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Die Gattung der Echten Röhrenspinnen Eresus zählt zur Familie der Röhrenspinnen Eresidae innerhalb der Ordnung der Websp

Echte Röhrenspinnen

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Echte Röhrenspinnen
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Die Gattung der Echten Röhrenspinnen (Eresus) zählt zur Familie der Röhrenspinnen (Eresidae) innerhalb der Ordnung der Webspinnen. Zu dieser Gattung gehören die bekanntesten Arten dieser Familie, darunter die Rote Röhrenspinne (Eresus kollari), die Ringelfüßige Röhrenspinne (Eresus sandaliatus) und die Griechische Röhrenspinne (Eresus walckenaeri).

Echte Röhrenspinnen

Rote Röhrenspinne (Eresus kollari), Männchen

Systematik
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Unterstamm: Kieferklauenträger (Chelicerata)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Röhrenspinnen (Eresidae)
Gattung: Echte Röhrenspinnen
Wissenschaftlicher Name
Eresus
Walckenaer, 1805

Angelehnt an das Erscheinungsbild der Männchen mit schwarzen Punkten auf rotem Hintergrund werden die Echten Röhrenspinnen im Englischen als Ladybird spiders (übersetzt „Marienkäfer-Spinnen“) bezeichnet.

Merkmale

Wie alle Röhrenspinnen besitzen auch die echten Röhrenspinnen einen gedrungenen Körperbau und eine kurzbeinige Erscheinung. Prosoma (Vorderkörper) und Opisthosoma (Hinterleib) besitzen gerade bei Männchen nahezu identische Ausmaße. Ein markantes Merkmal der Echten Röhrenspinnen ist der stark ausgeprägte Sexualdimorphismus (Unterschied der Geschlechter), so sind die Weibchen meist deutlich größer, dafür besitzen die kleineren Männchen eine wesentlich auffälligere Farbgebung. Die größte Art der Familie der Röhrenspinnen und gleichzeitig die größte Spinne des europäischen Festlands ist die Griechische Röhrenspinne (Eresus walckenaeri), deren Weibchen eine Körperlänge von bis zu 40 Millimetern erreichen können. Bei den meisten anderen Arten dieser Gattung besitzen die Weibchen eine Körperlänge von etwa fünfzehn bis zwanzig und die Männchen eine von ca. zehn Millimetern. Die Färbung der einzelnen Arten wird durch die farbigen Setae (chitinisierte Behaarung) gebildet. Bei vielen einander ähnlichen Arten, die sich die gleichen Habitate teilen, wird eine sichere Unterscheidung nur durch genitalmorphologische Merkmale möglich, aber auch bei diesen gibt es oft nur geringe Unterschiede.

Männchen

Die Männchen besitzen auf dem Opisthosoma eine rote Färbung und zwei oder drei schwarze Punktpaare. Diese Färbung dient wie bei den Marienkäfern als Warnfärbung und soll Fressfeinde abschrecken, denen die Männchen, bedingt durch ihre aktive Suche nach Weibchen, potentiell stärker ausgesetzt sind. Die Beine sind je nach Art rot oder schwarz gefärbt und verfügen meist über weiße Zeichnungen in Form von Ringen. Das Prosoma ist überwiegend oder in Teilen schwarz gefärbt. Die Emboli (Bestandteil der Bulbi, bzw. männlichen Geschlechtsorganen) haben je einen sklerotisierten (aus Strukturproteinen bestehenden) Endzahn. Dieser ist bei den Männchen der mitteleuropäischen Arten durch eine Rille von den Lamellen getrennt.

