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Edith Irene Södergran 4 April 1892 in Sankt Petersburg 24 Juni 1923 in Raivola Karelien war eine finnlandschwedische Lyr

Edith Södergran

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Edith Irene Södergran (* 4. April 1892 in Sankt Petersburg; † 24. Juni 1923 in Raivola/Karelien) war eine finnlandschwedische Lyrikerin und Schriftstellerin.

Sie war vor allem vom französischen Symbolismus, dem deutschen Expressionismus und dem russischen Futurismus beeinflusst und gilt als Begründerin des finnlandschwedischen Modernismus. Bedingt durch ihren frühen Tod war sie zu Lebzeiten kaum bekannt. Ihr Einfluss war jedoch bedeutend, u. a. auf die finnlandschwedischen modernistischen Dichter Elmer Diktonius (1896–1961), Gunnar Björling (1887–1960) und Rabbe Enckell (1903–1974).

Lebenslauf

Kindheit

Edith Södergran wurde in einem Haushalt der Mittelschicht in Sankt Petersburg geboren. Sie war Kind eines schwedischen Vaters und einer finnlandschwedischen Mutter, Matts und Helena Södergran. Sie war das einzige Kind, das das Erwachsenenalter erreichte, denn sowohl Helena als auch Edith hatten Brüder, die in jungen Jahren verstarben. Dies stärkte wohl die Stellung der Frauen in der Familie und war möglicherweise einer der Gründe für Ediths späteren Feminismus. Als sie gerade einige Monate alt war, zog die Familie in die Stadt Raivola, wo ihr Großvater mütterlicherseits, Gabriel Holmroos, eine Villa für sie kaufte. Kurz danach bekam der Vater eine Stelle als Vorsteher in einem Sägewerk. Drei Jahre später ging das Unternehmen bankrott, und die Familie verschuldete sich. Erst das Erbe von Helenas Vater brachte Entlastung, ein Teil ging in Matts’ erfolglosen Geschäften verloren.

Helena Södergran zeigte sich oftmals nervös, aufgeregt und unruhig. Edith hatte eine sehr spezielle Beziehung zu ihrer Mutter und verbrachte sehr viel Zeit mit ihr, da der Vater den Kontakt zu seinen Verwandten – damit auch zu ihren gleichaltrigen Kusinen – abgebrochen hatte. Edith lebte in Raivola bis 1902, wo sie zehn Jahre alt wurde. Danach wohnte sie in einer Schule in St. Petersburg. Edith hatte nie besonders viele Freunde, was der Mutter Sorgen machte. Sie nahm deshalb ein gleichaltriges Mädchen aus Raivola namens Singa auf, das Edith die Schwester ersetzen sollte. Sie wohnte allerdings nur in den Ferien bei Edith. Eines Tages lief sie von den Södergrans davon und wurde bei einem Unfall, scheinbar auf dem Weg nach Hause, vom Zug überfahren. Edith widmete ihr später ein Gedicht. Im Jahr 1904 erkrankte Matts Södergran an Tuberkulose und im Mai 1906 wurde er ins Nummela Sanatorium nach Nyland gebracht. Von den Ärzten ohne Hoffnung auf Heilung entlassen, starb er im Oktober 1907.

Schulzeit

Von 1902 bis 1909 besuchte Edith Södergran die deutsche Mädchenschule St. Petri. Die Schuljahre waren von Unruhen und sozialen Spannungen geprägt. Unter den Gedichten in Vaxdukshäftet (Das Wachstuchheft), das Ediths Schuljahre beschreibt, gibt es auch Gedichte mit politischen Motiven. In der Schule gab es Klassenkameraden aller möglichen Nationalitäten, unter anderem Deutsche, Russen, Finnen, Deutsch-Balten und Schweden. Der Schwerpunkt des Unterrichts lag auf modernen Sprachen: Sie lernte sowohl Deutsch, Französisch, Englisch und Russisch, aber Unterricht in ihrer Muttersprache Schwedisch erhielt sie nicht. Deutsch wurde am meisten gesprochen, sowohl in der Schule als auch bei ihr und ihren Freunden. Sie war eine intelligente Schülerin mit schnellem Auffassungsvermögen und brauchte nie viel Zeit zum Lernen. Einer ihrer Klassenkameraden beschrieb sie als die begabteste Schülerin der Klasse. Am meisten interessierte sie sich für den Französischunterricht, was wohl am Lehrer Henri Cottier lag, an den ein großer Teil der Liebesgedichte im Vaxdukshäftet gerichtet sind.

