Das Europäische Hansemuseum in Lübeck im Südosten Schleswig Holsteins zeigt die Geschichte der Hanse Es wurde im Mai 201
Europäisches Hansemuseum

Das Europäische Hansemuseum in Lübeck im Südosten Schleswig-Holsteins zeigt die Geschichte der Hanse. Es wurde im Mai 2015 eröffnet.
Europäisches Hansemuseum (2015) | |
Daten | |
---|---|
Ort | Lübeck |
Architekt | Andreas Heller |
Eröffnung | 2015 |
Betreiber | Possehl-Stiftung |
Leitung | Felicia Sternfeld |
Website | www.hansemuseum.eu |
ISIL | DE-MUS-104721 |
Standort
Das Museum liegt An der Untertrave 1 in der nördlichen Altstadt. Hier standen zuvor ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg und ein Seemannsheim. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich das Burgkloster und angrenzend Marstall und Burgtor. Weitere Zugänge zum Museumsareal befinden sich an der Straße Hinter der Burg und an der Großen Burgstraße. Der Zugang zur Eingangshalle des Museums liegt in der Mitte der Treppe, die vom Niveau der Straße An der Untertrave zum höheren Niveau des Burgklosters führt.
Entstehungsgeschichte
Finanzierung
Die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck beschloss im Juli 2010, den Bau eines Hansemuseums zu ermöglichen. Dem Beschluss waren jahrelange Überlegungen und Diskussionen vorausgegangen. Mit dem Abriss der bisherigen Gebäude an dem Standort wurde im Januar 2012 begonnen. Die Fertigstellung war ursprünglich zum Herbst 2013 geplant. Sie wurde zwischenzeitlich auf das Jahr 2014 zum 34. Hansetag der Neuzeit in Lübeck verschoben. Umfangreiche archäologische Funde führten zu einer weiteren Verschiebung der Eröffnung bis zum Mai 2015.
Für das Räumen der Baufläche und die Errichtung des Gebäudes und der Innenausstattung war ursprünglich ein Budget von 27 Mio. Euro (Januar 2012) geplant. Die zwischenzeitlichen Budgetplanungen gingen von einem Bedarf in Höhe von 32 Mio. Euro (Februar 2013), 37 Mio. (April 2014), 42 Mio. (Oktober 2014) und 45 Mio. (Januar 2015) aus. Von den ursprünglich 32 Millionen Euro sollten 22,6 Mio. Euro von der Lübecker Possehl-Stiftung, 9,4 Mio. Euro vom Land Schleswig-Holstein (Zukunftsprogramm Wirtschaft der Europäischen Union, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)) getragen werden. Etwa 2 Millionen Euro kostete der Kauf des Grundstücks und ca. 2,5 Millionen Euro die Straßenumbauten vor dem Museum. Die Kosten trug die Possehl-Stiftung. Die Hansestadt Lübeck beteiligt sich an den laufenden Kosten des Museumsbetriebes mit bis zu 400.000 Euro jährlich (50.000 Euro in Geld, 350.000 Euro durch Stellung von Personal). Den Rest der nicht durch Einnahmen gedeckten Kosten trägt die Possehl-Stiftung.
Baumaßnahmen
Für das Hansemuseum wurde das Archäologische Museum im Beichthaus des Burgklosters aufgelöst, um Redundanzen mit dem Hansemuseum zu vermeiden. Es bestand von 2005 bis 2011. 1600 Quadratmeter Nutzfläche des Gesamtareals entfallen auf den Neubau des Museums, weitere 2400 Quadratmeter auf das Burgkloster. Das Gesamtareal umfasst etwa 7000 Quadratmeter.
Das Hansemuseum war im April 2015 Tagungsort der Außenminister der G7-Staaten. Offiziell eröffnet wurde es am 27. Mai 2015 von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Museumsbetrieb wurde am 30. Mai 2015 aufgenommen.
Ausstellungskonzept
Mit der Planung und dem Bau bis zur Museumskonzeption wurde der Architekt Andreas Heller beauftragt. Die wissenschaftliche Konzeption der Ausstellung lag bei dem Hanseforscher Rolf Hammel-Kiesow. Die komplette Eröffnungsszene des Sets „NEWA“ wurde von Filmbau Decotec gebaut und zeigt Fernhandelskaufleute auf dem Weg nach Nowgorod. Dort befand sich ab Mitte des 13. Jahrhunderts das östlichste Kontor der Hanse. Der sogenannte Peterhof hatte eine eigene Verfassung, die Schra, und bestand als Kontor der Hanse bis 1494. Weitere Szenen im Museum wurden zu einem großen Teil vom Filmstudio Babelsberg in Potsdam geschaffen.
Zwischen den Verantwortlichen und der interessierten Fachöffentlichkeit wurde das inhaltliche Konzept kontrovers diskutiert. Neben der traditionellen Präsentation von Originalfunden werden auch typische Situationen der Hansezeit inszeniert. Kritiker sehen hierin „erdachte Welten“, während die Befürworter darauf verweisen, dass die Inszenierungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.
Im Jahr 2016 besuchten 113.000 Personen das Haus, 2017 kamen 114.000 Besuche, 2018 waren es 103.000. Am 6. September 2019 verzeichnete das Museum den 500.000. Besucher. Die seit der Eröffnung höchste Besucherzahl hatte das Hansemuseum im Jahr 2023 mit 122.000 Besuchern.
