Dieser Artikel handelt von der ehemaligen Bank für Handel und Industrie gegründet 1853 mit Sitz in Darmstadt Es ist nich
Darmstädter Bank

Die Bank für Handel und Industrie mit Gründungssitz in Darmstadt (daher meistens Darmstädter Bank genannt) war ein deutsches Kreditinstitut.
Geschichte
Die Bank für Handel und Industrie wurde als Aktiengesellschaft von Gustav von Mevissen, Moritz von Haber sowie Simon und Abraham Oppenheim nach dem Vorbild der französischen Bank Société Générale du Crédit Mobilier in Darmstadt gegründet. Sie erhielt am 2. April 1853 die Konzession für das Bankgeschäft. Auf das Grundkapital dieser neuen Bank von 25 Millionen Gulden wurden sofort 106 Millionen Gulden gezeichnet, eine mehr als vierfache Überzeichnung. Die Aktien der Darmstädter Bank wurden am 25. April 1853 an der Frankfurter Börse eingeführt.
Die Darmstädter Bank war das zweite als Universalbank ausgerichtete Kreditinstitut auf Aktienbasis nach dem A. Schaaffhausen’schen Bankverein. Neben der Annahme von Depositen, waren die wichtigsten Geschäftszweige der Bank die Emission von Staatsanleihen und die Kreditvergabe an die Industrie. Dabei war die Darmstädter Bank insbesondere im Bereich der Eisenbahnfinanzierung führend. Hierzu zählten u. a.:
- Essener Straßenbahn
- Bahnstrecke Worms–Grünstadt
- Bahnstrecke Zell im Wiesental–Todtnau
Darüber hinaus beteiligte sich die Darmstädter Bank an dem Aufbau und der Finanzierung von Eisenbahnunternehmen, die ganze Netze betrieben. Dazu zählten u. a.:
- Hessische Ludwigsbahn
- Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft
- Friedländer Bezirksbahnen
Nach der Deutschen Reichsgründung 1871, verlegte die Darmstädter Bank im folgenden Jahr ihre Hauptverwaltung von Darmstadt nach Berlin-Friedrichswerder, an den Schinkelplatz 3, später 1–4. Der juristische Sitz der Bank verblieb aber in Darmstadt.
Durch Interessengemeinschaften mit anderen deutschen Banken sollte der Einfluss der Darmstädter Bank auch auf Regionen ausgedehnt werden, in denen die Bank nicht vertreten war. Dies geschah 1902 mit der „Breslauer Disconto-Bank“ in Breslau und der „Ostbank für Handel und Gewerbe“ in Posen.
Die Darmstädter Bank erweiterte ihr Geschäftsgebiet aber auch, indem sie Filialen in Frankfurt am Main (1864), in Berlin (1871) und nach der Jahrhundertwende in Stettin (1900) und Hannover (1901) eröffnete. 1910 wurden zudem Filialen in Düsseldorf, München und Nürnberg eingerichtet. Auch während der Inflationsjahre 1918 bis 1922 eröffnete die Darmstädter Bank zahlreiche neue Filialen in ganz Deutschland.
Zusätzlich expandierte die Darmstädter Bank durch Übernahmen:
- 1900 das Bankhaus „Gustav Maier & Co.“ in Frankfurt am Main;
- 1902 die „Bank für Süddeutschland“ in Darmstadt (war eine Privatnotenbank; ihre Konzession war wie die der Bank für Handel und Industrie 1853 beantragt waren; zudem war das Direktion beider Banken identisch);
- 1905 das Bankhäuser „Philipp Nikolaus Schmidt“ in Frankfurt am Main
- 1905 das Bankhaus „Robert Warschauer & Co.“ in Berlin;
- 1913 die „Breslauer Disconto-Bank“ mit insgesamt 19 Filialen.
Zur Ausweitung ihres Auslandsgeschäftes beteiligte sich die Darmstädter Bank federführend an der Gründung von Banken im Ausland:
- „Amsterdamsche Bank“ (1871);
- „Banca Commerciale Italiana“ (1894);
- „Wiener Merkur“ (1902).
Zusammen mit der „Berliner Handels-Gesellschaft“ und der „Pester Ungarischen Commercialbank“, reorganisierte die Darmstädter Bank 1904/1905 die „Banca Marmorosch, Blank & Co.“ in Bukarest als Aktiengesellschaft.
Am Finanzplatz London vertrat das Bankhaus „S. Janet & Co.“ die Interessen der Darmstädter Bank. In New York tat dies die Bank „L. Hallgarten & Co.“.
Die Darmstädter Bank schloss sich im Juli 1922 mit der Nationalbank für Deutschland zur Darmstädter und Nationalbank zusammen.
