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Der Europäische Wels oder Flusswels Silurus glanis ist der größte reine Süßwasserfisch Europas und neben dem Aristoteles

Europäischer Wels

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Europäischer Wels
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Der Europäische Wels oder Flusswels (Silurus glanis) ist der größte reine Süßwasserfisch Europas und neben dem Aristoteleswels (Silurus aristotelis) eine der beiden europäischen Arten in der Familie der Echten Welse (Siluridae). Regional wird er auch als Waller oder Schaidfisch sowie mit zahlreichen Abwandlungen dieser Namen bezeichnet. Welse sind vorwiegend nacht- und dämmerungsaktive Raubfische, die sich von lebenden und toten Fischen, aber auch von Wirbellosen und gelegentlich von kleinen Wasservögeln und Säugetieren ernähren. Ihre Aktivität ist im Jahresverlauf stark von der Temperatur und der Verfügbarkeit von Beutetieren abhängig und erreicht im Frühjahr nach der Winterruhe sowie im Spätherbst nach dem Ablaichen ein Maximum.

Europäischer Wels

Europäischer Wels (Silurus glanis)

Systematik
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Familie: Echte Welse (Siluridae)
Gattung: Silurus
Art: Europäischer Wels
Wissenschaftlicher Name
Silurus glanis
Linnaeus, 1758

Das Verbreitungsgebiet des Welses erstreckt sich von Mittel- und Osteuropa bis Zentralasien. Dabei werden bevorzugt große Flüsse und Seen mit schlammigem Grund besiedelt. Welse kommen aber auch häufig in Seen mit geringem Salzgehalt, wie dem Kaspischen Meer, sowie in Brackwasserbereichen von Binnenmeeren, wie etwa in Teilen der Ostsee und des Schwarzen Meeres, vor. Die Art wird seit der Antike befischt und ist heute vor allem in Osteuropa von wirtschaftlicher Bedeutung, wo sie zunehmend auch in Aquakultur gezogen wird. In Mitteleuropa sind Welse dagegen vorwiegend als Sportfische bei Anglern beliebt und wurden deshalb auch in verschiedenen Gebieten, in denen sie ursprünglich nicht vorkamen, angesiedelt. Die Bestände sind heute meist stabil, teilweise aber von Besatz durch den Menschen abhängig.

Etymologie

Der Wels ist von Carl von Linné 1758 als Silurus glanis wissenschaftlich erstbeschrieben worden. Er ist die Typusart der Gattung Silurus, die wiederum namensgebend für die Familie der Echten Welse (Siluridae) und die Ordnung der Welsartigen (Siluriformes) ist. Sowohl „Silurus“ als auch „glanis“ sind dabei lateinische Bezeichnungen für den Wels. Die deutschen Namen „Wels“ und „Waller“ und ihre regional gebräuchlichen Abwandlungen gehen wahrscheinlich auf dieselbe sprachliche Wurzel wie das Wort „Wal“ zurück, das aus dem urgermanischen „hwalaz“ entstanden ist, verwandt mit dem lateinischen „squalus“ („ein größerer Meerfisch, vielleicht der Meersaufisch“) und dem altpreußischen „kalis“ („Wels“). Der Wels könnte dabei als kleiner Wal des Süßwassers gesehen worden sein. Die Bezeichnung als „Schaiden“ oder „Schaidfisch“, in Ostösterreich auch als „Scharn“ oder „Scharl“, ist seit dem Althochdeutschen als „sceida“ nachgewiesen, ihr Ursprung ist allerdings unklar.

Merkmale

Die Welse sind stämmige Fische mit langgestrecktem Körper, großem, breitem Kopf und glatter, schleimiger und vollständig schuppenloser Haut. Der Rumpf ist im vorderen Bereich kräftig gebaut und im Querschnitt rund, hinter dem After seitlich abgeflacht und schlanker. Die Zahl der Rippen liegt bei 72 bis 74. Eine vollständig entwickelte Seitenlinie verläuft entlang der Flanken und weist 70 bis 75 Kanälchen auf. Der Kopf macht mehr als 20 Prozent der Gesamtlänge aus und ist breit und abgeflacht mit kleinen Augen, die seitlich hinter einem Paar langer, knorpelverstärkter und hoch beweglicher Barteln am Oberkiefer sitzen. Zwei Paare kürzerer, unbeweglicher Barteln sitzen am Kinn. Die vorderen Nasenöffnungen treten deutlich hervor und liegen auf Höhe der Oberkieferbarteln zwischen diesen. Die hinteren Nasenöffnungen liegen dicht dahinter und sind gut entwickelt, was auf einen guten Geruchssinn hinweist. Das Maul ist groß, breit und endständig mit – vor allem bei älteren Tieren – vorragendem Unterkiefer und fleischigen Lippen. Die Zähne sind kleine, flache und nach hinten gerichtete Bürstenzähne. Sie sitzen im Unterkiefer in vier oder fünf Reihen, die in der Mitte durch die Kiefernaht geteilt sind. Zähne sitzen auch am Gaumen- und Pflugscharbein sowie an den Kiemenbögen, wo sie besonders klein sind. Die Kiemenöffnung ist groß und tief geschlitzt, ihr häutiger Rand bedeckt die Basis der Brustflossen. Die ventral sich überlappenden Branchiostegalmembranen haben 15 bis 16 Branchiostegalstrahlen, die Kiemenreuse zwölf Dornen.

Die Rückenflosse ist sehr klein und sitzt am Ende des ersten Körperdrittels. Sie hat einen Hartstrahl und drei bis vier Weichstrahlen. Eine Fettflosse ist nicht vorhanden. Die Brustflossen sind groß und kräftig und reichen bis zum Ansatz der Bauchflossen. Sie haben einen Hartstrahl, dessen Vorderseite glatt und dessen hinterer Rand gezähnt ist, sowie 14 bis 17 Weichstrahlen. Die deutlich kleineren Bauchflossen haben 11 bis 13 Weichstrahlen. Die Afterflosse verläuft langgestreckt am stark verlängerten Schwanzstiel und hat 84 bis 92 kräftige Weichstrahlen. Sie reicht dicht an die relativ kleine, gerundete und am Ende fast gerade abgeschnitten wirkende, 17- bis 19-strahlige Schwanzflosse heran – die beiden Flossen sind aber nicht verbunden.

Die Färbung ist relativ variabel und meist dem Lebensraum angepasst, so dass ruhende Welse gut getarnt sind. Die Körperoberseite ist meist dunkel mit grauer Grundfärbung, die von schwärzlich oder blauschwarz über dunkelbraun bis dunkelolivgrün variieren kann. Die Seiten sind heller und weisen gelegentlich einen violetten Schimmer auf. Über der Grundfärbung liegt meist eine wolkige bis tüpfelartige Marmorierung. Der Kopf ist dunkler gefärbt und einfarbig glänzend, der Lippensaum kann heller sein. Der Bauch ist hell bis weißlich, manchmal leicht rötlich und kann einfarbig oder scheckig sein. Die paarigen Flossen sind meist dunkel gelbbraun, braunrot bis bräunlich, die unpaaren Flossen bläulich schimmernd und violett angelaufen. Neben den normal gefärbten Tieren kommen auch einfarbig schwarzblaue oder albinotische Individuen vor.

Geschlechtsunterschiede

Welse weisen keinen auffälligen Geschlechtsdimorphismus auf. Die Männchen sind bei gleichem Alter aber meist etwas länger, alte Tiere weisen einen kantigeren Oberkiefer auf. Die Weibchen sind schwerer und haben besonders vor dem Ablaichen einen deutlich geschwollenen Unterleib. Beim Männchen ist die Afteröffnung schmaler mit zugespitzter, leicht gerunzelter Geschlechtswarze. Die Geschlechtswarze des Weibchens ist ovaler, geschwollen und endet gerundet.

Größe

Welse erreichen, abhängig von ihrem Lebensraum, meist Körperlängen von einem bis eineinhalb Metern und dabei ein Gewicht von etwa 10 bis 50 Kilogramm. Da die Tiere zeitlebens wachsen, können sie allerdings auch deutlich größer und schwerer werden. Die Angaben über die Maximalmaße unterscheiden sich dabei bei verschiedenen Autoren beträchtlich. Häufig wird heute eine Länge von bis zu drei Metern und ein Gewicht von dann 150 Kilogramm angegeben. Die verlässlich dokumentierten größten Fänge mit der Angel waren ein 144 Kilogramm schweres und 2,85 Meter langes Tier aus dem Po. Ein 148 Kilogramm schweres Exemplar wurde in Bulgarien gefangen. Der Wels ist damit der größte ständig im Süßwasser lebende Fisch Europas. Er wird nur von den Stören (Acipenser) übertroffen, die allerdings anadrome Wanderfische sind, die nur zum Laichen in Flüsse eindringen.

Aus dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert liegen verschiedene schlecht verifizierbare Berichte über deutlich größere Tiere vor. So wurde von bis zu fünf Meter langen und über 300 Kilogramm schweren Welsen im Dnepr in der Ukraine berichtet und ein ohne Eingeweide gewogenes, 375 Kilogramm schweres Tier soll 1731 in der Oder gefangen worden sein. Diese Maße werden von einigen Autoren bis heute übernommen und häufig mit der Anmerkung versehen, dass Tiere dieser Größe heute nicht mehr vorkommen. Eine Arbeit aus 2016 zeigt allerdings deutlich, dass es sich bei manchen dieser Berichte um Verwechslungen mit dem Hausen handelt und die genannten Gewichte für Welse dieser Länge unrealistisch niedrig wären, so dass solche Berichte über Riesenwelse als unglaubwürdig zu gelten haben.

Das Alter kann anhand der Zuwachsringe der Wirbel oder Brustflossenstrahlen bestimmt werden. Das höchste dokumentierte Alter liegt bei 60 Jahren in Gefangenschaft und bei 80 Jahren für ein wildlebendes Tier. Schätzungen für das mögliche Höchstalter belaufen sich auf etwa 100 Jahre.

