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Die Doppeltgänger ist eine im Herbst 1821 verfasste Erzählung von E T A Hoffmann Hoffmann hat dafür seinen vorgesehenen

Die Doppeltgänger

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Die Doppeltgänger ist eine im Herbst 1821 verfasste Erzählung von E. T. A. Hoffmann. Hoffmann hat dafür seinen vorgesehenen Beitrag zu dem fragmentarisch gebliebenen Roman des Freiherrn von Vieren verwandt und neu adaptiert.

Zusammenfassung

Deodatus Schwendy, von seinem Vater Amadeus Schwendy nach Hohenflüh geschickt, um das Geheimnis seines Lebens zu lüften, kehrt im Silbernen Lamm ein und speist im Goldenen Bock. Er wird durchwegs für den Maler Georg Haberland gehalten und streitet dies nicht ab, bis Georgs Freund Berthold zu ihm kommt. Berthold fragt, ob er nun wieder seinem periodisch wiederkehrenden Wahn verfallen sei, und behandelt Deodatus weiter so, als wäre er Georg. Er zeigt ihm einen Brief von Georg, der zu Deodatus Erschrecken in seiner eigenen Handschrift verfasst ist. Jene Hexe, die im Goldenen Bock Weissagungen trifft, gibt abends im Bosket eine Vorstellung, an der Deodatus teilnimmt. Als er sieht, wie sich die alte Frau in eine junge Schönheit verwandelt, ruft er den Namen Natalie. Als er in das Wirtshaus zurückkehrt, erhält er eine schriftliche Drohung von einem ihm unbekannten Graf von Zelies. Er beschließt, sich nicht von einem Fremden aus Hohenflüh vertreiben zu lassen und beschafft sich eine Waffe.

Er trifft wieder auf die alte Hexe, die ihn auffordert, Natalie zu retten. Er zieht mit ihr zu diesem Zweck los in den Wald, wo er seine eigene Stimme hört, kurz bevor er angeschossen wird – dies erfahren wir jedoch erst in einer komischen Szene, in der die Wirten des Goldenen Bocks und des Silbernen Lamms im Wald streiten, wo sie vom Fürsten Remigius unterbrochen werden. Der Erzähler wendet sich direkt an die Leser und erzählt vom Verschwinden der Frau des Fürsten und seines Kindes. Gerüchte sagen, sie hätte ihn mit seinem Vertrauten, Graf Törny, betrogen und er habe an der „Echtheit“ des Sohnes gezweifelt. Berthold macht sich auf den Weg zu seinem Freund Georg, den er ja für den Angeschossenen hält, der im Silbernen Lamm zur Pflege liegt. Am Weg trifft er auf eine Gruppe von Schaustellern, unter denen sich ein Puppenspieler und eine Zigeunerin hervortun. Es stellt sich heraus, dass der Puppenspieler in Wahrheit sein Freund Georg ist, der ihm erzählt, dass es einen Doppeltgänger seiner selbst gibt und weiters, wie er sich in Natalie verliebt hat, als er sie malen sollte. Doch ihr Vater, der Graf von Zelies, war nicht mit ihrer Verbindung einverstanden und verschwand mit der Geliebten.

