Der Chöwsgöl Nuur oder Chöwsgöl Dalai mongolisch Хөвсгөл Нуур Chöwsgölsee bzw Хөвсгөл Далай Chöwsgöl Meer ist ein See in
Chöwsgöl Nuur

Der Chöwsgöl Nuur oder Chöwsgöl Dalai (mongolisch Хөвсгөл Нуур, Chöwsgölsee bzw. Хөвсгөл Далай, Chöwsgöl-Meer) ist ein See in der Mongolei. Er ist der zweitgrößte See des Landes nach der Fläche (hinter dem Uws Nuur) und der größte nach dem Volumen. Er hat Bedeutung als Trinkwasser-Reservoir und als touristisches Reiseziel.
Der Namenszug in klassischer mongolischer Schrift liest sich wie folgt: ᠬᠥᠪᠰᠥᠭᠥᠯ
ᠨᠠᠭᠤᠷ (köbsügül naɣur).
Chöwsgöl Nuur | ||
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Chöwsgöl Nuur | ||
Geographische Lage | Chöwsgöl-Aimag (Mongolei) | |
Abfluss | Egiin Gol → Selenga | |
Daten | ||
Koordinaten | 51° 6′ N, 100° 30′ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 1624 m | |
Fläche | 2 760 km² | |
Länge | 136 km | |
Breite | 40 km | |
Maximale Tiefe | 262 m |
Umgangssprachlich wird der See auch Dalai Eedsch (mongol. Далай ээж – „Mutter Meer“) genannt.
Geographie
Der Chöwsgöl Nuur liegt im Nordwesten der Mongolei, nur wenige Kilometer südlich der russischen Grenze am Südost-Ende des Ostsajan. Der See ist 136 km lang, zwischen 20 und 40 km breit und maximal 262 m tief. Damit ist er der tiefste See des Landes. Nach dem Baikalsee bietet er das zweitgrößte Süßwasser-Reservoir Asiens mit 70 % des Trinkwasser-Vorkommens in der Mongolei und 0,4 % des weltweiten Trinkwasservorrats. Sein mittlerer Wasserspiegel liegt auf 1624 m Höhe. Vier teilweise bewaldete, teilweise felsige Inseln befinden sich im See und bieten vielen Vögeln Brut- und Nistplätze. Die größte ist 9 km lang und 6 km² groß.
Sein Einzugsgebiet ist relativ klein; daher speisen ihn immerhin 46, aber nur kleine Zuflüsse. Der Abfluss vom Chöwsgöl Nuur befindet sich am Südende und verläuft in Richtung Südosten über den Egiin Gol zur Selenga, welche in den Baikalsee mündet. Dabei überwindet das Wasser mehr als 1000 km Strecke und 1169 m Höhenunterschied, obwohl die Distanz der beiden Seen nur etwa 200 km (Luftlinie) beträgt.
Der See ist von Lärchenwäldern, Gebirgszügen und Bergketten umgeben. Der höchste Berg ist der Munku Sardyk (3492 m), dessen Gipfel sich nördlich des Sees direkt auf der russisch-mongolischen Grenze erhebt.
Im Winter friert der See komplett zu. Die Eisdecke wird dann 1–1,5 m stark, so dass sie auch Lastkraftwagen trägt, weswegen für einige Transportrouten Abkürzungen auf dem Eis genutzt werden. Es kommt jedoch immer wieder zu Einbrüchen, so dass nach Auskunft der Einheimischen einige Fahrzeuge am Grund liegen.
Ökologische Bedeutung
Der Chöwsgöl Nuur ist einer von 17 Seen der Erde mit einem Alter von mehr als 2 Millionen Jahren. Er ist das bedeutendste Süßwasserreservoir der Mongolei. Sein Wasser ist ohne Behandlung trinkbar und bietet einen Lebensraum für mehrere große Fischarten, darunter Taimen, Sibirischer Weißfisch, Sibirische Äsche, Lenok (Brachymystax lenok), Hundsfisch, Omul und Flussbarsch. In einem trockenen Land, in dem die meisten Seen Salzwasser enthalten, wird ein großer Süßwassersee als heilig angesehen.
Die Umgebung des Sees ist als Nationalpark ausgewiesen und streng geschützt. Der Gebirgsgroßraum um den See stellt eine weitläufige Übergangszone zwischen der zentralasiatischen Steppe und der sibirischen Taiga dar.
Die am See beheimatete Fauna ist sehr vielseitig und umfasst Sibirischer Steinbock, Argali-Schaf, Elch, Wolf, Moschustiere, Braunbär, Rentier sowie Vielfraß und Zobel.