Innere Anatomie und Molekularbiologie

Auf den kräftigen, muskulösen Rachen folgt ein stark dehnbarer Magen, der in drei aufeinanderfolgende Abschnitte gegliedert ist. Der Darm hat drei Windungen, die Gesamtlänge des Verdauungstrakts übersteigt die Körperlänge. Die Leber ist relativ groß. Die Schwimmblase erstreckt sich über etwa 80 Prozent der Körperhöhle und ist damit auffällig groß. Sie weist eine längs verlaufende Scheidewand auf, ist am hinteren Ende mit der Wirbelsäule und über den aus den Rippenknochen hervorgegangenen Weberschen Apparat mit den Hörorganen verbunden. Die Geschlechtsdrüsen sind relativ klein und liegen im hinteren Bereich der Bauchhöhle.

Der Chromosomensatz besteht aus 30 Paaren (2n = 60).

Vorkommen und Bestände

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Welses erstreckt sich von der Elbe und dem Doubs in Ostfrankreich über Südschweden, Ost- und Südosteuropa (mit Ausnahme der Mittelmeerküste) und die Türkei bis zum Aralbecken und Afghanistan. Im Flusssystem des Rheins kommt er natürlich hinab bis etwa zur Mündung der Ill bei Straßburg vor. Subfossile Funde weisen allerdings darauf hin, dass die Art ehemals auch weiter nördlich im Rhein und seinen Nebenflüssen bis zur Mündung in die Nordsee vorkam. Ein mögliches Überbleibsel dieser früheren Verbreitung stellt die Population im Haarlemmermeer in den Niederlanden dar. Neben stehenden und fließenden Süßgewässern des Inlands findet er sich auch im Kaspischen Meer sowie in Brackwasserbereichen der Ostsee und des Schwarzen Meers.

Vom Menschen wurde die Art als Aquakultur- und Sportfisch auch außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets ausgesetzt, so in Spanien, Italien und Kasachstan. In den Beneluxstaaten und in Frankreich wurde sie erfolgreich wiederangesiedelt, auch in Gebieten, in denen sie archäologisch nicht nachweisbar sind, so in Frankreich ab 1857 im Gebiet der Rhone. Im Süden Großbritanniens wurden Welse ab 1880 in Seen ausgesetzt, die Besiedlung größerer Flüsse gelang allerdings kaum, wahrscheinlich auf Grund klimatischer Bedingungen. In Südfinnland und möglicherweise auch in Dänemark wurden die ausgewilderten Bestände wieder ausgerottet. In einigen Regionen, in denen der Wels ursprünglich nicht vorkam, wird er heute als Schädling angesehen, da er die einheimischen Fischbestände bedroht.

Die Art gilt allgemein als nicht bedroht, die Bestände sind aber teilweise vom Besatz durch den Menschen abhängig, da die Laichgründe häufig durch den Ausbau von Flüssen bedroht sind. Im Nordwesten des Verbreitungsgebiets, insbesondere in Südschweden, ist die Zahl der Welse auf Grund ungünstiger klimatischer Bedingungen und weniger geeigneter Lebensräume rückläufig. In Nordgriechenland, wo die Art natürlich in einzelnen Seen vorkommt, wurden einzelne Populationen durch die Konkurrenz mit ausgesetzten anderen Arten wie dem Aristoteleswels (Silurus aristotelis) verdrängt. In der Berner Konvention wird der Wels in Anhang III als geschützte Tierart geführt.

Klimawandel

Durch den Klimawandel und die dadurch steigenden Wassertemperaturen profitiert der Wels enorm: Die Tiere können jährlich früher laichen und weniger Jungfische sterben, wodurch mehr Tiere die Geschlechtsreife erreichen und sich weiter vermehren können. Populationen in Deutschland steigen dadurch an. Auch steigt die durchschnittlich erreichte Größe: Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei erwartet in Deutschland in naher Zukunft flächendeckende Vorkommen von Exemplaren über 1,5 Meter.

Systematik und Evolution

Innerhalb der Gattung Silurus kann der Europäische Wels der europäisch-westasiatischen glanis-Gruppe zugeordnet werden, die der ostasiatischen cochinchinensis-Gruppe gegenübergestellt wird. Das Schwestertaxon könnte sein, mit dem er die glatte Vorderseite des Brustflossenhartstrahls gemeinsam hat. Neuere molekularbiologische Untersuchungen zu den Verwandtschaftsverhältnissen fehlen allerdings. Innerhalb der Art Silurus glanis werden keine Unterarten unterschieden.

Der Ursprung der Gattung Silurus liegt wahrscheinlich in Asien, von wo aus sie über das Kaspische und Schwarze Meer, Dnepr, Wolga und Donau nach Westen vordrang. Beim Europäischen Wels weisen die Populationen verschiedener Regionen nur relativ geringe genetische Unterschiede auf, was darauf hinweist, dass die Art sich nach den Eiszeiten aus einem einzelnen Refugium, wahrscheinlich im Raum der Wolga, ausgebreitet hat. Die ältesten Fossilfunde, die dem Europäischen Wels zugeordnet werden, sind etwa 8000 Jahre alt.

Habitat

Welse sind wärmeliebende Fische, die bevorzugt in großen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern leben. Brackwasserbereiche in Flussmündungen oder Küstennähe werden bis zu einem Salzgehalt von maximal 15 ‰ besiedelt. Sie bevorzugen dabei Flachwasserbereiche bis maximal etwa 30 Meter Tiefe. Gegenüber Verschmutzung und geringen Sauerstoffkonzentrationen sind die Tiere relativ unempfindlich. Auf Grund eines hohen Hämoglobingehalts des Bluts von 30 bis 35 % sind Welse in der Lage, auch bei geringen Sauerstoffkonzentrationen von bis zu etwa 3 mg/l zu überleben. Ihr physiologisches Temperaturoptimum liegt bei 25 bis 27 °C, es werden aber auch deutlich niedrigere Wassertemperaturen gut vertragen, wobei allerdings das Wachstum eingeschränkt sein kann. Ausgewachsene Tiere bevorzugen ruhige, mit Wasserpflanzen bewachsene Bereiche und sind standorttreue und wahrscheinlich territoriale Einzelgänger. Jungfische im ersten Jahr halten sich dagegen auch im mittleren, strömenden Bereich von Flüssen auf und können in Gruppen angetroffen werden.

Lebensweise

Aktivität

Welse sind lichtscheu und überwiegend nachtaktiv, wobei die Aktivitätsmuster sich allerdings, abhängig von der Jahreszeit, deutlich unterscheiden können. Besonders bei fallendem Luftdruck, der mit Hilfe der Schwimmblase wahrgenommen wird, sind sie auch tagsüber aktiv; sonst ruhen die Tiere bis zum Einbruch der Dunkelheit meist am Grund zwischen Wasserpflanzen, unter überhängenden Ufern oder Baumwurzeln. Unter Wassertemperaturen von 4 bis 7 °C stellen die Tiere die Nahrungsaufnahme ein. Sie überwintern in Flüssen in Uferspalten oder Gruben in Ufernähe, in Seen im unteren Drittel der Wassersäule oder auf schlammigem Grund liegend.
Zwischen Mai 2009 und Februar 2011 wurden in der Rhone Welse bei atypischen Verhaltensweisen beobachtet: die normalerweise einzelgängerischen Tiere wurden in Gruppen angetroffen, welche bis zu 44 groß gewachsene Exemplare umfassten (größte beobachtete Länge: 2,10 Meter). Einerseits handelte es sich nicht um eine Schwarmbildung, da die Schwimmbewegungen unkoordiniert waren und die Tiere teilweise zusammenstießen, und andererseits konnte ausgeschlossen werden, dass es den Welsen um Fortpflanzung, die Suche nach Futter oder den Schutz vor Angreifern gegangen sein könnte. Diese Gruppen erreichten eine Biomassedichte von bis zu 40 Kilogramm pro Quadratmeter Flussgrund.

Ernährung und Beutefang

Welse sind opportunistische Raubfische, die als Beute nahezu alles annehmen, was von der Größe her bewältigt werden kann. Den größten Anteil machen dabei meist diejenigen Fische aus, die in dem entsprechenden Gewässer dominieren, wie zum Beispiel Schleien, Rotaugen oder Karpfen. Neben lebenden und toten Fischen werden auch Amphibien, Krustentiere, Insekten, Würmer und andere Wirbellose, junge Wasservögel und auch Tauben sowie gelegentlich Pflanzen und Säugetiere, vor allem Nager, gefressen. Im Vergleich zu anderen großen Süßwasserraubfischen wie Hecht oder Zander fressen große Welse Beutetiere sehr unterschiedlicher Größe, was zu einer effektiveren Nutzung des Nahrungsangebots führt. Aus diesem Grund haben Welse einen geringeren Einfluss auf den Bestand wirtschaftlich bedeutender Fischarten.

Die Beute wird vorwiegend nachts gefangen, wobei die Augen wahrscheinlich keine Rolle spielen. Welse verfügen über einen hervorragenden Geruchs- und Geschmackssinn, der Rezeptoren für süß, sauer, bitter und salzig umfasst, die sich im Maul, an den Lippen, auf den Barteln, aber auch an den Flossen sowie in der Haut des Kopfes und des Vorderkörpers befinden. Das Gehör der Tiere ist extrem empfindlich und besonders auf Geräusche von über der Wasseroberfläche spezialisiert, was durch eine Verbindung der Schwimmblase mit den Hörorganen über den aus den Rippenknochen hervorgegangenen Weberschen Apparat erreicht wird. Das machen sich auch Sportfischer zunutze, die mit einem Paddel an der Oberfläche spezielle Geräusche erzeugen, welche Welse anlocken können. Daneben besitzen Welse Elektrorezeptoren und einen ausgeprägten Tastsinn, der auf den Barteln, dem Unterkiefer und dem Seitenlinienorgan beruht. Beutefische werden meist verfolgt und von hinten erfasst, wobei chemische und hydrodynamische Signale im Nachstrom fliehender Fische zur Orientierung genutzt werden.

