Der Basler Münsterschatz war der in über 500 Jahren entstandene Domschatz des Basler Münsters Die Schweizer Stadt Basel
Basler Münsterschatz

Der Basler Münsterschatz war der in über 500 Jahren entstandene Domschatz des Basler Münsters. Die Schweizer Stadt Basel war im Mittelalter Sitz des Bistums Basel, dessen Münster als Hauptkirche des Bistums mit dem Münsterschatz einen aussergewöhnlichen und reichen Kirchenschatz besass.
Geschichte
Die Geschichte der Sammlung lässt sich zurück bis zur Weihe des Heinrichsmünsters im Jahr 1019 zurückverfolgen. Während fünf Jahrhunderten wuchs das Ensemble von Reliquiaren, Monstranzen und Kreuzen. Der Kirchenschatz überstand die Zerstörungswut des Bildersturms von 1529 weitgehend unbeschädigt, er wurde aber im Zuge der Reformation seiner nicht metallischen Bestandteile – wie den Paramenten und Büchern – beraubt. 1590 wurde ein Grossteil der vasa sacra (44 Kelche und ihre zugehörigen Patenen) eingeschmolzen und zu Geld gemacht. Nach langen Streitigkeiten zwischen Stadt und Domkapitel wurde der Schatz Ende des 16. Jahrhunderts in der Sakristei des Münsters weggeschlossen und verblieb dort die nächsten rund 240 Jahre.
Die Trennung des Kantons Basel in die «Halbkantone» Basel-Stadt und Basel-Landschaft im Jahr 1833 riss den Schatz dann endgültig auseinander. Am 25. November 1833 beschloss das Schiedsgericht der eidgenössischen Tagsatzung, dass der Kirchenschatz im Verhältnis 36 Prozent (Basel-Stadt) zu 64 Prozent (Basel-Landschaft) aufzuteilen sei. Da der Halbkanton Basel-Landschaft dringend Geld benötigte, versteigerte er im Jahre 1836 seinen Anteil des Schatzes, der dadurch in die ganze Welt verstreut wurde.
Heute befinden sich viele dieser wertvollen Reliquiare und liturgischen Geräte in Sammlungen verschiedener Museen auf der Welt wie dem Metropolitan Museum of Art in New York City, dem British Museum in London, dem Rijksmuseum in Amsterdam, dem Musée national du Moyen Âge in Paris, dem Victoria and Albert Museum in London, dem Kunstgewerbemuseum in Berlin und dem Bayerischen Nationalmuseum in München. Die in Basel verbliebenen oder zurückgekauften Stücke sind mit einer Ausnahme (Kreuz in der Clarakirche) im Historischen Museum ausgestellt.
Stücke des Basler Münsterschatzes
- Basler Antependium
Eine Auswahl der im Historischen Museum Basel ausgestellten Objekte:
- Büstenreliquiar der hl. Ursula
- Statuette des hl. Christophorus
- Apostel-Monstranz
- Büstenreliquiar des hl. Pantalus
- Reliquienkreuz
- Rotberg-Kelch
- Reliquienkästchen
- Eptinger-Kelch
- Eucharistisches Kästchen
- Hallwyl-Reliquiar
- Zwei Rauchfässer
- Dorotheen-Monstranz
- Hallwyl-Monstranz
- Goldenes König-David-Bild
- Hüglin-Monstranz
- Paradiesgärtlein mit Reliquienbehälter
- Kaiserpaar-Monstranz
- Fusskreuzlein
Ausstellungen
- Zwischen den Jahren 2001 und 2002 fand eine Ausstellung des Basler Münsterschatzes. statt, zu der alle erhaltenen und transportfähigen Objekte aus den verschiedenen Museen der ganzen Welt zusammengeführt wurden.
- Metropolitan Museum of Art, New York City; 27. Februar bis 3. Juni 2001.
- Historisches Museum Basel; 13. Juli bis 21. Oktober 2001.
- Bayerisches Nationalmuseum, München; 1. Dezember 2001 bis 24. Februar 2002.
Literatur
- Rudolf F. Burckhardt: Der Basler Münsterschatz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt, Bd. 2. Birkhäuser, Basel 1933.
- Ulrich Barth: Erlesenes aus dem Basler Münsterschatz / Pièces maitresses du Trésor de la cathédrale de Bâle / Masterpieces from the Basle Minster Treasure. Basel 1990.
- Historisches Museum Basel (Hrsg.): Der Basler Münsterschatz. Anlässlich der Ausstellung «Der Basler Münsterschatz». Christoph-Merian-Verlag, Basel 2001, ISBN 3-85616-142-2.
- Elisabeth Ziemer: Der Münsterschatz zwischen Basel und Berlin. "... wahre Verdienste um die Landes- und Kunstgeschichte...", in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 115, 2015.
- Livia Cárdenas: Europäische Odyssee. Die Goldene Altartafel des Basler Münsterschatzes von der Versteigerung bis ins Musée de Cluny, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 120, 2020.
Weblinks
- Der Basler Münsterschatz im Historischen Museum Basel
- muensterschatz.ch Digitale Ausstellung des Basler Münsterschatzes; Kooperationsprojekt Universität Basel - Historisches Museum Basel - truvis.