Weibchen

Die größeren Weibchen sind hingegen nahezu einheitlich schwarz gefärbt. Bei einigen Arten besitzen das Prosoma und die Cheliceren (Kieferklauen) einzelne orange Haare. Die Epigyne (weibliches Geschlechtsorgan) der Echten Röhrenspinnen besteht aus einer einfachen Grube mit zwei Längsnähten. Der vordere Teil ist mit einer Verhornung versehen, in dem sich die Öffnungen der Kopulationskanäle befinden und diese ist entweder lateral oder medial gekrümmt. Der vordere Teil der Vulva besteht aus einer Schleife massiver Kopulationsgänge. Die Ausprägung der Sklerotisierung variiert je nach Art. Der distale Teil der Vulva wird überwiegend von den Spermatheken (Befruchtungsorganen) besetzt. Diese sind gelappt und seitlich umgedreht. Die Befruchtungskanäle sind winzig, promediodorsal gerichtet und an der Basis der Spermatheken angeordnet. Gerade die Form der Vulva sowie die Lappungen und der allgemeine Aufbau der Vulva kann bei der Artbestimmung helfen. Ausgewachsene und über längere Zeit unbefruchtete Weibchen erleben eine weitere Häutung, die auch die Form der Epigyne und der Vulva ändert. Die Epigyne ist dann meist größer und mit einem scharfen Längsstab sowie breiter ausfallenden Verspaltungen versehen, während die Vulva durch engere Schleifungen der Kopulationsgänge gekennzeichnet ist. Die sogenannte Prä-Epigyne bei subadulten Weibchen kann mit den voll entwickelten Geschlechtsorganen eines ausgewachsenen Weibchens verwechselt werden. Die Prä-Egipyne ist allerdings kleiner, weitaus weniger sklerotisiert und nur geringfügig breiter als der von den Verspaltungen begrenzte Bereich. Sowohl die Kopularkanäle als auch die Spermatheken besitzen einen kleinen und einfachen Aufbau.

Den Echten Röhrenspinnen ähnliche Arten

Die Arten der Echten Röhrenspinnen können mit den entfernt ähnelnden der Gattung , die zur gleichen Familie zählt, verwechselt werden. Ein wesentliches Merkmal ist der hier nicht so stark auftretende Sexualdimorphismus (die Männchen der Arten dieser Gattung sind wie die Weibchen nicht auffällig gefärbt). Außerdem sind die Fangnetze der Arten der Gattung Stegodyphus wesentlich auffälliger als zumindest einzelne der Echten Röhrenspinnen.

Vorkommen

Die Arten der Echten Röhrenspinnen sind ausschließlich in der Alten Welt über Europa, Nordafrika und Asien verbreitet. Drei davon, die Rote Röhrenspinne (E. kollari), E. moravicus und die Ringelfüßige Röhrenspinne (E. sandaliatus) sind auch in Mitteleuropa vertreten. Das bevorzugte Habitat vieler Arten der Gattung sind trockene und sandige Gebiete, darunter felsige Steppen oder auch südlich ausgerichtete und geschützte Heidehänge.

Bedrohung und Schutz

Einige Echte Röhrenspinnen sind bedingt durch den Rückgang ihrer Lebensräume, an die sie gebunden sind, bedroht und besonders aufgrund deren Unverwechselbar- sowie Beliebtheit wird für den Erhalt der von ihn bewohnten Felsensteppen in Europa gekämpft. In Deutschland sind die Rote (E. kollari) und die Ringelfüßige Röhrenspinne (E. sandaliatus), die einzigen hier vorkommenden Arten der Gattung, stark gefährdet und genießen besonderen Schutz.

Lebensweise

Die Echten Röhrenspinnen legen wie alle Röhrenspinnen (Eresidae) zum Zweck des Beutefangs Spinnennetze an, die aus einem Netzteppich mit cribellaten (kräuselartigen) Fangfäden auf der einen Seite und auf der anderen in einer fünf bis zehn Zentimeter ins Erdreich gegrabenen und für die Familie namensgebende Röhre endet, die als Aufenthaltsort der Spinne dient. Diese äußerst effektiven Fangnetze ermöglichen auch das Erbeuten recht großer und wehrhafter Beutetiere, etwa von Laufkäfern. Die verbliebenen Chitinskelette verzehrter Beutetiere werden unweit der Netzröhren deponiert. Bei der Roten (E. kollari) und der Ringelfüßigen Röhrenspinne (E. sandaliatus) kommt es gelegentlich zu einer großen Anzahl von Fangnetzen mehrerer Exemplare der gleichen Art, die alle nah beieinander im gleichen Fundort auftreten.

