Carl Heinrich Christoph Jörres 10 Januar 1870 in Bremen 21 Oktober 1947 in Bremen war ein deutscher Landschaftsmaler Car
Carl Jörres

Carl Heinrich Christoph Jörres (* 10. Januar 1870 in Bremen; † 21. Oktober 1947 in Bremen) war ein deutscher Landschaftsmaler.
Biografie
Jörres war der Sohn eines Sattlers und Tapezierers, der am Herdentorsteinweg in Bremen ein Geschäft betrieb. Um 1893 unternahm er zwei längere Reisen, die ihn unter anderem nach Neapel und Budapest führten. Er arbeitete im Geschäft seines Vaters als Dekorateur. Seine Neigung zur Malerei verstärkte sich jedoch, und es kam zum Bruch mit seinem handwerklich orientierten Vater. Jörres war 1905/06 Schüler von Fritz Overbeck in Worpswede und in Bröcken bei Schönebeck. In den Wintermonaten von 1904/05 bis 1908/09 ließ er sich an der privaten Kunstschule von Moritz Heymann in München ausbilden, wo er u. a. von Hermann Groeber, der zugleich an der Münchner Akademie lehrte, unterrichtet wurde. In München beeindruckte ihn 1907 eine große Impressionismusausstellung.
Ab 1904 wohnte Jörres in Leuchtenburg und in Worpswede, und er lebte ab 1909 im Lilienthaler Ortsteil Oberende. Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat. An der Staatlichen Kunstgewerbeschule Bremen unterrichtete er im Jahre 1922 freie Perspektive. Um diese Zeit hatte er in Lilienthal sein Atelier, bis er das historische „Badehaus“ an der Wörpe bei Lilienthal bezog und in einem Ausstellungsraum seine Werke zeigte. Ab 1927 unterhielt er ein neues Atelier bei der Lilienthaler Klosterkirche. Seine Werke wurden auch in der Großen Kunstschau Worpswede und im Graphischen Kabinett in der Bremer Böttcherstraße verkauft.
1927 heiratete Carl Jörres die Malerin Henny Stolz (1899–1948), die Porträts, Stillleben und Interieurs schuf. Ihnen wurde die Tochter Felicia (1931–2006) geboren, die Kunsterziehung studierte und mit Bodo Wessels, zuletzt Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Bremen, verheiratet war.
Seit 1933 fuhr Jörres im Sommer regelmäßig an die Nordseeküste, und zwar auf die Insel Langeoog. Jörres malte vor allem in der Natur: Landschaften, Seestücke, Blumensträuße, seltener Porträts. In seiner Ölmalerei bevorzugte er häufig reinere, ungedämpfte Farbtöne, und er malte sowohl weitgehend realistisch als auch impressionistisch, zuweilen mit expressiven Tendenzen. Er stellte 1935 aus in Bremerhaven und 1936 in der Böttcherstraße in Bremen. 1937 bezog er ein Atelier in der Leimfabrik an der Wörpe. 1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ drei seiner Tafelbilder beschlagnahmt.
Seine Werke befinden bzw. befanden sich u. a. in der Kunsthalle Bremen, in der Kunsthalle Bremerhaven (Bauerngarten, 1925), im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg und im Provinzial-Museum Hannover (Gärtnerei, 1927), außerdem im Sitzungssaal der Regierung Stade (Die Vulkanwerft bei Blumenthal, 1928) und in der Deutschen Botschaft in Washington (Der Bremer Wall, 1926).
Mitgliedschaften
Jörres war seit 1919 Mitglied im „Bremer Künstlerbund“ und zeitweise in dessen Vorstand tätig. Er war außerdem in der Vereinigung Nordwestdeutscher Künstler, der Wirtschaftlichen Vereinigung Worpsweder Künstler und im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands. Er war Mitglied der Freimaurer.
Werke (Auswahl)
1937 als "entartet" beschlagnahmte Werke
- Schafe auf der Weide (Öl auf Leinwand, 71 × 73 cm; Kunsthalle Bremen; Verbleib unbekannt)
- Badende (Öl auf Leinwand, 71 × 81 cm, 1923; Kunsthalle Bremen; zerstört)
- Garten (Tafelbild, 1927; Provinzial-Museum Hannover; 1940 zur „Verwertung“ auf dem internationalen Kunstmarkt an den Kunsthändler Bernhard A. Böhmer; weiterer Verbleib unbekannt)
Weitere Werke (Auswahl)
- Weiße Rhododendren. Öl auf Pappe, 1905
- Garten vor einem weißen Haus, Öl auf Leinwand, um 1920
- Weidende Schafe und Badende Kinder, 1923, Bremen.
- Bauerngarten, 1925, Bremerhaven.
