Das Beerfurther Schlösschen ist die Ruine einer mittelalterlichen Turmburg in Spornlage oberhalb von Beerfurth einem Ort
Beerfurther Schlösschen

Das Beerfurther Schlösschen ist die Ruine einer mittelalterlichen Turmburg in Spornlage oberhalb von Beerfurth, einem Ortsteil von Reichelsheim im Odenwald, einer Gemeinde des Odenwaldkreises in Hessen.
Beerfurther Schlösschen | ||
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Beerfurther Schlösschen bei Reichelsheim im Odenwald, Ansicht der Kernburg von Westen. | ||
Alternativname(n) | Kirchbeerfurther Schloß | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Reichelsheim-Beerfurth | |
Burgentyp | Spornburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Ständische Stellung | unbekannt | |
Geographische Lage | 49° 43′ N, 8° 53′ O | |
Höhenlage | 363 m ü. NHN | |
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Geographische Lage
Die Reste der Anlage befinden sich östlich Kirch-Beerfurths auf einer Höhe von 363,4 m ü. NHN, südlich des Weilers Hutzwiese und nahe dem Gasthaus Vierstöck, das etwa 500 m weiter ostsüdöstlich liegt. Der Bergsporn mit Blick in das Gersprenztal ist heute bewaldet und nordwestlicher Abschluss des Burgbergs (404 m ü. NN) im Kristallinen oder Vorderen Odenwald (Naturraum 145.9 Böllsteiner Odenwald).
Geschichte
- Wälle/Mauerreste des Hauptturms, Ansicht von Osten.
- Das mindestens dreifache Wall-Graben-System Richtung Gersprenztal
- Blick in den Halsgraben von Südwesten.
Über die Geschichte des Beerfurther Schlösschens liegen keine Schriftquellen vor. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1740, als Beerfurther Bürger dort Steine abtransportierten zum Bau eines Schulhauses. Dies wurde von der Erbacher Regierung untersagt, anscheinend mit geringem Erfolg. Ein Handriss der Gemarkung Kirch-Beerfurth aus den Jahren 1853–57 zeigt das Gebäude mit einem ungewöhnlichen, mehrfach auskragenden Grundriss und wesentlich überdimensioniert. Es trägt dort die Bezeichnung Kirchbeerfurther Schloß, dies wurde aber anscheinend kurz danach wieder herausgestrichen. Grabungen fanden erst 1887 unter Eduard Anthes statt. Dabei wurden nur wenige Funde geborgen, weshalb angenommen wird, dass die Anlage unvollendet blieb.
Die Datierung der Burganlage ist deshalb ebenfalls unsicher. Aufgrund der Bauweise könnte es sich um einen Vorgängerbau des nahe gelegenen Schloss Reichenberg handeln, das um 1200 entstand. Bis zum Erwerb des allodialen Territoriums im oberen Gersprenztal durch die Grafen von Erbach zu Beginn des 13. Jahrhunderts war der Besitz zersplittert. Die Erbauer sind möglicherweise in vorherigen Eigentümern zu suchen, etwa den Herren von Crumbach.
Anlage
Von der Burg sind noch einige Gräben und Wälle sichtbar und nordwestlich wenige Mauerzüge einer Ringmauer. Den Kern der Anlage bildete ein quadratischer Turm mit einer Seitenlänge von 14 m und etwa 2 m starken Mauern. Um den Turm verlief in etwa 5 m Abstand nach Süden, Osten und Norden sowie etwa 10 m Abstand nach Westen die Ringmauer, von der etwas Füllmauerwerk mit Resten der inneren Mauerschale aus kleinen Quadern erhalten und gesichert ist.
Jenseits des östlich (von Süden nach Nordosten) gelegenen Halsgrabens, welcher die Burg gegen den Berg sicherte, und dem ein zweiter, heute fast verfüllter Halsgraben etwa sieben Meter weiter östlich vorgelagert war, konnte E. Anthes Teile der Vorburg nachweisen. Im Gelände sind davon nur schwache Spuren zu erkennen.
Parallel zum Wanderweg (Nr. 7 im weißen Kreis), der in Verlängerung der Kirchstraße und weiterführend dem Rundwanderweg 5 aus Richtung Beerfurth den heutigen Aufgang zum Burgstall markiert, sind parallel zur Burg und dem Spornverlauf noch deutlich drei parallel verlaufende Wälle und Gräben zu sehen, die wohl dem Schutz der südlichen Seite des Bachtales zum Gersprenztal dienen sollten.
- Nordwestliche Spornseite
- Großer Halsgraben, Ringmauer, Turmstumpf
Literatur
- Eduard Anthes: Das Beerfurter Schlößchen. In: Archiv für hessische Geschichte. N.F. 2, 1899, ISSN 0066-636X, S. 257–272.
- Wolfram Becher: Wie sah das Beerfurther Schlösschen aus? In: Der Odenwald. 27, 1980, S. 66–67.
- Thomas Biller: Burgen und Schlösser im Odenwald. Ein Führer zu Geschichte und Architektur. Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1711-2, S. 194–196.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 545f.
- Thomas Steinmetz: Burgen im Odenwald. Verlag Ellen Schmid, Brensbach 1998, ISBN 3-931529-02-9, S. 25.
