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Böse Halser ist eine in den zeitgenössischen Urkunden verwendete Bezeichnung für die während der Periode der Schinderlin

Böse Halser

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Böse Halser ist eine in den zeitgenössischen Urkunden verwendete Bezeichnung für die während der Periode der Schinderlinge (1457–1460) geprägten spätmittelalterlichen Pfennige und Hälblinge des Landgrafen von Leuchtenberg aus der Münzstätte Hals bei Passau.

Münzgeschichte

Die Pfennige der Schinderlingszeit wurden hauptsächlich in Süddeutschland, vor allem in Österreich und Bayern, fast ohne Silber geprägt. Die Periode der Schinderlinge ist eine Inflationszeit, die unter dem Druck von Erbstreitigkeiten und Geldknappheit in den Erblanden Kaiser Friedrichs III. 1457 begann. Von Zeitgenossen wurde die Zeitspanne mit Pest und Krieg auf eine Stufe gestellt.

Die als Böse Halser bezeichneten Schinderlinge wurden unter dem Leuchtenberger Landgrafen Johann III. († 1458) als Inhaber der Grafschaft Hals geschlagen. Das Münzbild war den Geprägen der Herzöge von Österreich und Bayern ähnlich. Die Ähnlichkeit mit den österreichischen Pfennigen war besonders groß, weil die Übereinstimmung des Wappenbildes, des Bindenschilds, zur Täuschung über die Herkunft führte. Die Pfennige aus Hals konnten so unerkannt unter die österreichischen eingemischt werden. Die Halser Pfennige waren zu unbedeutend, um als solche erkannt in Österreich oder Bayern angenommen zu werden. Sie waren ebenso schlecht wie die österreichischen sogenannten Schwarzpfennige, die für lange Zeit das Vertrauen in die österreichische Silberwährung untergruben. Die ohne Zweifel beabsichtigte hohe Verwechselungsgefahr verbunden mit zunehmender Münzverschlechterung führte um die Mitte des 15. Jahrhunderts zum Verbot der landgräflichen Pfennige in Österreich und Bayern.

Die letzten Bösen Halser wurden nach dem Tod des Landgrafen Johann III. von seinem Nachfolger Friedrich V. 1459 oder 1460 geprägt. Ab 1460 wurde mit fünflötigen Pfennigen, die das Kreuzschild der Stadt Wien zeigten, die Währung stabilisiert. Die Schinderlinge, also auch die Halser Pfennige, wurden im Verhältnis 6 : 1 umgetauscht. Das galt jedoch nur für solche Pfennige, die nicht nur aus Kupfer oder Kupfer-Zinn-Legierung bestanden.

Zum Umtausch schrieb 1529 Johannes Aventinus,

„daß man sechs Schinderling für einen alten Pfennig nemmen solt / da verlor der arme Mann aber […] allweg an sechs Pfennig fünff Pfennig / so ihm für voll waren worden.“

Sechs Schinderlinge, die nicht nur aus einer Kupfer-Zinn-Legierung bestehen, sollten für einen Pfennig im Feingehalt, wie vor der Schinderlingszeit, also für einen alten Pfennig, umgetauscht werden. Allerdings prägte man wahrscheinlich überwiegend neue fünflötige Pfennige für den Umtausch.

Die alten Pfennige vor der Schinderlingszeit waren offenbar noch reichlich vorhanden:

„Die alt Müntz ward auffkaufft / von den Reichen hinhinder gelegt und behalten / so hett der Arme gemeine Mann kein ander Müntz denn die Schinderling / die jedermann gern außgab / niemand behalten wolt […] [annehmen müssen].“

Die Hälblinge (Gewicht 0,10 bis 0,23 Gramm) wurden wahrscheinlich schon vorher nicht mehr geprägt.

Die Halser Münzstätte, in der die sogenannten Bösen Halser geprägt wurden, befand sich in der Burg Hals, die noch als Burgruine Hals im Passauer Stadtteil Hals auf einem Felsrücken zu sehen ist.

Münzbeschreibung

Die abgebildeten Bösen Halser der Schinderlingszeit (1457–1460) sind einseitig geprägte Pfennige der Landgrafen von Leuchtenberg aus der Münzstätte Hals.

Der Silberanteil der Legierung beträgt etwa 2⁄1000 bis 7⁄1000. Das Münzmetall besteht je zur Hälfte aus Kupfer und aus Zinn. Helmut Friedl schreibt zum „Feingehalt“: „Die Spuren von Silber sind mit dem Kupfer in die Legierung geraten.“

Das Gewicht der oben abgebildeten Münze beträgt 0,4 Gramm, der Durchmesser etwa 15 Millimeter und die Dicke 0,3 Millimeter. Der Halser Pfennig zeigt den Bindenschild der Landgrafen von Leuchtenberg, der von Buchstaben umgeben ist. Bei einigen Stücken wurden sie u. a. auch als „h – a – l – s“ gedeutet. Bei vielen Pfennigen befinden sich Bindenschild und Buchstaben im Dreipass. Durch die massenhafte Prägung variieren die Stempel in der Ausführung der Buchstaben und des Bindenschilds. Dennoch sind sie heute meist selten anzutreffen, da sie wegen ihres Wertverfalls kaum in Münzfunden vorkommen und kaum zur Schatzbildung verwendet wurden.

