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Die Dresdner Vorstädte bilden einen geschlossenen Ring um die historische Innenstadt Dresdens In der Stadtentwicklung st

Dresdner Vorstädte

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Dresdner Vorstädte
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Die Dresdner Vorstädte bilden einen geschlossenen Ring um die historische Innenstadt Dresdens. In der Stadtentwicklung stellen die Vorstädte die Stadtteile Dresdens dar, die nicht als Dorf oder Stadt eingemeindet wurden, sondern über Wachstum der Stadt selbst entstanden. In den Dresdner Vorstädten leben rund 120.000 Einwohner, rund ein Fünftel der Bevölkerung Dresdens.

Übersicht der Stadtteile

Karte
Name
Namensherkunft
Gründungs-
jahr
Einwohner-
zahl
Statistische Stadtteile
Gemarkung
Stadtbezirk
Bild
Albertstadt Albert, König von Sachsen 1873 2537 15 (Albertstadt)
44 (Dresdner Heide)
Neustadt Neustadt
Loschwitz
Äußere Neustadt
(Antonstadt)
Äußerer Teil einer Neustadt
(Anton, König von Sachsen)
1744 19.573 11 (Äußere Neustadt (Antonstadt))
13 (Innere Neustadt mit Antonstadt-Süd)
Neustadt Neustadt
Friedrichstadt Friedrich August II., Kurfürst von Sachsen 1730 7449 05 (Friedrichstadt)
91 (Cotta mit Friedrichstadt-Südwest)
Friedrichstadt Altstadt
Cotta
Johannstadt Johann, König von Sachsen 1858 27.924 06 (Johannstadt-Nord)
07 (Johannstadt-Süd)
53 (Striesen-Süd mit Johannstadt-Südost)
54 (Striesen-West)
Altstadt II Altstadt
Blasewitz
Leipziger Vorstadt Vorstadt in Richtung Leipzig, Lage vor dem Leipziger Tor der Altendresdner Befestigungsanlagen 1875 16.656 14 (Leipziger Vorstadt)
21 (Pieschen-Süd mit Leipziger Vorstadt-West)
25 (Pieschen-Nord/Trachenberge mit Leipziger Vorstadt-Nordwest)
Neustadt Neustadt
Pieschen
Pirnaische Vorstadt Vorstadt in Richtung Pirna, Lage vor dem Pirnaischen Tor der Dresdner Befestigungsanlagen 1835 5882 02 (Pirnaische Vorstadt)
03 (Seevorstadt-Ost/Großer Garten mit Strehlen-Nordwest)
Altstadt I Altstadt
Radeberger Vorstadt Vorstadt in Richtung Radeberg 1860 8308 12 (Radeberger Vorstadt)
44 (Dresdner Heide)
Neustadt Neustadt
Loschwitz
Seevorstadt Vorstadt vor dem Seetor der Dresdner Befestigungsanlagen 1835 8624 03 (Seevorstadt-Ost/Großer Garten mit Strehlen-Nordwest)
04 (Wilsdruffer Vorstadt/Seevorstadt-West)
Altstadt I
Altstadt II
Altstadt
Südvorstadt Vorstadt in Richtung Süden 1851 18.898 81 (Südvorstadt-West)
82 (Südvorstadt-Ost)
04 (Wilsdruffer Vorstadt/Seevorstadt-West)
92 (Löbtau-Nord)
93 (Löbtau-Süd)
Altstadt II Plauen
Cotta
Wilsdruffer Vorstadt Vorstadt in Richtung Wilsdruff, Lage vor dem Wilsdruffer Tor der Dresdner Befestigungsanlagen 1835 3882 04 (Wilsdruffer Vorstadt/Seevorstadt-West)
92 (Löbtau-Nord)
Altstadt I
Altstadt II
Altstadt
Cotta

Geographie

Lage

Die zehn Dresdner Vorstädte umschließen die Innere Altstadt auf westlicher, südlicher und östlicher Seite sowie die rechtselbische Innere Neustadt auf nördlicher Seite. Vier von ihnen – Äußere Neustadt, Albertstadt, Leipziger und Radeberger Vorstadt – liegen auf der rechtselbischen Neustädter Seite. Gemeinsam mit der Inneren Neustadt und dem Albertpark bilden sie die Gemarkung Neustadt. Die sechs übrigen Vorstädte befinden sich auf Altstädter Seite links der Elbe und lassen sich in jeweils drei innere und äußere Vorstädte untergliedern. Die inneren Vorstädte – Pirnaische Vorstadt, Seevorstadt und größtenteils auch die Wilsdruffer Vorstadt – liegen innerhalb des 26er Rings. Bis auf den außerhalb davon gelegenen Teil der Wilsdruffer Vorstadt bilden sie gemeinsam mit der Inneren Altstadt die Gemarkung Altstadt I. Die äußeren Vorstädte – Johannstadt, Südvorstadt und Friedrichstadt – befinden sich dagegen außerhalb des 26er Rings. Südvorstadt und Johannstadt bilden gemeinsam mit der äußeren Wilsdruffer Vorstadt, der südöstlichen Pirnaischen Vorstadt sowie dem Großen Garten die Gemarkung Altstadt II, die Friedrichstadt ist hingegen eine eigene Gemarkung. Alle vier Vorstädte auf Neustädter Elbseite liegen ebenfalls außerhalb des 26er Rings, der dort nur die Innere Neustadt einschließt.

Verwaltung

Die Vorstädte auf Neustädter Elbseite sind heute mit der Inneren Neustadt zum Stadtbezirk Neustadt zusammengefasst, dessen Gliederung in statistische Stadtteile sich sowohl namentlich als auch ungefähr an der Ausdehnung der historischen Stadtteile orientiert. Auf Altstädter Elbseite bilden die drei inneren Vorstädte gemeinsam mit der Inneren Altstadt sowie weiten Teilen der Friedrichstadt und der Johannstadt den Stadtbezirk Altstadt. Die Südvorstadt gehört dagegen zum Stadtbezirk Plauen. Allerdings wich auf Altstädter Elbseite die historische Gliederung einer neuen. Neben der Inneren Altstadt bilden nur die Friedrichstadt und die Pirnaische Vorstadt noch jeweils einen eigenen statistischen Stadtteil. Jeweils aus zwei statistischen Stadtteilen bestehen die Johannstadt (Johannstadt-Nord und -Süd) sowie die Südvorstadt (Südvorstadt-Ost und -West). Die Wilsdruffer Vorstadt und der westlich der Reitbahnstraße gelegene Teil der Seevorstadt bilden gemeinsam den statistischen Stadtteil Wilsdruffer Vorstadt/Seevorstadt-West. Der östliche Teil der Seevorstadt wurde mit dem Großen Garten zum statistischen Stadtteil Seevorstadt-Ost/Großer Garten zusammengefasst.