Phänologie und Fortpflanzung

Die Phänologie (Aktivitätszeitraum) und das Fortpflanzungsverhalten variieren bei den verschiedenen Arten, viele vermehren sich allerdings im Sommer. Die Männchen suchen nach den Netzen arteigener Weibchen. Ihre auffällige Färbung dient hierbei dem Schutz vor Prädatoren (Fressfeinden). Fühlen sie sich bedroht, erheben sie den farbige Opisthosoma und führen zitternde Bewegungen aus. In letzter Not können sie auch beißen (s. Kapitel „Toxizität und Bissunfälle“). Das begattete Weibchen legt dann einige Zeit nach der Paarung einen Eikokon an, den es am Tag zum Wärmen der Sonne entgegenhält und nachts in der Wohnröhre deponiert. Die Jungspinnen selber verbleiben nach dem Schlupf in der Röhre der Mutter mitsamt dieser und lassen sich von Mund zu Mund füttern. Einige Zeit nach dem Schlupf stirbt die Mutter, die sich vermutlich selbst durch Verdauungsenzyme von innen aufgelöst hat und dient den Jungtieren als Nahrung. Diese verbleiben dann noch über Winter im Gespinst ihrer einstigen Mutter und verselbstständigen sich dann im folgenden Frühjahr. Innerhalb dieser Zeit können bis zu sechs Häutungen der Jungspinnen stattfinden. Je nach Art wird das Männchen im Frühling oder im Herbst geschlechtsreif. Die Weibchen können bis zu vier Jahre alt werden und verlassen ihre Wohnröhre für gewöhnlich nicht.

Echte Röhrenspinnen und Mensch

Die Echten Röhrenspinnen erlangen bedingt durch das für Spinnen charakteristische Erscheinungsbild der Männchen eine gewisse Beliebtheit, weshalb gerade wegen Arten dieser Gattung ihre Schutzmaßnahmen zum Erhalt ihrer schwindenden Habitate ergriffen werden (s. Kapitel „Bedrohung und Schutz“).

Terraristik

Einige Arten, etwa die Griechische Röhrenspinne (Eresus walckenaeri) werden gelegentlich auch als Heimtiere im Bereich der Terraristik gehalten. Dabei sind auch hier besonders die Männchen gefragt. Für viele Halter wird auch die für netzbauende Spinnen typische standorttreue Lebensweise (ausgenommen sind geschlechtsreife Männchen) oftmals positiv aufgefasst, da dadurch auch die Haltung in vergleichsweise kleinen Behältnissen möglich ist. Auch ist die von Röhrenspinnen ausgehende Gefahr nicht wirklich hoch (s. Kapitel „Toxizität und Bissunfälle“). Bedacht werden muss, dass man einen grabfähigen Untergrund braucht oder eine vorgefertigte Röhre zur Verfügung stellt, damit die Spinne gemäß ihrer Lebensweise ein Fangnetz errichten kann.

Toxizität und Bissunfälle

Bisse einiger Echter Röhrenspinnen sind überliefert, medizinisch relevante Folgen treten für gewöhnlich aber nicht auf. Als Symptome werden Schmerzen, die bis in die Achsel ausstrahlen, ein fieberartiges Gefühl und ein erhöhter Herzschlag genannt. Bei einem Biss in den Finger reichen die Schmerzen bis in die Achsel. Diese Symptome verschwinden nach ein bis zwei Stunden wieder. Allerdings können starke Kopfschmerzen für mehrere Tage anhalten und die Bisswunde für einige Tage empfindlich bleiben.

