Essigsäureanhydrid Acetanhydrid auch Ac2O abgekürzt ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Säureanhydride mit
Essigsäureanhydrid

Essigsäureanhydrid (Acetanhydrid), auch Ac2O abgekürzt, ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Säureanhydride mit der Summenformel C4H6O3. Sie ist ein Essigsäurederivat, das durch die Kondensation zweier Essigsäuremoleküle entsteht. Dabei verbinden sich die Carboxygruppen zweier Moleküle Essigsäure unter Eliminierung von Wasser.
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Essigsäureanhydrid | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C4H6O3 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | farblose, stechend riechende Flüssigkeit | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 102,09 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand | flüssig | ||||||||||||||||||
Dichte | 1,08 g·cm−3 | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | −73 °C | ||||||||||||||||||
Siedepunkt | 140 °C | ||||||||||||||||||
Dampfdruck |
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Löslichkeit |
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Brechungsindex | 1,3901 (20 °C) | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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MAK |
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Toxikologische Daten |
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Thermodynamische Eigenschaften | |||||||||||||||||||
ΔHf0 |
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Geschichte
Essigsäureanhydrid wurde 1853 erstmals von Charles Frédéric Gerhardt dargestellt.
Herstellung
Im Labor
Im Labor kann Essigsäureanhydrid durch Reaktion von Acetylchlorid mit Natriumacetat unter Abspaltung von Natriumchlorid synthetisiert werden:
Statt Natriumacetat kann auch ein anderes Alkalisalz der Essigsäure verwendet werden.
Industrielle Herstellung
Die großtechnische Herstellung erfolgt durch Dehydratisierung (Wasserabspaltung) von Essigsäure bei 700 °C in Gegenwart bestimmter Metalloxide. Das dabei als Zwischenprodukt entstehende Keten reagiert mit verbliebener Essigsäure zum Essigsäureanhydrid.:
Bei der Synthese ist eine rasche Abkühlung und Trennung der Produkte notwendig, da andernfalls die Rückreaktion zu Essigsäure ablaufen kann.
Eine andere Möglichkeit bietet die Carbonylierung von Methylacetat nach dem Tennessee-Eastman-Verfahren:
Ein Teil des Produktstroms wird mit Methanol wieder zum Methylacetat umgesetzt und wieder in den Prozess zurückgegeben. Die Synthese des Essigsäureanhydrids erfordert daher nur CO und Methanol. Als Katalysator dienen vor allem Rhodium- und Iridium-Komplexe. Die Umsetzung findet bei erhöhtem CO-Druck und Temperaturen um 200 °C statt.
Daneben wird auch die Oxidation von Acetaldehyd mit Luft in Gegenwart von Kupfer- oder Cobaltacetat eingesetzt.
Eigenschaften
Chemische Eigenschaften
So wie andere Säureanhydride lässt sich auch Essigsäureanhydrid mit Alkoholen zu den entsprechenden Estern und mit Ammoniak bzw. mit Aminen zum entsprechenden Amid umsetzen.
Beim Einbringen in Wasser löst sich die Verbindung zunächst und wird dann durch Hydrolyse zu Essigsäure gespalten. Die Spaltung erfolgt in heißem Wasser wesentlich schneller als in kaltem Wasser und ist basen- bzw. säurekatalysiert. In kaltem Wasser beträgt die Löslichkeit 13,6 %.
Sicherheitstechnische Kenngrößen
Essigsäureanhydrid bildet entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei 49 °C. Der Explosionsbereich liegt zwischen 2,0 Vol.‑% (85 g/m³) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 10,2 Vol.‑% (430 g/m³) als obere Explosionsgrenze (OEG). Entsprechend der Dampfdruckfunktion ergibt sich ein unterer Explosionspunkt von 46 °C. Der maximale Explosionsdruck beträgt 7 bar. Die Grenzspaltweite wurde mit 1,17 mm bestimmt. Es resultiert damit eine Zuordnung in die Explosionsgruppe IIA. Die Zündtemperatur beträgt 330 °C. Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T2.
Verwendung und Rechtsstatus
Essigsäureanhydrid ist das kommerziell wichtigste aliphatische Anhydrid. Rund zwei Millionen Tonnen werden pro Jahr produziert. Die Hauptanwendung sind Acetylierungsreaktionen, also die Einführung von Acetylgruppen in andere Verbindungen, insbesondere zur Umsetzung von Alkoholen zu Acetaten. Hierzu gehört beispielsweise die industriell wichtige Herstellung von Celluloseacetat als Ausgangsstoff für textile Fasern, Zigarettenfilter, Lacke, plastische Massen und Folien, sowie zur Herstellung von Kunststoffen und Arzneistoffen wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen verwendet. Große Mengen werden auch für die Herstellung von Tetraacetylethylendiamin verwendet, das ein Bestandteil von Waschmitteln ist.Diacetylperoxid, welches als Radikalbildner bei Polymerisationsreaktionen eingesetzt wird, lässt sich aus Essigsäureanhydrid und Natriumperborat herstellen. In der Synthesechemie wird Essigsäureanhydrid oft auch zum Aufbau von Schutzgruppen genutzt, das einen Alkohol in einen weniger reaktiven Ester überführt. Im Gemisch mit Schwefelsäure (9 Teile Essigsäureanhydrid auf 1 Teil Schwefelsäure) wird es zur Acetolyse verwendet. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Absolutierung von Eisessig. Ferner wird Essigsäureanhydrid genutzt, um acetyliertes Holz herzustellen, eine Holzmodifikation zur Verbesserung der Eigenschaften (u. a. Feuchtigkeitsresistenz) von Nadelhölzern.
Es ist zudem unabdingbar bei der Herstellung von Heroin, welches meist hergestellt wird, indem aus Opium extrahiertes Morphin mit Essigsäureanhydrid acetyliert wird. Daher wird in vielen Ländern versucht, durch die Kontrolle des Zugangs zu Essigsäureanhydrid die Herstellung dieser halbsynthetischen Droge einzudämmen. Eine entsprechende Maßnahme der USA aus dem Jahr 1989 führte zu einer Verringerung der Verfügbarkeit und Reinheit von Heroin bei gleichzeitig steigendem Preis.
Im Grundstoffüberwachungsgesetz ist es in der Kategorie 2A aufgelistet, somit sind Herstellung, Ein-, Ausfuhr und Handel ab einer Menge von 100 Litern registrierungspflichtig.
Einzelnachweise
- Eintrag zu Essigsäureanhydrid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 25. Dezember 2014.
- Eintrag zu Essigsäureanhydrid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 14. Juni 2025. (JavaScript erforderlich)
- David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-4.
- Eintrag zu Acetic anhydride in der Datenbank ECHA CHEM der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 108-24-7 bzw. Essigsäureanhydrid), abgerufen am 2. November 2015.
- W. M. Haynes (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 97. Auflage. (Internet-Version: 2016), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-3.
- Charles Frédéric Gerhardt: Recherches sur les acides organiques anhydres. In: Annales de chimie et de physique. Band 37, 1853, S. 285–342.
- Aug Kekulé: Lehrbuch der organischen Chemie. Enke, 1861, S. 570 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Friedrich Konrad Beilstein, Paul Jacobson: Handbuch der organischen chemie. L. Voss, 1893, S. 462 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Bernd Schmidt, Jolanda Hermanns, Joachim Buddrus: Grundlagen der Organischen Chemie. De Gruyter, 2022, S. 432 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- J. R. Zoeller u. a.: Eastman Chemical Company Acetic Anhydride Process In: Catalysis Today. 13, 1992, S. 73–91, doi:10.1016/0920-5861(92)80188-S.
- Claudia Synowietz (Hrsg.): Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Begründet von Jean d’Ans, Ellen Lax. 4. Auflage. Band 2: Organische Verbindungen. Springer, Berlin 1983, ISBN 3-540-12263-X.
- E. Brandes, W. Möller: Sicherheitstechnische Kenngrößen – Band 1: Brennbare Flüssigkeiten und Gase, Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bremerhaven 2003.
- Acetic Anhydride Market Size, Growth & Global Forecast, 2032. In: chemanalyst.com. Abgerufen am 25. Dezember 2023.
- Rudolph Hopp: Grundlagen der Chemischen Technologie. Wiley, 2008, ISBN 978-3-527-62506-2, S. 356 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Thomas Wurm: Chemie für Einsteiger und Durchsteiger. Wiley, 2019, ISBN 978-3-527-82091-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Hans Beyer und Wolfgang Walter: Organische Chemie, S. Hirzel Verlag, Stuttgart, 22. Auflage, 1991, S. 257, ISBN 3-7776-0485-2.
- Sigthór Pétursson: Protecting Groups in Carbohydrate Chemistry. In: Journal of Chemical Education. Band 74, Nr. 11, November 1997, S. 1297, doi:10.1021/ed074p1297.
- Kirsten Warcup, Bethany Roberton, Katherine Kral-O’Brien, Jason Harmon: Acetolysis modifications to process small pollen samples swabbed from live bees. In: Journal of Insect Science. Band 23, Nr. 6, 2023, doi:10.1093/jisesa/iead098, PMID 37941465.
- Jorge Prieto, Jürgen Kiene: Holzbeschichtung. Vincentz, 2019, ISBN 978-3-7486-0171-5, S. 31 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- James K. Cunningham, Lon-Mu Liu, Russell C. Callaghan: Essential (“Precursor”) chemical control for heroin: Impact of acetic anhydride regulation on US heroin availability. In: Drug and Alcohol Dependence. Band 133, Nr. 2, Dezember 2013, S. 520–528, doi:10.1016/j.drugalcdep.2013.07.014.
- Verordnung (EU) Nr. 111/2005 zur Festlegung von Vorschriften für die Überwachung des Handels mit Drogenaustauschstoffen zwischen der Gemeinschaft und Drittländern, abgerufen am 28. Dezember 2024
- Matthias Bastigkeit: Rauschgifte. Govi-Verlag, 2003, ISBN 978-3-7741-0979-7, S. 57 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Essigsaureanhydrid Acetanhydrid auch Ac2O abgekurzt ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Saureanhydride mit der Summenformel C4H6O3 Sie ist ein Essigsaurederivat das durch die Kondensation zweier Essigsauremolekule entsteht Dabei verbinden sich die Carboxygruppen zweier Molekule Essigsaure unter Eliminierung von Wasser StrukturformelAllgemeinesName EssigsaureanhydridAndere Namen Acetanhydrid Ac2O EthansaureanhydridSummenformel C4H6O3Kurzbeschreibung farblose stechend riechende FlussigkeitExterne Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 108 24 7EG Nummer 203 564 8ECHA InfoCard 100 003 241PubChem 7918ChemSpider 7630Wikidata Q407775EigenschaftenMolare Masse 102 09 g mol 1Aggregatzustand flussigDichte 1 08 g cm 3Schmelzpunkt 73 CSiedepunkt 140 CDampfdruck 5 06 hPa 20 C 9 49 hPa 30 C 17 0 hPa 40 C 29 9 hPa 50 C Loslichkeit Loslich unter Hydrolyse in Wasser loslich in Ethanol und DiethyletherBrechungsindex 1 3901 20 C SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG 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in Gegenwart bestimmter Metalloxide Das dabei als Zwischenprodukt entstehende Keten reagiert mit verbliebener Essigsaure zum Essigsaureanhydrid Dehydratisierung von Essigsaure zu Essigsaureanhydrid Bei der Synthese ist eine rasche Abkuhlung und Trennung der Produkte notwendig da andernfalls die Ruckreaktion zu Essigsaure ablaufen kann Eine andere Moglichkeit bietet die Carbonylierung von Methylacetat nach dem Tennessee Eastman Verfahren Ein Teil des Produktstroms wird mit Methanol wieder zum Methylacetat umgesetzt und wieder in den Prozess zuruckgegeben Die Synthese des Essigsaureanhydrids erfordert daher nur CO und Methanol Als Katalysator dienen vor allem Rhodium und Iridium Komplexe Die Umsetzung findet bei erhohtem CO Druck und Temperaturen um 200 C statt Daneben wird auch die Oxidation von Acetaldehyd mit Luft in Gegenwart von Kupfer oder Cobaltacetat eingesetzt EigenschaftenChemische Eigenschaften So wie andere Saureanhydride lasst sich auch Essigsaureanhydrid mit Alkoholen zu den entsprechenden Estern und mit Ammoniak bzw mit Aminen zum entsprechenden Amid umsetzen Beim Einbringen in Wasser lost sich die Verbindung zunachst und wird dann durch Hydrolyse zu Essigsaure gespalten Die Spaltung erfolgt in heissem Wasser wesentlich schneller als in kaltem Wasser und ist basen bzw saurekatalysiert In kaltem Wasser betragt die Loslichkeit 13 6 Sicherheitstechnische Kenngrossen Essigsaureanhydrid bildet entzundliche Dampf Luft Gemische Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei 49 C Der Explosionsbereich liegt zwischen 2 0 Vol 85 g m als untere Explosionsgrenze UEG und 10 2 Vol 430 g m als obere Explosionsgrenze OEG Entsprechend der Dampfdruckfunktion ergibt sich ein unterer Explosionspunkt von 46 C Der maximale Explosionsdruck betragt 7 bar Die Grenzspaltweite wurde mit 1 17 mm bestimmt Es resultiert damit eine Zuordnung in die Explosionsgruppe IIA Die Zundtemperatur betragt 330 C Der Stoff fallt somit in die Temperaturklasse T2 Verwendung und RechtsstatusEssigsaureanhydrid ist das kommerziell wichtigste aliphatische Anhydrid Rund zwei Millionen Tonnen werden pro Jahr produziert Die Hauptanwendung sind Acetylierungsreaktionen also die Einfuhrung von Acetylgruppen in andere Verbindungen insbesondere zur Umsetzung von Alkoholen zu Acetaten Hierzu gehort beispielsweise die industriell wichtige Herstellung von Celluloseacetat als Ausgangsstoff fur textile Fasern Zigarettenfilter Lacke plastische Massen und Folien sowie zur Herstellung von Kunststoffen und Arzneistoffen wie Acetylsalicylsaure Paracetamol und Ibuprofen verwendet Grosse Mengen werden auch fur die Herstellung von Tetraacetylethylendiamin verwendet das ein Bestandteil von Waschmitteln ist Diacetylperoxid welches als Radikalbildner bei Polymerisationsreaktionen eingesetzt wird lasst sich aus Essigsaureanhydrid und Natriumperborat herstellen In der Synthesechemie wird Essigsaureanhydrid oft auch zum Aufbau von Schutzgruppen genutzt das einen Alkohol in einen weniger reaktiven Ester uberfuhrt Im Gemisch mit Schwefelsaure 9 Teile Essigsaureanhydrid auf 1 Teil Schwefelsaure wird es zur Acetolyse verwendet Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Absolutierung von Eisessig Ferner wird Essigsaureanhydrid genutzt um acetyliertes Holz herzustellen eine Holzmodifikation zur Verbesserung der Eigenschaften u a Feuchtigkeitsresistenz von Nadelholzern Es ist zudem unabdingbar bei der Herstellung von Heroin welches meist hergestellt wird indem aus Opium extrahiertes Morphin mit Essigsaureanhydrid acetyliert wird Daher wird in vielen Landern versucht durch die Kontrolle des Zugangs zu Essigsaureanhydrid die Herstellung dieser halbsynthetischen Droge einzudammen Eine entsprechende Massnahme der USA aus dem Jahr 1989 fuhrte zu einer Verringerung der Verfugbarkeit und Reinheit von Heroin bei gleichzeitig steigendem Preis Im Grundstoffuberwachungsgesetz ist es in der Kategorie 2A aufgelistet somit sind Herstellung Ein Ausfuhr und Handel ab einer Menge von 100 Litern registrierungspflichtig EinzelnachweiseEintrag zu Essigsaureanhydrid In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 25 Dezember 2014 Eintrag zu Essigsaureanhydrid in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 14 Juni 2025 JavaScript erforderlich David R Lide Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 90 Auflage Internet Version 2010 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Physical Constants of Organic Compounds S 3 4 Eintrag zu Acetic anhydride in der Datenbank ECHA CHEM der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva Grenzwerte Aktuelle MAK und BAT Werte Suche nach 108 24 7 bzw Essigsaureanhydrid abgerufen am 2 November 2015 W M Haynes Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 97 Auflage Internet Version 2016 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances S 5 3 Charles Frederic Gerhardt Recherches sur les acides organiques anhydres In Annales de chimie et de physique Band 37 1853 S 285 342 Aug Kekule Lehrbuch der organischen Chemie Enke 1861 S 570 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Friedrich Konrad Beilstein Paul Jacobson Handbuch der organischen chemie L Voss 1893 S 462 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Bernd Schmidt Jolanda Hermanns Joachim Buddrus Grundlagen der Organischen Chemie De Gruyter 2022 S 432 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche J R Zoeller u a Eastman Chemical Company Acetic Anhydride Process In Catalysis Today 13 1992 S 73 91 doi 10 1016 0920 5861 92 80188 S Claudia Synowietz Hrsg Taschenbuch fur Chemiker und Physiker Begrundet von Jean d Ans Ellen Lax 4 Auflage Band 2 Organische Verbindungen Springer Berlin 1983 ISBN 3 540 12263 X E Brandes W Moller Sicherheitstechnische Kenngrossen Band 1 Brennbare Flussigkeiten und Gase Wirtschaftsverlag NW Verlag fur neue Wissenschaft GmbH Bremerhaven 2003 Acetic Anhydride Market Size Growth amp Global Forecast 2032 In chemanalyst com Abgerufen am 25 Dezember 2023 Rudolph Hopp Grundlagen der Chemischen Technologie Wiley 2008 ISBN 978 3 527 62506 2 S 356 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Thomas Wurm Chemie fur Einsteiger und Durchsteiger Wiley 2019 ISBN 978 3 527 82091 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hans Beyer und Wolfgang Walter Organische Chemie S Hirzel Verlag Stuttgart 22 Auflage 1991 S 257 ISBN 3 7776 0485 2 Sigthor Petursson Protecting Groups in Carbohydrate Chemistry In Journal of Chemical Education Band 74 Nr 11 November 1997 S 1297 doi 10 1021 ed074p1297 Kirsten Warcup Bethany Roberton Katherine Kral O Brien Jason Harmon Acetolysis modifications to process small pollen samples swabbed from live bees In Journal of Insect Science Band 23 Nr 6 2023 doi 10 1093 jisesa iead098 PMID 37941465 Jorge Prieto Jurgen Kiene Holzbeschichtung Vincentz 2019 ISBN 978 3 7486 0171 5 S 31 eingeschrankte Vorschau 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