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Elisabeth Ströker 17 August 1928 in Dortmund 6 Dezember 2000 in Köln war eine deutsche Philosophin und Wissenschaftshist

Elisabeth Ströker

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Elisabeth Ströker (* 17. August 1928 in Dortmund; † 6. Dezember 2000 in Köln) war eine deutsche Philosophin und Wissenschaftshistorikerin.

Leben

Elisabeth Ströker studierte Chemie, Mathematik und Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und legte dort in allen drei Fächern ihr Staatsexamen ab.

Theodor Litt und Oskar Becker waren ihre philosophischen Lehrer, bei denen sie 1955 mit einer Arbeit über Zahl und Raum in der Naturphilosophie Nicolai Hartmanns promoviert wurde. Der genaue Titel ihrer Dissertation lautete: Zahl und Raum: Wissenschaftstheoretische Studien über zwei fundamentale Kategorien der mathematischen Naturwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der Ontologie Nicolai Hartmanns. Sie unterrichtete einige Jahre am Helmholtz-Gymnasium in Bonn, ging dann nach Hamburg an die Universität und wurde Assistentin von Wolfgang Wieland, bei dem sie sich 1963 mit philosophischen Untersuchungen zum Raum habilitierte. 1965 übernahm sie in der Nachfolge von Hermann Glockner die Leitung des Philosophischen Seminars an der Technischen Hochschule Braunschweig. 1971 folgte sie einem Ruf an das Philosophische Seminar der Universität zu Köln. Von 1971 bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 1993 war sie dort Direktorin des .

Als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Werner-Reimers-Stiftung hat sie sich besonders um die interdisziplinäre Forschung verdient gemacht. Ihre Arbeiten in der angelsächsischen Welt trugen viel dazu bei, dass man sich dort mehr mit der phänomenologischer Philosophie befasst und auseinandersetzt hat. Ein besonderes Anliegen war ihr die Zusammenarbeit deutscher und lettischer Phänomenologen. Lange leitete sie von deutscher Seite aus die „Lettisch-deutsche Gesellschaft für Philosophie“. Seit 1993 war sie korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft.

Elisabeth Ströker starb 2000 im Alter von 72 Jahren und wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof (Flur 21 (U) Nr. 239) beigesetzt.

Werk

Die Verbindung von Philosophie, Wissenschaft und rational gestützter Selbstverantwortung ist für die Arbeitsweise und das Werk Elisabeth Strökers charakteristisch. Aus dieser Synthese gewann sie die Klarheit ihres Ausdrucks, die Stringenz ihres Denkens und ihre Überzeugungskraft. Sie erkannte die Notwendigkeit einer ethischen Besinnung der Wissenschaften, für die diese allein nicht die nötige Kompetenz haben und für die daher eine zwischen den Wissenschaften und dem gemeinen Verstand vermittelnde philosophische Denkweise erforderlich ist.

Eine Maxime der Strökerschen Zuwendung zur Wissenschaft war es, dem, was die Wissenschaftler tun, auf die Spur zu kommen. Ihre Studien zur Entwicklung der Chemie sind lehrreiche Beispiele. In ihrem Bemühen um die Erhaltung und Wiederherstellung eines engen Kontaktes der Naturwissenschaft und ihrer Geschichte mit der Wissenschaftsphilosophie orientierte sie sich an der klassischen Phänomenologie Husserls. Die Leistungsfähigkeit der phänomenologischen Methode erprobte sie u. a. in Untersuchungen der Geschichtlichkeit des naturwissenschaftlichen Grundlagenwissens und der „regionalen Ontologie“ des Geschichtlichen in seiner Zeitlichkeit.

Das phänomenologische Philosophieren von Elisabeth Ströker ist wie folgt zu charakterisieren: Der Verschiedenheit von phänomenologischen und wissenschaftlichen Blickweisen entsprechen Zugangsweisen zu Phänomenbeständen, die sich nicht in der Einheit eines Begründungszusammenhangs unterbringen lassen, sondern allein durch ihren Rückbezug auf verschiedenartige menschliche Möglichkeiten und Aktivitäten zusammengehalten werden.

