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Das Charlottenburger Tor ist ein neobarocker Torbau an der Straße des 17 Juni im Berliner Ortsteil Charlottenburg Erbaut

Charlottenburger Brücke

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Charlottenburger Brücke
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Das Charlottenburger Tor ist ein neobarocker Torbau an der Straße des 17. Juni im Berliner Ortsteil Charlottenburg. Erbaut 1907–1908 nach Entwürfen von Bernhard Schaede, wurde es bei der Verbreiterung der Ost-West-Achse 1937–1938 auseinandergerückt. Das aus monumentalen Kolonnaden, Kandelabern und Figurengruppen bestehende Bauensemble diente ursprünglich als Eingangstor zur einstmals eigenständigen Großstadt Charlottenburg und bildet das Pendant zum Brandenburger Tor.

Zuletzt wurden 2004–2007 die Kolonnaden mit den erhaltenen Standbildern König Friedrichs I. und Königin Sophie Charlottes von Heinrich Baucke saniert und 2007–2010 die nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragenen Kandelaber wiederaufgebaut. Die bekrönenden Pferde- und Hirschgruppen von Georg Wrba wurden bisher nicht wiederhergestellt.

Vorgeschichte

Steuerhäuser

Bereits 1856 wurde diese Stelle am Westrand des Großen Tiergartens das erste Mal architektonisch gestaltet, als nach Entwürfen von Friedrich August Stüler zwei im Abstand von 15 Metern einander gegenüberstehende Steuerhäuser errichtet wurden. Das eine Steuerhaus diente als Zollhaus für Schlacht- und Mahlsteuer, das andere als Einnahmestelle für das Chausseegeld. Beide Steuerhäuser waren zueinander symmetrisch. Ihre Fronten waren mit einer kleinen, offenen, jedoch an den Seiten geschlossenen Vorhalle gestaltet. Drei Rundbögen ruhten auf den Außenwänden und auf jeweils zwei dorischen Säulen. Diese Säulen aus Sandstein wurden aus einem Stück gefertigt. An den zurückliegenden Wänden der Vorhalle waren jeweils drei runde Reliefs angebracht, auf denen kniende weibliche Gestalten dargestellt waren. Diese Reliefs unterschieden auch die Häuser. Am nördlichen symbolisierten sie Technik, Kriegswesen und Verkehr, am südlichen Wissenschaft, Bau- und Bildkunst.

Nachdem die in den Steuerhäusern erhobenen Abgaben abgeschafft worden waren, benötigte die Steuerverwaltung die Häuser nicht mehr und vermietete sie. Für den ansteigenden Verkehr zum Ende des 19. Jahrhunderts stellte der nur 15 m breite Durchlass zwischen den Häusern jedoch immer mehr einen Engpass dar. Deshalb wurden zu dieser Zeit die Seitenwände der Vorhallen entfernt, sodass diese als Arkadengang nutzbar wurden.

Im Rahmen der Baufeldfreimachung für den Neubau des Charlottenburger Tores wurde das nördliche Steuerhaus 1905 und das südliche 1907 abgebrochen. Die sechs runden Reliefs sowie die vier dorischen Säulen wurden gesichert und der Technischen Hochschule übergeben. Die Säulen wurden als Anschauungsstücke für den architektonischen Unterricht im Hof der Hochschule aufgestellt, wo sich bereits eine Sammlung von Berliner Bauresten befand und auch heute noch befindet. Der Standort der Säulen war seit der Aufstellung 1908 an den rückwärtigen Ausgängen des Hauptgebäudes. Anfangs standen sie beidseits der Türen und dienten als Auflage für Rankspaliere. Heute stehen sie jeweils nebeneinander, den Längsenden des Gebäudes zugewandt. Die Säulen stehen heute unter Denkmalschutz.

Planung des Tores

Erster Wettbewerb

Im Februar 1900 initiierte der Magistrat der Stadt Charlottenburg einen „Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die künstlerische Ausgestaltung der Charlottenburger Brücke“. Ziel war es, im Zusammenhang mit dem ohnehin notwendigen Ersatz der hölzernen Klappbrücke eine repräsentative Eingangssituation an der Chaussee von Berlin zu schaffen, die der gestiegenen Bedeutung Charlottenburgs gerecht würde, das damals ein höheres Steueraufkommen als Berlin hatte. Die Steuerhäuser wurden bewusst zur Disposition gestellt. Es gingen 52 Entwürfe ein. Die große Anzahl an Entwürfen stand jedoch im Gegensatz zur Qualität. Die Berliner Architekturwelt verdeutlichte an diesem Fall das Problem der offenen Architekturwettbewerbe: „Es wiederholt sich hier der bei den meisten Wettbewerben der letzten Jahre zu Tage getretene Vorgang, dass sich an die Aufgabe viele unreife, manchmal noch auf der untersten Stufe künstlerischer Ausbildung stehende Kräfte heranwagen, die das Gebiet des öffentlichen Wettbewerbs als einen willkommenen Tummelplatz ansehen.“ So legte zwar das Preisgericht drei Preise fest und empfahl noch drei weitere Entwürfe zum Ankauf, erklärte aber, dass „weder die drei preisgekrönten, noch die drei zum Ankauf empfohlenen Entwürfe […] in ihrer vorliegenden Form zur Ausführung geeignet [sind].“

Die Entwürfe unterteilten sich in zwei Hauptgruppen, von denen die erste die Straße mit einem Tor überbauen und die zweite die Straßenränder betonen wollte. Während die Stadt Charlottenburg eine Straßenrandbetonung favorisierte, zeichnete die Jury einen Torentwurf mit dem ersten Preis aus. Dieser wurde dem Architekten Friedrich Pützer aus Darmstadt zugesprochen. Pützer entwarf ein stadttorartiges Gebäude mit einem 17 m breiten und 11 m hohen Korbbogen für die Fahrbahn und zwei kleineren Bögen für die Fußwege. An der nördlichen Seite des Tores wuchs ein Turm empor, an den sich nach Westen hin eine Säulenhalle mit Freitreppe anschloss.

Der zweite Preis ging an einen Entwurf, der den Straßenrand betonte, entworfen von Josef Welz, und der dritte an eine Torüberbauung, entworfen von Karl Winter. Auch innerhalb des Preisgerichts war man über die grundsätzliche Gestaltung unterschiedlicher Meinung. Für das weitere Vorgehen empfahl das Preisgericht, „den drei Siegern in einem engeren Wettbewerb die Aufgabe zu stellen, den Entwurf nach zwei Richtungen hin aufs neue zu bearbeiten, und zwar einmal mit einer Ueberbauung der Hauptstrasse durch ein Thor, zum anderen durch eine architektonische Betonung der Strassenränder mit entsprechender künstlerischer Vorbereitung und Anpassung an die landschaftliche Umgebung.“

Zweiter Wettbewerb

Die Stadt Charlottenburg entschloss sich endgültig gegen eine Torüberbauung. Unter dieser Vorgabe wurde der vom Preisgericht vorgeschlagene engere Wettbewerb durchgeführt. Aber auch der Anfang 1901 abgeschlossene engere Wettbewerb brachte kein Resultat, mit dem sich die Stadtverordneten und Magistratsmitglieder in Charlottenburg zufriedengaben. Auch eine nochmalige Überarbeitung seines Entwurfes durch Friedrich Pützer änderte an dieser Situation nichts.

Bemerkenswert ist allerdings ein weiterer Entwurf, der außerhalb des Wettbewerbs vom Berliner Architekten Bruno Jautschus vorgestellt wurde, in dem dieser bereits Elemente des später umgesetzten Baus vorwegnahm.

Bau des Tores

Unbefriedigt von den Wettbewerbsergebnissen beauftragte Charlottenburg letztlich seine eigenen Bauämter für Hoch- und Tiefbau unter Berücksichtigung der erworbenen Entwürfe, einen endgültigen Bauentwurf aufzustellen. Diese sollten dann mit der architektonischen Ausgestaltung der Anlage einen namhaften Bildhauer beauftragen. Die Berliner Architekturwelt kommentierte das Scheitern des Wettbewerbs lakonisch: „Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, hätte es wahrlich nicht des Aufwandes eines großen Wettbewerbs bedurft!“

Mit dem Neubau der Charlottenburger Brücke wurde 1904 begonnen. An ihrer Stelle befand sich früher eine hölzerne Klappbrücke über den Landwehrkanal, die im Besitz des preußischen Staates war. Seit 1897 plante die Königliche Wasserbauverwaltung diesen Engpass sowohl für den Schiffs- als auch für den Straßenverkehr durch einen Neubau zu beseitigen. Verhandlungen mit der Stadt Charlottenburg führten im Jahr 1900 zur Übernahme der Brücke in den Besitz Charlottenburgs, da Charlottenburg im Zusammenhang mit einem Brückenneubau plante, diesen Bereich neu zu gestalten.

