Bergische Landhühner sind Haushühner deren Rassen aus dem Bergischen Land stammen und mit der Region eng verbunden sind
Bergische Landhühner

Bergische Landhühner sind Haushühner, deren Rassen aus dem Bergischen Land stammen und mit der Region eng verbunden sind. Aufgrund ihrer Seltenheit wurden die Landrassen zusammen mit der Bayerischen Landgans von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2001“ erklärt.
Eine Gemeinsamkeit der Rassen ist das Vorkommen der Dobbelung, eine sehr breite Schwarzsäumung der Federn. Diese Zeichnung kommt lediglich bei bergischen Hühnerrassen vor.
Bergische Hühnerrassen
Zu den Bergischen Hühnerrassen gehören:
Bergischer Kräher: die älteste deutsche Hühnerrasse (erstmalige Ausstellung 1854), die aufgrund ihres außergewöhnlich langen Krährufes zu den Langkrähern gerechnet wird. Seine Zwergform, der Bergische Zwergkräher, wird seit 1925 gezüchtet. | |
Bergischer Schlotterkamm: eine Landhuhnrasse, die in der Vergangenheit wegen ihrer guten Legeleistung bekannt war. Seine Verzwergung ist der Bergische Zwergschlotterkamm. | |
Krüper: eine Landhuhnrasse, für die sehr kurze Läufe kennzeichnend sind. Obwohl mehrere Farbschläge in Westfalen und Sachsen entstanden sind, wird der Ursprung der Rasse im bergischen Land vermutet. Die Zwergform des Krüpers, der Zwergkrüper, war bereits ausgestorben, entstand jedoch durch Rückzüchtung am Ende des 20. Jahrhunderts erneut. |
Differenzierung der Rassen und ihrer Varietäten
Die Rassen der bergischen Landhühner sind beispielhaft für die subjektive, künstliche Differenzierung von Geflügelrassen.
So stammen die schwarzen Bergischen Schlotterkämme und die schwarzen Krüper von einem Ausgangsbestand ab. Die bei Untersuchungen des Erbgutes der beiden Rassen festgestellte genetische Differenz der beiden Rassen ist sehr gering und zudem auf unterschiedliche Einkreuzungen der modernen Zucht zurückzuführen, da in den Krüper Rheinländer und Minorka, in den Schlotterkamm aber eingekreuzt wurden. Äußerlich unterscheiden sich Krüper und Schlotterkämme hauptsächlich durch die unterschiedliche Beinlänge, die auf nur eine Erbanlage zurückzuführen ist.
Ein ähnlich kurioses Beispiel der künstlichen Systematisierung findet sich mit dem Holthäuser Huhn bei Krähern und Schlotterkämmen. In alten Quellen, französischen Werken des 19. Jahrhunderts, werden die Bergischen Kräher (französisch Chanteur d’Elberfeld) in drei Färbungen Gold, Silber und Schwarz beschrieben. Mit dem ersten Standard für Bergische Kräher, der 1885 gültig wurde, wurden aber nur die goldenen Kräher (oder die Schwarz-goldbraungedobbelten) zugelassen, was zum Verschwinden der schwarzen Kräher führte. Die Silbernen (oder Schwarz-weißgedobbelten) beschrieb Dürigen 1886 in der Erstauflage seiner Geflügelzucht als „Holthäuser Hühner“, die sich von den Krähern praktisch nur in der silbernen statt der goldenen Zeichnungsfarbe unterschieden. Ihr eigenständiger Rassestatus erlosch später und sie wurden zusammen mit schwarzen Schlotterkämmen und gesperberten Leiendeckern zur künstlichen Rasse „Bergische Schlotterkämme“ zusammengefasst. Bereits in der 2. Auflage 1906 findet man die weißbunten Westfälischen „Holthäuser“ und die gesperberten Elberfeldischen „Leiendecker“ nur noch in einer Randbemerkung der Beschreibung der Bergischen Schlotterkämme. 1929 starben die silbernen Kräher oder Holthäuser Hühner (nahezu) aus. In den 1950er Jahren begann man dann mit der Rück- oder Abbildzüchtung „schwarz-weißgedobbelter Schlotterkämme“. Die Kreuzung Bergischer Kräher mit Thüringer Barthühnern näherte sich der ausgestorbenen Variante genetisch zwar an, war aber genauso wenig ein Schlotterkamm, wie das Holthäuser Huhn. Aus den goldenen Krähern fallen bis heute gelegentlich weißlich gezeichnete cremefarbene Tiere, mit denen diese Variante ohne Einkreuzungen, wie in den 1950er Jahren, wieder etabliert werden könnte.