Abgrenzung

Die Grenzen der Dresdner Vorstädte werden von heute teils nicht mehr bestehenden Gewässern oder von Straßenzügen bzw. der alten Dresdner Weichbildgrenze markiert. Zur Innenstadt grenzten sie sich durch ihre Lage außerhalb der Altendresdner bzw. Dresdner Befestigungsanlagen ab. Die Alt- und Neustädter Vorstädte sind durch die Elbe voneinander getrennt.

Die historische Außengrenze der Äußeren Neustadt verläuft dabei vom Elbufer in Höhe der Bronzeplastik „Bogenschütze“ durch den Staudengarten und entlang der Hospitalstraße zum Albertplatz. Von dort folgt sie der Königsbrücker Straße bis zum einstigen Waldrand, auf den sie vorm Bau der Albertstadt etwa in Höhe Einmündung Eberswalder Straße traf (vgl. Stadtplanausschnitt von 1863 und Südgrenze der Albertstadt auf dem Stadtplanausschnitt von 1917). Entlang dem früheren Waldrand der Dresdner Heide, heute etwa identisch mit der unteren Hangkante an der Nordseite des Alaunplatzes, verläuft sie bis zur Prießnitz, um dieser anschließend bis zu deren Mündung in die Elbe zu folgen.

Westlich der Königsbrücker Straße schließt sich die 1878 per Ortsstatut als Fabrikbezirk definierte und abgegrenzte Leipziger Vorstadt an, nördlich des Alaunplatzes die Albertstadt und östlich der Prießnitz die Radeberger Vorstadt. Dabei markiert die Theresienstraße die historische Grenze zwischen Innerer Neustadt und Leipziger Vorstadt; die Hangkante an der Hechtstraße bildet die Grenze zwischen Leipziger Vorstadt und Albertstadt. Die Grenze zwischen Albertstadt und Radeberger Vorstadt verläuft zunächst zwischen Jägerstraße und Stauffenbergallee, weiter östlich dann entlang der Radeberger Straße und Charlotten- bis zur Angelikastraße.

Der Verlauf des alten Weißeritzmühlgrabens – heute die Linie Annen-/Falkenstraße – gilt als Grenze zwischen See- und Wilsdruffer Vorstadt, der Kaitzbach an Bürgerwiese und Georgplatz als Grenze zwischen See- und Pirnaischer Vorstadt. Die Johannstadt reicht im Süden bis zum Großen Garten. Die Grenze zwischen Friedrich- und äußerer Wilsdruffer Vorstadt markiert der einstige Verlauf der Weißeritz, bis in die 1990er Jahre noch durch die Elbezweigbahn mit dem ehemaligen Dresdner Kohlenbahnhof nachvollziehbar. Entlang der Bahnstrecke Dresden–Werdau mit dem Bahnhof Dresden-Altstadt verläuft die Grenze zwischen Wilsdruffer Vorstadt im Westen und Südvorstadt im Osten. In Richtung Innere Altstadt verläuft die Grenze der Vorstädte im Uhrzeigersinn entlang der St. Petersburger Straße (vormals Moritz- und Maximiliansallee), des Dr.-Külz-Rings (vormals Friedrichs- und Johannisallee), der Marienstraße, der Ostraallee und der Straße Am Zwingerteich (vormals Stallstraße).

Infrastruktur

Die Vorstädte haben auf Grund ihrer zentralen Lage in der Stadt eine wichtige Rolle für die Infrastruktur des gesamten Stadtgebiets. Im Vorstadtring befinden sich der Verkehrshafen sowie mit dem Hauptbahnhof und dem Neustädter Bahnhof beide Fernbahnhöfe der Stadt. Außerdem laufen dort die nach Dresden führenden Bundesstraßen zusammen, zudem liegen im Bereich der Vorstädte mit Marien-, Carola-, Albert- und Waldschlößchenbrücke mehrere wichtige Elbquerungen Dresdens. Vom ehemaligen Heizkraftwerk Mitte wurden umliegende Stadtteile mit Warmwasser versorgt. Auch die wichtigen Dresdner Krankenhäuser befinden sich in den Vorstädten auf beiden Elbseiten, so vor allem das aus der 1954 gegründeten Medizinischen Akademie Dresden entstandene Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in der Johannstadt und das Städtische Klinikum in der Friedrichstadt. Ebenfalls in diesem Vorstadtgürtel befinden sich die großen Sportanlagen wie das Rudolf-Harbig-Stadion und das Heinz-Steyer-Stadion. Auch Naherholungsflächen und Grünanlagen liegen dort, so der Große Garten, das Ostragehege und der Alaunpark.

Geschichte

Entwicklung bis ins 17. Jahrhundert

Die Vorstädte entwickelten sich um die beiden Städte Dresden, heute die Innere Altstadt, und Altendresden, die heutige Innere Neustadt. Sie befanden sich außerhalb von deren Befestigungsanlagen und bestanden zumeist aus kleinen Holzhäusern entlang enger Gassen. Schon im 15. Jahrhundert wiesen sie eine nennenswerte Einwohnerzahl auf, wurden zu Kriegszeiten aber immer wieder zerstört. Zu den frühen Siedlungen auf linkselbischem Gebiet, die schon im Mittelalter vorhanden waren, gehören unter anderem Ostra und Wetzegrelle. Mit Ramwoltitz, Rostagk und Wernten lagen im späteren Bereich der Vorstädte auch mehrere Orte, die zu Wüstungen in Dresden wurden. Darüber hinaus galt damals das Gebiet um den heutigen Neumarkt mit der alten Frauenkirche, das erst um 1530 beim Ausbau der Stadtmauern nach Dresden einbezogen wurde, als Vorstadt. Auf Neustädter Elbseite gab es in dieser Zeit noch keine Vororte. Nächstgelegene Siedlungen waren dort zunächst Pieschen elbabwärts, Loschwitz elbaufwärts sowie Rähnitz im Norden.