Ehrung

1992 verlieh die Reichsuniversität Utrecht Elisabeth Ströker die Ehrendoktorwürde. Geehrt wurde sie „nicht nur für ihre grundlegenden Beiträge zur Husserlforschung, sondern auch für ihre Arbeiten zur Geschichte der Naturwissenschaft sowie für die Mitarbeit an der Herausgabe der Gesammelten Schriften von Helmuth Plessner“.

Plagiatskontroverse um Doktorarbeit 1990

Im September 1990 erhob die Philosophin und damalige Kölner Kollegin, Marion Soreth, den Vorwurf, Ströker habe weite Teile ihrer bei Theodor Litt angefertigten und mit „Egregia“ (Herausragend) bewerteten Doktorarbeit wörtlich u. a. bei Bertrand Russell und Ernst Cassirer abgeschrieben, ohne die Quellen zu zitieren. Die Auseinandersetzung wurde von der Wissenschaftsjournalistin Irene Meichsner 1990 unter dem Titel „Hübsch geklaut“ zunächst im Kölner Stadtanzeiger veröffentlicht und anschließend von der Wochenzeitung Die Zeit übernommen.

Eine daraufhin von der Bonner Philosophischen Fakultät eingesetzte neunköpfige Prüfungskommission kam zu folgendem Ergebnis:

„Die Kommission hat keinen Zweifel, dass die Arbeit als Stück systematischer Philosophie (also außerhalb des ersten, die Grundlagen zusammenstellenden Teils) in der eigentlichen Substanz der Hartmann-Kritik eigenständig ist. […] Die Teile der Arbeit, die am ehesten im Verdacht der unzulässigen Verwendung fremden geistigen Eigentums stehen, sind, auch für den heutigen Betrachter erkennbar, Bericht, Zusammentragen der eigentlichen Ausgangsplattform, nicht eigene Erkenntnisse der Doktorandin. Es wird auch nicht behauptet, dass es sich um eigene Erkenntnisse über fremde Texte handelt.“

Die Kölner Fakultät distanzierte sich von diesem Urteil mit dem Hinweis, dass „weder damals noch heute“ in Köln die Arbeit von Ströker als Dissertation angenommen worden wäre. Das Verfahren gegen Ströker endete ein Jahr nach deren Emeritierung mit einem Vergleich. Der Doktortitel wurde Ströker nicht aberkannt.

In einem Offenen Brief wurde die einseitige Berichterstattung gegen Ströker als „unverantwortlich, unwürdig und unfair“ von über 100 Gelehrten zurückgewiesen. Zu den Unterzeichnern gehörten die Professoren Karl-Otto Apel, Hans Michael Baumgartner, Walter Biemel, Günter Dux, Paul Feyerabend, Norbert Hoerster, Ludger Honnefelder, Reinhart Koselleck, Hermann Krings, Hans Lenk, Hermann Lübbe, Odo Marquard, Günther Patzig, Annemarie Pieper, Heinrich Rombach, Eike von Savigny, Herbert Schnädelbach, Josef Simon, Holm Tetens, Michael Theunissen, Ernst Tugendhat und Carl Friedrich von Weizsäcker. Die Unterzeichner „stützen sich in ihrer Beurteilung auf ihre zum Teil jahrzehntelange wissenschaftliche Kooperation mit Ströker und sehen keinen Anlass, ihre Wertschätzung des Gesamtwerkes dieser wissenschaftlich bestens ausgewiesenen Kollegin ändern zu müssen. Sie verweisen auf einen Beschluss der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn zur Dissertation von Ströker, der schon seit Monaten vorliegt und den Täuschungsvorwurf zurückweist. Sie möchten jedoch vor allem dazu beitragen, Elisabeth Ströker im öffentlichen Bewusstsein den Platz zu erhalten, der ihr aufgrund ihrer zahlreichen Publikationen und wissenschaftlichen Initiativen gebührt.“

Zur Plagiatskontroverse im Ganzen liegen ein Beitrag von Elisabeth Ströker selbst, eine Dokumentation von Marion Soreth sowie eine Übersicht von Marc Dressler vor. Die Plagiatsforscherin Debora Weber-Wulff wies 2014 auf den Fall Ströker im Sinne eines Plagiats hin.