In ihrer Schulzeit schrieb Edith über 200 Gedichte, die meisten davon in deutscher, einige auch in russischer oder französischer Sprache. 1908 beschloss sie, Schwedisch zur Hauptsprache ihres Schreibens zu machen. Sie hörte auf, Gedichte auf Deutsch zu schreiben. Dies war keine selbstverständliche Entscheidung, denn sie hatte keinen engen Kontakt zur schwedischen Literatur und auch die finnlandschwedische Dichtung befand sich in einem Tief. Einen wichtigen Anstoß zu ihrer Entscheidung erhielt sie von ihrem Verwandten, dem finnlandschwedischen Sprachforscher . Einige Jahre später veröffentlichte sie das Gedicht Hoppet in einem Mitgliedermagazin der Schwedischen Volkspartei in Helsinki und knüpfte dadurch Kontakte zu einigen finnlandschwedischen Schriftstellern. Der Übergang zum Schwedischen markiert auch die Hinwendung zur Lyrik.

Krankheit

1908 erkrankte Edith an einer Lungenentzündung. Im folgenden Jahr wurde Tuberkulose diagnostiziert. Einen Monat nach diesem Ergebnis wurde sie in das Nummela Sanatorium gebracht, wo auch ihr Vater behandelt wurde, bevor er starb. Zur damaligen Zeit waren die Heilungschancen bei Tuberkulose gering, 70–80 Prozent starben innerhalb von zehn Jahren. Edith fühlte sich nicht wohl in Nummela, da der Ort zu stark mit dem Tod des Vaters verbunden war. Sie fühlte sich dort wie eine Gefangene und träumte sich fort in exotische Länder, was ihr den Ruf eintrug, geisteskrank zu sein. Im ersten Halbjahr verbesserte sich ihre Gesundheit und sie konnte sogar wieder nach Hause, doch dann verschlechterte sich der Zustand im Herbst wieder und sie wurde erneut nach Nummela eingeliefert. In den folgenden zwei Jahren wurde es so schlecht, dass die Familie Hilfe im Ausland suchte.

Anfang Oktober 1911 reisten Edith und ihre Mutter ins schweizerische Arosa. Drei Ärzte, die sie untersuchten, empfahlen drei verschiedene Behandlungen. Einige Monate später im Sanatorium Davos-Dorf, beim Arzt Ludwig von Muralt, ging es ihr besser. Er schlug vor, einen linksseitigen therapeutischen Pneumothorax vorzunehmen. Die punktierte Lunge wurde jedoch unbrauchbar. Nach dem Mai 1912 konnten keine Tuberkulosebakterien mehr nachgewiesen werden. 1914 kehrte sie nach Finnland zurück. An einem Rückfall sollte sie neun Jahre später sterben.

Literarische Revolte

Das literarische Debüt Dikter, das im Herbst 1916 erschien, erregte keine größere Aufmerksamkeit, obwohl einige der Kritiker über ihn erstaunt waren. Denn schon hier arbeitet Södergran mit assoziativem freien Vers mit stärkerem Blick für Einzelheiten als für große Perspektiven. Auf Endreime verzichtete sie weitgehend und verwendete stattdessen viele Anaphern. Der Ausdruck eines weiblichen, jungen und modernen Bewusstseins, wie z. B. in Dagen svalnar … und Vierge moderne waren etwas völlig Neues in der schwedischsprachigen Lyrik.

Nach der Oktoberrevolution 1917 war das Vermögen Ediths und ihrer Mutter wertlos, da sie in russische Wertpapiere investiert hatten. Gleichzeitig wurde die Karelische Landenge ab dem Frühjahr 1918 Kriegsgebiet. In Petrograd wurden Menschen ohne Gerichtsverfahren erschossen, und Södergran wusste, dass einige ihrer Schulkameraden aus der Stadt geflohen waren. Sie las Friedrich Nietzsche und fand durch ihn den Mut, einem zeitweise widrigen und demütigenden Alltag zu begegnen.