Die 55 Meter breite Brücke überspannte den Landwehrkanal auf einer Breite von 26 Metern mit einem Gewölbe und wurde einschließlich der Flügelmauern und Uferabschlüsse im März 1907 fertiggestellt. Weitere zwei Jahre benötigten die Aufbauten für das Charlottenburger Tor. Insgesamt kostete die gesamte Neuanlage 1,572 Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 11,74 Millionen Euro). Die Bauleitung der Gesamtanlage lag in den Händen von Hermann Zangemeister. Im Deutschen Technikmuseum in Berlin-Kreuzberg befindet sich ein maßstabsgetreues Modell des Tores.

Architektur

Die architektonische Gestaltung der Brücke wurde nach dem Scheitern des Wettbewerbs dem nicht am Wettbewerb beteiligten Architekten Bernhard Schaede übertragen. Auch dieser fertigte nacheinander noch drei stark unterschiedliche Entwürfe an, bis ein die Charlottenburger Stadtverwaltung zufriedenstellender Entwurf gefunden war, der auch die Zustimmung von Kaiser Wilhelm II. fand. Grundsteinlegung für das Tor war am 6. Mai 1907.

Schaedes Torentwurf bestand aus drei Elementen, die aus Ettringer Tuffstein gefertigt wurden. Hauptteil waren zwei leicht gekrümmte Säulenhallen, die sich auf beiden Seiten des Fahrdamms in einem Abstand von 15 m gegenüberstanden. Sie endeten neben dem Fahrdamm mit jeweils einem kräftigen pylonartigen Mauerkörper. Den Abschluss zur fahrbahnabgewandten Seite bildeten kurze Mauern. Beide Enden der Säulenhallen besaßen schmückende Aufbauten. Die Formensprache lehnte sich am strengen Barock an und wird heute dem Neobarock zugeordnet. Während der Fahrdamm zwischen den beiden Säulenhallen lag, führten die auf jeder Straßenseite getrennt angelegten Fuß- und Reitwege durch die Säulenhallen hindurch. Die Straßenbahngleise, hier ein Teilstück der ersten Pferde-Straßenbahn Deutschlands, lagen mit beiden Gleisen am nördlichen Rand des Fahrdamms.

Den Säulenhallen aus Richtung Charlottenburg vorgelagert wurde auf jeder Straßenseite ein 20 m hoher, reich geschmückter Kandelaber für die Aufnahme der Bogenlampen aufgestellt. Abgeschlossen wurde die künstlerische Anlage durch die Gestaltung der Brückenbrüstungen. Diese wurden an den Charlottenburg zugewandten Enden auf Höhe der Kandelaber stark hochgezogen und schlossen in einem kleinen Pylon. An der nordwestlichen Ecke der Brücke wurde eine unterirdische Bedürfnisanstalt angelegt, wobei die Zugangstreppen und Räume ebenfalls von Bernhard Schaede entworfen wurden.

Figuren

Bereits in seinem ersten Entwurf sah Schaede die Darstellung von Friedrich I. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte am Tor vor, zunächst jedoch nur als Reliefportraits. In seinem dritten Entwurf hat er sich dann erstmals zu ganzfigürlichen Standbildern in menschlicher Größe durchgerungen. Wilhelm II. erschienen jedoch auch diese Darstellungen nicht ausreichend majestätisch, woraufhin der Bildhauer Heinrich Baucke einen entsprechenden Auftrag erhielt. Er schuf die beiden etwa fünf Meter hohen herrisch-pompösen Bronzestatuen, die an der Außenseite des Tores aufgestellt, die in Charlottenburg ankommenden Reisenden beeindrucken sollten. Im Gegensatz zur Torgestaltung fanden die Statuen nicht den Beifall der Fachwelt. Das Zentralblatt der Bauverwaltung schrieb: „Beide erscheinen unter den hoch über ihnen schwebenden Baldachinen sehr gedrungen, der Umriss der dunklen Bronzemassen von weitem fast unförmlich durch die bauschig und breit herabfallenden Mäntel. […] Leider liegen fast alle zur Betrachtung der Denkmäler günstigen Standpunkte auf Fahrdämmen.“

Auf den der Straße zugewandten Steinpfeilern befanden sich ursprünglich zwei vom Bildhauer Georg Wrba geschaffene Bronzeplastiken, deren Verlust seit 1945 dem Gesamtbild des Bauwerks schadet. Die nördliche Figur stellte eine auf einem Hirsch reitende Frau dar, über deren Kopf ein Schleier wehte; die südliche Figur einen auf einem Pferd reitenden Mann, der Schild und Schwert in der Hand hielt. Das Zentralblatt der Bauverwaltung kommentierte die beiden Bronzeplastiken mit den Worten „Es ist nicht leicht, diese verschlungenen Leiber zu entwirren, und ihre Bedeutung zu finden noch schwerer“.

Geschichte bis 1990

Versetzung

Im Sommer 1937 erhielt das Tiefbauamt der Stadt Berlin vom Generalbauinspektor Albert Speer den Auftrag, die Ost-West-Achse im Rahmen des nationalsozialistischen Ausbauprogramms der Hauptstadt bis zum April 1939 auf eine Fluchtlinienbreite von 50 m zu bringen. Die größte Schwierigkeit hierbei bot der Umbau der Charlottenburger Brücke. Speer forderte nämlich auch, dass der 1 1⁄2 m hohe Buckel, der 1904 aufgeschüttet worden war, um unter der Charlottenburger Brücke eine größere Durchfahrtshöhe für Schiffe zu erreichen, zu beseitigen sei. Das Tor, das bisher ein Brechpunkt in der Sichtachse war, sollte genau dies nicht mehr sein. Ebenfalls der Sichtachse geopfert wurde die Straßenbahn in der Ost-West-Achse, da vor allem die Oberleitung als störend empfunden wurde.

Um gleichzeitig den Anforderungen Speers auch der Forderung der Reichswasserstraßenverwaltung nach einer Verbesserung der Durchfahrtsverhältnisse unter der Charlottenburger Brücke nachzukommen, wurde die alte Charlottenburger Bogenbrücke abgetragen und durch einen Neubau ersetzt. Dieser wies nur eine Bauhöhe von 95 cm auf, was das absolute Mindestmaß der damaligen Bautechnik darstellte. So konnte für die Schifffahrt eine Durchfahrtshöhe von 3,30 m auf einer Breite von 25 m erreicht werden. Um die geforderten Fahrbahnbreiten aufnehmen zu können, wurde die neue Brücke nach Süden hin um zehn Meter breiter als das Vorgängerbauwerk ausgeführt. Sie befindet sich am Kanalkilometer 1,20 und hat eine lichte Höhe von 3,56 m, was für die Ausflugsschiffe von Bedeutung ist.

Der Neubau der Brücke einschließlich des Abtragens der Rampen ließ sich nur bewerkstelligen, indem das gesamte Charlottenburger Tor abgebaut wurde. Die Wiederaufstellung erfolgte dann auch gleich in einem auf 33 m vergrößerten Abstand der Säulenhallen, der die Durchführung der beiden 14,50 m breiten Fahrbahnen und des vier Meter breiten Mittelstreifens ermöglichte. Um eine architektonische Einheit der neuen Brücke mit dem Tor zu erreichen, wurden die Brüstungen in Tuffstein ausgeführt und das Brückenbauwerk mit Sandstein verkleidet. Bernhard Schaede, der Architekt des Tores, war bei dieser Arbeit als leitender Mitarbeiter beteiligt.