Georg bittet die Zigeunerin, ihm bei der Suche nach Natalie helfen. Berthold denkt, die Zigeunerin will Georg nur für sein Geld ausnutzen, doch die Zigeunerin stellt klar, sie ist Georgs Mutter. So erklärt sich auch die Stimme, die Deodatus vor dem Schuss gehört hatte: Es war Georg, der zur Zigeunerin sprach. Als Nächstes wird nachgetragen, dass Förster Deodatus gerettet haben. Der Graf von Zelies kommt zu ihm und erfährt von Deodatus, dass er Natalie noch nie im Leben gesehen hat und dennoch verliebt in sie ist. Er droht ihm und verschwindet. Ein Ratsherr betritt das Zimmer und will Deodatus gerade dafür bestrafen, dass er sich im Wald duelliert habe – wofür alle Beweise sprechen. Doch da kommt ein Offizier herein, der des Fürsten Remigius Wunsch überbringt, den Angeschossenen zu ihm zu bringen. Deodatus reist nach Sonsitz zum Fürsten. Der Fürst empfindet Schmerz und Zorn, als der Deodatus erblickt und will über seine Lebensverhältnisse Bescheid wissen. Als er erkennt, dass Graf von Zelies Deodatus töten wollte, will er Deodatus des Landes verweisen, doch er erleidet selbst einen Anfall und muss behandelt werden. Deodatus darf aufgrund seiner Verwundung gegen den Willen des Fürsten am Landsitz bleiben, um zu genesen. Nachts beobachtet er von dort aus, wie im verlassenen Schloss immer ein Licht angeht, was ihm unerklärlich scheint. Dem Fürsten geht es immer schlechter und wir erfahren, dass er einen Bruder – Fürst Isidor – hat, der ihn verraten haben soll. Georg Haberland kommt in den Goldenen Bock und wird nach dem Befinden des Fürsten gefragt, da ja ganz Hohenflüh glaubt, Georg Haberland wurde angeschossen und sei nun beim Fürsten gewesen. Indessen findet Deodatus einen Liebesbrief von Natalie, in welchem sie Georg um ein Treffen bittet. Nachdem er den Brief seiner Geliebten gelesen hat, fragt er sich selbst, ob er Georg sei. Er trifft sich zur vereinbarten Zeit mit Natalie und erzählt ihr, dass er sie liebe aber nicht Georg sei. Sie beschließen zusammen vor ihrem Vater zu fliehen. Doch Deodatus wird „entführt“ und zu seinem Vater, Amadeus, gebracht, welcher ihn so vor der Ermordung gerettet hat. Der Fürst stirbt und sein Bruder Isidor taucht auf, um den Thron zu übernehmen.

Nun werden alle Umstände aufgeklärt: Isidor hatte den Namen Graf von Zelies angenommen und sich die letzte Zeit im alten Schloss versteckt, was das nächtliche Licht erklärt. Fürst Remigius erklärt in seinem Testament, dass er den Sohn, den er „in satanischer Verblendung“ verstoßen habe, doch anerkennt und dass dieser bei seinem Freund Graf Törny, getarnt als Amadeus Schwendy, aufgewachsen sei. Amadeus kommt mit Deodatus herbei, aber auch Georg und die Zigeunerin finden sich ein. So sehen sich die beiden Doppeltgänger zum ersten Mal. Wir erfahren nun, dass Graf Törny/Amadeus Schwendy zusammen mit dem Fürsten Remigius aufgewachsen sei und sie sich gleichzeitig verliebt hätten – in zwei Frauen, die ebenfalls zusammen aufgewachsen sind. So heiratete Törny eine Gräfin und Remigius eine Prinzessin. Die beiden entbanden am selben Tag zwei Söhne, die beide dem Grafen Törny aus dem Gesicht geschnitten waren. So verstieß der Fürst seine Frau und seinen Sohn, da er ihn für das Ergebnis des Betrugs seiner Frau mit Törny hielt. Die Frau wurde zur Zigeunerin und der Sohn bei einem Priester zur Obhut gebracht. Bevor all dies geschah, war geplant, dass der Sohn der Törnys Natalie heiraten sollte. Törny erklärt nun, dass er eine Gefahr für des Fürsten Sohn sah, ausgehend von Isidor, der nach dem Thron strebte. So ließ er des Fürsten Sohn eine Markierung auf der Brust geben und tauschte ihn gegen seinen eigenen aus. So zog Törny des Fürsten Sohn auf und sein eigener wurde mit des Fürsten Frau verbannt und wuchs bei dem Priester auf. Deodatus hat also diese Markierung und wird zum Fürsten. Georg und Deodatus streiten sich um die Liebe Natalies, welche schließlich dazu auffordert, zu entsagen. Da vertragen sich Georg und Deodatus, Natalie geht ins Kloster und Georg entscheidet sich für ein Leben als Maler, statt als Graf.

