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Das Essener Münster ist die Bischofskirche des Bistums Essen des sogenannten Ruhrbistums am Burgplatz in der Innenstadt

Essener Münster

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Das Essener Münster ist die Bischofskirche des Bistums Essen, des sogenannten „Ruhrbistums“, am Burgplatz in der Innenstadt von Essen. Es trägt das Patrozinium der heiligen Cosmas und Damian und der Jungfrau Maria und wird auch Essener Dom genannt.

Der Dom, der mehrere Vorgängerbauten hatte, war ursprünglich die Stiftskirche des Essener Frauenstifts, das um 845 von dem Hildesheimer Bischof Altfrid gegründet worden war. Das nach Kriegszerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaute Münster ist eine ursprünglich nach 1275 errichtete gotische Hallenkirche aus hellem Sandstein. Der oktogonale Westbau und die Krypta sind erhaltene Teile des ottonischen Vorgängerbaus. Dem Münster ist nördlich ein Kreuzgang angeschlossen. Zu seinen bedeutendsten Kunstschätzen zählt die Goldene Madonna, die älteste vollplastische Marienfigur nördlich der Alpen.

Baugeschichte

Vorherige Siedlungen

Das Gelände des Domes war bereits vor der Gründung des Stiftes besiedelt. Der Hildesheimer Bischof Altfrid (Amtszeit 847–874) soll auf seinem Gut Asnide ein Frauenstift gegründet haben. Ein direkter Nachweis dieses Gutes ist bisher nicht gelungen. Pfostenlöcher, merowingerzeitliche Scherben und Bestattungen nahe der Münsterkirche lassen jedoch den Schluss zu, dass bereits vor Gründung des Stiftes eine Besiedelung des Platzes bestand.

Erste Kirche

Die heutige Essener Domkirche ist der dritte Kirchenbau an dieser Stelle. Grundmauern der Vorgängerkirchen wurden 1952 von Walter Zimmermann ausgegraben. Die erste Kirche an dieser Stelle wurde von den Gründern des Essener Stifts, dem Hildesheimer Bischof Altfrid und Gerswid, der ersten überlieferten Äbtissin, zwischen 845 und 870 errichtet. Der Bau, der bereits die Breite von Mittel- und Seitenschiffen seiner Nachfolgerbauten vorgab, war eine dreischiffige Basilika in west-östlicher Ausrichtung. Westlich vor dem Langhaus befand sich eine kleine, fast quadratische Vorhalle. Die Arme des Querhauses schlossen sich an einen rechteckigen Mittelraum an; sie hatten die Höhe des Mittelschiffes. Nur von den Querhausarmen aus waren Räume in den östlichen Enden der Seitenschiffe zugänglich. Ob diese Räume, wie Zimmermann anhand der Ausgrabungsbefunde annahm, die Höhe des Seitenschiffes hatten oder, wie Lange in einer neueren Rekonstruktion annimmt, die Höhe der Seitenchöre, ist strittig. Östlich der Vierung befand sich der halbrund geschlossene Chor, an den sich seitlich rechteckige Räume anlehnten, die vom Querhaus aus zugänglich waren.

Diese erste Kirche wurde 946 durch einen Brand beschädigt, der in den Kölner Annalen als Astnide cremabatur („Essen brannte nieder“) verzeichnet ist.

Frühottonische Stiftskirche

Aus den Jahren von 960 bis 964 sind mehrere Weihinschriften für Teile der neuen Kirche überliefert, aus denen geschlossen wird, dass der Brand von 946 die Kirche nur beschädigt hatte. Für Langhaus und Chor sind keine Inschriften überliefert, diese wurden wohl vom karolingischen Bau übernommen, die einzelnen Bauabschnitte sind strittig, einige Teile können bereits vor dem Brand begonnen oder fertiggestellt worden sein. Notwendige Erneuerungen zu einem Ausbau der Kirchenanlage zu benutzen, war in dieser Zeit nicht ungewöhnlich. Die neuen Teile, die vermutlich von den Äbtissinnen Agana und Hathwig in Auftrag gegeben wurden, waren eine Außenkrypta, ein Westwerk sowie ein dem Westwerk vorgelagertes Atrium mit einer Kapelle Johannes des Täufers. Dieser Kirchenbau kann aus den Grabungsbefunden rekonstruiert werden, hatte in dieser Form allerdings nicht lange Bestand, da möglicherweise bereits unter der kunstsinnigen Äbtissin Mathilde, die von 973 bis 1011 amtierte, vielleicht aber auch erst unter der von 1039 bis 1058 regierenden Äbtissin Theophanu, Enkelin der Kaiserin Theophanu, ein Neubau errichtet wurde. Möglich ist auch, dass ein von Mathilde begonnener Neubau durch Theophanu vollendet wurde. Von dem ottonischen Neubau sind heute noch bedeutende Bestandteile erhalten.

Ottonischer Neubau

Die Ausdehnung des ottonischen Neubaus war durch die beiden Vorgängerbauten vorgegeben. Der größte Teil der Fundamente wurde wiederverwendet, nur dort, wo die Belastungen gewachsen waren oder die Raumaufteilung stark abwich, wurden neue gesetzt.

Auch der Neubau bestand aus einem dreischiffigen Langhaus mit Querhaus und einem anschließenden Chorraum, der von Nebenchören begleitet wurde. In den Chorraum war nun eine Krypta hineingebaut worden. Der Chor schloss innen mit einer halbrunden Apsis ab, die nach außen von fünf Seiten eines Zehnecks ummantelt war. An den Chor lehnte sich eine zweistöckige Außenkrypta an, deren Westmauern sich an die östlichen Mauern der Nebenchöre anschlossen. Türen neben den Altarnischen gewährten direkten Zugang zur Krypta. Die Nebenchöre besaßen Emporen, die sowohl zu den Querhausarmen als auch zum Hauptchor hin geöffnet waren. Die Außenwand der Querhausstirnseiten war nunmehr zweigeschossig, wobei das Obergeschoss durch drei Nischen mit Fenstern gegliedert war. Im Erdgeschoss befanden sich Nischen, diese Nischengliederung setzte sich in den Mauern des Seitenschiffes fort. Über diesen Nischen zog sich entlang der Wände ein Laufgang, der in das Emporengeschoss des neuen Westbaus führte. Das Zwischenjoch zwischen Westbau und Langhaus wurde beibehalten. Die Gliederung der Mittelschiffswände ist nicht bekannt, Rekonstruktionen anhand anderen Kirchen, insbesondere der Stiftskirche von Susteren, die in vielem vom Essener ottonischen Neubau inspiriert scheint, nehmen einen Wechsel von Pfeilern und Säulen an. Auf der Wandzone zwischen diesen Arkaden und den Fenstern oberhalb des Anschlusses der Seitenschiffdächer befanden sich vermutlich Wandmalereien, da Reste von Malereien im Westbau gefunden wurden. Außen hatten die Obergaden des Mittelschiffs eine Gliederung aus Pilastern und Volutenkapitellen, wahrscheinlich in zwölf Feldern.

Westbau

Die Vermutung, dass der unbekannte Baumeister der Essener Stiftskirche einer der besten Architekten seiner Zeit war, gründet sich besonders auf den Westbau, der noch heute das Bild der Kirche bestimmt. Wie bei der Vorgängerkirche ist der Westbau nur wenig breiter als die Flucht der Seitenschiffmauern. Von Außen besteht er aus einem fast quadratischen Mittelturm, der von einem achteckigen Glockengeschoss mit Zeltdach bekrönt war. In die Westwand des Baus waren zwei achtseitige Treppentürme eingelassen, die unterhalb des Glockengeschosses des Mittelturms endeten. Das oberste Geschoss der Treppentürme war rund. Glockengeschoss des Mittelturms und die Obergeschosse der Treppentürme waren mit Pilastern versehen. An die Nord und Südseite des Mittelturmes lehnten sich zweigeschossige Seitenräume an, deren Obergeschoss von Pilastern gegliedert war. Im Erdgeschoss dieser Nebenräume führten in Nischen gesetzte Portale in die Kirche, der Mitteleingang des Vorgängerbaus in den Westbau wurde aufgegeben und durch ein großes rundbogiges Fenster ersetzt. Der Westbau verlor damit die Funktion, einen Triumpheingang in die Kirche zu schaffen. Stattdessen bildete der gedrungene Baukörper ein optisches Gegengewicht zu dem breit angelegten Ostbau.

Innen war der Westbau reich und kompliziert gegliedert. In den Mittelraum ist ein Westchor in der Form eines halbierten Sechsecks eingebaut, der von einem Umgang umschlossen wird. In der Mitte befand sich in der Westwand eine flache Nische, seitlich befanden sich in flachen Nischen die Zugänge zu den Treppentürmen. Der Westbau öffnet sich gegen das Zwischenjoch in einem großen, von Pfeilern getragenen Bogen. Vor diesem Bogen stand im Westchor ein Altar zu Ehren des heiligen Petrus. Im Aufbau folgen die Wände dem Vorbild des Westchores der Aachener Pfalzkapelle, an den auch die Verwendung des Oktogons für das Glockengeschoss erinnert. Im Erdgeschoss setzen drei unterteilte Bogen auf sechseckigen Pfeilern auf. Die Bogenöffnungen des Obergeschosses sind zweireihig mit Säulenstellungen gefüllt, die Säulen tragen antikisierende Kapitelle.

Von Außen gesehen war der Westbau damit eine Dreiturmanlage, die innen einen Westchor umhüllte, der ein halbierter Zentralbau war. Ein vergleichbares Bauwerk ist nicht bekannt.

Der Westbau war reich ausgemalt, wobei die Bemalung in der Halbkuppel zum Langhaus das jüngste Gericht zeigte. Die Malerei nahm auf die Erscheinung Jesu Bezug, daraus wird geschlossen, dass die Auftraggeberin der Ausmalung die Äbtissin Theophanu (dieser griechischer Name bedeutet Gotteserscheinung) war.

Krypta

Durch den Einbau der Krypta wurde der Boden des Hauptchores über das Niveau der Böden von Lang- und Querhaus erhoben. Die Seitenchöre blieben auf einer Höhe mit Lang- und Querhaus. Die Krypta bestand aus der dreischiffigen Krypta der Agana, die durch den über ihr gebauten neuen Ostchor der Theophanu nun zur Innenkrypta wurde, und einer um diese gelegte fünfschiffige Außenkrypta. Der Zugang zur Innenkrypta erfolgte von den Ostseiten der Nebenchöre aus, durch die man zunächst in die Außenkrypta gelangte. Die Außenkrypta hatte quadratische und längsrechteckige Joche, die im Wechsel angelegt waren und durch feingegliederte quadratische Pfeiler getrennt wurden. Die drei mittleren Ostjoche waren besonders hervorgehoben. Während die Ostwände in den beiden seitlichen Jochen einfache halbrunde Nischen zeigten, war an das mittlere Joch ein kleiner, mit drei halbrunden Nischen versehener Chor angesetzt. An den mittleren Wandpfeilern der Außenkrypta sind Sandsteinplatten erhalten, denen sich als Weihedatum der Krypta der 9. September 1051 und die in den Kryptenaltären erhaltenen Reliquien entnehmen lassen.