Mit Neudorf, einer Keimzelle der späteren Leipziger Vorstadt, wurde der erste rechtselbische Vorort erst 1546 gegründet und bereits 1550 mit dem Stadtrecht versehen. Am 29. März 1549 verfügte Kurfürst Moritz den Zusammenschluss Dresdens und Altendresdens. Schon damals hat das unmittelbare Vorland beider Orte bzw. Festungen zur städtischen Flur gehört; etwas weiter erstreckte sich noch das Weichbild, wovon Dresdens Weichbildsteine zeugen. Bis 1554 wurden weitere Gebiete nach Dresden eingemeindet, was eine Vergrößerung des Stadtgebiets auf rund 19 Quadratkilometer mit sich brachte. Das Dorf Ostra westlich Dresdens kam 1559 in den Besitz von Kurfürst August, der es 1568 auflösen ließ. An dessen Stelle gründete er das Ostravorwerk, das die Versorgung des Hofes und der Festung Dresden sicherzustellen hatte. Die vormaligen Dorfbewohner erhielten als Entschädigung hauptsächlich vormals klösterliche Ländereien in der Nähe von Leubnitz, wo sie sich ansiedelten und das Dorf Neu-Ostra gründeten.

Entwicklung im 18. Jahrhundert

Um das Ostravorwerk entstanden das Ostragehege und die Vorstadt Ostra, die 1730 nach dem sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. in Friedrichstadt umbenannt wurde und als erste geschlossene Vorstadt gelten kann. Auf rechtselbischer Seite entstand im 18. Jahrhundert außerdem ein „Neuer Anbau auf dem Sande“, der sich zur zunächst nach König Anton benannten Antonstadt, der heutigen Äußeren Neustadt, entwickelte.

Mit der Einführung der Generalkonsumtions-Akzisesteuer 1703 erhielten die Vorstädte eine klare Begrenzung gegenüber dem Umland: Ein Schlagbaum (in Dresden als Schlag bezeichnet), an dem die Steuer (umgangssprachlich als „Marktgeld“ bezeichnet) entrichtet werden musste, begrenzte auch optisch alle Vorstädte. Noch bestehende Akzise- und Chausseehäuser sind Zeugen dieser Zeit.

Neben der Friedrichstadt dehnten sich bis zum 18. Jahrhundert auch die anderen linkselbischen Dresdner Vororte weiter aus. Dabei unterstanden dem Kurfürsten die später so genannten Amtsgemeinden Friedrichstadt und Ostra. Daneben gab es zehn selbständige, der Aufsicht des Rates unterstehende Gemeinden (Ratsgemeinden). Am Elbufer, am östlichen Teil des heutigen Terrassenufers, lag die „Fischergemeinde“. Südlich daran schloss sich die „Rampische Gemeinde“ an, die sich entlang der heutigen Ziegel- und der Pillnitzer Straße erstreckte. An der Pirnaischen und der (damals noch nicht existenten) Grunaer Straße befand sich die „Pirnische Gemeinde“. Im Bereich Lingnerallee/Ecke St. Petersburger Straße lag zudem die „Borngasser Gemeinde“. Südlich der Altstadt befanden sich die „Halbe- und Eulengasser Gemeinde“ an der Westseite der späteren Bürgerwiese, die „Hinterseeische Gemeinde“ im Bereich der heutigen Centrum-Galerie und Prager Zeile. Zwischen der Altstadt und der Friedrichstadt lagen die wirtschaftlich stärksten und bevölkerungsreichsten Dresdner Vororte: die Gemeinde „Poppitz“ (auch „Poppitzer Gemeinde“, streng genommen ein eigenständiges Dorf, das auch älter als Dresden ist) rund um den heutigen Sternplatz als Zentrum, aber an die „Halbe- und Eulengasser Gemeinde“ angrenzend gehörte die gesamte Seevorstadt West zu ihr. Die „Fischersdorfer Gemeinde“ befand sich unweit davon (später Fischhofplatz) etwas südlich der Freiberger Straße, die „Entenpfütze“ bildete den späteren Freiberger Platz. Im Bereich Hertha-Lindner-/Freiberger/Schweriner Straße lag die „“ mit ihren Mittelpunkten, den Mühlen entlang der späteren Theaterstraße sowie außerhalb davon die „Viehweidengemeinde“ an Laurin- und Ritzenbergstraße.

Entwicklung im 19. Jahrhundert

Bis zu ihrer Schleifung von 1809 bis 1829 umgab die Stadtbefestigung die Innere Altstadt. Die inneren Vorstädte dehnten sich daraufhin auch auf diese nun freien Flächen aus. Unterdessen wuchsen die einzelnen Vororte auch untereinander immer weiter zusammen. Fischer-, Rampische, Pirnaische und Borngassengemeinde bildeten die Pirnaische Vorstadt, Halbeulengassen-, Oberseer und Unterseer Gemeinde wurden zur Seevorstadt und aus den fünf zwischen Alt- und Friedrichstadt gelegenen Gemeinden entstand die Wilsdruffer Vorstadt. Zu ihren Namen kamen diese drei Vorstädte, die sich um 1835 mit Dresden vereinigten, durch ihre Lage vor den jeweiligen früheren Stadttoren. Die unregelmäßige und dichte Bebauung der Vorstädte wirkte sich für die entstehende Großstadt jedoch mitunter ungünstig aus. Da zu wenig Verkehrsflächen vorhanden waren, wurden breite Straßendurchbrüche zwischen der Inneren Altstadt und den äußeren Vorstädten notwendig. Auf diese Weise entstanden 1851 bis 1853 die Prager Straße in der Seevorstadt als Verbindung zum Böhmischen Bahnhof, 1872 bis 1875 die Wettiner Straße als Verbindung zwischen Postplatz und Schäferstraße und zwischen 1878 und 1880 die Grunaer Straße als direkte Verbindung des Pirnaischen Platzes mit der nördlich am Großen Garten entlangführenden Straße nach Pirna (heutige Stübelallee). Die Dresdner Vorstädte spielen seither eine wichtige Rolle für die städtische Infrastruktur.

Im Jahr 1836 wurde die Friedrichstadt nach Dresden eingemeindet. Ebenfalls hinzu kamen noch weitgehend unbebaute Gebiete in der späteren Radeberger Vorstadt, der nördlichen Äußeren Neustadt (Antonstadt) sowie in der späteren Leipziger Vorstadt. Dort bildete sich ab den 1840er Jahren der „Neue Anbau auf den von Oppellschen Feldern“ heraus, später als Oppellvorstadt bezeichnet und heute als Hechtviertel (Unterer Hecht) bekannt. Auch das Gebiet der Radeberger Vorstadt wurde im 19. Jahrhundert flächendeckend bebaut, unter anderem entstanden das Waldschlösschenviertel und das Preußische Viertel. Auf Altstädter Elbseite bildeten sich durch eine Erweiterung der bebauten Fläche über die inneren Vorstädte hinaus einerseits die spätere Johannstadt (ab 1872, vormals Äußere Pirnaische Vorstadt, Name seit 1877) und die Südvorstadt. Am 1. Januar 1866 wurde Neudorf eingemeindet, am 1. Januar 1892 schließlich die Albertstadt. Damit war die Innere Stadt Dresdens im Wesentlichen komplett. Ebenfalls 1892 kam mit Strehlen bereits das erste nicht zur Inneren Stadt gehörende Dorf zu Dresden.

