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Curt Kühne auch Kurt Kühne 8 August 1883 in Zeulenroda 25 August 1963 in Linz war ein deutscher Architekt Stadtbaudirekt

Curt Kühne

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Curt Kühne, auch Kurt Kühne, (* 8. August 1883 in Zeulenroda; † 25. August 1963 in Linz) war ein deutscher Architekt, Stadtbaudirektor und Zivilingenieur in Linz.

Leben

Zeit vor Linz

Ab 1905 studierte Kühne Architektur an der Technischen Hochschule Dresden, die nicht nur einen guten Ruf hatte, sondern wo zu dieser Zeit auch der berühmte Städtebauer Cornelius Gurlitt lehrte. Kühne legte 1912 die Staatsprüfung ab und kam während seiner Studienzeit in Dresden mit der Gartenstadtbewegung in Berührung, etwa durch die erste deutsche Gartenstadt Hellerau. Vor seinem Dienstantritt als Stadtbaudirektor in Linz am 25. Jänner 1915 arbeitete er von Juli 1911 bis zu seinem Wechsel nach Linz für das Stadtbauamt Charlottenburg als Bauvorsteher, dabei wurde er mit dem Zweckverband Groß-Berlin vertraut. Neben seiner akademischen Ausbildung konnte Kühne auch eine praktische Ausbildung als Maurer- und Zimmerergeselle vorweisen.

Stadtbaudirektor und weiteres Wirken in Linz

Curt Kühne bewarb sich im Herbst 1914 um die ausgeschriebene Stelle des Linzer Stadtbaudirektors und trat am 25. Jänner 1915 in den Dienst der Stadt Linz. Er wirkte hier bis zu seinem Ruhestand 1949 unter zwölf Bürgermeistern und erhielt 1940 die Befugnis eines Zivilingenieurs für Hochbau. Während des ersten Jahrzehnts seiner Dienstzeit kam es zu zahlreichen Eingemeindungen. Auf die Gemeinde St. Peter 1915 folgten 1919 die Stadtgemeinde Urfahr sowie die Gemeinde Pöstlingberg und 1923 Kleinmünchen, wobei Kühne bei der letztgenannten Eingemeindung im Verhandlungskomitee saß. Zusätzlich begleitete er von 1921 bis 1934 die Verhandlungen mit der Gemeinde Steyregg über Gebietsabtretungen an Linz.

In der Zwischenkriegszeit oblag es dem Stadtbaudirektor, das deutlich gewachsene, zersiedelte Stadtgebiet zusammenzufügen. Die Zeit erwies sich aber als zu kurz, um eine städtebauliche Einheit zu schaffen. Dieses Problem hatte Kühne bereits 1927 erkannt:

„Es wäre für die Durchbildung des Zusammenhangs [des Stadtgebiets von Linz, Anm.] von größtem Vorteile gewesen, wenn schon vor einem Jahrzehnt, also vor den Eingemeindungen, sich Urfahr, Harbach, Katzbach, Steg, St. Magdalena, Dornach, Plesching, Steyregg, St. Peter, Kleinmünchen, Ebelsberg, Hart, Leonding, Pasching, Ruefling zu einem Zweckverband „Großlinz“ zusammengeschlossen hätten, um technische Belange, wie Straßenführungs- und Siedlungsfragen, zwar jedes in eigener Interessensphäre selbständig behandelnd, aber doch mit Rücksicht auf das große entstehende Ganze in bezug (!) auf Verkehr und Verbauung von einer Zentralstelle aus begutachten zu lassen. Dabei wäre so manches unterblieben, was heute nicht mehr gutzumachen ist.“

– Curt Kühne

Kühne spricht nicht nur den Mangel an Zusammenarbeit vor den Eingemeindungen an, sondern sagt auch offen, dass zahlreiche städtebauliche Probleme, die heute noch Linz begleiten, verhinderbar gewesen wären. Zu diesem Schluss konnte er aufgrund seiner Erfahrung mit dem Zweckverband Groß-Berlin kommen.