Für die Straßenbeleuchtung wurden entlang der gesamten Ost-West-Achse von Speer entworfene Straßenleuchten aufgestellt. Weiterer Strombedarf bestand durch die Beleuchtung der beim Ausbau mit berücksichtigten festlichen Ausschmückung des Straßenzugs. Zur Stromversorgung dieser Anlagen wurden neun unterirdische Netz- und Schaltstationen angelegt. Eine davon wurde in direkter Nachbarschaft der nördlichen Säulenhalle des Charlottenburger Tores errichtet. Der Zugang zur Wartungstreppe in das Tor diente gleichzeitig als Zugang zu dieser Netz- und Schaltstation.

Im Rahmen der festlichen Schmückung der Straße wurde von den Nationalsozialisten das Tor als Fahnenhalter „missbraucht“. Überdimensionierte Hakenkreuzfahnen wurden bei entsprechenden Anlässen zwischen den Säulen und quer zur Fahrbahn an den Stirnseiten der Säulenhallen aufgehängt.

Kriegszerstörung und Wiederaufbau

Während der Schlacht um Berlin im Zweiten Weltkrieg drang die 1. polnische Infanterie-Division „Tadeusz Kościuszko“ Ende April 1945, von Charlottenburg kommend, auf den Tiergarten vor und lieferte sich am Landwehrkanal Gefechte mit deutschen Truppen. Auf der Charlottenburger Brücke sollten zahlreiche Panzersperren ein Vordringen der Roten Armee behindern. Bei den Kämpfen um die Brücke wurde die Westseite des Charlottenburger Tores besonders schwer beschädigt. Nach dem Krieg erfolgte nur eine notdürftige Instandsetzung. Die Plastiken von Georg Wrba wurden zwischen Februar und Mai 1945 demontiert und gelten seitdem als verschollen.

In den Jahren 1968 und 1970 wurden die noch vorhandenen kriegsbedingten Schäden behoben. Bei der Einsetzung von nachgefertigten Steinelementen wurde erstmals ein Verfahren angewandt, bei dem die Teile nicht in klassischer Weise verdübelt, sondern mit einem Klebstoff auf Kunststoffbasis angeklebt wurden. Dieser Klebstoff verlor jedoch im Laufe der Zeit seine Wirkung und 30 Jahre später fielen hierdurch erste angesetzte Teile herab. Die beiden schwer beschädigten steinernen Kandelaberpfeiler wurden nicht wieder aufgebaut. Die Reste wurden abgebrochen.

Wettbewerb

Das Bezirksamt Charlottenburg plante 1986 in Zusammenarbeit mit dem Landeskonservator auf dem Charlottenburger Tor an Stelle der verschollenen Wrba-Figurengruppen moderne Plastiken aufzustellen. Ziel war es durch eine Überhöhung der Türme die durch die Auseinanderrückung verloren gegangene Torwirkung wieder zu verstärken. Der Senator für Bau- und Wohnungswesen lobte zur Findung geeigneter Entwürfe einen engeren Wettbewerb aus. Vier Künstler wurden zur Abgabe von Entwürfen aufgefordert. Denis Oppenheim bekam im August 1986 den ersten Preis zugesprochen. In der Jury herrschten allerdings durchaus unterschiedliche Meinungen über die Einpassung der sehr modernen Plastiken in die historische Architektur und den umgebenden Stadtraum. Auch der Landeskonservator meldete solche Bedenken an. Zu einer Umsetzung ist es dann letztlich nicht gekommen.

Restaurierung

Im Vorfeld zur 750-Jahr-Feier Berlins im Jahr 1987 wurde die Oberfläche des Charlottenburger Tores hydrophobisch versiegelt. Das Ziel war, die Poren des Tuffsteins an der Oberfläche zu versiegeln und somit ein weiteres Eindringen des Wassers in das Gestein zu verhindern. Die Festigung der Gesteinsoberfläche führte aber nicht zum erhofften Schutz des Gebäudes. Vielmehr lösten sich die gehärteten Schichten auf dem durchfeuchteten Untergrund und fielen ab.

Geschichte seit 1990

Restaurierung des Tores

Durch ein Gutachten der Stiftung Denkmalschutz Berlin wurde dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf 2003 der schlechte bauliche Zustand des Charlottenburger Tores verdeutlicht. In diesem Gutachten wurde auch festgestellt, dass einzelne Elemente des Tores nicht mehr sicher verankert waren und herabzustürzen drohten. Daraufhin wurden Fuß- und Radwege unter dem Tor kurzfristig gesperrt. Erst nach der Beseitigung loser Steine durch Mitarbeiter des Bauamtes wurden sie wieder freigegeben.

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf sah sich aus finanziellen Gründen nicht selbst in der Lage, das Tor zu restaurieren. Im Mai 2004 wurde deshalb ein Vertrag mit der Stiftung Denkmalschutz Berlin unterzeichnet, die die Sanierung bis 2007 durchführte. Die Finanzierung der Restaurierung erfolgte durch die Einhausung des Baugerüstes, das sich im Gegensatz zum eigentlichen Tor auch quer über die Straße erstreckte, mit zwei 3500 m² großen Werbeplanen.

Nach dem Aufbau der Baugerüste erfolgte eine dezidierte Schadenserhebung. Jeder einzelne Stein wurde begutachtet und das Tor mit 20 Millionen Messpunkten millimetergenau dokumentiert. Im Rahmen der Sanierung wurde der alte Fugenmörtel entfernt und durch einen neuen, farblich passenden ersetzt, der extra von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung entwickelt wurde. Notwendige Ausbesserungen an den Steinen wurden vorgenommen und 71 schadhafte Tuffsteinsegmente durch Kopien ersetzt. Schließlich wurde der gesamte Bau durch Abstrahlen mit Aluminiumgranulat gereinigt. Um zukünftig die Probleme durch in das Gestein eindringendes Regenwasser zu reduzieren, wurden Entwässerungen eingebaut und fehlende kupferne Abdeckbleche auf den waagerechten Gesimsen ersetzt.

Nach 32-monatiger Sanierungsdauer fand am 22. Februar 2007 die Bauabnahme durch den Eigentümer, den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, statt. Am 6. Mai 2007, dem 100-jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung, sollte offiziell der Abschluss der Arbeiten gefeiert werden. Die Kosten beliefen sich auf 1,8 Millionen Euro.

Rekonstruktion der Kandelaber

Als Nächstes wurden die im Krieg zerstörten und 1970 endgültig abgebrochenen 22 Meter hohen Bogenlichtkandelaber 2007–2010 wieder neu errichtet. Der Vertrag zwischen Charlottenburg-Wilmersdorf und der Stiftung Denkmalschutz Berlin, die wieder die Arbeiten ausführte, wurde am 11. Januar 2007 unterzeichnet. Die Finanzierung erfolgt wiederum durch Vermietung der Baugerüste als Werbeflächen. Die Rekonstruktion wurde am 30. April 2010 abgeschlossen. Die Bronzegussringe, die ein Drachenrelief darstellen, haben einen Durchmesser von 4,5 m und ein Gewicht von jeweils einer Tonne.

Weiterhin wurde auf Initiative des Freundeskreises Charlottenburger Tor die sogenannte „Bastion“, das Rondell auf der Südseite des Tores, umgestaltet. Es wurden Sitzgelegenheiten errichtet und die steinerne Brüstung wurde durch ein offenes Brückengeländer ersetzt, das den Blick auf den Landwehrkanal freigibt. Die Brückenoberfläche wurde nach Vorbild des Pariser Platzes neu gepflastert. Weitere Gestaltungsideen des Freundeskreises betrafen die Grünflächen in unmittelbarer Tornähe, die Beleuchtung und das Brückengeländer.

Der Bereich des Charlottenburger Tores ist eine mittlerweile mehrfach überformte Fläche. Die Zeitschicht der Steuerhäuser ist an keiner Stelle mehr sichtbar. Erhalten sind allerdings Elemente von 1909 mit der originalen Bausubstanz des Tores, aber auch zahlreiche Elemente von 1939, wie die Brückenbrüstungen und die Speer’schen Straßenleuchten.

Mit einer originalgetreuen Wiederherstellung des Tores ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen, da hierzu auch das Zusammenrücken auf den historischen Abstand von 14,50 m notwendig wäre, um die von Schaede beabsichtigte Torwirkung wiederherzustellen. So wurden auch die Nachbauten der Bogenlichtkandelaber an den Orten der Umsetzung des Tores (1939) errichtet.