Die Nahrungsaufnahme ist stark von der Wassertemperatur abhängig. Während von November bis März fast keine Nahrung aufgenommen wird, beginnt mit der höheren Verfügbarkeit von Beutetieren im Frühjahr eine Phase intensiverer Nahrungsaufnahme. Im Juni und Juli wandern viele Fische in tiefere Gewässer, so dass die Welse weniger Beute machen. Nach der Laichzeit im August folgt ein weiterer Höhepunkt der Nahrungsaufnahme.

Fortpflanzung und Entwicklung

Die Laichzeit der Welse ist abhängig von der Wassertemperatur und beginnt meist, wenn diese auf 17 bis 18 °C angestiegen ist. In Ungarn beginnt sie bereits Anfang April, in Mitteleuropa fällt sie meist auf die Monate Mai bis Juli. Das Männchen bereitet einen Laichplatz vor, indem es eine ufernahe Grube, meist in 40 bis 60 Zentimetern Wassertiefe und häufig von Weidenwurzeln geschützt, mit Schwanzschlägen ausspült und weiches Pflanzenmaterial mit dem Maul an den Untergrund presst. Hier wartet es auf ein geeignetes Weibchen. Dem Laichakt geht ein stürmisches Vorspiel voraus, bei dem das Männchen seine Partnerin nahe der Wasseroberfläche verfolgt. Die Paarung findet meist in den Abendstunden bei Wassertemperaturen von 22 bis 23 °C statt. Das Männchen umschwimmt dabei das Weibchen, treibt es um das Nest und stößt mit dem Maul gegen seinen Bauch. Über dem Nest schwimmt das Männchen an die Seite des Weibchens und windet sich um dessen Bauchpartie. Nach wenigen Sekunden befreit sich das Weibchen, sinkt zum Grund und lässt die Eier ab, gefolgt von der Spermienabgabe des Männchens. Der gesamte Prozess wiederholt sich im Laufe von eineinhalb bis zwei Stunden mehrmals. Menge und Größe der Eier schwanken mit dem Ernährungszustand und der Größe des Weibchens, pro Kilogramm Körpergewicht werden etwa 20.000 bis 25.000 Eier produziert, die einen Durchmesser von 1,4 bis 2 Millimeter aufweisen. Nach der Befruchtung schwellen die Eier an und können bis zum Schlupfzeitpunkt einen Durchmesser von 4,5 Millimeter erreichen. Sie sind sehr klebrig und bilden große Klumpen, in die Wasser nur schlecht eindringt, was zu einer schlechten Sauerstoffversorgung und zu Verpilzung führen kann. Das Männchen bleibt möglicherweise deswegen bis zum Schlüpfen der Brut beim Gelege, bewacht es und fächelt ihm alle drei bis fünf Minuten mit der Schwanzflosse frisches Wasser zu.

Die kaulquappenähnlichen Larven schlüpfen, abhängig von der Wassertemperatur, nach zwei bis drei Tagen. Unmittelbar nach dem Schlüpfen ist der Nachwuchs weitestgehend hilflos und sinkt auf den Gewässergrund, nach weiteren zwei bis drei Tagen beginnen die Tiere sich aktiv zu bewegen. Sie sind sehr lichtempfindlich, sterben im direkten Sonnenlicht ab und suchen nach Möglichkeit dunkle Gewässerbereiche auf. Der Dottersack ist nach etwa zehn Lebenstagen aufgebraucht; ab diesem Zeitpunkt beginnen die Larven, ihre Nahrung am Grund aber auch im Freiwasser zu suchen. Zu Beginn ernähren sie sich vorwiegend von Zooplankton, später erweitert sich das Nahrungsspektrum um Krebstiere, Insektenlarven, kleine Schnecken und Tubifex. Nach etwa zwanzig Tagen beginnen die larvalen Merkmale zu verschwinden; zu diesem Zeitpunkt haben die jungen Welse eine Länge zwischen 2,2 und 2,5 Zentimetern erreicht. Ab einer Körperlänge von 2,5 bis drei Zentimetern beginnen sie, anderer Fischbrut nachzustellen. Bei Nahrungsmangel kommt es unter dem Welsnachwuchs zu Kannibalismus, der sich bei anhaltendem Mangel verstärkt. Auch pflanzlicher Detritus wird abhängig von der Nahrungsverfügbarkeit in gewissen Mengen aufgenommen. Generell machen aber im ersten Lebensjahr Wirbellose den weitaus größten Teil der aufgenommenen Nahrung aus.

Welse wachsen schnell heran und erreichen im ersten Jahr eine Länge von durchschnittlich 20 bis 30 Zentimetern, maximal fast einen halben Meter und bis zu 500 Gramm Gewicht. Mit zwei Jahren werden im Schnitt 40 Zentimeter erreicht und ein Meter mit etwa sechs bis sieben Jahren. Der größte Teil des Wachstums findet, temperatur- und nahrungsabhängig, im Frühjahr statt. Daher variieren die Wachstumsraten in verschiedenen Regionen des Verbreitungsgebiets abhängig vom Klima deutlich. Die Geschlechtsreife wird bei einem Gewicht von ein bis zwei Kilogramm mit etwa drei bis vier Jahren erreicht, in kalten Klimaten aber auch erst mit etwa neun Jahren. Mit dem Erreichen der Geschlechtsreife nimmt die Rate des Längenwachstums ab, dafür steigt die relative Gewichtszunahme. Insgesamt sind die Wuchsraten bei Männchen, bezogen auf Länge und Gewicht, höher als bei den Weibchen.

Krankheiten und Parasiten

Verschiedene Erkrankungen und Parasiten des Welses sind aus Untersuchungen an Wildfängen und vor allem aus Beobachtungen in der Aquakultur bekannt. Besonders die Eier sind gegenüber Bakterien, Pilzen, Parasiten und Verlusten durch Wasserinsekten wie Käfer, Wanzen und Libellenlarven anfällig. Erwachsene Tiere sind Wirte für verschiedene Bakterien, darunter Flavobakterien und Arten der Gattungen Aeromonas und Vibrio. An eukaryotischen Parasiten wurden über 50 verschiedene Arten beschrieben, darunter verschiedene Einzeller wie Apicomplexa, aber auch Fadenwürmer, Bandwürmer und Fischläuse. In Welszuchten gehen die stärksten Verluste auf Ichthyophthiriose zurück. Ein artspezifisches Virus, das „European sheatfish virus“ (ESV) aus der Gattung Ranavirus in der Familie der Iridoviridae, wurde 1989 beschrieben. Daneben ist die Art auch für Viren aus der Familie der Rhabdoviridae wie den Erreger der Frühlingsvirämie der Karpfen empfänglich. In freier Wildbahn spielen Erkrankungen und Parasitenbefall besonders als Folge von Umweltstress wie Verschmutzung oder Sauerstoffmangel eine Rolle, während in der Aquakultur teilweise ganze Jungfischanzuchten erkranken und sterben können.

Kulturelle Bedeutung und Nutzung

Aufgrund seiner Größe und auffälligen Gestalt ist der Wels ein bekannter Speisefisch, der besonders in Osteuropa Eingang in Sagen und Legenden gefunden hat. Sein Fleisch und Fett wurde mancherorts zu Heilzwecken eingesetzt. Im vierten Jahrhundert wurde er von dem römischen Dichter Decimus Magnus Ausonius als nostrae mitis balaena Mosellae („sanfter Wal unserer Mosel“) bezeichnet. Diese Formulierung griff Conrad Gessner in seinem Fischbuch auf und schrieb, dieser Fisch könne – so eine zeitgenössische Übersetzung – „ein teutscher Wallfisch genennet werden“. Zugleich kommentierte Gessner allerdings auch, der Wels sei ein „sehr scheußlicher grosser schädlicher Fisch“, und schrieb ihm unter Berufung auf überlieferte Funde von menschlichen Knochen im Magen von Welsen „eine tyrannische grimmige und frässige art“ zu. Ob Ausonius in seinem Text letztlich tatsächlich den Wels gemeint hat, ist fraglich. Im Originaltext wird für den Fisch zwar das Wort silurus verwendet, dennoch haben Übersetzer anhand des beschriebenen Verhaltens (Wanderbewegungen) den erwähnten Fisch als Stör identifiziert.

In den Medien wird immer wieder über außergewöhnlich große Fänge berichtet sowie gelegentlich über Angriffe auf Haustiere. Presseecho fand 2001 die Moderne Sage um den angeblichen Wels „Kuno“ im Volksgarten-Weiher bei Mönchengladbach, von dem behauptet wurde, er habe einen jungen Dackel gefressen. Bislang gibt es keine nachweislich bekannten Fälle von Hunden, die einem Wels zum Opfer fielen.

Junge Welse lassen sich außerdem gut in Kaltwasseraquarien halten, wogegen größere Tiere empfindlicher sind und sich nur für große Schauaquarien eignen. Für diese werden albinotische Welse gezielt gezüchtet. Die wirtschaftliche Bedeutung des Welses ist in den verschiedenen Regionen seines Verbreitungsgebiets unterschiedlich. In Ost- und Südosteuropa wird er kommerziell befischt und zunehmend auch in Aquakultur gezogen. Sein Fleisch ist weiß, mild im Geschmack, grätenarm und hat einen Fettgehalt von sechs bis acht Prozent. Es wird frisch, getrocknet, geräuchert oder gesalzen vermarktet. Die Eier werden am Kaspischen Meer teilweise als Kaviar verwendet. Schwimmblase und Knochen können zu Leim oder Gelatine, die Haut zu Leder verarbeitet werden. In Mitteleuropa gilt er dagegen oft als potentieller Schädling, der die wirtschaftlich genutzten Karpfen- und Schleienbestände reduziert. Da er allerdings vorwiegend wirtschaftlich unbedeutendere Fische frisst, kann sein Einfluss auf die Nutzfischbestände auch positiv sein. Gelegentlich wurden Welse zur biologischen Kontrolle von Karpfenfischen eingesetzt, wozu sie sich allerdings auf Grund ihres relativ breiten Beutespektrums schlechter eignen als andere Raubfische.