Buchveröffentlichungen (Auswahl)

  • Philosophische Untersuchungen zum Raum. Klostermann, Frankfurt a. M. 1965, 2. Auflage 1977. ISBN 3-465-01249-6. Englisch: Ohio 1987
  • Denkwege der Chemie. Alber, Freiburg / München 1967. ISBN 978-3-495-47155-5
  • Einführung in die Wissenschaftstheorie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt und Nymphenburger, München 1973, 4. Auflage 1992. ISBN 978-3-534-05204-2. Japanisch Tokio 1978, 2. Auflage 1980. Türkisch Istanbul 1990.
  • Theoriewandel in der Wissenschaftsgeschichte. Chemie im 18. Jahrhundert. Klostermann, Frankfurt a. M. 1982. ISBN 978-3-465-01496-6
  • Phänomenologische Studien. Klostermann, Frankfurt a. M. 1987. ISBN 978-3-465-01762-2
  • The Husserlian Foundations of Science. Washington 1987
  • Husserls transzendentale Phänomenologie. Klostermann, Frankfurt a. M. 1987. ISBN 978-3-465-01773-8. Englisch: Stanford UP 1993
  • Wissenschaftsphilosophische Studien. Klostermann, Frankfurt a. M. 1989. ISBN 978-3-465-01852-0
  • mit Paul Janssen: Phänomenologische Philosophie. Handbuch Philosophie. Alber, Freiburg / München 1989. ISBN 3-495-47499-4
  • Wissenschaftsgeschichtliche und wissenschaftstheoretische Studien zur Chemie, Berlin: Verlag für Wissenschafts- und Regionalgeschichte Engel, 1996, ISBN 978-3-929134-14-8 (Reihe Studien und Quellen zur Geschichte der Chemie; Bd. 8).

Herausgebertätigkeit (Auswahl)

  • mit Günter Dux und Odo Marquard: Helmuth Plessner – Gesammelte Schriften in 10 Bänden. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1980 bis 1985, Taschenbuchausgabe 2003. ISBN 978-3-518-06684-3
  • mit Wolfgang Wieland: Handbuch Philosophie. 10 Bände: Politische Philosophie (Klaus Hartmann) 1981. ISBN 978-3-495-47455-6 / Sprachphilosophie (Josef Simon) 1981. ISBN 978-3-495-47467-9 / Philosophie der Sozialwissenschaften (Karl Acham) 1983. ISBN 978-3-495-47476-1 / Religionsphilosophie (Richard Schaeffler) 1983. ISBN 978-3-495-47831-8 / Philosophie der Logik (Thomas M. Seebohm) 1984 ISBN 978-3-495-47474-7 / Analytische Philosophie (Hans-Ulrich Hoche und Werner Strube) 1985. ISBN 978-3-495-47491-4 / Philosophie der Geisteswissenschaften (Theodor Bodammer) 1987, ISBN 978-3-495-47477-8 / Phänomenologische Philosophie (Elisabeth Ströker und Paul Janssen) 1989. ISBN 978-3-495-47499-0 / Philosophische Hermeneutik (Hans Ineichen) 1991. ISBN 978-3-495-47492-1 / Rechtsphilosophie (Matthias Kaufmann) 1996. ISBN 978-3-495-47478-5). Alber, Freiburg / München 1981 bis 1996
  • Edmund Husserl – Gesammelte Schriften. 8 Bände und Zusatzband (E. Ströker: Husserls Werk). Register zur Ausgabe der Gesammelten Schriften. Meiner, Hamburg 1992 und 2012.
  • mit Lothar Schäfer: Naturauffassungen in Philosophie, Wissenschaft, Technik. 4 Bände (Bd. I: Antike und Mittelalter. ISBN 3-495-47771-3. Bd. II: Renaissance und frühe Neuzeit. ISBN 978-3-495-47772-4. Bd. III: Aufklärung und späte Neuzeit. ISBN 978-3-495-47773-1. Bd. IV: Gegenwart. ISBN 978-3-495-47800-4). Alber, Freiburg / München 1993 bis 1996