Wirtschaftliche Bedeutung
Der einzig relevante Wirtschaftszweig ist der seit Beginn des Jahrtausends zunehmende Tourismus, der sich vor allem am Südwestufer in den wie Pilze aus dem Boden schießenden Jurtencamps und im ganzen Nationalpark auch in einem vermehrten Aufkommen von Müll manifestiert. Die Urlaubergruppen stammen zum großen Teil aus Südkorea (einwöchiger Jahresurlaub im Camp), aus Europa (Reiterferien) und aus der Hauptstadt Ulaanbaatar (Familienerholung mit Angeln, Paddeln, Schwimmen, aber auch Aufsuchen von Heilquellen und sogar heißen Quellen, letztere allerdings am weniger frequentierten Ostufer). Eins der ersten Jurtenlager am Westufer inszeniert seit 1999 jährlich einen Marathon, der viele Teilnehmer aus aller Welt anzieht und nicht unwesentlich zur touristischen Erschließung der Region beigetragen hat.
Trotz zunehmendem Tourismus verirrt sich kaum ein Segel- oder Motorboot auf den See, so dass man hier wirklich den Eindruck von unberührter Natur haben kann.
War die Anreise bisher von Mörön, der Hauptstadt des Chöwsgöl-Aimags (Verwaltungsbezirks) und letzten Inlandsflughafens, nur auf schwieriger Piste mit allradangetriebenen Transportern möglich, so sorgt eine seit 2008 erbaute Asphaltstraße bis direkt an den See für eine schnellere Verbindung – und für Unmut bei den Umweltschützern, weil breite Schneisen durch die Gebirgstaiga den Artenreichtum von Fauna und Flora bedrohen.
Schiffsverkehr auf dem See gibt es seit 1913. Der mittlerweile einzige übrig gebliebene rostige Dampfer ist aber inzwischen nur noch auf Abruf zu mieten.
Ein ehemaliges Geologencamp 30 km nördlich von Chatgal am Westufer des Sees zeugt von später aus Umweltschutzgründen aufgegebenen Phosphorit-Abbau-Plänen aus sowjetischer Zeit und dient jetzt als Erholungsheim.
Viele Nomaden schlagen ihr Sommerlager am Ufer des Sees auf und versorgen die Touristencamps mit Milchprodukten, Kunsthandwerk und Reittieren und bieten ihre Dienste als Führer an. Teilweise geben ökologisch orientierte Reiseveranstalter über den Winter Reparaturen und Neuanfertigung von Sattelzeug u. ä. in Auftrag, um den Nomaden zusätzliche Einnahmequellen zu ermöglichen. Auch einige Familien der sonst eher zurückgezogen und viel weiter nordwestlich jenseits der Hochebene lebenden tuvinischen Rentierzüchter, die von den Mongolen „Tsaatan“ oder „Rentierleute“ genannt werden, sich selber aber lieber als „Taigaleute“ bezeichnen, schlagen ihr Sommercamp in der Nähe des Sees auf und bieten Reiten auf Rentieren an, erlauben den Touristen sich mit den Tieren zu filmen oder inszenieren pseudo-schamanistische Rituale, und zwar gegen teilweise horrendes Entgelt.
Im Winter ziehen die Nomaden in die geschützteren Täler der umgebenden Gebirge. Einige Jurten-Camps bieten dann Fischen und Schlittenfahren auf dem zugefrorenen See an.
Film
Die zunehmende Bekanntheit des Chöwsgöl-Sees und des Chöwsgöl-Nationalparks spiegelt sich auch darin wider, dass der Schlussteil des Films Liu San – Wächter des Lebens, im Original Le Concile de Pierre (2006), von Guillaume Nicloux, in dem es um einen Mythos der Tsaaten geht, dort spielt.
Siehe auch
- Liste der größten Seen
Einzelnachweise
- Forkert/Stelling, S. 344
- Der Film ist auf DVD bei der Concorde Home Entertainment, Best.-Nr. 2596, erhältlich.
