Else Gütschow vollständig Sophia Maria Elisabeth Gütschow verheiratete Polaczek 22 November 1865 in Lübeck Niendorf 11 F
Else Gütschow

Else Gütschow, vollständig Sophia Maria Elisabeth Gütschow, verheiratete Polaczek (* 22. November 1865 in Lübeck-Niendorf; † 11. Februar 1908 in Straßburg) war eine deutsche Historikerin und Kunsthistorikerin. Sie war die erste Frau, die an der Universität Straßburg promoviert wurde.
Leben
Else Gütschow war die zweite Tochter des Gutspächters Ludwig Theodor Gütschow (1832–1908) und dessen Frau Maria Elisabeth, geborene Fehling (1838–1886). Margarethe Gütschow war ihre jüngere Schwester; Carl Philipp Gütschow und Johannes Christoph Fehling waren ihre Großväter. Sie wurde von Hauslehrern unterrichtet und besuchte das Roquettesche private Lehrerinnenseminar in Lübeck. Seit dieser Zeit bestand die Freundschaft mit ihrer Mitschülerin Franziska zu Reventlow, die die Gütschowschwestern in ihrem autobiographische Roman Ellen Olestjerne unter dem Familiennamen Seebohm auftreten ließ. Gemeinsam gehörten sie in Lübeck dem liberalen Ibsenclub an, in dem sich junge Leute trafen, um sich über moderne Literatur auszutauschen, und den „eine Aura von Geheimnis und Skandalträchtigkeit umgab“. Nach Alken Bruhns stand Else Gütschow im Zentrum dieses Kreises.
Nach dem Schulabschluss war sie insgesamt sieben Jahre als Erzieherin tätig, ein Jahr in Kassel, zwei Jahre in London und vier Jahre in Moskau. Anschließend zog sie nach Zürich und legte hier 1898 nach externer Vorbereitung die Maturitätsprüfung ab. An der Universität Zürich, der Wegbereiterin für das Frauenstudium im deutschen Sprachraum, studierte sie drei Semester lang Geschichte, Nationalökonomie, Kunstgeschichte und Anglistik. Sie war Vorsitzende des Verbandes weiblicher Studierender. Als 1900 sich nur noch Schweizer als Hörer einschreiben durften, wechselte sie an die Universität Straßburg. Hier konnte sie allerdings nur als Hospitantin (Gasthörerin) eingeschrieben sein, aber „dank ihren hervorragenden Fähigkeiten und ihrem Wissen gelang es ihr, das dort noch vorherrschende Vorurteil gegen weibliche Studierende zu überwinden.“
1903 wurde sie als erste Frau in Straßburg mit einer von Harry Bresslau betreuten Dissertation zu Innozenz III. promoviert. Sie widmete die Arbeit dem früh verstorbenen Straßburger Historiker Ernst Sackur (1862–1901).
Sie gehörte einem Freundeskreis um Helene Bresslau und Albert Schweitzer an. Elly Heuss-Knapp würdigte sie in ihrem Straßburger Erinnerungsbuch Ausblick vom Münsterturm: „Die erste Straßburger Studentin, Else Gütschow, später Frau Dr. Polaczek, war unser Stolz und hatte den größten Einfluß auf uns.“ Mehrere Jahre lehrte sie Kunstgeschichte an Töchterschulen.
Gemeinsam mit Helene Bresslau setzte sie sich für Frauenrechte und Frauenfürsorge ein. Für Heimarbeiterinnen gründete sie einen Straßburger Zweig-Gewerkverein der Heimarbeiterinnen. Auch das Mutterheim in Straßburg hat sie mitgegründet.
1906 heiratete sie den Kunsthistoriker Ernst Polaczek. Sie starb im Kindbett. Ihren Lübecker Nachruf schrieb ihre Freundin Natalia Kulenkamp, geb. Mannhardt, eine Tochter von Julius Mannhardt und Ehefrau von Eduard Kulenkamp.
Werke
- Innocenz III. und England: eine Darstellung seiner Beziehungen zu Staat und Kirche. München [u. a.]: Oldenbourg 1904 (= Historische Bibliothek 180, zugl. Straßburg, Univ., Diss., 1903 (Digitalisat, Internet Archive))
- Führer durch das Strassburger Münster. Strassburg: Luib 1912
Literatur
- Natalia Kulenkamp: Frau Professor Else Polaczek, geb. Gütschow, Dr. phil. † In: Lübeckische Blätter 50 (1908), S. 173
Einzelnachweise
- Alken Bruns: Kultfigur und Bürgerschreck. Ibsenrezeption in Lübeck um 1890. In: Wolfgang Butt, Bernhard Glienke (Hrsg.): Der nahe Norden: Otto Oberholzer zum 65. Geburtstag; eine Festschrift. Frankfurt am Main; Bern; New York; Nancy: Lang 1985 ISBN 978-3-8204-5349-2, S. 125–138, hier S. 1125
- Nach dem Lebenslauf in ihrer Dissertation
- Kulenkamp (Lit.)
