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Bernhard Häring CSsR 10 November 1912 in Böttingen bei Spaichingen 3 Juli 1998 in Haag in Oberbayern war römisch katholi

Bernhard Häring

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Bernhard Häring CSsR (* 10. November 1912 in Böttingen bei Spaichingen; † 3. Juli 1998 in Haag in Oberbayern) war römisch-katholischer Moraltheologe und Geistlicher des Redemptoristenordens.

Leben

Bernhard Häring war bäuerlicher Herkunft. In den Redemptoristenorden trat er 1932 ein und wurde 1938 zum Priester geweiht. Sein Ordensoberer beauftragte ihn 1939 angesichts der in der Kirche herrschenden totalitären und repressiven Stimmung mit der „gründliche[n] Erneuerung der Moral“.

Er war einer der ersten katholischen Priester, die im November 1939 gemäß Geheimanhang zum Reichskonkordat zum Sanitätsdienst einberufen wurden. Im Zweiten Weltkrieg war er als Sanitätsfeldwebel in Frankreich, Russland und Polen eingesetzt. Nach achtwöchiger Ausbildung in München wurde er zu einer Infanteriedivision abgestellt. Von Januar bis September 1940 konnte er dank einer Freistellung vor Priesteramtskandidaten kurz vor deren Weihe über Moral dozieren. Trotz der Verbote wurde er immer wieder seelsorgerisch tätig und las Gottesdienste, einschließlich einer Weihnachtsmesse bei einem Verband der Waffen-SS. Dabei erlebte er Ablehnung, Duldung oder Unterstützung. In Russland taufte er auf Bitten hin ungezählte Kinder orthodoxer Christen. Bei Kriegsende kam er auf der Halbinsel Hela in Gefangenschaft. Alsbald übernahm er in Heisternest (heute: Jastarnia) mit Hilfe von Freunden unbemerkt die Aufgaben eines Pfarrers. Ebenso erhielt er einen polnischen Reisepass, mit dem er im Oktober über Berlin und Heiligenstadt rechtzeitig zur Goldenen Hochzeit seine Eltern erreichen konnte.

Um sein Doktorat zu erlangen (er promovierte bei Theodor Steinbüchel), immatrikulierte sich im September 1940 an der Theologischen Fakultät Tübingen, musste jedoch unmittelbar danach eine Ausbildung in Augsburg absolvieren und wurde gegen Ende 1940 einer Infanteriedivision bei Bayeux zugeteilt. Seine Kriegserfahrungen gründeten seinen „tiefen Glauben an das Gute in allen Menschen“. Er war sicher, dass er die göttliche Vorsehung bei seinem Kriegseinsatz erfahren und verspüren konnte, sie „gesehen und mit seinem Leben berührt“ habe. Seine Erlebnisse hatten ihn dazu gebracht, „gegen eine einseitige Gehorsamsmoral Stellung zu nehmen und Sprecher sowohl einer Gesinnungs- wie einer Verantwortungsethik zu werden“.

Von 1947 bis 1951 war er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Redemptoristen in Gars am Inn und von 1951 bis 1987 Professor für Moraltheologie an der Theologischen Hochschule der Redemptoristen Accademia Alfonsiana in Rom. Dort schrieben auch spätere polnische Moraltheologen unter seiner Leitung ihre Doktorarbeit. Vor ihnen und anderen hielt er 1972 auf Einladung der Katholischen Akademie in Warschau und der Vereinigung der polnischen Moraltheologen eine Vorlesung. Als Gast-Professor lehrte er an der Yale-Universität in New Haven (Connecticut) und am Union Theological Seminary in the City of New York.

Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil war er theologischer Berater, arbeitete an mehreren Konzilstexten mit, am intensivsten an der Pastoralkonstitution Gaudium et spes und war Konsultor des Sekretariats für die Nichtglaubenden. In Folge seines Wirkens in Polen wurde er von den polnischen Bischöfen regelmäßig zum Essen eingeladen. Der für Jastarnia (Heisternest) zuständige Bischof begrüßte ihn „jedesmal mit besonderer Herzlichkeit“.