- Der Bremer Wall, 1926, Washington.
- Garten in Sommerhitze. Öl auf Leinwand, 1927
- Gärtnerei, 1927, Hannover.
- Die Vulkanwerft bei Blumenthal. Öl, 1928, Stade.
- Sommergarten mit Haus. Öl auf Leinwand, um 1932
- Spaziergang im Bürgerpark. Öl auf Pappe, um 1930
- Selbstbildnis. Öl auf Leinwand, um 1930
- Kühe auf weiter sonnenbeschienener Weide. Öl auf Leinwand, o. J.
- Abendsonne an der Wörpe. Öl auf Leinwand, o. J.
- Weg durch die Wiesen. Öl auf Holz, o. J.
- Von Carl Jörres gestaltete Notgeldscheine aus Lilienthal von 1921.
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Ehrungen
- Die Carl-Jörres-Straße in Lilienthal wurde nach ihm benannt.
Literatur
- Carl Jörres. In: Hans-Joachim Manske und Birgit Neumann-Dietzsch (Hrsg.): „entartet“ – beschlagnahmt. Bremer Künstler im Nationalsozialismus. Anlässlich der Ausstellung in der Städtischen Galerie Bremen vom 6. September bis 15. November 2009, Städtische Galerie Bremen, Bremen 2009, ISBN 978-3-938795-10-1; S. 76–79.
- Gedächtnisausstellung für drei Bremer Maler: Gustav Adolf Schreiber, Arnold Schmidt-Niechciol, Carl Jörres. Ausstellung Kunsthalle Bremen, 3. Juni bis 1. Juli 1962. [Ausstellungskatalog; Kataloggestaltung: Julius Kraft. Photos: Hermann Stickelmann]. Kunsthalle, Bremen 1962.
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Band: Ergänzungsband. A–Z. Edition Temmen, Bremen 2008, ISBN 978-3-86108-986-5, S. 93–94.
- Donata Holz: Carl Jörres: 1870–1947. Lilienthaler Kunststiftung Monika und Hans Adolf Cordes, Lilienthal 2004.
- Felicia Jörres-Wessels: Kindheit in Lilienthal: Erinnerungen an Carl Jörres und Henny Stolz. Eigenverlag, Bremen 1980.
Weblinks
- Carl Jörres (1872–1947) bei lot-tissimo
Einzelnachweise
- Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin.
Personendaten | |
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NAME | Jörres, Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Jörres, Carl Heinrich Christoph (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Landschaftsmaler |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1870 |
GEBURTSORT | Bremen |
STERBEDATUM | 21. Oktober 1947 |
STERBEORT | Bremen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Carl Heinrich Christoph Jorres 10 Januar 1870 in Bremen 21 Oktober 1947 in Bremen war ein deutscher Landschaftsmaler Carl Jorres Garten vor einem weissen Haus um 1920BiografieJorres war der Sohn eines Sattlers und Tapezierers der am Herdentorsteinweg in Bremen ein Geschaft betrieb Um 1893 unternahm er zwei langere Reisen die ihn unter anderem nach Neapel und Budapest fuhrten Er arbeitete im Geschaft seines Vaters als Dekorateur Seine Neigung zur Malerei verstarkte sich jedoch und es kam zum Bruch mit seinem handwerklich orientierten Vater Jorres war 1905 06 Schuler von Fritz Overbeck in Worpswede und in Brocken bei Schonebeck In den Wintermonaten von 1904 05 bis 1908 09 liess er sich an der privaten Kunstschule von Moritz Heymann in Munchen ausbilden wo er u a von Hermann Groeber der zugleich an der Munchner Akademie lehrte unterrichtet wurde In Munchen beeindruckte ihn 1907 eine grosse Impressionismusausstellung Ab 1904 wohnte Jorres in Leuchtenburg und in Worpswede und er lebte ab 1909 im Lilienthaler Ortsteil Oberende Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat An der Staatlichen Kunstgewerbeschule Bremen unterrichtete er im Jahre 1922 freie Perspektive Um diese Zeit hatte er in Lilienthal sein Atelier bis er das historische Badehaus an der Worpe bei Lilienthal bezog und in einem Ausstellungsraum seine Werke zeigte Ab 1927 unterhielt er ein neues Atelier bei der Lilienthaler Klosterkirche Seine Werke wurden auch in der Grossen Kunstschau Worpswede und im Graphischen Kabinett in der Bremer Bottcherstrasse verkauft 1927 heiratete Carl Jorres die Malerin Henny Stolz 1899 1948 die Portrats Stillleben und Interieurs schuf Ihnen wurde die Tochter Felicia 1931 2006 geboren die Kunsterziehung