Als Elastizitätsgrenze eines Werkstoffes bezeichnet man die Größe der mechanischen Spannung N m unterhalb der das Materi
Elastizitätsgrenze

Als Elastizitätsgrenze eines Werkstoffes bezeichnet man die Größe der mechanischen Spannung (N/m²), unterhalb der das Material elastisch ist, d. h., es nimmt wieder die ursprüngliche Form ein, wenn die Belastung entfernt wird (nicht-bleibende/reversible Verformung). Beim Überschreiten der Elastizitätsgrenze und dem Erreichen der Fließspannung tritt eine irreversible, plastische Verformung bzw. plastisches Fließen des Werkstoffes ein.
Die Elastizitätsgrenzwerte werden neben anderen Werkstoffkenngrößen zum Beispiel für die Modellierung und Berechnung des mechanischen Verhaltens einer Konstruktion verwendet.
Arten
Nach Spannungszustand
- Bei Zugbeanspruchung bzw. Dehnung spricht man von der Streckgrenze oder, wenn das genaue Einsetzen des Fließens nicht exakt bestimmbar ist, von der Dehngrenze.
- Bei Druckbeanspruchung bzw. Stauchung wird auch von Stauchgrenze gesprochen (früher Quetschgrenze).
Seltener Erwähnung finden
- bei Biegung die
- bei Torsion die .
Fließgrenze
Die Fließgrenze ist komplementär zur Elastizitätsgrenze, die auch in der Rheologie und insbesondere in Fließkurven verwendet wird. Häufig wird die Fließgrenze aber auch synonym mit der Streck- oder Dehngrenze bei Prozessen mit großem Umformgrad oder hohen Temperaturen verwendet.
Experimentelle Bestimmung
Bei einachsigen Zugspannungen beispielsweise ist die Elastizitätsgrenze der Punkt des Spannungs-Dehnungs-Diagramms, in dem die Spannungskurve vom linearen Verlauf der Hooke’schen Geraden abweicht. Bei einer realen Messung im Zugversuch kann, je nach Werkstoff, meist nur ein Spannungsbereich ausgezeichnet werden, der auch von der Messmethode abhängig ist:
- Die Streckgrenze bezeichnet diejenige Spannung, bis zu der ein Werkstoff keine plastische Dehnung zeigt. Wenn die Spannung beim weiteren Aufbringen einer Dehnung wieder abfällt, liegen eine obere Streckgrenze (Index H für high) und eine untere Streckgrenze (Index L für low) vor. entspricht dann der Elastizitätsgrenze. In unlegierten Stählen ist die Streckgrenze gut identifizierbar.
- Bei Werkstoffen mit kontinuierlichem Fließbeginn (z. B. Al, Cu, Mg etc.) kann die „Streckgrenze“ nicht eindeutig aus dem Diagramm abgelesen werden. In diesem Fall wird stattdessen eine „Dehngrenze“ angegeben (Formelzeichen ), die eindeutig ablesbar ist. Die Dehngrenze ist diejenige Spannung, die eine definierte plastische Verformung erzeugt. Wie groß diese bleibende Verformung ist, wird als Index angegeben, der hierbei übliche Wert sind 0,2 % in Ausnahmefällen auch 0,01 % , 0,005 % oder 2 % bei Polymeren.
Die Fließspannung ist zudem abhängig von der Verfestigung im Werkstoff, der Temperatur, der Dehnrate und dem mehrachsigen Spannungszustand.
Werkstoffkunde
Nach dem Überschreiten der Elastizitätsgrenze lässt sich der Werkstoff auch unter einer weniger stark ansteigenden oder sogar abfallenden Last verformen wie im Spannungs-Dehnungs-Diagramm dargestellt. Ab dieser Spannungsgrenze werden im großen Maße andere Verformungsmechanismen in der Mikro- und Nanostruktur des Werkstoffes aktiviert. Bei vielen Werkstoffen tritt bei weitergehender Verformung eine Verfestigung ein. In Metallen und Kristallinen Werkstoffen ist dieses Verhalten häufig auf die ansteigende Versetzungensdichte und Änderungen in der Aktivität der Gleitsysteme zurückzuführen.
Andere Verformungsmechanismen wie z. B. Zwillingsbildung können der Grund sein, weshalb ein Werkstoff keine eindeutige Streckgrenze ausbildet und stattdessen die Dehngrenze als Elastizitätsgrenze abgeschätzt werden muss.
Einzelnachweise
- Weißbach, Wolfgang: Werkstoffkunde : Strukturen, Eigenschaften, Prüfung. 16., überarbeitete Auflage. Friedr. Vieweg & Sohn Verlag GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-8348-0295-8.