Zur selben Zeit war Kühne auch mit der Entwicklung eines Flächenwidmungsplan für Linz beschäftigt. Er ließ nicht nur Geländeaufnahmen des gesamten Stadtgebietes, sondern auch einen Gesamtstadtplan erstellen, den er als Voraussetzung für einen Generalverbauungsplan sah. Dazu formte Kühne in seinen Veröffentlichungen zahlreiche Gedanken zur Stadtentwicklung. 1927 beschreibt er etwa detailreich den Zustand der zu dieser Zeit bestehenden Vorgängerkonstruktion der Nibelungenbrücke aus dem Jahr 1872 und befürchtete bevorstehenden „Bruch von Konstruktionsteilen“ (Curt Kühne). Seine Ideen flossen in den ersten Flächenwidmungsplan in Oberösterreich, der 1934 für Linz vorgestellt wurde und als Planungsziel von 150.000 bis 160.000 Einwohnern ausging.

Von 1924 bis 1927 veröffentlichte Kühne zahlreiche Gedanken über die weitere Stadtentwicklung. Beim von ihm angedachten Brückenneubau über die Donau wollte er auf Linzer Seite den zum Hauptplatz bestehenden, „das Stadtbild verschandelnde[n] mehrgeschossige[n] formenhäßliche[n] (!) Wohnstock“ (Curt Kühne) verschwinden lassen. Der Neubau der Brücke wurde von 1938 bis 1940 unter den Nationalsozialisten samt neuen Brückenkopfgebäuden durchgeführt. Gleichsam plante Kühne für den Osten der Stadt nicht nur ein Industriegebiet im Raum St. Peter, sondern auch einen Donauhafen samt Schiffswerft. Auch diese Vorhaben wurden während der NS-Zeit realisiert.

Zusätzlich trat er etwa für das Anlegen einer Donaupromenade zwischen Eisenbahn- und der heutigen Nibelungenbrücke, den Bau eines neuen Rathauses und den Neu- oder Umbau der Eisenbahnbrücke ein. Wie schon die zuvor genannten Planungen wurden auch die beiden erstgenannten Vorhaben realisiert, die Donaupromenade 1974 und das Neue Rathaus von 1981 bis 1985. Da sich zahlreiche seiner Gedanken zur Stadtentwicklung in den Plänen der Nationalsozialisten wiederfanden, gelten sie bis heute fälschlicherweise als Schöpfungen des Führers und seiner Architekten.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Kühne 1938 mit nur 58 Jahren frühzeitig pensioniert, da er als Sozialdemokrat galt. Er kämpfte dagegen an, indem er beteuerte, politischen Umschwüngen gegenüber neutral zu stehen, und wurde nach Kriegsausbruch 1939 wieder im Magistrat als Hilfsangestellter im Wirtschaftsamt eingesetzt. 1942 kam er zurück ins Stadtbauamt, seine ehemalige Leitungsposition erhielt er allerdings nicht zurück. Nach dem Krieg wurde er bis Ende 1948 Sonderbeauftragter von Bürgermeister Ernst Koref und arbeitete in dieser Funktion unter anderem an der Planung des Wiederaufbaus von Linz mit.

Baustil, Einfluss und bedeutsame Bauten

Baustil und Einfluss

Über Kühnes Baustil kann wenig gefunden werden. Otto Constantini beschreibt, dass seine Bauwerke „klare Formen“, eine „schöne Gliederung“ (Diesterwegschule) oder eine „geschmackvolle Fassade“ (Parkbad) aufweisen. Friedrich Achleitner wiederum sieht „bescheidene Monumentalität“ mit „traditionelle[n] Kompositionsmittel[n]“ (Volkshaus Franckviertel), eine gute „räumliche Organisation“ (Diesterwegschule) oder eine „signifikante Eingangsfront“ (Parkbad). Sowohl die Diesterwegschule als auch das Parkbad wurden nach den jeweiligen Eröffnungen von der konservativen Gemeinderatsopposition kritisiert, man sah sie als luxuriös an.

Im August und September 1929 fand in Linz die Ausstellung „Wohnung und Siedlung in Stadt und Land“ statt, die vom späteren Bürgermeister Koref organisiert wurde. Obwohl nirgends dokumentiert ist, dass Kühne direkt an der Ausstellung involviert war, so wird sie dennoch aufgezählt als Beispiel, wie Linz ein offenes Klima und Interesse für Baukunst geschaffen hat – ein Umstand, dem auch Kühne direkt zugesprochen wird. Neben seinen eigenen Bauten sei nochmals auf seine stadtplanerische Tätigkeit hingewiesen, die Linz zu seiner Lebzeit – und teilweise darüber hinaus – prägte.

Ebenfalls erwähnenswert ist, dass Kühne eine Erweiterung der Baugesetze weg von rein technischen Belangen wollte:

„[D]ie Behörde muß (!) die Baugenehmigung binden können an die Erfüllung schönheitlicher, städtebaukünstlerischer Voraussetzungen. Die Raumbildung muß (!) unter dem Einfluß (!) der Behörde stehen, einzelne Häuser im „modellartig“ vor dem Ausbau geformten Baublock müssen in ihrer Ausführung so zusammenklingen, daß (!) die Stadtbaukunst Unschönheiten, Zerfahrenheit und Disharmonien von vorneherein abdrängt.“

– Curt Kühne

Gleichsam sprach er sich neben der Berücksichtigung von ästhetischen Gesichtspunkten in der Baukunst auch für eine Gartenkunst aus: „Eine Siedlung ohne Grünflächen, ohne Baumbestand wirkt leblos und kalt, erst die Anpflanzung schafft Leben.“ (Curt Kühne) Darüber hinaus zeichnete er sich für die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung von Zementhohlsteinen verantwortlich, wodurch die Gemeinde in der Zwischenkriegszeit Baumaterial zum Selbstkostenpreis abgeben konnte. In der zu dieser Zeit stark von Wohnungsnot geplagten Stadt konnte damit der Eigenwohnbau gefördert werden.

Werk

  • 1919–1925: Siedlung Scharlinz in Linz, Angerholzerweg / Haydnstraße / Schwindstraße / Spaunstraße
  • 1921–1925: Wimhölzel-Hinterland-Verbauung
  • 1925: Wohnhausanlage Kaufleitnergründe in Linz, Garnisonstraße / Planckstraße
  • 1926: Kommunaler Wohnbau in der Pestalozzistraße in Linz, von Hans Feichtlbauer, nach dem Stil der Wohnhausanlage Kaufleitnergründe
  • 1926: Linzer Volksküche, heute genutzt durch das Architekturforum Oberösterreich und als Galerie der Künstlervereinigung MAERZ, Herbert-Bayer-Platz
  • 1926–1927: Platzseitige Zubauten zur Haupt- und Volksschule von Ferdinand Bachbaur aus dem Jahr 1910 in der Zeppelinstraße in Linz
  • 1926–1929: Wohnhausanlage in Linz, Gruberstraße
  • 1927: Wohnhausanlage in Linz, Unionstraße 50–70
  • 1927: Wohnbebauung in Linz, Franckstraße
  • 1927: Arbeiterkolonie in Linz, Sintstraße
  • 1927: Neugestaltung der Realoberschule in Linz, Steingasse, wurde bis 1995 als Berufsschule Linz 1 genutzt
  • 1927–1928: Dametzhof in Linz, Hyrtlstraße / Körnerstraße / Reischekstraße
  • 1927–1936: Füchselgutsiedlung in Linz, Don-Bosco-Weg / Füchselstraße
  • 1928–1929: Volkshaus Franckviertel in Linz
  • 1928–1929: Fleischmarkthalle in Linz, Holzstraße
  • 1929–1931: Diesterwegschule in Linz, Khevenhüllerstraße
  • 1929–1930: Parkbad in Linz
  • 1931: Arbeiterhäuser in Linz, Sintstraße
  • 1932–1935: Pfarrkirche St. Antonius in Scharlinz (Teilrealisierung mit dem Pfarrsaal in der Einfaltstraße, der fünf Jahrzehnte als Notkirche diente und 1983 abgebrochen wurde)

Ehrungen

  • In Linz wurde die Kühnestraße nach ihm benannt.

Ausstellungen

  • Gebaut für alle. Curt Kühne und Julius Schulte planen das soziale Linz (1909–38). Nordico, Stadtmuseum Linz, November 2021 bis 18. April 2022.