Fischerei

Kommerzielle Welsfischerei
Im Donauraum werden Welse mindestens seit dem zweiten Jahrhundert mit verschiedenen Methoden befischt. Hierzu wurden meist eingesetzt, die aus einem Grundteil und zwei mit einer Rute verbundenen Flügeln bestehen und bei Kontakt mit dem Fisch aus dem Wasser gehoben werden konnten. Alternativ wurde ein hohler Baumstamm als möglicher Unterschlupf versenkt und regelmäßig aus dem Wasser gehoben und kontrolliert. Daneben waren Unterwasserzäune gebräuchlich, bei denen die Welse in Durchlässe getrieben wurden, wo sie mit einer Reuse oder von einem mit Stecheisen ausgerüsteten Fischer gefangen wurden. Auch der Fang mit Leine und Haken, häufig mit Rindfleisch als Köder, sowie die Hamenfischerei waren gebräuchlich, wobei bei letzterer gezielt die Unterschlupfmöglichkeiten in Ufernähe abgesucht wurden. Der moderne Welsfang setzt meist Reusen oder Grundangelruten ein. Der weltweite Fang beträgt über 10.000 Tonnen pro Jahr, wobei der größte Teil der Fänge auf die Staaten der GUS entfällt.
Sportfischen auf Welse
Hierbei wird den Welsen mit speziellen, sehr stark ausgelegten Handangeln nachgestellt. Als Köder wird oftmals ein Köderfisch oder Tauwurmbündel verwendet, welche an einem oder mehreren Haken befestigt wird. Dieser Köder kann dem Wels nun über verschiedene Montagen wie die Abspannen-Montage, U-Posen-Montage oder auch die Bojen-Montage angeboten werden. Der Fischereisport auf Welse erfreut sich immer größerer Beliebtheit, was nicht zuletzt an der extremen Kraft der Fische im Drill liegt: Welse können zum Anbeißen provoziert werden, indem ein Wallerholz ruckartig ins Wasser eingetaucht wird.

Aquakultur

Europäische Welse werden seit Beginn des 20. Jahrhunderts vor allem in Ungarn in Teichkulturen gezüchtet. Seit den späten 1950er Jahren wurde die Kultur auch in anderen Ländern Ost- und später auch Südost- und Mitteleuropas eingeführt. Neben der Haltung in Teichen hat hier die Kultur in Netzen innerhalb größerer Gewässer und in modernen zunehmende Bedeutung. Welse können in Gefangenschaft halbkünstlich oder künstlich vermehrt werden. Die halbkünstliche Vermehrung geschieht dabei durch gezieltes Umsetzen in Laichgewässer mit geeignet vorbereiteten Nestern. Zur künstlichen Vermehrung werden die Tiere durch das Injizieren von Hypophysenextrakt behandelt, wonach die Geschlechtsprodukte durch Abstreifen gewonnen und künstlich zusammengebracht werden können.

Der Umfang der Aquakultur Europäischer Welse betrug etwa 2000 Tonnen außerhalb Russlands, wovon etwas über die Hälfte auf Bulgarien entfiel. Problematisch sind vor allem die relativ hohen Kosten im Vergleich zu den außerhalb Europas gezüchteten Welsen aus den Familien der Haiwelse (Pangasiidae), Katzenwelse (Ictaluridae) und Kiemensackwelse (Clariidae). Um die Erträge zu steigern, wurden Versuche unternommen, eingeschlechtliche Bestände zu erzeugen, wobei Männchen ein schnelleres Wachstum und höhere Schlachtausbeuten aufweisen als die Weibchen. Versuche mit triploiden Tieren führten zu verringertem Wachstum und geringeren Überlebensraten.

Angriffe auf Menschen

Wels-Angriffe auf Menschen sind ungewöhnlich und extrem selten, finden aber dann meist große mediale Beachtung. Menschen gehören nicht in das Beutespektrum des Welses und Bisse mit den kleinen und stumpfen Zähnen führen bei Erwachsenen als auch Kindern höchstens zu Schürfwunden und stellen somit keine ernste Gefahr dar. Bei den bekannt gewordenen Angriffen versuchen die Tiere wahrscheinlich Eindringlinge zu vertreiben, um ihren Nachwuchs vor Fressfeinden zu schützen. Insbesondere große Männchen können während der Brutpflege aggressiv werden und in seltenen Fällen auch Schwimmer, die ihrem Nest zu nahe kommen, beißen. Berichte über Welse, die als Jagd auf badende Kinder interpretiert wurden, sind auf solche Vorfälle zurückzuführen: So ist beispielsweise ein Fall von 2015 bekannt, bei dem ein 14-jähriges Mädchen im Felser See bei Thürnthal von einem großen Wels am Unterschenkel gepackt worden war. Das Mädchen erlitt Schürfwunden, und der Angriff wurde fälschlich als Jagdverhalten des Fisches gedeutet.

Im Jahr 2014 wurde ein Schwimmer im Reinickendorfer Flughafensee in Berlin von einem Wels angegriffen. Dieser packte ihn am Fuß und verursachte blutende Schürfwunden. 2016 wurde eine Schwimmerin im Badesee im niederbayerischen Kirchroth von einem etwa 2 m großen Tier gebissen. 2017 wurde eine 10-Jährige in der Meurthe ebenfalls von einem Wels gepackt. Eine weitere Schwimmerin wurde 2021 im Greifensee angegriffen. In allen drei Fällen erlitten die Schwimmerinnen nur leichte Hautverletzungen.

Im Juni 2025 griff ein 90 kg schwerer Wels fünf Badegäste im Brombachsee in Bayern an und wurde schließlich, nachdem er als Sicherheitsrisiko für die Badegäste und Besucher eines am See stattfindenden Electro-Musikfestival eingeschätzt worden war, von der Polizei erschossen. Fische reagieren mit ihren verschiedenen Wahrnehmungsmöglichkeiten sensibel auf Töne und können gerade durch Bässe gestresst werden. Deshalb wurde vermutet, dass dieser Vorfall im Zusammenhang mit dem Musikfestival stand. Anfang Juli 2025 biss erneut ein Waller einen Schwimmer im selben See und verletzte ihn.

Siehe auch: Welsangriffe im Brombachsee 2025

Literatur

  • Jozef Mihálik: Der Wels. (= Die Neue Brehm-Bücherei. Band 209). 2. unveränderte Auflage. Westarp-Wissenschaften, Magdeburg 1995, ISBN 3-89432-655-7.
  • Gordon H. Copp, J. Robert Britton, Julien Cucherousset, Emili Garcıa-Berthou, Ruth Kirk, Edmund Peeler, Saulius Stakenas: Voracious invader or benign feline? A review of the environmental biology of European catfish Silurus glanis in its native and introduced ranges. In: Fish and Fisheries. Band 10, 2009, S. 252–282 (englisch, Volltext [PDF; 522 kB]). 
  • Martin Hochleithner: Welse (Siluridae) – Biologie und Aquakultur. Aqua Tech Publications, Kitzbühel 2006, ISBN 3-9500968-7-6, S. 71–74. 

Dokumentationen

  • Bertrand Loyer: Riesenfische in unseren Flüssen. Arte (Frankreich), 2015, 44 Min.

Weblinks

Commons: Wels – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Wels – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Europäischer Wels auf Fishbase.org (englisch)
  • Wels. In: Artbeschreibung. Siegfried Blank („pivi.de“), 2021; abgerufen am 15. Januar 2023. 
  • Europäischer Wels. iNaturalist; abgerufen am 15. Januar 2023 
  • Silurus glanis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: Freyhof, J. & Kottelat, M., 2008. Abgerufen am 15. Januar 2023.

Einzelnachweise

  1. Regina Petz-Glechner: Die Namen unserer Fische – eine etymologische Spurensuche – 18. Welse. In: Österreichs Fischerei. Band 59, Nr. 10, 2006, S. 238–239. 
  2. Midori Kobayakawa: Systematic Revision of the Catfish Genus Silurus, with Description of a New Species from Thailand and Burma. In: Japanese Journal of Ichthyology. Band 36, Nr. 2, 1989, S. 155–186 (englisch). 
  3. Jozef Mihálik: Der Wels. (= Die Neue Brehm-Bücherei. Band 209). 2. unveränderte Auflage. Westarp-Wissenschaften, Magdeburg 1995, ISBN 3-89432-655-7.
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  6. Uwe Hartmann: Süßwasserfische. 2. Auflage. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2002, ISBN 3-8001-4296-1, S. 140–141. 
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Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 02:22

