Der Fischotter Lutra lutra ist ein an das Wasserleben angepasster Marder der zu den besten Schwimmern unter den Landraub
Europäischer Fischotter

Der Fischotter (Lutra lutra) ist ein an das Wasserleben angepasster Marder, der zu den besten Schwimmern unter den Landraubtieren zählt. Er kommt in fast ganz Europa vor und wird einschließlich Schwanz etwa 130 Zentimeter lang. Eine eindeutigere Bezeichnung für diese Art ist Eurasischer Fischotter, da es in der Gruppe der Otter noch weitere Arten gibt, die Fischotter heißen, beispielsweise den Indischen oder die Amerikanischen Fischotter.
Fischotter | ||||||||||||
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Fischotter (Lutra lutra) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lutra lutra | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der gefährdete und streng geschützte Fischotter lebt bereits seit rund 5 Millionen Jahren auf der Erde. Der Wassermarder breitet sich seit den 1990er Jahren wieder in der Nordosthälfte Deutschlands aus. Dennoch gilt er in Deutschland noch als gefährdet (Rote Liste Säugetiere Deutschland 2019). Da er saubere Gewässer mit natürlich bewachsenen Uferzonen benötigt, findet er in der modernen Kulturlandschaft nur noch selten einen entsprechenden Lebensraum. Die Deutsche Wildtier Stiftung wählte den Fischotter zum Tier des Jahres 2021.
Merkmale
Der Fischotter hat eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 90 Zentimetern, hinzu kommen 40 Zentimeter Schwanz. Der im Querschnitt rundliche und muskulöse Schwanz dient dem Fischotter als Steuer- und Stabilisierungsorgan.
Fischotter haben eine Schulterhöhe von etwa 25 bis 30 Zentimetern. Ausgewachsene Fischotter können ein Körpergewicht bis zu 12 Kilogramm erreichen. Im Schnitt wiegen die Weibchen etwa 7,4 und Männchen 10,5 Kilogramm. Der Körper ist gestreckt und walzenförmig und die Beine sind kurz, der Kopf ist rundlich und stumpfschnauzig, und an der Schnauze befinden sich lange Tasthaare, die ein wichtiges Sinnesorgan in trübem Wasser darstellen. Die Zehen sind mit Schwimmhäuten verbunden. Das Fell ist hellbraun. Mit zunehmendem Alter färben sich Kehle und Vorderhals weißlich.
Der Pelz des Fischotters bietet aufgrund der ungewöhnlichen Struktur seiner Haare eine besonders wirkungsvolle Isolation gegen Kälte und Nässe: Die Haare sind, wie bei einem Reißverschluss, durch mikroskopisch kleine, ineinander greifende Keile und Rillen miteinander verzahnt. Es entsteht ein außerordentlich dichtes Pelzgeflecht, welches isolierende Luftblasen festhält, gleichzeitig aber Wasser abweist. Auf diese Weise bleibt die Haut des Otters trocken und der Körper warm, obwohl dieser im Unterschied zu Delfinen, Walen, Eisbären oder Seelöwen über keine dicke isolierende Fettschicht verfügt. Insgesamt schützen 80 bis 100 Millionen Haare den Fischotter vor einem Wärmeverlust; das sind von 60.000 bis zu 80.000 Haare pro Quadratzentimeter. Der Haarwechsel beim Fischotter vollzieht sich nur sehr langsam und etwa zehn Prozent seiner Wachzeit verbringt das Tier damit, sein Fell zu pflegen.
Verbreitung
Den Fischotter findet man in fast ganz Europa. Er fehlt lediglich auf Island und auf den Inseln des Mittelmeers. In Asien ist er nördlich bis zum Polarkreis und noch einige Kilometer darüber hinaus verbreitet. Er meidet hier allerdings die zentralasiatischen Steppen und Wüsten. Er kommt außerdem auf Japan und bis zu den Sundainseln und im westlichen Nordafrika (Marokko und Algerien) vor. Im Gebirge kommt er in Höhen bis 2500 Meter vor. Innerhalb des Verbreitungsgebietes ist er jedoch in vielen Regionen bedroht. In Mitteleuropa gab es bis zum Jahr 2000 noch Bestände in Tschechien, in Mecklenburg und Brandenburg sowie kleine Restvorkommen im Bayerischen Wald und in Nordostniedersachsen, außerdem kleine Populationen in Österreich. In Deutschland nimmt die Population seit den 1990er Jahren wieder zu, so dass 2019 wieder größere Teile von Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Ostthüringen und Sachsen sowie das östliche Drittel von Bayern und der nördliche Teil von Nordrhein-Westfalen besiedelt sind. In Frankreich stand er kurz vor der Ausrottung, seit der Unterschutzstellung 1973 nehmen die Bestände jedoch wieder zu. In der Schweiz ist er seit 1989 ausgestorben – gelegentlich wurden einzelne Tiere nachgewiesen.
Innerhalb dieses großen Verbreitungsgebietes werden bis zu 13 Unterarten beschrieben. Die genaue taxonomische Gliederung ist immer noch nicht abschließend geklärt. In Mitteleuropa ist die Nominatform Lutra lutra lutra beheimatet, die 1758 von Carl von Linné beschrieben wurde.
Lebensraum
Er bevorzugt flache Flüsse mit zugewachsenen Ufern und Überschwemmungsebenen. Der Rückgang solcher Habitate und die Bejagung haben dazu geführt, dass der Fischotter stellenweise verschwand und an vielen Stellen extrem selten geworden ist. Er kommt aber mit allen Arten von Süßwasser-Lebensräumen zurecht, solange die Gewässer klar und fischreich sind und ihm ausreichend Versteckmöglichkeiten entlang der Ufer bieten. Zudem kommt er auch im Salzwasser an Küsten vor.
Seine Anwesenheit verrät er durch gut getarnte Ausstiege am Ufer. Entlang der gelegentlich ausgetretenen Otterpfade lassen sich Otterkot (Losung), Markierungssekret sowie Beutereste finden. Auf schlammigem Untergrund oder in Schnee sieht man nicht nur die Trittspuren (Trittsiegel), auch die Schleifspur des Schwanzes ist erkennbar.