Siehe auch

  • Roter Seufzer
  • Kippertaler
  • Kippermünzstätten (Kursachsen)

Einzelnachweise

  1. Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 56: Böse Halser
  2. Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 422
  3. Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 423
  4. Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 56: gest. 1459
  5. Friedrich von Schrötter, N. Bauer, K. Regling, A. Suhle, R. Vasmer, J. Wilcke: Wörterbuch der Münzkunde, Berlin 1970 (Nachdruck der Originalausgabe), S. 80: Böse Halser
  6. Helmut Friedl: Die Münzen der Landgrafen von Leuchtenberg und Grafen von Hals, Regenstauf 2003, S. 15
  7. Helmut Friedl: Die Münzen der Landgrafen von Leuchtenberg und Grafen von Hals, Regenstauf 2003, S. 12
  8. Heinz Fengler, Gerd Gierow, Willy Unger: transpress-Lexikon Numismatik, Berlin 1976, S. 343
  9. Helmut Friedl: Die Münzen der Landgrafen von Leuchtenberg und Grafen von Hals, Regenstauf 2003, S. 15: Verbot
  10. Münzkabinett im Stadtmuseum Ingolstadt: Zum Münzverruf der Bösen Halser in Bayern
  11. Arnold Luschin von Ebengreuth: Das Münzwesen in Österreich ob und unter der Enns im ausgehenden Mittelalter. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Jahrgang 15/16, 1916, S. 402 (zobodat.at [PDF]).
  12. Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 423: Umtausch
  13. Johannes Aventinus: Des Hochgelerten weitberümbten Beyerischen …, Frankfurt am Main 1529. Darin: Von der Müntz und Schinderling: Umtausch 6 : 1
  14. Johannes Aventinus: Des Hochgelerten weitberümbten Beyerischen …, Frankfurt am Main 1529. Darin: Von der Müntz und Schinderling
  15. Helmut Friedl: Die Münzen der Landgrafen von Leuchtenberg und Grafen von Hals, Regenstauf 2003, S. 15: Hälblinge
  16. stadtfuchs-passau In der Burg Hals wurden die Bösen Halser geprägt.
  17. Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 56: Legierung.
  18. Helmut Friedl: Die Münzen der Landgrafen von Leuchtenberg und Grafen von Hals, Regenstauf 2003, S. 15: Umschriftsvarianten
  19. Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 423: Sind heute selten.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 22:15

