48 2425 16 350277777778 Koordinaten 48 14 33 N 16 21 1 ODöblinger Pfarrkirche Pfarrkirche Zum heiligen PaulusKonfession
Döblinger Pfarrkirche

Koordinaten: 48° 14′ 33″ N, 16° 21′ 1″ O
Döblinger Pfarrkirche Pfarrkirche Zum heiligen Paulus
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Konfession: | römisch-katholisch |
Patrozinium: | Paulus von Tarsus |
Weihedatum: | 4. Oktober 1829 |
Rang: | Pfarrkirche |
Anschrift: | 1010 Wien-Oberdöbling, Kardinal-Innitzer-Platz 1 |
Die Döblinger Pfarrkirche St. Paul ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im Bezirksteil Oberdöbling im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling, am Kardinal-Innitzer-Platz 1. Das in den 1820er Jahren anstelle eines Vorgängerbaus aus dem 13. Jahrhundert errichtete Kirchengebäude steht zusammen mit den Bildstöcken unter Denkmalschutz. Die Kirche gehört zur Erzdiözese Wien.
Lage
Die Oberdöblinger Pfarrkirche befindet sich mit einer Seehöhe von ca. 195 m etwas niedriger als die Unterdöblinger Pfarrkirche (ca. 201 m). Sie steht mit der Hauptfront auf einem erhöhten Platz seitlich der Pfarrhofzeile. Sie ist nicht geostet, sondern ihre Hauptachse erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung, parallel zur Vormosergasse.
Links und rechts des Hauptportals begrüßen die Skulpturen des Hl. Erasmus (frühes 18. Jahrhundert) und des Hl. Johannes Nepomuk (um 1800) die Kirchenbesucher (im Ort gab es bis zum 18. Jhd. eine Nepomuk-Kapelle, aus der die Figur stammen könnte).
Geschichte
Eine erste Kirche in Döbling ist in einer Urkunde erwähnt, die Ecclesia in Tobelico (Kirche in Döbling). Ihr Standort ist jedoch nicht bekannt; es ist auch nicht eindeutig klar, dass genau die heutige Pfarrkirche damit gemeint war. Ein erster Pfarrer ist aus dem Jahr 1443 überliefert. Im 15. Jahrhundert plünderten und zerstörten in das Land einfallende Ungarn unter Matthias Corvinus das Kirchengebäude, das jedoch rasch wieder aufgebaut wurde. Ein durchgehender Bestand der Kirche kann aufgrund der überlieferten Namen der Döblinger Pfarrer als gesichert gelten.
1640 wurde die bereits bestehende Pfarre Döbling aufgelöst und die Gemeinde gelangte an die Pfarre der Währinger Pfarrkirche. Nach einer neuerlichen Zerstörung der Kirche im Jahr 1683 während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung erfolgten anschließend nur bauliche Sicherungsarbeiten. Die Gottesdienste mussten zeitweise in der Johann-von-Nepomuk-Kapelle abgehalten werden. Erst die Pfarrreform von Joseph II. und die Erhebung Döblings zu einer selbstständigen Pfarre führten zur Generalinstandsetzung des Gebäudes, 1783. Ein zugehöriges Pfarrhaus konnte 1784 errichtet werden.
Die Kirche erwies sich aber bald für die stark gewachsene Einwohnerschar als zu klein und deshalb beschloss der Gemeindekirchenrat den totalen Neubau eines Gotteshauses. Und schon bald, am 9. Mai 1826 musste das Sakralgebäude gesperrt werden, da es zu baufällig war, der Abriss folgte. Architekt fertigte im Auftrag der Kirchengemeinde die Baupläne, nach denen 1826 bis 1828 die heutige Pfarrkirche entstand. Sie wurde am 4. Oktober 1829 durch den Wiener Fürsterzbischof Graf Firmian dem heiligen Paulus geweiht.
Einige historische Ausstattungsstücke gelangten in das neu gestaltete Kirchengebäude. Der gleichzeitig in der Nähe des Gotteshauses bis dahin betriebene Kirchhof wurde als Begräbnisstätte aufgelassen.