Literatur

  • Wilfried Posch: Curt Kühne. Bauten der Stadt Linz. Bibliothek der Provinz, Weitra 2010, ISBN 978-3-900000-99-8.
  • Linzer Planungsinstitut Altstadt (Hrsg.): Stadterneuerung und Altstadterhaltung in Linz. 500 Jahre Landeshauptstadt Linz, 10 Jahre Linzer Planungsinstitut. Linz 1989, DNB 931057159.
  • Andrea Bina / Georg Wilbertz (Hrsg.): Gebaut für alle. Curt Kühne und Julius Schulte planen das soziale Linz (1909–38). Anton Pustet, Salzburg 2021, ISBN 978-3-7025-1034-3.

Weblinks

Commons: Curt Kühne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Stadtarchiv Linz: Kurt Kühne. In: stadtgeschichte.linz.at, Künstler in Linz (Kurzbiografie mit Listung seiner Bauten in Linz).

Einzelnachweise

  1. Wilfried Posch: Anmerkungen zu Linz 1938–1945. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege. LXI, 2007, Heft 1, S. 25–46.
  2. Wilfried Posch: Curt Kühne, Stadtbaudirektor, Architekt und Städtebauer. In: Andrea Bina, Lorenz Potocnik (Hrsg.): Architektur in Linz 1900–2011. Springer-Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-7091-0825-3, S. 77–81.
  3. Petra Weiss: In Linz war der Auftakt verheißungsvoll... Die Architektur der Christkönig-Friedenskirche in Linz-Urfahr, 1929–1951, im Spiegel der Zeitgeschichte. In: Gesellschaft für Landeskunde - Oberösterreichischer Musealverein (Hrsg.): Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 152, Linz 2007, S. 101–204 (zobodat.at [PDF]).
  4. Fritz Mayrhofer: Stadtentwicklung und Wohnbau. In: Fritz Mayrhofer, Walter Schuster (Hrsg.): Linz Zwischen Demokratie und Diktatur 1918–1945. Band 2, Archiv der Stadt Linz, Linz 2006, ISBN 3-900388-86-5, S. 169–213.
  5. Kurt Kühne. In: stadtgeschichte.linz.at, Künstler in Linz (Kurzbiografie und Bauwerke von Kurt Kühne).
  6. Otto Constantini: Die bauliche Entwicklung der Stadt Linz im 20. Jahrhundert. In: Stadt Linz (Hrsg.): Jahrbuch der Stadt Linz 1949. Städtische Sammlungen, Linz 1950, S. 65–86.
  7. Curt Kühne: Entwicklungsfragen der Landeshauptstadt Linz. In: Erwin Stein (Hrsg.): Die Städte Deutschösterreichs. Deutscher Kommunal-Verlag, Berlin-Friedenau 1927, S. 318–335.
  8. Fritz Mayrhofer: Die "Patenstadt des Führers". Träume und Realität. In: Fritz Mayrhofer, Walter Schuster (Hrsg.): Nationalsozialismus in Linz. Band 1, Archiv der Stadt Linz, Linz 2001, ISBN 3-900388-81-4, S. 327–386.
  9. Walter Schuster: Aspekte nationalsozialistischer Kommunalpolitik. In: Fritz Mayrhofer, Walter Schuster (Hrsg.): Nationalsozialismus in Linz. Band 1, Archiv der Stadt Linz, Linz 2001, ISBN 3-900388-81-4, S. 197–325.
  10. Otto Constantini: Großstadt Linz. Selbstverlag, Linz 1952.
  11. Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. – Ein Führer in drei Bänden. Band I, Residenz Verlag, Salzburg/Wien 1980.
  12. Brigitte Kepplinger: Arbeiterwohnbau in Linz 1850–1945. – Ein historischer Überblick. In: Brigitte Kepplinger (Hrsg.): Wohnen in Linz – Zur Geschichte des Linzer Arbeiterwohnbaues von den Anfängen bis 1945. Böhlau Verlag, Wien 1989, ISBN 3-205-07291-X, S. 1–101.
  13. Ernst Koref: Die Gezeiten meines Lebens. Jugend und Volk, Wien/München 1980.
  14. St. Antonius - Katholische Kirche in Linz (Memento vom 29. August 2013 im Internet Archive). Website der Diözese Linz. Abgerufen am 9. Mai 2013.
  15. Dehio Linz 2009, Linzer Aussenbereiche zwischen Donau und Traun, Sakralbauten, Pfarrkirche St. Antonius, S. 322.
  16. Kühnestraße. In: stadtgeschichte.linz.at, Linzer Straßennamen.
Normdaten (Person): GND: 1201207258 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 5679157583861833970000 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Kühne, Curt
ALTERNATIVNAMEN Kühne, Kurt
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Architekt und Stadtbaudirektor in Linz
GEBURTSDATUM 8. August 1883
GEBURTSORT Zeulenroda
STERBEDATUM 25. August 1963
STERBEORT Linz