Literatur
- Fred Forkert/Barbara Stelling, Mongolei, Reise Know-How Verlag, Bielefeld 1997, 4., komplett aktualisierte und neu gestaltete Auflage 2003, ISBN 3-8317-1165-8
Weblinks
- Khuvsgul Lake (englisch)
- Offizielle Website des Chöwsgöl-Nationalparks, englische und deutsche Fassung nicht abrufbar
- Wie viel Tourismus verträgt der Hovsgol See? Reportage von Philipp Eins auf Deutschlandradio Kultur
- Über die Tsaatan (französisch)
- Über den Film Liu San – Wächter des Lebens (französisch)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Chowsgol Nuur oder Chowsgol Dalai mongolisch Hovsgol Nuur Chowsgolsee bzw Hovsgol Dalaj Chowsgol Meer ist ein See in der Mongolei Er ist der zweitgrosste See des Landes nach der Flache hinter dem Uws Nuur und der grosste nach dem Volumen Er hat Bedeutung als Trinkwasser Reservoir und als touristisches Reiseziel Der Namenszug in klassischer mongolischer Schrift liest sich wie folgt ᠬᠥᠪᠰᠥᠭᠥᠯ ᠨᠠᠭᠤᠷ kobsugul naɣur Chowsgol NuurChowsgol NuurGeographische Lage Chowsgol Aimag Mongolei Abfluss Egiin Gol SelengaDatenKoordinaten 51 6 N 100 30 O 51 097222222222 100 49861111111 1624 Koordinaten 51 6 N 100 30 OChowsgol Nuur Mongolei Hohe uber Meeresspiegel 1624 mFlache 2 760 km Lange 136 kmBreite 40 kmMaximale Tiefe 262 m Umgangssprachlich wird der See auch Dalai Eedsch mongol Dalaj eezh Mutter Meer genannt GeographieDer Chowsgol Nuur liegt im Nordwesten der Mongolei nur wenige Kilometer sudlich der russischen Grenze am Sudost Ende des Ostsajan Der See ist 136 km lang zwischen 20 und 40 km breit und maximal 262 m tief Damit ist er der tiefste See des Landes Nach dem Baikalsee bietet er das zweitgrosste Susswasser Reservoir Asiens mit 70 des Trinkwasser Vorkommens in der Mongolei und 0 4 des weltweiten Trinkwasservorrats Sein mittlerer Wasserspiegel liegt auf 1624 m Hohe Vier teilweise bewaldete teilweise felsige Inseln befinden sich im See und bieten vielen Vogeln Brut und Nistplatze Die grosste ist 9 km lang und 6 km gross Sein Einzugsgebiet ist relativ klein daher speisen ihn immerhin 46 aber nur kleine Zuflusse Der Abfluss vom Chowsgol Nuur befindet sich am Sudende und verlauft in Richtung Sudosten uber den Egiin Gol zur Selenga welche in den Baikalsee mundet Dabei uberwindet das Wasser mehr als 1000 km Strecke und 1169 m Hohenunterschied obwohl die Distanz der beiden Seen nur etwa 200 km Luftlinie betragt Der See ist von Larchenwaldern Gebirgszugen und Bergketten umgeben Der hochste Berg ist der Munku Sardyk 3492 m dessen Gipfel sich nordlich des Sees direkt auf der russisch mongolischen Grenze erhebt Im Winter friert der See komplett zu Die Eisdecke wird dann 1 1 5 m stark so dass sie auch Lastkraftwagen tragt weswegen fur einige Transportrouten Abkurzungen auf dem Eis genutzt werden Es kommt jedoch immer wieder zu Einbruchen so dass nach Auskunft der Einheimischen einige Fahrzeuge am Grund liegen Okologische BedeutungDer Chowsgol Nuur ist einer von 17 Seen der Erde mit einem Alter von mehr als 2 Millionen Jahren Er ist das bedeutendste Susswasserreservoir der Mongolei Sein Wasser ist ohne Behandlung trinkbar und bietet einen Lebensraum fur mehrere grosse Fischarten darunter Taimen Sibirischer Weissfisch Sibirische Asche Lenok Brachymystax lenok Hundsfisch Omul und Flussbarsch In einem trockenen Land in dem die meisten Seen Salzwasser enthalten wird ein grosser Susswassersee als heilig angesehen Die Umgebung des Sees ist als Nationalpark ausgewiesen und streng geschutzt Der Gebirgsgrossraum um den See stellt eine weitlaufige Ubergangszone zwischen der zentralasiatischen Steppe und der sibirischen Taiga dar Die am See beheimatete Fauna ist sehr vielseitig und umfasst Sibirischer Steinbock Argali Schaf Elch Wolf Moschustiere Braunbar Rentier sowie Vielfrass und Zobel Wirtschaftliche BedeutungDiese Aufnahme von Bord der Internationale Raumstation zeigt das von borealen Waldern