Interpretationsansätze

Die Identitätskrise ist ein zentrales Element der Erzählung. „Fürst Isidor und die Zigeunerin […] sind die einzigen beiden aus dem zentralen Personal, die gewissermaßen Einzelfiguren sind - allen andern ist ein Doppel, wenn auch nicht ein Doppelgänger zugeordnet.“. Doch auch die Zigeunerin hat mehrere Identitäten, als Prinzessin Angela und Mutter des Deodatus. Sie spielt eine große Rolle bei der Aufklärung nach der Ähnlichkeit Georgs und Deodatus‘. Sie selbst kennt offenbar den Unterschied zwischen den beiden nicht, da sie sich für Georgs Mutter hält, obwohl eigentlich Deodatus ihr leiblicher Sohn ist. Die wunderbaren Phänomene führt Hoffmann häufig auf den animalischen Magnetismus zurück. Anzeichen auf Fürst Isidor als teuflischen Fadenzieher und Magnetiseur gibt es einige. Der Magnetismus wäre auch eine mögliche Erklärung dafür, dass die Fürstin glaubt treu gewesen zu sein, obwohl sie unter Einfluss des Magnetismus vielleicht etwas im Zustand des Schlafwandels o. ä. getan hat. Sie wird auch im Laufe der Erzählung einmal als „Somnambule“ bezeichnet.

Weiters stellt sich aber die Frage, ob von einer biologischen Vererbungslehre, wie wir sie heute kennen, ausgegangen werden kann. Esoterische Ansätze, wie der Hysterismus, welcher eigene Bedingungen für die Empfängnis konstituiert, oder die Theorie mütterlicher Affektionen, kursierten in der Zeit um 1800. Ein „geistiger Ehebruch“ mit Auswirkungen auf biologische Konstellationen kann auch in Goethes Wahlverwandtschaften beobachtet werden. Ginsburg argumentiert für Die Doppeltgänger, dass die absolute Ähnlichkeit Georgs und Deodatus mit dem Grafen Törny gleichzeitig bedeutet, dass keiner von beiden seiner eigenen Mutter ähnlich sieht. Dies korreliert mit Theorien der Reproduktion, in denen die Mutter lediglich als Trägerin des Fötus gesehen wird. Die Abwesenheit der mütterlichen Gene legitimiert die patrilineare Abstammung und Vererbung. Die Fürstin jedoch überwindet diese Vater-Gebundenheit und die Gesetze der Natur, indem sie einen Sohn zur Welt bringt, der dem Mann ihrer Phantasie gleicht. Solch übernatürliche Fähigkeiten tragen eventuell dazu bei, dass sie später auch als Hexe betitelt wird. Graf Törny wird als der Idealtypus von Mann wahrgenommen. Welche Bedeutung das Begehren für die eigene Identifikation spielt, zeigt auch die Szene mit Georg und Natalie. Sie hält ihn für Deodatus, und da er ihr Geliebter sein will, tut er auch so. Die Identifikation durch den Blick bzw. die Liebe des anderen geht so weit, dass Georg sich fragen muss: „Aber! - bin ich es denn? - Bin ich der Georg?“ und die Verwechslung geht in Doppeltgängertum über.

Verwechslungskomödien gibt es seit der Antike. Hoffmanns Erzählung weist auch einige komische Elemente auf, wie die Szene mit den Wirten in Kapitel zwei oder die seltsame Versöhnungsszene zum Schluss, die so übertrieben ist, dass sie kaum ernst zu nehmen sein kann. Das Komödiantische geht durch die Steigerung der Verwechslung zum Doppeltgängertum in das Unheimliche über.

Verwechslungsmotive gibt es aber auch bei Freud und Ferenczi, die sich mit dem Familienroman bzw. dem Familienroman der Erniedrigung beschäftigt haben, wo es um die kindliche Phantasie der Verwechslung mit einem adeligen Kind geht bzw. noch im Erwachsenenalter um die Vorstellung, das Ergebnis einer verworfenen Genealogie zu sein. Natürliche und symbolische Elternschaft sowie Adoption sind ein zentrales Motiv in den Doppeltgängern.

Ein anderer Erklärungsversuch ergibt sich aus den sprechenden Namen, die so oft bei E.T.A. Hoffmann vorkommen. Wie auch die Spiegelfiguren seiner selbst Theodor und Nathanael, bedeutet auch Deodatus der von Gott gegebene. Dies könnte als ein Hinweis auf die „unbefleckte Empfängnis“, und die Treue der Fürstin gedeutet werden. Schließlich ist die Fürstin vor ihrer Heirat auch Prinzessin Angela (angelus, lat. = der Engel), wieder ein sprechender Name und die Andeutung auf einen Engel.

