Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Karte Die Bahnstrecke Karlsruhe Mühlacker ist eine Eisenbahnstrecke im Westen Baden Württembergs Sie wurde von 1859 bis

Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker

  • Startseite
  • Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker
Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az
Karte

Die Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker ist eine Eisenbahnstrecke im Westen Baden-Württembergs. Sie wurde von 1859 bis 1863 als zweite Verbindung zwischen den Netzen der badischen und württembergischen Staatsbahnen erbaut und bildet bis heute eine wichtige Ost-West-Achse in Süddeutschland.

Karlsruhe–Mühlacker
Streckennummer (DB):4200
9496 (Grötzingen–Söllingen AVG)
Kursbuchstrecke (DB):770
710.5 (Stadtbahn Karlsruhe)
772 („Klosterstadtexpress“)
Kursbuchstrecke:319 (1946)
319a (Karlsruhe Hbf – Grötzingen 1946)
320 (Karlsruhe Hbf – Karlsruhe-Durlach 1946)
Streckenlänge:43,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: <15
4 (AVG-Strecke) ‰
Streckengeschwindigkeit:140
80 (AVG-Strecke für LNT)
50 (AVG-Strecke) km/h
Zweigleisigkeit:ja,
AVG-Strecke: nein
Legende
von Basel, Rastatt, Winden
−4,625 0,000 Karlsruhe Hbf
nach Mannheim
−1,715 0,000 Ka-Hagsfeld–Karlsruhe Gbf
von Karlsruhe Gbf
0,000 0,000 nach Durlach und Karlsruhe-Innenstadt
0,084 0,300 Karlsruhe-Durlach 116 m
0,000 1,200 Karlsruhe Hubstraße
nach Heidelberg
2,537
2,780
0,000
Grötzingen 122 m
0,000 0,008 Grötzingen VBK/AVG
0,000 0,100 Grötzingen AVG
0,549
0,000
nach Heilbronn
0,000 0,300 Grötzingen Oberausstraße
0,000 0,900 Grötzingen Krappmühlenweg
0,000 1,500 Berghausen Pfinzbrücke
0,000 2,300 Berghausen (Baden) 132 m
0,000 2,800 Berghausen Am Stadion
6,954 3,800 Söllingen (b Karlsruhe) Abzw
7,227 4,200 Söllingen Reetzstraße
7,576 4,500 Söllingen (b Karlsruhe) 139 m
8,321 0,000 Söllingen Kapellenstraße
10,314 0,000 Kleinsteinbach 151 m
12,421 0,000 Wilferdingen-Singen (Remchingen) 155 m
15,328 0,000 Königsbach (Baden) 186 m
17,135 0,000 Bilfingen 196 m
19,400 0,000 Ersingen West
Ersinger Tunnel (180 m)
19,852 0,000 Ersingen 236 m
22,100 0,000 Ispringen West (geplant)
22,865 0,000 Ispringen 273 m
Pforzheimer Tunnel (909 m)
von Hochdorf (b Horb)
26,262 0,000 Pforzheim Hbf 281 m
29,823 0,000 Eutingen (Baden) 261 m
31,371 0,000 A 8 (39 m)
32,045 0,000 Niefern 248 m
34,760 0,000 Enzberg 232 m
37,800 0,000 Mühlacker Em Süd (Bft)
nach Mühlacker Em Nord
von Bruchsal
38,903 0,000 Mühlacker 240 m
nach Bietigheim-Bissingen

Ausgangspunkt auf badischer Seite war ursprünglich Durlach, wo Anschluss an die Badische Hauptbahn bestand. Erst später wurde die Strecke bis nach Karlsruhe verlängert.

Von Durlach führt die Strecke durch das Pfinz- und Kämpfelbachtal, unterquert in einem Tunnel bei Pforzheim die Wasserscheide zwischen Rhein und Neckar und folgt östlich von Pforzheim der Enz bis nach Mühlacker.

Die Bahnstrecke Stuttgart–Karlsruhe, die aus dieser Strecke und einem Teil der württembergischen Westbahn besteht, wird seit Ende 2010 von der Deutschen Bahn unter der Bezeichnung „Residenzbahn“ geführt. Dieser Name war das Ergebnis eines öffentlichen Wettbewerbs.

Geschichte

Entstehung der Strecke

Bereits in den 1840er Jahren, als erste Verhandlungen über eine Verbindung der Schienennetze Badens und Württembergs stattfanden, hatte Baden sich für eine Strecke von Karlsruhe über Pforzheim nach Stuttgart eingesetzt, war damit aber nach langen Auseinandersetzungen gescheitert. Für Baden hatte die Linie zwei wichtige Aufgaben: Zum einen sollte die Industriestadt Pforzheim an das Schienennetz angebunden werden, zum anderen wollte man eine möglichst direkte Verbindung für den Transitverkehr von Frankreich nach Süddeutschland und Österreich-Ungarn schaffen.

Als Kompromisslösung wurde in einem Staatsvertrag 1850 der Bau der Westbahn von Stuttgart nach Bruchsal vereinbart, dabei aber dem Land Baden das Recht eingeräumt, eine Zweigstrecke über Pforzheim nach Karlsruhe einzurichten. Hierzu erhielt die Westbahn einen etwas südlicheren Verlauf, um am Eckenweiher Hof auf Gemarkung der Gemeinde Dürrmenz den zukünftigen Verzweigungsbahnhof Mühlacker einrichten zu können.

Nachdem sich die finanzielle und politische Lage Badens nach den revolutionären Ereignissen von 1848/49 entspannt hatte und zudem das Hauptprojekt der Badischen Staatsbahnen, die Rheintalbahn von Mannheim nach Basel, 1855 fertiggestellt worden war, konnte sich Baden dem zuvor aufgeschobenen Bauvorhaben zuwenden. Zusätzlichen Schub erhielt das Projekt durch den 1857 vereinbarten und 1861 fertiggestellten Bau einer Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Kehl, die eine Verbindung des badischen mit dem französischen Eisenbahnnetz herstellte und damit eine internationale Ost-West-Verbindung schuf.