Systematik

Die Gattung der Echten Röhrenspinnen wurde 1805 von Charles Athanase Walckenaer erstbeschrieben und erhielt keine Synonyme oder Änderungen. Die Gattung hatte bei ihrer Erstbeschreibung nur eine einzige Art, nämlich Eresus cinnaberinus. Sie umfasst derzeit 16 Arten (21 mit Unterarten):

Stand: 25. Februar 2020

  • Simon, 1873
  • Ermolajev, 1937
  • Wunderlich, 1987
  • Simon, 1895
  • Kovács, Prazsák, Eichardt, Vári & Gyurkovics, 2015
  • Rote Röhrenspinne (Eresus kollari) Rossi, 1846
  • Mcheidze, 1997
  • Eresus moravicus Řezáč, 2008
  • Walckenaer, 1837
  • Franganillo, 1918
  • Simon, 1873
  • C. L. Koch, 1846
  • Ringelfüßige Röhrenspinne (Eresus sandaliatus) (Martini & Goeze, 1778)
  • Simon, 1881
  • Simon, 1873
  • Griechische Röhrenspinne (Eresus walckenaeri) Brullé, 1832

Einzelnachweise

  1. M. Řezáč, S. Pekár, J. Johannesen: Taxonomic review and phylogenetic analysis of central European Eresus species (Araneae: Eresidae). In: Zoologica Scripta. Band 37, Nr. 3, 2008, S. 263–287 (online [abgerufen am 24. Februar 2020]).
  2. Eresidae (C. L. Koch, 1845) bei „Spinnen van Noordwest-Europa“, abgerufen am 24. Februar 2020.
  3. Heiko Bellmann: Der Kosmos Spinnenführer. Über 400 Arten Europas. 2. Auflage. Kosmos Naturführer, Kosmos (Franckh-Kosmos), 2016, ISBN 978-3-440-14895-2, S. 64.
  4. Eresus (Walckenaer, 1805) bei spiders.hxnetz.de, abgerufen am 12. März 2020.
  5. Eresus (Walckenaer, 1805) im WSC World Spider Catalog, abgerufen am 24. Februar 2020.

Literatur

  • M. Řezáč, S. Pekár, J. Johannesen: Taxonomic review and phylogenetic analysis of central European Eresus species (Araneae: Eresidae). In: Zoologica Scripta. Band 37, Nr. 3, 2008, S. 263–287 (online).
  • Heiko Bellmann: Der Kosmos Spinnenführer. Über 400 Arten Europas. 2. Auflage. Kosmos Naturführer, Kosmos (Franckh-Kosmos), 2016, ISBN 978-3-440-14895-2.

Weblinks

Commons: Echte Röhrenspinnen (Eresus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eresus im World Spider Catalog
  • Eresus (Walckenaer, 1805) bei Global Biodiversity Information Facility
  • Eresus (Walckenaer, 1805) bei araneae Spiders of Europe, von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Robert Bosmans, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf
  • Eresus (Walckenaer, 1805) bei Fauna Europaea
  • Eresidae (Walckenaer, 1805) bei „Spinnen van Noordwest-Europa“
  • Eresus (Walckenaer, 1805) bei spiders.hxnetz.de