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Der Europaische Wels oder Flusswels Silurus glanis ist der grosste reine Susswasserfisch Europas und neben dem Aristoteleswels Silurus aristotelis eine der beiden europaischen Arten in der Familie der Echten Welse Siluridae Regional wird er auch als Waller oder Schaidfisch sowie mit zahlreichen Abwandlungen dieser Namen bezeichnet Welse sind vorwiegend nacht und dammerungsaktive Raubfische die sich von lebenden und toten Fischen aber auch von Wirbellosen und gelegentlich von kleinen Wasservogeln und Saugetieren ernahren Ihre Aktivitat ist im Jahresverlauf stark von der Temperatur und der Verfugbarkeit von Beutetieren abhangig und erreicht im Fruhjahr nach der Winterruhe sowie im Spatherbst nach dem Ablaichen ein Maximum Europaischer WelsEuropaischer Wels Silurus glanis SystematikKohorte OtomorphaUnterkohorte OstariophysiOrdnung Welsartige Siluriformes Familie Echte Welse Siluridae Gattung SilurusArt Europaischer WelsWissenschaftlicher NameSilurus glanisLinnaeus 1758Wels auf Nahrungssuche Das Verbreitungsgebiet des Welses erstreckt sich von Mittel und Osteuropa bis Zentralasien Dabei werden bevorzugt grosse Flusse und Seen mit schlammigem Grund besiedelt Welse kommen aber auch haufig in Seen mit geringem Salzgehalt wie dem Kaspischen Meer sowie in Brackwasserbereichen von Binnenmeeren wie etwa in Teilen der Ostsee und des Schwarzen Meeres vor Die Art wird seit der Antike befischt und ist heute vor allem in Osteuropa von wirtschaftlicher Bedeutung wo sie zunehmend auch in Aquakultur gezogen wird In Mitteleuropa sind Welse dagegen vorwiegend als Sportfische bei Anglern beliebt und wurden deshalb auch in verschiedenen Gebieten in denen sie ursprunglich nicht vorkamen angesiedelt Die Bestande sind heute meist stabil teilweise aber von Besatz durch den Menschen abhangig EtymologieDer Wels ist von Carl von Linne 1758 als Silurus glanis wissenschaftlich erstbeschrieben worden Er ist die Typusart der Gattung Silurus die wiederum namensgebend fur die Familie der Echten Welse Siluridae und die Ordnung der Welsartigen Siluriformes ist Sowohl Silurus als auch glanis sind dabei lateinische Bezeichnungen fur den Wels Die deutschen Namen Wels und Waller und ihre regional gebrauchlichen Abwandlungen gehen wahrscheinlich auf dieselbe sprachliche Wurzel wie das Wort Wal zuruck das aus dem urgermanischen hwalaz entstanden ist verwandt mit dem lateinischen squalus ein grosserer Meerfisch vielleicht der Meersaufisch und dem altpreussischen kalis Wels Der Wels konnte dabei als kleiner Wal des Susswassers gesehen worden sein Die Bezeichnung als Schaiden oder Schaidfisch in Ostosterreich auch als Scharn oder Scharl ist seit dem Althochdeutschen als sceida nachgewiesen ihr Ursprung ist allerdings unklar MerkmaleAlbinotischer weisser Wels Beim Schadel ist das Gebiss mit den Burstenzahnen gut zu erkennen Die Welse sind stammige Fische mit langgestrecktem Korper grossem breitem Kopf und glatter schleimiger und vollstandig schuppenloser Haut Der Rumpf ist im vorderen Bereich kraftig gebaut und im Querschnitt rund hinter dem After seitlich abgeflacht und schlanker Die Zahl der Rippen liegt bei 72 bis 74 Eine vollstandig entwickelte Seitenlinie verlauft entlang der Flanken und weist 70 bis 75 Kanalchen auf Der Kopf macht mehr als 20 Prozent der Gesamtlange aus und ist breit und abgeflacht mit kleinen Augen die seitlich hinter einem Paar langer knorpelverstarkter und hoch beweglicher Barteln am Oberkiefer sitzen Zwei Paare kurzerer unbeweglicher Barteln sitzen am Kinn Die vorderen Nasenoffnungen treten deutlich hervor und liegen auf Hohe der Oberkieferbarteln zwischen diesen Die hinteren Nasenoffnungen liegen dicht dahinter und sind gut entwickelt was auf einen guten Geruchssinn hinweist Das Maul ist gross breit und endstandig mit vor allem bei alteren Tieren vorragendem Unterkiefer und fleischigen Lippen Die Zahne sind kleine flache und nach hinten gerichtete Burstenzahne Sie sitzen im Unterkiefer in vier oder funf Reihen die in der Mitte durch die Kiefernaht geteilt sind Zahne sitzen auch am Gaumen und Pflugscharbein sowie an den Kiemenbogen wo sie besonders klein sind Die Kiemenoffnung ist gross und tief geschlitzt ihr hautiger Rand bedeckt die Basis der Brustflossen Die ventral sich uberlappenden Branchiostegalmembranen haben 15 bis 16 Branchiostegalstrahlen die Kiemenreuse zwolf Dornen Die Ruckenflosse ist sehr klein und sitzt am Ende des ersten Korperdrittels Sie hat einen Hartstrahl und drei bis vier Weichstrahlen Eine Fettflosse ist nicht vorhanden Die Brustflossen sind gross und kraftig und reichen bis zum Ansatz der Bauchflossen Sie haben einen Hartstrahl dessen Vorderseite glatt und dessen hinterer Rand gezahnt ist sowie 14 bis 17 Weichstrahlen Die deutlich kleineren Bauchflossen haben 11 bis 13 Weichstrahlen Die Afterflosse verlauft langgestreckt am stark verlangerten Schwanzstiel und hat 84 bis 92 kraftige Weichstrahlen Sie reicht dicht an die relativ kleine gerundete und am Ende fast gerade abgeschnitten wirkende 17 bis 19 strahlige Schwanzflosse heran die beiden Flossen sind aber nicht verbunden Die Farbung ist relativ variabel und meist dem Lebensraum angepasst so dass ruhende Welse gut getarnt sind Die Korperoberseite ist meist dunkel mit grauer Grundfarbung die von schwarzlich oder blauschwarz uber dunkelbraun bis dunkelolivgrun variieren kann Die Seiten sind heller und weisen gelegentlich einen violetten Schimmer auf Uber der Grundfarbung liegt meist eine wolkige bis tupfelartige Marmorierung Der Kopf ist dunkler gefarbt und einfarbig glanzend der Lippensaum kann heller sein Der Bauch ist hell bis weisslich manchmal leicht rotlich und kann einfarbig oder scheckig sein Die paarigen Flossen sind meist dunkel gelbbraun braunrot bis braunlich die unpaaren Flossen blaulich schimmernd und violett angelaufen Neben den normal gefarbten Tieren kommen auch einfarbig schwarzblaue oder albinotische Individuen vor Wels von vorne mit gut erkennbaren BartelnGeschlechtsunterschiede Welse weisen keinen auffalligen Geschlechtsdimorphismus auf Die Mannchen sind bei gleichem Alter aber meist etwas langer alte Tiere weisen einen kantigeren Oberkiefer auf Die Weibchen sind schwerer und haben besonders vor dem Ablaichen einen deutlich geschwollenen Unterleib Beim Mannchen ist die Afteroffnung schmaler mit zugespitzter leicht gerunzelter Geschlechtswarze Die Geschlechtswarze des Weibchens ist ovaler geschwollen und endet gerundet Grosse Welse erreichen abhangig von ihrem Lebensraum meist Korperlangen von einem bis eineinhalb Metern und dabei ein Gewicht von etwa 10 bis 50 Kilogramm Da die Tiere zeitlebens wachsen konnen sie allerdings auch deutlich grosser und schwerer werden Die Angaben uber die Maximalmasse unterscheiden sich dabei bei verschiedenen Autoren betrachtlich Haufig wird heute eine Lange von bis zu drei Metern und ein Gewicht von dann 150 Kilogramm angegeben Die verlasslich dokumentierten grossten Fange mit der Angel waren ein 144 Kilogramm schweres und 2 85 Meter langes Tier aus dem Po Ein 148 Kilogramm schweres Exemplar wurde in Bulgarien gefangen Der Wels ist damit der grosste standig im Susswasser lebende Fisch Europas Er wird nur von den Storen Acipenser ubertroffen die allerdings anadrome Wanderfische sind die nur zum Laichen in Flusse eindringen Aus dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert liegen verschiedene schlecht verifizierbare Berichte uber deutlich grossere Tiere vor So wurde von bis zu funf Meter langen und uber 300 Kilogramm schweren Welsen im Dnepr in der Ukraine berichtet und ein ohne Eingeweide gewogenes 375 Kilogramm schweres Tier soll 1731 in der Oder gefangen worden sein Diese Masse werden von einigen Autoren bis heute ubernommen und haufig mit der Anmerkung versehen dass Tiere dieser Grosse heute nicht mehr vorkommen Eine Arbeit aus 2016 zeigt allerdings deutlich dass es sich bei manchen dieser Berichte um Verwechslungen mit dem Hausen handelt und die genannten Gewichte fur Welse dieser Lange unrealistisch niedrig waren so dass solche Berichte uber Riesenwelse als unglaubwurdig zu gelten haben Das Alter kann anhand der Zuwachsringe der Wirbel oder Brustflossenstrahlen bestimmt werden Das hochste dokumentierte Alter liegt bei 60 Jahren in Gefangenschaft und bei 80 Jahren fur ein wildlebendes Tier Schatzungen fur das mogliche Hochstalter belaufen sich auf etwa 100 Jahre Innere Anatomie und Molekularbiologie Auf den kraftigen muskulosen Rachen folgt ein stark dehnbarer Magen der in drei aufeinanderfolgende Abschnitte gegliedert ist Der Darm hat drei Windungen die Gesamtlange des Verdauungstrakts ubersteigt die Korperlange Die Leber ist relativ gross Die Schwimmblase erstreckt sich uber etwa 80 Prozent der Korperhohle und ist damit auffallig gross Sie weist eine langs verlaufende Scheidewand auf ist am hinteren Ende mit der Wirbelsaule und uber den aus den Rippenknochen hervorgegangenen Weberschen Apparat mit den Hororganen verbunden Die Geschlechtsdrusen sind relativ klein und liegen im hinteren Bereich der Bauchhohle Der Chromosomensatz