Die Vorstädte haben sich in ihrer Struktur und Bebauung sehr unterschiedlich entwickelt. Die dicht besiedelte Wilsdruffer Vorstadt war sehr von Gewerbe geprägt. Dort lag auch das Dresdner Rotlichtviertel. Die lange Zeit von Gärten geprägte Seevorstadt erlebte einen Aufschwung durch die Nähe zur Sächsisch-Böhmischen Eisenbahn. Die Pirnaische Vorstadt war nur in ihrem nördlichen Teil dicht bebaut, der Süden mit Blüherpark und Güntzwiesen blieb frei. Die Radeberger Vorstadt war durch Villen, die Äußere Neustadt durch dichte Gründerzeit-Bebauung, die Leipziger Vorstadt durch Industrie und die Albertstadt durch das Militär geprägt. Friedrich- und Johannstadt sowie der östliche Teil der Südvorstadt hingegen waren dicht bebaute Wohnvororte, während die Südvorstadt westlich der Reichsstraße (heute: Fritz-Löffler-Straße) zwischen Hauptbahnhof und Nürnberger Straße eine der nobelsten Adressen des gehobenen Bürgertums wurde.

Entwicklung im 20. Jahrhundert

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts rückten die Dresdner Vorstädte durch die Erweiterung des Stadtgebiets mittels zahlreicher Eingemeindungen vom Stadtrand in die Stadtmitte und werden deshalb teilweise als Teil des Stadtzentrums wahrgenommen. Auch um 1900 eingemeindete Stadtteile wie Gruna und Trachau wurden anfangs vorübergehend als Vorstädte bezeichnet (z. B. „Vorstadt Trachau“). Die Albertstadt war als autarke Militärstadt von 1934 bis 1945 nochmals vorübergehend selbstständig, stellte aber keine Gemeinde im normalen Sinne dar und wurde stets statistisch zu Dresden gerechnet. Während der 1930er Jahre planten die Nationalsozialisten in der Pirnaischen Vorstadt die Errichtung eines sächsischen Gauforums, das unausgeführt blieb.

Zu einem tiefen Einschnitt führten 1945 die Luftangriffe auf Dresden. Dadurch wurden neben der Inneren Altstadt insbesondere die Wilsdruffer, die Pirnaische, die See- und die Südvorstadt sowie die Johannstadt zerstört. Nach der Trümmerberäumung bildeten sie riesige zusammenhängende Freiflächen. Bei der Wiederbebauung blieb die gewachsene stadtmorphologische Struktur teils unbeachtet. Alte Dorfplätze wie jene von Poppitz und Fischersdorf in der Wilsdruffer Vorstadt wurden mit monotonen Wohnblocks überbaut. Die Seevorstadt wurde durch die Neuanlage der Prager Straße als sozialistischer Boulevard zweigeteilt. Die Wohnbauten der südlichen Pirnaischen Vorstadt wichen dem Robotron-Gelände Pirnaischer Platz; gegenwärtig stellt der Stadtteil einen wesentlichen innenstädtischen Entwicklungsbereich dar.

Die Namen der drei Vorstädte in Dresdens Altstadt – Pirnaische und Wilsdruffer Vorstadt sowie Seevorstadt – verschwanden aus dem offiziellen Sprachgebrauch und wurden erst nach 1990 wieder offiziell verwendet.

In der Johannstadt entstanden großflächig Plattenbauten. Zudem legten die sozialistischen Stadtplaner breite Straßen mit weiten Grünstreifen an, darunter die St. Petersburger Straße. Seit den 1990er Jahren gibt es Pläne zu einer nachträglichen Verdichtung dieser zentralen Stadträume. Weitgehend unzerstört blieben 1945 dagegen die Vorstädte auf Neustädter Elbseite. Nach jahrzehntelanger baulicher Vernachlässigung während der Zeit der DDR entwickelte sich die Äußere Neustadt nach der Wende zum Dresdner Szeneviertel. Dem dennoch entstandenen städtebaulichen und sozialen Entwicklungsrückstand der Leipziger Vorstadt während der 1990er Jahre versucht man mit einem Förderprogramm sowie einem 2010 vorgestellten Masterplan zu begegnen.

Literatur

  • Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-364-00300-9.
  • Dresden (= Werte unserer Heimat. Band 42). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1984.

Weblinks

  • dresden-und-sachsen.de: Aus der Geschichte der Inneren Vorstädte

Einzelnachweise

  1. Kommunale Statistikstelle: Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung nach Statistischen Bezirken. Dresden 2011.
  2. Sächsischer Ingenieur- und Architektenverein/Dresdener Architektenverein (Hg.): Die Bauten, technischen und industriellen Anlagen von Dresden. Dresden 1878, S. 14. (Digitalisat).
  3. Vgl. Adreß- und Geschäftshandbuch der Königl. Haupt- und Residenzstadt Dresden. 1871. II. Abtheilung: Geschäftshandbuch. Dresden 1871, S. 51 (Digitalisat).
  4. Karlheinz Blaschke: Das Stadtgebiet in Mittelalter und früher Neuzeit. In: Karlheinz Blaschke (Hrsg.): Geschichte der Stadt Dresden. Band 1: Von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1906-0, S. 290–301, hier: S. 292–294. Karte dazu im gleichen Werk S. 426/427.
  5. Die südliche Pirnaische Vorstadt mit dem ehemaligen Robotronareal. Übergeordnete Stadtteilplanungen. In: dresden.de. Landeshauptstadt Dresden, abgerufen am 17. August 2021. 
  6. Projektgebiet Nördliche Vorstadt Dresden. In: dresden.de. Landeshauptstadt Dresden, abgerufen am 23. August 2015. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:16

