zu Beginn des Baus fur die abgeschiedene Lage des Bahnhofs uberdimensioniert Bereits 1871 erhielt die Hutte ein eigenes Anschlussgleis an den Bahnhof Wegen seiner stetig zunehmenden wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Bedeutung wurde der Bahnhof in der Folgezeit noch mehrfach erweitert Anfang des 20 Jahrhunderts verfugte der Bahnhof uber vier Stellwerke Bei den Modernisierungsmassnahmen von 2011 bis 2016 entstanden eine neue Unterfuhrung neue Sitzgelegenheiten neue Uhren und neue Informationsvitrinen Ausserdem wurden die Bahnsteige auf 76 Zentimeter angehoben um Barrierefreiheit zu ermoglichen Daruber hinaus wurde der gesamte Bahnhof als Nichtraucherstation gekennzeichnet Im Rahmen der Massnahmen wurde eine Fahrgastbefragung durchgefuhrt Die Umfrage ergab dass 95 Prozent der Fahrgaste die Zuge nur von Montag bis Freitag benutzen Davon pendelt ungefahr die Halfte zum Arbeitsplatz 54 Personen gaben an zu Fuss zu kommen 94 Personen mit Auto und 32 Personen mit Bussen 260 Personen sprachen sich fur einen Ausbau der Park amp Ride Moglichkeiten im Bahnhof aus Daher entstanden beim Umbau auf dem Bahnhofsgelande neue Parkplatze Das kostete etwa 569 000 Euro wovon die Gemeinde Junkerath selbst etwa 149 000 Euro ubernahm Bei den Umbaumassnahmen wurde stets darauf geachtet den Zugverkehr nicht zu behindern Dazu wurde der Fahrplan umgestellt Insgesamt kostete der Umbau sechs Millionen Euro wovon die Deutsche Bahn 3 2 Millionen das Land 1 3 Millionen und die Gemeinde Junkerath 514 000 Euro ubernahmen Heutige NutzungSchienenersatzverkehr Im Schienenpersonennahverkehr wird der Bahnhof Junkerath taglich im Stundentakt von der Eifel Express RE 22 und nur Mo Fr im Berufsverkehr von der Eifel Bahn RB 24 bedient Zusatzlich verkehren einzelne Zugpaare des Eifel Mosel Express von Koln nach Trier und zuruck Linie Verlauf TaktRE 12 Eifel Mosel Express Koln Messe Deutz Koln Hbf Koln Sud Erftstadt Weilerswist Euskirchen Mechernich Kall Junkerath Gerolstein Bitburg Erdorf Trier Hbf aufgrund von Hochwasserschaden langerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Trier Hbf Stand Fahrplanwechsel Dezember 2023 einzelne ZugpaareRE 22 RB 22 Eifel Express Koln Messe Deutz Koln Hbf Koln West Koln Sud Erftstadt Weilerswist Euskirchen Mechernich Kall Gattungswechsel RE RB Urft Steinfeld Nettersheim Blankenheim Wald Schmidtheim Dahlem Eifel Junkerath Lissendorf Oberbettingen Hillesheim Gerolstein Birresborn Murlenbach Densborn Usch Zendscheid St Thomas Kyllburg Bitburg Erdorf Huttingen Philippsheim Speicher Auw an der Kyll Daufenbach Kordel Ehrang Pfalzel Trier Hbf aufgrund von Elektrifizierungsarbeiten wechselnde Abschnitte langerfristig im Schienenersatzverkehr Stand 16 Juni 2025 60 minRB 24 Eifel Bahn Koln Messe Deutz Koln Hbf Koln West Koln Sud Hurth Kalscheuren Bruhl Kierberg Erftstadt Weilerswist Weilerswist Derkum Euskirchen Grossbullesheim Euskirchen Satzvey Mechernich Scheven Kall Urft Steinfeld Nettersheim Blankenheim Wald Schmidtheim Dahlem Eifel Junkerath Lissendorf Oberbettingen Hillesheim Gerolstein Stand 16 Juni 2025 einzelne Zuge Durchgefuhrt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW die fur den Eifel Express und die Eifel Bahn Diesel Triebwagen des Herstellers Alstom LINT 51 und LINT 81 verwendet Seit der Flutkatastrophe 2021 verkehren von Junkerath nach Gerolstein und nach Kall nur Busse des Schienenersatzverkehrs Eisenbahnmuseum Junkerath Hauptartikel Eisenbahnmuseum Junkerath In der Nahe des Bahnhofs befindet sich das Eisenbahnmuseum Junkerath Das Museum wurde 1991 in einem nicht mehr genutzten Gebaude der Berufsschule errichtet Das Eisenbahnmuseum stellt vor allem Exponate wie Fahrkarten und Ausstattungen von Zugbegleitern und den Zugen selbst aus LiteraturWolfgang Kreckler Junkerath In Oliver Struber vorm Erich Preuss Hrsg Das grosse Archiv der deutschen Bahnhofe 65 Erganzungsausgabe GeraMond Verlag Munchen 2006 ISSN 0949 2127 1 Bl 6 S WeblinksCommons Bahnhof Junkerath Sammlung von BildernEinzelnachweiseAbfrage der Kursbuchstrecke 474 bei der Deutschen Bahn Eifelstrecke Koln Trier AG Eisenbahngeschichte Die Nims Sauertalbahn In nims sauertal bahn de Ag Eisenbahngeschichte abgerufen am 22 April 2016 Geschichte In eisenbahnmuseum juenkerath de Archiviert vom Original am 25 April 2016 abgerufen am 25 April 2016 Vorgeschichte und Bau der Eifelbahn Abgerufen am 23 Juli 2024 Strecken In eisenbahnmuseum juenkerath de Archiviert vom Original am 25 April 2016 abgerufen am 25 April 2016 Bahnhof Junkerath wird erneuert In welt de 7 Juli 2015 abgerufen am 25 April 2016 Bahn Bahnhof Junkerath wird erneuert In Focus Online 7 Juli 2015 abgerufen am 25 April 2016 Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz 2011 Kreisverwaltung Vulkaneifel Abteilung 1 Kommunales und Recht 2008 Pater Josef Boffgen Brunnenstadt Gerolstein alte und neue Bilder Europaische Bibliothek 1978 Umbau in Junkerath Verjungungskur fur alten Bahnhof In ksta de Kolner Stadt Anzeiger 25 April 2016 abgerufen am 25 April 2016 Zug um Zug zum neuen Bahnhof Junkerath In volksfreund de 14 Dezember 2014 abgerufen am 25 April 2016 Ortsgemeinde Junkerath In juenkerath de Ortsgemeinde Junkerath abgerufen am 26 April 2016 Eifelstrecke RE 12 RE 22 RB 22 RB 24 Abgerufen am 23 Juli 2024 deutsch Raumlichkeiten In eisenbahnmuseum juenkerath de Archiviert vom Original am 25 April 2016 abgerufen am 25 April 2016 Rundgang durch unser Museum In eisenbahnmuseum juenkerath de Eisenbahnfreunde Junkerath e V archiviert vom Original am 9 Juli 2021 abgerufen am 9 Juli 2021