Weblinks

  • Literatur von und über Elisabeth Ströker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Irene Meichsner: Plagiat-Skandal an der Hochschule. Hübsch geklaut. Kölner Professorin muß um ihren Doktortitel fürchten. (ZEIT Online, 26. Oktober 1990)
  2. Marion Soreth: Kritische Untersuchung von Elisabeth Strökers Dissertation über Zahl und Raum nebst einem Anhang zu ihrer Habilitationsschrift. P & P Köln 1990
  3. Irene Meichsner: Hübsch geklaut. Kölner Professorin muß um ihren Doktortitel fürchten. In: Die Zeit, Nr. 44, 26. Oktober 1990
  4. Bericht der von der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität eingesetzten Kommission vom 16. April 1991
  5. Marc Dressler: Wissenschaft außer Kontrolle. Teil 2: Plagiate. (inspective.de – Stand: 12. August 2014)
  6. Friedrich Hofmann: Promotionsfabriken. Der Doktortitel zwischen Wissenschaft, Prestige und Betrug. Berlin: Christoph Links Verlag 2016. (Online)
  7. veröffentlicht in: Information Philosophie 1991, Heft 3 und 4
  8. Elisabeth Ströker: Im Namen des Wissenschaftsethos. Jahre der Vernichtung einer Hochschullehrerin in Deutschland 1990-1999. Berliner Debatte Wissenschaftsverlag. GSFP - Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Forschung und Publizistik, Berlin 2000. ISBN 3-931703-64-9
  9. Marion Soreth: Dokumentation zur Kritik an Elisabeth Strökers Dissertation. 2., um einen zweiten Teil erweiterte Auflage. Mit einer Beilage, P&P, Köln 1996. ISBN 3-928373-07-2
  10. http://www.inspective.de/download/Philosophie/WissenAusserKontrolle_2.pdf
  11. Debora Weber-Wulff: False Feathers: A Perspective on Academic Plagiarism (Heidelberg–New York 2014), S. 52–54.
Normdaten (Person): GND: 118959638 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n50011499 | VIAF: 36931559 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Ströker, Elisabeth
KURZBESCHREIBUNG deutsche Philosophin und Wissenschaftshistorikerin
GEBURTSDATUM 17. August 1928
GEBURTSORT Dortmund
STERBEDATUM 6. Dezember 2000
STERBEORT Köln