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Die Dresdner Vorstadte bilden einen geschlossenen Ring um die historische Innenstadt Dresdens In der Stadtentwicklung stellen die Vorstadte die Stadtteile Dresdens dar die nicht als Dorf oder Stadt eingemeindet wurden sondern uber Wachstum der Stadt selbst entstanden In den Dresdner Vorstadten leben rund 120 000 Einwohner rund ein Funftel der Bevolkerung Dresdens Durch zahlreiche Eingemeindungen werden die Vorstadte rot hervorgehoben heute als Teil der Dresdner Innenstadt wahrgenommen Ubersicht der StadtteileKarte Name Namensherkunft Grundungs jahr Einwohner zahl Statistische Stadtteile Gemarkung Stadtbezirk BildLage der Albertstadt in Dresden Albertstadt Albert Konig von Sachsen 1873 2537 15 Albertstadt 44 Dresdner Heide Neustadt Neustadt Loschwitz Nebengebaude des Arsenals in der AlbertstadtLage der Ausseren Neustadt in Dresden Aussere Neustadt Antonstadt Ausserer Teil einer Neustadt Anton Konig von Sachsen 1744 19 573 11 Aussere Neustadt Antonstadt 13 Innere Neustadt mit Antonstadt Sud Neustadt Neustadt Kreuzung Louisen Rothenburger Strasse in der Ausseren NeustadtLage der Friedrichstadt in Dresden Friedrichstadt Friedrich August II Kurfurst von Sachsen 1730 7449 05 Friedrichstadt 91 Cotta mit Friedrichstadt Sudwest Friedrichstadt Altstadt Cotta Yenidze in der FriedrichstadtLage der Johannstadt in Dresden Johannstadt Johann Konig von Sachsen 1858 27 924 06 Johannstadt Nord 07 Johannstadt Sud 53 Striesen Sud mit Johannstadt Sudost 54 Striesen West Altstadt II Altstadt Blasewitz Stadthaus Johannstadt am GuntzplatzLage der Leipziger Vorstadt in Dresden Leipziger Vorstadt Vorstadt in Richtung Leipzig Lage vor dem Leipziger Tor der Altendresdner Befestigungsanlagen 1875 16 656 14 Leipziger Vorstadt 21 Pieschen Sud mit Leipziger Vorstadt West 25 Pieschen Nord Trachenberge mit Leipziger Vorstadt Nordwest Neustadt Neustadt Pieschen Wohnanlage Hansastrasse in der Leipziger VorstadtLage der Pirnaischen Vorstadt in Dresden Pirnaische Vorstadt Vorstadt in Richtung Pirna Lage vor dem Pirnaischen Tor der Dresdner Befestigungsanlagen 1835 5882 02 Pirnaische Vorstadt 03 Seevorstadt Ost Grosser Garten mit Strehlen Nordwest Altstadt I Altstadt Deutsches Hygiene Museum in der Pirnaischen VorstadtLage der Radeberger Vorstadt in Dresden Radeberger Vorstadt Vorstadt in Richtung Radeberg 1860 8308 12 Radeberger Vorstadt 44 Dresdner Heide Neustadt Neustadt Loschwitz Nordstrasse in der Radeberger VorstadtLage der Seevorstadt in Dresden Seevorstadt Vorstadt vor dem Seetor der Dresdner Befestigungsanlagen 1835 8624 03 Seevorstadt Ost Grosser Garten mit Strehlen Nordwest 04 Wilsdruffer Vorstadt Seevorstadt West Altstadt I Altstadt II Altstadt Prager Strasse in der SeevorstadtLage der Sudvorstadt in Dresden Sudvorstadt Vorstadt in Richtung Suden 1851 18 898 81 Sudvorstadt West 82 Sudvorstadt Ost 04 Wilsdruffer Vorstadt Seevorstadt West 92 Lobtau Nord 93 Lobtau Sud Altstadt II Plauen Cotta Beyer Bau auf dem Campus der Technischen Universitat Dresden in der SudvorstadtLage der Wilsdruffer Vorstadt in Dresden Wilsdruffer Vorstadt Vorstadt in Richtung Wilsdruff Lage vor dem Wilsdruffer Tor der Dresdner Befestigungsanlagen 1835 3882 04 Wilsdruffer Vorstadt Seevorstadt West 92 Lobtau Nord Altstadt I Altstadt II Altstadt Cotta Erlweinspeicher an der Neuen Terrasse in der Wilsdruffer VorstadtGeographieLage Vorstadtring um die Innere Altstadt links bzw sudlich der Elbe und die Innere Neustadt Die zehn Dresdner Vorstadte umschliessen die Innere Altstadt auf westlicher sudlicher und ostlicher Seite sowie die rechtselbische Innere Neustadt auf nordlicher Seite Vier von ihnen Aussere Neustadt Albertstadt Leipziger und Radeberger Vorstadt liegen auf der rechtselbischen Neustadter Seite Gemeinsam mit der Inneren Neustadt und dem Albertpark bilden sie die Gemarkung Neustadt Die sechs ubrigen Vorstadte befinden sich auf Altstadter Seite links der Elbe und lassen sich in jeweils drei innere und aussere Vorstadte untergliedern Die inneren Vorstadte Pirnaische Vorstadt Seevorstadt und grosstenteils auch die Wilsdruffer Vorstadt liegen innerhalb des 26er Rings Bis auf den ausserhalb davon gelegenen Teil der Wilsdruffer Vorstadt bilden sie gemeinsam mit der Inneren Altstadt die Gemarkung Altstadt I Die ausseren Vorstadte Johannstadt Sudvorstadt und Friedrichstadt befinden sich dagegen ausserhalb des 26er Rings Sudvorstadt und Johannstadt bilden gemeinsam mit der ausseren Wilsdruffer Vorstadt der sudostlichen Pirnaischen Vorstadt sowie dem Grossen Garten die Gemarkung Altstadt II die Friedrichstadt ist hingegen eine eigene Gemarkung Alle vier Vorstadte auf Neustadter Elbseite liegen ebenfalls ausserhalb des 26er Rings der dort nur die Innere Neustadt einschliesst Verwaltung Die Vorstadte auf Neustadter Elbseite sind heute mit der Inneren Neustadt zum Stadtbezirk Neustadt zusammengefasst dessen Gliederung in statistische Stadtteile sich sowohl namentlich als auch ungefahr an der Ausdehnung der historischen Stadtteile orientiert Auf Altstadter Elbseite bilden die drei inneren Vorstadte gemeinsam mit der Inneren Altstadt sowie weiten Teilen der Friedrichstadt und der Johannstadt den Stadtbezirk Altstadt Die Sudvorstadt gehort dagegen zum Stadtbezirk Plauen Allerdings wich auf Altstadter Elbseite die historische Gliederung einer neuen Neben der Inneren Altstadt bilden nur die Friedrichstadt und die Pirnaische Vorstadt noch jeweils einen eigenen