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 14:02

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Curt Kuhne auch Kurt Kuhne 8 August 1883 in Zeulenroda 25 August 1963 in Linz war ein deutscher Architekt Stadtbaudirektor und Zivilingenieur in Linz LebenZeit vor Linz Ab 1905 studierte Kuhne Architektur an der Technischen Hochschule Dresden die nicht nur einen guten Ruf hatte sondern wo zu dieser Zeit auch der beruhmte Stadtebauer Cornelius Gurlitt lehrte Kuhne legte 1912 die Staatsprufung ab und kam wahrend seiner Studienzeit in Dresden mit der Gartenstadtbewegung in Beruhrung etwa durch die erste deutsche Gartenstadt Hellerau Vor seinem Dienstantritt als Stadtbaudirektor in Linz am 25 Janner 1915 arbeitete er von Juli 1911 bis zu seinem Wechsel nach Linz fur das Stadtbauamt Charlottenburg als Bauvorsteher dabei wurde er mit dem Zweckverband Gross Berlin vertraut Neben seiner akademischen Ausbildung konnte Kuhne auch eine praktische Ausbildung als Maurer und Zimmerergeselle vorweisen Stadtbaudirektor und weiteres Wirken in Linz Curt Kuhne bewarb sich im Herbst 1914 um die ausgeschriebene Stelle des Linzer Stadtbaudirektors und trat am 25 Janner 1915 in den Dienst der Stadt Linz Er wirkte hier bis zu seinem Ruhestand 1949 unter zwolf Burgermeistern und erhielt 1940 die Befugnis eines Zivilingenieurs fur Hochbau Wahrend des ersten Jahrzehnts seiner Dienstzeit kam es zu zahlreichen Eingemeindungen Auf die Gemeinde St Peter 1915 folgten 1919 die Stadtgemeinde Urfahr sowie die Gemeinde Postlingberg und 1923 Kleinmunchen wobei Kuhne bei der letztgenannten Eingemeindung im Verhandlungskomitee sass Zusatzlich begleitete er von 1921 bis 1934 die Verhandlungen mit der Gemeinde Steyregg uber Gebietsabtretungen an Linz In der Zwischenkriegszeit oblag es dem Stadtbaudirektor das deutlich gewachsene zersiedelte Stadtgebiet zusammenzufugen Die Zeit erwies sich aber als zu kurz um eine stadtebauliche Einheit zu schaffen Dieses Problem hatte Kuhne bereits 1927 erkannt Es ware fur die Durchbildung des Zusammenhangs des Stadtgebiets von Linz Anm von grosstem Vorteile gewesen wenn schon vor einem Jahrzehnt also vor den Eingemeindungen sich Urfahr Harbach Katzbach Steg St Magdalena Dornach Plesching Steyregg St Peter Kleinmunchen Ebelsberg Hart Leonding Pasching Ruefling zu einem Zweckverband Grosslinz zusammengeschlossen hatten um technische Belange wie Strassenfuhrungs und Siedlungsfragen zwar jedes in eigener Interessensphare selbstandig behandelnd aber doch mit Rucksicht auf das grosse entstehende Ganze in bezug auf Verkehr und Verbauung von einer Zentralstelle aus begutachten zu lassen Dabei ware so manches unterblieben was heute nicht mehr gutzumachen ist Curt Kuhne Kuhne spricht nicht nur den Mangel an Zusammenarbeit vor den Eingemeindungen an sondern sagt auch offen dass zahlreiche stadtebauliche Probleme die heute noch Linz begleiten verhinderbar gewesen waren Zu diesem Schluss konnte er aufgrund seiner Erfahrung mit dem Zweckverband Gross Berlin kommen Vorgangerkonstruktion der Nibelungenbrucke im Jahr 1910 1872 erbaut Zur selben Zeit war Kuhne auch mit der Entwicklung eines Flachenwidmungsplan fur Linz beschaftigt Er liess nicht nur Gelandeaufnahmen des gesamten Stadtgebietes sondern auch einen Gesamtstadtplan erstellen den er als Voraussetzung