Bereits 1856 hatte die württembergische Regierung angefragt, ob sie die Ausführung des Teilstückes Mühlacker–Pforzheim übernehmen solle. Damit wollte sie die Voraussetzung zum Bau von Eisenbahnen im Enz- und Nagoldtal schaffen. Diese beiden Täler im Nordschwarzwald gehörten überwiegend zu Württemberg, die verkehrliche Anbindung musste jedoch aus topografischen Gründen über das badische Pforzheim erfolgen. Baden beharrte jedoch auf seinem 1850 vereinbarten Recht, die Strecke selbst zu bauen.

So kam es am 17. Dezember 1857 zum Abschluss eines ersten Staatsvertrages, der den Bau der Strecke regelte. Dieser sah für Württemberg günstige Bedingungen vor: Baden durfte seine Bahn in Mühlacker anschließen, im Gegenzug sollte Württemberg zu einem späteren Zeitpunkt Seitenbahnen aus dem Enz- und Nagoldtal in Pforzheim anschließen dürfen. Außerdem war für die Durlach-Mühlacker-Bahn keine Befreiung von württembergischen Steuern vorgesehen, wie dies umgekehrt für die Westbahn auf badischem Territorium der Fall war. Daher wurde der Vertrag in der ersten Kammer des badischen Landtages abgelehnt, aber der Bau der badischen Teilstrecke zunächst bewilligt. So konnte am 10. August 1859 der Abschnitt zwischen Durlach und Wilferdingen und am 7. Juli 1861 der Weiterbau bis Pforzheim eingeweiht werden. In Durlach bestand Anschluss an die Badische Hauptbahn nach Karlsruhe. Die ursprünglich vorgesehene Streckenführung zwischen Wilferdingen und Pforzheim über Nöttingen, Ellmendingen und Dietlingen wurde wegen der ablehnenden Haltung der Gemeinden Ellmendingen und Dietlingen zugunsten der Führung durch das Kämpfelbachtal über Königsbach, Ersingen und Ispringen fallengelassen.

Mit Württemberg wurde neu verhandelt, was zu einem neuen Vertrag vom 6. November 1860 führte. In diesem wurde Baden die gleiche steuerliche Behandlung wie im umgekehrten Falle der Westbahn zugesagt; in der Frage der Enz- und Nagoldtalbahn sagte Baden zu, diese nicht durch technische Schwierigkeiten zu behindern. Nach diesem Vertrag konnte die Teilstrecke Pforzheim–Mühlacker gebaut und am 1. Juni 1863 in Betrieb genommen werden. In Mühlacker existierten lange Zeit zwei Bahnhöfe nebeneinander, der Durchgangsbahnhof der württembergischen und der Kopfbahnhof der badischen Staatsbahn. Durchgehende Züge wechselten in Mühlacker die Lokomotive, erst ab 1890 verkehrten die ersten Züge ohne Lokwechsel von Karlsruhe nach Stuttgart. Vollständig verlor Mühlacker seine Rolle als Grenzbahnhof erst mit der Gründung der Deutschen Reichsbahn im Jahr 1920.

Weitere Entwicklung

Schon bald gewann die Strecke große verkehrliche Bedeutung. Daher wurde sie bereits relativ früh zweigleisig: 1867 zwischen Wilferdingen und Pforzheim und 1869 zwischen Durlach und Wilferdingen sowie zwischen Pforzheim und Mühlacker. Mit dem Neubau des Karlsruher Hauptbahnhofs erhielt auch der Bahnhof Karlsruhe-Durlach 1911 eine neue Lage westlich des bisherigen Standorts. Mit der Eröffnung des neuen Karlsruher Hauptbahnhofs am 23. Oktober 1913 wurde die Bahnstrecke von Durlach bis dorthin rückverlängert, so dass die Gleise der Badischen Hauptbahn fortan nicht mehr mitbenutzt werden mussten.

Im Laufe der Zeit schlossen mehrere Bahnlinien mit überwiegend lokaler Bedeutung an die Strecke Karlsruhe–Mühlacker an:

  • die Enztalbahn von Pforzheim nach Wildbad (1868)
  • die Nagoldtalbahn von Pforzheim nach Calw (1874)
  • die Kraichgaubahn von Grötzingen nach Heilbronn (1879)
  • die Güterumgehungsbahn Karlsruhe ermöglichte ab 1895 eine Weiterfahrt der Güterzüge von Durlach zum neu errichteten Rangierbahnhof Karlsruhe

Mit einem kurzen Fußweg vom Pforzheimer Hauptbahnhof zum Leopoldplatz war von 1901 bis 1968 auch die Weiterfahrt mit der Kleinbahn Pforzheim–Ittersbach möglich.

Am 1. Juni 1958 wurde der elektrische Betrieb Karlsruhe–Mühlacker aufgenommen und damit die Lücke im Streckennetz zwischen der bereits zuvor elektrifizierten Rheintalbahn und der württembergischen Westbahn geschlossen.

Als Teil der kürzesten Verbindung zwischen Paris und Wien stellt die Strecke von jeher ein wichtiges Bindeglied im internationalen Verkehr dar. Ab 1883 verkehrte der Orient-Express auf seinem Weg von Paris nach Istanbul über die Strecke. Bis 1939 hatte sich das Zugangebot im Fernverkehr auf täglich zehn Schnellzüge (D) im West-Ost-Verkehr und sieben Schnellzüge im Ost-West-Verkehr vergrößert. Davon liefen fünf Zugpaare ab/bis Paris und drei Zugpaare ab/bis Wien durch, ferner je ein Zugpaar bis/ab Prag und Warschau (über Nürnberg) und Wuppertal (über Neustadt an der Weinstraße–Bad Kreuznach). Hinzu kam der dreimal wöchentlich verkehrende Orient-Express sowie fünf Eilzüge in West-Ost-Richtung und sieben Eilzüge in Ost-West-Richtung zwischen Karlsruhe und Stuttgart. Die Fernverkehrszüge benötigten damals für die Strecke von Karlsruhe nach Stuttgart zwischen 85 und 90 Minuten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Fahrplanangebot zunächst hinter dem Vorkriegsstand zurück: die Zeit der Luxuszüge war vorüber und somit wurde der Orient-Express zunächst in einen Fernschnellzug (F) und dann in einen Schnellzug umgewandelt. 2009 wurde der zuletzt lediglich zwischen Strasbourg und Wien eingesetzte Zug schließlich eingestellt. Ab 1954 wurde das Zugangebot durch den F-Zug Mozart Straßburg–Salzburg (ab 1964 Paris–Wien) ergänzt, der als Schnellzug, Fern-Express (FD) bzw. EuroCity (EC) bis 2002 erhalten blieb.