Tormuseum

In dem bei den Restaurierungsarbeiten „wiederentdeckten“ Raum der Netz- und Schaltstelle, der ehemals der Stromversorgung für die Straßenbeleuchtung diente, richtete der Freundeskreis Charlottenburger Tor, der bei der Stiftung Denkmalschutz Berlin angesiedelt ist, ein Tormuseum ein. In den beiden Räumen werden historische Ansichten und Pläne des Tores und der Brücke ausgestellt. Die Plattform auf dem Nordflügel des Tores kann samstags zwischen 13 und 15 Uhr bestiegen werden. Die Stiftung Denkmalschutz Berlin hat dafür vom Bezirksamt ein kostenloses Nutzungsrecht bis Ende 2021 zugesichert bekommen.

Literatur

  • Helmut Engel (Red.): Das Charlottenburger Tor. Übersehenes Baudenkmal am Straßenrand? Stiftung Denkmalschutz, Berlin 2004 (Stiftung Denkmalschutz Berlin, Heft 6, ZDB-ID 2146850-3).
  • Iselin Gundermann, Helmut Engel (Red.): Das Charlottenburger Tor – 30. April 1945. Ort der Deutschen Geschichte. Stiftung Denkmalschutz, Berlin 2005 (Stiftung Denkmalschutz Berlin, Heft 6).
  • Helmut Engel: Das Charlottenburger Tor. Tor zu einer der „schönsten Straßen der Welt“. Stiftung Denkmalschutz Berlin, Berlin 2005, ISBN 3-00-016993-8 (Meisterwerke der Berliner Baukunst, Band 5).

Weblinks

Commons: Charlottenburger Tor – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag 09096448 in der Berliner Landesdenkmalliste
  • Stiftung Denkmalschutz Berlin
  • Charlottenburger Tor. In: Bezirkslexikon des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf
  • Hainer Weißpflug: Charlottenburger Brücke. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2005, ISBN 3-7759-0479-4 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009). 

Einzelnachweise

  1. Julius Kohte: Die Steuerhäuser der Charlottenburger Brücke. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 94, 1908, S. 625 (zlb.de). 
  2. F. Schultze: Der Wettbewerb für die künstlerische Ausgestaltung der Charlottenburger Brücke. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 53, 1900, S. 322–324 (zlb.de).  (Fortsetzung). In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 55, 1900, S. 336–338 (zlb.de). 
  3. Die Akzisemauer stirbt vor der Akzise. In: berlin-magazin.info. Abgerufen am 31. Dezember 2022. 
  4. Dorische Sandsteinsäulen. In: bildhauerei-in-berlin.de. Abgerufen am 31. Dezember 2022. 
  5. Eintrag der Säulen der Steuerhäuser in der Berliner Landesdenkmalliste
  6. Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die künstlerische Ausgestaltung der Charlottenburger Brücke. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 14, 1900, S. 80 (zlb.de). 
  7. Ernst Spindler: Der Wettbewerb um die Charlottenburger Brücke. In: Berliner Architekturwelt, 3. Jg., Heft 8, November 1900, S. 277–286
  8. Ernst Spindler: Engerer Wettbewerb um die Charlottenburger Brücke. In: Berliner Architekturwelt, 4. Jg., Heft 3, Juni 1901, S. 78–85
  9. Der Wettbewerb um den Neubau der Charlottenburger Brücke. In: Berliner Architekturwelt, 3. Jg., Heft 12, März 1901, S. 455
  10. Brüstlein: Der Neubau der Charlottenburger Brücke. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 43, 1909, S. 290–293 (zlb.de). 
  11. Hermann Zangemeister: Die unterirdischen Bedürfnisanstalten in Charlottenburg. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 3, 1911, S. 12–15 (zlb.de). 
  12. Sophie Charlotte und ihr Schloß. Katalog der Ausstellung „Sophie Charlotte und Ihr Schloß. Ein Musenhof des Barock in Brandenburg-Preußen“ der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg im Schloss Charlottenburg, Berlin vom 6. November 1999 bis zum 30. Januar 2000. Prestel Verlag, München 1999. ISBN 3-7913-2225-7.
  13. Die Restaurierung des Charlottenburger Tors. (Memento vom 23. Juli 2013 im Internet Archive)
  14. Information des Wasserstraßenamtes Berlin zu den Brücken des LWK
  15. H. Langer: Der Ausbau der Berliner Ost-West-Achse vom Brandenburger Tor bis zum Mussolini-Platz. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 47, 1939, S. 1133–1147. 
  16. H. Langer: Die Berliner Ost-West-Achse als Verkehrsstraße. In: Verkehrstechnik, 20. Jg., Heft 17, 5. September 1939, S. 409–415
  17. Claudia Fuchs: Charlottenburger Tor wird erforscht. In: Berliner Zeitung, 27. September 2005
  18. Stefan Grell: Schadensbilder. Denkmalspiegel (Vierteljahresblatt für Denkmalschutz und Denkmalpflege), 3. Jg., Nr. 1, Januar 2005, stiftung-denkmalschutz-berlin.de (Memento des Originals vom 27. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 (PDF; 300 kB)
  19. Charlottenburger Tor/Engerer Wettbewerb Kunst im Stadtraum: Ausschreibung. Hrsg.: Senator für Bau- und Wohnungswesen, Berlin 1986
  20. Charlottenburger Tor/Engerer Wettbewerb Kunst im Stadtraum: Protokoll des Preisgerichts und Bericht der Vorprüfung. Hrsg.: Senator für Bau- und Wohnungswesen, Berlin 1986
  21. Antwort von Dr. Stimmann für die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vom 16. April 2003 auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Christa Müller (SPD) Restaurierung Charlottenburger Tor vom 13. März 2003, parlament-berlin.de (PDF; 97 kB)
  22. Carolin Brühl: Charlottenburger Tor verfällt: Gefahr durch lockere Steine / Sanierung nötig – Stadtrat lässt Gehweg sperren. (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive) In: Berliner Morgenpost, 1. März 2003
  23. Claudia Fuchs: Ein Modell aus 20 Millionen Daten. In: Berliner Zeitung, 18. Oktober 2004
  24. Claudia Fuchs: Die Vase kam scheibchenweise / Der südliche Flügel vom Charlottenburger Tor ist saniert / Bis Jahresende soll alles fertig sein. In: Berliner Zeitung, 27. Juli 2006
  25. Charlottenburger Tor ist fertig. Pressemitteilung des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf, 26. Februar 2007
  26. Vertragsunterzeichnung zur Wiederherstellung der historischen Kandelaber auf der Charlottenburger Brücke. Pressemitteilung des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf, 11. Januar 2007
  27. Rekonstruktion des Drachenreliefs. bronzegiesserei.net
  28. Brigitte Schmiemann: Die Hüllen fallen noch dieses Jahr / Charlottenburger Tor: Freundeskreis will Kellerräume für Ausstellung nutzen. (Memento vom 1. Dezember 2006 im Internet Archive) In: Berliner Morgenpost, 27. Oktober 2006
  29. Birgitt Eltzel: Charlottenburger Tor läßt bald die Hüllen fallen / Kleine Verzögerungen bei den Sanierungsarbeiten. In: Berliner Zeitung, 11. Januar 2007
Brücken über den Landwehrkanal

(stromabwärts; die kursiv geschriebenen Namen sind Brücken, die nicht mehr existieren)
Obere Freiarchenbrücke | Schlesische Brücke |  | Treptower Brücke |  | Wiener Brücke | Thielenbrücke |  |  | Admiralbrücke | Baerwaldbrücke |  |  | Hallesche-Tor-Brücke (eh. Belle-Alliance-Brücke) | Mehringbrücke | Großbeerenbrücke |  | Möckernbrücke | Anhalter Steg |  |  | Köthener Brücke |  |  | Potsdamer Brücke (eh. Victoriabrücke) | (eh. Von-der Heydt-Brücke) | Hiroshimasteg | Herkulesbrücke | Corneliusbrücke | Lichtensteinbrücke | Rosa-Luxemburg-Steg |  |  |  |  | Charlottenburger Brücke |  | Dovebrücke