besteht aus 30 Paaren 2n 60 Vorkommen und BestandeVerbreitungsgebiet des Welses Ursprungliches Verbreitungsgebiet Kustenvorkommen durch den Menschen etablierte Vorkommen Das ursprungliche Verbreitungsgebiet des Welses erstreckt sich von der Elbe und dem Doubs in Ostfrankreich uber Sudschweden Ost und Sudosteuropa mit Ausnahme der Mittelmeerkuste und die Turkei bis zum Aralbecken und Afghanistan Im Flusssystem des Rheins kommt er naturlich hinab bis etwa zur Mundung der Ill bei Strassburg vor Subfossile Funde weisen allerdings darauf hin dass die Art ehemals auch weiter nordlich im Rhein und seinen Nebenflussen bis zur Mundung in die Nordsee vorkam Ein mogliches Uberbleibsel dieser fruheren Verbreitung stellt die Population im Haarlemmermeer in den Niederlanden dar Neben stehenden und fliessenden Sussgewassern des Inlands findet er sich auch im Kaspischen Meer sowie in Brackwasserbereichen der Ostsee und des Schwarzen Meers Vom Menschen wurde die Art als Aquakultur und Sportfisch auch ausserhalb des naturlichen Verbreitungsgebiets ausgesetzt so in Spanien Italien und Kasachstan In den Beneluxstaaten und in Frankreich wurde sie erfolgreich wiederangesiedelt auch in Gebieten in denen sie archaologisch nicht nachweisbar sind so in Frankreich ab 1857 im Gebiet der Rhone Im Suden Grossbritanniens wurden Welse ab 1880 in Seen ausgesetzt die Besiedlung grosserer Flusse gelang allerdings kaum wahrscheinlich auf Grund klimatischer Bedingungen In Sudfinnland und moglicherweise auch in Danemark wurden die ausgewilderten Bestande wieder ausgerottet In einigen Regionen in denen der Wels ursprunglich nicht vorkam wird er heute als Schadling angesehen da er die einheimischen Fischbestande bedroht Die Art gilt allgemein als nicht bedroht die Bestande sind aber teilweise vom Besatz durch den Menschen abhangig da die Laichgrunde haufig durch den Ausbau von Flussen bedroht sind Im Nordwesten des Verbreitungsgebiets insbesondere in Sudschweden ist die Zahl der Welse auf Grund ungunstiger klimatischer Bedingungen und weniger geeigneter Lebensraume rucklaufig In Nordgriechenland wo die Art naturlich in einzelnen Seen vorkommt wurden einzelne Populationen durch die Konkurrenz mit ausgesetzten anderen Arten wie dem Aristoteleswels Silurus aristotelis verdrangt In der Berner Konvention wird der Wels in Anhang III als geschutzte Tierart gefuhrt Klimawandel Durch den Klimawandel und die dadurch steigenden Wassertemperaturen profitiert der Wels enorm Die Tiere konnen jahrlich fruher laichen und weniger Jungfische sterben wodurch mehr Tiere die Geschlechtsreife erreichen und sich weiter vermehren konnen Populationen in Deutschland steigen dadurch an Auch steigt die durchschnittlich erreichte Grosse Das Leibniz Institut fur Gewasserokologie und Binnenfischerei erwartet in Deutschland in naher Zukunft flachendeckende Vorkommen von Exemplaren uber 1 5 Meter Systematik und EvolutionInnerhalb der Gattung Silurus kann der Europaische Wels der europaisch westasiatischen glanis Gruppe zugeordnet werden die der ostasiatischen cochinchinensis Gruppe gegenubergestellt wird Das Schwestertaxon konnte sein mit dem er die glatte Vorderseite des Brustflossenhartstrahls gemeinsam hat Neuere molekularbiologische Untersuchungen zu den Verwandtschaftsverhaltnissen fehlen allerdings Innerhalb der Art Silurus glanis werden keine Unterarten unterschieden Der Ursprung der Gattung Silurus liegt wahrscheinlich in Asien von wo aus sie uber das Kaspische und Schwarze Meer Dnepr Wolga und Donau nach Westen vordrang Beim Europaischen Wels weisen die Populationen verschiedener Regionen nur relativ geringe genetische Unterschiede auf was darauf hinweist dass die Art sich nach den Eiszeiten aus einem einzelnen Refugium wahrscheinlich im Raum der Wolga ausgebreitet hat Die altesten Fossilfunde die dem Europaischen Wels zugeordnet werden sind etwa 8000 Jahre alt HabitatUferbereich des Wolgadeltas mit reichem Bewuchs an Wasserpflanzen Welse sind warmeliebende Fische die bevorzugt in grossen stehenden oder langsam fliessenden Gewassern leben Brackwasserbereiche in Flussmundungen oder Kustennahe werden bis zu einem Salzgehalt von maximal 15 besiedelt Sie bevorzugen dabei Flachwasserbereiche bis maximal etwa 30 Meter Tiefe Gegenuber Verschmutzung und geringen Sauerstoffkonzentrationen sind die Tiere relativ unempfindlich Auf Grund eines hohen Hamoglobingehalts des Bluts von 30 bis 35 sind Welse in der Lage auch bei geringen Sauerstoffkonzentrationen von bis zu etwa 3 mg l zu uberleben Ihr physiologisches Temperaturoptimum liegt bei 25 bis 27 C es werden aber auch deutlich niedrigere Wassertemperaturen gut vertragen wobei allerdings das Wachstum eingeschrankt sein kann Ausgewachsene Tiere bevorzugen ruhige mit Wasserpflanzen bewachsene Bereiche und sind standorttreue und wahrscheinlich territoriale Einzelganger Jungfische im ersten Jahr halten sich dagegen auch im mittleren stromenden Bereich von Flussen auf und konnen in Gruppen angetroffen werden LebensweiseAktivitat Welse sind lichtscheu und uberwiegend nachtaktiv wobei die Aktivitatsmuster sich allerdings abhangig von der Jahreszeit deutlich unterscheiden konnen Besonders bei fallendem Luftdruck der mit Hilfe der Schwimmblase wahrgenommen wird sind sie auch tagsuber aktiv sonst ruhen die Tiere bis zum Einbruch der Dunkelheit meist am Grund zwischen Wasserpflanzen unter uberhangenden Ufern oder Baumwurzeln Unter Wassertemperaturen von 4 bis 7 C stellen die Tiere die Nahrungsaufnahme ein Sie uberwintern in Flussen in Uferspalten oder Gruben in Ufernahe in Seen im unteren Drittel der Wassersaule oder auf schlammigem Grund liegend Zwischen Mai 2009 und Februar 2011 wurden in der Rhone Welse bei atypischen Verhaltensweisen beobachtet die normalerweise einzelgangerischen Tiere wurden in Gruppen angetroffen welche bis zu 44 gross gewachsene Exemplare umfassten grosste beobachtete Lange 2 10 Meter Einerseits handelte es sich nicht um eine Schwarmbildung da die Schwimmbewegungen unkoordiniert waren und die Tiere teilweise zusammenstiessen und andererseits konnte ausgeschlossen werden dass es den Welsen um Fortpflanzung die Suche nach Futter oder den Schutz vor Angreifern gegangen sein konnte Diese Gruppen erreichten eine Biomassedichte von bis zu 40 Kilogramm pro Quadratmeter Flussgrund Ernahrung und Beutefang Kopf eines albinotischen Welses mit gut erkennbaren BartelnEin Wels greift aus dem Flachwasser heraus am Ufer sitzende Tauben an Welse sind opportunistische Raubfische die als Beute nahezu alles annehmen was von der Grosse her bewaltigt werden kann Den grossten Anteil machen dabei meist diejenigen Fische aus die in dem entsprechenden Gewasser dominieren wie zum Beispiel Schleien Rotaugen oder Karpfen Neben lebenden und toten Fischen werden auch Amphibien Krustentiere Insekten Wurmer und andere Wirbellose junge Wasservogel und auch Tauben sowie gelegentlich Pflanzen und Saugetiere vor allem Nager gefressen Im Vergleich zu anderen grossen Susswasserraubfischen wie Hecht oder Zander fressen grosse Welse Beutetiere sehr unterschiedlicher Grosse was zu einer effektiveren Nutzung des Nahrungsangebots fuhrt Aus diesem Grund haben Welse einen geringeren Einfluss auf den Bestand wirtschaftlich bedeutender Fischarten Die Beute wird vorwiegend nachts gefangen wobei die Augen wahrscheinlich keine Rolle spielen Welse verfugen uber einen hervorragenden Geruchs und Geschmackssinn der Rezeptoren fur suss sauer bitter und salzig umfasst die sich im Maul an den Lippen auf den Barteln aber auch an den Flossen sowie in der Haut des Kopfes und des Vorderkorpers befinden Das Gehor der Tiere ist extrem empfindlich und besonders auf Gerausche von uber der Wasseroberflache spezialisiert was durch eine Verbindung der Schwimmblase mit den Hororganen uber den aus den Rippenknochen hervorgegangenen Weberschen Apparat erreicht wird Das machen sich auch Sportfischer zunutze die mit einem Paddel an der Oberflache spezielle Gerausche erzeugen welche Welse anlocken konnen Daneben besitzen Welse Elektrorezeptoren und einen ausgepragten Tastsinn der auf den Barteln dem Unterkiefer und dem Seitenlinienorgan beruht Beutefische werden meist verfolgt und von hinten erfasst wobei chemische und hydrodynamische Signale im Nachstrom fliehender Fische zur Orientierung genutzt werden Die Nahrungsaufnahme ist stark von der Wassertemperatur abhangig Wahrend von November bis Marz fast keine Nahrung aufgenommen wird beginnt mit der hoheren Verfugbarkeit von Beutetieren im Fruhjahr eine Phase intensiverer Nahrungsaufnahme Im Juni und Juli wandern viele Fische in tiefere Gewasser so dass die Welse weniger Beute machen Nach der Laichzeit im August folgt ein weiterer Hohepunkt der Nahrungsaufnahme Fortpflanzung und Entwicklung Die Laichzeit der Welse ist abhangig von der Wassertemperatur und beginnt meist wenn diese auf 17 bis 18 C angestiegen ist In Ungarn beginnt sie bereits Anfang April in Mitteleuropa fallt sie meist auf die Monate Mai bis Juli Das Mannchen bereitet einen Laichplatz vor indem es eine ufernahe Grube meist in 40 bis 60 Zentimetern Wassertiefe und haufig