Nachdem sich das Fernverkehrsangebot noch bis in die 1980er Jahre auf wenige Schnellzugpaare täglich und ein Intercity-Zugpaar beschränkt hatte, führte der 1991 aufgenommene Interregio-Verkehr im Zweistundentakt zu einer erheblichen Angebotsverbesserung. Nach Eröffnung der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart konnten die Fernverkehrszüge zwischen Vaihingen und Stuttgart die Neubaustrecke befahren und somit den Umweg über Bietigheim-Bissingen einsparen. Die auf diese Weise beschleunigte Verbindung benötigte von Karlsruhe nach Stuttgart mit Zwischenhalten in Pforzheim, Mühlacker und Vaihingen nur noch 52 Minuten. Allerdings entstand der Strecke Karlsruhe–Pforzheim–Mühlacker durch die Neubaustrecke Konkurrenz, da nun die schnellste Verbindung von Karlsruhe nach Stuttgart nicht mehr über Pforzheim, sondern über Bruchsal führte. 2003 wurden die Interregios durch Intercity der Linie 61 mit dem Laufweg Karlsruhe–Stuttgart–Nürnberg (-Leipzig) ersetzt.

Nach dem Zusammenstoß eines Busses mit einem Regionalzug an einem Bahnübergang in Kleinsteinbach im Jahr 2006 wurde die zulässige Geschwindigkeit von mehr als 100 auf 30 km/h herabgesetzt. Zur Beseitigung des Bahnübergangs wird eine insgesamt etwa 18 Millionen Euro teure Kombination aus einer Straßenüberführung und einer Fußgängerunterführung erwogen. Im Juli 2021 wurden entsprechende Planungsleistungen ausgeschrieben.

Stadtbahnverkehr

In den 1980er Jahren entwickelte die Stadt Karlsruhe Pläne zum Aufbau eines Stadtbahnsystems, das auch regionale Eisenbahnstrecken miteinbeziehen sollte. Dieses später als „Karlsruher Modell“ bekannt gewordene Nahverkehrssystem sollte von Anfang an auch das Streckenstück zwischen Durlach und Wilferdingen miteinbeziehen, um den regen Nahverkehr zwischen Karlsruhe und den Gemeinden Pfinztal und Remchingen bedienen zu können. 1992 wurden die Planungen auf die Strecke bis Pforzheim ausgedehnt.

Da jedoch der vorgesehene dichte Stadtbahntakt nicht auf den bestehenden Gleisen abgewickelt werden konnte, wurde die Infrastruktur zwischen Grötzingen und Söllingen um ein zusätzliches Gleis ergänzt, das ausschließlich dem Stadtbahnverkehr dient und von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) als eigene Strecke unter dem Namen Pfinztalbahn betrieben wird. In Söllingen erhielt das neue Stadtbahngleis eine Endhaltestelle mit zwei Stumpfgleisen. Ein Gleiswechsel ermöglicht den Übergang von der eingleisigen Nahverkehrsstrecke auf die zweigleisige Strecke der Deutschen Bahn AG. Außerdem entstanden zwischen Grötzingen und Pforzheim sieben neue Haltepunkte.

Noch vor dem Bau des zusätzlichen Streckengleises wurde 1991 mit Zweisystem-Stadtbahnwagen der AVG ein verdichteter Nahverkehr zwischen Karlsruhe Hbf und Pforzheim Hbf eingeführt, der am 31. Mai 1997 durch den vollen Stadtbahnbetrieb ersetzt wurde. Die Bedienung der Strecke Karlsruhe–Pforzheim im Nahverkehr erfolgt nun durch die Stadtbahnlinie S5, die nicht mehr zum Karlsruher Hauptbahnhof, sondern durch die Karlsruher Innenstadt bis ins rheinland-pfälzische Wörth am Rhein geführt wird. 1999 wurde der Stadtbahnverkehr über Pforzheim hinaus bis nach Bietigheim-Bissingen verlängert. Seit 9. Juni 2019 verkehrt die S5 nur noch bis Pforzheim. Dafür wurde der Takt der Regionalzüge verdichtet.

Betrieb

Strecke

Die Stammstrecke wird von der DB AG als zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn betrieben. Neben den Endbahnhöfen besitzen nur noch die Bahnhöfe in Durlach, Grötzingen, Wilferdingen-Singen und Pforzheim Nebengleise, alle anderen Zwischenstationen wurden im Laufe der Zeit zu Haltepunkten umgewandelt. Anlässlich der Einführung des Stadtbahnbetriebes wurden an einigen Stationen Anpassungen der Signalanlagen vorgenommen. Vom ehemaligen Endbahnhof der Badischen Staatsbahnen in Mühlacker existiert nur noch das Gleis 50. In Mühlacker entstand 1941 die Mühlacker Kurve als Verbindungskurve zur Strecke nach Bretten.

Das Stadtbahngleis zwischen Grötzingen und Söllingen wird von der AVG als eingleisige Nebenbahn betrieben. Ausweichen bestehen am Krappmühlenweg sowie in Berghausen Bahnhof. In Söllingen wurde ein zweigleisiger Endbahnhof errichtet. In Grötzingen Bahnhof und nördlich des Haltepunktes Söllingen Reetzstraße bestehen Überleitstellen zur Stammstrecke der DB AG.

2018 wurde der Pforzheimer Tunnel durch einen parallel geführten, neuen Tunnel ersetzt. Der über 150 Jahre alte Bestandstunnel befand sich in einem schlechten Zustand. Er war zuletzt 1984 saniert worden und wies mit 3,64 m einen geringen Gleisabstand auf. Der zweigleisige neue Tunnel ist etwa gleich lang wie der alte Tunnel. Die Gleise liegen auf einer Festen Fahrbahn. Am 23. März 2013 wurde der Planfeststellungsbeschluss für den Neubau erlassen. Der Tunnelanschlag erfolgte am 15. Januar 2015, die Eröffnung des neuen Tunnels am 10. September 2018. Der Neubau, einschließlich der Verfüllung des bestehenden Tunnels und weiteren Arbeiten, kostete etwa 100 Millionen Euro.