statistischen Stadtteil Jeweils aus zwei statistischen Stadtteilen bestehen die Johannstadt Johannstadt Nord und Sud sowie die Sudvorstadt Sudvorstadt Ost und West Die Wilsdruffer Vorstadt und der westlich der Reitbahnstrasse gelegene Teil der Seevorstadt bilden gemeinsam den statistischen Stadtteil Wilsdruffer Vorstadt Seevorstadt West Der ostliche Teil der Seevorstadt wurde mit dem Grossen Garten zum statistischen Stadtteil Seevorstadt Ost Grosser Garten zusammengefasst Abgrenzung Die Grenzen der Dresdner Vorstadte werden von heute teils nicht mehr bestehenden Gewassern oder von Strassenzugen bzw der alten Dresdner Weichbildgrenze markiert Zur Innenstadt grenzten sie sich durch ihre Lage ausserhalb der Altendresdner bzw Dresdner Befestigungsanlagen ab Die Alt und Neustadter Vorstadte sind durch die Elbe voneinander getrennt Die historische Aussengrenze der Ausseren Neustadt verlauft dabei vom Elbufer in Hohe der Bronzeplastik Bogenschutze durch den Staudengarten und entlang der Hospitalstrasse zum Albertplatz Von dort folgt sie der Konigsbrucker Strasse bis zum einstigen Waldrand auf den sie vorm Bau der Albertstadt etwa in Hohe Einmundung Eberswalder Strasse traf vgl Stadtplanausschnitt von 1863 und Sudgrenze der Albertstadt auf dem Stadtplanausschnitt von 1917 Entlang dem fruheren Waldrand der Dresdner Heide heute etwa identisch mit der unteren Hangkante an der Nordseite des Alaunplatzes verlauft sie bis zur Priessnitz um dieser anschliessend bis zu deren Mundung in die Elbe zu folgen Westlich der Konigsbrucker Strasse schliesst sich die 1878 per Ortsstatut als Fabrikbezirk definierte und abgegrenzte Leipziger Vorstadt an nordlich des Alaunplatzes die Albertstadt und ostlich der Priessnitz die Radeberger Vorstadt Dabei markiert die Theresienstrasse die historische Grenze zwischen Innerer Neustadt und Leipziger Vorstadt die Hangkante an der Hechtstrasse bildet die Grenze zwischen Leipziger Vorstadt und Albertstadt Die Grenze zwischen Albertstadt und Radeberger Vorstadt verlauft zunachst zwischen Jagerstrasse und Stauffenbergallee weiter ostlich dann entlang der Radeberger Strasse und Charlotten bis zur Angelikastrasse Der Verlauf des alten Weisseritzmuhlgrabens heute die Linie Annen Falkenstrasse gilt als Grenze zwischen See und Wilsdruffer Vorstadt der Kaitzbach an Burgerwiese und Georgplatz als Grenze zwischen See und Pirnaischer Vorstadt Die Johannstadt reicht im Suden bis zum Grossen Garten Die Grenze zwischen Friedrich und ausserer Wilsdruffer Vorstadt markiert der einstige Verlauf der Weisseritz bis in die 1990er Jahre noch durch die Elbezweigbahn mit dem ehemaligen Dresdner Kohlenbahnhof nachvollziehbar Entlang der Bahnstrecke Dresden Werdau mit dem Bahnhof Dresden Altstadt verlauft die Grenze zwischen Wilsdruffer Vorstadt im Westen und Sudvorstadt im Osten In Richtung Innere Altstadt verlauft die Grenze der Vorstadte im Uhrzeigersinn entlang der St Petersburger Strasse vormals Moritz und Maximiliansallee des Dr Kulz Rings vormals Friedrichs und Johannisallee der Marienstrasse der Ostraallee und der Strasse Am Zwingerteich vormals Stallstrasse Infrastruktur Die Vorstadte haben auf Grund ihrer zentralen Lage in der Stadt eine wichtige Rolle fur die Infrastruktur des gesamten Stadtgebiets Im Vorstadtring befinden sich der Verkehrshafen sowie mit dem Hauptbahnhof und dem Neustadter Bahnhof beide Fernbahnhofe der Stadt Ausserdem laufen dort die nach Dresden fuhrenden Bundesstrassen zusammen zudem liegen im Bereich der Vorstadte mit Marien Carola Albert und Waldschlosschenbrucke mehrere wichtige Elbquerungen Dresdens Vom ehemaligen Heizkraftwerk Mitte wurden umliegende Stadtteile mit Warmwasser versorgt Auch die wichtigen Dresdner Krankenhauser befinden sich in den Vorstadten auf beiden Elbseiten so vor allem das aus der 1954 gegrundeten Medizinischen Akademie Dresden entstandene Universitatsklinikum Carl Gustav Carus in der Johannstadt und das Stadtische Klinikum in der Friedrichstadt Ebenfalls in diesem Vorstadtgurtel befinden sich die grossen Sportanlagen wie das Rudolf Harbig Stadion und das Heinz Steyer Stadion Auch Naherholungsflachen und Grunanlagen liegen dort so der Grosse Garten das Ostragehege und der Alaunpark GeschichteEntwicklung bis ins 17 Jahrhundert Dresden und seine Vororte um 1500 Die Vorstadte entwickelten sich um die beiden Stadte Dresden heute die Innere Altstadt und Altendresden die heutige Innere Neustadt Sie befanden sich ausserhalb von deren Befestigungsanlagen und bestanden zumeist aus kleinen Holzhausern entlang enger Gassen Schon im 15 Jahrhundert wiesen sie eine nennenswerte Einwohnerzahl auf wurden zu Kriegszeiten aber immer wieder zerstort Zu den fruhen Siedlungen auf linkselbischem Gebiet die schon im Mittelalter vorhanden waren gehoren unter anderem Ostra und Wetzegrelle Mit Ramwoltitz Rostagk und Wernten lagen im spateren Bereich der Vorstadte auch mehrere Orte die zu Wustungen in Dresden wurden Daruber hinaus galt damals das Gebiet um den heutigen Neumarkt mit der alten Frauenkirche das erst um 1530 beim Ausbau der Stadtmauern nach Dresden einbezogen wurde als Vorstadt Auf Neustadter Elbseite gab es in dieser Zeit noch keine Vororte Nachstgelegene Siedlungen waren dort zunachst Pieschen elbabwarts Loschwitz elbaufwarts sowie Rahnitz im Norden Mit Neudorf einer Keimzelle der spateren Leipziger Vorstadt wurde der erste rechtselbische Vorort erst 1546 gegrundet und bereits 1550 mit dem Stadtrecht versehen Am 