Der Europäische Strandling Littorella uniflora ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Wegerichgewächse Plantagin
Europäischer Strandling

Der Europäische Strandling (Littorella uniflora) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Diese selten gewordene Pflanzenart kommt nur in nährstoffarmen Stillgewässern vor.
Europäischer Strandling | ||||||||||||
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Europäischer Strandling (Littorella uniflora) an Land | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Littorella uniflora | ||||||||||||
(L.) Asch. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Europäische Strandling wächst als immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 12 Zentimetern. Er bildet bis zu 15 Zentimeter lange Ausläufer und bildet daher Rasen. Seine Laubblätter stehen bis zu 30 Stück in Rosetten, sie sind sehr veränderlich und variieren je nach oder . Die Laubblätter sind jedoch immer kahl bis schwach behaart, erscheinen im Durchmesser rundlich bis oval und sind am Grund scheidig. Sie sind schmal-linealisch, grasartig, oft rinnig und kahl.
Generative Merkmale
Der Europäische Strandling ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Blüten stehen auf langen Stielen. Sie sind 6 bis 8 Millimeter lang, ihre Krone ist röhrenförmig, vierteilig und weißlich. Die Staubfäden sind sehr lang und ragen weit aus der Blüte heraus. Die weiblichen Blüten stehen am Grund des Stiels der männlichen Blüten. Sie stehen meist zu zweit, haben eine 4 Millimeter lange Krone und eine 12 Millimeter lange Griffel. Die unscheinbaren, röhrenförmigen Blüten sind etwa 5 Millimeter lang, hellbraun gefärbt und stehen zu fünft in Blütenständen mit je meist drei männlichen gestielten Blüten und einer am Grund in den Achseln stehenden weiblichen Blüte. Bisher wurde nur die Landform blühend beobachtet. Um Selbstbestäubung zu vermeiden, blühen die weiblichen Blüten etwas früher als die männlichen. Die Hauptblütezeit liegt zwischen Mai und Juni, während der Niedrigwasserphasen der Gewässer. Fällt ein Niedrigwasser aus, ist eine verschobene oder zweite Blüte von August bis September möglich, falls es zu einem Trockenfallen der Wuchsorte kommt.
Die Früchte bilden kleine, hartschalige Nüsschen, die nach der Reifung nahe der Rosettenbasis verbleiben und auffällige Rasen hervorrufen, wenn sie im Umfeld der Mutterpflanze auskeimen.
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst Europa und die Azoren.
Der Europäische Strandling wächst in nährstoffarmen, oligo- oder mesotrophen Seen und Heideweihern bis zu einer Tiefe von 3 Metern. Er ist jedoch auch an deren zeitweise trockenfallenden Gewässerrändern zu finden. Im Küstenbereich wächst er auch in feuchten Dünentälern. Er kann allerdings nur einen geringen Salzgehalt ertragen.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4+w+ (nass aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).
Der Strandling ist in ganz Deutschland nur selten anzutreffen, einige seiner Bestände sind stark bedroht. Die stärkste Ausbreitung erfährt er momentan in den Oberharzer Teichen. Weiterhin kommt er am Großen Wusterwitzer See vor. Der Europäische Strandling wird auf der Roten Liste der Gefäßpflanzenarten Deutschlands als „stark gefährdet“ eingestuft. Auch in der Schweiz wird er als stark gefährdet bewertet. Ursachen für sein zunehmendes Verschwinden sind u. a. die Eutrophierung der Gewässer und das Betreten oder Befahren solcher. Vor allem der Bootsverkehr und der dadurch z. T. starke Wellenschlag machen dem Strandling zu schaffen. Sonst wurde der Europäische Strandling nur in anderen Teilen Europas und auf den Azoren gesichtet. Er ist Kennart der Ordnung Littorelletalia.