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 12:13

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Die Gattung der Echten Rohrenspinnen Eresus zahlt zur Familie der Rohrenspinnen Eresidae innerhalb der Ordnung der Webspinnen Zu dieser Gattung gehoren die bekanntesten Arten dieser Familie darunter die Rote Rohrenspinne Eresus kollari die Ringelfussige Rohrenspinne Eresus sandaliatus und die Griechische Rohrenspinne Eresus walckenaeri Echte RohrenspinnenRote Rohrenspinne Eresus kollari MannchenSystematikStamm Gliederfusser Arthropoda Unterstamm Kieferklauentrager Chelicerata Klasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Webspinnen Araneae Familie Rohrenspinnen Eresidae Gattung Echte RohrenspinnenWissenschaftlicher NameEresusWalckenaer 1805 Angelehnt an das Erscheinungsbild der Mannchen mit schwarzen Punkten auf rotem Hintergrund werden die Echten Rohrenspinnen im Englischen als Ladybird spiders ubersetzt Marienkafer Spinnen bezeichnet MerkmaleMikroskopische Aufnahme der Spinndrusen einer Echten Rohrenspinne Wie alle Rohrenspinnen besitzen auch die echten Rohrenspinnen einen gedrungenen Korperbau und eine kurzbeinige Erscheinung Prosoma Vorderkorper und Opisthosoma Hinterleib besitzen gerade bei Mannchen nahezu identische Ausmasse Ein markantes Merkmal der Echten Rohrenspinnen ist der stark ausgepragte Sexualdimorphismus Unterschied der Geschlechter so sind die Weibchen meist deutlich grosser dafur besitzen die kleineren Mannchen eine wesentlich auffalligere Farbgebung Die grosste Art der Familie der Rohrenspinnen und gleichzeitig die grosste Spinne des europaischen Festlands ist die Griechische Rohrenspinne Eresus walckenaeri deren Weibchen eine Korperlange von bis zu 40 Millimetern erreichen konnen Bei den meisten anderen Arten dieser Gattung besitzen die Weibchen eine Korperlange von etwa funfzehn bis zwanzig und die Mannchen eine von ca zehn Millimetern Die Farbung der einzelnen Arten wird durch die farbigen Setae chitinisierte Behaarung gebildet Bei vielen einander ahnlichen Arten die sich die gleichen Habitate teilen wird eine sichere Unterscheidung nur durch genitalmorphologische Merkmale moglich aber auch bei diesen gibt es oft nur geringe Unterschiede Mannchen Detailaufnahme eines Mannchens von Die Mannchen besitzen auf dem Opisthosoma eine rote Farbung und zwei oder drei schwarze Punktpaare Diese Farbung dient wie bei den Marienkafern als Warnfarbung und soll Fressfeinde abschrecken denen die Mannchen bedingt durch ihre aktive Suche nach Weibchen potentiell starker ausgesetzt sind Die Beine sind je nach Art rot oder schwarz gefarbt und verfugen meist uber weisse Zeichnungen in Form von Ringen Das Prosoma ist uberwiegend oder in Teilen schwarz gefarbt Die Emboli Bestandteil der Bulbi bzw mannlichen Geschlechtsorganen haben je einen sklerotisierten aus Strukturproteinen bestehenden Endzahn Dieser ist bei den Mannchen der mitteleuropaischen Arten durch eine Rille von den Lamellen getrennt Weibchen Weibchen von Die grosseren Weibchen sind hingegen nahezu einheitlich schwarz gefarbt Bei einigen Arten besitzen das Prosoma und die Cheliceren Kieferklauen einzelne orange Haare Die Epigyne weibliches Geschlechtsorgan der Echten Rohrenspinnen besteht aus einer einfachen Grube mit zwei Langsnahten Der vordere Teil ist mit einer Verhornung versehen in dem sich die Offnungen der Kopulationskanale befinden und diese ist entweder lateral oder medial gekrummt Der vordere Teil der Vulva besteht aus einer Schleife massiver Kopulationsgange Die Auspragung der Sklerotisierung variiert je nach Art Der distale Teil der Vulva wird uberwiegend von den Spermatheken Befruchtungsorganen besetzt Diese sind gelappt und seitlich umgedreht Die Befruchtungskanale