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Bose Halser ist eine in den zeitgenossischen Urkunden verwendete Bezeichnung fur die wahrend der Periode der Schinderlinge 1457 1460 gepragten spatmittelalterlichen Pfennige und Halblinge des Landgrafen von Leuchtenberg aus der Munzstatte Hals bei Passau Boser Halser Pfennig MunzgeschichteDie Pfennige der Schinderlingszeit wurden hauptsachlich in Suddeutschland vor allem in Osterreich und Bayern fast ohne Silber gepragt Die Periode der Schinderlinge ist eine Inflationszeit die unter dem Druck von Erbstreitigkeiten und Geldknappheit in den Erblanden Kaiser Friedrichs III 1457 begann Von Zeitgenossen wurde die Zeitspanne mit Pest und Krieg auf eine Stufe gestellt Einer der letzten Bosen Halser von 1459 oder 1460 von Friedrich von Leuchtenberg Die als Bose Halser bezeichneten Schinderlinge wurden unter dem Leuchtenberger Landgrafen Johann III 1458 als Inhaber der Grafschaft Hals geschlagen Das Munzbild war den Gepragen der Herzoge von Osterreich und Bayern ahnlich Die Ahnlichkeit mit den osterreichischen Pfennigen war besonders gross weil die Ubereinstimmung des Wappenbildes des Bindenschilds zur Tauschung uber die Herkunft fuhrte Die Pfennige aus Hals konnten so unerkannt unter die osterreichischen eingemischt werden Die Halser Pfennige waren zu unbedeutend um als solche erkannt in Osterreich oder Bayern angenommen zu werden Sie waren ebenso schlecht wie die osterreichischen sogenannten Schwarzpfennige die fur lange Zeit das Vertrauen in die osterreichische Silberwahrung untergruben Die ohne Zweifel beabsichtigte hohe Verwechselungsgefahr verbunden mit zunehmender Munzverschlechterung fuhrte um die Mitte des 15 Jahrhunderts zum Verbot der landgraflichen Pfennige in Osterreich und Bayern Die letzten Bosen Halser wurden nach dem Tod des Landgrafen Johann III von seinem Nachfolger Friedrich V 1459 oder 1460 gepragt Ab 1460 wurde mit funflotigen Pfennigen die das Kreuzschild der Stadt Wien zeigten die Wahrung stabilisiert Die Schinderlinge also auch die Halser Pfennige wurden im Verhaltnis 6 1 umgetauscht Das galt jedoch nur fur solche Pfennige die nicht nur aus Kupfer oder Kupfer Zinn Legierung bestanden Ruine der Burg Hals Hier wurden die Bosen Halser gepragt Zum Umtausch schrieb 1529 Johannes Aventinus dass man sechs Schinderling fur einen alten Pfennig nemmen solt da verlor der arme Mann aber allweg an sechs Pfennig funff Pfennig so ihm fur voll waren worden Sechs Schinderlinge die nicht nur aus einer Kupfer Zinn Legierung bestehen sollten fur einen Pfennig im Feingehalt wie vor der Schinderlingszeit also fur einen alten Pfennig umgetauscht werden Allerdings pragte man wahrscheinlich uberwiegend neue funflotige Pfennige fur den Umtausch Die alten Pfennige vor der Schinderlingszeit waren offenbar noch reichlich vorhanden Die alt Muntz ward auffkaufft von den Reichen hinhinder gelegt und behalten so hett der Arme gemeine Mann kein ander Muntz denn die Schinderling die jedermann gern aussgab niemand behalten wolt annehmen mussen Die Halblinge Gewicht 0 10 bis 0 23 Gramm wurden wahrscheinlich schon vorher nicht mehr gepragt Die Halser Munzstatte in der die sogenannten Bosen Halser gepragt wurden befand sich in der Burg Hals die noch als Burgruine Hals im Passauer Stadtteil Hals auf einem Felsrucken zu sehen ist MunzbeschreibungDie abgebildeten Bosen Halser der Schinderlingszeit 1457 1460 sind einseitig gepragte Pfennige der Landgrafen von Leuchtenberg aus der Munzstatte Hals Der Silberanteil der Legierung betragt etwa 2 1000 bis 7 1000 Das Munzmetall besteht je zur Halfte aus Kupfer und aus Zinn Helmut Friedl schreibt zum Feingehalt Die Spuren von Silber sind mit dem Kupfer in die Legierung geraten Das Gewicht der oben abgebildeten Munze betragt 0 4 Gramm der Durchmesser etwa 15 Millimeter und die Dicke 0 3 Millimeter Der Halser Pfennig zeigt den Bindenschild der Landgrafen von Leuchtenberg der von Buchstaben umgeben ist Bei einigen Stucken wurden sie u a auch als h a l s gedeutet Bei vielen Pfennigen befinden sich Bindenschild und Buchstaben im Dreipass Durch die massenhafte Pragung variieren die Stempel in der Ausfuhrung der Buchstaben und des Bindenschilds Dennoch sind sie heute meist selten anzutreffen da sie wegen ihres Wertverfalls kaum in Munzfunden vorkommen und kaum zur Schatzbildung verwendet wurden Siehe auchRoter Seufzer Kippertaler Kippermunzstatten Kursachsen EinzelnachweiseHelmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Regenstauf 2005 S 56 Bose Halser Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Regenstauf 2005 S 422 Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Regenstauf 2005 S 423 Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Regenstauf 2005 S 56 gest 1459 Friedrich von Schrotter N Bauer K Regling A Suhle R Vasmer J Wilcke Worterbuch der Munzkunde Berlin 1970 Nachdruck der Originalausgabe S 80 Bose Halser Helmut Friedl Die Munzen der Landgrafen von Leuchtenberg und Grafen von Hals Regenstauf 2003 S 15 Helmut Friedl Die Munzen der Landgrafen von Leuchtenberg und Grafen von Hals Regenstauf 2003 S 12 Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 S 343 Helmut Friedl Die Munzen der Landgrafen von Leuchtenberg und Grafen von Hals Regenstauf 2003 S 15 Verbot Munzkabinett im Stadtmuseum Ingolstadt Zum Munzverruf der Bosen Halser in Bayern Arnold Luschin von Ebengreuth Das Munzwesen in Osterreich ob und unter der Enns im ausgehenden Mittelalter In Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Jahrgang 15 16 1916 S 402 zobodat at PDF Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Regenstauf 2005 S 423 Umtausch Johannes Aventinus Des Hochgelerten weitberumbten Beyerischen Frankfurt am Main 1529 Darin Von der Muntz und Schinderling Umtausch 6 1 Johannes Aventinus Des Hochgelerten weitberumbten Beyerischen Frankfurt am Main 1529 Darin Von der Muntz und Schinderling Helmut Friedl Die Munzen der Landgrafen von Leuchtenberg und Grafen von Hals Regenstauf 2003 S 15 Halblinge stadtfuchs passau In der Burg Hals wurden die Bosen Halser gepragt Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Regenstauf 2005 S 56 Legierung Helmut Friedl Die Munzen der Landgrafen von Leuchtenberg und Grafen von Hals Regenstauf 2003 S 15 Umschriftsvarianten Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Regenstauf 2005 S 423 Sind heute selten

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