Spätere Anbauten

Kurze Zeit nach der Fertigstellung der ottonischen Kirche, vermutlich unter der Nachfolgerin der Äbtissin Theophanu, wurde das Atrium erneuert. Das Atrium wurde 1471 bei der Erneuerung und Vergrößerung der dem Münster westlich vorgelagerten Kirche St. Johann Baptist, die als Tauf- und Pfarrkirche der Stiftsuntertanen diente, verkleinert, präsentiert sich jedoch ansonsten in seiner vermutlich 1060–1080 entstandenen Form.

Die nächste Erweiterung der Kirchenanlage war ein Anbau an das südliche Querhaus im 12. Jahrhundert. Dieser sehr massive Anbau enthielt im Obergeschoss das sectarium, in dem die Urkunden und Akten des Stifts aufbewahrt wurden, und diente auch als Schatzkammer. Die darunter gelegene offene Halle, die zu einem späteren Zeitpunkt geschlossen wurde, diente den Zwecken des kirchlichen Gerichts. Dieser Anbau ist heute Teil der Essener Domschatzkammer.

Gotische Hallenkirche

1275 brannte die ottonische Stiftskirche nieder, wobei der Westbau und die Krypta erhalten blieben. Beim Aufbau, der in die Amtszeit der Äbtissinnen Berta von Arnsberg und Beatrix von Holte fiel, verbanden die Baumeister altes mit den neuen Bauformen der Gotik. Die Form der Hallenkirche wurde in bewusstem Kontrast zum Kölner Dom gewählt, da sich das Stift Essen der Machtansprüche der Kölner Erzbischöfe erwehren musste und die Bauherrinnen mit der Bauform ihre Einheit und Unabhängigkeit ausdrücken wollten. Am Neubau wirkten nacheinander zwei Baumeister, von denen der erste, ein Meister Martin, im Jahr 1305 aufgrund von Differenzen mit der Äbtissin Beatrix von Holte auf sein Amt verzichtete. Meister Martin, der, wie aus Details seiner Ornamentik gedeutet wird, Kirchenbauten aus Burgund und der Champagne kannte wie auch die Formensprache der Kölner und Trierer Dombauhütten, zeichnete für die Gesamtkonzeption verantwortlich. Diese sah zunächst einen Langchor ähnlich der St.-Vituskirche in Mönchengladbach vor. Noch unter der Bauleitung von Meister Martin wurde dieses Konzept aufgegeben und ein von der 1235 begonnenen Marburger Elisabethkirche inspirierter Hallenchor gebaut, mit dem die Außenkrypta überbaut wurde. Dies war in Deutschland die erste Übertragung der Form des Langhauses auf den Chor. Der Nachfolger Meister Martins ist namentlich nicht bekannt. Seine Formensprache ist eher bodenständig-westfälisch, er übernahm jedoch die Baukonzeption seines Vorgängers und führte sie zu Ende.

Die ursprünglich flacheren Dächer des Oktogons und der Treppentürme wurden durch spitzere Hauben ersetzt, die Treppentürme außerdem um ein Stockwerk erhöht. Über der Vierung besaß die gotische Stiftskirche noch einen Vierungsturm. Auch der Kreuzgang wurde erneuert. Der gesamte Neubau wurde an einem 8. Juli neu geweiht, wahrscheinlich 1316. Der 8. Juli ist der heute noch begangene Weihetag der Münsterkirche.

Spätere Veränderungen

Im 18. Jahrhundert erfolgte eine Barockisierung der Stiftskirche. Der alte Vierungsturm wurde durch einen schlankeren Dachreiter ersetzt. Die Fenster der Südseite des Domes wurden verbreitert und verloren ihr gotisches Maßwerk. Die spitzen Hauben des Westbaus wurden durch barocke Zwiebelhauben ersetzt, zudem erhielt das Glockengeschoss eine Uhr. Im Inneren wurde ein Großteil der alten Ausstattung entfernt und ersetzt, sodass sich nur wenige Teile der gotischen Ausstattung erhalten haben. Diese lassen sich nicht mehr in Zusammenhänge bringen.

Um 1880 folgte man in Essen der modischen Begeisterung, die Gotik als urdeutschen Baustil anzusehen, und machte die Änderungen des Barocks soweit rückgängig, wie es möglich war. Der Westbau erhielt sein vorheriges Aussehen zurück, wobei der Essener Architekt und Kunsthistoriker Georg Humann verhindern konnte, dass dieser gotisiert wurde. Außerdem entfernte man die barocke Innenausstattung, von der heute ein Seitenaltar als Hauptaltar in der vorgelagerten Anbetungskirche St. Johann Baptist steht. Einige Heiligenfiguren befinden sich dort, einige andere in der Domschatzkammer. Die als Ersatz für die barocken Stücke neu gefertigte Ausstattung fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer, sodass von ihr noch weniger erhalten ist. Während der Baumaßnahmen um 1880 erhielt die Kirche auch ihre heutige Dachgestaltung und einen neugotischen Dachreiter auf der Vierung.

Kriegszerstörung und Wiederaufbau

In der Nacht vom 5. auf den 6. März 1943 flog die Royal Air Force mit 442 Flugzeugen einen Angriff auf die durch die Kruppwerke für die Kriegswirtschaft des Nationalsozialismus wichtige Stadt Essen, bei dem in weniger als einer Stunde 137.000 Brandbomben und 1100 Sprengbomben über der Innenstadt abgeworfen wurden. Die Münsterkirche brannte aus und erlitt schwerste Schäden, lediglich die ältesten Teile des Baus, der Westbau und die Krypta, wurden weniger beschädigt.

Der Entschluss zum Wiederaufbau fiel nach der Befreiung durch die alliierten Truppen bereits in einer der ersten Sitzungen des von diesen eingesetzten Stadtrats unter dem kommunistischen Oberbürgermeister Heinz Renner einstimmig. Renner rief auch zur Gründung eines Vereins auf, der den Wiederaufbau unterstützen sollte, 1947 gründete sich daraufhin der noch heute aktive Verein für die Erhaltung und Ausstattung des Essener Münsters (Münsterbauverein). Noch im selben Jahr begann man mit Sicherungsarbeiten der Trümmer. Die Kriegszerstörungen ermöglichten auch umfangreiche archäologische Ausgrabungen in der Kirche durch Walter Zimmermann; diese erbrachten zahlreiche Erkenntnisse über die Vorgängerbauten der heutigen Kirche wie auch über die Bestattungen in der Kirche.

Der Wiederaufbau begann 1951 und geschah zügig: Bereits 1952 waren der Westbau und das Langhaus wieder benutzbar, bis 1958 war auch der Rest der Kirche wieder aufgebaut, wobei man auch die Nordseite des Kreuzganges wieder schloss, die man im 19. Jahrhundert abgebrochen hatte. Der neugotische Dachreiter aus dem Vorjahrhundert wurde durch einen schlankeren und statisch günstigeren Dachreiter ersetzt, wodurch die Kirche ihre heutige äußere Gestalt erhielt. Die vollständig wiedererrichtete Kirche wurde 1958 zum Bischofssitz.

Jüngste Ergänzungen

Die Stiftskirche war nie über die Größe der ottonischen Kirche hinaus gewachsen. Erst die Einrichtung des Ruhrbistums machte eine neue Erweiterung notwendig. Franz Kardinal Hengsbach, der erste Ruhrbischof, hatte bereits zu Lebzeiten erklärt, dass er von seinem Vorrecht, in seiner Bischofskirche bestattet zu werden, Gebrauch machen wolle, aber nicht neben dem Hl. Altfrid in der ottonischen Krypta. Um diesen Wunsch zu erfüllen, wurde unter dem Atrium von 1981 bis 1983 eine von Dombaumeister Heinz Dohmen geplante Westkrypta angelegt, deren Eingang innerhalb des alten Westbaus liegt. Sie wurde von Emil Wachter mit modernen Betongussreliefs gestaltet. Seit Dezember 2000 heißt sie „Adveniat-Krypta“; der Name erinnert daran, dass Kardinal Hengsbach Mitbegründer des Bischöflichen Hilfswerkes Adveniat war. In der Westkrypta/Adveniat-Krypta wurden die bei der Ausschachtung gefundenen Gebeine der im Mittelalter im Atrium bestatteten Kanoniker bestattet, 1991 Kardinal Hengsbach und 2014 sein Amtsnachfolger Bischof Hubert Luthe.

Die südliche Seitenschiffskapelle ist seit dem 10. Oktober 2004 der Erinnerung und Verehrung des 2001 seliggesprochenen Nikolaus Groß gewidmet und neu gestaltet.

Abmessungen

Die gesamte Kirchenanlage einschließlich der vorgelagerten Kirche St. Johann ist 90 m lang, die Breite beträgt zwischen 24 m und 31 m beim Querhaus mit Ansatz der Domschatzkammer. Die Höhen betragen:

Höhen Innen Außen
Langhaus 13 m (Gewölbe) 17 m
Chor (m. Krypta) 15 m (Gewölbe) 20 m
Westwerk   35 m
Vierungsturm   38 m
Turm St. Johann   50 m

Der Rauminhalt des Münsters beträgt grob geschätzt 45.000 m³, die Mauerwerksmasse etwa 10.000 m³. Das Bauwerk wiegt geschätzt 25.000 t.

Ausstattung

Aufgrund der Barockisierung im 18. Jahrhundert, der Regotisierung des 19. Jahrhunderts und der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs sind von der früheren Ausstattung der Münsterkirche nur wenige, aber dafür umso bedeutendere Reste erhalten. Der Innenraum wirkt vergleichsweise schlicht, vor allem durch seine Architektur, deren Detailschönheit von vielen Besuchern übersehen wird, da der Glanz der beiden bedeutendsten mittelalterlichen Kunstwerke des Domes sie überstrahlt.

Domschatz

→ Hauptartikel: Essener Domschatz

Das Münster besitzt einen Domschatz, der der Öffentlichkeit zugänglich ist. In der nördlichen Seitenschiffskapelle befindet sich seit 1959 der größte Schatz der Kirche, die Goldene Madonna, die älteste vollplastische Marienfigur der Welt und die Schutzpatronin des Ruhrbistums. Die 74 cm hohe Figur aus Pappelholz, die mit Goldblech beschlagen ist, stammt aus der Zeit der Äbtissin Mathilde und stellt Maria als Himmelskönigin dar, die die Macht über den Erdkreis für ihren Sohn hält. Die Figur, die ursprünglich bei Prozessionen mitgeführt wurde, gelangte vermutlich aufgrund Mathildes Verwandtschaft zum ottonischen Königshaus nach Essen. Die über tausend Jahre alte Figur wurde 2004 umfassend restauriert.

Im Zentrum des Westbaus steht heute der monumentale Siebenarmige Leuchter, den die Äbtissin Mathilde zwischen 973 und 1011 anfertigen ließ. Der Leuchter, 2,26 m hoch und 1,88 m breit, ist aus 46 aus Bronze gegossenen Einzelteilen zusammengesetzt. Der Leuchter symbolisiert die Gesamtheit von Dreifaltigkeit und die Erde mit ihren vier Himmelsrichtungen und Christus als das Licht der Welt, das im jüngsten Gericht die Gläubigen heimgeleitet (Offb 7).