29 Marz 1549 verfugte Kurfurst Moritz den Zusammenschluss Dresdens und Altendresdens Schon damals hat das unmittelbare Vorland beider Orte bzw Festungen zur stadtischen Flur gehort etwas weiter erstreckte sich noch das Weichbild wovon Dresdens Weichbildsteine zeugen Bis 1554 wurden weitere Gebiete nach Dresden eingemeindet was eine Vergrosserung des Stadtgebiets auf rund 19 Quadratkilometer mit sich brachte Das Dorf Ostra westlich Dresdens kam 1559 in den Besitz von Kurfurst August der es 1568 auflosen liess An dessen Stelle grundete er das Ostravorwerk das die Versorgung des Hofes und der Festung Dresden sicherzustellen hatte Die vormaligen Dorfbewohner erhielten als Entschadigung hauptsachlich vormals klosterliche Landereien in der Nahe von Leubnitz wo sie sich ansiedelten und das Dorf Neu Ostra grundeten Entwicklung im 18 Jahrhundert Dresden und seine Vororte 1759 Karte gesudet Um das Ostravorwerk entstanden das Ostragehege und die Vorstadt Ostra die 1730 nach dem sachsischen Kurfursten Friedrich August II in Friedrichstadt umbenannt wurde und als erste geschlossene Vorstadt gelten kann Auf rechtselbischer Seite entstand im 18 Jahrhundert ausserdem ein Neuer Anbau auf dem Sande der sich zur zunachst nach Konig Anton benannten Antonstadt der heutigen Ausseren Neustadt entwickelte Mit der Einfuhrung der Generalkonsumtions Akzisesteuer 1703 erhielten die Vorstadte eine klare Begrenzung gegenuber dem Umland Ein Schlagbaum in Dresden als Schlag bezeichnet an dem die Steuer umgangssprachlich als Marktgeld bezeichnet entrichtet werden musste begrenzte auch optisch alle Vorstadte Noch bestehende Akzise und Chausseehauser sind Zeugen dieser Zeit Neben der Friedrichstadt dehnten sich bis zum 18 Jahrhundert auch die anderen linkselbischen Dresdner Vororte weiter aus Dabei unterstanden dem Kurfursten die spater so genannten Amtsgemeinden Friedrichstadt und Ostra Daneben gab es zehn selbstandige der Aufsicht des Rates unterstehende Gemeinden Ratsgemeinden Am Elbufer am ostlichen Teil des heutigen Terrassenufers lag die Fischergemeinde Sudlich daran schloss sich die Rampische Gemeinde an die sich entlang der heutigen Ziegel und der Pillnitzer Strasse erstreckte An der Pirnaischen und der damals noch nicht existenten Grunaer Strasse befand sich die Pirnische Gemeinde Im Bereich Lingnerallee Ecke St Petersburger Strasse lag zudem die Borngasser Gemeinde Sudlich der Altstadt befanden sich die Halbe und Eulengasser Gemeinde an der Westseite der spateren Burgerwiese die Hinterseeische Gemeinde im Bereich der heutigen Centrum Galerie und Prager Zeile Zwischen der Altstadt und der Friedrichstadt lagen die wirtschaftlich starksten und bevolkerungsreichsten Dresdner Vororte die Gemeinde Poppitz auch Poppitzer Gemeinde streng genommen ein eigenstandiges Dorf das auch alter als Dresden ist rund um den heutigen Sternplatz als Zentrum aber an die Halbe und Eulengasser Gemeinde angrenzend gehorte die gesamte Seevorstadt West zu ihr Die Fischersdorfer Gemeinde befand sich unweit davon spater Fischhofplatz etwas sudlich der Freiberger Strasse die Entenpfutze bildete den spateren Freiberger Platz Im Bereich Hertha Lindner Freiberger Schweriner Strasse lag die mit ihren Mittelpunkten den Muhlen entlang der spateren Theaterstrasse sowie ausserhalb davon die Viehweidengemeinde an Laurin und Ritzenbergstrasse Entwicklung im 19 Jahrhundert Dresden und seine Vorstadte 1828Dresden und seine Vorstadte 1895 Bis zu ihrer Schleifung von 1809 bis 1829 umgab die Stadtbefestigung die Innere Altstadt Die inneren Vorstadte dehnten sich daraufhin auch auf diese nun freien Flachen aus Unterdessen wuchsen die einzelnen Vororte auch untereinander immer weiter zusammen Fischer Rampische Pirnaische und Borngassengemeinde bildeten die Pirnaische Vorstadt Halbeulengassen Oberseer und Unterseer Gemeinde wurden zur Seevorstadt und aus den funf zwischen Alt und Friedrichstadt gelegenen Gemeinden entstand die Wilsdruffer Vorstadt Zu ihren Namen kamen diese drei Vorstadte die sich um 1835 mit Dresden vereinigten durch ihre Lage vor den jeweiligen fruheren Stadttoren Die unregelmassige und dichte Bebauung der Vorstadte wirkte sich fur die entstehende Grossstadt jedoch mitunter ungunstig aus Da zu wenig Verkehrsflachen vorhanden waren wurden breite Strassendurchbruche zwischen der Inneren Altstadt und den ausseren Vorstadten notwendig Auf diese Weise entstanden 1851 bis 1853 die Prager Strasse in der Seevorstadt als Verbindung zum Bohmischen Bahnhof 1872 bis 1875 die Wettiner Strasse als Verbindung zwischen Postplatz und Schaferstrasse und zwischen 1878 und 1880 die Grunaer Strasse als direkte Verbindung des Pirnaischen Platzes mit der nordlich am Grossen Garten entlangfuhrenden Strasse nach Pirna heutige Stubelallee Die Dresdner Vorstadte spielen seither eine wichtige Rolle fur die stadtische Infrastruktur Im Jahr 1836 wurde die Friedrichstadt nach Dresden eingemeindet Ebenfalls hinzu kamen noch weitgehend unbebaute Gebiete in der spateren Radeberger Vorstadt der nordlichen Ausseren Neustadt Antonstadt sowie in der spateren Leipziger Vorstadt Dort bildete sich ab den 1840er Jahren der Neue Anbau auf den von Oppellschen Feldern heraus spater als Oppellvorstadt bezeichnet und heute als Hechtviertel Unterer Hecht bekannt Auch das Gebiet der Radeberger Vorstadt wurde im 19 Jahrhundert flachendeckend bebaut unter anderem entstanden das Waldschlosschenviertel und das Preussische Viertel Auf Altstadter Elbseite