Vorstandsmitglieder (Auswahl)
- Siegmund Bodenheimer
- Bernhard Dernburg
- Georg von Simson
Siehe auch
- Ehemalige Bank für Handel und Industrie (Früherer Hauptsitz)
Literatur
- Erich Achterberg: Berliner Hochfinanz – Kaiser, Fürsten, Millionäre um 1900. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1965.
- Erich Achterberg: Der Bankplatz Frankfurt am Main – Eine Chronik. Frankfurter Societäts-Druckerei, Frankfurt am Main 1955.
- Georg Bernhard: Rob. Warschauer & Co. In: Plutus, 1. Oktober 1904, S. 776 f.
- Helmut Böhme: Gründung und Anfänge des Schaaffhausenschen Bankvereins, der Bank des Berliner Kassenverein, der Direktion der Disconto-Gesellschaft und der Bank für Handel und Industrie. Teil I. In: Zeitschrift für Firmengeschichte und Unternehmerbiographie, 1965, 10, S. 189–212.
- Helmut Böhme: Gründung und Anfänge des Schaaffhausenschen Bankvereins, der Bank des Berliner Kassenverein, der Direktion der Disconto-Gesellschaft und der Bank für Handel und Industrie. Teil 11. In: Zeitschrift für Firmengeschichte und Unternehmerbiographie, 1966, S. 34–56.
- Rondo E. Cameron: Die Gründung der Darmstädter Bank. In: Tradition. Zeitschrift für Firmengeschichte, 1957, 2, S. 104–124;
- Joseph Hansen: Gustav von Mevissen. Ein rheinisches Lebensbild 1815–1899. 2 Bände. Georg Reimer, Berlin 1906.
- Franz Lorenz Knips: Entwicklung und Tätigkeit der Bank für Handel und Industrie. Leipzig 1912.
- Fritz Seidenzahl: Bismarck und die Gründung der Darmstädter Bank. In: Tradition. Zeitschrift für Firmengeschichte, 1961, 6, S. 252–259.
Einzelnachweise
- Bank für Handel und Industrie. In: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. 5. Auflage. Band 1. Brockhaus, Leipzig 1911, S. 149 (Digitalisat. zeno.org).
- Erich Achterberg: Der Bankplatz Frankfurt am Main – Eine Chronik. Frankfurter Societäts-Druckerei, Frankfurt am Main 1955, S. 102
- Erich Achterberg: Der Bankplatz Frankfurt am Main – Eine Chronik. Frankfurter Societäts-Druckerei, Frankfurt am Main 1955, S. 33
- Erich Achterberg: Berliner Hochfinanz – Kaiser, Fürsten, Millionäre um 1900. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1965, S. 26
- Erich Achterberg: Berliner Hochfinanz – Kaiser, Fürsten, Millionäre um 1900. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1965, S. 193
- Paul H. Emden: Money Powers of Europe in the Nineteenth and Twentieth Centuries. D. Appleton-Century Company, New York 1938, S. 210.
- Erich Achterberg: Berliner Hochfinanz – Kaiser, Fürsten, Millionäre um 1900. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1965, S. 193
- Paul H. Emden: Money Powers of Europe in the Nineteenth and Twentieth Centuries. D. Appleton-Century Company, New York 1938, S. 210 und 399.
Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel handelt von der ehemaligen Bank fur Handel und Industrie gegrundet 1853 mit Sitz in Darmstadt Es ist nicht zu verwechseln mit der ehemaligen Bank fur Handel und Industrie gegrundet 1949 in Berlin Die Bank fur Handel und Industrie mit Grundungssitz in Darmstadt daher meistens Darmstadter Bank genannt war ein deutsches Kreditinstitut Ehemaliges Bankhaus der Darmstadter Bank in DarmstadtGeschichteDie Bank fur Handel und Industrie wurde als Aktiengesellschaft von Gustav von Mevissen Moritz von Haber sowie Simon und Abraham Oppenheim nach dem Vorbild der franzosischen Bank Societe Generale du Credit Mobilier in Darmstadt gegrundet Sie erhielt am 2 April 1853 die Konzession fur das Bankgeschaft Auf das Grundkapital dieser neuen Bank von 25 Millionen Gulden wurden sofort 106 Millionen Gulden gezeichnet eine mehr als vierfache Uberzeichnung Die Aktien der Darmstadter Bank wurden am 25 April 1853 an der Frankfurter Borse eingefuhrt Die Darmstadter Bank war das zweite als Universalbank ausgerichtete Kreditinstitut auf Aktienbasis nach dem A Schaaffhausen schen Bankverein Neben der Annahme von Depositen waren die wichtigsten Geschaftszweige der Bank die Emission von Staatsanleihen und die Kreditvergabe an die Industrie Dabei war die Darmstadter Bank insbesondere im Bereich der Eisenbahnfinanzierung fuhrend Hierzu zahlten u a Essener Strassenbahn Bahnstrecke Worms