Im Domschatz sind zudem die sogenannte Kinderkrone Ottos III., die vier ottonischen Vortragekreuze, das lange als Richtschwert der Märtyrer Cosmas und Damian verehrte ottonische Schwert, der Buchdeckel des Theophanu-Evangeliars, mehrere gotische Armreliquiare, die größte weltweit erhaltene Sammlung burgundischer Agraffen sowie das karolingische Evangeliar bemerkenswert.

Idasäule

Das älteste erhaltene Ausstattungsstück der Münsterkirche ist die Kreuzsäule im Chorraum, die heute ein modernes Kreuz der Fuldaer Benediktinerin Lioba Munz OSB trägt. Bis ins 15. Jahrhundert trug sie ein mit vergoldetem Kupferblech überzogenes Kreuz, von dem sich noch heute die Stifterplatte und möglicherweise weitere Reste im Domschatz befinden. Die Inschrift ISTAM CRUCEM (I)DA ABBATISSA FIERI IUSSIT („Dieses Kreuz ließ die Äbtissin Ida anfertigen“) lässt die 971 verstorbene Essener Äbtissin Ida als Auftraggeberin erkennen, diskutiert wurde jedoch auch die Schwester der Essener Äbtissin Theophanu, Ida, Äbtissin von St. Maria im Kapitol zu Köln. Die Säule selbst ist wahrscheinlich eine antike Spolie, wie aufgrund des kannelierten Untersatzes mit attischer Basis angenommen wird. Das Kapitell ist der Antike nachempfunden, allerdings besonders reich verziert. In der Gestaltung ist es den Kapitellen der Westempore, der Krypta, sowie denen in der Ludgeridenkrypta der Werdener Abteikirche und der Luciuskirche in Werden verwandt.

Altfrids-Grabmal

In der Ostkrypta befindet sich das gotische Hochgrab des Hildesheimer Bischofs und Gründers von Essen Altfrid aus Kalksandstein, das auf die Zeit um 1300 datiert wird und vermutlich unter der Äbtissin Beatrix von Holte entstand. Begründet wird die Datierung mit auffallenden Ähnlichkeiten der Tumba mit Kölner Heiligengräbern, insbesondere dem Grab der Hl. Irmgard im Kölner Dom.

Weitere Kunstwerke

Die Sandstein-Figurengruppe der „Grablegung Christi“ im südlichen Seitenschiff stammt aus der Spätgotik. Der unbekannte Kölner Meister, der sie im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts schuf, wird mit dem Notnamen Meister der von Carbenschen Gedächtnisstiftung bezeichnet. Eine weitere Skulptur des frühen 16. Jahrhunderts ist die kurz nach 1500 am Niederrhein entstandene Figur des heiligen Nothelfers Rochus an der Nordwand des Münsters.

Die Epoche des Barocks ist im Essener Münster durch zwei Epitaphe vertreten. Das ältere der im Jahr 1614 verstorbenen Äbtissin Elisabeth von Bergh enthält noch deutliche Renaissanceelemente. Diese in Antwerpen aus schwarzem Marmor gefertigte Platte befindet sich an der Nordwand des östlichen Seitenschiffjochs und zeigt die Äbtissin in ihrer Amtskleidung, umgeben von den Wappen ihrer Vorfahren. Das zweite Epitaph, das der Äbtissin Anna Salome von Salm-Reifferscheidt, wird Johann Mauritz Gröninger zugeschrieben und befindet sich an der Nordwand der Orgelempore.

Aufgrund der Kriegszerstörungen hat die Münsterkirche keine alten Fenster des Mittelalters. Das Essener Domkapitel beauftragte beim Wiederaufbau bedeutende Künstler, neue Fenster zu entwerfen und moderne Sakralkunstwerke zu schaffen, die sich in die alte Bausubstanz harmonisch einfügen. Das Michaelsfenster und die Fenster der Emporengeschosse des Westbaus sind von Heinrich Campendonk gestaltet, die Chorfenster von Ludwig Gies, die des Langhauses von Wilhelm Buschulte und die Fenster der Krypta von Alfred Manessier. Das Altarfries ist ein Werk des Bildhauers Elmar Hillebrand und seines Schülers Ronald Hughes. Die Bronzetüren von Atrium und Kirche wie auch der Kreuzwegfries im Langhaus sind Werke des österreichischen Künstlers Toni Schneider-Manzell.

Orgel

Das Münster verfügt seit 2004 über eine neue Orgel, die von der Orgelbauwerkstatt Rieger aus Schwarzach (Vorarlberg) erbaut wurde. Das Instrument besteht aus zwei Orgelwerken, die von einem Generalspieltisch aus angesteuert werden können. Die Orgelanlage hat insgesamt 69 Register (5.102 Pfeifen, 95 Pfeifenreihen).

Auf der Chorempore im Norden befindet sich die Hauptorgel mit 57 Registern auf 3 Manualen und Pedal.

Auf dem vierten Manual des Spieltischs lässt sich das Auxiliarwerk anspielen. Es befindet sich an der Westwand des südlichen Seitenschiffes und dient mit seinen 10 Manual- und zwei Pedalregistern der Beschallung im hinteren Teil des Kirchenraumes und der besseren Gemeindeführung. Seine Manualregister sind auf drei Werke verteilt: Prinzipalwerk, schwellbares Hochdruckwerk und Bombardwerk. Sie sind jeweils einzeln an die drei Manuale und das Pedal der Hauptorgel ankoppelbar.

Die Disposition lautet:

I Hauptwerk C–c4
Principal 16′
Principal 08′
Metallgedackt 08′
Flûte harmonique 08′
Gamba 08′
Octave 04′
Blockflöte 04′
Quinte 02 2⁄3′
Superoctave 02′
Mixtur major V 02′
Mixtur minor IV–V 01 1⁄3′
Cornet V 08′
Trompete 16′
Trompete 08′
II Positiv C–c4
Bourdon 16′
Principal 08′
Holzgedackt 08′
Salicional 08′
Unda maris 08′
Prestant 04′
Rohrflöte 04′
Sesquialtera II 02 2⁄3′
Doublette 02′
Larigot 01 1⁄3′
Scharff IV 01′
Cromorne 08′
Clarinette 08′
Tremulant
III Schwellwerk C–c4
Gemshorn 16′
Hohlflöte 08′
Bourdon 08′
Viola 08′
Aeoline 08′
Voix céleste 08′
Principal 04′
Fugara 04′
Traversflöte 04′
Nazard 02 2⁄3′
Octavin 02′
Tierce 01 3⁄5′
Sifflet 01′
Fourniture III–V 02 2⁄3′
Basson 16′
Trompette harmonique 08′
Hautbois 08′
Clairon harmonique 04′
Voix humaine 08′
Tremulant
Pedal C–g1
Untersatz (Extension Subbass) 32′
Principal 16′
Subbass 16′
Principal 08′
Gedackt 08′
Cello 08′
Choralbass 04′
Bombarde 16′
Fagott 16′
Posaune 08′
Klarine 04′

Auxiliaire

Im Westwerk befindlich, lassen sich die vier Werke einzeln wie zusammen von jedem Manual und dem Pedal am Hauptspieltisch aus spielen

IV Principalwerk C–c4
Principal 8′
Octave 4′
Superoctave 0 2′
Mixtur III 1 1⁄3′
IV Hochdruckwerk C–c4
Doppelflöte 8′
Cornet V 8′
Tuba 8′
IV Bombardwerk C–c4
Bombarde 16′
Bombarde 08′
Bombarde 04′
Pedal (Auxiliaire) C–g1
Gedecktbass 16′
Gedecktbass (Extension) 08′
  • Koppeln:
    • mechanisch:
      • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
    • elektrisch
      • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, IV/I, IV/II, IV/III, IV/P
      • Suboktavkoppeln: II/I, III/I, II/II, III/II, III/III
      • Superoktavkoppeln: II/P, III/P
    • frei programmierbare Intervall- und Akkordkoppeln für elektrisch angespielte Werke (II, III, Auxiliaire)
  • Spielhilfen:
    • REA (Rieger Electronic Assistance)
      • 20 Benutzer
        • jeweils 1000 Kombinationen mit jeweils drei Inserts (A, B, C)
        • Literaturdatenbank
        • Konzertmenü
        • 3 frei programmierbare Registercrescendi
      • Sostenuto (abwechselnd wie alternativ), wirkend auf elektrisch angespielte Werke
  • Anmerkungen:
  1. Überblasendes Register.
  2. Schwellbar.
  3. Jeweils eigene Pfeifenreihen.

Glocken

Im Oktogon des Westwerkes hängen drei Glocken. Die älteste Christusglocke stammt aus dem Ende des 13. Jahrhunderts und trägt die Inschrift X P RISTVM DE LIGNO CLAMANTEM DVM SONO SIGNO – daher rührt auch ihr Beiname Dumsone. Die große Marienglocke trägt eine längere Inschrift, die als Jahr des Gusses 1546 nennt. Gegossen wurde die Glocke auf dem heutigen Burgplatz. Die dritte Glocke ist inschriftlos, der Form nach jedoch in das 14. Jahrhundert einzuordnen.

Der Dachreiter enthält drei kleinere Glocken, von denen zwei 1955 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher gegossen wurden. Diese beiden Glocken tragen die Inschriften Ave Maria Trösterin 1955 und Ave Maria Königin 1955. Die größte Glocke im Dachreiter trägt die Inschrift WEI GOT WEL DEINEN DEI BIDDE VOR DE KRESTEN SEELEN AN 1522.

Das Geläut des Münsters wird durch das Geläut der vorgelagerten Kirche St. Johann Baptist erweitert.

Technische Daten der Glocken:

Nr. Name Datierung/
Gussjahr
Gießer, Gussort Durch-messer Masse ≈ Schlagton
(HT−1⁄16)
Hängeort
1 Maria 1546 Derich von Coellen
(Zuschreibung)
1389 mm 1650 kg e¹−4 Westwerk (Oktogon)
2 Christus
(gen. Dumsone)
Ende
13. Jh.
unbekannt 1278 mm 1200 kg fis¹−1 Westwerk (Oktogon)
3 Johannes Baptist 1787 Henricus & Everhardus Petit
(Aarle-Rixtel)
995 mm 680 kg gis¹+1 St. Johann Baptist
4 – 14. Jh. unbekannt 917 mm 450 kg ais¹+5 Westwerk (Oktogon)
5 Johannes Evangelist 1787 Henricus & Everhardus Petit (Aarle-Rixtel) 790 mm 330 kg his¹−4 St. Johann Baptist
6 – 1787 Henricus & Everhardus Petit (Aarle-Rixtel) 669 mm 200 kg dis²−1 St. Johann Baptist
7 – 1522 unbekannt 477 mm 80 kg gis²+4 Dachreiter
8 Maria Trösterin 1955 Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher 425 mm 50 kg ais²+3 Dachreiter
9 Maria Königin 1955 Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher 371 mm 38 kg cis³+3 Dachreiter

Nutzungsgeschichte

Vom Anfang bis 1803

Das Essener Münster war seit der Gründung des ersten Kirchenbaus bis 1803 die Stiftskirche des Stifts Essen und Mittelpunkt des Stiftslebens. Die Kirche war weder Pfarr- noch Bischofskirche, sondern diente hauptsächlich den Angehörigen des Damenstifts. Ihre Stellung war daher einer Klosterkirche vergleichbar, auch wenn das Damenstift Essen nicht der benediktinischen Klosterregel folgte, sondern der , der 816 von der festgelegten kanonikalen Lebensform für Frauenkommunitäten, in einer noch weltlicheren Ausprägung. Im Münster fanden die Stundengebete und Messen der Stiftsgemeinschaft statt, sowie die Fürbitten für die verstorbenen Stiftsangehörigen, die adeligen Förderer des Stiftes und deren Vorfahren im Rahmen des organisierten Totengedenkens (Memoria).