bildeten sich durch eine Erweiterung der bebauten Flache uber die inneren Vorstadte hinaus einerseits die spatere Johannstadt ab 1872 vormals Aussere Pirnaische Vorstadt Name seit 1877 und die Sudvorstadt Am 1 Januar 1866 wurde Neudorf eingemeindet am 1 Januar 1892 schliesslich die Albertstadt Damit war die Innere Stadt Dresdens im Wesentlichen komplett Ebenfalls 1892 kam mit Strehlen bereits das erste nicht zur Inneren Stadt gehorende Dorf zu Dresden Die Vorstadte haben sich in ihrer Struktur und Bebauung sehr unterschiedlich entwickelt Die dicht besiedelte Wilsdruffer Vorstadt war sehr von Gewerbe gepragt Dort lag auch das Dresdner Rotlichtviertel Die lange Zeit von Garten gepragte Seevorstadt erlebte einen Aufschwung durch die Nahe zur Sachsisch Bohmischen Eisenbahn Die Pirnaische Vorstadt war nur in ihrem nordlichen Teil dicht bebaut der Suden mit Bluherpark und Guntzwiesen blieb frei Die Radeberger Vorstadt war durch Villen die Aussere Neustadt durch dichte Grunderzeit Bebauung die Leipziger Vorstadt durch Industrie und die Albertstadt durch das Militar gepragt Friedrich und Johannstadt sowie der ostliche Teil der Sudvorstadt hingegen waren dicht bebaute Wohnvororte wahrend die Sudvorstadt westlich der Reichsstrasse heute Fritz Loffler Strasse zwischen Hauptbahnhof und Nurnberger Strasse eine der nobelsten Adressen des gehobenen Burgertums wurde Entwicklung im 20 Jahrhundert Stadtstruktur auf Altstadter Seite vor den Luftangriffen auf Dresden 1930er Jahre und nach dem Wiederaufbau in der DDR Zeit 1980er Jahre in der Mitte die Innere Altstadt links die Wilsdruffer rechts die Pirnaische Vorstadt unten die Seevorstadt In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts ruckten die Dresdner Vorstadte durch die Erweiterung des Stadtgebiets mittels zahlreicher Eingemeindungen vom Stadtrand in die Stadtmitte und werden deshalb teilweise als Teil des Stadtzentrums wahrgenommen Auch um 1900 eingemeindete Stadtteile wie Gruna und Trachau wurden anfangs vorubergehend als Vorstadte bezeichnet z B Vorstadt Trachau Die Albertstadt war als autarke Militarstadt von 1934 bis 1945 nochmals vorubergehend selbststandig stellte aber keine Gemeinde im normalen Sinne dar und wurde stets statistisch zu Dresden gerechnet Wahrend der 1930er Jahre planten die Nationalsozialisten in der Pirnaischen Vorstadt die Errichtung eines sachsischen Gauforums das unausgefuhrt blieb Zu einem tiefen Einschnitt fuhrten 1945 die Luftangriffe auf Dresden Dadurch wurden neben der Inneren Altstadt insbesondere die Wilsdruffer die Pirnaische die See und die Sudvorstadt sowie die Johannstadt zerstort Nach der Trummerberaumung bildeten sie riesige zusammenhangende Freiflachen Bei der Wiederbebauung blieb die gewachsene stadtmorphologische Struktur teils unbeachtet Alte Dorfplatze wie jene von Poppitz und Fischersdorf in der Wilsdruffer Vorstadt wurden mit monotonen Wohnblocks uberbaut Die Seevorstadt wurde durch die Neuanlage der Prager Strasse als sozialistischer Boulevard zweigeteilt Die Wohnbauten der sudlichen Pirnaischen Vorstadt wichen dem Robotron Gelande Pirnaischer Platz gegenwartig stellt der Stadtteil einen wesentlichen innenstadtischen Entwicklungsbereich dar Die Namen der drei Vorstadte in Dresdens Altstadt Pirnaische und Wilsdruffer Vorstadt sowie Seevorstadt verschwanden aus dem offiziellen Sprachgebrauch und wurden erst nach 1990 wieder offiziell verwendet In der Johannstadt entstanden grossflachig Plattenbauten Zudem legten die sozialistischen Stadtplaner breite Strassen mit weiten Grunstreifen an darunter die St Petersburger Strasse Seit den 1990er Jahren gibt es Plane zu einer nachtraglichen Verdichtung dieser zentralen Stadtraume Weitgehend unzerstort blieben 1945 dagegen die Vorstadte auf Neustadter Elbseite Nach jahrzehntelanger baulicher Vernachlassigung wahrend der Zeit der DDR entwickelte sich die Aussere Neustadt nach der Wende zum Dresdner Szeneviertel Dem dennoch entstandenen stadtebaulichen und sozialen Entwicklungsruckstand der Leipziger Vorstadt wahrend der 1990er Jahre versucht man mit einem Forderprogramm sowie einem 2010 vorgestellten Masterplan zu begegnen LiteraturStadtlexikon Dresden A Z Verlag der Kunst Dresden 1995 ISBN 3 364 00300 9 Dresden Werte unserer Heimat Band 42 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1984 Weblinksdresden und sachsen de Aus der Geschichte der Inneren VorstadteEinzelnachweiseKommunale Statistikstelle Bevolkerung am Ort der Hauptwohnung nach Statistischen Bezirken Dresden 2011 Sachsischer Ingenieur und Architektenverein Dresdener Architektenverein Hg Die Bauten technischen und industriellen Anlagen von Dresden Dresden 1878 S 14 Digitalisat Vgl Adress und Geschaftshandbuch der Konigl Haupt und Residenzstadt Dresden 1871 II Abtheilung Geschaftshandbuch Dresden 1871 S 51 Digitalisat Karlheinz Blaschke Das Stadtgebiet in Mittelalter und fruher Neuzeit In Karlheinz Blaschke Hrsg Geschichte der Stadt Dresden Band 1 Von den Anfangen bis zum Ende des Dreissigjahrigen Krieges Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1906 0 S 290 301 hier S 292 294 Karte dazu im gleichen Werk S 426 427 Die sudliche Pirnaische Vorstadt mit dem ehemaligen Robotronareal Ubergeordnete Stadtteilplanungen In dresden de Landeshauptstadt Dresden abgerufen am 17 August 2021 Projektgebiet Nordliche Vorstadt Dresden In dresden de Landeshauptstadt Dresden abgerufen am 23 August 2015

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