Ihre dichterische Neuorientierung mit Septemberlyran traf auf wenig Verständnis in der Öffentlichkeit. Sie selbst ergriff das Wort in einem berüchtigten Leserbrief in der , einer Zeitung in Helsinki, und wollte ihre Absichten erklären. Södergran erklärte, ihre Lyrik sei nicht für die Allgemeinheit gedacht, sondern würde sich nur wenigen Ausgewählten erschließen. Damit provozierte sie lediglich die erste Debatte über die unbegreifliche modernistische Poesie in schwedischer Sprache, eine Debatte, die sich im Zusammenhang mit z. B. Birger Sjöberg, Peter Weiss und Erik Lindegren wiederholen sollte. Die Zeitungsdebatte wurde recht unwirsch geführt – keiner der Debattierenden hatte eine Ahnung, unter welchen Bedingungen die Dichterin lebte: Hunger, Lungenbeschwerden, von Vertreibung oder Tod im Bürgerkrieg bedroht. Aber sie gewann eine Freundin und lebenswichtige Verbündete, die junge Kritikerin Hagar Olsson (1893–1978). Ihr, „der Schwester“, sind in Rosenaltaret mehrere Gedichte gewidmet. Ansonsten ist diese dritte Gedichtsammlung Södergrans immer noch stark von Nietzsches Gedanken geprägt, sie erhält jedoch zusätzlich eine religiöse Komponente. Das lyrische Ich sieht sich als Prophetin.

In der Gedichtsammlung Framtidens skugga – der erste Vorschlag für den Titel war Köttets mysterier (Mysterien des Fleisches) – kulminiert Södergrans mahnende Vision und beinahe kosmische Glut in den Gedichten, die von einer neuen Welt nach der jetzigen, von Krieg und Katastrophen verheerten, sprechen. Ihr Ausdruck weist zurück auf Walt Whitman und Sappho, aber auch voraus auf Jim Morrison, wenn der Dichter sich als Seher, Heerführer oder als den von Eros erwählten Vermittler verkleidet:

Jag känner dig, Eros:
du är icke man och kvinna,
du är den kraft
som sitter nerhukad i templet
för att resa sig, vildare än ett skrän,
häftigare än en slungad sten
slunga ut förkunnelsens träffande ord över världen,
ur det allsmäktiga templets dörr.

-Eros hemlighet

(Ich kenne dich, Eros: / du bist nicht Mann, nicht Frau, / du bist die Kraft / die niedergebeugt im Tempel sitzt / um sich zu erheben, wilder als ein Grölen, / hitziger als ein geschleuderter Stein / schleudere heraus das treffende Wort der Verkündigung über die Welt, / aus der allmächtigen Tür des Tempels. Eros’ Geheimnis)

Trotz des visionären Tons war Edith Södergran während dieser exaltierten Periode Atheistin und unterschied, Freunden und Nachbarn zufolge, ihre eigene Person und die der schimmernden Königinnen und Propheten, in deren Rolle sie sich in ihrer Lyrik versetzte. Die Verwandlung, über die sie schrieb, sollte aus einer neuen Menschlichkeit geschehen, geführt von „den stärksten Anderen“ (Nietzsches Übermenschen, s. Gedichte Botgörarna (Die Büßer) und Först vill jag bestiga Chimborazzo (Erst will ich den Chimborazzo besteigen)).

Als sie nach und nach einem positiveren Zutrauen zur Natur und Gott Raum in ihren Gedichten gab, bedeutete dies eine gewisse Erleichterung von den ekstatischen Hoffnungen, die sie über den grauen Alltag erhoben hatten, eine Erwartung, die jedenfalls nicht aufrechterhalten werden konnte, aber dies war auch ein beginnender Abschied von Nietzsches Zukunftsvisionen.

Vom Sommer 1920 bis Spätsommer 1922 gab sie die Poesie auf. Während des Herbstes und Winters schrieb sie ihre letzten Gedichte, die sie ihren Freunden Hagar Olsson und Elmer Diktonius zuliebe in deren Zeitschrift Ultra veröffentlichte. Die Erwartungen auf eine führende Rolle für sich selbst hatte sie aufgegeben, aber nicht ihre verwegene Bildsprache.

Edith Södergran wurde auf dem Dorffriedhof in Raivola begraben. Die Mutter blieb dort bis 1939 wohnen und verstarb bei der Evakuierung während des Winterkrieges. Durch den Frieden in Moskau 1940 blieb Raivola sowjetisches Gebiet und gehört bis heute zu Russland. Ihr Grab kann nicht mehr gefunden werden, aber 1960 errichtete man ihr eine Statue in Raivola.