52.51333333333313.331388888889Koordinaten: 52° 30′ 48″ N, 13° 19′ 53″ O

Dieser Artikel wurde am 14. Mai 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 06:16

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Das Charlottenburger Tor ist ein neobarocker Torbau an der Strasse des 17 Juni im Berliner Ortsteil Charlottenburg Erbaut 1907 1908 nach Entwurfen von Bernhard Schaede wurde es bei der Verbreiterung der Ost West Achse 1937 1938 auseinandergeruckt Das aus monumentalen Kolonnaden Kandelabern und Figurengruppen bestehende Bauensemble diente ursprunglich als Eingangstor zur einstmals eigenstandigen Grossstadt Charlottenburg und bildet das Pendant zum Brandenburger Tor Charlottenburger Tor mit der Charlottenburger Brucke uber dem LandwehrkanalBlick durch das Charlottenburger Tor von der Strasse des 17 Juni zum Ernst Reuter Platz Zuletzt wurden 2004 2007 die Kolonnaden mit den erhaltenen Standbildern Konig Friedrichs I und Konigin Sophie Charlottes von Heinrich Baucke saniert und 2007 2010 die nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragenen Kandelaber wiederaufgebaut Die bekronenden Pferde und Hirschgruppen von Georg Wrba wurden bisher nicht wiederhergestellt VorgeschichteSteuerhauser Saulen der ehemaligen SteuerhauserAnsicht des sudlichen Steuerhauses um 1900Aufriss des sudlichen Steuerhauses um 1900 Bereits 1856 wurde diese Stelle am Westrand des Grossen Tiergartens das erste Mal architektonisch gestaltet als nach Entwurfen von Friedrich August Stuler zwei im Abstand von 15 Metern einander gegenuberstehende Steuerhauser errichtet wurden Das eine Steuerhaus diente als Zollhaus fur Schlacht und Mahlsteuer das andere als Einnahmestelle fur das Chausseegeld Beide Steuerhauser waren zueinander symmetrisch Ihre Fronten waren mit einer kleinen offenen jedoch an den Seiten geschlossenen Vorhalle gestaltet Drei Rundbogen ruhten auf den Aussenwanden und auf jeweils zwei dorischen Saulen Diese Saulen aus Sandstein wurden aus einem Stuck gefertigt An den zuruckliegenden Wanden der Vorhalle waren jeweils drei runde Reliefs angebracht auf denen kniende weibliche Gestalten dargestellt waren Diese Reliefs unterschieden auch die Hauser Am nordlichen symbolisierten sie Technik Kriegswesen und Verkehr am sudlichen Wissenschaft Bau und Bildkunst Nachdem die in den Steuerhausern erhobenen Abgaben abgeschafft worden waren benotigte die Steuerverwaltung die Hauser nicht mehr und vermietete sie Fur den ansteigenden Verkehr zum Ende des 19 Jahrhunderts stellte der nur 15 m breite Durchlass zwischen den Hausern jedoch immer mehr einen Engpass dar Deshalb wurden zu dieser Zeit die Seitenwande der Vorhallen entfernt sodass diese als Arkadengang nutzbar wurden Im Rahmen der Baufeldfreimachung fur den Neubau des Charlottenburger Tores wurde das nordliche Steuerhaus 1905 und das sudliche 1907 abgebrochen Die sechs runden Reliefs sowie die vier dorischen Saulen wurden gesichert und der Technischen Hochschule ubergeben Die Saulen wurden als Anschauungsstucke fur den architektonischen Unterricht im Hof der Hochschule aufgestellt wo sich bereits eine Sammlung von Berliner Bauresten befand und auch heute noch befindet Der Standort der Saulen war seit der Aufstellung 1908 an den ruckwartigen Ausgangen des Hauptgebaudes Anfangs standen sie beidseits der Turen und dienten als Auflage fur Rankspaliere Heute stehen sie jeweils nebeneinander den Langsenden des Gebaudes zugewandt Die Saulen stehen heute unter Denkmalschutz Planung des ToresErster Wettbewerb Entwurf von Friedrich Putzer 1 PreisEntwurf von Josef Welz 2 PreisEntwurf von Karl Winter 3 Preis Im Februar 1900 initiierte der Magistrat der Stadt Charlottenburg einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwurfen fur die kunstlerische Ausgestaltung der Charlottenburger Brucke Ziel war es im Zusammenhang mit dem ohnehin notwendigen Ersatz der holzernen Klappbrucke eine reprasentative Eingangssituation an der Chaussee von Berlin zu schaffen die der gestiegenen Bedeutung Charlottenburgs gerecht wurde das damals ein hoheres Steueraufkommen als Berlin hatte Die Steuerhauser wurden bewusst zur Disposition gestellt Es gingen 52 Entwurfe ein Die grosse Anzahl an Entwurfen stand jedoch im Gegensatz zur Qualitat Die Berliner Architekturwelt verdeutlichte an diesem Fall das Problem der offenen Architekturwettbewerbe Es wiederholt sich hier der bei den meisten Wettbewerben der letzten Jahre zu Tage getretene Vorgang dass sich an die Aufgabe viele unreife manchmal noch auf der untersten Stufe kunstlerischer Ausbildung stehende Krafte heranwagen die das Gebiet des offentlichen Wettbewerbs als einen willkommenen Tummelplatz ansehen So legte zwar das Preisgericht drei Preise fest und empfahl noch drei weitere Entwurfe zum Ankauf erklarte aber dass weder die drei preisgekronten noch die drei zum Ankauf empfohlenen Entwurfe in ihrer vorliegenden Form zur Ausfuhrung geeignet sind Die Entwurfe unterteilten sich in zwei Hauptgruppen von denen die erste die Strasse mit einem Tor uberbauen und die zweite die Strassenrander betonen wollte Wahrend die Stadt Charlottenburg eine Strassenrandbetonung favorisierte zeichnete die Jury einen Torentwurf mit dem ersten Preis aus Dieser wurde dem Architekten Friedrich Putzer aus Darmstadt zugesprochen Putzer entwarf ein stadttorartiges Gebaude mit einem 17 m breiten und 11 m hohen Korbbogen fur die Fahrbahn und zwei kleineren Bogen fur die Fusswege An der nordlichen Seite des Tores wuchs ein Turm empor an den sich nach Westen hin eine Saulenhalle mit Freitreppe anschloss Der zweite Preis ging an einen Entwurf der den Strassenrand betonte entworfen von Josef Welz und der dritte an eine Toruberbauung entworfen von Karl Winter Auch innerhalb des Preisgerichts war man uber die grundsatzliche Gestaltung unterschiedlicher Meinung Fur das weitere Vorgehen empfahl das Preisgericht den drei Siegern in einem engeren Wettbewerb die Aufgabe zu stellen den Entwurf nach zwei Richtungen hin aufs neue zu bearbeiten und zwar einmal mit einer Ueberbauung der Hauptstrasse durch ein Thor zum anderen durch eine architektonische Betonung der Strassenrander mit entsprechender kunstlerischer Vorbereitung und Anpassung an die landschaftliche Umgebung Zweiter Wettbewerb Die Stadt Charlottenburg entschloss sich endgultig gegen eine Toruberbauung Unter dieser Vorgabe wurde der vom Preisgericht vorgeschlagene engere Wettbewerb durchgefuhrt Aber auch der Anfang 1901 abgeschlossene engere Wettbewerb brachte kein Resultat mit dem sich die Stadtverordneten und Magistratsmitglieder in Charlottenburg zufriedengaben Auch eine nochmalige Uberarbeitung seines Entwurfes durch Friedrich Putzer anderte an dieser Situation nichts Bemerkenswert ist allerdings ein weiterer Entwurf der ausserhalb des Wettbewerbs vom Berliner Architekten Bruno Jautschus vorgestellt wurde in dem dieser bereits Elemente des spater umgesetzten Baus vorwegnahm Bau des ToresEntwurf von Bruno Jautschus ausser Konkurrenz Unbefriedigt von den Wettbewerbsergebnissen beauftragte Charlottenburg letztlich seine eigenen Bauamter fur Hoch und Tiefbau unter Berucksichtigung der erworbenen Entwurfe einen endgultigen Bauentwurf