Schäden, die das Gotteshaus noch am Ende des Zweiten Weltkriegs davontrug, wurden im Zeitraum 1945 bis 1953 ausgebessert oder beseitigt.
Anfang der 1970er Jahre ließ die Gemeinde ein komplettes Pfarrzentrum bauen, das einen großen Saal erhielt (Paulussaal) und mit einem Fassadenrelief, einer Schutzmantelmadonna von Karl Engel geschmückt ist.
Im Jahr 1967 wurde zunächst ein hölzerner Altar nach den Empfehlungen des II. Vatikanischen Konzils als Volksaltar aufgestellt. Pfarrer Klinger ließ 1970 anlässlich einer wegen aufgetretener Bauschäden durchgeführten Kirchenrenovierung diesen Tisch gegen einen quadratischen steinernen Altar ersetzen. Und Teile der historischen Ausstattung aus den 1820er Jahren wurden entfernt, darunter ein aus Majolika gefertigter Altar und Deckenfresken mit biblischen Szenen.
Die bisher letzte Renovierung des Innenraumes erfolgte im Jahr 1988, bei der der Altarbereich bis weit in den Hauptraum vorgezogen wurde und wiederum ein neuer Altar hier Platz fand.
Architektur
Außen
Das Gotteshaus in den Maßen 19,5 Meter breit und etwa 25 Meter lang (ohne Turm), ist eine Saalkirche im damals aktuellen Klassizismus-Stil. Die Turmvierung ist Bestandteil des hohen Eingangsbereiches, der mit je zwei Halbsäulen neben dem Portal und mit dem über die ganze Baubreite reichenden Dreiecksgiebel darüber das tempelartige Aussehen des Gotteshauses unterstreichen. Das Hauptportal ist nur über eine Freitreppe mit fünf Stufen erreichbar, darüber ist ein halbrundes (unbuntes) Fenster eingebaut. Auf der Westseite gibt es einen Seiteneingang.
Der eigentliche Kirchturm ist dem Vorbau aufgesetzt, hat eine quadratische Grundfläche und erhebt sich etwa 20 Meter in die Höhe. Das Dach des Turmes ist vierseitig-pyramidenförmig gebaucht und mit Kupferplatten bedeckt. Es wird von einer achteckigen Laterne bekrönt. An der Spitze erhebt sich ein metallenes Kreuz über einer Turmkugel.
Der rechteckige Grundriss des Turmunterbaus zeigt die Abmessungen 14 Meter in der Breite × 11 Meter in der Länge.
Im Turm sind die Glockenstube mit einem vierstimmigen Geläut hinter Klangarkaden und das Werk einer Turmuhr platziert; die Uhr trägt runde Zifferblätter in alle vier Himmelsrichtungen.
Das gesamte Kirchengebäude ist mit hellbeigem Putz versehen und mit einigen Kratzputzstreifen betont. Diese Fassaden-Erneuerung erfolgte in den Jahren 2004/2005.
Innen
Das Kirchenschiff ist um einen barocken Zentralraum gestaltet und weist eine achteckige Bodenöffnung auf. Ein niedriger vergoldeter Metallschmuckzaun begrenzt die Öffnung. Die heutige überwiegend weiße Flächenausmalung stammt aus der Zeit der Kirchenrenovierung 1970 und bezieht sich auf das Aussehen des Inneren im frühen 19. Jahrhundert.
Ausstattung
Altarraum
Der Raum wird von dem 1829 vom Wiener Kirchenmaler angefertigten großen halbrunden Altarbild dominiert. Es zeigt die Bekehrung des heiligen Paulus auf dem Wege nach Damaskus. Kirchenhistorische Forschungen führten zu der Erkenntnis, dass das großformatige Bild das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs zum Thema Paulus als Kirchenpatron war.
Davor steht seit 1895 der Hochaltar. Pfarrer Hulesch hatte zusätzlich von einem einheimischen Baumeister den Chorbogen mit Säulen und Pilastern mit korinthischen Kapitellen sowie einem Halbkreisrahmen ausstatten lassen, in dem drei vergoldete Engelsköpfe, Ähren und Weintrauben dargestellt sind.
Das Altarensemble füllt die Gedenknische fast vollständig aus, hohe Halbrundfenster auf der West- und der Ostseite lassen Tageslicht hinein.