Streckenverlauf

Die Bahnstrecke verlässt Karlsruhe Hauptbahnhof nordostwärts, um in der Rheinebene zum ursprünglichen Ausgangsbahnhof in Karlsruhe-Durlach zu gelangen. Danach nutzt die Trasse das Pfinztal im Kraichgau bis Singen, wo die Bahnstrecke in das Tal des Kämpfelbaches wechselt, um nach Ispringen unter der Wasserscheide zum Enztal in Pforzheim zu gelangen. Am Fuße des linken (nördlichen) Talhangs geht es dann weiter nordostwärts bis nach Mühlacker, wo die Bahnstrecke die Flussniederung in einem Seitengraben Richtung Norden an die Südabdachung des Schrecksteins bei Illingen verlässt.

Personenverkehr

Im Fernverkehr wird die Strecke Karlsruhe–Pforzheim–Mühlacker–Stuttgart alle zwei Stunden durch Intercity-Züge bedient, die nur in Karlsruhe, Pforzheim, Mühlacker, Vaihingen (Enz) und in Tagesrandlage auch in Durlach halten. Der Orient-Express genannte EuroNight-Zug, der zwischen Wien und Paris verkehrt, passiert die Strecke nachts seit dem kleinen Fahrplanwechsel (10. Juni 2007) zum Sommerfahrplan 2007 nur noch in Richtung Paris; die Weiterfahrt in Stuttgart nach Wien wurde (auch wegen eines neuen Hochgeschwindigkeitsverkehres von Stuttgart über Karlsruhe und Strasbourg nach Paris-Est mit dem französischen TGV) ersatzlos gestrichen.

Das Fahrplanangebot im schnellen Personennahverkehr besteht aus einer Interregio-Express-Linie im 30/30/60-Minuten-Takt, sodass mit dem IC zwischen Karlsruhe und Stuttgart etwa ein Halbstundentakt entsteht. Zwischen Karlsruhe und Stuttgart halten die IRE-Züge in Durlach, Wilferdingen-Singen (nur stündlich), Pforzheim, Mühlacker und Vaihingen (Enz). Außerdem verkehrt eine halbstündliche Metropolexpress-Linie von Pforzheim nach Bietigheim-Bissingen und stündlich weiter nach Stuttgart mit Halt an allen Stationen zwischen Pforzheim und Bietigheim-Bissingen, danach Ludwigsburg und Stuttgart. Einzelne Züge verkehren über Pforzheim hinaus nach Karlsruhe oder Bad Wildbad. Im westlichen Abschnitt ist die Strecke Teil der Stadtbahnlinie S5 der AVG mit dem Verlauf Wörth–Karlsruhe Innenstadt–Pforzheim. Das Fahrplanangebot sieht werktags einen 10-Minuten-Takt zwischen Karlsruhe und Pfinztal und mindestens einen 20/40-Minuten-Takt zwischen Pfinztal und Pforzheim vor.

Zwischen Karlsruhe und Wilferdingen-Singen gilt der Verbundtarif des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV), zwischen Wilferdingen-Singen und Mühlacker der Tarif des Verkehrsverbundes Pforzheim-Enzkreis (VPE).

Güterverkehr

Neben dem Personenverkehr dient die Strecke auch dem durchgehenden Güterverkehr. Erwähnenswert sind die schweren Kesselwagen-Ganzzüge, die von der Karlsruher Raffinerie nach Ingolstadt gefahren werden. Von den Zwischenbahnhöfen wird nur noch Pforzheim Hauptbahnhof im Güterverkehr bedient. Jedoch werden im Bahnhof Wilferdingen-Singen gelegentlich noch Güterwagen abgestellt.

Literatur

  • Karl Müller: Die badischen Eisenbahnen in historisch-statistischer Darstellung. Heidelberger Verlagsanstalt und Druckerei, Heidelberg 1904 (uni-koeln.de). 
  • Werner Walz: Die Eisenbahn in Baden-Württemberg: Geschichte der Bahnen in Baden und Württemberg 1840 bis heute. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-87943-716-5. 
  • Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn im Kraichgau. Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2006, ISBN 3-88255-769-9. 

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Badisches Gesetz vom 7. Mai 1858 über den Bau der Durlach-Mühlacker-Bahn und anderer Strecken
  • Staatsvertrag vom 6. November 1860 zwischen Baden und Württemberg
  • Tunnelportale der Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker
  • Kursbuchauszug von 1944

Einzelnachweise

  1. Bahnstrecke Stuttgart–Karlsruhe erhält Namen und zusätzliche neue Doppelstockwagen, Presseinformation 546/2010 der Deutschen Bahn
  2. Klaus Müller: Bahnübergang in Kleinsteinbach soll jetzt doch weichen. In: bnn.de. 18. Oktober 2018, archiviert vom Original am 23. Juli 2019; abgerufen am 1. Mai 2024. 
  3. Ralf Steinert: Entschärfung der Gefahrenstelle: Kein Schneckentempo mehr für die Züge im Pfinztal? In: pz-news.de. 5. Juni 2019, abgerufen am 23. Juli 2019. 
  4. Deutschland-Frankfurt am Main: Dienstleistungen von Architektur- und Ingenieurbüros sowie planungsbezogene Leistungen. Dokument 2021/S 132-352165. In: Tenders Electronic Daily. 12. Juli 2021, abgerufen am 3. August 2021. 
  5. Pfinztalbahn der AVG. Archiviert vom Original am 14. Januar 2013; abgerufen am 1. Mai 2024. 
  6. Tunnel in Pforzheim angeschlagen. In: Eisenbahn-Revue International. Nr. 4, 2016, ISSN 1421-2811, S. 163. 
  7. Neuer Pforzheimer Bahntunnel geht pünktlich in Betrieb. Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, 10. September 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. September 2018; abgerufen am 13. September 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 
  8. Eisenbahn-Bundesamt (Hrsg.): Planfeststellungsbeschluss gemäß § 18 AEG für das Vorhaben "Erneuerung Pforzheimer Tunnel", Bahn-km 23,8+97 bis 25,7+57 der Strecke 4200 Karlsruhe - Mühlacker in der Stadt Pforzheim. Stuttgart 23. März 2013 (bund.de [PDF]). 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 17:19

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker, Was ist Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker? Was bedeutet Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker?