Textausgaben

  • Die Doppeltgänger. Erzählung. (1821 geschrieben). Brünn: Traßler 1825.
  • Hoffmann’s sämmtliche Werke in einem Bande. Baudry, Paris 1841. S. 952–968.
  • E. T. A. Hoffmann: Poetische Werke. Mit einer Einleitung von Hans Meyer. Band 6. Meister Floh. Briefe aus den Bergen. Letzte Erzählungen. Aufbau Verlag, Berlin 1958.

Weblinks

  • Die Doppeltgänger bei Zeno.org.

Einzelnachweise

  1. Der Roman des Freiherrn von Vieren. Adelbert von Chamisso, E.T.A. Hoffmann, Friedrich de la Motte Fouqué, Karl Wilhelm Salice-Contessa. 2016. Eugène Grasset (Hrsg.). Ripperger & Kremers Verlag: Berlin. S. 191.
  2. vgl. Grasset 2016, S. 208ff.
  3. Der Roman des Freiherrn von Vieren. Ripperger & Kremers, Berlin, 2016. S. 127–186.
  4. Der Roman des Freiherrn von Vieren. Adelbert von Chamisso, E.T.A. Hoffmann, Friedrich de la Motte Fouqué, Karl Wilhelm Salice-Contessa. Ripperger & Kremers, Berlin 2016. S. 214
  5. Der Roman des Freiherrn von Vieren. Ripperger & Kremers, Berlin, 2016. S. 140.
  6. Michal Peled Ginsburg: The Portrait Painter and His Doubles. Hoffmann’s „Die Doppeltgänger“, Gautier’s „La Cafetière“, and Nerval’s „Portrait du diable“. In: Portrait Stories. Kapitel 3. New York: Fordham University Press. S. 47ff.
  7. Michael Peled Ginsburg: The Portrait Painter and His Doubles: Hoffmann’s „Die Doppeltgänger“, Gautier’s „La Cafetière“, and Nerval’s „Portrait du diable“. In: Portrait Stories. Kapitel 3. New York: Fordham University Press 2015. S. 48.
  8. Der Roman des Freiherrn von Vieren. Ripperger & Kremers, Berlin 2016. S. 171.
  9. Nathanael, hebr., Theodor, gr., Deodatus, lat. = Gottesgabe, Gottesgeschenk
  10. Der Roman des Freiherrn von Vieren. Ripperger & Kremers Berlin 2016. S. 177.
Werke von E. T. A. Hoffmann

Romane: Die Elixiere des Teufels | Lebens-Ansichten des Katers Murr

Prosazyklen: Fantasiestücke in Callots Manier
Jaques Callot | Ritter Gluck | Kreisleriana | Nachricht von einem gebildeten jungen Mann | Don Juan | Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza | Der Magnetiseur | Der goldne Topf | Die Abenteuer der Sylvester-Nacht

Nachtstücke: Der Sandmann | Das Gelübde | Ignaz Denner | Die Jesuiterkirche in G. | Das Majorat | Das öde Haus | Das Sanctus | Das steinerne Herz

Die Serapionsbrüder: Rat Krespel | Die Fermate | Der Dichter und der Komponist | Ein Fragment aus dem Leben dreier Freunde | Der Artushof | Die Bergwerke zu Falun | Nussknacker und Mausekönig | Der Kampf der Sänger | Die Königsbraut | Die Automate | Doge und Dogaresse | Meister Martin der Küfner und seine Gesellen | Das fremde Kind | Der unheimliche Gast | Das Fräulein von Scuderi | Spieler-Glück | Der Baron von B. | Signor Formica

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Märchen: Klein Zaches genannt Zinnober

Normdaten (Werk): GND: 1084828693 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 958145858098323022215