Ein weißer rechteckiger Altartisch vervollständigt die Ausstattung dieses Bereichs.
Seitenaltäre und weiterer Schmuck
Es gibt zwei Seitenaltäre, die beide von August Eisenmenger angefertigt worden waren. Sie sind mit Ölgemälden von Josef Kessler geschmückt und stellen die Kreuzigung und die Taufe Christi sowie St. Johannes Nepomuk vor König Wenzel dar (Großbild). Darüber hinaus sind ein von Martin Johann Schmidt im Jahr 1784 auf Kupferfolie gemaltes Bild (am Kircheneingang) sowie im Kirchenschiff ein Gemälde mit der Thematik Heiliger Josef mit dem Kinde, angefertigt von Peter Strudel, erwähnenswert.
Als besonders wertvoll stufen Kirchenhistoriker eine geschnitzte polychrome Madonna ein, die um 1720 entstand, deren Schöpfer aber nicht bekannt ist. Die Skulptur trägt den Titel Mutter der Kirche und ist ein hochverehrtes Andachtsbild.
Kirchenhauptschiff
Es gibt keine Seitenschiffe. Alle Einbauten sind in etwa gleich hoch und mit Rundbögen abgeschlossen (Seiteneingänge, Fenster). Der Altarbereich ist weit in den Kirchenhauptraum vorgezogen und leicht um eine Stufe erhöht.
Kanzel, Fenster, Gestühl und Sonstiges
Seitlich vor dem südlichen Chorbogen ist die viereckige Kanzel aus dem frühen 19. Jahrhundert auf einer Rundsäule aufgeständert. Der Kanzelkorb wird mit einem figürlich geschmückten Schalldeckel abgeschlossen.
Symmetrisch hängen von dem geweißten Deckengewölbe vier kleinere Kristall-Kronleuchter (Lüster) um einen zentral angebrachten größeren Lüster.
Statt es üblichen Taufbeckens gibt es in der Mitte des Kirchenraumes eine Piscine zum Hineinsteigen und Hindurchgehen. Bei Nichtbenutzung ist der Zugang mit einer verzierten achteckigen Kunststoff-Bodenabdeckung geschützt. Bildhauer entwarf diese besondere Taufeinrichtung nach altchristlichem Vorbild. Im aufgeklappten Zustand sind in den vier dreieckigen Flächen zwischen den vier hölzernen Treppen Symbole der vier Evangelisten als Mosaiken zu sehen.
Das Gestühl ist in drei Gruppen um die um eine Stufe erhöhte eckige Altarinsel angeordnet, es besteht aus dunkel gebeiztem Holz mit geschnitzten Wangen. Sie bieten Sitzgelegenheiten für (geschätzt) 300 Besucher.
Orgel
Die Orgel der Döblinger Pfarrkirche mit 21 Registern wurde im Jahr 1978 von Gerhard Hradetzky gebaut und verfügt über zwei Manuale und Pedal. Sie ist auf der Orgelempore installiert.
Glocken
Das Geläut besteht aus fünf Bronzeglocken, die bis auf die kleinste im Jahr 1958 neu gegossen wurden. Die vorherigen Glocken mussten jeweils zu zweit in den beiden Weltkriegen zur Umarbeitung in Kriegsgerät abgeliefert werden.
Glocke | Ton | Gewicht in kg | Gießer | Gussjahr | Inschriften, Bemerkungen |
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I | e´ | 1111 | Glockengießerei Pfundner | 1958 | Die obere Schulter trägt eine umlaufende dezente Musterung. Am Glockenkörper ist ein Gießerzeichen-Relief zu erkennen. |
II | gis´ | 545 | Glockengießerei Pfundner | 1958 | |
III | h´ | 312 | Glockengießerei Pfundner | 1958 | |
IV | cis´´ | 194 | Glockengießerei Pfundner | 1958 | |
V | e´´ | 133 | Glockengießerei Samassa | 1920 |
Gemeindearbeit, Seelsorge
Regelmäßig wird das Gemeindeblatt Paulus herausgegeben.
