Erhardt Gißke auch Ehrhardt Gisske 2 März 1924 in Schönstedt 19 Juli 1993 in Berlin war ein deutscher Architekt und Gene
Erhardt Gißke

Erhardt Gißke (auch Ehrhardt Gisske; * 2. März 1924 in Schönstedt; † 19. Juli 1993 in Berlin) war ein deutscher Architekt und Generalbaudirektor der DDR. Unter seiner Leitung entstanden einige der bedeutendsten Bauten der DDR in Ost-Berlin.
Prof. Dr. Ehrhardt Gißke |
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1958 |
Passfoto monochrom |
4 × 3 cm |
Deutsche Digitale Bibliothek |
Link zum Bild |
Leben und Werk
Nach Abschluss der Volksschule absolvierte Gißke zunächst eine Maurerlehre, danach studierte er an der Staatsbauschule (Baugewerkschule) Gotha Architektur (1941–1943). Am 12. Januar 1942 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zu 1. September desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.225.457). Nach dem Krieg wurde er Mitglied der KPD und 1946 mit der Zwangsvereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED.
Nach erfolgreichem Studiumabschluss arbeitete Gißke in der Planungsabteilung eines volkseigenen Baubetriebes in Bad Langensalza.
Als der Ort Bruchstedt am 23. Mai 1950 durch eine Hochwasserkatastrophe zu rund 80 Prozent zerstört worden war, berief der Erste Sekretär der SED-Landesleitung Thüringen Erich Mückenberger Erhardt Gißke zum Chef des Bauwesens, um einen schnellen Wiederaufbau zu organisieren, was ihm innerhalb von nur 50 Tagen gelang. In Thüringen arbeitete Gißke danach in Architektenkollektiven mit, die mit der Erstellung des Wintersportzentrums Oberhof (Rennrodelbahn Oberhof, Schanzenanlage im Kanzlersgrund und andere) im Thüringer Wald und dem Bau von Sportstätten in Leipzig beauftragt waren.
In Ost-Berlin erfolgte in den 1950er Jahren die Konzentration der DDR-Bautätigkeit auf die Stalinallee, bei welcher das NAW eine größere Rolle spielte. So beauftragte der Berliner Magistrat Erhardt Gißke mit der technischen Leitung, anfänglich für die Organisation der Trümmerbahn, mit deren Einsatz die kriegszerstörten Ruinen in diesem Gebiet beseitigt wurden; die Trümmerbahn stellte 1955 hier ihren Betrieb ein. Im Jahr 1956 erhielt Gißke die Berufung zum Stellvertreter des Chefarchitekten von Berlin, Hermann Henselmann, womit er für die bauliche Umsetzung der städtebaulichen Pläne und architektonischen Projekte Henselmanns zuständig war.
Im Jahr 1958 ernannte der Berliner Magistrat Erhardt Gißke zum Baudirektor. 1964 wurde er Direktor des Instituts für Industriebau an der Bauakademie der DDR, wo er 1969 promovierte und 1973 zum Professor berufen wurde. Im Jahr 1973 wurde Gißke Generaldirektor der Aufbauleitung Sondervorhaben der Hauptstadt Berlin, dann Generaldirektor der Baudirektion Berlin. In dieser Funktion unterstanden ihm insbesondere die Planungskollektive und er war für die Materialbeschaffung und den Einsatz von Bauhilfskräften zuständig, wobei auch Bausoldaten der NVA für die Erstellung der Bauten zum Einsatz kamen.
Erhardt Gißke war maßgeblich an der Realisierung folgender repräsentativer Bauvorhaben der Ära Erich Honeckers in Ost-Berlin beteiligt:
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- Palasthotel vom Palast der Republik aus aufgenommen, 1985
- Internationales Handelszentrum
- Grandhotel Berlin
- (Neuer) Friedrichstadtpalast
Henselmann widmete ihm am 24. Juli 1993 unter dem Titel Ein Macher von leidenschaftlichem Tatendrang in Neues Deutschland einen Nachruf.
Ehrungen
Gißke war Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold (1979) und des Karl-Marx-Ordens (1984). Mit dem Nationalpreis der DDR wurde er dreimal ausgezeichnet: 1969 erhielt er ihn III. Klasse für Wissenschaft und Technik, 1976 in I. Klasse für Wissenschaft und Technik und 1986 in II. Klasse für Kunst und Literatur.
Veröffentlichungen
- Bauen – mein Leben. Dietz, Berlin 1988, ISBN 3-320-01410-2 (Autor).
- Nikolaiviertel und Friedrichswerdersche Kirche. Aufbau und Rekonstruktion. Bauakademie der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1988 (Mitw.).
- Bauen in Berlin. 1973–1987. Koehler u. Amelang, Leipzig 1987, ISBN 3-7338-0040-0 (Hrsg.)
Literatur
- Bruno Flierl: Gebaute DDR – Über Stadtplaner, Architekten und die Macht. Verlag für Bauwesen Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-345-00655-3.
- Simone Hain, Helmut Müller-Enbergs: Gißke, Ehrhardt. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Erhardt Gisske. In: archINFORM.