Werke

Edith Södergran schrieb sieben Gedichtsammlungen:

  • Dikter (Gedichte) 1916.
  • Septemberlyran (Die Septemberlyra) 1918.
  • Brokiga iakttagelser (Bunte Beobachtungen) 1919.
  • Rosenaltaret (Der Rosenaltar) 1919.
  • Framtidens skugga (Schatten der Zukunft) 1920.
  • Tankar om naturen (Gedanken über die Natur) 1920.
  • Landet som icke är (Das Land, das nicht ist) 1925. (postum erschienen)

Diese Gedichtsammlungen sind in elektronischer Form frei zugänglich im Projekt Runeberg, siehe Verweis unten.

In deutscher Übersetzung

  • Edith Södergran: Feindliche Sterne. Gesammelte Gedichte. München: Limes, 1975, ISBN 3-8090-2083-4.
  • Edith Södergran: Klauenspur. Gedichte und Briefe. Leipzig: Reclam, 1990, ISBN 3-379-00582-7.
  • Edith Södergran, Sieglinde Mierau, Klaus-Jürgen Liedtke: Scharf wie Diamanten. Berlin: Gemini, 2003, ISBN 3-935978-15-4.
  • Edith Södergran, Klaus-Jürgen Liedtke: Der Schlüssel zu allen Geheimnissen. Berlin: Gemini, 2003, ISBN 3-935978-08-1.
  • Jag själv är elden/Ich selbst bin Feuer (bilinguale Auswahl, übertragen und hrsg. von Klaus-Jürgen Liedtke, Münster 2014), ISBN 978-3-930754-90-8

Musikalische Bearbeitungen

  • Lieder: Sinikka Langeland: The Land That Is Not, ECM 2762036 (CD).

Literatur

  • Carita Backman, Siv Storå: Åttio år Edith Södergran : verk och reception 1916–1995 : en bibliografi / sammanställd av Carita Backman och Siv Storå (= Skrifter utgivna av Svenska litteratursällskapet i Finland). Svenska litteratursällskapet i Finland, Helsinki 1996, ISBN 951-583-035-4, urn:nbn:fi-fd2019-00022625 (schwedisch). 
  • Olof Enckell: Esteticism och nietzscheanism i Edith Södergrans lyrik : studier i finlandssvensk modernism. 1 / Olof Enckell (= Skrifter utgivna av Svenska litteratursällskapet i Finland). Svenska litteratursällskapet i Finland, Helsinki 1949, urn:nbn:fi-fd2019-00022000 (schwedisch). 
  • Gisbert Jänicke: Edith Södergran : diktare på två språk / Gisbert Jänicke (= Skrifter utgivna av Svenska litteratursällskapet i Finland). Svenska litteratursällskapet i Finland, Helsinki 1984, urn:nbn:fi-fd2019-00022645 (schwedisch). 
  • Mats Huldén, Jukka Kukkonen, Agneta Rahikainen, Peter Sandberg: Som en eld över askan : Edith Södergrans fotografier / [bildredaktör: Jukka Kukkonen i samarbete med Peter Sandberg och Agneta Rahikainen] ; [texturval: Agneta Rahikainen] ; [översättning från finska av Jukka Kukkonens inledning samt ett brev av Edith Södergran: Mats Huldén] (= Skrifter utgivna av Svenska litteratursällskapet i Finland). Svenska litteratursällskapet i Finland, Helsinki 1993, urn:nbn:fi-fd2019-00022793 (schwedisch). 
  • Holger Lillqvist: Avgrund och paradis : studier i den estetiska idealismens litterära tradition med särskild hänsyn till Edith Södergran / Holger Lillqvist (= Skrifter utgivna av Svenska litteratursällskapet i Finland). Svenska litteratursällskapet i Finland, Helsinki 2001, urn:nbn:fi-fd2019-00022454 (schwedisch). 
  • Jan Häll: Vägen till landet som icke är : en essä om Edith Södergran och Rudolf Steiner / Jan Häll (= Skrifter utgivna av Svenska litteratursällskapet i Finland). Svenska litteratursällskapet i Finland, Helsinki 2006, ISBN 91-7353-111-1, urn:nbn:fi-fd2019-00022631 (schwedisch). 
  • Jutta Rosenkranz: „Ich bin nichts als ein maßloser Wille.“ Edith Södergran (1892–1923). In: Rosenkranz, Jutta: Zeile für Zeile mein Paradies. Bedeutende Schriftstellerinnen, 18 Porträts. München 2014, ISBN 978-3-492-30515-0.
  • Cornelia Jentzsch: Gespannte Sehnen, schwindelfreie Sterne. Über Edith Södergran. In: Sinn und Form 2/2019, S. 268–274