- Pfarrer (Auswahl)
- 1466: Severin Lintzer aus Sievering
- 1488: Paul „zu den siben aichen“
- 1499: Jörg Vormoser
- 1504: Pfarrer Tenest; Pf. Hulesch ließ dessen Grabstein 1872 im Inneren der Kirche als historische Reminiszenz an die erste St. Paulskirche einmauern
- 1783: Sebastian Fux
- 1817–1834: Michael Teschmayr
- 1834–1861: Peter Obkircher
- 1861–1898: Wilhelm Hulesch
- 1899–1919: Ignaz Flandorfer
- 1920–1934: Johann Scheck
- 1934–1956: Rudolf Waurisch
- 1956–1970: Josef Hoffmeier
- 1970–1980er: Johannes Klinger (1940–2020)
- 2022: Andrea Graziani (Pfarrprovisor); Alonso Ramirez und Severin Hörmann (Kaplane); Francisco Frias (Diakon)
Literatur
- Hans (Johannes) Klinger: Kostbarkeiten der Pfarre Döbling-St. Paul aus vier Jahrhunderten. Katalog Festwochenausstellung, Eigenverlag, 1996 (online).
- Christine Klusacek, Kurt Stimmer: Döbling. Vom Gürtel zu den Weinbergen. Wien 1988, ISBN 3-900607-06-0, S. 161 f.
- 150 Jahre Pfarrkirche Döbling. St. Paul: 1829–1979. Wien 1979 (online).
- Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wiener Dom-Verlag 1970, S. 243 f.
- Josef Hoffmeier: 700 Jahre Pfarre St. Paul. In: Döblinger Heimatmuseum. Heft 11. 1967, S. 2 f.
Weblinks
- Website der Pfarre Döbling - St. Paul
- Pfarrkirche Döbling St. Paul - (A-1190 Wien) – Einzelläuten und Vollgeläute - (Innenaufnahme) auf YouTube
Einzelnachweise
- BDA: 56737, Objekt-ID: 66296.
- Geodatenviewer der Stadtvermessung Wien. Abgerufen am 2. September 2023.
- Döblinger Kirche im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Geschichtsschnelldurchlauf zur Pfarre in Oberdöbling. Erzdiözese Wien, 25. Oktober 2022, abgerufen am 4. September 2023.
- Döblinger Pfarrkirche. In: planet-vienna.com. Abgerufen am 3. September 2023.
- Maße grob mit dem Tool von Google Earth bestimmt.
- Taufe eines Kindes in der Döblinger Pfarrkirche. Abgerufen am 3. September 2023 (Deutlich sind bei den Bildern 12 und 14 die Umgrenzung des Zugangs und die Taufgeräte zu erkennen).
- Kirchendatenblatt. Abgerufen am 30. August 2023.
- Jörg Wernisch: Glockenverzeichnis von Österreich. Journal-Verlag, Lienz 2011, ISBN 978-3-902128-16-4.
- Seelsorger Johannes Klinger verstorben. In: MeinBezirk.at. 18. November 2020, abgerufen am 3. September 2023.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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48 2425 16 350277777778 Koordinaten 48 14 33 N 16 21 1 ODoblinger Pfarrkirche Pfarrkirche Zum heiligen PaulusKonfession romisch katholischPatrozinium Paulus von TarsusWeihedatum 4 Oktober 1829Rang PfarrkircheAnschrift 1010 Wien Oberdobling Kardinal Innitzer Platz 1 Die Doblinger Pfarrkirche St Paul ist eine romisch katholische Pfarrkirche im Bezirksteil Oberdobling im 19 Wiener Gemeindebezirk Dobling am Kardinal Innitzer Platz 1 Das in den 1820er Jahren anstelle eines Vorgangerbaus aus dem 13 Jahrhundert errichtete Kirchengebaude steht zusammen mit den Bildstocken unter Denkmalschutz Die Kirche gehort zur Erzdiozese Wien LageDie Oberdoblinger Pfarrkirche befindet sich mit einer Seehohe von ca 195 m etwas niedriger als die Unterdoblinger Pfarrkirche ca 201 m Sie steht mit der Hauptfront auf einem erhohten Platz seitlich der Pfarrhofzeile Sie ist nicht geostet sondern ihre Hauptachse erstreckt sich in Nord Sud Richtung parallel zur Vormosergasse Buste von Kardinal Innitzer auf dem