- Gottstein, Günter: Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Physikalische Grundlagen. 4., neu bearb. Auflage. Berlin, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-36603-1.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Als Elastizitatsgrenze eines Werkstoffes bezeichnet man die Grosse der mechanischen Spannung N m unterhalb der das Material elastisch ist d h es nimmt wieder die ursprungliche Form ein wenn die Belastung entfernt wird nicht bleibende reversible Verformung Beim Uberschreiten der Elastizitatsgrenze und dem Erreichen der Fliessspannung tritt eine irreversible plastische Verformung bzw plastisches Fliessen des Werkstoffes ein Die Elastizitatsgrenzwerte werden neben anderen Werkstoffkenngrossen zum Beispiel fur die Modellierung und Berechnung des mechanischen Verhaltens einer Konstruktion verwendet ArtenNach Spannungszustand Bei Zugbeanspruchung bzw Dehnung spricht man von der Streckgrenze oder wenn das genaue Einsetzen des Fliessens nicht exakt bestimmbar ist von der Dehngrenze Bei Druckbeanspruchung bzw Stauchung wird auch von Stauchgrenze gesprochen fruher Quetschgrenze Seltener Erwahnung finden bei Biegung die bei Torsion die Fliessgrenze Die Fliessgrenze ist komplementar zur Elastizitatsgrenze die auch in der Rheologie und insbesondere in Fliesskurven verwendet wird Haufig wird die Fliessgrenze aber auch synonym mit der Streck oder Dehngrenze bei Prozessen mit grossem Umformgrad oder hohen Temperaturen verwendet Experimentelle BestimmungBei einachsigen Zugspannungen beispielsweise ist die Elastizitatsgrenze der Punkt des Spannungs Dehnungs Diagramms in dem die Spannungskurve vom linearen Verlauf der Hooke schen Geraden abweicht Bei einer realen Messung im Zugversuch kann je nach Werkstoff meist nur ein Spannungsbereich ausgezeichnet werden der auch von der Messmethode abhangig ist Schematisches Spannungs Dehnungs Diagramm mit ausgepragter StreckgrenzeDie Streckgrenze Re displaystyle R text e bezeichnet diejenige Spannung bis zu der ein Werkstoff keine plastische Dehnung zeigt Wenn die Spannung beim weiteren Aufbringen einer Dehnung wieder abfallt liegen eine obere Streckgrenze ReH displaystyle R text eH Index H fur high und eine untere Streckgrenze ReL displaystyle R text eL Index L fur low vor ReH displaystyle R text eH entspricht dann der Elastizitatsgrenze In unlegierten Stahlen ist die Streckgrenze gut identifizierbar Schematisches Spannungs Dehnungs Diagramm mit kontinuierlichem Fliessbeginn und eingetragener 0 2 DehngrenzeBei Werkstoffen mit kontinuierlichem Fliessbeginn z B Al Cu Mg etc kann die Streckgrenze nicht eindeutig aus dem Diagramm abgelesen werden In diesem Fall wird stattdessen eine Dehngrenze angegeben Formelzeichen Rp 0 2 displaystyle R text p 0 2 die eindeutig ablesbar ist Die Dehngrenze ist diejenige Spannung die eine definierte plastische Verformung erzeugt Wie gross diese bleibende Verformung ist wird als Index angegeben der hierbei ubliche Wert sind 0 2 Rp 0 2 displaystyle left R text p 0 2 right in Ausnahmefallen auch 0 01 Rp 0 01 displaystyle left R text p 0 01 right 0 005 Rp 0 005 displaystyle left R text p 0 005 right oder 2 Rp 2 displaystyle left R text p 2 right bei Polymeren Die Fliessspannung ist zudem abhangig von der Verfestigung im Werkstoff der Temperatur der Dehnrate und dem mehrachsigen Spannungszustand WerkstoffkundeNach dem Uberschreiten der Elastizitatsgrenze lasst sich der Werkstoff auch unter einer weniger stark ansteigenden oder sogar abfallenden Last verformen wie im Spannungs Dehnungs Diagramm dargestellt Ab dieser Spannungsgrenze werden im grossen Masse andere Verformungsmechanismen in der Mikro und Nanostruktur des Werkstoffes aktiviert Bei vielen Werkstoffen tritt bei weitergehender Verformung eine Verfestigung ein In Metallen und Kristallinen Werkstoffen ist dieses Verhalten haufig auf die ansteigende Versetzungensdichte und Anderungen in der Aktivitat der Gleitsysteme zuruckzufuhren Andere Verformungsmechanismen wie z B Zwillingsbildung konnen der Grund sein weshalb ein Werkstoff keine eindeutige Streckgrenze ausbildet und stattdessen die Dehngrenze als Elastizitatsgrenze abgeschatzt werden muss EinzelnachweiseWeissbach Wolfgang Werkstoffkunde Strukturen Eigenschaften Prufung 16 uberarbeitete Auflage Friedr Vieweg amp Sohn Verlag GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 8348 0295 8 Gottstein Gunter Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Physikalische Grundlagen 4 neu bearb Auflage Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 36603 1