Beim KirchenVolksBegehren 1995 war er einer der Erstunterzeichner und betonte „Unsere Hoffnung für die Kirche und unsere Freude an allem, was in der Kirche lebensträchtig und dem Evangelium treu ist, darf uns weder blind noch stumm machen angesichts von gefährlichen Mangelerscheinungen und lebensfremden Praktiken und Strukturen“.

Häring hat eine biblisch orientierte, personale Moraltheologie begründet, indem er im Gegensatz zu anderen Moraltheologen weder Kataloge der Tugenden und der Sünden verfasste noch sie bewertete, sondern vom Gebot der Liebe als Mittelpunkt ausging. Damit hat er die weitere Entwicklung dieser Disziplin maßgeblich beeinflusst. Ökumenisches Gespräch und Dialog mit der modernen, pluralistischen Kultur prägten zunehmend seine Arbeit.

Häring verfasste zahlreiche Werke zur Moraltheologie und zu Zeitfragen. Vor allem durch seine zwei Standardwerke der Moraltheologie Das Gesetz Christi (1954) und Frei in Christus (1979–1981) wurde er weltweit bekannt. Die Bibliothek der Redemptoristen in Gars am Inn, wohin Häring 1988 mit einem Großteil seiner Schriften übersiedelte, hat insgesamt etwa 430 verschiedene Ausgaben seiner Werke in 17 Sprachen nachgewiesen.

In seinen letzten Lebensjahren litt er an den Folgen einer Kehlkopfkrebserkrankung. Gleichzeitig hatte er bis zuletzt mit Lehrbeanstandungsverfahren durch die Glaubenskongregation zu kämpfen. Sie blieben aber alle ohne Erfolg.

Häring starb am 3. Juli 1998 wenige Tage nach einem Gehirnschlag im Krankenhaus Haag (Kreis Mühldorf am Inn). Sein schlichtes Grab befindet sich auf dem Garser Klosterfriedhof.

Werke (Auswahl)

  • Das Heilige und das Gute. Religion und Sittlichkeit in ihrem gegenseitigen Bezug. Erich Wewel Verlag, (Diss.) Krailling vor München 1950. Übersetzungen in: Französisch, Italienisch, Polnisch.
  • Das Gesetz Christi. Moraltheologie. Dargestellt für Priester und Laien. Erich Wewel Verlag, Freiburg i. Br. 1. Auflage in einem Band: 1954. 8., neubearbeitete Auflage in 3 Bänden 1967. Übersetzungen in: Chinesisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Kroatisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Spanisch, Ungarisch.
  • Soziologie der Familie. Die Familie und ihre Umwelt. Otto Müller Verlag, Salzburg 1954. Übersetzung in: Englisch, Niederländisch.
  • Macht und Ohnmacht der Religion. Religionssoziologie als Anruf. Otto Müller Verlag, Salzburg 1956. Übersetzung in: Französisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Spanisch.
  • Christ in einer neuen Welt. Lebensgestaltung aus dem Glauben. Erich Wewel Verlag, Freiburg i. Br. 1960. Übersetzungen in: Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch, Slowenisch Spanisch.
  • Ehe in dieser Zeit. Otto Müller Verlag, Salzburg 1960. Übersetzungen in: Englisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Spanisch
  • Die gegenwärtige Heilsstunde. Gesammelte Aufsätze. Erich Wewel Verlag, Freiburg i. Br. 1964. Übersetzungen in: Englisch, Italienisch, Koreanisch, Portugiesisch, Spanisch
  • Liebe ist mehr als Gebot. Lebenserneuerung aus dem Geist der Bergpredigt. Erich Wewel Verlag, München und Freiburg i. Br. 1968. Übersetzungen in: Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Tschechisch
  • Personalismus in Philosophie und Theologie. Erich Wewel Verlag, München und Freiburg i. Br. 1968. Übersetzungen in: Englisch, Italienisch, Spanisch
  • Heilender Dienst. Ethische Probleme der modernen Medizin. Matthias Grünewald Verlag, Mainz 1972. ISBN 3-7867-0366-3. Übersetzungen in: Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Spanisch
  • Frei in Christus. Moraltheologie für die Praxis des christlichen Lebens. 3 Bände. Verlag Herder, Freiburg i.Br, Basel, Wien 1979–1981, Sonderausgabe 1989. Übersetzungen in: Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Portugiesisch, Spanisch. ISBN 3-451-21604-3
  • Als es um’s Überleben ging. Kriegserinnerungen eines Priesters. Widmung: „Meinen polnischen Freunden in Jastarnia in Dankbarkeit zugeeignet“, Styria Verlag, Graz, Wien, Köln 1977. ISBN 3-222-11026-3. Übersetzungen in: Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
  • Die Heilkraft der Gewaltfreiheit. Patmos Verlag, Düsseldorf 1986. ISBN 3-491-77650-3.
  • Meine Erfahrung mit der Kirche. Von B. Häring aus seiner italienischen Ausgabe Fede storia morale (Rom 1989) übersetzt. Verlag Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 1989, 8. Aufl. 1992. ISBN 3-451-21620-5. Weitere Übersetzungen in: Englisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch, Tschechisch
  • Ausweglos? Zur Pastoral bei Scheidung und Wiederverheiratung. Ein Plädoyer. Verlag Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 1989. ISBN 3-451-21605-1. Übersetzungen in: Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch Portugiesisch, Spanisch
  • Geborgen und frei. Mein Leben Verlag Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 1997. ISBN 3-451-26385-8. Übersetzungen in: Englisch und Slowenisch 1997 ISBN 3-451-26385-8
  • Meine Hoffnung für die Kirche. Kritische Ermutigungen. Verlag Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 1. u. 2. Aufl. 1997. ISBN 3-451-26159-6. Italienisch: Brescia 1994, 2. Aufl. 1995; 1997. Portugiesisch und Spanisch 1995.
  • Ich habe deine Tränen gesehen. Trostbuch für Kranke und ihre Wegbegleiter. Herder 1998. ISBN 3-451-26684-9
  • Moraltheologie für das dritte Jahrtausend (Original: Teologia morale verso il terzo millennio). Styria Verlag, Graz, Wien, Köln 1999 ISBN 3-222-12680-1
  • Die Ethik der Bergpredigt. Die acht Seligpreisungen (original: Beatitudini). Styria Verlag, Graz, Wien, Köln 2000. ISBN 3-222-12785-9