aufzustellen Diese sollten dann mit der architektonischen Ausgestaltung der Anlage einen namhaften Bildhauer beauftragen Die Berliner Architekturwelt kommentierte das Scheitern des Wettbewerbs lakonisch Um zu diesem Ergebnis zu gelangen hatte es wahrlich nicht des Aufwandes eines grossen Wettbewerbs bedurft Mit dem Neubau der Charlottenburger Brucke wurde 1904 begonnen An ihrer Stelle befand sich fruher eine holzerne Klappbrucke uber den Landwehrkanal die im Besitz des preussischen Staates war Seit 1897 plante die Konigliche Wasserbauverwaltung diesen Engpass sowohl fur den Schiffs als auch fur den Strassenverkehr durch einen Neubau zu beseitigen Verhandlungen mit der Stadt Charlottenburg fuhrten im Jahr 1900 zur Ubernahme der Brucke in den Besitz Charlottenburgs da Charlottenburg im Zusammenhang mit einem Bruckenneubau plante diesen Bereich neu zu gestalten Die 55 Meter breite Brucke uberspannte den Landwehrkanal auf einer Breite von 26 Metern mit einem Gewolbe und wurde einschliesslich der Flugelmauern und Uferabschlusse im Marz 1907 fertiggestellt Weitere zwei Jahre benotigten die Aufbauten fur das Charlottenburger Tor Insgesamt kostete die gesamte Neuanlage 1 572 Millionen Mark kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 11 74 Millionen Euro Die Bauleitung der Gesamtanlage lag in den Handen von Hermann Zangemeister Im Deutschen Technikmuseum in Berlin Kreuzberg befindet sich ein massstabsgetreues Modell des Tores Architektur Ostseite mit Figuren um 1908Westseite mit Kandelabern um 1908 Die architektonische Gestaltung der Brucke wurde nach dem Scheitern des Wettbewerbs dem nicht am Wettbewerb beteiligten Architekten Bernhard Schaede ubertragen Auch dieser fertigte nacheinander noch drei stark unterschiedliche Entwurfe an bis ein die Charlottenburger Stadtverwaltung zufriedenstellender Entwurf gefunden war der auch die Zustimmung von Kaiser Wilhelm II fand Grundsteinlegung fur das Tor war am 6 Mai 1907 Schaedes Torentwurf bestand aus drei Elementen die aus Ettringer Tuffstein gefertigt wurden Hauptteil waren zwei leicht gekrummte Saulenhallen die sich auf beiden Seiten des Fahrdamms in einem Abstand von 15 m gegenuberstanden Sie endeten neben dem Fahrdamm mit jeweils einem kraftigen pylonartigen Mauerkorper Den Abschluss zur fahrbahnabgewandten Seite bildeten kurze Mauern Beide Enden der Saulenhallen besassen schmuckende Aufbauten Die Formensprache lehnte sich am strengen Barock an und wird heute dem Neobarock zugeordnet Wahrend der Fahrdamm zwischen den beiden Saulenhallen lag fuhrten die auf jeder Strassenseite getrennt angelegten Fuss und Reitwege durch die Saulenhallen hindurch Die Strassenbahngleise hier ein Teilstuck der ersten Pferde Strassenbahn Deutschlands lagen mit beiden Gleisen am nordlichen Rand des Fahrdamms Den Saulenhallen aus Richtung Charlottenburg vorgelagert wurde auf jeder Strassenseite ein 20 m hoher reich geschmuckter Kandelaber fur die Aufnahme der Bogenlampen aufgestellt Abgeschlossen wurde die kunstlerische Anlage durch die Gestaltung der Bruckenbrustungen Diese wurden an den Charlottenburg zugewandten Enden auf Hohe der Kandelaber stark hochgezogen und schlossen in einem kleinen Pylon An der nordwestlichen Ecke der Brucke wurde eine unterirdische Bedurfnisanstalt angelegt wobei die Zugangstreppen und Raume ebenfalls von Bernhard Schaede entworfen wurden Figuren Figur Konig Friedrichs I auf der SudseiteFigur Konigin Sophie Charlottes auf der Nordseite Bereits in seinem ersten Entwurf sah Schaede die Darstellung von Friedrich I und seiner Gemahlin Sophie Charlotte am Tor vor zunachst jedoch nur als Reliefportraits In seinem dritten Entwurf hat er sich dann erstmals zu ganzfigurlichen Standbildern in menschlicher Grosse durchgerungen Wilhelm II erschienen jedoch auch diese Darstellungen nicht ausreichend majestatisch woraufhin der Bildhauer Heinrich Baucke einen entsprechenden Auftrag erhielt Er schuf die beiden etwa funf Meter hohen herrisch pomposen Bronzestatuen die an der Aussenseite des Tores aufgestellt die in Charlottenburg ankommenden Reisenden beeindrucken sollten Im Gegensatz zur Torgestaltung fanden die Statuen nicht den Beifall der Fachwelt Das Zentralblatt der Bauverwaltung schrieb Beide erscheinen unter den hoch uber ihnen schwebenden Baldachinen sehr gedrungen der Umriss der dunklen Bronzemassen von weitem fast unformlich durch die bauschig und breit herabfallenden Mantel Leider liegen fast alle zur Betrachtung der Denkmaler gunstigen Standpunkte auf Fahrdammen Auf den der Strasse zugewandten Steinpfeilern befanden sich ursprunglich zwei vom Bildhauer Georg Wrba geschaffene Bronzeplastiken deren Verlust seit 1945 dem Gesamtbild des Bauwerks schadet Die nordliche Figur stellte eine auf einem Hirsch reitende Frau dar uber deren Kopf ein Schleier wehte die sudliche Figur einen auf einem Pferd reitenden Mann der Schild und Schwert in der Hand hielt Das Zentralblatt der Bauverwaltung kommentierte die beiden Bronzeplastiken mit den Worten Es ist nicht leicht diese verschlungenen Leiber zu entwirren und ihre Bedeutung zu finden noch schwerer Geschichte bis 1990Lageplan des Umbaus 1937 1939Kanadische Soldaten am beschadigten Tor 1945Blick vom TU Nordgelande zum Charlottenburger Tor 1965Versetzung Im Sommer 1937 erhielt das Tiefbauamt der Stadt Berlin vom Generalbauinspektor Albert Speer den Auftrag die Ost West Achse im Rahmen des nationalsozialistischen Ausbauprogramms der Hauptstadt bis zum April 1939 auf eine Fluchtlinienbreite von 50 m zu bringen Die grosste Schwierigkeit hierbei bot der Umbau der Charlottenburger Brucke Speer forderte namlich auch dass der 1 1 2 m hohe Buckel der 1904 aufgeschuttet worden war um unter der Charlottenburger Brucke eine grossere Durchfahrtshohe fur Schiffe zu erreichen zu beseitigen sei Das Tor das bisher ein Brechpunkt in der Sichtachse war sollte genau dies nicht mehr sein Ebenfalls der Sichtachse geopfert wurde die Strassenbahn in der Ost West Achse da vor allem die Oberleitung als storend empfunden wurde Um gleichzeitig den Anforderungen Speers auch der Forderung der Reichswasserstrassenverwaltung nach einer Verbesserung der Durchfahrtsverhaltnisse unter der Charlottenburger Brucke nachzukommen wurde die alte Charlottenburger Bogenbrucke abgetragen und durch einen Neubau ersetzt Dieser wies nur eine Bauhohe von 95 cm auf was das absolute Mindestmass der damaligen Bautechnik darstellte So konnte fur die Schifffahrt eine Durchfahrtshohe von 3 30 m auf einer Breite von 25 m erreicht werden Um die geforderten Fahrbahnbreiten aufnehmen zu konnen wurde die neue Brucke nach Suden hin um zehn Meter breiter als das Vorgangerbauwerk ausgefuhrt Sie befindet sich am Kanalkilometer 1 20 und hat eine lichte Hohe von 3 56 m was fur die Ausflugsschiffe von Bedeutung ist Der Neubau der Brucke einschliesslich des Abtragens der Rampen liess sich nur bewerkstelligen indem das gesamte Charlottenburger Tor abgebaut wurde Die Wiederaufstellung erfolgte dann auch gleich in einem auf 33 m vergrosserten Abstand der Saulenhallen der die Durchfuhrung der beiden 14 50 m breiten Fahrbahnen und des vier Meter breiten Mittelstreifens ermoglichte Um eine architektonische