von Weidenwurzeln geschutzt mit Schwanzschlagen ausspult und weiches Pflanzenmaterial mit dem Maul an den Untergrund presst Hier wartet es auf ein geeignetes Weibchen Dem Laichakt geht ein sturmisches Vorspiel voraus bei dem das Mannchen seine Partnerin nahe der Wasseroberflache verfolgt Die Paarung findet meist in den Abendstunden bei Wassertemperaturen von 22 bis 23 C statt Das Mannchen umschwimmt dabei das Weibchen treibt es um das Nest und stosst mit dem Maul gegen seinen Bauch Uber dem Nest schwimmt das Mannchen an die Seite des Weibchens und windet sich um dessen Bauchpartie Nach wenigen Sekunden befreit sich das Weibchen sinkt zum Grund und lasst die Eier ab gefolgt von der Spermienabgabe des Mannchens Der gesamte Prozess wiederholt sich im Laufe von eineinhalb bis zwei Stunden mehrmals Menge und Grosse der Eier schwanken mit dem Ernahrungszustand und der Grosse des Weibchens pro Kilogramm Korpergewicht werden etwa 20 000 bis 25 000 Eier produziert die einen Durchmesser von 1 4 bis 2 Millimeter aufweisen Nach der Befruchtung schwellen die Eier an und konnen bis zum Schlupfzeitpunkt einen Durchmesser von 4 5 Millimeter erreichen Sie sind sehr klebrig und bilden grosse Klumpen in die Wasser nur schlecht eindringt was zu einer schlechten Sauerstoffversorgung und zu Verpilzung fuhren kann Das Mannchen bleibt moglicherweise deswegen bis zum Schlupfen der Brut beim Gelege bewacht es und fachelt ihm alle drei bis funf Minuten mit der Schwanzflosse frisches Wasser zu Die kaulquappenahnlichen Larven schlupfen abhangig von der Wassertemperatur nach zwei bis drei Tagen Unmittelbar nach dem Schlupfen ist der Nachwuchs weitestgehend hilflos und sinkt auf den Gewassergrund nach weiteren zwei bis drei Tagen beginnen die Tiere sich aktiv zu bewegen Sie sind sehr lichtempfindlich sterben im direkten Sonnenlicht ab und suchen nach Moglichkeit dunkle Gewasserbereiche auf Der Dottersack ist nach etwa zehn Lebenstagen aufgebraucht ab diesem Zeitpunkt beginnen die Larven ihre Nahrung am Grund aber auch im Freiwasser zu suchen Zu Beginn ernahren sie sich vorwiegend von Zooplankton spater erweitert sich das Nahrungsspektrum um Krebstiere Insektenlarven kleine Schnecken und Tubifex Nach etwa zwanzig Tagen beginnen die larvalen Merkmale zu verschwinden zu diesem Zeitpunkt haben die jungen Welse eine Lange zwischen 2 2 und 2 5 Zentimetern erreicht Ab einer Korperlange von 2 5 bis drei Zentimetern beginnen sie anderer Fischbrut nachzustellen Bei Nahrungsmangel kommt es unter dem Welsnachwuchs zu Kannibalismus der sich bei anhaltendem Mangel verstarkt Auch pflanzlicher Detritus wird abhangig von der Nahrungsverfugbarkeit in gewissen Mengen aufgenommen Generell machen aber im ersten Lebensjahr Wirbellose den weitaus grossten Teil der aufgenommenen Nahrung aus Welse wachsen schnell heran und erreichen im ersten Jahr eine Lange von durchschnittlich 20 bis 30 Zentimetern maximal fast einen halben Meter und bis zu 500 Gramm Gewicht Mit zwei Jahren werden im Schnitt 40 Zentimeter erreicht und ein Meter mit etwa sechs bis sieben Jahren Der grosste Teil des Wachstums findet temperatur und nahrungsabhangig im Fruhjahr statt Daher variieren die Wachstumsraten in verschiedenen Regionen des Verbreitungsgebiets abhangig vom Klima deutlich Die Geschlechtsreife wird bei einem Gewicht von ein bis zwei Kilogramm mit etwa drei bis vier Jahren erreicht in kalten Klimaten aber auch erst mit etwa neun Jahren Mit dem Erreichen der Geschlechtsreife nimmt die Rate des Langenwachstums ab dafur steigt die relative Gewichtszunahme Insgesamt sind die Wuchsraten bei Mannchen bezogen auf Lange und Gewicht hoher als bei den Weibchen Krankheiten und ParasitenEtwa 4 mm grosse Fischlaus Verschiedene Erkrankungen und Parasiten des Welses sind aus Untersuchungen an Wildfangen und vor allem aus Beobachtungen in der Aquakultur bekannt Besonders die Eier sind gegenuber Bakterien Pilzen Parasiten und Verlusten durch Wasserinsekten wie Kafer Wanzen und Libellenlarven anfallig Erwachsene Tiere sind Wirte fur verschiedene Bakterien darunter Flavobakterien und Arten der Gattungen Aeromonas und Vibrio An eukaryotischen Parasiten wurden uber 50 verschiedene Arten beschrieben darunter verschiedene Einzeller wie Apicomplexa aber auch Fadenwurmer Bandwurmer und Fischlause In Welszuchten gehen die starksten Verluste auf Ichthyophthiriose zuruck Ein artspezifisches Virus das European sheatfish virus ESV aus der Gattung Ranavirus in der Familie der Iridoviridae wurde 1989 beschrieben Daneben ist die Art auch fur Viren aus der Familie der Rhabdoviridae wie den Erreger der Fruhlingsviramie der Karpfen empfanglich In freier Wildbahn spielen Erkrankungen und Parasitenbefall besonders als Folge von Umweltstress wie Verschmutzung oder Sauerstoffmangel eine Rolle wahrend in der Aquakultur teilweise ganze Jungfischanzuchten erkranken und sterben konnen Kulturelle Bedeutung und NutzungHistorische Welsdarstellung von 1886Waller im Wappen von Steindorf am Ossiacher See Aufgrund seiner Grosse und auffalligen Gestalt ist der Wels ein bekannter Speisefisch der besonders in Osteuropa Eingang in Sagen und Legenden gefunden hat Sein Fleisch und Fett wurde mancherorts zu Heilzwecken eingesetzt Im vierten Jahrhundert wurde er von dem romischen Dichter Decimus Magnus Ausonius als nostrae mitis balaena Mosellae sanfter Wal unserer Mosel bezeichnet Diese Formulierung griff Conrad Gessner in seinem Fischbuch auf und schrieb dieser Fisch konne so eine zeitgenossische Ubersetzung ein teutscher Wallfisch genennet werden Zugleich kommentierte Gessner allerdings auch der Wels sei ein sehr scheusslicher grosser schadlicher Fisch und schrieb ihm unter Berufung auf uberlieferte Funde von menschlichen Knochen im Magen von Welsen eine tyrannische grimmige und frassige art zu Ob Ausonius in seinem Text letztlich tatsachlich den Wels gemeint hat ist fraglich Im Originaltext wird fur den Fisch zwar das Wort silurus verwendet dennoch haben Ubersetzer anhand des beschriebenen Verhaltens Wanderbewegungen den erwahnten Fisch als Stor identifiziert In den Medien wird immer wieder uber aussergewohnlich grosse Fange berichtet sowie gelegentlich uber Angriffe auf Haustiere Presseecho fand 2001 die Moderne Sage um den angeblichen Wels Kuno im Volksgarten Weiher bei Monchengladbach von dem behauptet wurde er habe einen jungen Dackel gefressen Bislang gibt es keine nachweislich bekannten Falle von Hunden die einem Wels zum Opfer fielen Junge Welse lassen sich ausserdem gut in Kaltwasseraquarien halten wogegen grossere Tiere empfindlicher sind und sich nur fur grosse Schauaquarien eignen Fur diese werden albinotische Welse gezielt gezuchtet Die wirtschaftliche Bedeutung des Welses ist in den verschiedenen Regionen seines Verbreitungsgebiets unterschiedlich In Ost und Sudosteuropa wird er kommerziell befischt und zunehmend auch in Aquakultur gezogen Sein Fleisch ist weiss mild im Geschmack gratenarm und hat einen Fettgehalt von sechs bis acht Prozent Es wird frisch getrocknet gerauchert oder gesalzen vermarktet Die Eier werden am Kaspischen Meer teilweise als Kaviar verwendet Schwimmblase und Knochen konnen zu Leim oder Gelatine die Haut zu Leder verarbeitet werden In Mitteleuropa gilt er dagegen oft als potentieller Schadling der die wirtschaftlich genutzten Karpfen und Schleienbestande reduziert Da er allerdings vorwiegend wirtschaftlich unbedeutendere Fische frisst kann sein Einfluss auf die Nutzfischbestande auch positiv sein Gelegentlich wurden Welse zur biologischen Kontrolle von Karpfenfischen eingesetzt wozu sie sich allerdings auf Grund ihres relativ breiten Beutespektrums schlechter eignen als andere Raubfische Fischerei Angler mit gefangenem WelsKommerzielle Welsfischerei Im Donauraum werden Welse mindestens seit dem zweiten Jahrhundert mit verschiedenen Methoden befischt Hierzu wurden meist eingesetzt die aus einem Grundteil und zwei mit einer Rute verbundenen Flugeln bestehen und bei Kontakt mit dem Fisch aus dem Wasser gehoben werden konnten Alternativ wurde ein hohler Baumstamm als moglicher Unterschlupf versenkt und regelmassig aus dem Wasser gehoben und kontrolliert Daneben waren Unterwasserzaune gebrauchlich bei denen die Welse in Durchlasse getrieben wurden wo sie mit einer Reuse oder von einem mit Stecheisen ausgerusteten Fischer gefangen wurden Auch der Fang mit Leine und Haken haufig mit Rindfleisch als Koder sowie die Hamenfischerei waren gebrauchlich wobei bei letzterer gezielt die Unterschlupfmoglichkeiten in Ufernahe abgesucht wurden Der moderne Welsfang setzt meist Reusen oder Grundangelruten ein Der weltweite Fang betragt uber 10 000 Tonnen pro Jahr wobei der grosste Teil der Fange auf die Staaten der GUS entfallt Sportfischen auf Welse Hierbei wird den Welsen mit speziellen sehr stark ausgelegten Handangeln nachgestellt Als Koder wird oftmals ein Koderfisch oder Tauwurmbundel verwendet welche an einem oder mehreren Haken befestigt wird Dieser Koder kann dem Wels nun uber verschiedene Montagen wie die Abspannen Montage U Posen Montage oder auch die Bojen Montage angeboten werden Der Fischereisport