Lebensweise
Eine einheitliche Lebensweise von Fischottern gibt es nicht: Je nach Umgebung (Landschaft, Störungen) und individuellen Neigungen passen Fischotter ihre Lebensweise an, um möglichst gut überleben zu können. Sie sind nacht- und tagaktiv. Während sie am Ufer ruhen, bewegen sie sich zur Zeit ihrer Aktivität im Wasser. Die Tiere sind gute Schwimmer und Taucher. Sie können bis zu acht Minuten unter Wasser bleiben, wenn sie nicht gestört werden. Beim Schwimmen ragen Kopf und Hals aus dem Wasser heraus, während der restliche Körper unter Wasser bleibt.
Am Ufer gräbt der Fischotter einen Bau, dessen Eingang etwa 50 Zentimeter unter der Wasseroberfläche liegt; die Wohnkammer befindet sich über der Hochwassergrenze und bleibt trocken. Ein Luftschacht verbindet sie mit der Außenwelt.
Nahrung und Nahrungserwerb
Der Fischotter frisst das, was er am leichtesten erbeuten kann. Einen großen Teil seines Beutespektrums stellen Fische dar, wobei er überwiegend kleine Fischarten erbeutet und darunter langsame und geschwächte Tiere. Ihm kommt daher eine Rolle bei der Gesunderhaltung der Fischbestände zu. Auch andere Tiere werden vom Fischotter gejagt: Blässhühner, Enten, Möwen, Bisamratten, Schermäuse, Kaninchen, Schnecken, Frösche, Flusskrebse und Insekten, gelegentlich nimmt er auch Aas und verzehrt Muscheln. Kleinere Beutetiere werden im Wasser gefressen, größere erst an Land gebracht.
Fortpflanzung
Die Fischotter paaren sich nicht im Wasser, sondern an Land. Die Hauptpaarungszeit liegt im Februar und März. In dieser Zeit gesellen sich Männchen zu den Weibchen und halten sich stets in deren Nähe auf.
Die Tragzeit des Weibchens beträgt zwischen 58 und 62 Tagen. Eine Keimruhe kommt, anders als beim kanadischen Flussotter, nicht vor. Dann werden die ein bis vier Junge geboren, die normalerweise einen Wurf ausmachen. Die Jungtiere sind bei ihrer Geburt blind, wiegen etwa 80 bis 100 Gramm und haben eine Körperlänge von selten mehr als 15 Zentimeter. Die anfangs hilflosen Tiere krabbeln erstmals in einem Lebensalter von zwei Wochen im Bau umher, die Augen öffnen sie frühestens an ihrem 31. Lebenstag. Die ersten Schwimmversuche unternehmen sie ab der sechsten Lebenswoche. Von der Mutter werden sie zwischen 8 und 14 Wochen gesäugt; sie bleiben jedoch in der Regel vierzehn Monate in der Nähe der Mutter. Sie lernen in dieser Zeit, selbst zu jagen.
Männliche Fischotter werden mit zwei Jahren geschlechtsreif, die Weibchen werden zwischen 18 und 24 Monaten geschlechtsreif und pflanzen sich im Schnitt mit zweieinhalb Jahren das erste Mal fort.
Fischotter können während der Jungenaufzucht, beim Spielen von Jungtieren und bei Revierkämpfen eine ganze Reihe verschiedener Geräusche und Rufe von sich geben. Siehe auch Weblinks.
Feinde und Lebenserwartung
In der Natur lebende Fischotter leben 8 bis 13 Jahre, etwa 15 Prozent der Jungtiere eines Jahres werden älter als drei Jahre.
Zu den Feinden des Fischotters zählen der Wolf, der Luchs, der Seeadler sowie frei laufende Hunde. Es sind allerdings vor allem weniger erfahrene Jungtiere, die ihnen zum Opfer fallen. Insbesondere in der Nähe der Wurfhöhle verteidigt der Fischotter sein Revier auch gegen Biber.
Lebensraumzerstörung und die Verschmutzung der Gewässer, Nahrungsverknappung, Straßenverkehr und Fischreusen sind wesentliche Ursachen, warum Fischotter kein hohes Lebensalter erreichen.
Entwicklungsgeschichte
Die Familie der Marder, zu denen auch die Fischotter gehören, begann sich vor etwa 38 Millionen Jahren in verschiedene Linien aufzuspalten. Aus einer dieser Linien entwickelten sich die kleinen und extrem wendigen Jäger, zu denen der Fischotter zählt. Fossilien der Gattung der Otter findet man das erste Mal im Mittelpleistozän, die damit etwa eine Million Jahre alt sind. Paläontologen sind allerdings davon überzeugt, dass die bisherigen Funde keine direkten Vorfahren der Fischotter darstellen.
Überreste, die eindeutig dem Eurasischen Fischotter zugeordnet werden, sind etwa 120.000 Jahre alt und stammen aus der Eem-Warmzeit. Weitere Fossilfunde unter anderem aus Österreich sind mit einem Alter zwischen 18.000 und 10.000 Jahren deutlich jünger. Sie zeigen, dass der Otter bereits in vorgeschichtlicher Zeit ein typisches Element der alpinen Fauna war.
Gefährdung und Bestandsentwicklung
Von der IUCN wird der Fischotter insgesamt als „potenziell gefährdet“ (NT: near threatened) eingestuft, da die Population durch Verlust ihres Lebensraumes und die damit verbundene Verinselung des Lebensraumes beständig abnimmt, wie da sind die Ausbreitung von Siedlungs- und Agrarflächen oder die Nutzung geeigneter Gewässer durch menschliche Freizeitaktivitäten, außerdem die Gefährdung durch den Straßenverkehr, unzureichende Wasserqualität und Überfischung.
Der Fischotter hatte lange Zeit einen schlechten Ruf. Er galt als Mörder von Lämmern und man behauptete, er würde Jagdhunde unter Wasser ziehen und sie dort ertränken. Im Mittelalter galt die Jagd auf den Otter als nützliche und „vergnügliche“ Jagd. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert intensivierte sich die Jagd auf diese Marderart, zumal Otterfelle von Kürschnern gerne zu Mützen, Kragen und Mänteln verarbeitet wurden. Ende des 19. Jahrhunderts wurde beispielsweise in der Schweiz die Jagd auf den vermeintlichen Fischräuber sogar mit Prämien der Kantone und vom Bund gefördert. Ähnliches galt für Deutschland.
Heute steht der Fischotter in den meisten Ländern unter Schutz. In Deutschland fällt der Fischotter zwar immer noch unter das Jagdgesetz, allerdings ist die Jagd auf ihn seit 1968 untersagt. Der Schutz des Otters setzte dabei zu einem Zeitpunkt ein, zu dem der Bestand der Tiere bereits nachhaltig dezimiert war. In den meisten Ländern galt er zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung als vom Aussterben bedrohte Tierart. In Deutschland zeigte sich, dass trotz der Unterschutzstellung die Fischotterbestände zurückgingen. Dazu trugen die Verbauung von Gewässern, umfangreiche Trockenlegungen von für ihn wichtigen Lebensräumen und großräumiges Abholzen von Ufervegetation bei. Gleichzeitig bewirkten Schwermetalle, Pestizide und polychlorierte Biphenyle (PCB), dass viele Fischotter nicht mehr in der Lage waren, sich fortzupflanzen.
Dank guter Schutzmaßnahmen nehmen die Bestände in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und in Sachsen seit etwa 1990 wieder zu. Durch anthropogene Einflüsse war die Art auch in Schleswig-Holstein zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts fast ausgestorben. Seit etwa 2000 ist aber hier eine deutliche Wiederausbreitung der Art spürbar, was unter anderem durch Kotfunde an Gewässern und Fischotter-Totfunde an Straßen belegbar ist. Der Fischotter konnte sich in Bayern, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein wieder ausbreiten. In Niedersachsen kommt er wieder in den meisten Landesteilen vor. Auch nach Nordhessen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen sind bereits wieder Tiere aus Nachbarregionen eingewandert. In Berlin und Hamburg fand man bisher nur vereinzelt eingewanderte Tiere. In Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg fehlt der Fischotter (2022). Die wesentliche Gefährdung des Fischotters besteht heute (2022) in Deutschland durch den Autoverkehr. Die Zahl der Verkehrsopfer nimmt zu.
In Österreich kommt er hauptsächlich im Wald- und Mühlviertel vor. Einige Populationen gibt es auch im südlichen Burgenland und der Oststeiermark. Seit etwa zehn Jahren nimmt der Bestand wieder zu. 2017 beforschte Steven Weiss, Uni Graz, die Otter in Kärnten mittels Kotprobenanalyse; demnach würden in den Fließgewässern dieses Bundeslandes 360 Individuen leben. 2009–2017 hätte der Bestand jährlich um 19 Prozent zugenommen. Diese günstige Entwicklung ermöglicht dem Land, regional die Entnahme, also den Abschuss, einer gewissen Zahl der geschützten Tiere zu erlauben. Der Rückgang des Fischbestands in Lieser und Gurk um 90 bzw. 80 % wird dem Otter angelastet. Im Gegensatz dazu betonen Naturschutzorganisationen, dass dies nicht dem Fischotter anzulasten sei, sondern in erster Linie am schlechten ökologischen Zustand der heimischen Flüsse liege – verursacht durch Wasserkraftwerke, Regulierung, Verschmutzung und Klimaerwärmung.
In der Schweiz fand man eine vorerst letzte Spur eines Fischotters 1989 am Neuenburgersee. Projekte zur Wiederansiedlung befinden sich noch in der Abklärungsphase. Priorität hat hingegen die Erhaltung des Bestandes in den Nachbarländern. Seit 2004 gibt es im Seeland wieder sporadisch Beobachtungen von Einzeltieren unbekannter Herkunft. Im August 2005 konnte während eines Hochwassers aus dem Tierpark Dählhölzli in Bern ein Fischotterpärchen entkommen, das sich an der Aare niederließ und erfolgreich fortpflanzte. Ein im November 2009 unweit des Murtensees eingefangenes Tier erwies sich als asiatischer Zwergotter, der einem privaten Halter entwischt war. Im Winter 2009/10 wurde ein Fischotter im Bündner Alpenrhein nachgewiesen. Wiederholt wurde er von der Videoüberwachung der Fischtreppe des Kraftwerks Reichenau gefilmt. Das Tier konnte nicht gesichtet werden, es fanden sich aber Spuren im Schnee.
Die Bestände in Frankreich wurden Anfang der 2000er Jahre auf mindestens 2.000 Exemplare geschätzt, dabei vornehmlich in den Regionen Bretagne, entlang der Atlantikküste (z. B. an der Lagune von Hourtin) und im Zentralmassiv.
In vergangenen Jahrhunderten bewohnte der Fischotter auch die Küsten und schwamm regelmäßig zu den Inseln in Nord- und Ostsee. In den schwedischen Schären und in Norwegens Fjorden konnte sich der Fischotterbestand halten. An deutschen Küsten ist er inzwischen stellenweise wieder heimisch.
In Tschechien breitet sich der Fischotter seit Anfang der 1990er-Jahre wieder aus und besiedelt nun wieder etwa die Hälfte des Landes.
Schäden durch Fischotter
Für Schäden, die der Fischotter in manchen Regionen in Teichwirtschaften verursacht, gibt es in einigen (Bundes)ländern (Bayern, Österreich) Möglichkeiten des finanziellen Ausgleichs.
Rezeption in der Kultur
Wappenkunde und Philatelie
- Siehe Hauptartikel: Otter (Wappentier)
In der Heraldik taucht der Fischotter selten als Wappentier auf, so in der brandenburgischen Stadt Schwarzheide und in den Gemeinden Gossau und Männedorf, beide im Kanton Zürich. Auch die beiden niedersächsischen Gemeinden Ottersberg und Otterndorf sowie die Gemeinde Grambek in Schleswig-Holstein führen einen Fischotter im Wappen.
Innerhalb der Serie „Junge Wildtiere“ würdigte die Deutsche Post den Fischotter im September 2020 mit einer Sonderbriefmarke.
Literatur
- Paul Chanin: Otters. 2. Auflage. The British Natural History Collection 2. Whittet Book, Stansted 2013, ISBN 978-1-873580-84-4
- Hans Kruuk: Otters: Ecology, Behaviour and Conservation. Oxford University Press, Oxford 2006, ISBN 978-0-19-856586-4.
- Otter-Post. Zeitschrift der Aktion Fischotterschutz e. V., Hankensbüttel (erscheint vierteljährlich mit jeweils etwa 36 Seiten. 2004 erschien der 25. Jahrgang).
- Claus Reuther: Das Otter-Zentrum Hankensbüttel. In: Museen und Ausflugsziele im Raum Gifhorn-Wolfsburg. Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, Gifhorn 1989.
- Claus Reuther, Antal Festetics (Hrsg.): Der Fischotter in Europa. Ergebnisse des 1. Internationalen Fischotter-Kolloquiums vom 28. bis 31. Oktober 1979 in Göttingen. Selbstverlag, Oderhaus und Göttingen 1980.