Nachweise und weiterführende Informationen
Literatur
- : Bergische Hühnerrassen, Verlagshaus Reutlingen Oertel + Spörer, 2003, ISBN 978-3-88627-515-1.
- Bruno Dürigen: Die Bergischen Hühner, in:
- Die Geflügelzucht nach ihrem jetzigen rationellen Standpunkt. Paul Parey, Berlin:
- 1. Auflage, 1886, S. 72–78 (Digitalisat im Internet Archive und bei Wikimedia Commons, S. 105).
- 2. Auflage, 1906, S. 68–80 (Digitalisat der HathiTrust Digital Library).
- Arten und Rassen. In: Die Geflügelzucht. Hand- und Lehrbuch der Rassenkunde, Zucht, Pflege und Haltung von Haus-, Hof- und Parkgeflügel. Band 1. Paul Parey, Berlin 1923, Die Bergischen Hühner, S. 79–93 (Digitalisat der HathiTrust Digital Library).
- Die Geflügelzucht nach ihrem jetzigen rationellen Standpunkt. Paul Parey, Berlin:
Nachweise
- Armin Six: Bergische Hühnerrassen, Verlagshaus Reutlingen Oertel + Spörer, 2003, ISBN 978-3-88627-515-1.
- Bruno Dürigen: Arten und Rassen. In: Die Geflügelzucht. Hand- und Lehrbuch der Rassenkunde, Zucht, Pflege und Haltung von Haus-, Hof- und Parkgeflügel. Band 1. Paul Parey, Berlin 1923, Die Bergischen Hühner, S. 79–93 (Digitalisat der HathiTrust Digital Library [abgerufen am 8. Januar 2016]).
- Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2001 ( vom 24. September 2015 im Internet Archive) der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH)
- Armin Six: Natürliches oder künstliches System. Was sind eigentlich Geflügelrassen? In: Geflügelzeitung. Nr. 13/2008. HK-Verlag, Berlin 2008, S. 14–16.
- Bruno Dürigen: Das Holthäuser Huhn. In: Die Geflügelzucht nach ihrem jetzigen rationellen Standpunkt. 1. Auflage. Paul Parey, Berlin 1886, S. 78 (Digitalisat im Internet Archive [abgerufen am 8. Januar 2016]).
- Bruno Dürigen: Die Geflügelzucht nach ihrem jetzigen rationellen Standpunkt. 2. Auflage. Paul Parey, Berlin 1906, S. 74 (Digitalisat der HathiTrust Digital Library [abgerufen am 8. Januar 2016]).