gleichnamigen Platz an der Doblinger Pfarrkirche Links und rechts des Hauptportals begrussen die Skulpturen des Hl Erasmus fruhes 18 Jahrhundert und des Hl Johannes Nepomuk um 1800 die Kirchenbesucher im Ort gab es bis zum 18 Jhd eine Nepomuk Kapelle aus der die Figur stammen konnte GeschichteEine erste Kirche in Dobling ist in einer Urkunde erwahnt die Ecclesia in Tobelico Kirche in Dobling Ihr Standort ist jedoch nicht bekannt es ist auch nicht eindeutig klar dass genau die heutige Pfarrkirche damit gemeint war Ein erster Pfarrer ist aus dem Jahr 1443 uberliefert Im 15 Jahrhundert plunderten und zerstorten in das Land einfallende Ungarn unter Matthias Corvinus das Kirchengebaude das jedoch rasch wieder aufgebaut wurde Ein durchgehender Bestand der Kirche kann aufgrund der uberlieferten Namen der Doblinger Pfarrer als gesichert gelten 1640 wurde die bereits bestehende Pfarre Dobling aufgelost und die Gemeinde gelangte an die Pfarre der Wahringer Pfarrkirche Nach einer neuerlichen Zerstorung der Kirche im Jahr 1683 wahrend der Zweiten Wiener Turkenbelagerung erfolgten anschliessend nur bauliche Sicherungsarbeiten Die Gottesdienste mussten zeitweise in der Johann von Nepomuk Kapelle abgehalten werden Erst die Pfarrreform von Joseph II und die Erhebung Doblings zu einer selbststandigen Pfarre fuhrten zur Generalinstandsetzung des Gebaudes 1783 Ein zugehoriges Pfarrhaus konnte 1784 errichtet werden Die Kirche erwies sich aber bald fur die stark gewachsene Einwohnerschar als zu klein und deshalb beschloss der Gemeindekirchenrat den totalen Neubau eines Gotteshauses Und schon bald am 9 Mai 1826 musste das Sakralgebaude gesperrt werden da es zu baufallig war der Abriss folgte Architekt fertigte im Auftrag der Kirchengemeinde die Bauplane nach denen 1826 bis 1828 die heutige Pfarrkirche entstand Sie wurde am 4 Oktober 1829 durch den Wiener Fursterzbischof Graf Firmian dem heiligen Paulus geweiht Oberdoblinger Pfarrkirche kurz nach ihrer Fertigstellung 1830 Einige historische Ausstattungsstucke gelangten in das neu gestaltete Kirchengebaude Der gleichzeitig in der Nahe des Gotteshauses bis dahin betriebene Kirchhof wurde als Begrabnisstatte aufgelassen Schaden die das Gotteshaus noch am Ende des Zweiten Weltkriegs davontrug wurden im Zeitraum 1945 bis 1953 ausgebessert oder beseitigt Anfang der 1970er Jahre liess die Gemeinde ein komplettes Pfarrzentrum bauen das einen grossen Saal erhielt Paulussaal und mit einem Fassadenrelief einer Schutzmantelmadonna von Karl Engel geschmuckt ist Im Jahr 1967 wurde zunachst ein holzerner Altar nach den Empfehlungen des II Vatikanischen Konzils als Volksaltar aufgestellt Pfarrer Klinger liess 1970 anlasslich einer wegen aufgetretener Bauschaden durchgefuhrten Kirchenrenovierung diesen Tisch gegen einen quadratischen steinernen Altar ersetzen Und Teile der historischen Ausstattung aus den 1820er Jahren wurden entfernt darunter ein aus Majolika gefertigter Altar und Deckenfresken mit biblischen Szenen Die bisher letzte Renovierung des Innenraumes erfolgte im Jahr 1988 bei der der Altarbereich bis weit in den Hauptraum vorgezogen wurde und wiederum ein neuer Altar hier Platz fand ArchitekturAussen Das Gotteshaus in den Massen 19 5 Meter breit und etwa 25 Meter lang ohne Turm ist eine Saalkirche im damals aktuellen Klassizismus Stil Die Turmvierung ist