Auszeichnungen

  • 1962 Dr. h. c. of Laws. Saint Joseph’s College, Indiana, USA
  • 1966 Dr. h. c. of Laws. University of Notre Dame, Indiana, USA
  • 1966 Dr. h. c. of Laws. Saint Francis College, Biddeford, ME, USA
  • 1967 Dr. h. c. of Humane Letters. Wagner College, Staten Island, New York, USA
  • 1967 Dr. h. c. La Salle College, Philadelphia, USA
  • 1971 National Catholic Book Award der Catholic Press Association, USA und Kanada
  • 1973 Wlodzimierz Pietrzak Preis, Polen
  • 1975 Ehrenbürger der Stadt Baltimore, MD, USA
  • 1975 Certificate of Appreciation durch den Cosmos Club, Washington, D.C.
  • 1980 Dr. h. c. of Humane Letters. Elms College, Chicopee, MA, USA
  • 1981 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
  • 1983 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1989 Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Böttingen
  • 1997 Bayerischer Verdienstorden

Literatur

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Josef Römelt, Bruno Hidber (Hrsg.): In Christus zum Leben befreit. Für Bernhard Häring. Verlag Herder, Freiburg i. Br. 1998, ISBN 3-451-22874-2.
  • Otto Weiß: Bernhard Häring. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Bautz, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 562–587 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
  • Augustin Schmied, Josef Römelt (Hrsg.): 50 Jahre „Das Gesetz Christi“. Der Beitrag Bernhard Härings zur Erneuerung der Moraltheologie. Mit Beiträgen von Klaus Arntz, Raphael Gallagher, Bruno Hidber, Josef Römelt, Eberhard Schockenhoff und Marciano Vidal (= Studien der Moraltheologie, Beihefte Bd. 14). Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-9060-0.
  • : Bernhard Häring. La visione di un profeta. Editrice VELAR, Turin 2010, ISBN 978-88-01-04442-3.
  • Martin Leitgöb: Bernhard Häring (1912–1998). In: Lebendiges Zeugnis, Jg. 68 (2013), H. 4. S. 304–310.
  • Franz Wenhardt: Ein Moraltheologe von Weltruf: Pater Bernhard Häring (1912–1998). In: Klemensblätter. Zweimonatsschrift der Volksmissionäre vom Heiligsten Erlöser, Jg. 79 (2013), H. 7/8, S. 16–17 (online).
  • Martin Leitgöb: Bernhard Häring. Kirche im Zeichen der Barmherzigkeit. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 2015, ISBN 978-3-7022-3478-2.