umgebene Sudende des Sees Das Dorf Chatgal ist auf dem westlichen Ufer am linken oberen Bildrand erkennbar Mongolische Arats am SeeRegnerische Wolken uber dem See Der einzig relevante Wirtschaftszweig ist der seit Beginn des Jahrtausends zunehmende Tourismus der sich vor allem am Sudwestufer in den wie Pilze aus dem Boden schiessenden Jurtencamps und im ganzen Nationalpark auch in einem vermehrten Aufkommen von Mull manifestiert Die Urlaubergruppen stammen zum grossen Teil aus Sudkorea einwochiger Jahresurlaub im Camp aus Europa Reiterferien und aus der Hauptstadt Ulaanbaatar Familienerholung mit Angeln Paddeln Schwimmen aber auch Aufsuchen von Heilquellen und sogar heissen Quellen letztere allerdings am weniger frequentierten Ostufer Eins der ersten Jurtenlager am Westufer inszeniert seit 1999 jahrlich einen Marathon der viele Teilnehmer aus aller Welt anzieht und nicht unwesentlich zur touristischen Erschliessung der Region beigetragen hat Trotz zunehmendem Tourismus verirrt sich kaum ein Segel oder Motorboot auf den See so dass man hier wirklich den Eindruck von unberuhrter Natur haben kann War die Anreise bisher von Moron der Hauptstadt des Chowsgol Aimags Verwaltungsbezirks und letzten Inlandsflughafens nur auf schwieriger Piste mit allradangetriebenen Transportern moglich so sorgt eine seit 2008 erbaute Asphaltstrasse bis direkt an den See fur eine schnellere Verbindung und fur Unmut bei den Umweltschutzern weil breite Schneisen durch die Gebirgstaiga den Artenreichtum von Fauna und Flora bedrohen Schiffsverkehr auf dem See gibt es seit 1913 Der mittlerweile einzige ubrig gebliebene rostige Dampfer ist aber inzwischen nur noch auf Abruf zu mieten Ein ehemaliges Geologencamp 30 km nordlich von Chatgal am Westufer des Sees zeugt von spater aus Umweltschutzgrunden aufgegebenen Phosphorit Abbau Planen aus sowjetischer Zeit und dient jetzt als Erholungsheim Viele Nomaden schlagen ihr Sommerlager am Ufer des Sees auf und versorgen die Touristencamps mit Milchprodukten Kunsthandwerk und Reittieren und bieten ihre Dienste als Fuhrer an Teilweise geben okologisch orientierte Reiseveranstalter uber den Winter Reparaturen und Neuanfertigung von Sattelzeug u a in Auftrag um den Nomaden zusatzliche Einnahmequellen zu ermoglichen Auch einige Familien der sonst eher zuruckgezogen und viel weiter nordwestlich jenseits der Hochebene lebenden tuvinischen Rentierzuchter die von den Mongolen Tsaatan oder Rentierleute genannt werden sich selber aber lieber als Taigaleute bezeichnen schlagen ihr Sommercamp in der Nahe des Sees auf und bieten Reiten auf Rentieren an erlauben den Touristen sich mit den Tieren zu filmen oder inszenieren pseudo schamanistische Rituale und zwar gegen teilweise horrendes Entgelt Im Winter ziehen die Nomaden in die geschutzteren Taler der umgebenden Gebirge Einige Jurten Camps bieten dann Fischen und Schlittenfahren auf dem zugefrorenen See an FilmDie zunehmende Bekanntheit des Chowsgol Sees und des Chowsgol Nationalparks spiegelt sich auch darin wider dass der Schlussteil des Films Liu San Wachter des Lebens im Original Le Concile de Pierre 2006 von Guillaume Nicloux in dem es um einen Mythos der Tsaaten geht dort spielt Siehe auchListe der grossten SeenEinzelnachweiseForkert Stelling S 344 Der Film ist auf DVD bei der Concorde Home Entertainment Best Nr 2596 erhaltlich LiteraturFred Forkert Barbara Stelling Mongolei Reise Know How Verlag Bielefeld 1997 4 komplett aktualisierte und neu gestaltete Auflage 2003 ISBN 3 8317 1165 8WeblinksCommons Chowsgol Nuur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Khuvsgul Lake englisch Offizielle Website des Chowsgol Nationalparks englische und deutsche Fassung nicht abrufbar Wie viel Tourismus vertragt der Hovsgol See Reportage von Philipp Eins auf Deutschlandradio Kultur Uber die Tsaatan franzosisch Uber den Film Liu San Wachter des Lebens franzosisch