Karte Die Bahnstrecke Karlsruhe Muhlacker ist eine Eisenbahnstrecke im Westen Baden Wurttembergs Sie wurde von 1859 bis 1863 als zweite Verbindung zwischen den Netzen der badischen und wurttembergischen Staatsbahnen erbaut und bildet bis heute eine wichtige Ost West Achse in Suddeutschland Karlsruhe MuhlackerStrecke der Bahnstrecke Karlsruhe MuhlackerStreckennummer DB 4200 9496 Grotzingen Sollingen AVG Kursbuchstrecke DB 770 710 5 Stadtbahn Karlsruhe 772 Klosterstadtexpress Kursbuchstrecke 319 1946 319a Karlsruhe Hbf Grotzingen 1946 320 Karlsruhe Hbf Karlsruhe Durlach 1946 Streckenlange 43 5 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Streckenklasse D4Stromsystem 15 kV 16 7 Hz Maximale Neigung lt 15 4 AVG Strecke Streckengeschwindigkeit 140 80 AVG Strecke fur LNT 50 AVG Strecke km hZweigleisigkeit ja AVG Strecke neinLegende von Basel Rastatt Winden 4 625 0 000 Karlsruhe Hbfnach Mannheim 1 715 0 000 Ka Hagsfeld Karlsruhe Gbfvon Karlsruhe Gbf0 000 0 000 nach Durlach und Karlsruhe Innenstadt0 084 0 300 Karlsruhe Durlach 116 m0 000 1 200 Karlsruhe Hubstrassenach Heidelberg2 537 2 780 0 000 Grotzingen 122 m0 000 0 008 Grotzingen VBK AVG0 000 0 100 Grotzingen AVG0 549 0 000 nach Heilbronn0 000 0 300 Grotzingen Oberausstrasse0 000 0 900 Grotzingen Krappmuhlenweg0 000 1 500 Berghausen Pfinzbrucke0 000 2 300 Berghausen Baden 132 m0 000 2 800 Berghausen Am Stadion6 954 3 800 Sollingen b Karlsruhe Abzw7 227 4 200 Sollingen Reetzstrasse7 576 4 500 Sollingen b Karlsruhe 139 m8 321 0 000 Sollingen Kapellenstrasse10 314 0 000 Kleinsteinbach 151 m12 421 0 000 Wilferdingen Singen Remchingen 155 m15 328 0 000 Konigsbach Baden 186 m17 135 0 000 Bilfingen 196 m19 400 0 000 Ersingen WestErsinger Tunnel 180 m 19 852 0 000 Ersingen 236 m22 100 0 000 Ispringen West geplant 22 865 0 000 Ispringen 273 mPforzheimer Tunnel 909 m von Hochdorf b Horb 26 262 0 000 Pforzheim Hbf 281 m29 823 0 000 Eutingen Baden 261 m31 371 0 000 A 8 39 m 32 045 0 000 Niefern 248 m34 760 0 000 Enzberg 232 m37 800 0 000 Muhlacker Em Sud Bft nach Muhlacker Em Nordvon Bruchsal38 903 0 000 Muhlacker 240 mnach Bietigheim Bissingen Ausgangspunkt auf badischer Seite war ursprunglich Durlach wo Anschluss an die Badische Hauptbahn bestand Erst spater wurde die Strecke bis nach Karlsruhe verlangert Von Durlach fuhrt die Strecke durch das Pfinz und Kampfelbachtal unterquert in einem Tunnel bei Pforzheim die Wasserscheide zwischen Rhein und Neckar und folgt ostlich von Pforzheim der Enz bis nach Muhlacker Die Bahnstrecke Stuttgart Karlsruhe die aus dieser Strecke und einem Teil der wurttembergischen Westbahn besteht wird seit Ende 2010 von der Deutschen Bahn unter der Bezeichnung Residenzbahn gefuhrt Dieser Name war das Ergebnis eines offentlichen Wettbewerbs GeschichteEntstehung der Strecke Bereits in den 1840er Jahren als erste Verhandlungen uber eine Verbindung der Schienennetze Badens und Wurttembergs stattfanden hatte Baden sich fur eine Strecke von Karlsruhe uber Pforzheim nach Stuttgart eingesetzt war damit aber nach langen Auseinandersetzungen gescheitert Fur Baden hatte die Linie zwei wichtige Aufgaben Zum einen sollte die Industriestadt Pforzheim an das Schienennetz angebunden werden zum anderen wollte man eine moglichst direkte Verbindung fur den Transitverkehr von Frankreich nach Suddeutschland und Osterreich Ungarn schaffen Als Kompromisslosung wurde in einem Staatsvertrag 1850 der Bau der Westbahn von Stuttgart nach Bruchsal vereinbart dabei aber dem Land Baden das Recht eingeraumt eine Zweigstrecke uber Pforzheim nach Karlsruhe einzurichten Hierzu erhielt die Westbahn einen etwas sudlicheren Verlauf um am Eckenweiher Hof auf Gemarkung der Gemeinde Durrmenz den zukunftigen Verzweigungsbahnhof Muhlacker einrichten zu konnen Nachdem sich die finanzielle und politische Lage Badens nach den revolutionaren Ereignissen von 1848 49 entspannt hatte und zudem das Hauptprojekt der Badischen Staatsbahnen die Rheintalbahn von Mannheim nach Basel 1855 fertiggestellt worden war konnte sich Baden dem zuvor aufgeschobenen Bauvorhaben zuwenden Zusatzlichen Schub erhielt das Projekt durch den 1857 vereinbarten und 1861 fertiggestellten Bau einer Eisenbahnbrucke uber den Rhein bei Kehl die eine Verbindung des badischen mit dem franzosischen Eisenbahnnetz herstellte und damit eine internationale Ost West Verbindung schuf Bereits 1856 hatte die wurttembergische Regierung angefragt ob sie die Ausfuhrung des Teilstuckes Muhlacker Pforzheim ubernehmen solle Damit wollte sie die Voraussetzung zum Bau von Eisenbahnen im Enz und Nagoldtal schaffen Diese beiden Taler im Nordschwarzwald gehorten uberwiegend zu Wurttemberg die verkehrliche Anbindung musste jedoch aus topografischen Grunden uber das badische Pforzheim erfolgen Baden beharrte jedoch auf seinem 1850 vereinbarten Recht die Strecke selbst zu bauen So kam es am 17 Dezember 1857 zum Abschluss eines ersten Staatsvertrages der den Bau der Strecke regelte Dieser sah fur Wurttemberg gunstige Bedingungen vor Baden durfte seine Bahn in Muhlacker anschliessen im Gegenzug sollte