- Hans Teubner und Sonja Bonin: Kulturdenkmäler in Hessen. Odenwaldkreis. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden 1998 (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland), ISBN 3-528-06242-8, S. 600.
Weblinks
- Burg Beerfurth, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 29. Oktober 2014.
- Beerfurther Schlösschen in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Beerfurther Schlößchen In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
Einzelnachweise
- Becher 1980, S. 67f.
- Knappe S. 545, Steinmetz S. 25.
- Steinmetz S. 25.
- Knappe S. 545.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Beerfurther Schlosschen ist die Ruine einer mittelalterlichen Turmburg in Spornlage oberhalb von Beerfurth einem Ortsteil von Reichelsheim im Odenwald einer Gemeinde des Odenwaldkreises in Hessen Beerfurther SchlosschenBeerfurther Schlosschen bei Reichelsheim im Odenwald Ansicht der Kernburg von Westen Beerfurther Schlosschen bei Reichelsheim im Odenwald Ansicht der Kernburg von Westen Alternativname n Kirchbeerfurther SchlossStaat DeutschlandOrt Reichelsheim BeerfurthBurgentyp SpornburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung unbekanntGeographische Lage 49 43 N 8 53 O 49 715587 8 884506 363 Koordinaten 49 42 56 1 N 8 53 4 2 OHohenlage 363 m u NHNBeerfurther Schlosschen Hessen Geographische LageDie Reste der Anlage befinden sich ostlich Kirch Beerfurths auf einer Hohe von 363 4 m u NHN sudlich des Weilers Hutzwiese und nahe dem Gasthaus Vierstock das etwa 500 m weiter ostsudostlich liegt Der Bergsporn mit Blick in das Gersprenztal ist heute bewaldet und nordwestlicher Abschluss des Burgbergs 404 m u NN im Kristallinen oder Vorderen Odenwald Naturraum 145 9 Bollsteiner Odenwald GeschichteWalle Mauerreste des Hauptturms Ansicht von Osten Das mindestens dreifache Wall Graben System Richtung Gersprenztal Blick in den Halsgraben von Sudwesten Uber die Geschichte des Beerfurther Schlosschens liegen keine Schriftquellen vor Die erste urkundliche Erwahnung stammt aus dem Jahr 1740 als Beerfurther Burger dort Steine abtransportierten zum Bau eines Schulhauses Dies wurde von der Erbacher Regierung untersagt anscheinend mit geringem Erfolg Ein Handriss der Gemarkung Kirch Beerfurth aus den Jahren 1853 57 zeigt das Gebaude mit einem ungewohnlichen mehrfach auskragenden Grundriss und wesentlich uberdimensioniert Es tragt dort die Bezeichnung Kirchbeerfurther Schloss dies wurde aber anscheinend kurz danach wieder herausgestrichen Grabungen fanden erst 1887 unter Eduard Anthes statt Dabei wurden nur wenige Funde geborgen weshalb angenommen wird dass die Anlage unvollendet blieb Die Datierung der Burganlage ist deshalb ebenfalls unsicher Aufgrund der Bauweise konnte es sich um einen Vorgangerbau des nahe gelegenen Schloss Reichenberg handeln das um 1200 entstand Bis zum Erwerb des allodialen Territoriums im oberen Gersprenztal durch die Grafen von Erbach zu Beginn des 13 Jahrhunderts war der Besitz zersplittert Die Erbauer sind moglicherweise in vorherigen Eigentumern zu suchen etwa den Herren von Crumbach AnlageVon der Burg sind noch einige Graben und Walle sichtbar und nordwestlich wenige Mauerzuge einer Ringmauer Den Kern der Anlage bildete ein quadratischer Turm mit einer Seitenlange von 14 m und etwa 2 m starken Mauern Um den Turm verlief in etwa 5 m Abstand nach Suden Osten und Norden sowie etwa 10 m Abstand nach Westen die Ringmauer von der etwas Fullmauerwerk mit Resten der inneren Mauerschale aus kleinen Quadern erhalten und gesichert ist Jenseits des ostlich von Suden nach Nordosten gelegenen Halsgrabens welcher die Burg gegen den Berg sicherte und dem ein zweiter heute fast verfullter Halsgraben etwa sieben Meter weiter ostlich vorgelagert war konnte E Anthes Teile der Vorburg nachweisen Im Gelande sind davon nur schwache Spuren zu erkennen Parallel zum Wanderweg Nr 7 im weissen Kreis der in Verlangerung der Kirchstrasse und weiterfuhrend dem Rundwanderweg 5 aus Richtung Beerfurth den heutigen Aufgang zum Burgstall markiert sind parallel zur Burg und dem Spornverlauf noch deutlich drei parallel verlaufende Walle und Graben zu sehen die wohl dem Schutz der sudlichen Seite des Bachtales zum Gersprenztal dienen sollten Blick auf den Burgstall von Nordosten Nordwestliche Spornseite Grosser Halsgraben Ringmauer TurmstumpfLiteraturEduard Anthes Das Beerfurter Schlosschen In Archiv fur hessische Geschichte N F 2 1899 ISSN 0066 636X S 257 272 Wolfram Becher Wie sah das Beerfurther Schlosschen aus In Der Odenwald 27 1980 S 66 67 Thomas Biller Burgen und Schlosser im Odenwald Ein Fuhrer zu Geschichte und Architektur Schnell und 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