Systematik
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Plantago uniflora durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 115. Die Neukombination zu Littorella uniflora (L.) Asch. wurde 1864 von Paul Ascherson in Fl. Brandenburg, Band 1, S. 544 veröffentlicht. Der Europäische Strandling (Littorella uniflora (L.) Asch.) wird von manchen Autoren in die Untergattung Littorella der Gattung Plantago gestellt und heißt dann wie schon bei Linné im Jahr 1753 Plantago uniflora L.
Einzelnachweise
- Littorella uniflora (L.) Asch., Europäischer Strandling. auf FloraWeb.de
- Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
- Littorella uniflora (L.) Asch. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 6. Mai 2021.
- T. Franke, A. Zehm: Strandling, Littorella uniflora (L.) Ascherson. Bayerisches Landesamt für Umwelt, November 2009, abgerufen am 15. März 2018.
- Littorella uniflora bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- Plantago uniflora im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 31. Juli 2021.
- Justus Teicke, Kathrin Baumann: Talsperrenbetrieb für den Naturschutz in: Wasserwirtschaft Nr. 4/2010 online (PDF; 227 kB)
- Sebastian Kinder, Haik Thomas Porada im Auftrag Leibniz-Institut für Länderkunde und Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Hrsg.): Brandenburg an der Havel und Umgebung. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Brandenburg an der Havel, Pritzerbe, Reckahn und Wusterwitz (= Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat. Band 69). Böhlau Verlag, Köln 2006, ISBN 3-412-09103-0, S. 267.
- rote-liste-zentrum.de: Europäischer Strandling (abgerufen am 29. September 2023)
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 874.
- Littorella uniflora (L.) Asch. In: Info Flora. Abgerufen am 8. Februar 2025.
Weblinks
- Littorella uniflora in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021.3. Eingestellt von: Maiz-Tome, L., 2016. Abgerufen am 25. Dezember 2021.
- Europäischer Strandling. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Europäischer Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Europaische Strandling Littorella uniflora ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Wegerichgewachse Plantaginaceae Diese selten gewordene Pflanzenart kommt nur in nahrstoffarmen Stillgewassern vor Europaischer StrandlingEuropaischer Strandling Littorella uniflora an LandSystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Wegerichgewachse Plantaginaceae Gattung Art Europaischer StrandlingWissenschaftlicher NameLittorella uniflora L Asch BeschreibungIllustration aus Jacob Sturm Deutschlands Flora in Abbildungen Band 11 1796 Tafel 58Strandling im FlachwasserNach langerem Trockenfallen sieht die terrestrische Wuchsform im Bestand ahnlich wie Scherrasen aus Oberharzer Teiche Vegetative Merkmale Der Europaische Strandling wachst als immergrune ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 3 bis 12 Zentimetern Er bildet bis zu 15 Zentimeter lange Auslaufer und bildet daher Rasen Seine Laubblatter stehen bis zu 30 Stuck in Rosetten sie sind sehr veranderlich und variieren je nach oder Die Laubblatter sind jedoch immer kahl bis schwach behaart erscheinen im Durchmesser rundlich bis oval und sind am Grund scheidig Sie sind schmal linealisch grasartig oft rinnig und kahl Generative Merkmale Der Europaische Strandling ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch Die mannlichen Bluten stehen auf langen Stielen Sie sind 6 bis 8 Millimeter lang ihre Krone ist rohrenformig vierteilig und weisslich Die Staubfaden sind sehr lang und ragen weit aus der Blute heraus Die weiblichen Bluten stehen am Grund des Stiels der mannlichen Bluten Sie stehen meist zu zweit haben eine 4 Millimeter lange Krone und eine 12 Millimeter lange Griffel Die unscheinbaren rohrenformigen Bluten sind etwa 5 Millimeter lang hellbraun gefarbt und stehen zu funft in Blutenstanden mit je meist drei mannlichen gestielten Bluten und einer am Grund in den Achseln stehenden weiblichen Blute Bisher wurde nur die Landform bluhend beobachtet Um Selbstbestaubung zu vermeiden bluhen die weiblichen Bluten etwas fruher als die mannlichen Die Hauptblutezeit liegt zwischen Mai und Juni wahrend der Niedrigwasserphasen der Gewasser Fallt ein Niedrigwasser aus ist eine verschobene oder zweite Blute von August bis September moglich falls es zu einem Trockenfallen der Wuchsorte kommt Die Fruchte bilden kleine hartschalige Nusschen die nach der Reifung nahe der Rosettenbasis verbleiben und auffallige Rasen hervorrufen wenn sie im Umfeld der Mutterpflanze auskeimen Chromosomenzahl Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 VorkommenDer Europaische Strandling am sandigen Ufer eines Gewassers auf Gotland Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst Europa und die Azoren Der Europaische Strandling wachst in nahrstoffarmen oligo oder mesotrophen Seen und Heideweihern bis zu einer Tiefe von 3 Metern Er ist jedoch auch an deren zeitweise trockenfallenden Gewasserrandern zu finden Im Kustenbereich wachst er auch in feuchten Dunentalern Er kann allerdings nur einen geringen Salzgehalt ertragen Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4 w nass aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch Der Strandling ist in ganz Deutschland nur selten anzutreffen einige seiner Bestande sind stark bedroht Die starkste Ausbreitung erfahrt er momentan in den Oberharzer Teichen Weiterhin kommt er am Grossen Wusterwitzer See vor Der Europaische Strandling wird auf der Roten Liste der Gefasspflanzenarten Deutschlands als stark gefahrdet eingestuft Auch in der Schweiz wird er als stark gefahrdet bewertet Ursachen fur sein zunehmendes Verschwinden sind u a die Eutrophierung der Gewasser und das Betreten oder Befahren solcher Vor allem der Bootsverkehr und der dadurch z T starke Wellenschlag machen dem Strandling zu schaffen Sonst wurde der Europaische Strandling nur in anderen Teilen Europas und auf den Azoren gesichtet Er ist Kennart der Ordnung Littorelletalia SystematikDie Erstveroffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Basionym Plantago uniflora durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I S 115 Die Neukombination zu Littorella uniflora L Asch wurde 1864 von Paul Ascherson in Fl Brandenburg Band 1 S 544 veroffentlicht Der Europaische Strandling Littorella uniflora L Asch wird von manchen Autoren in die Untergattung Littorella der Gattung Plantago gestellt und heisst dann wie schon bei Linne im Jahr 1753 Plantago uniflora L EinzelnachweiseLittorella uniflora L Asch Europaischer Strandling auf FloraWeb de Eckehart J Jager Klaus Werner Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler 10 bearbeitete Auflage Band 4 Gefasspflanzen Kritischer Band Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen Heidelberg 2005 ISBN 3 8274 1496 2 Littorella uniflora L Asch In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 6 Mai 2021 T Franke A Zehm Strandling Littorella uniflora L Ascherson Bayerisches Landesamt fur Umwelt November 2009 abgerufen am 15 Marz 2018 Littorella uniflora bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Plantago uniflora im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 31 Juli 2021 Justus Teicke Kathrin Baumann Talsperrenbetrieb fur den Naturschutz in Wasserwirtschaft Nr 4 2010 online PDF 227 kB Sebastian Kinder Haik Thomas Porada im Auftrag Leibniz Institut fur Landerkunde und Sachsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Hrsg Brandenburg an der Havel und Umgebung Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Brandenburg an der Havel Pritzerbe Reckahn und Wusterwitz Landschaften in Deutschland Werte der deutschen Heimat Band 69 Bohlau Verlag Koln 2006 ISBN 3 412 09103 0 S 267 rote liste zentrum de Europaischer Strandling abgerufen am 29 September 2023 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 874 Littorella uniflora L Asch In Info Flora Abgerufen am 8 Februar 2025 WeblinksCommons Europaischer Strandling Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Littorella uniflora in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 3 Eingestellt von Maiz Tome L 2016 Abgerufen am 25 Dezember 2021 Europaischer Strandling In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Europaischer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Wasserpflanze des Jahres in Deutschland Krebsschere 2003 Sudlicher Wasserschlauch 2004 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