Grunstadt Bahnstrecke Zell im Wiesental Todtnau Daruber hinaus beteiligte sich die Darmstadter Bank an dem Aufbau und der Finanzierung von Eisenbahnunternehmen die ganze Netze betrieben Dazu zahlten u a Hessische Ludwigsbahn Suddeutsche Eisenbahn Gesellschaft Friedlander BezirksbahnenHauptverwaltung Schinkelplatz 1 Nach der Deutschen Reichsgrundung 1871 verlegte die Darmstadter Bank im folgenden Jahr ihre Hauptverwaltung von Darmstadt nach Berlin Friedrichswerder an den Schinkelplatz 3 spater 1 4 Der juristische Sitz der Bank verblieb aber in Darmstadt Durch Interessengemeinschaften mit anderen deutschen Banken sollte der Einfluss der Darmstadter Bank auch auf Regionen ausgedehnt werden in denen die Bank nicht vertreten war Dies geschah 1902 mit der Breslauer Disconto Bank in Breslau und der Ostbank fur Handel und Gewerbe in Posen Die Darmstadter Bank erweiterte ihr Geschaftsgebiet aber auch indem sie Filialen in Frankfurt am Main 1864 in Berlin 1871 und nach der Jahrhundertwende in Stettin 1900 und Hannover 1901 eroffnete 1910 wurden zudem Filialen in Dusseldorf Munchen und Nurnberg eingerichtet Auch wahrend der Inflationsjahre 1918 bis 1922 eroffnete die Darmstadter Bank zahlreiche neue Filialen in ganz Deutschland Berlin Plan von 1910 mit Verzeichnis der Depositenkassen der Darmstadter Bank Zusatzlich expandierte die Darmstadter Bank durch Ubernahmen 1900 das Bankhaus Gustav Maier amp Co in Frankfurt am Main 1902 die Bank fur Suddeutschland in Darmstadt war eine Privatnotenbank ihre Konzession war wie die der Bank fur Handel und Industrie 1853 beantragt waren zudem war das Direktion beider Banken identisch 1905 das Bankhauser Philipp Nikolaus Schmidt in Frankfurt am Main 1905 das Bankhaus Robert Warschauer amp Co in Berlin 1913 die Breslauer Disconto Bank mit insgesamt 19 Filialen Depositkasse Nr X in Berlin am Hohenzollernplatz 1913 Zur Ausweitung ihres Auslandsgeschaftes beteiligte sich die Darmstadter Bank federfuhrend an der Grundung von Banken im Ausland Amsterdamsche Bank 1871 Banca Commerciale Italiana 1894 Wiener Merkur 1902 Zusammen mit der Berliner Handels Gesellschaft und der Pester Ungarischen Commercialbank reorganisierte die Darmstadter Bank 1904 1905 die Banca Marmorosch Blank amp Co in Bukarest als Aktiengesellschaft Am Finanzplatz London vertrat das Bankhaus S Janet amp Co die Interessen der Darmstadter Bank In New York tat dies die Bank L Hallgarten amp Co Die Darmstadter Bank schloss sich im Juli 1922 mit der Nationalbank fur Deutschland zur Darmstadter und Nationalbank zusammen Vorstandsmitglieder Auswahl Siegmund Bodenheimer Bernhard Dernburg Georg von SimsonSiehe auchEhemalige Bank fur Handel und Industrie Fruherer Hauptsitz LiteraturErich Achterberg Berliner Hochfinanz Kaiser Fursten Millionare um 1900 Fritz Knapp Verlag Frankfurt am Main 1965 Erich Achterberg Der Bankplatz Frankfurt am Main Eine Chronik Frankfurter Societats Druckerei Frankfurt am Main 1955 Georg Bernhard Rob Warschauer amp Co In Plutus 1 Oktober 1904 S 776 f Helmut Bohme Grundung und Anfange des Schaaffhausenschen Bankvereins der Bank des Berliner Kassenverein der Direktion der Disconto Gesellschaft und der Bank fur Handel und Industrie Teil I In Zeitschrift fur Firmengeschichte und Unternehmerbiographie 1965 10 S 189 212 Helmut Bohme Grundung und Anfange des Schaaffhausenschen Bankvereins der Bank des Berliner Kassenverein der Direktion der Disconto Gesellschaft und der Bank fur Handel und Industrie Teil 11 In Zeitschrift fur Firmengeschichte und Unternehmerbiographie 1966 S 34 56 Rondo E Cameron Die Grundung der Darmstadter Bank In Tradition 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1965 S 193 Paul H Emden Money Powers of Europe in the Nineteenth and Twentieth Centuries D Appleton Century Company New York 1938 S 210 Erich Achterberg Berliner Hochfinanz Kaiser Fursten Millionare um 1900 Fritz Knapp Verlag Frankfurt am Main 1965 S 193 Paul H Emden Money Powers of Europe in the Nineteenth and Twentieth Centuries D Appleton Century Company New York 1938 S 210 und 399 Normdaten Korperschaft GND 74308 2 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 127266726