Einzelnachweise

  1. Als es um's Überleben ging, siehe unter Werke, S. 6ff
  2. KirchenVolksBewegung, Mitteilung Oktober 2020 zu „25 Jahre wir sind Kirche“
  3. Kurzportrait (Memento vom 28. Oktober 2020 im Internet Archive)
  4. Meyers enzyklopädisches Lexikon Band 11, 1974, S. 449
  5. Franz Wenhardt: Bücherverzeichnis Bernhard Häring. Gars am Inn 1997.
  6. Meinrad Scholl: Heimatgeschichte Marktgemeinde Gars am Inn. Hrsg. von der Marktgemeinde Gars am Inn, 2010 und eine noch zu Härings Lebzeiten in Absprache mit ihm erstellte Auflistung der Bibliothek der Redemptoristen in Gars am Inn

Weblinks

  • Literatur von und über Bernhard Häring im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Werke von und über Bernhard Häring in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  • „Bernhard Häring“, Der Spiegel vom 6. April 1970
  • Barbara Stewart: „Bernard Haring, 85, Is Dead; Challenged Catholic Morality“, Nachruf auf Bernhard Häring in der New York Times vom 11. Juli 1998 (engl.).
  • „Bernhard Häring, C.Ss.R.“, auf der Homepage der Accademia Alfonsiana
Normdaten (Person): GND: 118544535 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n86020841 | NDL: 00442472 | VIAF: 108644490 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Häring, Bernhard
KURZBESCHREIBUNG katholischer Moraltheologe
GEBURTSDATUM 10. November 1912
GEBURTSORT Böttingen bei Spaichingen
STERBEDATUM 3. Juli 1998
STERBEORT Gars am Inn