sind winzig promediodorsal gerichtet und an der Basis der Spermatheken angeordnet Gerade die Form der Vulva sowie die Lappungen und der allgemeine Aufbau der Vulva kann bei der Artbestimmung helfen Ausgewachsene und uber langere Zeit unbefruchtete Weibchen erleben eine weitere Hautung die auch die Form der Epigyne und der Vulva andert Die Epigyne ist dann meist grosser und mit einem scharfen Langsstab sowie breiter ausfallenden Verspaltungen versehen wahrend die Vulva durch engere Schleifungen der Kopulationsgange gekennzeichnet ist Die sogenannte Pra Epigyne bei subadulten Weibchen kann mit den voll entwickelten Geschlechtsorganen eines ausgewachsenen Weibchens verwechselt werden Die Pra Egipyne ist allerdings kleiner weitaus weniger sklerotisiert und nur geringfugig breiter als der von den Verspaltungen begrenzte Bereich Sowohl die Kopularkanale als auch die Spermatheken besitzen einen kleinen und einfachen Aufbau Den Echten Rohrenspinnen ahnliche Arten Die ahnlichen und zur gleichen Familie zahlenden Arten der Gattung hier S lineatus besitzen einander ahnelnde Geschlechter und keine Mannchen mit auffallender Farbung Die Arten der Echten Rohrenspinnen konnen mit den entfernt ahnelnden der Gattung die zur gleichen Familie zahlt verwechselt werden Ein wesentliches Merkmal ist der hier nicht so stark auftretende Sexualdimorphismus die Mannchen der Arten dieser Gattung sind wie die Weibchen nicht auffallig gefarbt Ausserdem sind die Fangnetze der Arten der Gattung Stegodyphus wesentlich auffalliger als zumindest einzelne der Echten Rohrenspinnen VorkommenEin Mannchen einer Echten Rohrenspinne in der Nahe der albanischen Stadt Vlora Die Arten der Echten Rohrenspinnen sind ausschliesslich in der Alten Welt uber Europa Nordafrika und Asien verbreitet Drei davon die Rote Rohrenspinne E kollari E moravicus und die Ringelfussige Rohrenspinne E sandaliatus sind auch in Mitteleuropa vertreten Das bevorzugte Habitat vieler Arten der Gattung sind trockene und sandige Gebiete darunter felsige Steppen oder auch sudlich ausgerichtete und geschutzte Heidehange Bedrohung und Schutz Einige Echte Rohrenspinnen sind bedingt durch den Ruckgang ihrer Lebensraume an die sie gebunden sind bedroht und besonders aufgrund deren Unverwechselbar sowie Beliebtheit wird fur den Erhalt der von ihn bewohnten Felsensteppen in Europa gekampft In Deutschland sind die Rote E 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auftreten Phanologie und Fortpflanzung Subadultes Weibchen der Ringelfussigen Rohrenspinne E sandaliatus Die Phanologie Aktivitatszeitraum und das Fortpflanzungsverhalten variieren bei den verschiedenen Arten viele vermehren sich allerdings im Sommer Die Mannchen suchen nach den Netzen arteigener Weibchen Ihre auffallige Farbung dient hierbei dem Schutz vor Pradatoren Fressfeinden Fuhlen sie sich bedroht erheben sie den farbige Opisthosoma und fuhren zitternde Bewegungen aus In letzter Not konnen sie auch beissen s Kapitel Toxizitat und Bissunfalle Das begattete Weibchen legt dann einige Zeit nach der Paarung einen Eikokon an den es am Tag zum Warmen der Sonne entgegenhalt und nachts in der Wohnrohre deponiert Die Jungspinnen selber verbleiben nach dem Schlupf in der Rohre der Mutter mitsamt dieser und lassen sich von Mund zu Mund futtern Einige Zeit nach dem Schlupf stirbt die Mutter die sich vermutlich selbst durch Verdauungsenzyme von innen aufgelost hat und dient den Jungtieren als Nahrung Diese verbleiben dann noch uber Winter im Gespinst ihrer einstigen Mutter und verselbststandigen sich dann im folgenden Fruhjahr Innerhalb dieser Zeit konnen bis zu sechs Hautungen der Jungspinnen stattfinden Je nach Art wird das Mannchen im Fruhling oder im Herbst geschlechtsreif Die Weibchen