Wurttemberg zu einem spateren Zeitpunkt Seitenbahnen aus dem Enz und Nagoldtal in Pforzheim anschliessen durfen Ausserdem war fur die Durlach Muhlacker Bahn keine Befreiung von wurttembergischen Steuern vorgesehen wie dies umgekehrt fur die Westbahn auf badischem Territorium der Fall war Daher wurde der Vertrag in der ersten Kammer des badischen Landtages abgelehnt aber der Bau der badischen Teilstrecke zunachst bewilligt So konnte am 10 August 1859 der Abschnitt zwischen Durlach und Wilferdingen und am 7 Juli 1861 der Weiterbau bis Pforzheim eingeweiht werden In Durlach bestand Anschluss an die Badische Hauptbahn nach Karlsruhe Die ursprunglich vorgesehene Streckenfuhrung zwischen Wilferdingen und Pforzheim uber Nottingen Ellmendingen und Dietlingen wurde wegen der ablehnenden Haltung der Gemeinden Ellmendingen und Dietlingen zugunsten der Fuhrung durch das Kampfelbachtal uber Konigsbach Ersingen und Ispringen fallengelassen Mit Wurttemberg wurde neu verhandelt was zu einem neuen Vertrag vom 6 November 1860 fuhrte In diesem wurde Baden die gleiche steuerliche Behandlung wie im umgekehrten Falle der Westbahn zugesagt in der Frage der Enz und Nagoldtalbahn sagte Baden zu diese nicht durch technische Schwierigkeiten zu behindern Nach diesem Vertrag konnte die Teilstrecke Pforzheim Muhlacker gebaut und am 1 Juni 1863 in Betrieb genommen werden In Muhlacker existierten lange Zeit zwei Bahnhofe nebeneinander der Durchgangsbahnhof der wurttembergischen und der Kopfbahnhof der badischen Staatsbahn Durchgehende Zuge wechselten in Muhlacker die Lokomotive erst ab 1890 verkehrten die ersten Zuge ohne Lokwechsel von Karlsruhe nach Stuttgart Vollstandig verlor Muhlacker seine Rolle als Grenzbahnhof erst mit der Grundung der Deutschen Reichsbahn im Jahr 1920 Weitere Entwicklung Schon bald gewann die Strecke grosse verkehrliche Bedeutung Daher wurde sie bereits relativ fruh zweigleisig 1867 zwischen Wilferdingen und Pforzheim und 1869 zwischen Durlach und Wilferdingen sowie zwischen Pforzheim und Muhlacker Mit dem Neubau des Karlsruher Hauptbahnhofs erhielt auch der Bahnhof Karlsruhe Durlach 1911 eine neue Lage westlich des bisherigen Standorts Mit der Eroffnung des neuen Karlsruher Hauptbahnhofs am 23 Oktober 1913 wurde die Bahnstrecke von Durlach bis dorthin ruckverlangert so dass die Gleise der Badischen Hauptbahn fortan nicht mehr mitbenutzt werden mussten Im Laufe der Zeit schlossen mehrere Bahnlinien mit uberwiegend lokaler Bedeutung an die Strecke Karlsruhe Muhlacker an die Enztalbahn von Pforzheim nach Wildbad 1868 die Nagoldtalbahn von Pforzheim nach Calw 1874 die Kraichgaubahn von Grotzingen nach Heilbronn 1879 die Guterumgehungsbahn Karlsruhe ermoglichte ab 1895 eine Weiterfahrt der Guterzuge von Durlach zum neu errichteten Rangierbahnhof Karlsruhe Mit einem kurzen Fussweg vom Pforzheimer Hauptbahnhof zum Leopoldplatz war von 1901 bis 1968 auch die Weiterfahrt mit der Kleinbahn Pforzheim Ittersbach moglich Am 1 Juni 1958 wurde der elektrische Betrieb Karlsruhe Muhlacker aufgenommen und damit die Lucke im Streckennetz zwischen der bereits zuvor elektrifizierten Rheintalbahn und der wurttembergischen Westbahn geschlossen Als Teil der kurzesten Verbindung zwischen Paris und Wien stellt die Strecke von jeher ein wichtiges Bindeglied im internationalen Verkehr dar Ab 1883 verkehrte der Orient Express auf seinem Weg von Paris nach Istanbul uber die Strecke Bis 1939 hatte sich das Zugangebot im Fernverkehr auf taglich zehn Schnellzuge D im West Ost Verkehr und sieben Schnellzuge im Ost West Verkehr vergrossert Davon liefen funf Zugpaare ab bis Paris und drei Zugpaare ab bis Wien durch ferner je ein Zugpaar bis ab Prag und Warschau uber Nurnberg und Wuppertal uber Neustadt an der Weinstrasse Bad Kreuznach Hinzu kam der dreimal wochentlich verkehrende Orient Express sowie funf Eilzuge in West Ost Richtung und sieben Eilzuge in Ost West Richtung zwischen Karlsruhe und Stuttgart Die Fernverkehrszuge benotigten damals fur die Strecke von Karlsruhe nach Stuttgart zwischen 85 und 90 Minuten Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Fahrplanangebot zunachst hinter dem Vorkriegsstand zuruck die Zeit der Luxuszuge war voruber und somit wurde der Orient Express zunachst in einen Fernschnellzug F und dann in einen Schnellzug umgewandelt 2009 wurde der zuletzt lediglich zwischen Strasbourg und Wien eingesetzte Zug schliesslich eingestellt Ab 1954 wurde das Zugangebot durch den F Zug Mozart Strassburg Salzburg ab 1964 Paris Wien erganzt der als Schnellzug Fern Express FD bzw EuroCity EC bis 2002 erhalten blieb Nachdem sich das Fernverkehrsangebot noch bis in die 1980er Jahre auf wenige Schnellzugpaare taglich und ein Intercity Zugpaar beschrankt hatte fuhrte der 1991 aufgenommene Interregio Verkehr im Zweistundentakt zu einer erheblichen Angebotsverbesserung Nach Eroffnung der Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart konnten die Fernverkehrszuge zwischen Vaihingen und Stuttgart die Neubaustrecke befahren und somit den Umweg uber Bietigheim Bissingen einsparen Die