Siehe auch

  • Finnlandschwedische Literatur

Weblinks

Commons: Edith Södergran – Sammlung von Bildern und Audiodateien
  • Literatur von und über Edith Södergran im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • E. Södergran im Projekt Runeberg
Normdaten (Person): GND: 118797875 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n81140018 | NDL: 01224021 | VIAF: 27108529 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Södergran, Edith
ALTERNATIVNAMEN Södergran, Edith Irene (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG finnlandschwedische Schriftstellerin
GEBURTSDATUM 4. April 1892
GEBURTSORT Sankt Petersburg
STERBEDATUM 24. Juni 1923
STERBEORT Raivola

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 22:01

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Edith Irene Sodergran 4 April 1892 in Sankt Petersburg 24 Juni 1923 in Raivola Karelien war eine finnlandschwedische Lyrikerin und Schriftstellerin Edith Sodergran 1917 Sie war vor allem vom franzosischen Symbolismus dem deutschen Expressionismus und dem russischen Futurismus beeinflusst und gilt als Begrunderin des finnlandschwedischen Modernismus Bedingt durch ihren fruhen Tod war sie zu Lebzeiten kaum bekannt Ihr Einfluss war jedoch bedeutend u a auf die finnlandschwedischen modernistischen Dichter Elmer Diktonius 1896 1961 Gunnar Bjorling 1887 1960 und Rabbe Enckell 1903 1974 LebenslaufKindheit Edith Sodergran wurde in einem Haushalt der Mittelschicht in Sankt Petersburg geboren Sie war Kind eines schwedischen Vaters und einer finnlandschwedischen Mutter Matts und Helena Sodergran Sie war das einzige Kind das das Erwachsenenalter erreichte denn sowohl Helena als auch Edith hatten Bruder die in jungen Jahren verstarben Dies starkte wohl die Stellung der Frauen in der Familie und war moglicherweise einer der Grunde fur Ediths spateren Feminismus Als sie gerade einige Monate alt war zog die Familie in die Stadt Raivola wo ihr Grossvater mutterlicherseits Gabriel Holmroos eine Villa fur sie kaufte Kurz danach bekam der Vater eine Stelle als Vorsteher in einem Sagewerk Drei Jahre spater ging das Unternehmen bankrott und die Familie verschuldete sich Erst das Erbe von Helenas Vater brachte Entlastung ein Teil ging in Matts erfolglosen Geschaften verloren Helena Sodergran zeigte sich oftmals nervos aufgeregt und unruhig Edith hatte eine sehr spezielle Beziehung zu ihrer Mutter und verbrachte sehr viel Zeit mit ihr da der Vater den Kontakt zu seinen Verwandten damit auch zu ihren gleichaltrigen Kusinen abgebrochen hatte Edith lebte in Raivola bis 1902 wo sie zehn Jahre alt wurde Danach wohnte sie in einer Schule in St Petersburg Edith hatte nie besonders viele Freunde was der Mutter Sorgen machte Sie nahm deshalb ein gleichaltriges Madchen aus Raivola namens Singa auf das Edith die Schwester ersetzen sollte Sie wohnte allerdings nur in den Ferien bei Edith Eines Tages lief sie von den Sodergrans davon und wurde bei einem Unfall scheinbar auf dem Weg nach Hause vom Zug uberfahren Edith widmete ihr spater ein Gedicht Im Jahr 1904 erkrankte Matts Sodergran an Tuberkulose und im Mai 1906 wurde er ins Nummela Sanatorium nach Nyland gebracht Von den Arzten ohne Hoffnung auf Heilung entlassen starb er im Oktober 1907 Schulzeit Von 1902 bis 1909 besuchte Edith Sodergran die deutsche Madchenschule St Petri Die Schuljahre waren von Unruhen und sozialen Spannungen gepragt Unter den Gedichten in Vaxdukshaftet Das Wachstuchheft das Ediths Schuljahre beschreibt gibt es auch Gedichte mit politischen Motiven In der Schule gab es Klassenkameraden aller moglichen Nationalitaten unter anderem Deutsche Russen Finnen Deutsch Balten und Schweden Der Schwerpunkt des Unterrichts lag auf modernen Sprachen Sie lernte sowohl Deutsch Franzosisch Englisch und Russisch aber Unterricht in ihrer Muttersprache