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 11:38

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Die Doppeltganger ist eine im Herbst 1821 verfasste Erzahlung von E T A Hoffmann Hoffmann hat dafur seinen vorgesehenen Beitrag zu dem fragmentarisch gebliebenen Roman des Freiherrn von Vieren verwandt und neu adaptiert ZusammenfassungDeodatus Schwendy von seinem Vater Amadeus Schwendy nach Hohenfluh geschickt um das Geheimnis seines Lebens zu luften kehrt im Silbernen Lamm ein und speist im Goldenen Bock Er wird durchwegs fur den Maler Georg Haberland gehalten und streitet dies nicht ab bis Georgs Freund Berthold zu ihm kommt Berthold fragt ob er nun wieder seinem periodisch wiederkehrenden Wahn verfallen sei und behandelt Deodatus weiter so als ware er Georg Er zeigt ihm einen Brief von Georg der zu Deodatus Erschrecken in seiner eigenen Handschrift verfasst ist Jene Hexe die im Goldenen Bock Weissagungen trifft gibt abends im Bosket eine Vorstellung an der Deodatus teilnimmt Als er sieht wie sich die alte Frau in eine junge Schonheit verwandelt ruft er den Namen Natalie Als er in das Wirtshaus zuruckkehrt erhalt er eine schriftliche Drohung von einem ihm unbekannten Graf von Zelies Er beschliesst sich nicht von einem Fremden aus Hohenfluh vertreiben zu lassen und beschafft sich eine Waffe Er trifft wieder auf die alte Hexe die ihn auffordert Natalie zu retten Er zieht mit ihr zu diesem Zweck los in den Wald wo er seine eigene Stimme hort kurz bevor er angeschossen wird dies erfahren wir jedoch erst in einer komischen Szene in der die Wirten des Goldenen Bocks und des Silbernen Lamms im Wald streiten wo sie vom Fursten Remigius unterbrochen werden Der Erzahler wendet sich direkt an die Leser und erzahlt vom Verschwinden der Frau des Fursten und seines Kindes Geruchte sagen sie hatte ihn mit seinem Vertrauten Graf Torny betrogen und er habe an der Echtheit des Sohnes gezweifelt Berthold macht sich auf den Weg zu seinem Freund Georg den er ja fur den Angeschossenen halt der im Silbernen Lamm zur Pflege liegt Am Weg trifft er auf eine Gruppe von Schaustellern unter denen sich ein Puppenspieler und eine Zigeunerin hervortun Es stellt sich heraus dass der Puppenspieler in Wahrheit sein Freund Georg ist der ihm erzahlt dass es einen Doppeltganger seiner selbst gibt und weiters wie er sich in Natalie verliebt hat als er sie malen sollte Doch ihr Vater der Graf von Zelies war nicht mit ihrer Verbindung einverstanden und verschwand mit der Geliebten Georg bittet die Zigeunerin ihm bei der Suche nach Natalie helfen Berthold denkt die Zigeunerin will Georg nur fur sein Geld ausnutzen doch die Zigeunerin stellt klar sie ist Georgs Mutter So erklart sich auch die Stimme die Deodatus vor dem Schuss gehort hatte Es war Georg der zur Zigeunerin sprach Als Nachstes wird nachgetragen dass Forster Deodatus gerettet haben Der Graf von Zelies kommt zu ihm und erfahrt von Deodatus dass er Natalie noch nie im Leben gesehen hat und dennoch verliebt in sie ist Er droht ihm und verschwindet Ein Ratsherr betritt das Zimmer und will Deodatus gerade dafur bestrafen dass er sich im Wald duelliert habe wofur alle Beweise sprechen Doch da kommt ein Offizier herein der des Fursten Remigius Wunsch uberbringt den Angeschossenen zu ihm zu bringen Deodatus reist nach Sonsitz zum Fursten Der Furst empfindet Schmerz und Zorn als der Deodatus erblickt und will uber seine Lebensverhaltnisse Bescheid wissen Als er erkennt dass Graf von Zelies Deodatus toten wollte will er Deodatus des Landes verweisen doch er erleidet selbst einen Anfall und muss behandelt werden Deodatus darf aufgrund seiner Verwundung gegen den Willen des Fursten am Landsitz bleiben um zu genesen Nachts