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 06:20

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Bernhard Haring CSsR 10 November 1912 in Bottingen bei Spaichingen 3 Juli 1998 in Haag in Oberbayern war romisch katholischer Moraltheologe und Geistlicher des Redemptoristenordens Bernhard Haring 1912 1998 Bernhard Haring Signatur 1963LebenBernhard Haring war bauerlicher Herkunft In den Redemptoristenorden trat er 1932 ein und wurde 1938 zum Priester geweiht Sein Ordensoberer beauftragte ihn 1939 angesichts der in der Kirche herrschenden totalitaren und repressiven Stimmung mit der grundliche n Erneuerung der Moral Er war einer der ersten katholischen Priester die im November 1939 gemass Geheimanhang zum Reichskonkordat zum Sanitatsdienst einberufen wurden Im Zweiten Weltkrieg war er als Sanitatsfeldwebel in Frankreich Russland und Polen eingesetzt Nach achtwochiger Ausbildung in Munchen wurde er zu einer Infanteriedivision abgestellt Von Januar bis September 1940 konnte er dank einer Freistellung vor Priesteramtskandidaten kurz vor deren Weihe uber Moral dozieren Trotz der Verbote wurde er immer wieder seelsorgerisch tatig und las Gottesdienste einschliesslich einer Weihnachtsmesse bei einem Verband der Waffen SS Dabei erlebte er Ablehnung Duldung oder Unterstutzung In Russland taufte er auf Bitten hin ungezahlte Kinder orthodoxer Christen Bei Kriegsende kam er auf der Halbinsel Hela in Gefangenschaft Alsbald ubernahm er in Heisternest heute Jastarnia mit Hilfe von Freunden unbemerkt die Aufgaben eines Pfarrers Ebenso erhielt er einen polnischen Reisepass mit dem er im Oktober uber Berlin und Heiligenstadt rechtzeitig zur Goldenen Hochzeit seine Eltern erreichen konnte Um sein Doktorat zu erlangen er promovierte bei Theodor Steinbuchel immatrikulierte sich im September 1940 an der Theologischen Fakultat Tubingen musste jedoch unmittelbar danach eine Ausbildung in Augsburg absolvieren und wurde gegen Ende 1940 einer Infanteriedivision bei Bayeux zugeteilt Seine Kriegserfahrungen grundeten seinen tiefen Glauben an das Gute in allen Menschen Er war sicher dass er die gottliche Vorsehung bei seinem Kriegseinsatz erfahren und verspuren konnte sie gesehen und mit seinem Leben beruhrt habe Seine Erlebnisse hatten ihn dazu gebracht gegen eine einseitige Gehorsamsmoral Stellung zu nehmen und Sprecher sowohl einer Gesinnungs wie einer Verantwortungsethik zu werden Von 1947 bis 1951 war er an der Philosophisch Theologischen Hochschule der Redemptoristen in Gars am Inn und von 1951 bis 1987 Professor fur Moraltheologie an der Theologischen Hochschule der Redemptoristen Accademia Alfonsiana in Rom Dort schrieben auch spatere polnische Moraltheologen unter seiner Leitung ihre Doktorarbeit Vor ihnen und anderen hielt er 1972 auf Einladung der Katholischen Akademie in Warschau und der Vereinigung der polnischen Moraltheologen eine Vorlesung Als Gast Professor lehrte er an der Yale Universitat in New Haven Connecticut und am Union Theological Seminary in the City of New York Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil war er theologischer Berater arbeitete an mehreren Konzilstexten mit am intensivsten an der Pastoralkonstitution Gaudium et spes und war Konsultor des Sekretariats fur die Nichtglaubenden In Folge seines Wirkens in Polen wurde er von den polnischen Bischofen regelmassig zum Essen eingeladen Der fur Jastarnia Heisternest zustandige Bischof begrusste ihn jedesmal mit besonderer Herzlichkeit Beim KirchenVolksBegehren 1995 war er einer der Erstunterzeichner und betonte Unsere Hoffnung fur die Kirche und unsere Freude an allem was in der Kirche lebenstrachtig und dem Evangelium treu ist darf uns weder blind noch stumm machen angesichts von gefahrlichen Mangelerscheinungen und lebensfremden Praktiken und Strukturen Haring hat eine biblisch orientierte personale Moraltheologie begrundet indem er im Gegensatz zu anderen Moraltheologen weder Kataloge der Tugenden und der Sunden verfasste noch