auf diese Weise beschleunigte Verbindung benotigte von Karlsruhe nach Stuttgart mit Zwischenhalten in Pforzheim Muhlacker und Vaihingen nur noch 52 Minuten Allerdings entstand der Strecke Karlsruhe Pforzheim Muhlacker durch die Neubaustrecke Konkurrenz da nun die schnellste Verbindung von Karlsruhe nach Stuttgart nicht mehr uber Pforzheim sondern uber Bruchsal fuhrte 2003 wurden die Interregios durch Intercity der Linie 61 mit dem Laufweg Karlsruhe Stuttgart Nurnberg Leipzig ersetzt Nach dem Zusammenstoss eines Busses mit einem Regionalzug an einem Bahnubergang in Kleinsteinbach im Jahr 2006 wurde die zulassige Geschwindigkeit von mehr als 100 auf 30 km h herabgesetzt Zur Beseitigung des Bahnubergangs wird eine insgesamt etwa 18 Millionen Euro teure Kombination aus einer Strassenuberfuhrung und einer Fussgangerunterfuhrung erwogen Im Juli 2021 wurden entsprechende Planungsleistungen ausgeschrieben Bahnhof Karlsruhe Durlach Aug 2005 Die beiden rechten Gleise gehoren zur Strecke Karlsruhe MuhlackerStadtbahnverkehr In den 1980er Jahren entwickelte die Stadt Karlsruhe Plane zum Aufbau eines Stadtbahnsystems das auch regionale Eisenbahnstrecken miteinbeziehen sollte Dieses spater als Karlsruher Modell bekannt gewordene Nahverkehrssystem sollte von Anfang an auch das Streckenstuck zwischen Durlach und Wilferdingen miteinbeziehen um den regen Nahverkehr zwischen Karlsruhe und den Gemeinden Pfinztal und Remchingen bedienen zu konnen 1992 wurden die Planungen auf die Strecke bis Pforzheim ausgedehnt Karlsruher Stadtbahn der Linie S5 am Abzweig des Stadtbahngleises von der Kraichgaubahn am Haltepunkt Oberausstrasse Da jedoch der vorgesehene dichte Stadtbahntakt nicht auf den bestehenden Gleisen abgewickelt werden konnte wurde die Infrastruktur zwischen Grotzingen und Sollingen um ein zusatzliches Gleis erganzt das ausschliesslich dem Stadtbahnverkehr dient und von der Albtal Verkehrs Gesellschaft AVG als eigene Strecke unter dem Namen Pfinztalbahn betrieben wird In Sollingen erhielt das neue Stadtbahngleis eine Endhaltestelle mit zwei Stumpfgleisen Ein Gleiswechsel ermoglicht den Ubergang von der eingleisigen Nahverkehrsstrecke auf die zweigleisige Strecke der Deutschen Bahn AG Ausserdem entstanden zwischen Grotzingen und Pforzheim sieben neue Haltepunkte Stadtbahn auf der Fahrt von Karlsruhe nach Pforzheim am Bahnhof von Sollingen 1991 Das Bahnhofsgebaude ist inzwischen dem Stadtbahngleis gewichen Noch vor dem Bau des zusatzlichen Streckengleises wurde 1991 mit Zweisystem Stadtbahnwagen der AVG ein verdichteter Nahverkehr zwischen Karlsruhe Hbf und Pforzheim Hbf eingefuhrt der am 31 Mai 1997 durch den vollen Stadtbahnbetrieb ersetzt wurde Die Bedienung der Strecke Karlsruhe Pforzheim im Nahverkehr erfolgt nun durch die Stadtbahnlinie S5 die nicht mehr zum Karlsruher Hauptbahnhof sondern durch die Karlsruher Innenstadt bis ins rheinland pfalzische Worth am Rhein gefuhrt wird 1999 wurde der Stadtbahnverkehr uber Pforzheim hinaus bis nach Bietigheim Bissingen verlangert Seit 9 Juni 2019 verkehrt die S5 nur noch bis Pforzheim Dafur wurde der Takt der Regionalzuge verdichtet BetriebStrecke Die Stammstrecke wird von der DB AG als zweigleisige elektrifizierte Hauptbahn betrieben Neben den Endbahnhofen besitzen nur noch die Bahnhofe in Durlach Grotzingen Wilferdingen Singen und Pforzheim Nebengleise alle anderen Zwischenstationen wurden im Laufe der Zeit zu Haltepunkten umgewandelt Anlasslich der Einfuhrung des Stadtbahnbetriebes wurden an einigen Stationen Anpassungen der Signalanlagen vorgenommen Vom ehemaligen Endbahnhof der Badischen Staatsbahnen in Muhlacker existiert nur noch das Gleis 50 In Muhlacker entstand 1941 die Muhlacker Kurve als Verbindungskurve zur Strecke nach Bretten Bahnhof Wilferdingen Singen Das Stadtbahngleis zwischen Grotzingen und Sollingen wird von der AVG als eingleisige Nebenbahn betrieben Ausweichen bestehen am Krappmuhlenweg sowie in Berghausen Bahnhof In Sollingen wurde ein zweigleisiger Endbahnhof errichtet In Grotzingen Bahnhof und nordlich des Haltepunktes Sollingen Reetzstrasse bestehen Uberleitstellen zur Stammstrecke der DB AG 2018 wurde der Pforzheimer Tunnel durch einen parallel gefuhrten neuen Tunnel ersetzt Der uber 150 Jahre alte Bestandstunnel befand sich in einem schlechten Zustand Er war zuletzt 1984 saniert worden und wies mit 3 64 m einen geringen Gleisabstand auf Der zweigleisige neue Tunnel ist etwa gleich lang wie der alte Tunnel Die Gleise liegen auf einer Festen Fahrbahn Am 23 Marz 2013 wurde der Planfeststellungsbeschluss fur den Neubau erlassen Der Tunnelanschlag erfolgte am 15 Januar 2015 die Eroffnung des neuen Tunnels am 10 September 2018 Der Neubau einschliesslich der Verfullung des bestehenden Tunnels und weiteren Arbeiten kostete etwa 100 Millionen Euro Streckenverlauf Die Bahnstrecke verlasst Karlsruhe Hauptbahnhof nordostwarts um in der Rheinebene zum ursprunglichen Ausgangsbahnhof in Karlsruhe Durlach zu gelangen Danach nutzt die Trasse das Pfinztal im Kraichgau bis Singen wo die Bahnstrecke in das Tal des Kampfelbaches wechselt um nach Ispringen unter der Wasserscheide zum Enztal in Pforzheim zu gelangen Am Fusse des linken nordlichen Talhangs geht es dann weiter nordostwarts bis nach Muhlacker wo die Bahnstrecke die Flussniederung in einem Seitengraben Richtung Norden an die Sudabdachung des Schrecksteins bei Illingen verlasst Personenverkehr Gleisanlagen in Muhlacker Juni 2006 Der ursprungliche Endbahnhof der Strecke befand sich hinter dem im Bild sichtbaren Empfangsgebaude Im Fernverkehr wird die Strecke Karlsruhe Pforzheim Muhlacker Stuttgart alle zwei Stunden durch Intercity Zuge bedient die nur in Karlsruhe Pforzheim Muhlacker Vaihingen Enz und in Tagesrandlage auch in Durlach halten Der Orient Express genannte EuroNight Zug der zwischen Wien und Paris verkehrt passiert die Strecke nachts seit dem kleinen Fahrplanwechsel 10 Juni 2007 zum Sommerfahrplan 2007 nur noch in Richtung Paris die Weiterfahrt in Stuttgart nach Wien wurde auch wegen eines neuen Hochgeschwindigkeitsverkehres von Stuttgart uber Karlsruhe und Strasbourg nach Paris Est mit dem franzosischen TGV ersatzlos gestrichen Das Fahrplanangebot im schnellen Personennahverkehr besteht aus einer Interregio Express Linie im 30 30 60 Minuten Takt sodass mit dem IC zwischen Karlsruhe und Stuttgart etwa ein Halbstundentakt entsteht Zwischen Karlsruhe und Stuttgart halten die IRE Zuge in Durlach Wilferdingen Singen nur stundlich Pforzheim Muhlacker und Vaihingen Enz Ausserdem verkehrt eine halbstundliche Metropolexpress Linie von Pforzheim nach Bietigheim Bissingen und stundlich weiter nach Stuttgart mit Halt an allen Stationen zwischen Pforzheim und Bietigheim Bissingen danach Ludwigsburg und Stuttgart Einzelne Zuge verkehren uber Pforzheim hinaus nach Karlsruhe oder Bad Wildbad Im westlichen Abschnitt ist die Strecke Teil der Stadtbahnlinie S5 der AVG mit dem Verlauf Worth Karlsruhe Innenstadt Pforzheim Das Fahrplanangebot sieht werktags einen 10 Minuten Takt zwischen Karlsruhe und Pfinztal und mindestens einen 20 40 Minuten Takt zwischen Pfinztal und Pforzheim vor Zwischen Karlsruhe und Wilferdingen Singen gilt der Verbundtarif des Karlsruher Verkehrsverbundes KVV zwischen Wilferdingen Singen und Muhlacker der Tarif des Verkehrsverbundes Pforzheim Enzkreis VPE Guterverkehr Neben dem Personenverkehr dient die Strecke auch dem durchgehenden Guterverkehr Erwahnenswert sind die schweren Kesselwagen Ganzzuge die von der Karlsruher Raffinerie nach Ingolstadt gefahren werden Von den Zwischenbahnhofen wird nur noch Pforzheim Hauptbahnhof im Guterverkehr bedient Jedoch werden im Bahnhof Wilferdingen Singen gelegentlich noch Guterwagen abgestellt LiteraturKarl Muller Die badischen Eisenbahnen in historisch statistischer Darstellung Heidelberger Verlagsanstalt und Druckerei Heidelberg 1904 uni koeln de Werner Walz Die Eisenbahn in Baden Wurttemberg Geschichte der Bahnen in Baden und Wurttemberg 1840 bis heute Motorbuch Verlag Stuttgart 1980 ISBN 3 87943 716 5 Hans Wolfgang Scharf Die Eisenbahn im Kraichgau Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar EK Verlag Freiburg Breisgau 2006 ISBN 3 88255 769 9 WeblinksCommons Bahnstrecke Karlsruhe Muhlacker Album mit Bildern Videos und Audiodateien Badisches Gesetz vom 7 Mai 1858 uber den Bau der Durlach Muhlacker Bahn und anderer Strecken Staatsvertrag vom 6 November 1860 zwischen Baden und Wurttemberg Tunnelportale der Bahnstrecke Karlsruhe Muhlacker Kursbuchauszug von 1944EinzelnachweiseBahnstrecke Stuttgart Karlsruhe erhalt Namen und zusatzliche neue Doppelstockwagen Presseinformation 546 2010 der Deutschen Bahn Klaus Muller Bahnubergang in Kleinsteinbach soll jetzt doch weichen In bnn de 18 Oktober 2018 archiviert vom Original am 23 Juli 2019 abgerufen am 1 Mai 2024 Ralf Steinert Entscharfung der Gefahrenstelle Kein Schneckentempo mehr fur die Zuge im Pfinztal In pz news de 5 Juni 2019 abgerufen am 23 Juli 2019 Deutschland Frankfurt am Main Dienstleistungen von Architektur und Ingenieurburos sowie planungsbezogene Leistungen Dokument 2021 S 132 352165 In Tenders Electronic Daily 12 Juli 2021 abgerufen am 3 August 2021 Pfinztalbahn der AVG Archiviert vom Original am 14 Januar 2013 abgerufen am 1 Mai 2024 Tunnel in Pforzheim angeschlagen In Eisenbahn Revue International Nr 4 2016 ISSN 1421 2811 S 163 Neuer Pforzheimer Bahntunnel geht punktlich in Betrieb Ministerium fur Verkehr Baden Wurttemberg 10 September 2018 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 13 September 2018 abgerufen am 13 September 2018 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Eisenbahn Bundesamt Hrsg Planfeststellungsbeschluss gemass 18 AEG fur das Vorhaben Erneuerung Pforzheimer Tunnel Bahn km 23 8 97 bis 25 7 57 der Strecke 4200 Karlsruhe Muhlacker in der Stadt Pforzheim Stuttgart 23 Marz 2013 bund de PDF

Neueste Artikel
  • Juli 18, 2025

    Ola Källenius

  • Juli 18, 2025

    Olympiahalle München

  • Juli 18, 2025

    Olympiahafen Düsternbrook

  • Juli 18, 2025

    Oluf Krückmann

  • Juli 18, 2025

    Ogün Altıparmak

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.