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 10:20

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Elisabeth Stroker 17 August 1928 in Dortmund 6 Dezember 2000 in Koln war eine deutsche Philosophin und Wissenschaftshistorikerin Elisabeth Stroker Signatur 1976LebenElisabeth Stroker studierte Chemie Mathematik und Philosophie an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat in Bonn und legte dort in allen drei Fachern ihr Staatsexamen ab Theodor Litt und Oskar Becker waren ihre philosophischen Lehrer bei denen sie 1955 mit einer Arbeit uber Zahl und Raum in der Naturphilosophie Nicolai Hartmanns promoviert wurde Der genaue Titel ihrer Dissertation lautete Zahl und Raum Wissenschaftstheoretische Studien uber zwei fundamentale Kategorien der mathematischen Naturwissenschaft mit besonderer Berucksichtigung der Ontologie Nicolai Hartmanns Sie unterrichtete einige Jahre am Helmholtz Gymnasium in Bonn ging dann nach Hamburg an die Universitat und wurde Assistentin von Wolfgang Wieland bei dem sie sich 1963 mit philosophischen Untersuchungen zum Raum habilitierte 1965 ubernahm sie in der Nachfolge von Hermann Glockner die Leitung des Philosophischen Seminars an der Technischen Hochschule Braunschweig 1971 folgte sie einem Ruf an das Philosophische Seminar der Universitat zu Koln Von 1971 bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 1993 war sie dort Direktorin des Grab Melaten Friedhof Als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Werner Reimers Stiftung hat sie sich besonders um die interdisziplinare Forschung verdient gemacht Ihre Arbeiten in der angelsachsischen Welt trugen viel dazu bei dass man sich dort mehr mit der phanomenologischer Philosophie befasst und auseinandersetzt hat Ein besonderes Anliegen war ihr die Zusammenarbeit deutscher und lettischer Phanomenologen Lange leitete sie von deutscher Seite aus die Lettisch deutsche Gesellschaft fur Philosophie Seit 1993 war sie korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft Elisabeth Stroker starb 2000 im Alter von 72 Jahren und wurde auf dem Kolner Melaten Friedhof Flur 21 U Nr 239 beigesetzt WerkDie Verbindung von Philosophie Wissenschaft und rational gestutzter Selbstverantwortung ist fur die Arbeitsweise und das Werk Elisabeth Strokers charakteristisch Aus dieser Synthese gewann sie die Klarheit ihres Ausdrucks die Stringenz ihres Denkens und ihre Uberzeugungskraft Sie erkannte die Notwendigkeit einer ethischen Besinnung der Wissenschaften fur die diese allein nicht die notige Kompetenz haben und fur die daher eine zwischen den Wissenschaften und dem gemeinen Verstand vermittelnde philosophische Denkweise erforderlich ist Eine Maxime der Strokerschen Zuwendung zur Wissenschaft war es dem was die Wissenschaftler tun auf die Spur zu kommen Ihre Studien zur Entwicklung der Chemie sind lehrreiche Beispiele In ihrem Bemuhen um die Erhaltung und Wiederherstellung eines engen Kontaktes der Naturwissenschaft und ihrer Geschichte mit der Wissenschaftsphilosophie orientierte sie sich an der klassischen Phanomenologie Husserls Die Leistungsfahigkeit der phanomenologischen Methode erprobte sie u a in Untersuchungen der Geschichtlichkeit des naturwissenschaftlichen Grundlagenwissens und der regionalen Ontologie des Geschichtlichen in seiner Zeitlichkeit Das phanomenologische Philosophieren von Elisabeth Stroker ist wie folgt zu charakterisieren Der Verschiedenheit von phanomenologischen und wissenschaftlichen Blickweisen entsprechen Zugangsweisen zu Phanomenbestanden die sich nicht in der Einheit eines Begrundungszusammenhangs unterbringen lassen sondern allein durch ihren Ruckbezug auf verschiedenartige menschliche Moglichkeiten und Aktivitaten zusammengehalten werden Ehrung1992 verlieh die Reichsuniversitat Utrecht Elisabeth Stroker die Ehrendoktorwurde Geehrt wurde sie nicht nur fur ihre grundlegenden Beitrage zur Husserlforschung sondern auch fur ihre Arbeiten zur Geschichte der Naturwissenschaft sowie fur die Mitarbeit an der Herausgabe der Gesammelten Schriften von Helmuth Plessner Plagiatskontroverse um Doktorarbeit 1990Im September 1990 erhob die Philosophin und damalige Kolner Kollegin Marion Soreth den Vorwurf Stroker habe weite Teile ihrer bei Theodor Litt angefertigten und mit Egregia Herausragend bewerteten Doktorarbeit wortlich u a bei Bertrand Russell und Ernst Cassirer abgeschrieben ohne die Quellen zu zitieren Die Auseinandersetzung wurde von der