Bestandteil des hohen Eingangsbereiches der mit je zwei Halbsaulen neben dem Portal und mit dem uber die ganze Baubreite reichenden Dreiecksgiebel daruber das tempelartige Aussehen des Gotteshauses unterstreichen Das Hauptportal ist nur uber eine Freitreppe mit funf Stufen erreichbar daruber ist ein halbrundes unbuntes Fenster eingebaut Auf der Westseite gibt es einen Seiteneingang Der eigentliche Kirchturm ist dem Vorbau aufgesetzt hat eine quadratische Grundflache und erhebt sich etwa 20 Meter in die Hohe Das Dach des Turmes ist vierseitig pyramidenformig gebaucht und mit Kupferplatten bedeckt Es wird von einer achteckigen Laterne bekront An der Spitze erhebt sich ein metallenes Kreuz uber einer Turmkugel Der rechteckige Grundriss des Turmunterbaus zeigt die Abmessungen 14 Meter in der Breite 11 Meter in der Lange Im Turm sind die Glockenstube mit einem vierstimmigen Gelaut hinter Klangarkaden und das Werk einer Turmuhr platziert die Uhr tragt runde Zifferblatter in alle vier Himmelsrichtungen Das gesamte Kirchengebaude ist mit hellbeigem Putz versehen und mit einigen Kratzputzstreifen betont Diese Fassaden Erneuerung erfolgte in den Jahren 2004 2005 Innen Innenraum Bodenabdeckung aufgeklappt Das Kirchenschiff ist um einen barocken Zentralraum gestaltet und weist eine achteckige Bodenoffnung auf Ein niedriger vergoldeter Metallschmuckzaun begrenzt die Offnung Die heutige uberwiegend weisse Flachenausmalung stammt aus der Zeit der Kirchenrenovierung 1970 und bezieht sich auf das Aussehen des Inneren im fruhen 19 Jahrhundert AusstattungAltarraum Der Raum wird von dem 1829 vom Wiener Kirchenmaler angefertigten grossen halbrunden Altarbild dominiert Es zeigt die Bekehrung des heiligen Paulus auf dem Wege nach Damaskus Kirchenhistorische Forschungen fuhrten zu der Erkenntnis dass das grossformatige Bild das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs zum Thema Paulus als Kirchenpatron war Davor steht seit 1895 der Hochaltar Pfarrer Hulesch hatte zusatzlich von einem einheimischen Baumeister den Chorbogen mit Saulen und Pilastern mit korinthischen Kapitellen sowie einem Halbkreisrahmen ausstatten lassen in dem drei vergoldete Engelskopfe Ahren und Weintrauben dargestellt sind Das Altarensemble fullt die Gedenknische fast vollstandig aus hohe Halbrundfenster auf der West und der Ostseite lassen Tageslicht hinein Ein weisser rechteckiger Altartisch vervollstandigt die Ausstattung dieses Bereichs Seitenaltare und weiterer Schmuck Es gibt zwei Seitenaltare die beide von August Eisenmenger angefertigt worden waren Sie sind mit Olgemalden von Josef Kessler geschmuckt und stellen die Kreuzigung und die Taufe Christi sowie St Johannes Nepomuk vor Konig Wenzel dar Grossbild Daruber hinaus sind ein von Martin Johann Schmidt im Jahr 1784 auf Kupferfolie gemaltes Bild am Kircheneingang sowie im Kirchenschiff ein Gemalde mit der Thematik Heiliger Josef mit dem Kinde angefertigt von Peter Strudel erwahnenswert Als besonders wertvoll stufen Kirchenhistoriker eine geschnitzte polychrome Madonna ein die um 1720 entstand deren Schopfer aber nicht bekannt ist Die Skulptur tragt den Titel Mutter der Kirche und ist ein hochverehrtes Andachtsbild Kirchenhauptschiff Es gibt keine Seitenschiffe Alle Einbauten sind in etwa gleich hoch und mit Rundbogen abgeschlossen Seiteneingange Fenster Der