fur einen Generalverbauungsplan sah Dazu formte Kuhne in seinen Veroffentlichungen zahlreiche Gedanken zur Stadtentwicklung 1927 beschreibt er etwa detailreich den Zustand der zu dieser Zeit bestehenden Vorgangerkonstruktion der Nibelungenbrucke aus dem Jahr 1872 und befurchtete bevorstehenden Bruch von Konstruktionsteilen Curt Kuhne Seine Ideen flossen in den ersten Flachenwidmungsplan in Oberosterreich der 1934 fur Linz vorgestellt wurde und als Planungsziel von 150 000 bis 160 000 Einwohnern ausging Von 1924 bis 1927 veroffentlichte Kuhne zahlreiche Gedanken uber die weitere Stadtentwicklung Beim von ihm angedachten Bruckenneubau uber die Donau wollte er auf Linzer Seite den zum Hauptplatz bestehenden das Stadtbild verschandelnde n mehrgeschossige n formenhassliche n Wohnstock Curt Kuhne verschwinden lassen Der Neubau der Brucke wurde von 1938 bis 1940 unter den Nationalsozialisten samt neuen Bruckenkopfgebauden durchgefuhrt Gleichsam plante Kuhne fur den Osten der Stadt nicht nur ein Industriegebiet im Raum St Peter sondern auch einen Donauhafen samt Schiffswerft Auch diese Vorhaben wurden wahrend der NS Zeit realisiert Blick auf die Donaupromenade mit dem Brucknerhaus links Zusatzlich trat er etwa fur das Anlegen einer Donaupromenade zwischen Eisenbahn und der heutigen Nibelungenbrucke den Bau eines neuen Rathauses und den Neu oder Umbau der Eisenbahnbrucke ein Wie schon die zuvor genannten Planungen wurden auch die beiden erstgenannten Vorhaben realisiert die Donaupromenade 1974 und das Neue Rathaus von 1981 bis 1985 Da sich zahlreiche seiner Gedanken zur Stadtentwicklung in den Planen der Nationalsozialisten wiederfanden gelten sie bis heute falschlicherweise als Schopfungen des Fuhrers und seiner Architekten Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde Kuhne 1938 mit nur 58 Jahren fruhzeitig pensioniert da er als Sozialdemokrat galt Er kampfte dagegen an indem er beteuerte politischen Umschwungen gegenuber neutral zu stehen und wurde nach Kriegsausbruch 1939 wieder im Magistrat als Hilfsangestellter im Wirtschaftsamt eingesetzt 1942 kam er zuruck ins Stadtbauamt seine ehemalige Leitungsposition erhielt er allerdings nicht zuruck Nach dem Krieg wurde er bis Ende 1948 Sonderbeauftragter von Burgermeister Ernst Koref und arbeitete in dieser Funktion unter anderem an der Planung des Wiederaufbaus von Linz mit Baustil Einfluss und bedeutsame BautenBaustil und Einfluss Uber Kuhnes Baustil kann wenig gefunden werden Otto Constantini beschreibt dass seine Bauwerke klare Formen eine schone Gliederung Diesterwegschule oder eine geschmackvolle Fassade Parkbad aufweisen Friedrich Achleitner wiederum sieht bescheidene Monumentalitat mit traditionelle n Kompositionsmittel n Volkshaus Franckviertel eine gute raumliche Organisation Diesterwegschule oder eine signifikante Eingangsfront Parkbad Sowohl die Diesterwegschule als auch das Parkbad wurden nach den jeweiligen Eroffnungen von der konservativen Gemeinderatsopposition kritisiert man sah sie als luxurios an Im August und September 1929 fand in Linz die Ausstellung Wohnung und Siedlung in Stadt und Land statt die vom spateren Burgermeister Koref organisiert wurde Obwohl nirgends dokumentiert ist dass Kuhne direkt an der Ausstellung involviert war so wird sie dennoch aufgezahlt als Beispiel