studierte und mit Bodo Wessels zuletzt Professor fur Erziehungswissenschaften an der Universitat Bremen verheiratet war Seit 1933 fuhr Jorres im Sommer regelmassig an die Nordseekuste und zwar auf die Insel Langeoog Jorres malte vor allem in der Natur Landschaften Seestucke Blumenstrausse seltener Portrats In seiner Olmalerei bevorzugte er haufig reinere ungedampfte Farbtone und er malte sowohl weitgehend realistisch als auch impressionistisch zuweilen mit expressiven Tendenzen Er stellte 1935 aus in Bremerhaven und 1936 in der Bottcherstrasse in Bremen 1937 bezog er ein Atelier in der Leimfabrik an der Worpe 1937 wurden in der Nazi Aktion Entartete Kunst drei seiner Tafelbilder beschlagnahmt Seine Werke befinden bzw befanden sich u a in der Kunsthalle Bremen in der Kunsthalle Bremerhaven Bauerngarten 1925 im Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg und im Provinzial Museum Hannover Gartnerei 1927 ausserdem im Sitzungssaal der Regierung Stade Die Vulkanwerft bei Blumenthal 1928 und in der Deutschen Botschaft in Washington Der Bremer Wall 1926 Mitgliedschaften Jorres war seit 1919 Mitglied im Bremer Kunstlerbund und zeitweise in dessen Vorstand tatig Er war ausserdem in der Vereinigung Nordwestdeutscher Kunstler der Wirtschaftlichen Vereinigung Worpsweder Kunstler und im Reichsverband Bildender Kunstler Deutschlands Er war Mitglied der Freimaurer Werke Auswahl 1937 als entartet beschlagnahmte Werke Schafe auf der Weide Ol auf Leinwand 71 73 cm Kunsthalle Bremen Verbleib unbekannt Badende Ol auf Leinwand 71 81 cm 1923 Kunsthalle Bremen zerstort Garten Tafelbild 1927 Provinzial Museum Hannover 1940 zur Verwertung auf dem internationalen Kunstmarkt an den Kunsthandler Bernhard A Bohmer weiterer Verbleib unbekannt Weitere Werke Auswahl Weisse Rhododendren Ol auf Pappe 1905 Garten vor einem weissen Haus Ol auf Leinwand um 1920 Weidende Schafe und Badende Kinder 1923 Bremen Bauerngarten 1925 Bremerhaven Der Bremer Wall 1926 Washington Garten in Sommerhitze Ol auf Leinwand 1927 Gartnerei 1927 Hannover Die Vulkanwerft bei Blumenthal Ol 1928 Stade Sommergarten mit Haus Ol auf Leinwand um 1932 Spaziergang im Burgerpark Ol auf Pappe um 1930 Selbstbildnis Ol auf Leinwand um 1930 Kuhe auf weiter sonnenbeschienener Weide Ol auf Leinwand o J Abendsonne an der Worpe Ol auf Leinwand o J Weg durch die Wiesen Ol auf Holz o J Von Carl Jorres gestaltete Notgeldscheine aus Lilienthal von 1921 EhrungenDie Carl Jorres Strasse in Lilienthal wurde nach ihm benannt LiteraturCarl Jorres In Hans Joachim Manske und Birgit Neumann Dietzsch Hrsg entartet beschlagnahmt Bremer Kunstler im Nationalsozialismus Anlasslich der Ausstellung in der Stadtischen Galerie Bremen vom 6 September bis 15 November 2009 Stadtische Galerie Bremen Bremen 2009 ISBN 978 3 938795 10 1 S 76 79 Gedachtnisausstellung fur drei Bremer Maler Gustav Adolf Schreiber Arnold Schmidt Niechciol Carl Jorres Ausstellung Kunsthalle Bremen 3 Juni bis 1 Juli 1962 Ausstellungskatalog Kataloggestaltung Julius Kraft Photos Hermann Stickelmann Kunsthalle Bremen 1962 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon Band Erganzungsband A Z Edition Temmen Bremen 2008 ISBN 978 3 86108 986 5 S 93 94 Donata Holz Carl Jorres 1870 1947 Lilienthaler Kunststiftung Monika und Hans Adolf Cordes Lilienthal 2004 Felicia Jorres Wessels Kindheit in Lilienthal Erinnerungen an Carl Jorres und Henny Stolz Eigenverlag Bremen 1980 WeblinksCarl Jorres 1872 1947 bei lot tissimoEinzelnachweiseDatenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Normdaten Person GND 11871225X lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 266983295 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jorres CarlALTERNATIVNAMEN Jorres Carl Heinrich Christoph vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher LandschaftsmalerGEBURTSDATUM 10 Januar 1870GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 21 Oktober 1947STERBEORT Bremen