- Literatur von und über Ehrhardt Gisske im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Erhardt Gißke erinnert sich, Sendung des mdr vom 21. Juni 2010 (Historische Film- und Tonaufnahmen zum Wiederaufbau von Bruchstedt)
Einzelnachweise
- Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/11031461
- Erhardt Gißke im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Hermann Henselmann: Ein Macher von leidenschaftlichem Tatendrang. Zum Tode von Erhardt Gißke. In: Neues Deutschland, 24. Juli 1993
- Neues Deutschland, 4. Oktober 1969, S. 6.
- Neue Zeit, 23. April 1976, S. 3.
- Neues Deutschland, 8. Oktober 1986, S. 4.
Personendaten | |
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NAME | Gißke, Erhardt |
ALTERNATIVNAMEN | Gisske, Ehrhardt |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 2. März 1924 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 19. Juli 1993 |
STERBEORT | Schönstedt |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Erhardt Gisske auch Ehrhardt Gisske 2 Marz 1924 in Schonstedt 19 Juli 1993 in Berlin war ein deutscher Architekt und Generalbaudirektor der DDR Unter seiner Leitung entstanden einige der bedeutendsten Bauten der DDR in Ost Berlin Prof Dr Ehrhardt Gisske1958Passfoto monochrom4 3 cmDeutsche Digitale BibliothekLink zum Bild bitte Urheberrechte beachten Leben und WerkBettenhaus der ChariteZeiss Grossplanetarium Berlin Nach Abschluss der Volksschule absolvierte Gisske zunachst eine Maurerlehre danach studierte er an der Staatsbauschule Baugewerkschule Gotha Architektur 1941 1943 Am 12 Januar 1942 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zu 1 September desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 9 225 457 Nach dem Krieg wurde er Mitglied der KPD und 1946 mit der Zwangsvereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED Nach erfolgreichem Studiumabschluss arbeitete Gisske in der Planungsabteilung eines volkseigenen Baubetriebes in Bad Langensalza Als der Ort Bruchstedt am 23 Mai 1950 durch eine Hochwasserkatastrophe zu rund 80 Prozent zerstort worden war berief der Erste Sekretar der SED Landesleitung Thuringen Erich Muckenberger Erhardt Gisske zum Chef des Bauwesens um einen schnellen Wiederaufbau zu organisieren was ihm innerhalb von nur 50 Tagen gelang In Thuringen arbeitete Gisske danach in Architektenkollektiven mit die mit der Erstellung des Wintersportzentrums Oberhof Rennrodelbahn Oberhof Schanzenanlage im Kanzlersgrund und andere im Thuringer Wald und dem Bau von Sportstatten in Leipzig beauftragt waren In Ost Berlin erfolgte in den 1950er Jahren die Konzentration der DDR Bautatigkeit auf die Stalinallee bei welcher das NAW eine grossere Rolle spielte So beauftragte der Berliner Magistrat Erhardt Gisske mit der technischen Leitung anfanglich fur die Organisation der Trummerbahn mit deren Einsatz die kriegszerstorten Ruinen in diesem Gebiet beseitigt wurden die Trummerbahn stellte 1955 hier ihren Betrieb ein Im Jahr 1956 erhielt Gisske die Berufung zum Stellvertreter des Chefarchitekten von Berlin Hermann Henselmann womit er fur die bauliche Umsetzung der stadtebaulichen Plane und architektonischen Projekte Henselmanns zustandig war Im Jahr 1958 ernannte der Berliner Magistrat Erhardt Gisske zum Baudirektor 1964 wurde er Direktor des Instituts fur Industriebau an der Bauakademie der DDR wo er 1969 promovierte und 1973 zum Professor berufen wurde Im Jahr 1973 wurde Gisske Generaldirektor der Aufbauleitung Sondervorhaben der Hauptstadt Berlin dann Generaldirektor der Baudirektion Berlin In dieser Funktion unterstanden ihm insbesondere die Planungskollektive und er war fur die Materialbeschaffung und den Einsatz von Bauhilfskraften zustandig wobei auch Bausoldaten der NVA fur die Erstellung der Bauten zum Einsatz kamen Erhardt Gisske war massgeblich an der Realisierung folgender reprasentativer Bauvorhaben der Ara Erich Honeckers in Ost Berlin beteiligt Palast der Republik 1973 1976 abgerissen ab 2006 Berliner Dom vereinfachte 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EinzelnachweiseBundesarchiv R 9361 IX KARTEI 11031461 Erhardt Gisske im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Hermann Henselmann Ein Macher von leidenschaftlichem Tatendrang Zum Tode von Erhardt Gisske In Neues Deutschland 24 Juli 1993 Neues Deutschland 4 Oktober 1969 S 6 Neue Zeit 23 April 1976 S 3 Neues Deutschland 8 Oktober 1986 S 4 Normdaten Person GND 11883228X lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n85293715 VIAF 37713266 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gisske ErhardtALTERNATIVNAMEN Gisske EhrhardtKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 2 Marz 1924GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 19 Juli 1993STERBEORT Schonstedt