Elmar Schmähling 17 Februar 1937 in Bad Neustadt an der Saale 1 März 2021 in Dresden war ein deutscher Flottillenadmiral
Elmar Schmähling

Elmar Schmähling (* 17. Februar 1937 in Bad Neustadt an der Saale; † 1. März 2021 in Dresden) war ein deutscher Flottillenadmiral und Autor. Von 1982 bis 1983 leitete er den Militärischen Abschirmdienst (MAD), von 1984 bis 1990 das Amt für Studien und Übungen der Bundeswehr. Nach seiner Pensionierung setzte er sich in mehreren Büchern kritisch mit der Bundeswehr auseinander.
Leben
Militärische Laufbahn
Schmähling trat nach dem Abitur am 1. September 1957 in die Bundesmarine ein. Nachdem er als Offizieranwärter die Ausbildung zum Marineoffizier, u. a. auf dem französischen Schulkreuzer , durchlaufen hatte, wurde er am 8. März 1960 zum Leutnant zur See befördert und diente als U-Jagd-Offizier und Ausbilder u. a. auf den Schulfregatten Hipper und Graf Spee. 1963 ging er für ein Jahr auf Ausbildungsmission zur Küstenpolizei von Madagaskar. Danach diente er wieder bei der U-Jagd auf Zerstörer 3. 1967 wurde er Hörsaalleiter an der Marineunterwasserwaffenschule in Eckernförde. Von 1969 bis 1971 absolvierte er an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg den Admiralstabslehrgang und war danach als Korvettenkapitän Erster Offizier auf Zerstörer 4. 1972 wurde er Hörsaalleiter beim Stabsoffizier- und Auswahllehrgang der Marine in Hamburg. Von 1974 bis 1976 nahm er als Offizier im Generalstabsdienst zentrale Führungsaufgaben wahr.
Nach verschiedenen Verwendungen im Militärischen Abschirmdienst (MAD), zum Beispiel 1980 als Abteilungsleiter „Lagebearbeitung und Dokumentation“ des Amtes für Sicherheit der Bundeswehr, war er von Februar 1982 bis September 1983 dessen Amtschef. Schmähling wurde aufgrund einer privaten Affäre abgelöst. Er war danach für die Stiftung Wissenschaft und Politik tätig und wurde am 1. Oktober 1984 zum Chef des Amtes für Studien und Übungen der Bundeswehr ernannt. Am 16. Januar 1990 wurde er ohne Angabe von Gründen nach § 50 Soldatengesetz (SG) in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Engagement im Ruhestand
Nach der Pensionierung trat er als Autor einiger Bücher in Erscheinung, in denen er sich kritisch mit der Bundeswehr, ihrem Auftrag und den Grenzen militärischer Konfliktlösung und -vermeidung auseinandersetzte. Zugleich wurde er Geschäftsführer eines kleinen IT-Unternehmens, das jedoch in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet. Am 13. März 1998 stellte die PDS ihn als Direktkandidaten für den Bundestagswahlkreis Berlin-Mitte – Prenzlauer Berg für die Bundestagswahl 1998 vor. Bereits am 23. März 1998 zog Schmähling seine Kandidatur zurück, nachdem ein Ermittlungsverfahren gegen ihn bekannt wurde. Am 27. August 1998 wurde Schmähling wegen Insolvenzverschleppung, Untreue und Betrug zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, nachdem er im Zuge der Ermittlungen 1996 bereits zwei Monate in Untersuchungshaft gesessen hatte. Durch die Verurteilung wegen einer Vorsatztat zu einer Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren verlor Schmähling nach § 53 SG auch automatisch als Soldat im Ruhestand Dienstgrad und Versorgungsansprüche. Im Februar 2020 wurde Schmähling in Abwesenheit zu einer Geldstrafe von 800 Euro verurteilt. Er soll Anfang 2017 Gas für über 9.000 Euro bestellt, aber nicht bezahlt haben.
Schmähling war Mitglied im erweiterten Vorstand des Vereins Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde.
Privates
Schmähling war geschieden und hatte drei erwachsene Söhne. Er lebte zuletzt in Dresden. Seine Lebensgefährtin und spätere Betreuerin war die Freie-Wähler-Politikerin Barbara Lässig.
Veröffentlichungen
- Kein Feind, kein Ehr, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1994, ISBN 978-3-462-02368-8.
- Ohne Glanz und Gloria. Die Bundeswehr – Bilanz einer neurotischen Armee. Econ Verlag, Düsseldorf 1991, ISBN 978-3-430-17984-3.
- Der unmögliche Krieg: Sicherheit und Verteidigung vor der Jahrtausendwende. Econ Verlag, Düsseldorf 1990, ISBN 978-3-430-17983-6.
Einzelnachweise
- Ex-Flottillenadmiral Schmähling (†84): Letzte Ruhe in der Ostsee. In: Tag24. 19. April 2021, abgerufen am 6. Juni 2024.