Die Anzahl der aus dem Adel stammenden Stiftsdamen, denen die Kirche diente, schwankte über die Jahrhunderte zwischen etwa 70 während der Blütezeit unter der Äbtissin Mathilde im 10. Jahrhundert und drei im 16. Jahrhundert. Lediglich an hohen Feiertagen war die Kirche für die Stiftsabhängigen und später für die Bevölkerung der Stadt Essen zugänglich. Deren Gottesdienst fand ansonsten in der dem Münster vorgelagerte Kirche St. Johann Baptist statt, die sich aus der ottonischen Taufkapelle entwickelt hatte, oder in der St.-Gertrudiskirche (heute Marktkirche) auf dem Marktplatz.

Die Reformation hatte auf die Münsterkirche keinen Einfluss. Die Bürger der Stadt Essen, mit dem Stift ohnehin im Dauerstreit, ob die Stadt freie Reichsstadt oder stiftsabhängig war, schlossen sich zwar überwiegend der Reformation an, die Äbtissinnen und Kanoniker und damit die Kirchgebäude des Stiftes blieben jedoch katholisch. Die protestantischen Bürger der Stadt übernahmen die nicht im Stiftsgelände gelegene St.-Gertrudiskirche, die heutige Marktkirche, die katholisch verbliebenen Bürger nutzten weiter die im Stiftsbereich gelegene Kirche St. Johann Baptist als Pfarrkirche und die Stiftsdamen ihre Stiftskirche.

Von 1803 bis heute

1803 wurde das Stift vom Königreich Preußen säkularisiert. Die Münsterkirche mit ihrem gesamten Inventar wurde allerdings sofort von der Pfarrgemeinde St. Johann Baptist übernommen. Die nächsten 150 Jahre war die Kirche Pfarrkirche. Der Name Münsterkirche, der sich eingebürgert hatte, blieb, auch wenn kein Stift mehr bestand. Als Pfarrkirche diente sie der katholischen Innenstadt-Gemeinde der Stadt Essen, die gerade im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts an Mitgliedern erheblich zunahm.

Nachdem es bereits in den 1920er-Jahren erste Bestrebungen gegeben hatte, ein Bistum im Ruhrgebiet zu errichten, wurde 1958 aus Teilen der Bistümer Münster, Paderborn und Köln ein neues Bistum errichtet, zu dessen Bischofskirche die Essener Münsterkirche erhoben wurde. Am 1. Januar 1958 wurde der erste Essener Bischof Franz Hengsbach in einem Festgottesdienst durch den Apostolischen Nuntius Aloysius Muench in sein Amt eingeführt. Seitdem ist das Essener Münster der religiöse Mittelpunkt des Bistums. Den Höhepunkt seiner über tausendjährigen Geschichte stellte schließlich 1987 der Besuch des Papstes Johannes Paul II. dar.

Domkapitel

Das Essener Domkapitel wurde durch die päpstliche Bulle Solet Apostolica vom 25. Oktober 1959 am 1. Januar 1960 errichtet. Es umfasst eine Dignität – den Dompropst – sowie sechs residierende und vier nichtresidierende Domkapitulare und bis zu sechs Domvikare, die an den Beratungen des Kapitels nicht beteiligt sind. Üblicherweise sind die Weihbischöfe in Essen auch zu residierenden Domkapitularen ernannt.

Gemäß dem Preußen-Konkordat von 1929 kommt ihm neben seinen üblichen Aufgaben (Sorge um die liturgischen Feiern in der Hohen Domkirche, Wahl eines Diözesanadministrators, Beratung und Unterstützung des Bischofs bei der Leitung der Diözese, Verwaltung des Domschatzes) auch das Recht der Bischofswahl zu.

Liste der Dompröpste als Hausherren der Kathedrale:

Nr. Name von bis Quelle
6 Michael Dörnemann 2023
5 Thomas Zander 2014 2023
4 Ottmar Vieth 2005 2013
3 Günter Berghaus 1993 2004
2 Ferdinand Schulte Berge 1978 1993
1 Alois Reiermann 1960 1978

Dommusik

Die erste und vornehmste Aufgabe der Essener Dommusik ist die musikalische Gestaltung der Pontifikal- und Kapitelsämter im Hohen Dom zu Essen. Aus dem Kirchenchor der Essener Münsterkirche ging nach der Gründung des Bistums Essen der Essener Domchor hervor. Er wird seit dem Jahr 2021 von Domkapellmeister Steffen Schreyer geleitet. 1961 wurden die Essener Domsingknaben gegründet und knüpfen an die alte Tradition der Scholaren am Essener Damenstift an, die bis in die Zeit der Stadtgründung zurückreicht. Seit 2016 leitet Harald Martini den Chor. Der Mädchenchor am Hohen Dom zu Essen wurde auf Wunsch des Domkapitels 1992 vom damaligen Domkapellmeister Raimund Wippermann gegründet. Bedeutende Auszeichnungen (u. a. erster Preis beim Deutschen Chorwettbewerb 2010) zeigen die hohe Qualität und das eigene Profil, das sich der Chor in dieser Zeit erarbeitet hat. Seit 2021 steht das Ensemble unter Leitung von Steffen Schreyer. Er rief mit seinem Stellenantritt auch ein Profiensemble mit dem Namen Capella cathedralis ins Leben. Domorganist ist seit 2014 Sebastian Küchler-Blessing.

Siehe auch

  • Liste der Äbtissinnen von Essen
  • Liste Essener Sakralbauten

Weblinks

Commons: Essener Münster – Sammlung von Bildern
  • Website der Münsterkirche
  • Website der Dommusik
  • Website des Bistums
  • Website des Münsterbauvereins
  • Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen. Eintr.-Datum: 14. Februar 1985 (PDF; 626 kB) In: essen.de, 12. Februar 2009
  • Marcus Schymiczek: Wie der Essener Dom einst neu aufgebaut wurde. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Funke Mediengruppe, 18. Juni 2016; abgerufen am 1. Mai 2025. 

Literatur

  • Georg Humann: Der Westbau des Münsters zu Essen. Essen 1890, urn:nbn:de:hbz:061:1-231687.
  • Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Essen (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 2/III). Schwann, Düsseldorf 1893, S. 15 ff. (Digitalisat – Internet Archive).
  • Walter Zimmermann: Das Münster zu Essen (= Die Kunstdenkmäler des Rheinlands Beiheft 3). Fredebeul & Koenen, Essen 1956.
  • Leonhard Küppers: Das Essener Münster. Fredebeul & Koenen, Essen 1963.
  • Klaus Lange: Der Westbau des Essener Doms. Architektur und Herrschaft in ottonischer Zeit. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster 2001, ISBN 3-402-06248-8.
  • Klaus Lange: Die Krypta der Essener Stiftskirche (= Essener Forschungen zum Frauenstift. Band 2). In: Essen und die sächsischen Frauenstifte im Frühmittelalter. Klartext Verlag, Essen 2003, ISBN 3-89861-238-4, S. 161–184.
  • Klaus Lange: Der gotische Neubau der Essener Stiftskirche (= Essener Forschungen zum Frauenstift. Band 2). In: Thomas Schilp (Hrsg.): Reform – Reformation – Säkularisation. Frauenstifte in Krisenzeiten. Klartext Verlag, Essen 2004, ISBN 3-89861-373-9, S. 89–114.
  • , Andreas Lechtape: Die romanischen Kirchen von Essen und Werden. Architektur und Liturgie im Hochmittelalter (= Große Kunstführer. Band 253). Schnell + Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2346-9.

Einzelnachweise

  1. Disposition und Pläne der Rieger-Orgel im Hohen Dom zu Essen (2004). In: dommusik-essen.de,abgerufen am 4. Dezember 2020.
  2. Informationen zur Orgel (-geschichte) auf Organ index. Abgerufen am 24. Februar 2023. 
  3. vom Domorganisten auf aktuellen Stand gebracht
  4. Albert Rinken: Die Glocken des Münsters und der Anbetungskirche in: Münster am Hellweg 1949, S. 95 ff.; Josef Schueben: Das Geläut der Münsterkirche. In: Münster am Hellweg. 1956, S. 16 ff.
  5. „Wenn ich klinge, bezeichne ich Christus, der vom Holze schreit.“ Siehe Matthäus 27,50 EU.
  6. „Wer Gott dienen will, der bete für der Christen Seelen A(nno) D(omini) 1522“.
  7. Gerhard Hoffs: Glocken im Stadtdekanat Essen. (Memento vom 25. September 2013 im Internet Archive) (PDF; 1,5 MB) S. 34–36; abgerufen am 27. August 2014.
  8. Bulle, Vollmachten und Errichtungsurkungen abgedruckt im Kirchlichen Amtsblatt Bistum Essen, 3. Jahrgang, Nr. 3 vom 28. Januar 1960, abgerufen am 10. Februar 2025
  9. Propst-Wechsel in Essen und Gladbeck. In: bistum.ruhr. 8. Juni 2023, abgerufen am 10. Februar 2025. 
  10. Ulrich Lota und Thomas Rünker: Bistum trauert um den langjährigen Essener Dompropst und Stadtdechanten Otmar Vieth. In: bistum.ruhr. 30. Oktober 2022, abgerufen am 10. Februar 2025. 
  11. Ulrich Lota: Prälat Günter Berghaus gestorben. In: bistum.ruhr. 23. Juli 2019, abgerufen am 10. Februar 2025. 
  12. Ulrich Lota und Thomas Rünker: Prälat Ferdinand Schulte Berge im Alter von 103 Jahren gestorben. In: bistum.ruhr. 3. April 2022, abgerufen am 10. Februar 2025. 
  13. Domchor. Abgerufen am 19. November 2021. 
  14. Harald Martini wird neuer Leiter der Essener Domsingknaben. In: bistum-essen.de. 8. Juni 2016, abgerufen am 9. Juni 2016. 
  15. Neuer Domkapellmeister für den Essener Dom. Abgerufen am 19. November 2021. 
  16. Der Mädchenchor am Essener Dom. Abgerufen am 19. November 2021. 
Bischofssitze der römisch-katholischen Kirche in Deutschland

Kathedralen: Aachener Dom | Augsburger Dom | Bamberger Dom | St.-Hedwigs-Kathedrale Berlin | Katholische Hofkirche Dresden | Dom zu Eichstätt | Erfurter Dom | Essener Münster | Freiburger Münster | Fuldaer Dom | Kathedrale St. Jakobus Görlitz | St.-Marien-Dom Hamburg | Hildesheimer Dom | Kölner Dom | Limburger Dom | Kathedrale St. Sebastian Magdeburg | Mainzer Dom | Frauenkirche München | St.-Paulus-Dom Münster | Dom St. Peter Osnabrück | Paderborner Dom | Dom St. Stephan Passau | Regensburger Dom | Dom St. Martin Rottenburg | Speyerer Dom | Trierer Dom | Würzburger Dom

Konkathedralen: Dom St. Petri Bautzen (Simultankirche) | Basilika St. Peter Dillingen | Freisinger Dom | Domkirche St. Eberhard Stuttgart

51.4558333333337.0136111111111Koordinaten: 51° 27′ 21″ N, 7° 0′ 49″ O

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Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 00:53

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Das Essener Munster ist die Bischofskirche des Bistums Essen des sogenannten Ruhrbistums am Burgplatz in der Innenstadt von Essen Es tragt das Patrozinium der heiligen Cosmas und Damian und der Jungfrau Maria und wird auch Essener Dom genannt Das Essener Munster von der Sudseite aus gesehen 2011 Der Dom der mehrere Vorgangerbauten hatte war ursprunglich die Stiftskirche des Essener Frauenstifts das um 845 von dem Hildesheimer Bischof Altfrid gegrundet worden war Das nach Kriegszerstorung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaute Munster ist eine ursprunglich nach 1275 errichtete gotische Hallenkirche aus hellem Sandstein Der oktogonale Westbau und die Krypta sind erhaltene Teile des ottonischen Vorgangerbaus Dem Munster ist nordlich ein Kreuzgang angeschlossen Zu seinen bedeutendsten Kunstschatzen zahlt die Goldene Madonna die alteste vollplastische Marienfigur nordlich der Alpen BaugeschichteVorherige Siedlungen Das Gelande des Domes war bereits vor der Grundung des Stiftes besiedelt Der Hildesheimer Bischof Altfrid Amtszeit 847 874 soll auf seinem Gut Asnide ein Frauenstift gegrundet haben Ein direkter Nachweis dieses Gutes ist bisher nicht gelungen Pfostenlocher merowingerzeitliche Scherben und Bestattungen nahe der Munsterkirche lassen jedoch den Schluss zu dass bereits vor Grundung des Stiftes eine Besiedelung des Platzes bestand Erste Kirche Die heutige Essener Domkirche ist der dritte Kirchenbau an dieser Stelle Grundmauern der Vorgangerkirchen wurden 1952 von Walter Zimmermann ausgegraben Die erste Kirche an dieser Stelle wurde von den Grundern des Essener Stifts dem Hildesheimer Bischof Altfrid und Gerswid der ersten uberlieferten Abtissin zwischen 845 und 870 errichtet Der Bau der bereits die Breite von Mittel und Seitenschiffen seiner Nachfolgerbauten vorgab war eine dreischiffige Basilika in west ostlicher Ausrichtung Westlich vor dem Langhaus befand sich eine kleine fast quadratische Vorhalle Die Arme des Querhauses schlossen sich an einen rechteckigen Mittelraum an sie hatten die Hohe des Mittelschiffes Nur von den Querhausarmen aus waren Raume in den ostlichen Enden der Seitenschiffe zuganglich Ob diese Raume wie Zimmermann anhand der Ausgrabungsbefunde annahm die Hohe des Seitenschiffes hatten oder wie Lange in einer neueren Rekonstruktion annimmt die Hohe der Seitenchore ist strittig Ostlich der Vierung befand sich der halbrund geschlossene Chor an den sich seitlich rechteckige Raume anlehnten die vom Querhaus aus zuganglich waren Diese erste Kirche wurde 946 durch einen Brand beschadigt der in den Kolner Annalen als Astnide cremabatur Essen brannte nieder verzeichnet ist Fruhottonische Stiftskirche Blick in die Innenkrypta der Theophanu Aus den Jahren von 960 bis 964 sind mehrere Weihinschriften fur Teile der neuen Kirche uberliefert aus denen geschlossen wird dass der Brand von 946 die Kirche nur beschadigt hatte Fur Langhaus und Chor sind keine Inschriften uberliefert diese wurden wohl vom karolingischen Bau ubernommen die einzelnen Bauabschnitte sind strittig einige Teile konnen bereits vor dem Brand begonnen oder fertiggestellt worden sein Notwendige Erneuerungen zu einem Ausbau der Kirchenanlage zu benutzen war in dieser Zeit nicht ungewohnlich Die neuen Teile die vermutlich von den Abtissinnen Agana und Hathwig in Auftrag gegeben wurden waren eine Aussenkrypta ein Westwerk sowie ein dem Westwerk vorgelagertes Atrium mit einer Kapelle Johannes des Taufers Dieser Kirchenbau kann aus den Grabungsbefunden rekonstruiert werden hatte in dieser Form allerdings nicht lange Bestand da moglicherweise bereits unter der kunstsinnigen Abtissin Mathilde die von 973 bis 1011 amtierte vielleicht aber auch erst unter der von 1039 bis 1058 regierenden Abtissin Theophanu Enkelin der Kaiserin Theophanu ein Neubau errichtet wurde Moglich ist auch dass ein von Mathilde begonnener Neubau durch Theophanu vollendet wurde Von dem ottonischen Neubau sind heute noch bedeutende Bestandteile erhalten Ottonischer Neubau Die Ausdehnung des ottonischen Neubaus war durch die beiden Vorgangerbauten vorgegeben Der grosste Teil der Fundamente wurde wiederverwendet nur dort wo die Belastungen gewachsen waren oder die Raumaufteilung stark abwich wurden neue gesetzt Auch der Neubau bestand aus einem dreischiffigen Langhaus mit Querhaus und einem anschliessenden Chorraum der von Nebenchoren begleitet wurde In den Chorraum war nun eine Krypta hineingebaut worden Der Chor schloss innen mit einer halbrunden Apsis ab die nach aussen von funf Seiten eines Zehnecks ummantelt war An den Chor lehnte sich eine zweistockige Aussenkrypta an deren Westmauern sich an die ostlichen Mauern der Nebenchore anschlossen Turen neben den Altarnischen gewahrten direkten Zugang zur Krypta Die Nebenchore besassen Emporen die sowohl zu den Querhausarmen als auch zum Hauptchor hin geoffnet waren Die Aussenwand der Querhausstirnseiten war nunmehr zweigeschossig wobei das Obergeschoss durch drei Nischen mit Fenstern gegliedert war Im Erdgeschoss befanden sich Nischen diese Nischengliederung setzte sich in den Mauern des Seitenschiffes fort Uber diesen Nischen zog sich entlang der Wande ein Laufgang der in das Emporengeschoss des neuen Westbaus fuhrte Das Zwischenjoch zwischen Westbau und Langhaus wurde beibehalten Die Gliederung der Mittelschiffswande ist nicht bekannt Rekonstruktionen anhand anderen Kirchen insbesondere der Stiftskirche von Susteren die in vielem vom Essener ottonischen Neubau inspiriert scheint nehmen einen Wechsel von Pfeilern und Saulen an Auf der Wandzone zwischen diesen Arkaden und den Fenstern oberhalb des Anschlusses der Seitenschiffdacher befanden sich vermutlich Wandmalereien da Reste von Malereien im Westbau gefunden wurden Aussen hatten die Obergaden des Mittelschiffs eine Gliederung aus Pilastern und Volutenkapitellen wahrscheinlich in zwolf Feldern Westbau Rekonstruktionszeichnung des Westbaues im UrsprungszustandGrundriss und Innenaufbau des WestbauesAnsicht des heutigen Zustandes Die Vermutung dass der unbekannte Baumeister der Essener Stiftskirche einer der besten Architekten seiner Zeit war grundet sich besonders auf den Westbau der noch heute das Bild der Kirche bestimmt Wie bei der Vorgangerkirche ist der Westbau nur wenig breiter als die Flucht der Seitenschiffmauern Von Aussen besteht er aus einem fast quadratischen Mittelturm der von einem achteckigen Glockengeschoss mit Zeltdach bekront war In die Westwand des Baus waren zwei achtseitige Treppenturme eingelassen die unterhalb des Glockengeschosses des Mittelturms endeten Das oberste Geschoss der Treppenturme war rund Glockengeschoss des Mittelturms und die Obergeschosse der Treppenturme waren mit Pilastern versehen An die Nord und Sudseite des Mittelturmes lehnten sich zweigeschossige Seitenraume an deren Obergeschoss von Pilastern gegliedert war Im Erdgeschoss dieser Nebenraume fuhrten in Nischen gesetzte Portale in die Kirche der Mitteleingang des Vorgangerbaus in den Westbau wurde aufgegeben und durch ein grosses rundbogiges Fenster ersetzt Der Westbau verlor damit die Funktion einen Triumpheingang in die Kirche zu schaffen Stattdessen bildete der gedrungene Baukorper ein optisches Gegengewicht zu dem breit angelegten Ostbau Innen war der Westbau reich und kompliziert gegliedert In den Mittelraum ist ein Westchor in der Form eines halbierten Sechsecks eingebaut der von einem Umgang umschlossen wird In der Mitte befand sich in der Westwand eine flache Nische seitlich befanden sich in flachen Nischen die Zugange zu den Treppenturmen Der Westbau offnet sich gegen das Zwischenjoch in einem grossen von Pfeilern getragenen Bogen Vor diesem Bogen stand im Westchor ein Altar zu Ehren des heiligen Petrus Im Aufbau folgen die Wande dem Vorbild des Westchores der Aachener Pfalzkapelle an den auch die Verwendung des Oktogons fur das Glockengeschoss erinnert Im Erdgeschoss setzen drei unterteilte Bogen auf sechseckigen Pfeilern auf Die Bogenoffnungen des Obergeschosses sind zweireihig mit Saulenstellungen gefullt die Saulen tragen antikisierende Kapitelle Von Aussen gesehen war der Westbau damit eine Dreiturmanlage die innen einen Westchor umhullte der ein halbierter Zentralbau war Ein vergleichbares Bauwerk ist nicht bekannt Reste ottonischer Wandmalerei im Westbau Der Westbau war reich ausgemalt wobei die Bemalung in der Halbkuppel zum Langhaus das jungste Gericht zeigte Die Malerei nahm auf die Erscheinung Jesu Bezug daraus wird geschlossen dass die Auftraggeberin der Ausmalung die Abtissin Theophanu dieser griechischer Name bedeutet Gotteserscheinung war Krypta Durch den Einbau der Krypta wurde