Einheit der neuen Brucke mit dem Tor zu erreichen wurden die Brustungen in Tuffstein ausgefuhrt und das Bruckenbauwerk mit Sandstein verkleidet Bernhard Schaede der Architekt des Tores war bei dieser Arbeit als leitender Mitarbeiter beteiligt Fur die Strassenbeleuchtung wurden entlang der gesamten Ost West Achse von Speer entworfene Strassenleuchten aufgestellt Weiterer Strombedarf bestand durch die Beleuchtung der beim Ausbau mit berucksichtigten festlichen Ausschmuckung des Strassenzugs Zur Stromversorgung dieser Anlagen wurden neun unterirdische Netz und Schaltstationen angelegt Eine davon wurde in direkter Nachbarschaft der nordlichen Saulenhalle des Charlottenburger Tores errichtet Der Zugang zur Wartungstreppe in das Tor diente gleichzeitig als Zugang zu dieser Netz und Schaltstation Im Rahmen der festlichen Schmuckung der Strasse wurde von den Nationalsozialisten das Tor als Fahnenhalter missbraucht Uberdimensionierte Hakenkreuzfahnen wurden bei entsprechenden Anlassen zwischen den Saulen und quer zur Fahrbahn an den Stirnseiten der Saulenhallen aufgehangt Kriegszerstorung und Wiederaufbau Wahrend der Schlacht um Berlin im Zweiten Weltkrieg drang die 1 polnische Infanterie Division Tadeusz Kosciuszko Ende April 1945 von Charlottenburg kommend auf den Tiergarten vor und lieferte sich am Landwehrkanal Gefechte mit deutschen Truppen Auf der Charlottenburger Brucke sollten zahlreiche Panzersperren ein Vordringen der Roten Armee behindern Bei den Kampfen um die Brucke wurde die Westseite des Charlottenburger Tores besonders schwer beschadigt Nach dem Krieg erfolgte nur eine notdurftige Instandsetzung Die Plastiken von Georg Wrba wurden zwischen Februar und Mai 1945 demontiert und gelten seitdem als verschollen In den Jahren 1968 und 1970 wurden die noch vorhandenen kriegsbedingten Schaden behoben Bei der Einsetzung von nachgefertigten Steinelementen wurde erstmals ein Verfahren angewandt bei dem die Teile nicht in klassischer Weise verdubelt sondern mit einem Klebstoff auf Kunststoffbasis angeklebt wurden Dieser Klebstoff verlor jedoch im Laufe der Zeit seine Wirkung und 30 Jahre spater fielen hierdurch erste angesetzte Teile herab Die beiden schwer beschadigten steinernen Kandelaberpfeiler wurden nicht wieder aufgebaut Die Reste wurden abgebrochen Wettbewerb Das Bezirksamt Charlottenburg plante 1986 in Zusammenarbeit mit dem Landeskonservator auf dem Charlottenburger Tor an Stelle der verschollenen Wrba Figurengruppen moderne Plastiken aufzustellen Ziel war es durch eine Uberhohung der Turme die durch die Auseinanderruckung verloren gegangene Torwirkung wieder zu verstarken Der Senator fur Bau und Wohnungswesen lobte zur Findung geeigneter Entwurfe einen engeren Wettbewerb aus Vier Kunstler wurden zur Abgabe von Entwurfen aufgefordert Denis Oppenheim bekam im August 1986 den ersten Preis zugesprochen In der Jury herrschten allerdings durchaus unterschiedliche Meinungen uber die Einpassung der sehr modernen Plastiken in die historische Architektur und den umgebenden Stadtraum Auch der Landeskonservator meldete solche Bedenken an Zu einer Umsetzung ist es dann letztlich nicht gekommen Restaurierung Im Vorfeld zur 750 Jahr Feier Berlins im Jahr 1987 wurde die Oberflache des Charlottenburger Tores hydrophobisch versiegelt Das Ziel war die Poren des Tuffsteins an der Oberflache zu versiegeln und somit ein weiteres Eindringen des Wassers in das Gestein zu verhindern Die Festigung der Gesteinsoberflache fuhrte aber nicht zum erhofften Schutz des Gebaudes Vielmehr losten sich die geharteten Schichten auf dem durchfeuchteten Untergrund und fielen ab Geschichte seit 1990Rekonstruierte KandelaberSaulenhalle von 1909 und Speerleuchte von 1939Restaurierung des Tores Durch ein Gutachten der Stiftung Denkmalschutz Berlin wurde dem Bezirk Charlottenburg Wilmersdorf 2003 der schlechte bauliche Zustand des Charlottenburger Tores verdeutlicht In diesem Gutachten wurde auch festgestellt dass einzelne Elemente des Tores nicht mehr sicher verankert waren und herabzusturzen drohten Daraufhin wurden Fuss und Radwege unter dem Tor kurzfristig gesperrt Erst nach der Beseitigung loser Steine durch Mitarbeiter des Bauamtes wurden sie wieder freigegeben Der Bezirk Charlottenburg Wilmersdorf sah sich aus finanziellen Grunden nicht selbst in der Lage das Tor zu restaurieren Im Mai 2004 wurde deshalb ein Vertrag mit der Stiftung Denkmalschutz Berlin unterzeichnet die die Sanierung bis 2007 durchfuhrte Die Finanzierung der Restaurierung erfolgte durch die Einhausung des Baugerustes das sich im Gegensatz zum eigentlichen Tor auch quer uber die Strasse erstreckte mit zwei 3500 m grossen Werbeplanen Nach dem Aufbau der Baugeruste erfolgte eine dezidierte Schadenserhebung Jeder einzelne Stein wurde begutachtet und das Tor mit 20 Millionen Messpunkten millimetergenau dokumentiert Im Rahmen der Sanierung wurde der alte Fugenmortel entfernt und durch einen neuen farblich passenden ersetzt der extra von der Bundesanstalt fur Materialforschung und prufung entwickelt wurde Notwendige Ausbesserungen an den Steinen wurden vorgenommen und 71 schadhafte Tuffsteinsegmente durch Kopien ersetzt Schliesslich wurde der gesamte Bau durch Abstrahlen mit Aluminiumgranulat gereinigt Um zukunftig die Probleme durch in das Gestein eindringendes Regenwasser zu reduzieren wurden Entwasserungen eingebaut und fehlende kupferne Abdeckbleche auf den waagerechten Gesimsen ersetzt Nach 32 monatiger Sanierungsdauer fand am 22 Februar 2007 die Bauabnahme durch den Eigentumer den Bezirk Charlottenburg Wilmersdorf statt Am 6 Mai 2007 dem 100 jahrigen Jubilaum der Grundsteinlegung sollte offiziell der Abschluss der Arbeiten gefeiert werden Die Kosten beliefen sich auf 1 8 Millionen Euro Rekonstruktion der Kandelaber Als Nachstes wurden die im Krieg zerstorten und 1970 endgultig abgebrochenen 22 Meter hohen Bogenlichtkandelaber 2007 2010 wieder neu errichtet Der Vertrag zwischen Charlottenburg Wilmersdorf und der Stiftung Denkmalschutz Berlin die wieder die Arbeiten ausfuhrte wurde am 11 Januar 2007 unterzeichnet Die Finanzierung erfolgt wiederum durch Vermietung der Baugeruste als Werbeflachen Die Rekonstruktion wurde am 30 April 2010 abgeschlossen Die Bronzegussringe die ein Drachenrelief darstellen haben einen Durchmesser von 4 5 m und ein Gewicht von jeweils einer Tonne Weiterhin wurde auf Initiative des Freundeskreises Charlottenburger Tor die sogenannte Bastion das Rondell auf der Sudseite des Tores umgestaltet Es wurden Sitzgelegenheiten errichtet und die steinerne Brustung wurde durch ein offenes Bruckengelander ersetzt das den Blick auf den Landwehrkanal freigibt Die Bruckenoberflache wurde nach Vorbild des Pariser Platzes neu gepflastert Weitere Gestaltungsideen des Freundeskreises betrafen die Grunflachen in unmittelbarer Tornahe die Beleuchtung und das Bruckengelander Der Bereich des Charlottenburger Tores ist eine mittlerweile mehrfach uberformte Flache Die Zeitschicht der Steuerhauser ist an keiner Stelle mehr sichtbar Erhalten sind allerdings Elemente von 1909 mit der originalen Bausubstanz des Tores aber auch zahlreiche Elemente von 1939 wie die Bruckenbrustungen und die Speer