Betreiber
Bauherr und Betreiber des Museums ist nicht die Hansestadt Lübeck, sondern eine gemeinnützige GmbH. Zum 1. April 2015 wurde Lisa Kosok, bis dahin Direktorin des Museums für Hamburgische Geschichte, als Direktorin des Hansemuseums bestellt. Ihr folgte im Oktober 2015 als geschäftsführende Direktorin Felicia Sternfeld nach, die seit Dezember 2014 Leiterin des Lübecker Theaterfigurenmuseums gewesen war.
Dauerausstellung zur Hanse
Der Rundgang beginnt mit der Darstellung der freigelegten Fundamente und der Hangabstützung aus früheren Jahrhunderten. Die bei der Baufeldfreimachung entdeckten archäologischen Funde wurden durch eine begehbare Grabungsstätte in den Rundgang einbezogen. Anhand der Ausgrabungen werden 1200 Jahre Stadtgeschichte gezeigt.
Das Museum stellt die Entwicklung der Hanse der Kaufleute und der sich anschließenden Städtehanse chronologisch dar. Lübisches Recht und seine Geschichte sind ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung. Der Rundgang über 400 Jahre Hansegeschichte zeigt in Großdioramen den Handel der niederdeutschen Kaufleute in Nowgorod, Lübeck im 13. Jahrhundert, das Hansekontor in Brügge, den Stalhof in London, das Kontor auf der Tyske Brygge im norwegischen Bergen und einen Hansetag im Jahr 1518 in Lübeck.
In einem Raum ist eine typische Hansekogge mit Fässern ausgestellt. Die zentrale Rolle der Lübecker Kaufleute für die Geschäfte der niederdeutschen Kaufleute wird am Handel von Lübeck nach Gotland und später von Gotland nach Nowgorod dargestellt. In Nowgorod wurde ein Äldermann als Vertreter der niederdeutschen Kaufleute gewählt. Ausgetauscht wurden auf freiem Markt Felle, Bienenwachs usw. gegen Tuche und Wein usw. der niederdeutschen Kaufleute. Die Wertigkeit der Tauschgüter wurde um- und aufgerechnet. Es gab Sommer- und Winterfahrer nach Nowgorod, die sich dort von Mai bis September bzw. von September bis Mai durchgehend aufhielten. Nach Vereinbarung der Handelssicherheit wurde die Präsenz der niederdeutschen Kaufleute vor Ort durch den Handel von ihren heimischen Kontoren aus ersetzt.
Zum ersten Mal als politische Gemeinschaft trat die Hanse im Jahr 1358 auf. Der Herzog von Flandern hatte in Brügge, Flandern die Abgaben für den Handel erhöht. Daraufhin beschloss die Hanse einen gemeinsamen Boykott des Handelsplatzes Brügge. Bei Zuwiderhandlung wurde den Hansemitgliedern der Ausschluss aus der Hanse angedroht. Hamburg trat zu diesem Zeitpunkt der Hanse bei.
Ein Raum widmet sich dem Einbruch der Pest in Europa. Hier wird der geographische Verlauf der Verbreitung der Pest gezeigt. Die Pestepidemie breitete sich im Verlauf von mehreren Jahren von Asien Richtung Südeuropa, Nordeuropa und letztlich bis nach Moskau aus. Ungefähr ein Drittel der Bevölkerung starb. Die Folgen waren Inflation und wirtschaftlicher Niedergang, aber auch die Akkumulation von Kapital.
In einem Raum wird der Hansetag von 1518 dargestellt. Die Darstellung des Hansetags wird anhand des Nachbaus eines Segmentes im Hansesaal des Lübecker Rathauses gezeigt. Informationen zu den Rangstreitigkeiten und den Themen des Hansetags werden gegeben. Das Leben im Kontor in London, wo englisches Tuch getauscht wurde, wird gezeigt. Das Kontor in London bestand bis 1598.
Auf dem Weg zurück in Richtung des Geschosses der Empfangshalle wird eine Versammlung von Dominikaner-Mönchen gezeigt. Der zweite Teil der Ausstellung zur europäischen Hanse befindet sich in den Räumen des alten Burgklosters. Hier erhält man einen Einblick in das Bergener Kontor und dessen wichtigstes Exportgut Stockfisch. Außerdem ist das zwischen 1893 und 1896 entstandene Schöffengericht zu besichtigen.
Sonderausstellungen
Das Europäische Hansemuseum zeigt regelmäßig Ausstellungen zu verschiedenen Themenbereichen.
- Sonderausstellungen 2017:
- Silberglanz & Silbergier
- Pin it! Social Media des Mittelalters
- Geld. Macht. Glaube.
- Sonderausstellungen 2018:
- Der Konsens. Europas Kultur der politischen Entscheidung
- 875 Jahre – Lübeck erzählt uns was
- HanseHeroes: Hannover
- Segel, Salz und Silberlinge
- Sonderausstellungen 2019:
- HanseHeroes: Danzig
- Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold 1924–1933
- Sonderausstellungen 2020:
- Störtebeker & Konsorten – Piraten der Hansezeit?
- HanseHeroes: Stralsund
- Sonderausstellungen 2021:
- