Balthasar König 18 Juni 1684 in Ingolstadt 16 Dezember 1756 in Menden war ein deutscher Orgelbauer LebenSein Vater Johan
Balthasar König

Balthasar König (* 18. Juni 1684 in Ingolstadt; † 16. Dezember 1756 in Menden) war ein deutscher Orgelbauer.
Leben
Sein Vater Johann König (1639–1691) war Orgelbauer in Ingolstadt. Nach dem Tod des Vaters übernahm der ältere Sohn Caspar (* 1675) die väterliche Werkstatt. Balthasar König besuchte offensichtlich vom siebten bis 15. Lebensjahr das Ingolstädter Jesuitengymnasium und erlernte sein handwerkliches Geschick in der Werkstatt des Bruders. Vermutlich um 1703 verließ er Ingolstadt, um als Geselle auf Wanderschaft zu gehen. Wo er seine weitere Ausbildung erhielt, ist nicht bekannt. Sein Baustil weist allerdings nur wenige Merkmale seiner bayerischen Heimat auf. Da er sich weitgehend dem rheinischen Orgelstil angepasst hat, scheint er seine prägende Ausbildung auch in diesem Raum erhalten zu haben. 1711, im Alter von 27 Jahren, gründete er seine Werkstatt in Münstereifel, wo er 1716 das Bürgerrecht erhielt. Im gleichen Jahr heiratete er am 24. Juli Maria Barbara Berchrat (1698–1741). 1735 verlegte er seine Werkstatt nach Köln und zog mit seiner Frau und acht Kindern in die Breite Straße. Die Reparaturen der Kölner Domorgel in den Jahren 1746 bis 1751 brachten ihm den Titel eines Domorgelmachers ein. Beim Aufbau seiner Orgel in Menden starb Balthasar König und wurde dort wohl auch begraben.
Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Johann Nikolaus König (1729–1775) das väterliche Geschäft. Der älteste Sohn Christian Ludwig König (1717–1789) eröffnete 1756 seine eigene Werkstatt in Köln und arbeitete in Köln, am Niederrhein und in den Niederlanden. Auch sein Sohn Johann Kaspar Joseph (1726–1763) wurde Orgelbauer. Die Werkstatt in Münstereifel wurde 1738 durch Balthasar Königs Schwiegersohn Johann Odendahl aus Dernau weitergeführt.
Werkliste
Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ für ein angehängtes Pedal.
Jahr | Ort | Gebäude | Bild | Manuale | Register | Bemerkungen |
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1715 | Niederehe (Vulkaneifel) | Pfarrkirche St. Leodegar | I/P | 13 | Pedal umfasst nur eine Oktave; älteste Barockorgel in Rheinland-Pfalz; die Niedereher Orgel ist die einzige, die Königs Urheberschaft per Inschrift am Gehäuse ausweist. | |
1715 | Heinsberg | St. Gangolph | II/P | 25 | 1866 ersetzt | |
1717–1726 | Ahrweiler | St. Laurentius | II/P | 24 | unter Einbeziehung eines Großteils älterer Pfeifen; Gehäuse von Georg Hondt erhalten | |
1727 | Kloster Steinfeld (Nordeifel) | St. Potentinus | III/P | 29 | Zuschreibung; unter Einbeziehung älterer Pfeifen; 1981 durch Weimbs nach ursprünglichem Zustand restauriert | |
1738 | Beilstein (Mosel) | Karmeliterkirche St. Josef | II/P | 21 | Zuschreibung; restauriert 2001/02 → Orgel | |
1739 | Rachtig | St. Marien | Zuschreibung | |||
1740 | Köln | Mariä Himmelfahrt | III/P | 30 | nicht erhalten | |
1742 | Anrath | St. Johannes | nicht erhalten | |||
um 1750 | Marienthal (Ahr) | Kloster Marienthal | I/p | 10 | Zuschreibung (oder Christian Ludwig König); nach 1803 umgesetzt nach Aremberg, Pfarrkirche (Foto); dort erhalten | |
1752–1754 | Erkelenz-Lövenich | katholische Pfarrkirche | I/P | 11 | 1794 durch französische Soldaten geplündert | |
1753–1756 | Menden | St. Vincenz | II/P | 17 | von Ludwig und Nikolaus König 1757 vollendet; nicht erhalten |
Literatur
- Ulrich Bons: 300 Jahre Anrather Orgelgeschichte. In: Heimatbuch des Kreises Viersen. Viersen 1983, S. 177–188.
- Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Die Orgelbauerfamilien König in Ingolstadt, Münstereifel und Köln. In: Roland Behrens, Christoph Grohmann (Hrsg.): Dulce melos Organorum, Festschrift Alfred Reichling zum 70. Geburtstag. Gesellschaft der Orgelfreunde, Mettlach 2005, S. 111–168.
- Friedrich Wilhelm Riedel: Die Mosel-Eifel-Hunsrück-Region als Orgellandschaft. In: Ars Organi. Band 46, 1998, ISSN 0004-2919, S. 2–9.
Weblinks
- Hermann Fischer, Hans-Wolfgang Theobald: Die rheinischen Orgelbauer Balthasar und Christian Ludwig König (PDF; 565 kB)
- Organ index: Balthasar König
Einzelnachweise
- Hermann Fischer, Hans-Wolfgang Theobald: Die rheinischen Orgelbauer Balthasar und Christian Ludwig König (PDF; 565 kB), S. 3, gesehen am 14. Dezember 2012.
- Hermann Fischer, Hans-Wolfgang Theobald: Die rheinischen Orgelbauer Balthasar und Christian Ludwig König (PDF; 565 kB), S. 4, gesehen am 14. Dezember 2012.
- Franz Bösken, Hermann Fischer, Matthias Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 40). Band 4: Regierungsbezirke Koblenz und Trier, Kreise Altenkirchen und Neuwied. Schott, Mainz 2005, ISBN 978-3-7957-1342-3, S. 100.
Personendaten | |
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NAME | König, Balthasar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Orgelbauer |
GEBURTSDATUM | 18. Juni 1684 |
GEBURTSORT | Ingolstadt |
STERBEDATUM | 16. Dezember 1756 |
STERBEORT | Menden |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Balthasar Konig 18 Juni 1684 in Ingolstadt 16 Dezember 1756 in Menden war ein deutscher Orgelbauer LebenSein Vater Johann Konig 1639 1691 war Orgelbauer in Ingolstadt Nach dem Tod des Vaters ubernahm der altere Sohn Caspar 1675 die vaterliche Werkstatt Balthasar Konig besuchte offensichtlich vom siebten bis 15 Lebensjahr das Ingolstadter Jesuitengymnasium und erlernte sein handwerkliches Geschick in der Werkstatt des Bruders Vermutlich um 1703 verliess er Ingolstadt um als Geselle auf Wanderschaft zu gehen Wo er seine weitere Ausbildung erhielt ist nicht bekannt Sein Baustil weist allerdings nur wenige Merkmale seiner bayerischen Heimat auf Da er sich weitgehend dem rheinischen Orgelstil angepasst hat scheint er seine pragende Ausbildung auch in diesem Raum erhalten zu haben 1711 im Alter von 27 Jahren grundete er seine Werkstatt in Munstereifel wo er 1716 das Burgerrecht erhielt Im gleichen Jahr heiratete er am 24 Juli Maria Barbara Berchrat 1698 1741 1735 verlegte er seine Werkstatt nach Koln und zog mit seiner Frau und acht Kindern in die Breite Strasse Die Reparaturen der Kolner Domorgel in den Jahren 1746 bis 1751 brachten ihm den Titel eines Domorgelmachers ein Beim Aufbau seiner Orgel in Menden starb Balthasar Konig und wurde dort wohl auch begraben Nach seinem Tod ubernahm sein Sohn Johann Nikolaus Konig 1729 1775 das vaterliche Geschaft Der alteste Sohn Christian Ludwig Konig 1717 1789 eroffnete 1756 seine eigene Werkstatt in Koln und arbeitete in Koln am Niederrhein und in den Niederlanden Auch sein Sohn Johann Kaspar Joseph 1726 1763 wurde Orgelbauer Die Werkstatt in Munstereifel wurde 1738 durch Balthasar Konigs Schwiegersohn Johann Odendahl aus Dernau weitergefuhrt WerklisteDie Grosse der Instrumente wird in der funften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt Ein grosses P steht fur ein selbststandiges Pedal ein kleines p fur ein angehangtes Pedal Jahr Ort Gebaude Bild Manuale Register Bemerkungen1715 Niederehe Vulkaneifel Pfarrkirche St Leodegar I P 13 Pedal umfasst nur eine Oktave alteste Barockorgel in Rheinland Pfalz die Niedereher Orgel ist die einzige die Konigs Urheberschaft per Inschrift am Gehause ausweist 1715 Heinsberg St Gangolph II P 25 1866 ersetzt1717 1726 Ahrweiler St Laurentius II P 24 unter Einbeziehung eines Grossteils alterer Pfeifen Gehause von Georg Hondt erhalten1727 Kloster Steinfeld Nordeifel St Potentinus III P 29 Zuschreibung unter Einbeziehung alterer Pfeifen 1981 durch Weimbs nach ursprunglichem Zustand restauriert1738 Beilstein Mosel Karmeliterkirche St Josef II P 21 Zuschreibung restauriert 2001 02 Orgel1739 Rachtig St Marien Zuschreibung1740 Koln Maria Himmelfahrt III P 30 nicht erhalten1742 Anrath St Johannes nicht erhaltenum 1750 Marienthal Ahr Kloster Marienthal I p 10 Zuschreibung oder Christian Ludwig Konig nach 1803 umgesetzt nach Aremberg Pfarrkirche Foto dort erhalten1752 1754 Erkelenz Lovenich katholische Pfarrkirche I P 11 1794 durch franzosische Soldaten geplundert1753 1756 Menden St Vincenz II P 17 von Ludwig und Nikolaus Konig 1757 vollendet nicht erhaltenLiteraturUlrich Bons 300 Jahre Anrather Orgelgeschichte In Heimatbuch des Kreises Viersen Viersen 1983 S 177 188 Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Die Orgelbauerfamilien Konig in Ingolstadt Munstereifel und Koln In Roland Behrens Christoph Grohmann Hrsg Dulce melos Organorum Festschrift Alfred Reichling zum 70 Geburtstag Gesellschaft der Orgelfreunde Mettlach 2005 S 111 168 Friedrich Wilhelm Riedel Die Mosel Eifel Hunsruck Region als Orgellandschaft In Ars Organi Band 46 1998 ISSN 0004 2919 S 2 9 WeblinksCommons Balthasar Konig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hermann Fischer Hans Wolfgang Theobald Die rheinischen Orgelbauer Balthasar und Christian Ludwig Konig PDF 565 kB Organ index Balthasar KonigEinzelnachweiseHermann Fischer Hans Wolfgang Theobald Die rheinischen Orgelbauer Balthasar und Christian Ludwig Konig PDF 565 kB S 3 gesehen am 14 Dezember 2012 Hermann Fischer Hans Wolfgang Theobald Die rheinischen Orgelbauer Balthasar und Christian Ludwig Konig PDF 565 kB S 4 gesehen am 14 Dezember 2012 Franz Bosken Hermann Fischer Matthias Thommes Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 40 Band 4 Regierungsbezirke Koblenz und Trier Kreise Altenkirchen und Neuwied Schott Mainz 2005 ISBN 978 3 7957 1342 3 S 100 Normdaten Person GND 119122480 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 308714512 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konig BalthasarKURZBESCHREIBUNG deutscher OrgelbauerGEBURTSDATUM 18 Juni 1684GEBURTSORT IngolstadtSTERBEDATUM 16 Dezember 1756STERBEORT Menden