Schwedisch erhielt sie nicht Deutsch wurde am meisten gesprochen sowohl in der Schule als auch bei ihr und ihren Freunden Sie war eine intelligente Schulerin mit schnellem Auffassungsvermogen und brauchte nie viel Zeit zum Lernen Einer ihrer Klassenkameraden beschrieb sie als die begabteste Schulerin der Klasse Am meisten interessierte sie sich fur den Franzosischunterricht was wohl am Lehrer Henri Cottier lag an den ein grosser Teil der Liebesgedichte im Vaxdukshaftet gerichtet sind In ihrer Schulzeit schrieb Edith uber 200 Gedichte die meisten davon in deutscher einige auch in russischer oder franzosischer Sprache 1908 beschloss sie Schwedisch zur Hauptsprache ihres Schreibens zu machen Sie horte auf Gedichte auf Deutsch zu schreiben Dies war keine selbstverstandliche Entscheidung denn sie hatte keinen engen Kontakt zur schwedischen Literatur und auch die finnlandschwedische Dichtung befand sich in einem Tief Einen wichtigen Anstoss zu ihrer Entscheidung erhielt sie von ihrem Verwandten dem finnlandschwedischen Sprachforscher Einige Jahre spater veroffentlichte sie das Gedicht Hoppet in einem Mitgliedermagazin der Schwedischen Volkspartei in Helsinki und knupfte dadurch Kontakte zu einigen finnlandschwedischen Schriftstellern Der Ubergang zum Schwedischen markiert auch die Hinwendung zur Lyrik Krankheit 1908 erkrankte Edith an einer Lungenentzundung Im folgenden Jahr wurde Tuberkulose diagnostiziert Einen Monat nach diesem Ergebnis wurde sie in das Nummela Sanatorium gebracht wo auch ihr Vater behandelt wurde bevor er starb Zur damaligen Zeit waren die Heilungschancen bei Tuberkulose gering 70 80 Prozent starben innerhalb von zehn Jahren Edith fuhlte sich nicht wohl in Nummela da der Ort zu stark mit dem Tod des Vaters verbunden war Sie fuhlte sich dort wie eine Gefangene und traumte sich fort in exotische Lander was ihr den Ruf eintrug geisteskrank zu sein Im ersten Halbjahr verbesserte sich ihre Gesundheit und sie konnte sogar wieder nach Hause doch dann verschlechterte sich der Zustand im Herbst wieder und sie wurde erneut nach Nummela eingeliefert In den folgenden zwei Jahren wurde es so schlecht dass die Familie Hilfe im Ausland suchte Anfang Oktober 1911 reisten Edith und ihre Mutter ins schweizerische Arosa Drei Arzte die sie untersuchten empfahlen drei verschiedene Behandlungen Einige Monate spater im Sanatorium Davos Dorf beim Arzt Ludwig von Muralt ging es ihr besser Er schlug vor einen linksseitigen therapeutischen Pneumothorax vorzunehmen Die punktierte Lunge wurde jedoch unbrauchbar Nach dem Mai 1912 konnten keine Tuberkulosebakterien mehr nachgewiesen werden 1914 kehrte sie nach Finnland zuruck An einem Ruckfall sollte sie neun Jahre spater sterben Literarische Revolte Das literarische Debut Dikter das im Herbst 1916 erschien erregte keine grossere Aufmerksamkeit obwohl einige der Kritiker uber ihn erstaunt waren Denn schon hier arbeitet Sodergran mit assoziativem freien Vers mit starkerem Blick fur Einzelheiten als fur grosse Perspektiven Auf Endreime verzichtete sie weitgehend und verwendete stattdessen viele Anaphern Der Ausdruck eines weiblichen jungen und modernen Bewusstseins wie z B in Dagen svalnar und Vierge moderne waren etwas vollig Neues in der schwedischsprachigen Lyrik Nach der Oktoberrevolution 1917 war das Vermogen Ediths und ihrer Mutter wertlos da sie in russische Wertpapiere investiert hatten Gleichzeitig wurde die Karelische Landenge ab dem Fruhjahr 1918 Kriegsgebiet In Petrograd wurden Menschen ohne Gerichtsverfahren erschossen und Sodergran wusste dass einige ihrer Schulkameraden aus der Stadt geflohen waren Sie las Friedrich Nietzsche und fand durch ihn den Mut einem zeitweise widrigen und demutigenden Alltag zu begegnen Ihre dichterische Neuorientierung mit Septemberlyran traf auf wenig Verstandnis in der Offentlichkeit