- Kriegs, J.O. et al.: Aktuelle Vorkommen des Fischotters Lutra lutra (Linnaeus, 1758) in Nordrhein-Westfalen und Hinweise auf ihre genetische Herkunft. Natur und Heimat 70(2010):131-140. PDF
- Irene Weinberger, Hansjakob Baumgartner: Der Fischotter: Ein heimlicher Jäger kehrt zurück. Haupt, Bern 2018, ISBN 978-3-258-08084-0
Weblinks
- Literatur von und über Fischotter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lutra lutra in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: J. Ruiz-Olmo u. a., 2008. Abgerufen am 24. Februar 2009.
- Fischbestanderhebung an fünf ausgewählten Gewässern Niederösterreichs. Wien 2016.
- Otterzentrum Hankensbüttel und Aktion Fischotterschutz e. V.
- www.otterspotter.de - Fischotter Funddaten
- Stiftung Pro Lutra Schweiz
- Wie Otter warm und trocken bleiben. Auf: wissenschaft.de vom 20. August 2005
- Fischotter-Fotos
- tierstimmenarchiv.de: Zugang zum Eintrag Fischotter über „Datenbank“ > „Standardsuche“ > Lutra lutra > „suchen“
- Verbreitung des Fischotters in Sachsen-Anhalt
- Die Säugetierarten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie im Land Sachsen-Anhalt: Fischotter 2015 - pdf - 12 MB, 236 Seiten
Einzelnachweise
- Fischotter: 10 Fakten über das Tier des Jahres 2021 WWF, aufgerufen am 9. Oktober 2021
- Rote Liste Säugetiere Deutschland 2019
- Der Fischotter ist Tier des Jahres 2021 Deutsche Wildtier Stiftung, aufgerufen am 9. Oktober 2021
- R. A. Kuhn, H. Ansorge, Godynicki, S. et al. Acta Theriol (2010) 55: 211. doi:10.4098/j.at.0001-7051.014.2009 („The hair density of adult Eurasian otters Lutra lutra (Linnaeus, 1758) and sea otters Enhydra lutris (Linnaeus, 1758) was analysed using skin samples taken from frozen carcasses. Lutra lutra exhibited a mean hair density of about 70000 hairs/cm2 (whole body, appendages excepted), the mean individual density ranging from about 60 000 to 80 000 hairs/cm2.“)
- Otterzentrum Hankensbüttel
- BFN: Verbreitungskarte Fischotter in Deutschland 2019 - pdf - abgerufen am 25. Oktober 2022
- François: The Return of Otter (Lutra lutra) in Haute-Savoie (France): Development of a New Method of Habitat Analysis, in: Revue d'Ecologie, Bd. 64(4): 2019, S. 359.
- Bern: Fischotter siedelt sich an, Tierpark gibt Biber-Haltung auf. In: aargauerzeitung.ch. 24. Mai 2022, abgerufen am 24. Mai 2022.
- Claudia Aufdermauer: Der letzte Fischotter. In: Blog des Schweizerischen Nationalmuseums. 17. Juni 2025, abgerufen am 22. Juni 2025.
- Hans Kruuk: Otters: Ecology, Behaviour and Conservation. Oxford University Press, Oxford 2006, ISBN 978-0-19-856586-4, S. 186.
- Fischotter begegnet Fuchs am Leineufer - Dezember 2022
- Fischotter verteidigt sein Revier gegen Biber - am Leineufer - Juli 2023
- Klaus Robin (1993): Das Aus für den Otter. Berichte der St.Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft. 86. Band, S. 123–144.
- Fischotter-Verbreitung in Bayern, Deutschland und Europa. BUND-Naturschutz in Bayern. Abgerufen am 15. Juni 2023
- Eurasian Otter. Lutra lutra (engl.) IUCN, aufgerufen am 9. Oktober 2021
- BFN: Verbreitungskarte Fischotter in Deutschland 2019 - pdf - abgerufen am 25. Oktober 2022
- Fachinformationssystem des BfN zur FFH-Verträglichkeitsprüfung Stand: 10. Februar 2022
- Fischottertötung per Verordnung orf.at, 3. Februar 2018, abgerufen am 3. Februar 2018.
- W. W. F. Österreich: WWF kritisiert Pläne zur Jagd auf Fischotter in Kärnten. 31. Januar 2018, abgerufen am 14. April 2019.
- W. W. F. Österreich: WWF gegen Fischotter-Tötungen: Kärntner Landesregierung ignoriert EU-Recht und hebelt Naturschutz aus. 27. Februar 2020, abgerufen am 8. Oktober 2020.
- Bundesamt für Umwelt vom 3. April 2005: Ein Fischotter zu Besuch im Seeland. Abgerufen am 11. November 2009.
- KORA Bericht Nr. 44f: Suivi des loutres de l'Aar. (PDF; 1,6 MB) Archiviert vom 13. Juni 2010; abgerufen am 11. November 2009. (nicht mehr online verfügbar) am
- KORA-News vom 16. November 2009: La loutre Fribourgeoise n’est sans doute pas une loutre d’Europe. Archiviert vom 19. November 2009; abgerufen am 16. November 2009. (nicht mehr online verfügbar) am
- Berner Zeitung vom 17. November 2009: Rätsel um den Otter ist gelöst. Archiviert vom 20. November 2009; abgerufen am 6. Mai 2010. (nicht mehr online verfügbar) am
- Medienmitteilung und Bilder des Amts für Jagd und Fischerei Graubünden. Archiviert vom 9. Mai 2010; abgerufen am 6. Mai 2010. (nicht mehr online verfügbar) am
- So jedenfalls die aktuellen Hinweisschilder entlang der Lagune (zuletzt besucht am 11. Januar 2020) und Berichte von Anwohnern über jedenfalls ein leider an der Seestraße überfahrenes Exemplar.
- Bendele, Robert: Répartition de la Loutre (lutra lutra L.) dans le département de l’ardèche – actualisation. Centre ornithologique Rhône-Alpes (CORA): 2001.
- Finanzieller Ausgleich von Schäden in Bayern
- Salzburger Landesregierung: Entschädigungsleistungen und Förderung von Präventionsmaßnahmen Wolf, Biber und Fischotter
- Fischotter auf deutsche-briefmarken-zeitung.de, abgerufen am 7. Februar 2022.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Fischotter Lutra lutra ist ein an das Wasserleben angepasster Marder der zu den besten Schwimmern unter den Landraubtieren zahlt Er kommt in fast ganz Europa vor und wird einschliesslich Schwanz etwa 130 Zentimeter lang Eine eindeutigere Bezeichnung fur diese Art ist Eurasischer Fischotter da es in der Gruppe der Otter noch weitere Arten gibt die Fischotter heissen beispielsweise den Indischen oder die Amerikanischen Fischotter FischotterFischotter Lutra lutra SystematikUnterordnung Hundeartige Caniformia Uberfamilie Marderverwandte Musteloidea Familie Marder Mustelidae Unterfamilie Otter Lutrinae Gattung Altweltotter Lutra Art FischotterWissenschaftlicher NameLutra lutra Linnaeus 1758 Nasser Fischotter Der gefahrdete und streng geschutzte Fischotter lebt bereits seit rund 5 Millionen Jahren auf der Erde Der Wassermarder breitet sich seit den 1990er Jahren wieder in der Nordosthalfte Deutschlands aus Dennoch gilt er in Deutschland noch als gefahrdet Rote Liste Saugetiere Deutschland 2019 Da er saubere Gewasser mit naturlich bewachsenen Uferzonen benotigt findet er in der modernen Kulturlandschaft nur noch selten einen entsprechenden Lebensraum Die Deutsche Wildtier Stiftung wahlte den Fischotter zum Tier des Jahres 2021 MerkmaleSchadel des Fischotters Der Fischotter hat eine Kopf Rumpf Lange von bis zu 90 Zentimetern hinzu kommen 40 Zentimeter Schwanz Der im Querschnitt rundliche und muskulose Schwanz dient dem Fischotter als Steuer und Stabilisierungsorgan Fischotter haben eine Schulterhohe von etwa 25 bis 30 Zentimetern Ausgewachsene Fischotter konnen ein Korpergewicht bis zu 12 Kilogramm erreichen Im Schnitt wiegen die Weibchen etwa 7 4 und Mannchen 10 5 Kilogramm Der Korper ist gestreckt und walzenformig und die Beine sind kurz der Kopf ist rundlich und stumpfschnauzig und an der Schnauze befinden sich lange Tasthaare die ein wichtiges Sinnesorgan in trubem Wasser darstellen Die Zehen sind mit Schwimmhauten verbunden Das Fell ist hellbraun Mit zunehmendem Alter farben sich Kehle und Vorderhals weisslich source source source source source source source source Fischotter bei der Fellpflege Der Pelz des Fischotters bietet aufgrund der ungewohnlichen Struktur seiner Haare eine besonders wirkungsvolle Isolation gegen Kalte und Nasse Die Haare sind wie bei einem Reissverschluss durch mikroskopisch kleine ineinander greifende Keile und Rillen miteinander verzahnt Es entsteht ein ausserordentlich dichtes Pelzgeflecht welches isolierende Luftblasen festhalt gleichzeitig aber Wasser abweist Auf diese Weise bleibt die Haut des Otters trocken und der Korper warm obwohl dieser im Unterschied zu Delfinen Walen Eisbaren oder Seelowen uber keine dicke isolierende Fettschicht verfugt Insgesamt schutzen 80 bis 100 Millionen Haare den Fischotter vor einem Warmeverlust das sind von 60 000 bis zu 80 000 Haare pro Quadratzentimeter Der Haarwechsel beim Fischotter vollzieht sich nur sehr langsam und etwa zehn Prozent seiner Wachzeit verbringt das Tier damit sein Fell zu pflegen VerbreitungVerbreitungsgebiet des Eurasischen Fischotters Den Fischotter findet man in fast ganz Europa Er fehlt lediglich auf Island und auf den Inseln des Mittelmeers In Asien ist er nordlich bis zum Polarkreis und noch einige Kilometer daruber hinaus verbreitet Er meidet hier allerdings die zentralasiatischen Steppen und Wusten Er kommt ausserdem auf Japan und bis zu den Sundainseln und im westlichen Nordafrika Marokko und Algerien vor Im Gebirge kommt er in Hohen bis 2500 Meter vor Innerhalb des Verbreitungsgebietes ist er jedoch in vielen Regionen bedroht In Mitteleuropa gab es bis zum Jahr 2000 noch Bestande in Tschechien in Mecklenburg und Brandenburg sowie kleine Restvorkommen im Bayerischen Wald und in Nordostniedersachsen ausserdem kleine Populationen in Osterreich In Deutschland nimmt die Population seit den 1990er Jahren wieder zu so dass 2019 wieder grossere Teile von Schleswig Holstein Niedersachsen Mecklenburg Brandenburg Sachsen Anhalt Ostthuringen und Sachsen sowie das ostliche Drittel von Bayern und der nordliche Teil von Nordrhein Westfalen besiedelt sind In Frankreich stand er kurz vor der Ausrottung seit der Unterschutzstellung 1973 nehmen die Bestande jedoch wieder zu In der Schweiz ist er seit 1989 ausgestorben gelegentlich wurden einzelne Tiere nachgewiesen Innerhalb dieses grossen Verbreitungsgebietes werden bis zu 13 Unterarten beschrieben Die genaue taxonomische Gliederung ist immer noch nicht abschliessend geklart In Mitteleuropa ist die Nominatform Lutra lutra lutra beheimatet die 1758 von Carl von Linne beschrieben wurde LebensraumFischotter an einem Baumstamm Er bevorzugt flache Flusse mit zugewachsenen Ufern und Uberschwemmungsebenen Der Ruckgang solcher Habitate und die Bejagung haben dazu gefuhrt dass der Fischotter stellenweise verschwand und an vielen Stellen extrem selten geworden ist Er kommt aber mit allen Arten von Susswasser Lebensraumen zurecht solange die Gewasser klar und fischreich sind und ihm ausreichend Versteckmoglichkeiten entlang der Ufer bieten Zudem kommt er auch im Salzwasser an Kusten vor Seine Anwesenheit verrat er durch gut getarnte Ausstiege am Ufer Entlang der gelegentlich ausgetretenen Otterpfade lassen sich Otterkot Losung Markierungssekret sowie Beutereste finden Auf schlammigem Untergrund oder in Schnee sieht man nicht nur die Trittspuren Trittsiegel auch die Schleifspur des Schwanzes ist erkennbar LebensweiseEine einheitliche Lebensweise von Fischottern gibt es nicht Je nach Umgebung Landschaft Storungen und individuellen Neigungen passen Fischotter ihre Lebensweise an um moglichst gut uberleben zu konnen Sie sind nacht und tagaktiv Wahrend sie am Ufer ruhen bewegen sie sich zur Zeit ihrer Aktivitat im Wasser Die Tiere sind gute Schwimmer und Taucher Sie konnen bis zu acht Minuten unter Wasser bleiben wenn sie nicht gestort werden Beim Schwimmen ragen Kopf und Hals aus dem Wasser heraus wahrend der restliche Korper unter Wasser bleibt Am Ufer grabt der Fischotter einen Bau dessen Eingang etwa 50 Zentimeter unter der Wasseroberflache liegt die Wohnkammer befindet sich uber der Hochwassergrenze und bleibt trocken Ein Luftschacht verbindet sie mit der Aussenwelt Nahrung und NahrungserwerbEin Fischotter mit Fisch auf einer Zeichnung von Walter Heubach Der Fischotter frisst das was er am leichtesten erbeuten kann Einen grossen Teil seines Beutespektrums stellen Fische dar wobei er uberwiegend kleine Fischarten erbeutet und darunter langsame und geschwachte Tiere Ihm kommt daher eine Rolle bei der Gesunderhaltung der Fischbestande zu Auch andere Tiere werden vom Fischotter gejagt Blasshuhner Enten Mowen Bisamratten Schermause Kaninchen Schnecken Frosche Flusskrebse und Insekten gelegentlich nimmt er auch Aas und verzehrt Muscheln Kleinere Beutetiere werden im Wasser gefressen grossere erst an Land gebracht FortpflanzungDie Fischotter paaren sich nicht im Wasser sondern an Land Die Hauptpaarungszeit liegt im Februar und Marz In dieser Zeit gesellen sich Mannchen zu den Weibchen und halten sich stets in deren Nahe auf Die Tragzeit des Weibchens betragt zwischen 58 und 62 Tagen Eine Keimruhe kommt anders als beim kanadischen Flussotter nicht vor Dann werden die ein bis vier Junge geboren die normalerweise einen Wurf ausmachen Die Jungtiere sind bei ihrer Geburt blind wiegen etwa 80 bis 100 Gramm und haben eine Korperlange von selten mehr als 15 Zentimeter Die anfangs hilflosen Tiere krabbeln erstmals in einem Lebensalter von zwei Wochen im Bau umher die Augen offnen sie fruhestens an ihrem 31 Lebenstag Die ersten Schwimmversuche unternehmen sie ab der sechsten Lebenswoche Von der Mutter werden sie zwischen 8 und 14 Wochen gesaugt sie bleiben jedoch in der Regel vierzehn Monate in der Nahe der Mutter Sie lernen in dieser Zeit selbst zu jagen Mannliche Fischotter werden mit zwei Jahren geschlechtsreif die Weibchen werden zwischen 18 und 24 Monaten geschlechtsreif und pflanzen sich im Schnitt mit zweieinhalb Jahren das erste Mal fort Fischotter konnen wahrend der Jungenaufzucht beim Spielen von Jungtieren und bei Revierkampfen eine ganze Reihe verschiedener Gerausche und Rufe von sich geben Siehe auch Weblinks Feinde und LebenserwartungIn der Natur lebende Fischotter leben 8 bis 13 Jahre etwa 15 Prozent der Jungtiere eines Jahres werden alter als drei Jahre Zu den Feinden des Fischotters zahlen der Wolf der Luchs der Seeadler sowie frei laufende Hunde Es sind allerdings vor allem weniger erfahrene Jungtiere die ihnen zum Opfer fallen Insbesondere in der Nahe der Wurfhohle verteidigt der Fischotter sein Revier auch gegen Biber Lebensraumzerstorung und die Verschmutzung der Gewasser Nahrungsverknappung Strassenverkehr und Fischreusen sind wesentliche Ursachen warum Fischotter kein hohes Lebensalter erreichen EntwicklungsgeschichteSkelett eines Eurasischen Otters Die Familie der Marder zu denen auch die Fischotter gehoren begann sich vor etwa 38 Millionen Jahren in verschiedene Linien aufzuspalten Aus einer dieser Linien entwickelten sich die kleinen und extrem wendigen Jager zu denen der Fischotter zahlt Fossilien der Gattung der Otter findet man das erste Mal im Mittelpleistozan die damit etwa eine Million Jahre alt sind Palaontologen sind allerdings davon uberzeugt dass die bisherigen Funde keine direkten Vorfahren der Fischotter darstellen Uberreste die eindeutig dem Eurasischen Fischotter zugeordnet werden sind etwa 120 000 Jahre alt und stammen aus der Eem Warmzeit Weitere Fossilfunde unter anderem aus Osterreich sind mit einem Alter zwischen 18 000 und 10 000 Jahren deutlich junger Sie zeigen dass der Otter bereits in vorgeschichtlicher Zeit ein typisches Element der alpinen Fauna war Gefahrdung und BestandsentwicklungFischotter in den Pyrenaen Von der IUCN wird der Fischotter insgesamt als potenziell gefahrdet NT near threatened eingestuft da die Population durch Verlust ihres Lebensraumes und die damit verbundene Verinselung des Lebensraumes bestandig abnimmt wie da sind die Ausbreitung von Siedlungs und Agrarflachen oder die Nutzung geeigneter Gewasser durch menschliche Freizeitaktivitaten ausserdem die Gefahrdung durch den Strassenverkehr unzureichende Wasserqualitat und Uberfischung Der Fischotter hatte lange Zeit einen schlechten Ruf Er galt als Morder von Lammern und man behauptete er wurde Jagdhunde unter Wasser ziehen und sie dort ertranken Im Mittelalter galt die Jagd auf den Otter als nutzliche und vergnugliche Jagd Im 19 und fruhen 20 Jahrhundert intensivierte sich die Jagd auf diese Marderart zumal Otterfelle von Kurschnern gerne zu Mutzen Kragen und Manteln verarbeitet wurden Ende des 19 Jahrhunderts wurde beispielsweise in der Schweiz die Jagd auf den vermeintlichen Fischrauber sogar mit Pramien der Kantone und vom Bund gefordert Ahnliches galt fur Deutschland Heute steht der Fischotter in den meisten Landern unter Schutz In