- Das Heinrichskreuz im Kunstgewerbemuseum Berlin
- Objekte des Basler Münsterschatzes im Kunstgewerbemuseum Berlin:
- Die Heinrichsmonstranz
- Die Grabkrone der Königin Anna
- Agnus-Dei-Ostensorium
Einzelnachweise
- Lucas Burkart: Politische Investitionen. Die Geschichte des Basler Münsterschatzes vom 11. Jh bis zur Reformation In: Historisches Museum Basel (Hrsg.): Der Basler Münsterschatz. Anlässlich der Ausstellung «Der Basler Münsterschatz». Christoph-Merian-Verlag, Basel 2001, S. 231–241, S. 241
- Johann Michael Fritz: Schatz unter Schätzen In: Historisches Museum Basel (Hrsg.): Der Basler Münsterschatz. Anlässlich der Ausstellung «Der Basler Münsterschatz». Christoph-Merian-Verlag, Basel 2001, S. 259–267, S. 262
- Andrej Abplanalp: Ein Blick für göttlichen Beistand Im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums vom 26. August 2017
Koordinaten: 47° 33′ 16″ N, 7° 35′ 26″ O; CH1903: 611430 / 267095
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Basler Munsterschatz war der in uber 500 Jahren entstandene Domschatz des Basler Munsters Die Schweizer Stadt Basel war im Mittelalter Sitz des Bistums Basel dessen Munster als Hauptkirche des Bistums mit dem Munsterschatz einen aussergewohnlichen und reichen Kirchenschatz besass Das Basler Antependium heute im Musee national du Moyen Age in ParisBustenreliquiar der Sankt Thekla in Rijksmuseum AmsterdamBustenreliquiar der Sankt Eustace im British Museum in LondonDas Heinrichskreuz heute im Kunstgewerbemuseum BerlinGeschichteDie Geschichte der Sammlung lasst sich zuruck bis zur Weihe des Heinrichsmunsters im Jahr 1019 zuruckverfolgen Wahrend funf Jahrhunderten wuchs das Ensemble von Reliquiaren Monstranzen und Kreuzen Der Kirchenschatz uberstand die Zerstorungswut des Bildersturms von 1529 weitgehend unbeschadigt er wurde aber im Zuge der Reformation seiner nicht metallischen Bestandteile wie den Paramenten und Buchern beraubt 1590 wurde ein Grossteil der vasa sacra 44 Kelche und ihre zugehorigen Patenen eingeschmolzen und zu Geld gemacht Nach langen Streitigkeiten zwischen Stadt und Domkapitel wurde der Schatz Ende des 16 Jahrhunderts in der Sakristei des Munsters weggeschlossen und verblieb dort die nachsten rund 240 Jahre Die Trennung des Kantons Basel in die Halbkantone Basel Stadt und Basel Landschaft im Jahr 1833 riss den Schatz dann endgultig auseinander Am 25 November 1833 beschloss das Schiedsgericht der eidgenossischen Tagsatzung dass der Kirchenschatz im Verhaltnis 36 Prozent Basel Stadt zu 64 Prozent Basel Landschaft aufzuteilen sei Da der Halbkanton Basel Landschaft dringend Geld benotigte versteigerte er im Jahre 1836 seinen Anteil des Schatzes der dadurch in die ganze Welt verstreut wurde Heute befinden sich viele dieser wertvollen Reliquiare und liturgischen Gerate in Sammlungen verschiedener Museen auf der Welt wie dem Metropolitan Museum of Art in New York City dem British Museum in London dem Rijksmuseum in Amsterdam dem Musee national du Moyen Age in Paris dem Victoria and Albert Museum in London dem Kunstgewerbemuseum in Berlin und dem Bayerischen Nationalmuseum in Munchen Die in Basel verbliebenen oder zuruckgekauften Stucke sind mit einer Ausnahme Kreuz in der Clarakirche im Historischen Museum ausgestellt Stucke des Basler MunsterschatzesBasler Antependium Eine Auswahl der im Historischen Museum Basel ausgestellten Objekte Bustenreliquiar der hl Ursula Statuette des hl Christophorus Apostel Monstranz Bustenreliquiar des hl Pantalus Reliquienkreuz Rotberg Kelch Reliquienkastchen Eptinger Kelch Eucharistisches Kastchen Hallwyl Reliquiar Zwei Rauchfasser Dorotheen Monstranz Hallwyl Monstranz Goldenes Konig David Bild Huglin Monstranz Paradiesgartlein mit Reliquienbehalter Kaiserpaar Monstranz FusskreuzleinAusstellungenZwischen den Jahren 2001 und 2002 fand eine Ausstellung des Basler Munsterschatzes statt zu der alle erhaltenen und transportfahigen Objekte aus den verschiedenen Museen der ganzen Welt zusammengefuhrt 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Blick fur gottlichen Beistand Im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums vom 26 August 2017 47 554471 7 590474 Koordinaten 47 33 16 N 7 35 26 O CH1903 611430 267095