Sie selbst ergriff das Wort in einem beruchtigten Leserbrief in der einer Zeitung in Helsinki und wollte ihre Absichten erklaren Sodergran erklarte ihre Lyrik sei nicht fur die Allgemeinheit gedacht sondern wurde sich nur wenigen Ausgewahlten erschliessen Damit provozierte sie lediglich die erste Debatte uber die unbegreifliche modernistische Poesie in schwedischer Sprache eine Debatte die sich im Zusammenhang mit z B Birger Sjoberg Peter Weiss und Erik Lindegren wiederholen sollte Die Zeitungsdebatte wurde recht unwirsch gefuhrt keiner der Debattierenden hatte eine Ahnung unter welchen Bedingungen die Dichterin lebte Hunger Lungenbeschwerden von Vertreibung oder Tod im Burgerkrieg bedroht Aber sie gewann eine Freundin und lebenswichtige Verbundete die junge Kritikerin Hagar Olsson 1893 1978 Ihr der Schwester sind in Rosenaltaret mehrere Gedichte gewidmet Ansonsten ist diese dritte Gedichtsammlung Sodergrans immer noch stark von Nietzsches Gedanken gepragt sie erhalt jedoch zusatzlich eine religiose Komponente Das lyrische Ich sieht sich als Prophetin In der Gedichtsammlung Framtidens skugga der erste Vorschlag fur den Titel war Kottets mysterier Mysterien des Fleisches kulminiert Sodergrans mahnende Vision und beinahe kosmische Glut in den Gedichten die von einer neuen Welt nach der jetzigen von Krieg und Katastrophen verheerten sprechen Ihr Ausdruck weist zuruck auf Walt Whitman und Sappho aber auch voraus auf Jim Morrison wenn der Dichter sich als Seher Heerfuhrer oder als den von Eros erwahlten Vermittler verkleidet Jag kanner dig Eros du ar icke man och kvinna du ar den kraft som sitter nerhukad i templet for att resa sig vildare an ett skran haftigare an en slungad sten slunga ut forkunnelsens traffande ord over varlden ur det allsmaktiga templets dorr Eros hemlighet Ich kenne dich Eros du bist nicht Mann nicht Frau du bist die Kraft die niedergebeugt im Tempel sitzt um sich zu erheben wilder als ein Grolen hitziger als ein geschleuderter Stein schleudere heraus das treffende Wort der Verkundigung uber die Welt aus der allmachtigen Tur des Tempels Eros Geheimnis Trotz des visionaren Tons war Edith Sodergran wahrend dieser exaltierten Periode Atheistin und unterschied Freunden und Nachbarn zufolge ihre eigene Person und die der schimmernden Koniginnen und Propheten in deren Rolle sie sich in ihrer Lyrik versetzte Die Verwandlung uber die sie schrieb sollte aus einer neuen Menschlichkeit geschehen gefuhrt von den starksten Anderen Nietzsches Ubermenschen s Gedichte Botgorarna Die Busser und Forst vill jag bestiga Chimborazzo Erst will ich den Chimborazzo besteigen Als sie nach und nach einem positiveren Zutrauen zur Natur und Gott Raum in ihren Gedichten gab bedeutete dies eine gewisse Erleichterung von den ekstatischen Hoffnungen die sie uber den grauen Alltag erhoben hatten eine Erwartung die jedenfalls nicht aufrechterhalten werden konnte aber dies war auch ein beginnender Abschied von Nietzsches Zukunftsvisionen Vom Sommer 1920 bis Spatsommer 1922 gab sie die Poesie auf Wahrend des Herbstes und Winters schrieb sie ihre letzten Gedichte die sie ihren Freunden Hagar Olsson und Elmer Diktonius zuliebe in deren Zeitschrift Ultra veroffentlichte Die Erwartungen auf eine fuhrende Rolle fur sich selbst hatte sie aufgegeben aber nicht ihre verwegene Bildsprache Edith Sodergran wurde auf dem Dorffriedhof in Raivola begraben Die Mutter blieb dort bis 1939 wohnen und verstarb bei der Evakuierung wahrend des Winterkrieges Durch den Frieden in Moskau 1940 blieb Raivola sowjetisches Gebiet und gehort bis heute zu Russland Ihr Grab kann nicht mehr gefunden werden aber 1960 errichtete man ihr eine Statue in Raivola WerkeEdith Sodergran schrieb sieben Gedichtsammlungen Dikter Gedichte 1916 Septemberlyran Die Septemberlyra 1918 Brokiga iakttagelser Bunte Beobachtungen 1919 