konnen bis zu vier Jahre alt werden und verlassen ihre Wohnrohre fur gewohnlich nicht Echte Rohrenspinnen und MenschDie Echten Rohrenspinnen erlangen bedingt durch das fur Spinnen charakteristische Erscheinungsbild der Mannchen eine gewisse Beliebtheit weshalb gerade wegen Arten dieser Gattung ihre Schutzmassnahmen zum Erhalt ihrer schwindenden Habitate ergriffen werden s Kapitel Bedrohung und Schutz Terraristik Einige Arten etwa die Griechische Rohrenspinne Eresus walckenaeri werden gelegentlich auch als Heimtiere im Bereich der Terraristik gehalten Dabei sind auch hier besonders die Mannchen gefragt Fur viele Halter wird auch die fur netzbauende Spinnen typische standorttreue Lebensweise ausgenommen sind geschlechtsreife Mannchen oftmals positiv aufgefasst da dadurch auch die Haltung in vergleichsweise kleinen Behaltnissen moglich ist Auch ist die von Rohrenspinnen ausgehende Gefahr nicht wirklich hoch s Kapitel Toxizitat und Bissunfalle Bedacht werden muss dass man einen grabfahigen Untergrund braucht oder eine vorgefertigte Rohre zur Verfugung stellt damit die Spinne gemass ihrer Lebensweise ein Fangnetz errichten kann Toxizitat und Bissunfalle Drohendes Mannchen der Roten Rohrenspinne E kollari Bisse einiger Echter Rohrenspinnen sind uberliefert medizinisch relevante Folgen treten fur gewohnlich aber nicht auf Als Symptome werden Schmerzen die bis in die Achsel ausstrahlen ein fieberartiges Gefuhl und ein erhohter Herzschlag genannt Bei einem Biss in den Finger reichen die Schmerzen bis in die Achsel Diese Symptome verschwinden nach ein bis zwei Stunden wieder Allerdings konnen starke Kopfschmerzen fur mehrere Tage anhalten und die Bisswunde fur einige Tage empfindlich bleiben SystematikDie Gattung der Echten Rohrenspinnen wurde 1805 von Charles Athanase Walckenaer erstbeschrieben und erhielt keine Synonyme oder Anderungen Die Gattung hatte bei ihrer Erstbeschreibung nur eine einzige Art namlich Eresus cinnaberinus Sie umfasst derzeit 16 Arten 21 mit Unterarten Stand 25 Februar 2020 Simon 1873 Ermolajev 1937 Wunderlich 1987 Simon 1895 Kovacs Prazsak Eichardt Vari amp Gyurkovics 2015 Rote Rohrenspinne Eresus kollari Rossi 1846 Mcheidze 1997 Eresus moravicus Rezac 2008 Walckenaer 1837 Franganillo 1918 Simon 1873 C L Koch 1846 Ringelfussige Rohrenspinne Eresus sandaliatus Martini amp Goeze 1778 Simon 1881 Simon 1873 Griechische Rohrenspinne Eresus walckenaeri Brulle 1832EinzelnachweiseM Rezac S Pekar J Johannesen Taxonomic review and phylogenetic analysis of central European Eresus species Araneae Eresidae In Zoologica Scripta Band 37 Nr 3 2008 S 263 287 online abgerufen am 24 Februar 2020 Eresidae C L Koch 1845 bei Spinnen van Noordwest Europa abgerufen am 24 Februar 2020 Heiko Bellmann Der Kosmos Spinnenfuhrer Uber 400 Arten Europas 2 Auflage Kosmos Naturfuhrer Kosmos Franckh Kosmos 2016 ISBN 978 3 440 14895 2 S 64 Eresus Walckenaer 1805 bei spiders hxnetz de abgerufen am 12 Marz 2020 Eresus Walckenaer 1805 im WSC World Spider Catalog abgerufen am 24 Februar 2020 LiteraturM Rezac S Pekar J Johannesen Taxonomic review and phylogenetic analysis of central European Eresus species Araneae Eresidae In Zoologica Scripta Band 37 Nr 3 2008 S 263 287 online Heiko Bellmann Der Kosmos Spinnenfuhrer Uber 400 Arten Europas 2 Auflage Kosmos Naturfuhrer Kosmos Franckh Kosmos 2016 ISBN 978 3 440 14895 2 WeblinksCommons Echte Rohrenspinnen Eresus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eresus im World Spider Catalog Eresus Walckenaer 1805 bei Global Biodiversity Information Facility Eresus Walckenaer 1805 bei araneae Spiders of Europe von Wolfgang Nentwig Theo Blick Robert Bosmans Daniel Gloor Ambros Hanggi amp 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