sie bewertete sondern vom Gebot der Liebe als Mittelpunkt ausging Damit hat er die weitere Entwicklung dieser Disziplin massgeblich beeinflusst Okumenisches Gesprach und Dialog mit der modernen pluralistischen Kultur pragten zunehmend seine Arbeit Haring verfasste zahlreiche Werke zur Moraltheologie und zu Zeitfragen Vor allem durch seine zwei Standardwerke der Moraltheologie Das Gesetz Christi 1954 und Frei in Christus 1979 1981 wurde er weltweit bekannt Die Bibliothek der Redemptoristen in Gars am Inn wohin Haring 1988 mit einem Grossteil seiner Schriften ubersiedelte hat insgesamt etwa 430 verschiedene Ausgaben seiner Werke in 17 Sprachen nachgewiesen In seinen letzten Lebensjahren litt er an den Folgen einer Kehlkopfkrebserkrankung Gleichzeitig hatte er bis zuletzt mit Lehrbeanstandungsverfahren durch die Glaubenskongregation zu kampfen Sie blieben aber alle ohne Erfolg Haring starb am 3 Juli 1998 wenige Tage nach einem Gehirnschlag im Krankenhaus Haag Kreis Muhldorf am Inn Sein schlichtes Grab befindet sich auf dem Garser Klosterfriedhof Werke Auswahl Das Heilige und das Gute Religion und Sittlichkeit in ihrem gegenseitigen Bezug Erich Wewel Verlag Diss Krailling vor Munchen 1950 Ubersetzungen in Franzosisch Italienisch Polnisch Das Gesetz Christi Moraltheologie Dargestellt fur Priester und Laien Erich Wewel Verlag Freiburg i Br 1 Auflage in einem Band 1954 8 neubearbeitete Auflage in 3 Banden 1967 Ubersetzungen in Chinesisch Englisch Franzosisch Italienisch Japanisch Kroatisch Niederlandisch Polnisch Portugiesisch Spanisch Ungarisch Soziologie der Familie Die Familie und ihre Umwelt Otto Muller Verlag Salzburg 1954 Ubersetzung in Englisch Niederlandisch Macht und Ohnmacht der Religion Religionssoziologie als Anruf Otto Muller Verlag Salzburg 1956 Ubersetzung in Franzosisch Italienisch Niederlandisch Polnisch Portugiesisch Spanisch Christ in einer neuen Welt Lebensgestaltung aus dem Glauben Erich Wewel Verlag Freiburg i Br 1960 Ubersetzungen in Englisch Franzosisch Italienisch Niederlandisch Portugiesisch Slowenisch Spanisch Ehe in dieser Zeit Otto Muller Verlag Salzburg 1960 Ubersetzungen in Englisch Italienisch Polnisch Portugiesisch Spanisch Die gegenwartige Heilsstunde Gesammelte Aufsatze Erich Wewel Verlag Freiburg i Br 1964 Ubersetzungen in Englisch Italienisch Koreanisch Portugiesisch Spanisch Liebe ist mehr als Gebot Lebenserneuerung aus dem Geist der Bergpredigt Erich Wewel Verlag Munchen und Freiburg i Br 1968 Ubersetzungen in Franzosisch Italienisch Portugiesisch Spanisch Tschechisch Personalismus in Philosophie und Theologie Erich Wewel Verlag Munchen und Freiburg i Br 1968 Ubersetzungen in Englisch Italienisch Spanisch Heilender Dienst Ethische Probleme der modernen Medizin Matthias Grunewald Verlag Mainz 1972 ISBN 3 7867 0366 3 Ubersetzungen in Englisch Franzosisch Italienisch Polnisch Portugiesisch Spanisch Frei in Christus Moraltheologie fur die Praxis des christlichen Lebens 3 Bande Verlag Herder Freiburg i Br Basel Wien 1979 1981 Sonderausgabe 1989 Ubersetzungen in Englisch Franzosisch Italienisch Japanisch Portugiesisch Spanisch ISBN 3 451 21604 3 Als es um s Uberleben ging Kriegserinnerungen eines Priesters Widmung Meinen polnischen Freunden in Jastarnia in Dankbarkeit zugeeignet Styria Verlag Graz Wien Koln 1977 ISBN 3 222 11026 3 Ubersetzungen in Englisch Franzosisch Italienisch Spanisch Die Heilkraft der Gewaltfreiheit Patmos Verlag Dusseldorf 1986 ISBN 3 491 77650 3 Meine Erfahrung mit der Kirche Von B Haring aus seiner italienischen Ausgabe Fede storia morale Rom 1989 ubersetzt Verlag Herder Freiburg i Br Basel Wien 1989 8 Aufl 1992 ISBN 3 451 21620 5 Weitere Ubersetzungen in Englisch Franzosisch Portugiesisch Spanisch Tschechisch Ausweglos Zur Pastoral bei Scheidung und Wiederverheiratung Ein Pladoyer Verlag Herder Freiburg i Br Basel Wien 1989 ISBN 3 451 21605 1 Ubersetzungen in Englisch Franzosisch Italienisch Niederlandisch Portugiesisch Spanisch Geborgen und frei Mein