der Boden des Hauptchores uber das Niveau der Boden von Lang und Querhaus erhoben Die Seitenchore blieben auf einer Hohe mit Lang und Querhaus Die Krypta bestand aus der dreischiffigen Krypta der Agana die durch den uber ihr gebauten neuen Ostchor der Theophanu nun zur Innenkrypta wurde und einer um diese gelegte funfschiffige Aussenkrypta Der Zugang zur Innenkrypta erfolgte von den Ostseiten der Nebenchore aus durch die man zunachst in die Aussenkrypta gelangte Die Aussenkrypta hatte quadratische und langsrechteckige Joche die im Wechsel angelegt waren und durch feingegliederte quadratische Pfeiler getrennt wurden Die drei mittleren Ostjoche waren besonders hervorgehoben Wahrend die Ostwande in den beiden seitlichen Jochen einfache halbrunde Nischen zeigten war an das mittlere Joch ein kleiner mit drei halbrunden Nischen versehener Chor angesetzt An den mittleren Wandpfeilern der Aussenkrypta sind Sandsteinplatten erhalten denen sich als Weihedatum der Krypta der 9 September 1051 und die in den Kryptenaltaren erhaltenen Reliquien entnehmen lassen Spatere Anbauten Kurze Zeit nach der Fertigstellung der ottonischen Kirche vermutlich unter der Nachfolgerin der Abtissin Theophanu wurde das Atrium erneuert Das Atrium wurde 1471 bei der Erneuerung und Vergrosserung der dem Munster westlich vorgelagerten Kirche St Johann Baptist die als Tauf und Pfarrkirche der Stiftsuntertanen diente verkleinert prasentiert sich jedoch ansonsten in seiner vermutlich 1060 1080 entstandenen Form Die nachste Erweiterung der Kirchenanlage war ein Anbau an das sudliche Querhaus im 12 Jahrhundert Dieser sehr massive Anbau enthielt im Obergeschoss das sectarium in dem die Urkunden und Akten des Stifts aufbewahrt wurden und diente auch als Schatzkammer Die darunter gelegene offene Halle die zu einem spateren Zeitpunkt geschlossen wurde diente den Zwecken des kirchlichen Gerichts Dieser Anbau ist heute Teil der Essener Domschatzkammer Gotische HallenkircheInnenansicht Richtung HauptaltarDer heutige Bauzustand mit der Kirche St Johann Baptist Atrium und vollstandigem Kreuzgang 1275 brannte die ottonische Stiftskirche nieder wobei der Westbau und die Krypta erhalten blieben Beim Aufbau der in die Amtszeit der Abtissinnen Berta von Arnsberg und Beatrix von Holte fiel verbanden die Baumeister altes mit den neuen Bauformen der Gotik Die Form der Hallenkirche wurde in bewusstem Kontrast zum Kolner Dom gewahlt da sich das Stift Essen der Machtanspruche der Kolner Erzbischofe erwehren musste und die Bauherrinnen mit der Bauform ihre Einheit und Unabhangigkeit ausdrucken wollten Am Neubau wirkten nacheinander zwei Baumeister von denen der erste ein Meister Martin im Jahr 1305 aufgrund von Differenzen mit der Abtissin Beatrix von Holte auf sein Amt verzichtete Meister Martin der wie aus Details seiner Ornamentik gedeutet wird Kirchenbauten aus Burgund und der Champagne kannte wie auch die Formensprache der Kolner und Trierer Dombauhutten zeichnete fur die Gesamtkonzeption verantwortlich Diese sah zunachst einen Langchor ahnlich der St Vituskirche in Monchengladbach vor Noch unter der Bauleitung von Meister Martin wurde dieses Konzept aufgegeben und ein von der 1235 begonnenen Marburger Elisabethkirche inspirierter Hallenchor gebaut mit dem die Aussenkrypta uberbaut wurde Dies war in Deutschland die erste Ubertragung der Form des Langhauses auf den Chor Der Nachfolger Meister Martins ist namentlich nicht bekannt Seine Formensprache ist eher bodenstandig westfalisch er ubernahm jedoch die Baukonzeption seines Vorgangers und fuhrte sie zu Ende Die ursprunglich flacheren Dacher des Oktogons und der Treppenturme wurden durch spitzere Hauben ersetzt die Treppenturme ausserdem um ein Stockwerk erhoht Uber der Vierung besass die gotische Stiftskirche noch einen Vierungsturm Auch der Kreuzgang wurde erneuert Der gesamte Neubau wurde an einem 8 Juli neu geweiht wahrscheinlich 1316 Der 8 Juli ist der heute noch begangene Weihetag der Munsterkirche Spatere Veranderungen Im 18 Jahrhundert erfolgte eine Barockisierung der Stiftskirche Der alte Vierungsturm wurde durch einen schlankeren Dachreiter ersetzt Die Fenster der Sudseite des Domes wurden verbreitert und verloren ihr gotisches Masswerk Die spitzen Hauben des Westbaus wurden durch barocke Zwiebelhauben ersetzt zudem erhielt das Glockengeschoss eine Uhr Im Inneren wurde ein Grossteil der alten Ausstattung entfernt und ersetzt sodass sich nur wenige Teile der gotischen Ausstattung erhalten haben Diese lassen sich nicht mehr in Zusammenhange bringen Um 1880 folgte man in Essen der modischen Begeisterung die Gotik als urdeutschen Baustil anzusehen und machte die Anderungen des Barocks soweit ruckgangig wie es moglich war Der Westbau erhielt sein vorheriges Aussehen zuruck wobei der Essener Architekt und Kunsthistoriker Georg Humann verhindern konnte dass dieser gotisiert wurde Ausserdem entfernte man die barocke Innenausstattung von der heute ein Seitenaltar als Hauptaltar in der vorgelagerten Anbetungskirche St Johann Baptist steht Einige Heiligenfiguren befinden sich dort einige andere in der Domschatzkammer Die als Ersatz fur die barocken Stucke neu gefertigte Ausstattung fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer sodass von ihr noch weniger erhalten ist Wahrend der Baumassnahmen um 1880 erhielt die Kirche auch ihre heutige Dachgestaltung und einen neugotischen Dachreiter auf der Vierung Kriegszerstorung und Wiederaufbau In der Nacht vom 5 auf den 6 Marz 1943 flog die Royal Air Force mit 442 Flugzeugen einen Angriff auf die durch die Kruppwerke fur die Kriegswirtschaft des Nationalsozialismus wichtige Stadt Essen bei dem in weniger als einer Stunde 137 000 Brandbomben und 1100 Sprengbomben uber der Innenstadt abgeworfen wurden Die Munsterkirche brannte aus und erlitt schwerste Schaden lediglich die altesten Teile des Baus der Westbau und die Krypta wurden weniger beschadigt Der Entschluss zum Wiederaufbau fiel nach der Befreiung durch die alliierten Truppen bereits in einer der ersten Sitzungen des von diesen eingesetzten Stadtrats unter dem kommunistischen Oberburgermeister Heinz Renner einstimmig Renner rief auch zur Grundung eines Vereins auf der den Wiederaufbau unterstutzen sollte 1947 grundete sich daraufhin der noch heute aktive Verein fur die Erhaltung und Ausstattung des Essener Munsters Munsterbauverein Noch im selben Jahr begann man mit Sicherungsarbeiten der Trummer Die Kriegszerstorungen ermoglichten auch umfangreiche archaologische Ausgrabungen in der Kirche durch Walter Zimmermann diese erbrachten zahlreiche Erkenntnisse uber die Vorgangerbauten der heutigen Kirche wie auch uber die Bestattungen in der Kirche Der Wiederaufbau begann 1951 und geschah zugig Bereits 1952 waren der Westbau und das Langhaus wieder benutzbar bis 1958 war auch der Rest der Kirche wieder aufgebaut wobei man auch die Nordseite des Kreuzganges wieder schloss die man im 19 Jahrhundert abgebrochen hatte Der neugotische Dachreiter aus dem Vorjahrhundert wurde durch einen schlankeren und statisch gunstigeren Dachreiter ersetzt wodurch die Kirche ihre heutige aussere Gestalt erhielt Die vollstandig wiedererrichtete Kirche wurde 1958 zum Bischofssitz Jungste Erganzungen Die Stiftskirche war nie uber die Grosse der ottonischen Kirche hinaus gewachsen Erst die Einrichtung des Ruhrbistums machte eine neue Erweiterung notwendig Franz Kardinal Hengsbach der erste Ruhrbischof hatte bereits zu Lebzeiten erklart dass er von seinem Vorrecht in seiner Bischofskirche bestattet zu werden Gebrauch machen wolle aber nicht neben dem Hl Altfrid in der ottonischen Krypta Um diesen Wunsch zu erfullen wurde unter dem Atrium von 1981 bis 1983 eine von Dombaumeister Heinz Dohmen geplante Westkrypta angelegt deren Eingang innerhalb des alten Westbaus liegt Sie wurde von Emil Wachter mit modernen Betongussreliefs gestaltet Seit Dezember 2000 heisst sie Adveniat Krypta der Name erinnert daran dass Kardinal Hengsbach Mitbegrunder des Bischoflichen Hilfswerkes Adveniat war In der Westkrypta Adveniat Krypta wurden die bei der Ausschachtung gefundenen Gebeine der im Mittelalter im Atrium bestatteten Kanoniker bestattet 1991 Kardinal Hengsbach und 2014 sein Amtsnachfolger Bischof Hubert Luthe Die sudliche Seitenschiffskapelle ist seit dem 10 Oktober 2004 der Erinnerung und Verehrung des 2001 seliggesprochenen Nikolaus Gross gewidmet und neu gestaltet AbmessungenDie gesamte Kirchenanlage einschliesslich der vorgelagerten Kirche St Johann ist 90 m lang die Breite betragt zwischen 24 m und 31 m beim Querhaus mit Ansatz der Domschatzkammer Die Hohen betragen Hohen Innen AussenLanghaus 13 m Gewolbe 17 mChor m Krypta 15 m Gewolbe 20 mWestwerk 35 mVierungsturm 38 mTurm St Johann 50 m Der Rauminhalt des Munsters betragt grob geschatzt 45 000 m die Mauerwerksmasse etwa 10 000 m Das Bauwerk wiegt geschatzt 25 000 t AusstattungDer bedeutendste Kunstschatz der Kirche die Goldene Madonna Aufgrund der Barockisierung im 18 Jahrhundert der Regotisierung des 19 Jahrhunderts und der Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs sind von der fruheren Ausstattung der Munsterkirche nur wenige aber dafur umso bedeutendere Reste erhalten Der Innenraum wirkt vergleichsweise schlicht vor allem durch seine Architektur deren Detailschonheit von vielen Besuchern ubersehen wird da der Glanz der beiden bedeutendsten mittelalterlichen Kunstwerke des Domes sie uberstrahlt Domschatz Hauptartikel Essener Domschatz Das Munster besitzt einen Domschatz der der Offentlichkeit zuganglich ist In der nordlichen Seitenschiffskapelle befindet sich seit 1959 der grosste Schatz der Kirche die Goldene Madonna die alteste vollplastische Marienfigur der Welt und die Schutzpatronin des Ruhrbistums Die 74 cm hohe Figur aus Pappelholz die mit Goldblech beschlagen ist stammt aus der Zeit der Abtissin Mathilde und stellt Maria als Himmelskonigin dar die die Macht uber den Erdkreis fur ihren Sohn halt Die Figur die ursprunglich bei Prozessionen mitgefuhrt wurde gelangte vermutlich aufgrund Mathildes Verwandtschaft zum ottonischen Konigshaus nach Essen Die uber tausend Jahre alte Figur wurde 2004 umfassend restauriert Im Zentrum des Westbaus steht heute der monumentale Siebenarmige Leuchter den die Abtissin Mathilde zwischen 973 und 1011 anfertigen liess Der Leuchter 2 26 m hoch und 1 88 m breit ist aus 46 aus Bronze gegossenen Einzelteilen zusammengesetzt Der Leuchter symbolisiert die Gesamtheit von Dreifaltigkeit und die Erde mit ihren vier Himmelsrichtungen und Christus als das Licht der Welt das im jungsten Gericht die Glaubigen heimgeleitet Offb 7 Im Domschatz sind zudem die sogenannte Kinderkrone Ottos III die vier ottonischen Vortragekreuze das lange als Richtschwert der Martyrer Cosmas und Damian verehrte ottonische Schwert der Buchdeckel des Theophanu Evangeliars mehrere gotische Armreliquiare die grosste weltweit erhaltene Sammlung burgundischer Agraffen sowie das karolingische Evangeliar bemerkenswert Idasaule Das alteste erhaltene Ausstattungsstuck der Munsterkirche ist die Kreuzsaule im Chorraum die heute ein modernes Kreuz der Fuldaer Benediktinerin Lioba Munz OSB tragt Bis ins 15 Jahrhundert trug sie ein mit vergoldetem Kupferblech uberzogenes Kreuz von dem sich noch heute die Stifterplatte und moglicherweise weitere Reste im Domschatz befinden Die Inschrift ISTAM CRUCEM I DA ABBATISSA FIERI IUSSIT Dieses Kreuz liess die Abtissin Ida anfertigen lasst die 971 verstorbene Essener Abtissin Ida als Auftraggeberin erkennen diskutiert wurde jedoch auch die Schwester der Essener Abtissin Theophanu Ida Abtissin von St Maria im Kapitol zu Koln Die Saule selbst ist wahrscheinlich eine antike Spolie wie aufgrund des kannelierten Untersatzes mit attischer Basis angenommen wird Das Kapitell ist der Antike nachempfunden allerdings besonders reich verziert In der Gestaltung ist es den Kapitellen der Westempore der Krypta sowie denen in der Ludgeridenkrypta der Werdener Abteikirche und der Luciuskirche in Werden verwandt Altfrids Grabmal In der Ostkrypta befindet sich das gotische Hochgrab des Hildesheimer Bischofs und Grunders von Essen Altfrid aus Kalksandstein das auf die Zeit um 1300 datiert wird und vermutlich unter der Abtissin Beatrix von Holte entstand Begrundet wird die Datierung mit auffallenden Ahnlichkeiten der Tumba mit Kolner Heiligengrabern insbesondere dem Grab der Hl Irmgard im Kolner Dom Weitere Kunstwerke Grablegung Christi Die Sandstein Figurengruppe der Grablegung Christi im sudlichen Seitenschiff stammt aus der Spatgotik Der unbekannte Kolner Meister der sie im ersten Viertel des 16 Jahrhunderts schuf wird mit dem Notnamen Meister der von Carbenschen Gedachtnisstiftung bezeichnet Eine weitere Skulptur des fruhen 16 Jahrhunderts ist die kurz nach 1500 am Niederrhein entstandene Figur des heiligen Nothelfers Rochus an der Nordwand des Munsters Die Epoche des Barocks ist im Essener Munster durch zwei Epitaphe vertreten Das altere der im Jahr 1614 verstorbenen Abtissin Elisabeth von Bergh enthalt noch deutliche Renaissanceelemente Diese in Antwerpen aus schwarzem Marmor gefertigte Platte befindet sich an der Nordwand des ostlichen Seitenschiffjochs und zeigt die Abtissin in ihrer Amtskleidung umgeben von den Wappen ihrer Vorfahren Das zweite Epitaph das der Abtissin Anna Salome von Salm Reifferscheidt wird Johann Mauritz Groninger zugeschrieben und befindet sich an der Nordwand der Orgelempore Aufgrund der Kriegszerstorungen hat die Munsterkirche keine alten Fenster des Mittelalters Das Essener Domkapitel beauftragte beim Wiederaufbau bedeutende Kunstler neue Fenster zu entwerfen und moderne Sakralkunstwerke zu schaffen die sich in die alte Bausubstanz harmonisch einfugen Das Michaelsfenster und die Fenster der Emporengeschosse des Westbaus sind von Heinrich Campendonk gestaltet die Chorfenster von Ludwig Gies die des Langhauses von Wilhelm Buschulte und die Fenster der Krypta von Alfred Manessier Das Altarfries ist ein Werk des Bildhauers Elmar Hillebrand und seines Schulers Ronald Hughes Die Bronzeturen von Atrium und Kirche wie auch der Kreuzwegfries im Langhaus sind Werke des osterreichischen Kunstlers Toni Schneider Manzell Orgel Blick durch das nordliche Seitenschiff auf die Rieger Orgel Das Munster verfugt seit 2004 uber eine neue Orgel die von der Orgelbauwerkstatt Rieger aus Schwarzach Vorarlberg erbaut wurde Das Instrument besteht aus zwei Orgelwerken die von einem Generalspieltisch aus angesteuert werden konnen Die Orgelanlage hat insgesamt 69 Register 5 102 Pfeifen 95 Pfeifenreihen Auf der Chorempore im Norden befindet sich die Hauptorgel mit 57 Registern auf 3 Manualen und Pedal Auf dem vierten Manual des Spieltischs lasst sich das Auxiliarwerk anspielen Es befindet sich an der Westwand des sudlichen Seitenschiffes und dient mit seinen 10 Manual und zwei Pedalregistern der Beschallung im hinteren Teil des Kirchenraumes und der besseren Gemeindefuhrung Seine Manualregister sind auf drei Werke verteilt Prinzipalwerk schwellbares Hochdruckwerk und Bombardwerk Sie sind jeweils einzeln an die drei Manuale und das Pedal der Hauptorgel ankoppelbar Die Disposition lautet I Hauptwerk C c4Principal 16 Principal 0 8 Metallgedackt 0 8 Flute harmonique 0 8 Gamba 0 8 Octave 0 4 Blockflote 0 4 Quinte 0 2 2 3 Superoctave 0 2 Mixtur major V 0 2 Mixtur minor IV V 0 1 1 3 Cornet V 0 8 Trompete 16 Trompete 0 8 II Positiv C c4Bourdon 16 Principal 0 8 Holzgedackt 0 8 Salicional 0 8 Unda maris 0 8 Prestant 0 4 Rohrflote 0 4 Sesquialtera II 0 2 2 3 Doublette 0 2 Larigot 0 1 1 3 Scharff IV 0 1 Cromorne 0 8 Clarinette 0 8 Tremulant III Schwellwerk C c4Gemshorn 16 Hohlflote 0 8 Bourdon 0 8 Viola 0 8 Aeoline 0 8 Voix celeste 0 8 Principal 0 4 Fugara 0 4 Traversflote 0 4 Nazard 0 2 2 3 Octavin 0 2 Tierce 0 1 3 5 Sifflet 0 1 Fourniture III V 0 2 2 3 Basson 16 Trompette harmonique 0 8 Hautbois 0 8 Clairon harmonique 0 4 Voix humaine 0 8 Tremulant Pedal C g1Untersatz Extension Subbass 32 Principal 16 Subbass 16 Principal 0 8 Gedackt 0 8 Cello 0 8 Choralbass 0 4 Bombarde 16 Fagott 16 Posaune 0 8 Klarine 0 4 Auxiliaire Im Westwerk befindlich lassen sich die vier Werke einzeln wie zusammen von jedem Manual und dem Pedal am Hauptspieltisch aus spielen IV Principalwerk C c4Principal 8 Octave 4 Superoctave 0 2 Mixtur III 1 1 3 IV Hochdruckwerk C c4Doppelflote 8 Cornet V 8 Tuba 8 IV Bombardwerk C c4Bombarde 16 Bombarde 0 8 Bombarde 0 4 Pedal Auxiliaire C g1Gedecktbass 16 Gedecktbass Extension 0 8 Koppeln mechanisch Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P elektrisch Normalkoppeln II I III I III II IV I IV II IV III IV P Suboktavkoppeln II I III I II II III II III III Superoktavkoppeln II P III P frei programmierbare Intervall und Akkordkoppeln fur elektrisch angespielte Werke II III Auxiliaire Spielhilfen REA Rieger Electronic Assistance 20 Benutzer jeweils 1000 Kombinationen mit jeweils drei Inserts A B C Literaturdatenbank Konzertmenu 3 frei programmierbare Registercrescendi Sostenuto abwechselnd wie alternativ wirkend auf elektrisch angespielte Werke Anmerkungen Uberblasendes Register Schwellbar Jeweils eigene Pfeifenreihen Glocken Im Oktogon des Westwerkes hangen drei Glocken Die alteste Christusglocke stammt aus dem Ende des 13 Jahrhunderts und tragt die Inschrift X P RISTVM DE LIGNO CLAMANTEM DVM SONO SIGNO daher ruhrt auch ihr Beiname Dumsone Die grosse Marienglocke tragt eine langere Inschrift die als Jahr des Gusses 1546 nennt Gegossen wurde die Glocke auf dem heutigen Burgplatz Die dritte Glocke ist inschriftlos der Form nach jedoch in das 14 Jahrhundert einzuordnen Der Dachreiter enthalt drei kleinere Glocken von denen zwei 1955 von der Glockengiesserei Petit amp Gebr Edelbrock aus Gescher gegossen wurden Diese beiden Glocken tragen die Inschriften Ave Maria Trosterin 1955 und Ave Maria Konigin 1955 Die grosste Glocke im Dachreiter tragt die Inschrift WEI GOT WEL DEINEN DEI BIDDE VOR DE KRESTEN SEELEN AN 1522 Das Gelaut des Munsters wird durch das Gelaut der vorgelagerten Kirche St Johann Baptist erweitert Technische Daten der Glocken Nr Name Datierung Gussjahr Giesser Gussort Durch messer Masse Schlagton HT 1 16 Hangeort1 Maria 1546 Derich von Coellen Zuschreibung 1389 mm 1650 kg e 4 Westwerk Oktogon 2 Christus gen Dumsone Ende 13 Jh unbekannt 1278 mm 1200 kg fis 1 Westwerk Oktogon 3 Johannes Baptist 1787 Henricus amp Everhardus Petit Aarle Rixtel 995 mm 680 kg gis 1 St Johann Baptist4 14 Jh unbekannt 917 mm 450 kg ais 5 Westwerk Oktogon 5 Johannes Evangelist 1787 Henricus amp Everhardus Petit Aarle Rixtel 790 mm 330 kg his 4 St Johann Baptist6 1787 Henricus amp Everhardus Petit Aarle Rixtel 669 mm 200 kg dis 1 St Johann Baptist7 1522 unbekannt 477 mm 80 kg gis 4 Dachreiter8 Maria Trosterin 1955 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 425 mm 50 kg ais 3 Dachreiter9 Maria Konigin 1955 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 371 mm 38 kg cis 3 DachreiterNutzungsgeschichteVom Anfang bis 1803 Munster mit vorgelagerter St Johann Baptist Kirche Das Essener Munster war seit der Grundung des ersten Kirchenbaus bis 1803 die Stiftskirche des Stifts Essen und Mittelpunkt des Stiftslebens Die Kirche war weder Pfarr noch