Deutschland fallt der Fischotter zwar immer noch unter das Jagdgesetz allerdings ist die Jagd auf ihn seit 1968 untersagt Der Schutz des Otters setzte dabei zu einem Zeitpunkt ein zu dem der Bestand der Tiere bereits nachhaltig dezimiert war In den meisten Landern galt er zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung als vom Aussterben bedrohte Tierart In Deutschland zeigte sich dass trotz der Unterschutzstellung die Fischotterbestande zuruckgingen Dazu trugen die Verbauung von Gewassern umfangreiche Trockenlegungen von fur ihn wichtigen Lebensraumen und grossraumiges Abholzen von Ufervegetation bei Gleichzeitig bewirkten Schwermetalle Pestizide und polychlorierte Biphenyle PCB dass viele Fischotter nicht mehr in der Lage waren sich fortzupflanzen Dank guter Schutzmassnahmen nehmen die Bestande in Mecklenburg Vorpommern Brandenburg und in Sachsen seit etwa 1990 wieder zu Durch anthropogene Einflusse war die Art auch in Schleswig Holstein zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts fast ausgestorben Seit etwa 2000 ist aber hier eine deutliche Wiederausbreitung der Art spurbar was unter anderem durch Kotfunde an Gewassern und Fischotter Totfunde an Strassen belegbar ist Der Fischotter konnte sich in Bayern Bremen Niedersachsen und Schleswig Holstein wieder ausbreiten In Niedersachsen kommt er wieder in den meisten Landesteilen vor Auch nach Nordhessen Thuringen und Nordrhein Westfalen sind bereits wieder Tiere aus Nachbarregionen eingewandert In Berlin und Hamburg fand man bisher nur vereinzelt eingewanderte Tiere In Rheinland Pfalz dem Saarland und Baden Wurttemberg fehlt der Fischotter 2022 Die wesentliche Gefahrdung des Fischotters besteht heute 2022 in Deutschland durch den Autoverkehr Die Zahl der Verkehrsopfer nimmt zu In Osterreich kommt er hauptsachlich im Wald und Muhlviertel vor Einige Populationen gibt es auch im sudlichen Burgenland und der Oststeiermark Seit etwa zehn Jahren nimmt der Bestand wieder zu 2017 beforschte Steven Weiss Uni Graz die Otter in Karnten mittels Kotprobenanalyse demnach wurden in den Fliessgewassern dieses Bundeslandes 360 Individuen leben 2009 2017 hatte der Bestand jahrlich um 19 Prozent zugenommen Diese gunstige Entwicklung ermoglicht dem Land regional die Entnahme also den Abschuss einer gewissen Zahl der geschutzten Tiere zu erlauben Der Ruckgang des Fischbestands in Lieser und Gurk um 90 bzw 80 wird dem Otter angelastet Im Gegensatz dazu betonen Naturschutzorganisationen dass dies nicht dem Fischotter anzulasten sei sondern in erster Linie am schlechten okologischen Zustand der heimischen Flusse liege verursacht durch Wasserkraftwerke Regulierung Verschmutzung und Klimaerwarmung In der Schweiz fand man eine vorerst letzte Spur eines Fischotters 1989 am Neuenburgersee Projekte zur Wiederansiedlung befinden sich noch in der Abklarungsphase Prioritat hat hingegen die Erhaltung des Bestandes in den Nachbarlandern Seit 2004 gibt es im Seeland wieder sporadisch Beobachtungen von Einzeltieren unbekannter Herkunft Im August 2005 konnte wahrend eines Hochwassers aus dem Tierpark Dahlholzli in Bern ein Fischotterparchen entkommen das sich an der Aare niederliess und erfolgreich fortpflanzte Ein im November 2009 unweit des Murtensees eingefangenes Tier erwies sich als asiatischer Zwergotter der einem privaten Halter entwischt war Im Winter 2009 10 wurde ein Fischotter im Bundner Alpenrhein nachgewiesen Wiederholt wurde er von der Videouberwachung der Fischtreppe des Kraftwerks Reichenau gefilmt Das Tier konnte nicht gesichtet werden es fanden sich aber Spuren im Schnee Die Bestande in Frankreich wurden Anfang der 2000er Jahre auf mindestens 2 000 Exemplare geschatzt dabei vornehmlich in den Regionen Bretagne entlang der Atlantikkuste z B an der Lagune von Hourtin und im Zentralmassiv In vergangenen Jahrhunderten bewohnte der Fischotter auch die Kusten und schwamm regelmassig zu den Inseln in Nord und Ostsee In den schwedischen Scharen und in Norwegens Fjorden konnte sich der Fischotterbestand halten An deutschen Kusten ist er inzwischen stellenweise wieder heimisch In Tschechien breitet sich der Fischotter seit Anfang der 1990er Jahre wieder aus und besiedelt nun wieder etwa die Halfte des Landes Schaden durch FischotterFur Schaden die der Fischotter in manchen Regionen in Teichwirtschaften verursacht gibt es in einigen Bundes landern Bayern Osterreich Moglichkeiten des finanziellen Ausgleichs Rezeption in der KulturWappenkunde und Philatelie Siehe Hauptartikel Otter Wappentier In der Heraldik taucht der Fischotter selten als Wappentier auf so in der brandenburgischen Stadt Schwarzheide und in den Gemeinden Gossau und Mannedorf beide im Kanton Zurich Auch die beiden niedersachsischen Gemeinden Ottersberg und Otterndorf sowie die Gemeinde Grambek in Schleswig Holstein fuhren einen Fischotter im Wappen Innerhalb der Serie Junge Wildtiere wurdigte die Deutsche Post den Fischotter im September 2020 mit einer Sonderbriefmarke LiteraturPaul Chanin Otters 2 Auflage The British Natural History Collection 2 Whittet Book Stansted 2013 ISBN 978 1 873580 84 4 Hans Kruuk Otters Ecology Behaviour and Conservation Oxford University Press Oxford 2006 ISBN 978 0 19 856586 4 Otter Post Zeitschrift der Aktion Fischotterschutz e V Hankensbuttel erscheint vierteljahrlich mit jeweils etwa 36 Seiten 2004 erschien der 25 Jahrgang Claus Reuther Das Otter Zentrum Hankensbuttel In Museen und Ausflugsziele im Raum Gifhorn Wolfsburg Sparkasse Gifhorn Wolfsburg Gifhorn 1989 Claus Reuther Antal Festetics Hrsg Der Fischotter in Europa Ergebnisse des 1 Internationalen Fischotter Kolloquiums vom 28 bis 31 Oktober 1979 in Gottingen Selbstverlag Oderhaus und Gottingen 1980 Kriegs J O et al Aktuelle Vorkommen des Fischotters Lutra lutra Linnaeus 1758 in Nordrhein Westfalen und Hinweise auf ihre genetische Herkunft Natur und Heimat 70 2010 131 140 PDF Irene Weinberger Hansjakob Baumgartner Der Fischotter Ein heimlicher Jager kehrt zuruck Haupt Bern 2018 ISBN 978 3 258 08084 0WeblinksCommons Fischotter Lutra lutra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Fischotter Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Fischotter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lutra lutra in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von J Ruiz Olmo u a 2008 Abgerufen am 24 Februar 2009 Fischbestanderhebung an funf ausgewahlten Gewassern Niederosterreichs Wien 2016 Otterzentrum Hankensbuttel und Aktion Fischotterschutz e V www otterspotter de Fischotter Funddaten Stiftung Pro Lutra Schweiz Wie Otter warm und trocken bleiben Auf wissenschaft de vom 20 August 2005 Fischotter Fotos tierstimmenarchiv de Zugang zum Eintrag Fischotter uber Datenbank gt Standardsuche gt Lutra lutra gt suchen Verbreitung des Fischotters in Sachsen Anhalt Die Saugetierarten der Fauna Flora Habitat Richtlinie im Land Sachsen Anhalt Fischotter 2015 pdf 12 MB 236 SeitenEinzelnachweiseFischotter 10 Fakten uber das Tier des Jahres 2021 WWF aufgerufen am 9 Oktober 2021 Rote Liste Saugetiere Deutschland 2019 Der Fischotter ist Tier des Jahres 2021 Deutsche Wildtier Stiftung aufgerufen am 9 Oktober 2021 R A Kuhn H Ansorge Godynicki S et al Acta Theriol 2010 55 211 doi 10 4098 j at 0001 7051 014 2009 The hair density of adult Eurasian otters Lutra lutra Linnaeus 1758 and sea otters Enhydra lutris Linnaeus 1758 was analysed using skin samples taken from frozen carcasses Lutra lutra exhibited a mean hair density of about 70000 hairs cm2 whole body appendages excepted the mean individual density ranging from about 60 000 to 80 000 hairs cm2 Otterzentrum Hankensbuttel BFN Verbreitungskarte Fischotter in Deutschland 2019 pdf abgerufen am 25 Oktober 2022 Francois The Return of Otter Lutra lutra in Haute Savoie France Development of a New Method of Habitat Analysis in Revue d Ecologie Bd 64 4 2019 S 359 Bern Fischotter siedelt sich an Tierpark gibt Biber Haltung auf In aargauerzeitung ch 24 Mai 2022 abgerufen am 24 Mai 2022 Claudia Aufdermauer Der letzte Fischotter In Blog des Schweizerischen Nationalmuseums 17 Juni 2025 abgerufen am 22 Juni 2025 Hans Kruuk Otters Ecology Behaviour and Conservation Oxford University Press Oxford 2006 ISBN 978 0 19 856586 4 S 186 Fischotter begegnet Fuchs am Leineufer Dezember 2022 Fischotter verteidigt sein Revier gegen Biber am Leineufer Juli 2023 Klaus Robin 1993 Das Aus fur den Otter Berichte der St Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft 86 Band S 123 144 Fischotter Verbreitung in Bayern Deutschland und Europa BUND Naturschutz in Bayern Abgerufen am 15 Juni 2023 Eurasian Otter Lutra lutra engl IUCN aufgerufen am 9 Oktober 2021 BFN Verbreitungskarte Fischotter in Deutschland 2019 pdf abgerufen am 25 Oktober 2022 Fachinformationssystem des BfN zur FFH Vertraglichkeitsprufung Stand 10 Februar 2022 Fischottertotung per Verordnung orf at 3 Februar 2018 abgerufen am 3 Februar 2018 W W F Osterreich WWF kritisiert Plane zur Jagd auf Fischotter in Karnten 31 Januar 2018 abgerufen am 14 April 2019 W W F Osterreich WWF gegen Fischotter Totungen Karntner Landesregierung ignoriert EU Recht und hebelt Naturschutz aus 27 Februar 2020 abgerufen am 8 Oktober 2020 Bundesamt fur Umwelt vom 3 April 2005 Ein Fischotter zu Besuch im Seeland Abgerufen am 11 November 2009 KORA Bericht Nr 44f Suivi des loutres de l Aar PDF 1 6 MB Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 13 Juni 2010 abgerufen am 11 November 2009 KORA News vom 16 November 2009 La loutre Fribourgeoise n est sans doute pas une loutre d Europe Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 19 November 2009 abgerufen am 16 November 2009 Berner Zeitung vom 17 November 2009 Ratsel um den Otter ist gelost Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 20 November 2009 abgerufen am 6 Mai 2010 Medienmitteilung und Bilder des Amts fur Jagd und Fischerei Graubunden Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 9 Mai 2010 abgerufen am 6 Mai 2010 So jedenfalls die aktuellen Hinweisschilder entlang der Lagune zuletzt besucht am 11 Januar 2020 und Berichte von Anwohnern uber jedenfalls ein leider an der Seestrasse uberfahrenes Exemplar Bendele Robert Repartition de la Loutre lutra lutra L dans le departement de l ardeche actualisation Centre ornithologique Rhone Alpes CORA 2001 Finanzieller Ausgleich von Schaden in Bayern Salzburger Landesregierung Entschadigungsleistungen und Forderung von Praventionsmassnahmen Wolf Biber und Fischotter Fischotter auf deutsche briefmarken zeitung de abgerufen am 7 Februar 2022 Tier des Jahres in Deutschland Fledermaus 1992 Wildkatze 1993 Rotwild 1994 Apollofalter 1995 Feldhamster 1996 Alpensteinbock 1997 Unke 1998 Fischotter 1999 Askulapnatter 2000 Feldhase 2001 Rotwild 2002 Wolf 2003 Siebenschlafer 2004 Braunbar 2005 Seehund 2006 Elch 2007 Wisent 2008 Braunbrustigel 2009 Dachs 2010 Eurasischer Luchs 2011 Gamse 2012 Mauswiesel 2013 Wisent 2014 Feldhase 2015 Feldhamster 2016 Haselmaus 2017 Wildkatze 2018 Reh 2019 Maulwurf 2020 Fischotter 2021 Gewohnlicher Schweinswal 2022 Gartenschlafer 2023 Braunbrustigel 2024 Alpenschneehase 2025 Dieser Artikel wurde am 25 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