- Elly Heuss-Knapp: Ausblick vom Münsterturm, 6. Auflage Tübingen 1958, S. 63
Personendaten | |
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NAME | Gütschow, Else |
ALTERNATIVNAMEN | Gütschow, Sophia Maria Elisabeth; Polaczek, Else |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Historikerin und Kunsthistorikerin |
GEBURTSDATUM | 22. November 1865 |
GEBURTSORT | Lübeck-Niendorf |
STERBEDATUM | 11. Februar 1908 |
STERBEORT | Straßburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Else Gutschow vollstandig Sophia Maria Elisabeth Gutschow verheiratete Polaczek 22 November 1865 in Lubeck Niendorf 11 Februar 1908 in Strassburg war eine deutsche Historikerin und Kunsthistorikerin Sie war die erste Frau die an der Universitat Strassburg promoviert wurde LebenElse Gutschow war die zweite Tochter des Gutspachters Ludwig Theodor Gutschow 1832 1908 und dessen Frau Maria Elisabeth geborene Fehling 1838 1886 Margarethe Gutschow war ihre jungere Schwester Carl Philipp Gutschow und Johannes Christoph Fehling waren ihre Grossvater Sie wurde von Hauslehrern unterrichtet und besuchte das Roquettesche private Lehrerinnenseminar in Lubeck Seit dieser Zeit bestand die Freundschaft mit ihrer Mitschulerin Franziska zu Reventlow die die Gutschowschwestern in ihrem autobiographische Roman Ellen Olestjerne unter dem Familiennamen Seebohm auftreten liess Gemeinsam gehorten sie in Lubeck dem liberalen Ibsenclub an in dem sich junge Leute trafen um sich uber moderne Literatur auszutauschen und den eine Aura von Geheimnis und Skandaltrachtigkeit umgab Nach Alken Bruhns stand Else Gutschow im Zentrum dieses Kreises Nach dem Schulabschluss war sie insgesamt sieben Jahre als Erzieherin tatig ein Jahr in Kassel zwei Jahre in London und vier Jahre in Moskau Anschliessend zog sie nach Zurich und legte hier 1898 nach externer Vorbereitung die Maturitatsprufung ab An der Universitat Zurich der Wegbereiterin fur das Frauenstudium im deutschen Sprachraum studierte sie drei Semester lang Geschichte Nationalokonomie Kunstgeschichte und Anglistik Sie war Vorsitzende des Verbandes weiblicher Studierender Als 1900 sich nur noch Schweizer als Horer einschreiben durften wechselte sie an die Universitat Strassburg Hier konnte sie allerdings nur als Hospitantin Gasthorerin eingeschrieben sein aber dank ihren hervorragenden Fahigkeiten und ihrem Wissen gelang es ihr das dort noch vorherrschende Vorurteil gegen weibliche Studierende zu uberwinden 1903 wurde sie als erste Frau in Strassburg mit einer von Harry Bresslau betreuten Dissertation zu Innozenz III promoviert Sie widmete die Arbeit dem fruh verstorbenen Strassburger Historiker Ernst Sackur 1862 1901 Sie gehorte einem Freundeskreis um Helene Bresslau und Albert Schweitzer an Elly Heuss Knapp wurdigte sie in ihrem Strassburger Erinnerungsbuch Ausblick vom Munsterturm Die erste Strassburger Studentin Else Gutschow spater Frau Dr Polaczek war unser Stolz und hatte den grossten Einfluss auf uns Mehrere Jahre lehrte sie Kunstgeschichte an Tochterschulen Gemeinsam mit Helene Bresslau setzte sie sich fur Frauenrechte und Frauenfursorge ein Fur Heimarbeiterinnen grundete sie einen Strassburger Zweig Gewerkverein der Heimarbeiterinnen Auch das Mutterheim in Strassburg hat sie mitgegrundet 1906 heiratete sie den Kunsthistoriker Ernst Polaczek Sie starb im Kindbett Ihren Lubecker Nachruf schrieb ihre Freundin Natalia Kulenkamp geb Mannhardt eine Tochter von Julius Mannhardt und Ehefrau von Eduard Kulenkamp WerkeInnocenz III und England eine Darstellung seiner Beziehungen zu Staat und Kirche Munchen u a Oldenbourg 1904 Historische Bibliothek 180 zugl Strassburg Univ Diss 1903 Digitalisat Internet Archive Fuhrer durch das Strassburger Munster Strassburg Luib 1912LiteraturNatalia Kulenkamp Frau Professor Else Polaczek geb Gutschow Dr phil In Lubeckische Blatter 50 1908 S 173EinzelnachweiseAlken Bruns Kultfigur und Burgerschreck Ibsenrezeption in Lubeck um 1890 In Wolfgang Butt Bernhard Glienke Hrsg Der nahe Norden Otto Oberholzer zum 65 Geburtstag eine Festschrift Frankfurt am Main Bern New York Nancy Lang 1985 ISBN 978 3 8204 5349 2 S 125 138 hier S 1125 Nach dem Lebenslauf in ihrer Dissertation Kulenkamp Lit Elly Heuss Knapp Ausblick vom Munsterturm 6 Auflage Tubingen 1958 S 63Normdaten Person GND 1174815299 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 37293999 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gutschow ElseALTERNATIVNAMEN Gutschow Sophia Maria Elisabeth Polaczek ElseKURZBESCHREIBUNG deutsche Historikerin und KunsthistorikerinGEBURTSDATUM 22 November 1865GEBURTSORT Lubeck NiendorfSTERBEDATUM 11 Februar 1908STERBEORT Strassburg