beobachtet er von dort aus wie im verlassenen Schloss immer ein Licht angeht was ihm unerklarlich scheint Dem Fursten geht es immer schlechter und wir erfahren dass er einen Bruder Furst Isidor hat der ihn verraten haben soll Georg Haberland kommt in den Goldenen Bock und wird nach dem Befinden des Fursten gefragt da ja ganz Hohenfluh glaubt Georg Haberland wurde angeschossen und sei nun beim Fursten gewesen Indessen findet Deodatus einen Liebesbrief von Natalie in welchem sie Georg um ein Treffen bittet Nachdem er den Brief seiner Geliebten gelesen hat fragt er sich selbst ob er Georg sei Er trifft sich zur vereinbarten Zeit mit Natalie und erzahlt ihr dass er sie liebe aber nicht Georg sei Sie beschliessen zusammen vor ihrem Vater zu fliehen Doch Deodatus wird entfuhrt und zu seinem Vater Amadeus gebracht welcher ihn so vor der Ermordung gerettet hat Der Furst stirbt und sein Bruder Isidor taucht auf um den Thron zu ubernehmen Nun werden alle Umstande aufgeklart Isidor hatte den Namen Graf von Zelies angenommen und sich die letzte Zeit im alten Schloss versteckt was das nachtliche Licht erklart Furst Remigius erklart in seinem Testament dass er den Sohn den er in satanischer Verblendung verstossen habe doch anerkennt und dass dieser bei seinem Freund Graf Torny getarnt als Amadeus Schwendy aufgewachsen sei Amadeus kommt mit Deodatus herbei aber auch Georg und die Zigeunerin finden sich ein So sehen sich die beiden Doppeltganger zum ersten Mal Wir erfahren nun dass Graf Torny Amadeus Schwendy zusammen mit dem Fursten Remigius aufgewachsen sei und sie sich gleichzeitig verliebt hatten in zwei Frauen die ebenfalls zusammen aufgewachsen sind So heiratete Torny eine Grafin und Remigius eine Prinzessin Die beiden entbanden am selben Tag zwei Sohne die beide dem Grafen Torny aus dem Gesicht geschnitten waren So verstiess der Furst seine Frau und seinen Sohn da er ihn fur das Ergebnis des Betrugs seiner Frau mit Torny hielt Die Frau wurde zur Zigeunerin und der Sohn bei einem Priester zur Obhut gebracht Bevor all dies geschah war geplant dass der Sohn der Tornys Natalie heiraten sollte Torny erklart nun dass er eine Gefahr fur des Fursten Sohn sah ausgehend von Isidor der nach dem Thron strebte So liess er des Fursten Sohn eine Markierung auf der Brust geben und tauschte ihn gegen seinen eigenen aus So zog Torny des Fursten Sohn auf und sein eigener wurde mit des Fursten Frau verbannt und wuchs bei dem Priester auf Deodatus hat also diese Markierung und wird zum Fursten Georg und Deodatus streiten sich um die Liebe Natalies welche schliesslich dazu auffordert zu entsagen Da vertragen sich Georg und Deodatus Natalie geht ins Kloster und Georg entscheidet sich fur ein Leben als Maler statt als Graf InterpretationsansatzeDie Identitatskrise ist ein zentrales Element der Erzahlung Furst Isidor und die Zigeunerin sind die einzigen beiden aus dem zentralen Personal die gewissermassen Einzelfiguren sind allen andern ist ein Doppel wenn auch nicht ein Doppelganger zugeordnet Doch auch die Zigeunerin hat mehrere Identitaten als Prinzessin Angela und Mutter des Deodatus Sie spielt eine grosse Rolle bei der Aufklarung nach der Ahnlichkeit Georgs und Deodatus Sie selbst kennt offenbar den Unterschied zwischen den beiden nicht da sie sich fur Georgs Mutter halt obwohl eigentlich Deodatus ihr leiblicher Sohn ist Die wunderbaren Phanomene fuhrt Hoffmann haufig auf den animalischen Magnetismus zuruck Anzeichen auf Furst Isidor als teuflischen Fadenzieher und Magnetiseur gibt es einige Der Magnetismus ware auch eine mogliche Erklarung dafur dass die Furstin glaubt treu gewesen zu sein obwohl sie unter Einfluss des Magnetismus vielleicht etwas im Zustand des