Altarbereich ist weit in den Kirchenhauptraum vorgezogen und leicht um eine Stufe erhoht Kanzel Fenster Gestuhl und Sonstiges Seitlich vor dem sudlichen Chorbogen ist die viereckige Kanzel aus dem fruhen 19 Jahrhundert auf einer Rundsaule aufgestandert Der Kanzelkorb wird mit einem figurlich geschmuckten Schalldeckel abgeschlossen Symmetrisch hangen von dem geweissten Deckengewolbe vier kleinere Kristall Kronleuchter Luster um einen zentral angebrachten grosseren Luster Statt es ublichen Taufbeckens gibt es in der Mitte des Kirchenraumes eine Piscine zum Hineinsteigen und Hindurchgehen Bei Nichtbenutzung ist der Zugang mit einer verzierten achteckigen Kunststoff Bodenabdeckung geschutzt Bildhauer entwarf diese besondere Taufeinrichtung nach altchristlichem Vorbild Im aufgeklappten Zustand sind in den vier dreieckigen Flachen zwischen den vier holzernen Treppen Symbole der vier Evangelisten als Mosaiken zu sehen Das Gestuhl ist in drei Gruppen um die um eine Stufe erhohte eckige Altarinsel angeordnet es besteht aus dunkel gebeiztem Holz mit geschnitzten Wangen Sie bieten Sitzgelegenheiten fur geschatzt 300 Besucher OrgelDie Orgel der Doblinger Pfarrkirche mit 21 Registern wurde im Jahr 1978 von Gerhard Hradetzky gebaut und verfugt uber zwei Manuale und Pedal Sie ist auf der Orgelempore installiert GlockenDas Gelaut besteht aus funf Bronzeglocken die bis auf die kleinste im Jahr 1958 neu gegossen wurden Die vorherigen Glocken mussten jeweils zu zweit in den beiden Weltkriegen zur Umarbeitung in Kriegsgerat abgeliefert werden Glockenplan Glocke Ton Gewicht in kg Giesser Gussjahr Inschriften BemerkungenI e 1111 Glockengiesserei Pfundner 1958 Die obere Schulter tragt eine umlaufende dezente Musterung Am Glockenkorper ist ein Giesserzeichen Relief zu erkennen II gis 0 545 Glockengiesserei Pfundner 1958III h 0 312 Glockengiesserei Pfundner 1958IV cis 0 194 Glockengiesserei Pfundner 1958V e 0 133 Glockengiesserei Samassa 1920Gemeindearbeit SeelsorgeRegelmassig wird das Gemeindeblatt Paulus herausgegeben Pfarrer Auswahl 1466 Severin Lintzer aus Sievering 1488 Paul zu den siben aichen 1499 Jorg Vormoser 1504 Pfarrer Tenest Pf Hulesch liess dessen Grabstein 1872 im Inneren der Kirche als historische Reminiszenz an die erste St Paulskirche einmauern 1783 Sebastian Fux 1817 1834 Michael Teschmayr 1834 1861 Peter Obkircher 1861 1898 Wilhelm Hulesch 1899 1919 Ignaz Flandorfer 1920 1934 Johann Scheck 1934 1956 Rudolf Waurisch 1956 1970 Josef Hoffmeier 1970 1980er Johannes Klinger 1940 2020 2022 Andrea Graziani Pfarrprovisor Alonso Ramirez und Severin Hormann Kaplane Francisco Frias Diakon LiteraturHans Johannes Klinger Kostbarkeiten der Pfarre Dobling St Paul aus vier Jahrhunderten Katalog Festwochenausstellung Eigenverlag 1996 online Christine Klusacek Kurt Stimmer Dobling Vom Gurtel zu den Weinbergen Wien 1988 ISBN 3 900607 06 0 S 161 f 150 Jahre Pfarrkirche Dobling St Paul 1829 1979 Wien 1979 online Alfred Missong Heiliges Wien Ein Fuhrer durch Wiens Kirchen und Kapellen Wiener Dom Verlag 1970 S 243 f Josef Hoffmeier 700 Jahre Pfarre St Paul In Doblinger Heimatmuseum Heft 11 1967 S 2 f WeblinksCommons Doblinger Pfarrkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarre Dobling St Paul Pfarrkirche Dobling St Paul A 1190 Wien Einzellauten und 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