- Elmar Schmähling im Munzinger-Archiv, abgerufen am 6. Juni 2018 (Artikelanfang frei abrufbar)
- „Stets am Feind!“ – Der Militärische Abschirmdienst (MAD) 1956–1990. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, ISBN 978-3-525-36392-8, S. 162.
- E. kommt. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1984, S. 34 (online – 27. Februar 1984).
- 16.01.1990. tagesschau.de, 16. Januar 1990, abgerufen am 15. Februar 2017.
- Admiral Schmähling entlassen. In: Die Tageszeitung: taz. 17. Januar 1990, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 12. Februar 2025]).
- Sinnlose Folklore. In: Der Spiegel. 25. August 1991, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 12. Februar 2025]).
- Streit um Schmähling. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1998, S. 16 (online – 16. März 1998).
- Norbert Pütter: Chronologie. In: CILIP - Bürgerrechte und Polizei. Abgerufen am 6. Juni 2018.
- Simone Breddermann, Katharina Kempfer: Chronologie. In: CILIP – Bürgerrechte und Polizei. Abgerufen am 6. Juni 2018.
- Der Kandidat und seine Gläubiger. In: Berliner Zeitung. Abgerufen am 6. Juni 2018.
- Bewährungsstrafe für Schmähling. In: Welt. 28. August 1998, abgerufen am 30. Januar 2020 (Das rechtskräftige Urteil des Kölner Amtsgerichts führte auch zu dienstrechtlichen Konsequenzen: Schmähling verlor seinen Dienstgrad „Flottillenadmiral“ und seine als Berufssoldat erworbenen Versorgungsansprüche).
- Alexander Schneider: Vergebliches Warten auf 83-jährigen. In: Sächsische Zeitung. 7. April 2020.
- Jan Thomsen: Die GBM soll nicht mehr gemeinnützig sein. In: Berliner Zeitung. 7. April 2008, abgerufen am 6. Juni 2018.
Personendaten | |
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NAME | Schmähling, Elmar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Flottillenadmiral und Präsident des MAD |
GEBURTSDATUM | 17. Februar 1937 |
GEBURTSORT | Bad Neustadt an der Saale |
STERBEDATUM | 1. März 2021 |
STERBEORT | Dresden |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Elmar Schmahling 17 Februar 1937 in Bad Neustadt an der Saale 1 Marz 2021 in Dresden war ein deutscher Flottillenadmiral und Autor Von 1982 bis 1983 leitete er den Militarischen Abschirmdienst MAD von 1984 bis 1990 das Amt fur Studien und Ubungen der Bundeswehr Nach seiner Pensionierung setzte er sich in mehreren Buchern kritisch mit der Bundeswehr auseinander LebenMilitarische Laufbahn Schmahling trat nach dem Abitur am 1 September 1957 in die Bundesmarine ein Nachdem er als Offizieranwarter die Ausbildung zum Marineoffizier u a auf dem franzosischen Schulkreuzer durchlaufen hatte wurde er am 8 Marz 1960 zum Leutnant zur See befordert und diente als U Jagd Offizier und Ausbilder u a auf den Schulfregatten Hipper und Graf Spee 1963 ging er fur ein Jahr auf Ausbildungsmission zur Kustenpolizei von Madagaskar Danach diente er wieder bei der U Jagd auf Zerstorer 3 1967 wurde er Horsaalleiter an der Marineunterwasserwaffenschule in Eckernforde Von 1969 bis 1971 absolvierte er an der Fuhrungsakademie der Bundeswehr in Hamburg den Admiralstabslehrgang und war danach als Korvettenkapitan Erster Offizier auf Zerstorer 4 1972 wurde er Horsaalleiter beim Stabsoffizier und Auswahllehrgang der Marine in Hamburg Von 1974 bis 1976 nahm er als Offizier im Generalstabsdienst zentrale Fuhrungsaufgaben wahr Nach verschiedenen Verwendungen im Militarischen Abschirmdienst MAD zum Beispiel 1980 als Abteilungsleiter Lagebearbeitung und Dokumentation des Amtes fur Sicherheit der Bundeswehr war er von Februar 1982 bis September 1983 dessen Amtschef Schmahling wurde aufgrund einer privaten Affare abgelost Er war danach fur die Stiftung Wissenschaft und Politik tatig und wurde am 1 Oktober 1984 zum Chef des Amtes fur Studien und Ubungen der Bundeswehr ernannt Am 16 Januar 1990 wurde er ohne Angabe von Grunden nach 50 Soldatengesetz SG in den einstweiligen Ruhestand versetzt Engagement im Ruhestand Nach der Pensionierung trat er als Autor einiger Bucher in Erscheinung in denen er sich kritisch mit der Bundeswehr ihrem Auftrag und den Grenzen militarischer Konfliktlosung und vermeidung