Schlafwandels o a getan hat Sie wird auch im Laufe der Erzahlung einmal als Somnambule bezeichnet Weiters stellt sich aber die Frage ob von einer biologischen Vererbungslehre wie wir sie heute kennen ausgegangen werden kann Esoterische Ansatze wie der Hysterismus welcher eigene Bedingungen fur die Empfangnis konstituiert oder die Theorie mutterlicher Affektionen kursierten in der Zeit um 1800 Ein geistiger Ehebruch mit Auswirkungen auf biologische Konstellationen kann auch in Goethes Wahlverwandtschaften beobachtet werden Ginsburg argumentiert fur Die Doppeltganger dass die absolute Ahnlichkeit Georgs und Deodatus mit dem Grafen Torny gleichzeitig bedeutet dass keiner von beiden seiner eigenen Mutter ahnlich sieht Dies korreliert mit Theorien der Reproduktion in denen die Mutter lediglich als Tragerin des Fotus gesehen wird Die Abwesenheit der mutterlichen Gene legitimiert die patrilineare Abstammung und Vererbung Die Furstin jedoch uberwindet diese Vater Gebundenheit und die Gesetze der Natur indem sie einen Sohn zur Welt bringt der dem Mann ihrer Phantasie gleicht Solch ubernaturliche Fahigkeiten tragen eventuell dazu bei dass sie spater auch als Hexe betitelt wird Graf Torny wird als der Idealtypus von Mann wahrgenommen Welche Bedeutung das Begehren fur die eigene Identifikation spielt zeigt auch die Szene mit Georg und Natalie Sie halt ihn fur Deodatus und da er ihr Geliebter sein will tut er auch so Die Identifikation durch den Blick bzw die Liebe des anderen geht so weit dass Georg sich fragen muss Aber bin ich es denn Bin ich der Georg und die Verwechslung geht in Doppeltgangertum uber Verwechslungskomodien gibt es seit der Antike Hoffmanns Erzahlung weist auch einige komische Elemente auf wie die Szene mit den Wirten in Kapitel zwei oder die seltsame Versohnungsszene zum Schluss die so ubertrieben ist dass sie kaum ernst zu nehmen sein kann Das Komodiantische geht durch die Steigerung der Verwechslung zum Doppeltgangertum in das Unheimliche uber Verwechslungsmotive gibt es aber auch bei Freud und Ferenczi die sich mit dem Familienroman bzw dem Familienroman der Erniedrigung beschaftigt haben wo es um die kindliche Phantasie der Verwechslung mit einem adeligen Kind geht bzw noch im Erwachsenenalter um die Vorstellung das Ergebnis einer verworfenen Genealogie zu sein Naturliche und symbolische Elternschaft sowie Adoption sind ein zentrales Motiv in den Doppeltgangern Ein anderer Erklarungsversuch ergibt sich aus den sprechenden Namen die so oft bei E T A Hoffmann vorkommen Wie auch die Spiegelfiguren seiner selbst Theodor und Nathanael bedeutet auch Deodatus der von Gott gegebene Dies konnte als ein Hinweis auf die unbefleckte Empfangnis und die Treue der Furstin gedeutet werden Schliesslich ist die Furstin vor ihrer Heirat auch Prinzessin Angela angelus lat der Engel wieder ein sprechender Name und die Andeutung auf einen Engel TextausgabenDie Doppeltganger Erzahlung 1821 geschrieben Brunn Trassler 1825 Hoffmann s sammtliche Werke in einem Bande Baudry Paris 1841 S 952 968 E T A Hoffmann Poetische Werke Mit einer Einleitung von Hans Meyer Band 6 Meister Floh Briefe aus den Bergen Letzte Erzahlungen Aufbau Verlag Berlin 1958 WeblinksDie Doppeltganger bei Zeno org EinzelnachweiseDer Roman des Freiherrn von Vieren Adelbert von Chamisso E T A Hoffmann Friedrich de la Motte Fouque Karl Wilhelm Salice Contessa 2016 Eugene Grasset Hrsg Ripperger amp Kremers Verlag Berlin S 191 vgl Grasset 2016 S 208ff Der Roman des Freiherrn von Vieren Ripperger amp Kremers Berlin 2016 S 127 186 Der Roman des Freiherrn von Vieren Adelbert von Chamisso E T A Hoffmann Friedrich de la Motte Fouque Karl Wilhelm Salice 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