Rosenaltaret Der Rosenaltar 1919 Framtidens skugga Schatten der Zukunft 1920 Tankar om naturen Gedanken uber die Natur 1920 Landet som icke ar Das Land das nicht ist 1925 postum erschienen Diese Gedichtsammlungen sind in elektronischer Form frei zuganglich im Projekt Runeberg siehe Verweis unten In deutscher Ubersetzung Edith Sodergran Feindliche Sterne Gesammelte Gedichte Munchen Limes 1975 ISBN 3 8090 2083 4 Edith Sodergran Klauenspur Gedichte und Briefe Leipzig Reclam 1990 ISBN 3 379 00582 7 Edith Sodergran Sieglinde Mierau Klaus Jurgen Liedtke Scharf wie Diamanten Berlin Gemini 2003 ISBN 3 935978 15 4 Edith Sodergran Klaus Jurgen Liedtke Der Schlussel zu allen Geheimnissen Berlin Gemini 2003 ISBN 3 935978 08 1 Jag sjalv ar elden Ich selbst bin Feuer bilinguale Auswahl ubertragen und hrsg von Klaus Jurgen Liedtke Munster 2014 ISBN 978 3 930754 90 8Musikalische Bearbeitungen Lieder Sinikka Langeland The Land That Is Not ECM 2762036 CD LiteraturCarita Backman Siv Stora Attio ar Edith Sodergran verk och reception 1916 1995 en bibliografi sammanstalld av Carita Backman och Siv Stora Skrifter utgivna av Svenska litteratursallskapet i Finland Svenska litteratursallskapet i Finland Helsinki 1996 ISBN 951 583 035 4 urn nbn fi fd2019 00022625 schwedisch Olof Enckell Esteticism och nietzscheanism i Edith Sodergrans lyrik studier i finlandssvensk modernism 1 Olof Enckell Skrifter utgivna av Svenska litteratursallskapet i Finland Svenska litteratursallskapet i Finland Helsinki 1949 urn nbn fi fd2019 00022000 schwedisch Gisbert Janicke Edith Sodergran diktare pa tva sprak Gisbert Janicke Skrifter utgivna av Svenska litteratursallskapet i Finland Svenska litteratursallskapet i Finland Helsinki 1984 urn nbn fi fd2019 00022645 schwedisch Mats Hulden Jukka Kukkonen Agneta Rahikainen Peter Sandberg Som en eld over askan Edith Sodergrans fotografier bildredaktor Jukka Kukkonen i samarbete med Peter Sandberg och Agneta Rahikainen texturval Agneta Rahikainen oversattning fran finska av Jukka Kukkonens inledning samt ett brev av Edith Sodergran Mats Hulden Skrifter utgivna av Svenska litteratursallskapet i Finland Svenska litteratursallskapet i Finland Helsinki 1993 urn nbn fi fd2019 00022793 schwedisch Holger Lillqvist Avgrund och paradis studier i den estetiska idealismens litterara tradition med sarskild hansyn till Edith Sodergran Holger Lillqvist Skrifter utgivna av Svenska litteratursallskapet i Finland Svenska litteratursallskapet i Finland Helsinki 2001 urn nbn fi fd2019 00022454 schwedisch Jan Hall Vagen till landet som icke ar en essa om Edith Sodergran och Rudolf Steiner Jan Hall Skrifter utgivna av Svenska litteratursallskapet i Finland Svenska litteratursallskapet i Finland Helsinki 2006 ISBN 91 7353 111 1 urn nbn fi fd2019 00022631 schwedisch Jutta Rosenkranz Ich bin nichts als ein massloser Wille Edith Sodergran 1892 1923 In Rosenkranz Jutta Zeile fur Zeile mein Paradies Bedeutende Schriftstellerinnen 18 Portrats Munchen 2014 ISBN 978 3 492 30515 0 Cornelia Jentzsch Gespannte Sehnen schwindelfreie Sterne Uber Edith Sodergran In Sinn und Form 2 2019 S 268 274Siehe auchFinnlandschwedische LiteraturWeblinksCommons Edith Sodergran Sammlung von Bildern und Audiodateien Literatur von und uber Edith Sodergran im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek E Sodergran im Projekt RunebergNormdaten Person GND 118797875 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n81140018 NDL 01224021 VIAF 27108529 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sodergran EdithALTERNATIVNAMEN Sodergran Edith Irene vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG finnlandschwedische SchriftstellerinGEBURTSDATUM 4 April 1892GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 24 Juni 1923STERBEORT Raivola

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