auseinandersetzte Zugleich wurde er Geschaftsfuhrer eines kleinen IT Unternehmens das jedoch in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet Am 13 Marz 1998 stellte die PDS ihn als Direktkandidaten fur den Bundestagswahlkreis Berlin Mitte Prenzlauer Berg fur die Bundestagswahl 1998 vor Bereits am 23 Marz 1998 zog Schmahling seine Kandidatur zuruck nachdem ein Ermittlungsverfahren gegen ihn bekannt wurde Am 27 August 1998 wurde Schmahling wegen Insolvenzverschleppung Untreue und Betrug zu zwei Jahren Haft auf Bewahrung verurteilt nachdem er im Zuge der Ermittlungen 1996 bereits zwei Monate in Untersuchungshaft gesessen hatte Durch die Verurteilung wegen einer Vorsatztat zu einer Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren verlor Schmahling nach 53 SG auch automatisch als Soldat im Ruhestand Dienstgrad und Versorgungsanspruche Im Februar 2020 wurde Schmahling in Abwesenheit zu einer Geldstrafe von 800 Euro verurteilt Er soll Anfang 2017 Gas fur uber 9 000 Euro bestellt aber nicht bezahlt haben Schmahling war Mitglied im erweiterten Vorstand des Vereins Gesellschaft zum Schutz von Burgerrecht und Menschenwurde Privates Schmahling war geschieden und hatte drei erwachsene Sohne Er lebte zuletzt in Dresden Seine Lebensgefahrtin und spatere Betreuerin war die Freie Wahler Politikerin Barbara Lassig VeroffentlichungenKein Feind kein Ehr Kiepenheuer amp Witsch Koln 1994 ISBN 978 3 462 02368 8 Ohne Glanz und Gloria Die Bundeswehr Bilanz einer neurotischen Armee Econ Verlag Dusseldorf 1991 ISBN 978 3 430 17984 3 Der unmogliche Krieg Sicherheit und Verteidigung vor der Jahrtausendwende Econ Verlag Dusseldorf 1990 ISBN 978 3 430 17983 6 EinzelnachweiseEx Flottillenadmiral Schmahling 84 Letzte Ruhe in der Ostsee In Tag24 19 April 2021 abgerufen am 6 Juni 2024 Elmar Schmahling im Munzinger Archiv abgerufen am 6 Juni 2018 Artikelanfang frei abrufbar Stets am Feind Der Militarische Abschirmdienst MAD 1956 1990 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 ISBN 978 3 525 36392 8 S 162 E kommt In Der Spiegel Nr 9 1984 S 34 online 27 Februar 1984 16 01 1990 tagesschau de 16 Januar 1990 abgerufen am 15 Februar 2017 Admiral Schmahling entlassen In Die Tageszeitung taz 17 Januar 1990 ISSN 0931 9085 taz de abgerufen am 12 Februar 2025 Sinnlose Folklore In Der Spiegel 25 August 1991 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 12 Februar 2025 Streit um Schmahling In Der Spiegel Nr 12 1998 S 16 online 16 Marz 1998 Norbert Putter Chronologie In CILIP Burgerrechte und Polizei Abgerufen am 6 Juni 2018 Simone Breddermann Katharina Kempfer Chronologie In CILIP Burgerrechte und Polizei Abgerufen am 6 Juni 2018 Der Kandidat und seine Glaubiger In Berliner Zeitung Abgerufen am 6 Juni 2018 Bewahrungsstrafe fur Schmahling In Welt 28 August 1998 abgerufen am 30 Januar 2020 Das rechtskraftige Urteil des Kolner Amtsgerichts fuhrte auch zu dienstrechtlichen Konsequenzen Schmahling verlor seinen Dienstgrad Flottillenadmiral und seine als Berufssoldat erworbenen Versorgungsanspruche Alexander Schneider Vergebliches Warten auf 83 jahrigen In Sachsische Zeitung 7 April 2020 Jan Thomsen Die GBM soll nicht mehr gemeinnutzig sein In Berliner Zeitung 7 April 2008 abgerufen am 6 Juni 2018 Leiter des Militarischen Abschirmdienstes Gerhard Wessel 1956 1957 Josef Selmayr 1957 1964 Heinrich Seeliger 1964 1967 Armin Eck 1967 1972 Paul Albert Scherer 1972 1977 Gerd Helmut Komossa 1977 1980 Klaus Vollmer 1980 1982 Elmar Schmahling 1982 1983 Helmut Behrendt 1983 1984 Hubertus Senff 1984 1987 Winfried Schwenke 1987 1991 Rudolf von Hoegen 1991 2003 Richard Alff 2003 2008 Georg Freiherr von Brandis 2008 2010 Karl Heinz Brusselbach 2010 2012 Ulrich Birkenheier 2012 2014 Christof Gramm 2014 2020 Martina Rosenberg seit 2020 Normdaten Person GND 111869269 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n88157321 VIAF 292016762 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmahling ElmarKURZBESCHREIBUNG deutscher Flottillenadmiral und Prasident des MADGEBURTSDATUM 17 Februar 1937GEBURTSORT Bad Neustadt an der SaaleSTERBEDATUM 1 Marz 2021STERBEORT Dresden