wie Linz ein offenes Klima und Interesse fur Baukunst geschaffen hat ein Umstand dem auch Kuhne direkt zugesprochen wird Neben seinen eigenen Bauten sei nochmals auf seine stadtplanerische Tatigkeit hingewiesen die Linz zu seiner Lebzeit und teilweise daruber hinaus pragte Ebenfalls erwahnenswert ist dass Kuhne eine Erweiterung der Baugesetze weg von rein technischen Belangen wollte D ie Behorde muss die Baugenehmigung binden konnen an die Erfullung schonheitlicher stadtebaukunstlerischer Voraussetzungen Die Raumbildung muss unter dem Einfluss der Behorde stehen einzelne Hauser im modellartig vor dem Ausbau geformten Baublock mussen in ihrer Ausfuhrung so zusammenklingen dass die Stadtbaukunst Unschonheiten Zerfahrenheit und Disharmonien von vorneherein abdrangt Curt Kuhne Gleichsam sprach er sich neben der Berucksichtigung von asthetischen Gesichtspunkten in der Baukunst auch fur eine Gartenkunst aus Eine Siedlung ohne Grunflachen ohne Baumbestand wirkt leblos und kalt erst die Anpflanzung schafft Leben Curt Kuhne Daruber hinaus zeichnete er sich fur die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung von Zementhohlsteinen verantwortlich wodurch die Gemeinde in der Zwischenkriegszeit Baumaterial zum Selbstkostenpreis abgeben konnte In der zu dieser Zeit stark von Wohnungsnot geplagten Stadt konnte damit der Eigenwohnbau gefordert werden WerkRisalitartig vortretende Eckteile beim DametzhofLinzer Volkskuche1919 1925 Siedlung Scharlinz in Linz Angerholzerweg Haydnstrasse Schwindstrasse Spaunstrasse 1921 1925 Wimholzel Hinterland Verbauung 1925 Wohnhausanlage Kaufleitnergrunde in Linz Garnisonstrasse Planckstrasse 1926 Kommunaler Wohnbau in der Pestalozzistrasse in Linz von Hans Feichtlbauer nach dem Stil der Wohnhausanlage Kaufleitnergrunde 1926 Linzer Volkskuche heute genutzt durch das Architekturforum Oberosterreich und als Galerie der Kunstlervereinigung MAERZ Herbert Bayer Platz 1926 1927 Platzseitige Zubauten zur Haupt und Volksschule von Ferdinand Bachbaur aus dem Jahr 1910 in der Zeppelinstrasse in Linz 1926 1929 Wohnhausanlage in Linz Gruberstrasse 1927 Wohnhausanlage in Linz Unionstrasse 50 70 1927 Wohnbebauung in Linz Franckstrasse 1927 Arbeiterkolonie in Linz Sintstrasse 1927 Neugestaltung der Realoberschule in Linz Steingasse wurde bis 1995 als Berufsschule Linz 1 genutzt 1927 1928 Dametzhof in Linz Hyrtlstrasse Kornerstrasse Reischekstrasse 1927 1936 Fuchselgutsiedlung in Linz Don Bosco Weg Fuchselstrasse 1928 1929 Volkshaus Franckviertel in Linz 1928 1929 Fleischmarkthalle in Linz Holzstrasse 1929 1931 Diesterwegschule in Linz Khevenhullerstrasse 1929 1930 Parkbad in Linz 1931 Arbeiterhauser in Linz Sintstrasse 1932 1935 Pfarrkirche St Antonius in Scharlinz Teilrealisierung mit dem Pfarrsaal in der Einfaltstrasse der funf Jahrzehnte als Notkirche diente und 1983 abgebrochen wurde EhrungenIn Linz wurde die Kuhnestrasse nach ihm benannt AusstellungenGebaut fur alle Curt Kuhne und Julius Schulte planen das soziale Linz 1909 38 Nordico Stadtmuseum Linz November 2021 bis 18 April 2022 LiteraturWilfried Posch Curt Kuhne Bauten der Stadt Linz Bibliothek der Provinz Weitra 2010 ISBN 978 3 900000 99 8 Linzer Planungsinstitut Altstadt Hrsg Stadterneuerung und Altstadterhaltung in Linz 500 Jahre Landeshauptstadt Linz 10 Jahre Linzer Planungsinstitut Linz 1989 DNB 931057159 Andrea Bina Georg Wilbertz Hrsg Gebaut fur alle Curt Kuhne und Julius Schulte planen das soziale Linz 1909 38 Anton Pustet Salzburg 2021 ISBN 978 3 7025 1034 3 WeblinksCommons Curt Kuhne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtarchiv Linz Kurt Kuhne In stadtgeschichte linz at Kunstler in Linz Kurzbiografie mit Listung seiner Bauten in Linz EinzelnachweiseWilfried Posch Anmerkungen zu Linz 1938 1945 In Osterreichische Zeitschrift fur Kunst und Denkmalpflege LXI 2007 Heft 1 S 25 46 Wilfried Posch Curt Kuhne Stadtbaudirektor Architekt und Stadtebauer In Andrea Bina Lorenz Potocnik Hrsg Architektur in Linz 1900 2011 Springer Verlag Wien 2012 ISBN 978 3 7091 0825 3 S 77 81 Petra Weiss In Linz war der Auftakt verheissungsvoll Die Architektur der Christkonig Friedenskirche in Linz Urfahr 1929 1951 im Spiegel der Zeitgeschichte In Gesellschaft fur Landeskunde Oberosterreichischer Musealverein Hrsg Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Jahrgang 152 Linz 2007 S 101 204 zobodat at PDF Fritz Mayrhofer Stadtentwicklung und Wohnbau In Fritz Mayrhofer Walter Schuster Hrsg Linz Zwischen Demokratie und Diktatur 1918 1945 Band 2 Archiv der Stadt Linz Linz 2006 ISBN 3 900388 86 5 S 169 213 Kurt Kuhne In stadtgeschichte linz at Kunstler in Linz Kurzbiografie und Bauwerke von Kurt Kuhne Otto Constantini Die bauliche Entwicklung der Stadt Linz im 20 Jahrhundert In Stadt Linz Hrsg Jahrbuch der Stadt Linz 1949 Stadtische Sammlungen Linz 1950 S 65 86 Curt Kuhne Entwicklungsfragen der Landeshauptstadt Linz In Erwin Stein Hrsg Die Stadte Deutschosterreichs Deutscher Kommunal Verlag Berlin Friedenau 1927 S 318 335 Fritz Mayrhofer Die Patenstadt des Fuhrers Traume und Realitat In Fritz Mayrhofer Walter Schuster Hrsg Nationalsozialismus in Linz Band 1 Archiv der Stadt Linz Linz 2001 ISBN 3 900388 81 4 S 327 386 Walter Schuster Aspekte nationalsozialistischer Kommunalpolitik In Fritz Mayrhofer Walter Schuster Hrsg Nationalsozialismus in Linz Band 1 Archiv der Stadt Linz Linz 2001 ISBN 3 900388 81 4 S 197 325 Otto Constantini Grossstadt Linz Selbstverlag Linz 1952 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Ein Fuhrer in drei Banden Band I Residenz Verlag Salzburg Wien 1980 Brigitte Kepplinger Arbeiterwohnbau in Linz 1850 1945 Ein historischer Uberblick In Brigitte Kepplinger Hrsg Wohnen in Linz Zur Geschichte des Linzer Arbeiterwohnbaues von den Anfangen bis 1945 Bohlau Verlag Wien 1989 ISBN 3 205 07291 X S 1 101 Ernst Koref Die Gezeiten meines Lebens Jugend und Volk Wien Munchen 1980 St Antonius Katholische Kirche in Linz Memento vom 29 August 2013 im Internet Archive Website der Diozese Linz Abgerufen am 9 Mai 2013 Dehio Linz 2009 Linzer Aussenbereiche zwischen Donau und Traun Sakralbauten Pfarrkirche St Antonius S 322 Kuhnestrasse In stadtgeschichte linz at Linzer Strassennamen Normdaten Person GND 1201207258 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 5679157583861833970000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuhne CurtALTERNATIVNAMEN Kuhne KurtKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Architekt und Stadtbaudirektor in LinzGEBURTSDATUM 8 August 1883GEBURTSORT ZeulenrodaSTERBEDATUM 25 August 1963STERBEORT Linz

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