Leben Verlag Herder Freiburg i Br Basel Wien 1997 ISBN 3 451 26385 8 Ubersetzungen in Englisch und Slowenisch 1997 ISBN 3 451 26385 8 Meine Hoffnung fur die Kirche Kritische Ermutigungen Verlag Herder Freiburg i Br Basel Wien 1 u 2 Aufl 1997 ISBN 3 451 26159 6 Italienisch Brescia 1994 2 Aufl 1995 1997 Portugiesisch und Spanisch 1995 Ich habe deine Tranen gesehen Trostbuch fur Kranke und ihre Wegbegleiter Herder 1998 ISBN 3 451 26684 9 Moraltheologie fur das dritte Jahrtausend Original Teologia morale verso il terzo millennio Styria Verlag Graz Wien Koln 1999 ISBN 3 222 12680 1 Die Ethik der Bergpredigt Die acht Seligpreisungen original Beatitudini Styria Verlag Graz Wien Koln 2000 ISBN 3 222 12785 9Auszeichnungen1962 Dr h c of Laws Saint Joseph s College Indiana USA 1966 Dr h c of Laws University of Notre Dame Indiana USA 1966 Dr h c of Laws Saint Francis College Biddeford ME USA 1967 Dr h c of Humane Letters Wagner College Staten Island New York USA 1967 Dr h c La Salle College Philadelphia USA 1971 National Catholic Book Award der Catholic Press Association USA und Kanada 1973 Wlodzimierz Pietrzak Preis Polen 1975 Ehrenburger der Stadt Baltimore MD USA 1975 Certificate of Appreciation durch den Cosmos Club Washington D C 1980 Dr h c of Humane Letters Elms College Chicopee MA USA 1981 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 1983 Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1989 Ehrenburger seiner Heimatgemeinde Bottingen 1997 Bayerischer VerdienstordenLiteraturin der Reihenfolge des Erscheinens Josef Romelt Bruno Hidber Hrsg In Christus zum Leben befreit Fur Bernhard Haring Verlag Herder Freiburg i Br 1998 ISBN 3 451 22874 2 Otto Weiss Bernhard Haring In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 562 587 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Augustin Schmied Josef Romelt Hrsg 50 Jahre Das Gesetz Christi Der Beitrag Bernhard Harings zur Erneuerung der Moraltheologie Mit Beitragen von Klaus Arntz Raphael Gallagher Bruno Hidber Josef Romelt Eberhard Schockenhoff und Marciano Vidal Studien der Moraltheologie Beihefte Bd 14 Lit Munster 2005 ISBN 3 8258 9060 0 Bernhard Haring La visione di un profeta Editrice VELAR Turin 2010 ISBN 978 88 01 04442 3 Martin Leitgob Bernhard Haring 1912 1998 In Lebendiges Zeugnis Jg 68 2013 H 4 S 304 310 Franz Wenhardt Ein Moraltheologe von Weltruf Pater Bernhard Haring 1912 1998 In Klemensblatter Zweimonatsschrift der Volksmissionare vom Heiligsten Erloser Jg 79 2013 H 7 8 S 16 17 online Martin Leitgob Bernhard Haring Kirche im Zeichen der Barmherzigkeit Tyrolia Verlag Innsbruck 2015 ISBN 978 3 7022 3478 2 EinzelnachweiseAls es um s Uberleben ging siehe unter Werke S 6ff KirchenVolksBewegung Mitteilung Oktober 2020 zu 25 Jahre wir sind Kirche Kurzportrait Memento vom 28 Oktober 2020 im Internet Archive Meyers enzyklopadisches Lexikon Band 11 1974 S 449 Franz Wenhardt Bucherverzeichnis Bernhard Haring Gars am Inn 1997 Meinrad Scholl Heimatgeschichte Marktgemeinde Gars am Inn Hrsg von der Marktgemeinde Gars am Inn 2010 und eine noch zu Harings Lebzeiten in Absprache mit ihm erstellte Auflistung der Bibliothek der Redemptoristen in Gars am InnWeblinksLiteratur von und uber Bernhard Haring im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Bernhard Haring in der Deutschen Digitalen Bibliothek Bernhard Haring Der Spiegel vom 6 April 1970 Barbara Stewart Bernard Haring 85 Is Dead Challenged Catholic Morality Nachruf auf Bernhard Haring in der New York Times vom 11 Juli 1998 engl Bernhard Haring C Ss R auf der Homepage der Accademia AlfonsianaNormdaten Person GND 118544535 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n86020841 NDL 00442472 VIAF 108644490 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haring BernhardKURZBESCHREIBUNG katholischer MoraltheologeGEBURTSDATUM 10 November 1912GEBURTSORT Bottingen bei SpaichingenSTERBEDATUM 3 Juli 1998STERBEORT Gars am Inn

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