Weblinks
- Vereinigung der Züchter Bergischer Hühnerrassen und deren Zwerge – Kräherzüchtervereinigung seit 1884, abgerufen am 31. Oktober 2015.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Bergische Landhuhner sind Haushuhner deren Rassen aus dem Bergischen Land stammen und mit der Region eng verbunden sind Aufgrund ihrer Seltenheit wurden die Landrassen zusammen mit der Bayerischen Landgans von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefahrdeter Haustierrassen GEH zur Gefahrdeten Nutztierrasse des Jahres 2001 erklart Die Dobbelung links im Brustgefieder deutlich erkennbarDie Grafschaft Berg um 1350 Eine Gemeinsamkeit der Rassen ist das Vorkommen der Dobbelung eine sehr breite Schwarzsaumung der Federn Diese Zeichnung kommt lediglich bei bergischen Huhnerrassen vor Bergische HuhnerrassenZu den Bergischen Huhnerrassen gehoren Bergischer Kraher die alteste deutsche Huhnerrasse erstmalige Ausstellung 1854 die aufgrund ihres aussergewohnlich langen Krahrufes zu den Langkrahern gerechnet wird Seine Zwergform der Bergische Zwergkraher wird seit 1925 gezuchtet Bergischer Schlotterkamm eine Landhuhnrasse die in der Vergangenheit wegen ihrer guten Legeleistung bekannt war Seine Verzwergung ist der Bergische Zwergschlotterkamm Kruper eine Landhuhnrasse fur die sehr kurze Laufe kennzeichnend sind Obwohl mehrere Farbschlage in Westfalen und Sachsen entstanden sind wird der Ursprung der Rasse im bergischen Land vermutet Die Zwergform des Krupers der Zwergkruper war bereits ausgestorben entstand jedoch durch Ruckzuchtung am Ende des 20 Jahrhunderts erneut Differenzierung der Rassen und ihrer VarietatenDie Rassen der bergischen Landhuhner sind beispielhaft fur die subjektive kunstliche Differenzierung von Geflugelrassen So stammen die schwarzen Bergischen Schlotterkamme und die schwarzen Kruper von einem Ausgangsbestand ab Die bei Untersuchungen des Erbgutes der beiden Rassen festgestellte genetische Differenz der beiden Rassen ist sehr gering und zudem auf unterschiedliche Einkreuzungen der modernen Zucht zuruckzufuhren da in den Kruper Rheinlander und Minorka in den Schlotterkamm aber eingekreuzt wurden Ausserlich unterscheiden sich Kruper und Schlotterkamme hauptsachlich durch die unterschiedliche Beinlange die auf nur eine Erbanlage zuruckzufuhren ist Ein ahnlich kurioses Beispiel der kunstlichen Systematisierung findet sich mit dem Holthauser Huhn bei Krahern und Schlotterkammen In alten Quellen franzosischen Werken des 19 Jahrhunderts werden die Bergischen Kraher franzosisch Chanteur d Elberfeld in drei Farbungen Gold Silber und Schwarz beschrieben Mit dem ersten Standard fur Bergische Kraher der 1885 gultig wurde wurden aber nur die goldenen Kraher oder die Schwarz goldbraungedobbelten zugelassen was zum Verschwinden der schwarzen Kraher fuhrte Die Silbernen oder Schwarz weissgedobbelten beschrieb Durigen 1886 in der Erstauflage seiner Geflugelzucht als Holthauser Huhner die sich von den Krahern praktisch nur in der silbernen statt der goldenen Zeichnungsfarbe unterschieden Ihr eigenstandiger Rassestatus erlosch spater und sie wurden zusammen mit schwarzen Schlotterkammen und gesperberten Leiendeckern zur kunstlichen Rasse Bergische Schlotterkamme zusammengefasst Bereits in der 2 Auflage 1906 findet man die weissbunten Westfalischen Holthauser und die gesperberten Elberfeldischen Leiendecker nur noch in einer Randbemerkung der Beschreibung der Bergischen Schlotterkamme 1929 starben die silbernen Kraher oder Holthauser Huhner nahezu aus In den 1950er Jahren begann man dann mit der Ruck oder Abbildzuchtung schwarz weissgedobbelter Schlotterkamme Die Kreuzung Bergischer Kraher mit Thuringer Barthuhnern naherte sich der ausgestorbenen Variante genetisch zwar an war aber genauso wenig ein Schlotterkamm wie das Holthauser Huhn Aus den goldenen Krahern fallen bis heute gelegentlich weisslich gezeichnete cremefarbene Tiere mit denen diese Variante ohne Einkreuzungen wie in den 1950er Jahren wieder etabliert werden konnte Nachweise und weiterfuhrende InformationenLiteratur Bergische Huhnerrassen Verlagshaus Reutlingen Oertel Sporer 2003 ISBN 978 3 88627 515 1 Bruno Durigen Die Bergischen Huhner in Die Geflugelzucht nach 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