Bischofskirche sondern diente hauptsachlich den Angehorigen des Damenstifts Ihre Stellung war daher einer Klosterkirche vergleichbar auch wenn das Damenstift Essen nicht der benediktinischen Klosterregel folgte sondern der der 816 von der festgelegten kanonikalen Lebensform fur Frauenkommunitaten in einer noch weltlicheren Auspragung Im Munster fanden die Stundengebete und Messen der Stiftsgemeinschaft statt sowie die Furbitten fur die verstorbenen Stiftsangehorigen die adeligen Forderer des Stiftes und deren Vorfahren im Rahmen des organisierten Totengedenkens Memoria Die Anzahl der aus dem Adel stammenden Stiftsdamen denen die Kirche diente schwankte uber die Jahrhunderte zwischen etwa 70 wahrend der Blutezeit unter der Abtissin Mathilde im 10 Jahrhundert und drei im 16 Jahrhundert Lediglich an hohen Feiertagen war die Kirche fur die Stiftsabhangigen und spater fur die Bevolkerung der Stadt Essen zuganglich Deren Gottesdienst fand ansonsten in der dem Munster vorgelagerte Kirche St Johann Baptist statt die sich aus der ottonischen Taufkapelle entwickelt hatte oder in der St Gertrudiskirche heute Marktkirche auf dem Marktplatz Die Reformation hatte auf die Munsterkirche keinen Einfluss Die Burger der Stadt Essen mit dem Stift ohnehin im Dauerstreit ob die Stadt freie Reichsstadt oder stiftsabhangig war schlossen sich zwar uberwiegend der Reformation an die Abtissinnen und Kanoniker und damit die Kirchgebaude des Stiftes blieben jedoch katholisch Die protestantischen Burger der Stadt ubernahmen die nicht im Stiftsgelande gelegene St Gertrudiskirche die heutige Marktkirche die katholisch verbliebenen Burger nutzten weiter die im Stiftsbereich gelegene Kirche St Johann Baptist als Pfarrkirche und die Stiftsdamen ihre Stiftskirche Von 1803 bis heute Okumenischer Gottesdienst anlasslich des Abschieds vom Steinkohlenbergbau am 20 Dezember 2018 1803 wurde das Stift vom Konigreich Preussen sakularisiert Die Munsterkirche mit ihrem gesamten Inventar wurde allerdings sofort von der Pfarrgemeinde St Johann Baptist ubernommen Die nachsten 150 Jahre war die Kirche Pfarrkirche Der Name Munsterkirche der sich eingeburgert hatte blieb auch wenn kein Stift mehr bestand Als Pfarrkirche diente sie der katholischen Innenstadt Gemeinde der Stadt Essen die gerade im 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts an Mitgliedern erheblich zunahm Nachdem es bereits in den 1920er Jahren erste Bestrebungen gegeben hatte ein Bistum im Ruhrgebiet zu errichten wurde 1958 aus Teilen der Bistumer Munster Paderborn und Koln ein neues Bistum errichtet zu dessen Bischofskirche die Essener Munsterkirche erhoben wurde Am 1 Januar 1958 wurde der erste Essener Bischof Franz Hengsbach in einem Festgottesdienst durch den Apostolischen Nuntius Aloysius Muench in sein Amt eingefuhrt Seitdem ist das Essener Munster der religiose Mittelpunkt des Bistums Den Hohepunkt seiner uber tausendjahrigen Geschichte stellte schliesslich 1987 der Besuch des Papstes Johannes Paul II dar DomkapitelIm Kreuzgang der Munsterkirche befindet sich auch der Friedhof der Domkapitulare Das Essener Domkapitel wurde durch die papstliche Bulle Solet Apostolica vom 25 Oktober 1959 am 1 Januar 1960 errichtet Es umfasst eine Dignitat den Dompropst sowie sechs residierende und vier nichtresidierende Domkapitulare und bis zu sechs Domvikare die an den Beratungen des Kapitels nicht beteiligt sind Ublicherweise sind die Weihbischofe in Essen auch zu residierenden Domkapitularen ernannt Gemass dem Preussen Konkordat von 1929 kommt ihm neben seinen ublichen Aufgaben Sorge um die liturgischen Feiern in der Hohen Domkirche Wahl eines Diozesanadministrators Beratung und Unterstutzung des Bischofs bei der Leitung der Diozese Verwaltung des Domschatzes auch das Recht der Bischofswahl zu Liste der Dompropste als Hausherren der Kathedrale Nr Name von bis Quelle6 Michael Dornemann 20235 Thomas Zander 2014 20234 Ottmar Vieth 2005 20133 Gunter Berghaus 1993 20042 Ferdinand Schulte Berge 1978 19931 Alois Reiermann 1960 1978DommusikDie erste und vornehmste Aufgabe der Essener Dommusik ist die musikalische Gestaltung der Pontifikal und Kapitelsamter im Hohen Dom zu Essen Aus dem Kirchenchor der Essener Munsterkirche ging nach der Grundung des Bistums Essen der Essener Domchor hervor Er wird seit dem Jahr 2021 von Domkapellmeister Steffen Schreyer geleitet 1961 wurden die Essener Domsingknaben gegrundet und knupfen an die alte Tradition der Scholaren am Essener Damenstift an die bis in die Zeit der Stadtgrundung zuruckreicht Seit 2016 leitet Harald Martini den Chor Der Madchenchor am Hohen Dom zu Essen wurde auf Wunsch des Domkapitels 1992 vom damaligen Domkapellmeister Raimund Wippermann gegrundet Bedeutende Auszeichnungen u a erster Preis beim Deutschen Chorwettbewerb 2010 zeigen die hohe Qualitat und das eigene Profil das sich der Chor in dieser Zeit erarbeitet hat Seit 2021 steht das Ensemble unter Leitung von Steffen Schreyer Er rief mit seinem Stellenantritt auch ein Profiensemble mit dem Namen Capella cathedralis ins Leben Domorganist ist seit 2014 Sebastian Kuchler Blessing Siehe auchListe der Abtissinnen von Essen Liste Essener SakralbautenWeblinksCommons Essener Munster Sammlung von Bildern Website der Munsterkirche Website der Dommusik Website des Bistums Website des Munsterbauvereins Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen Eintr Datum 14 Februar 1985 PDF 626 kB In essen de 12 Februar 2009 Marcus Schymiczek Wie der Essener Dom einst neu aufgebaut wurde In Westdeutsche Allgemeine Zeitung Funke Mediengruppe 18 Juni 2016 abgerufen am 1 Mai 2025 LiteraturGeorg Humann Der Westbau des Munsters zu Essen Essen 1890 urn nbn de hbz 061 1 231687 Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Stadt und des Kreises Essen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 2 III Schwann Dusseldorf 1893 S 15 ff Digitalisat Internet Archive Walter Zimmermann Das Munster zu Essen Die Kunstdenkmaler des Rheinlands Beiheft 3 Fredebeul amp Koenen Essen 1956 Leonhard Kuppers Das Essener Munster Fredebeul amp Koenen Essen 1963 Klaus Lange Der Westbau des Essener Doms Architektur und Herrschaft in ottonischer Zeit Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Munster 2001 ISBN 3 402 06248 8 Klaus Lange Die Krypta der Essener Stiftskirche Essener Forschungen zum Frauenstift Band 2 In Essen und die sachsischen Frauenstifte im Fruhmittelalter Klartext Verlag Essen 2003 ISBN 3 89861 238 4 S 161 184 Klaus Lange Der gotische Neubau der Essener Stiftskirche Essener Forschungen zum Frauenstift Band 2 In Thomas Schilp Hrsg Reform Reformation Sakularisation Frauenstifte in Krisenzeiten Klartext Verlag Essen 2004 ISBN 3 89861 373 9 S 89 114 Andreas Lechtape Die romanischen Kirchen von Essen und Werden Architektur und Liturgie im Hochmittelalter Grosse Kunstfuhrer Band 253 Schnell Steiner Regensburg 2010 ISBN 978 3 7954 2346 9 EinzelnachweiseDisposition und Plane der Rieger Orgel im Hohen Dom zu Essen 2004 In dommusik essen de abgerufen am 4 Dezember 2020 Informationen zur Orgel geschichte auf Organ index Abgerufen am 24 Februar 2023 vom Domorganisten auf aktuellen Stand gebracht Albert Rinken Die Glocken des Munsters und der Anbetungskirche in Munster am Hellweg 1949 S 95 ff Josef Schueben Das Gelaut der Munsterkirche In Munster am Hellweg 1956 S 16 ff Wenn ich klinge bezeichne ich Christus der vom Holze schreit Siehe Matthaus 27 50 EU Wer Gott dienen will der bete fur der Christen Seelen A nno D omini 1522 Gerhard Hoffs Glocken im Stadtdekanat Essen Memento vom 25 September 2013 im Internet Archive PDF 1 5 MB S 34 36 abgerufen am 27 August 2014 Bulle Vollmachten und Errichtungsurkungen abgedruckt im Kirchlichen Amtsblatt Bistum Essen 3 Jahrgang Nr 3 vom 28 Januar 1960 abgerufen am 10 Februar 2025 Propst Wechsel in Essen und Gladbeck In bistum ruhr 8 Juni 2023 abgerufen am 10 Februar 2025 Ulrich Lota und Thomas Runker Bistum trauert um den langjahrigen Essener Dompropst und Stadtdechanten Otmar Vieth In bistum ruhr 30 Oktober 2022 abgerufen am 10 Februar 2025 Ulrich Lota Pralat Gunter Berghaus gestorben In bistum ruhr 23 Juli 2019 abgerufen am 10 Februar 2025 Ulrich Lota und Thomas Runker Pralat Ferdinand Schulte Berge im Alter von 103 Jahren gestorben In bistum ruhr 3 April 2022 abgerufen am 10 Februar 2025 Domchor Abgerufen am 19 November 2021 Harald Martini wird neuer Leiter der Essener Domsingknaben In bistum essen de 8 Juni 2016 abgerufen am 9 Juni 2016 Neuer Domkapellmeister fur den Essener Dom Abgerufen am 19 November 2021 Der Madchenchor am Essener Dom Abgerufen am 19 November 2021 Bischofssitze der romisch katholischen Kirche in Deutschland Kathedralen Aachener Dom Augsburger Dom Bamberger Dom St Hedwigs Kathedrale Berlin Katholische Hofkirche Dresden Dom zu Eichstatt Erfurter Dom Essener Munster Freiburger Munster Fuldaer Dom Kathedrale St Jakobus Gorlitz St Marien Dom Hamburg Hildesheimer Dom Kolner Dom Limburger Dom Kathedrale St Sebastian Magdeburg Mainzer Dom Frauenkirche Munchen St Paulus Dom Munster Dom St Peter Osnabruck Paderborner Dom Dom St Stephan Passau Regensburger Dom Dom St Martin Rottenburg Speyerer Dom Trierer Dom Wurzburger Dom Konkathedralen Dom St Petri Bautzen Simultankirche Basilika St Peter Dillingen Freisinger Dom Domkirche St Eberhard Stuttgart 51 455833333333 7 0136111111111 Koordinaten 51 27 21 N 7 0 49 O Dieser Artikel wurde am 23 Mai 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4204759 6 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n90621367 VIAF 129134281

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