auf Welse erfreut sich immer grosserer Beliebtheit was nicht zuletzt an der extremen Kraft der Fische im Drill liegt Welse konnen zum Anbeissen provoziert werden indem ein Wallerholz ruckartig ins Wasser eingetaucht wird Aquakultur Europaische Welse werden seit Beginn des 20 Jahrhunderts vor allem in Ungarn in Teichkulturen gezuchtet Seit den spaten 1950er Jahren wurde die Kultur auch in anderen Landern Ost und spater auch Sudost und Mitteleuropas eingefuhrt Neben der Haltung in Teichen hat hier die Kultur in Netzen innerhalb grosserer Gewasser und in modernen zunehmende Bedeutung Welse konnen in Gefangenschaft halbkunstlich oder kunstlich vermehrt werden Die halbkunstliche Vermehrung geschieht dabei durch gezieltes Umsetzen in Laichgewasser mit geeignet vorbereiteten Nestern Zur kunstlichen Vermehrung werden die Tiere durch das Injizieren von Hypophysenextrakt behandelt wonach die Geschlechtsprodukte durch Abstreifen gewonnen und kunstlich zusammengebracht werden konnen Der Umfang der Aquakultur Europaischer Welse betrug etwa 2000 Tonnen ausserhalb Russlands wovon etwas uber die Halfte auf Bulgarien entfiel Problematisch sind vor allem die relativ hohen Kosten im Vergleich zu den ausserhalb Europas gezuchteten Welsen aus den Familien der Haiwelse Pangasiidae Katzenwelse Ictaluridae und Kiemensackwelse Clariidae Um die Ertrage zu steigern wurden Versuche unternommen eingeschlechtliche Bestande zu erzeugen wobei Mannchen ein schnelleres Wachstum und hohere Schlachtausbeuten aufweisen als die Weibchen Versuche mit triploiden Tieren fuhrten zu verringertem Wachstum und geringeren Uberlebensraten Angriffe auf Menschen Wels Angriffe auf Menschen sind ungewohnlich und extrem selten finden aber dann meist grosse mediale Beachtung Menschen gehoren nicht in das Beutespektrum des Welses und Bisse mit den kleinen und stumpfen Zahnen fuhren bei Erwachsenen als auch Kindern hochstens zu Schurfwunden und stellen somit keine ernste Gefahr dar Bei den bekannt gewordenen Angriffen versuchen die Tiere wahrscheinlich Eindringlinge zu vertreiben um ihren Nachwuchs vor Fressfeinden zu schutzen Insbesondere grosse Mannchen konnen wahrend der Brutpflege aggressiv werden und in seltenen Fallen auch Schwimmer die ihrem Nest zu nahe kommen beissen Berichte uber Welse die als Jagd auf badende Kinder interpretiert wurden sind auf solche Vorfalle zuruckzufuhren So ist beispielsweise ein Fall von 2015 bekannt bei dem ein 14 jahriges Madchen im Felser See bei Thurnthal von einem grossen Wels am Unterschenkel gepackt worden war Das Madchen erlitt Schurfwunden und der Angriff wurde falschlich als Jagdverhalten des Fisches gedeutet Im Jahr 2014 wurde ein Schwimmer im Reinickendorfer Flughafensee in Berlin von einem Wels angegriffen Dieser packte ihn am Fuss und verursachte blutende Schurfwunden 2016 wurde eine Schwimmerin im Badesee im niederbayerischen Kirchroth von einem etwa 2 m grossen Tier gebissen 2017 wurde eine 10 Jahrige in der Meurthe ebenfalls von einem Wels gepackt Eine weitere Schwimmerin wurde 2021 im Greifensee angegriffen In allen drei Fallen erlitten die Schwimmerinnen nur leichte Hautverletzungen Im Juni 2025 griff ein 90 kg schwerer Wels funf Badegaste im Brombachsee in Bayern an und wurde schliesslich nachdem er als Sicherheitsrisiko fur die Badegaste und Besucher eines am See stattfindenden Electro Musikfestival eingeschatzt worden war von der Polizei erschossen Fische reagieren mit ihren verschiedenen Wahrnehmungsmoglichkeiten sensibel auf Tone und konnen gerade durch Basse gestresst werden Deshalb wurde vermutet dass dieser Vorfall im Zusammenhang mit dem Musikfestival stand Anfang Juli 2025 biss erneut ein Waller einen Schwimmer im selben See und verletzte ihn Siehe auch Welsangriffe im Brombachsee 2025LiteraturJozef Mihalik Der Wels Die Neue Brehm Bucherei Band 209 2 unveranderte Auflage Westarp Wissenschaften Magdeburg 1995 ISBN 3 89432 655 7 Gordon H Copp J Robert Britton Julien Cucherousset Emili Garcia Berthou Ruth Kirk Edmund Peeler Saulius Stakenas Voracious invader or benign feline A review of the environmental biology of European catfish Silurus glanis in its native and introduced ranges In Fish and Fisheries Band 10 2009 S 252 282 englisch Volltext PDF 522 kB Martin Hochleithner Welse Siluridae Biologie und Aquakultur Aqua Tech Publications Kitzbuhel 2006 ISBN 3 9500968 7 6 S 71 74 DokumentationenBertrand Loyer Riesenfische in unseren Flussen Arte Frankreich 2015 44 Min WeblinksCommons Wels Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Wels Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Europaischer Wels auf Fishbase org englisch Wels In Artbeschreibung Siegfried Blank pivi de 2021 abgerufen am 15 Januar 2023 Europaischer Wels iNaturalist abgerufen am 15 Januar 2023 Silurus glanis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von Freyhof J amp Kottelat M 2008 Abgerufen am 15 Januar 2023 EinzelnachweiseRegina Petz Glechner Die Namen unserer Fische eine etymologische Spurensuche 18 Welse In Osterreichs Fischerei Band 59 Nr 10 2006 S 238 239 Midori Kobayakawa Systematic Revision of the Catfish Genus Silurus with Description of a New Species from Thailand and Burma In Japanese Journal of Ichthyology Band 36 Nr 2 1989 S 155 186 englisch Jozef Mihalik Der Wels Die Neue Brehm Bucherei Band 209 2 unveranderte Auflage Westarp Wissenschaften Magdeburg 1995 ISBN 3 89432 655 7 Roland Gerstmeier Thomas Romig Die Susswasserfische Europas fur Naturfreunde und Angler 2 Auflage Franckh Kosmos Stuttgart 2003 ISBN 3 440 09483 9 S 305 308 Gunther Sterba Susswasserfische der Welt 2 Auflage Urania Leipzig 1990 ISBN 3 332 00109 4 S 336 353 Uwe Hartmann Susswasserfische 2 Auflage Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 4296 1 S 140 141 Vienna Drones Der weisse Wels 8 Juli 2017 abgerufen am 12 Juli 2017 Weltrekord Fang am Fluss Po Italiener zieht Riesen Wels an Land er jagte ihn 23 Jahre lang 6 Juni 2023 abgerufen am 8 Juni 2023 Grosster je dokumentierter Wels in Norditalien gefangen 17 Juni 2023 abgerufen am 17 Juni 2023 Fishing World Records K Kessler Zur Ichthyologie des sudlichen Russland In Bulletin de la Societe imperiale des naturalistes de Moscou Band 29 1856 S 350 Martin Hochleithner Welse Siluridae Biologie und Aquakultur Aqua Tech Publications Kitzbuhel 2006 ISBN 3 9500968 7 6 S 71 74 Europaischer Wels auf Fishbase org englisch Stephanie Bouletreau Frederic Santoul The end of the mythical giant catfish In Ecosphere Band 7 Nr 11 2016 S e01606 wiley com Jurgen Volz On the natural population of the catfish Silurus glanis in the Dutch Rhine delta In Fischokologie Band 7 1994 S 61 70 Gordon H Copp J Robert Britton Julien Cucherousset Emili Garcia Berthou Ruth Kirk Edmund Peeler Saulius Stakenas Voracious invader or benign feline A review of the environmental biology of European catfish Silurus glanis in its native and introduced ranges In Fish and Fisheries Band 10 2009 S 252 282 englisch Volltext PDF 522 kB Silurus glanis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von J Freyhof M Kottelat 2008 Abgerufen am 6 Januar 2009 mdr de Saale Elbe Geiseltalsee Fressen Welse wirklich Enten MDR DE Abgerufen am 18 Januar 2025 A Triantafyllidis F Krieg C Cottin T J Abatzopoulos C Triantaphyllidis R Guyomard Genetic structure and phylogeography of European catfish Silurus glanis populations In Molecular Ecology Band 11 2002 S 1039 1055 englisch Genetic structure and phylogeography of European catfish Silurus glanis populations Christoph Seidler Ratselhaftes Schwarmverhalten Riesenfisch Plage in der Rhone Spiegel Online 6 Oktober 2011 abgerufen am 7 Oktober 2011 Cucherousset Bouletreau Azemar Compin Guillaume und Santoul 2012 Freshwater Killer Whales Beaching Behavior of an Alien Fish to Hunt Land Birds PLOS ONE doi 10 1371 journal pone 0050840 Welse greifen Tauben an Fisch fangt Vogel Spiegel Online 8 Dezember 2012 abgerufen am 10 Marz 2013 Videoaufnahmen Conrad Gessner Conrad Forer Von dem Scheydfisch In Fischbuch Cambier Frankfurt am Main 1563 S 378 380 Digitalisat abgerufen am 11 Februar 2017 Richard Eduard Ottmann Die Mosella des Decimus Magnus Ausonius Verlag der Fr Lintz schen Buchdruckerei Trier 1897 1 abgerufen am 7 Februar 2017 Killer Wels Die Legende vom Morderfisch im Onlineangebot der Zeit Otomar Linhart Ludek Stech Jan Svarc Marek Rodina Jean Pear Audebert Jean Grecu Roland Billard The culture of the European catfish Silurus glanis in the Czech Republic and in France In Aquatic living resources Band 15 2002 S 139 144 englisch Volltext PDF fischlexikon eu Europaischer Wels Welse greifen Menschen beim Schwimmen an stimmt s 27 Juni 2024 abgerufen am 18 Januar 2025 Riesenwels packt 14 Jahrige im Badesee In Focus 9 September 2015 abgerufen am 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2017 Wels 2018 Edelkrebs 2019 Bachforelle 2020 Asche 2021 Barbe 2022 Huchen 2023 Schleie 2024 Europaischer Hausen 2025 Dieser Artikel wurde am 11 November 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4129535 3 GND Explorer lobid OGND AKS

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