Wissenschaftsjournalistin Irene Meichsner 1990 unter dem Titel Hubsch geklaut zunachst im Kolner Stadtanzeiger veroffentlicht und anschliessend von der Wochenzeitung Die Zeit ubernommen Eine daraufhin von der Bonner Philosophischen Fakultat eingesetzte neunkopfige Prufungskommission kam zu folgendem Ergebnis Die Kommission hat keinen Zweifel dass die Arbeit als Stuck systematischer Philosophie also ausserhalb des ersten die Grundlagen zusammenstellenden Teils in der eigentlichen Substanz der Hartmann Kritik eigenstandig ist Die Teile der Arbeit die am ehesten im Verdacht der unzulassigen Verwendung fremden geistigen Eigentums stehen sind auch fur den 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Freiburg Munchen 1989 ISBN 3 495 47499 4 Wissenschaftsgeschichtliche und wissenschaftstheoretische Studien zur Chemie Berlin Verlag fur Wissenschafts und Regionalgeschichte Engel 1996 ISBN 978 3 929134 14 8 Reihe Studien und Quellen zur Geschichte der Chemie Bd 8 Herausgebertatigkeit Auswahl mit Gunter Dux und Odo Marquard Helmuth Plessner Gesammelte Schriften in 10 Banden Suhrkamp Frankfurt a M 1980 bis 1985 Taschenbuchausgabe 2003 ISBN 978 3 518 06684 3 mit Wolfgang Wieland Handbuch Philosophie 10 Bande Politische Philosophie Klaus Hartmann 1981 ISBN 978 3 495 47455 6 Sprachphilosophie Josef Simon 1981 ISBN 978 3 495 47467 9 Philosophie der Sozialwissenschaften Karl Acham 1983 ISBN 978 3 495 47476 1 Religionsphilosophie Richard Schaeffler 1983 ISBN 978 3 495 47831 8 Philosophie der Logik Thomas M Seebohm 1984 ISBN 978 3 495 47474 7 Analytische Philosophie Hans Ulrich Hoche und Werner Strube 1985 ISBN 978 3 495 47491 4 Philosophie der Geisteswissenschaften Theodor Bodammer 1987 ISBN 978 3 495 47477 8 Phanomenologische Philosophie Elisabeth Stroker und Paul Janssen 1989 ISBN 978 3 495 47499 0 Philosophische Hermeneutik Hans Ineichen 1991 ISBN 978 3 495 47492 1 Rechtsphilosophie Matthias Kaufmann 1996 ISBN 978 3 495 47478 5 Alber Freiburg Munchen 1981 bis 1996 Edmund Husserl Gesammelte Schriften 8 Bande und Zusatzband E Stroker Husserls Werk Register zur Ausgabe der Gesammelten Schriften Meiner Hamburg 1992 und 2012 mit Lothar Schafer Naturauffassungen in Philosophie Wissenschaft Technik 4 Bande Bd I Antike und Mittelalter ISBN 3 495 47771 3 Bd II Renaissance und fruhe Neuzeit ISBN 978 3 495 47772 4 Bd III Aufklarung und spate Neuzeit ISBN 978 3 495 47773 1 Bd IV Gegenwart ISBN 978 3 495 47800 4 Alber Freiburg Munchen 1993 bis 1996WeblinksLiteratur von und uber Elisabeth Stroker im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseIrene Meichsner Plagiat Skandal an der Hochschule Hubsch geklaut Kolner Professorin muss um ihren Doktortitel furchten ZEIT Online 26 Oktober 1990 Marion Soreth Kritische Untersuchung von Elisabeth Strokers Dissertation uber Zahl und Raum nebst einem Anhang zu ihrer Habilitationsschrift P amp P Koln 1990 Irene Meichsner Hubsch geklaut Kolner Professorin muss um ihren Doktortitel furchten In Die Zeit Nr 44 26 Oktober 1990 Bericht der von der Philosophischen Fakultat der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat eingesetzten Kommission vom 16 April 1991 Marc Dressler Wissenschaft ausser Kontrolle Teil 2 Plagiate inspective de Stand 12 August 2014 Friedrich Hofmann Promotionsfabriken Der Doktortitel zwischen Wissenschaft Prestige und Betrug Berlin Christoph Links Verlag 2016 Online veroffentlicht in Information Philosophie 1991 Heft 3 und 4 Elisabeth Stroker Im Namen des Wissenschaftsethos Jahre der Vernichtung einer Hochschullehrerin in Deutschland 1990 1999 Berliner Debatte Wissenschaftsverlag GSFP Gesellschaft fur sozialwissenschaftliche Forschung und Publizistik Berlin 2000 ISBN 3 931703 64 9 Marion Soreth Dokumentation zur Kritik an Elisabeth Strokers Dissertation 2 um einen zweiten Teil erweiterte Auflage Mit einer Beilage P amp P Koln 1996 ISBN 3 928373 07 2 http www inspective de download Philosophie WissenAusserKontrolle 2 pdf Debora Weber Wulff False Feathers A Perspective on Academic Plagiarism Heidelberg New York 2014 S 52 54 Normdaten Person GND 118959638 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n50011499 VIAF 36931559 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stroker ElisabethKURZBESCHREIBUNG deutsche Philosophin und WissenschaftshistorikerinGEBURTSDATUM 17 August 1928GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 6 Dezember 2000STERBEORT Koln

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