schen Strassenleuchten Mit einer originalgetreuen Wiederherstellung des Tores ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen da hierzu auch das Zusammenrucken auf den historischen Abstand von 14 50 m notwendig ware um die von Schaede beabsichtigte Torwirkung wiederherzustellen So wurden auch die Nachbauten der Bogenlichtkandelaber an den Orten der Umsetzung des Tores 1939 errichtet TormuseumIn dem bei den Restaurierungsarbeiten wiederentdeckten Raum der Netz und Schaltstelle der ehemals der Stromversorgung fur die Strassenbeleuchtung diente richtete der Freundeskreis Charlottenburger Tor der bei der Stiftung Denkmalschutz Berlin angesiedelt ist ein Tormuseum ein In den beiden Raumen werden historische Ansichten und Plane des Tores und der Brucke ausgestellt Die Plattform auf dem Nordflugel des Tores kann samstags zwischen 13 und 15 Uhr bestiegen werden Die Stiftung Denkmalschutz Berlin hat dafur vom Bezirksamt ein kostenloses Nutzungsrecht bis Ende 2021 zugesichert bekommen LiteraturHelmut Engel Red Das Charlottenburger Tor Ubersehenes Baudenkmal am Strassenrand Stiftung Denkmalschutz Berlin 2004 Stiftung Denkmalschutz Berlin Heft 6 ZDB ID 2146850 3 Iselin Gundermann Helmut Engel Red Das Charlottenburger Tor 30 April 1945 Ort der Deutschen Geschichte Stiftung Denkmalschutz Berlin 2005 Stiftung Denkmalschutz Berlin Heft 6 Helmut Engel Das Charlottenburger Tor Tor zu einer der schonsten Strassen der Welt Stiftung Denkmalschutz Berlin Berlin 2005 ISBN 3 00 016993 8 Meisterwerke der Berliner Baukunst Band 5 WeblinksCommons Charlottenburger Tor Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag 09096448 in der Berliner Landesdenkmalliste Stiftung Denkmalschutz Berlin Charlottenburger Tor In Bezirkslexikon des Bezirksamts Charlottenburg Wilmersdorf Hainer Weisspflug Charlottenburger Brucke In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg Wilmersdorf Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2005 ISBN 3 7759 0479 4 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 EinzelnachweiseJulius Kohte Die Steuerhauser der Charlottenburger Brucke In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 94 1908 S 625 zlb de F Schultze Der Wettbewerb fur die kunstlerische Ausgestaltung der Charlottenburger Brucke In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 53 1900 S 322 324 zlb de Fortsetzung In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 55 1900 S 336 338 zlb de Die Akzisemauer stirbt vor der Akzise In berlin magazin info Abgerufen am 31 Dezember 2022 Dorische Sandsteinsaulen In bildhauerei in berlin de Abgerufen am 31 Dezember 2022 Eintrag der Saulen der Steuerhauser in der Berliner Landesdenkmalliste Wettbewerb zur Erlangung von Entwurfen fur die kunstlerische Ausgestaltung der Charlottenburger Brucke In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 14 1900 S 80 zlb de Ernst Spindler Der Wettbewerb um die Charlottenburger Brucke In Berliner Architekturwelt 3 Jg Heft 8 November 1900 S 277 286 Ernst Spindler Engerer Wettbewerb um die Charlottenburger Brucke In Berliner Architekturwelt 4 Jg Heft 3 Juni 1901 S 78 85 Der Wettbewerb um den Neubau der Charlottenburger Brucke In Berliner Architekturwelt 3 Jg Heft 12 Marz 1901 S 455 Brustlein Der Neubau der Charlottenburger Brucke In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 43 1909 S 290 293 zlb de Hermann Zangemeister Die unterirdischen Bedurfnisanstalten in Charlottenburg In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 3 1911 S 12 15 zlb de Sophie Charlotte und ihr Schloss Katalog der Ausstellung Sophie Charlotte und Ihr Schloss Ein Musenhof des Barock in Brandenburg Preussen der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg im Schloss Charlottenburg Berlin vom 6 November 1999 bis zum 30 Januar 2000 Prestel Verlag Munchen 1999 ISBN 3 7913 2225 7 Die Restaurierung des Charlottenburger Tors Memento vom 23 Juli 2013 im Internet Archive Information des Wasserstrassenamtes Berlin zu den Brucken des LWK H Langer Der Ausbau der Berliner Ost West Achse vom Brandenburger Tor bis zum Mussolini Platz In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 47 1939 S 1133 1147 H Langer Die Berliner Ost West Achse als Verkehrsstrasse In Verkehrstechnik 20 Jg Heft 17 5 September 1939 S 409 415 Claudia Fuchs Charlottenburger Tor wird erforscht In Berliner Zeitung 27 September 2005 Stefan Grell Schadensbilder Denkmalspiegel Vierteljahresblatt fur Denkmalschutz und Denkmalpflege 3 Jg Nr 1 Januar 2005 stiftung denkmalschutz berlin de Memento des Originals vom 27 September 2007 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 PDF 300 kB Charlottenburger Tor Engerer Wettbewerb Kunst im Stadtraum Ausschreibung Hrsg Senator fur Bau und Wohnungswesen Berlin 1986 Charlottenburger Tor Engerer Wettbewerb Kunst im Stadtraum Protokoll des Preisgerichts und Bericht der Vorprufung Hrsg Senator fur Bau und Wohnungswesen Berlin 1986 Antwort von Dr Stimmann fur die Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung vom 16 April 2003 auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Christa Muller SPD Restaurierung Charlottenburger Tor vom 13 Marz 2003 parlament berlin de PDF 97 kB Carolin Bruhl Charlottenburger Tor verfallt Gefahr durch lockere Steine Sanierung notig Stadtrat lasst Gehweg sperren Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive In Berliner Morgenpost 1 Marz 2003 Claudia Fuchs Ein Modell aus 20 Millionen Daten In Berliner Zeitung 18 Oktober 2004 Claudia Fuchs Die Vase kam scheibchenweise Der sudliche Flugel vom Charlottenburger Tor ist saniert Bis Jahresende soll alles fertig sein In Berliner Zeitung 27 Juli 2006 Charlottenburger Tor ist fertig Pressemitteilung des Bezirksamts Charlottenburg Wilmersdorf 26 Februar 2007 Vertragsunterzeichnung zur Wiederherstellung der historischen Kandelaber auf der Charlottenburger Brucke Pressemitteilung des Bezirksamtes Charlottenburg Wilmersdorf 11 Januar 2007 Rekonstruktion des Drachenreliefs bronzegiesserei net Brigitte Schmiemann Die Hullen fallen noch dieses Jahr Charlottenburger Tor Freundeskreis will Kellerraume fur Ausstellung nutzen Memento vom 1 Dezember 2006 im Internet Archive In Berliner Morgenpost 27 Oktober 2006 Birgitt Eltzel Charlottenburger Tor lasst bald die Hullen fallen Kleine Verzogerungen bei den Sanierungsarbeiten In Berliner Zeitung 11 Januar 2007Brucken uber den Landwehrkanal stromabwarts die kursiv geschriebenen Namen sind Brucken die nicht mehr existieren Obere Freiarchenbrucke Schlesische Brucke Treptower Brucke Wiener Brucke Thielenbrucke Admiralbrucke Baerwaldbrucke Hallesche Tor Brucke eh Belle Alliance Brucke Mehringbrucke Grossbeerenbrucke Mockernbrucke Anhalter Steg Kothener Brucke Potsdamer Brucke eh Victoriabrucke eh Von der Heydt Brucke Hiroshimasteg Herkulesbrucke Corneliusbrucke Lichtensteinbrucke Rosa Luxemburg Steg Charlottenburger Brucke Dovebrucke 52 513333333333 13 331388888889 Koordinaten 52 30 48 N 13 19 53 O Dieser Artikel wurde am 14 Mai 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4805894 4 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 247408685

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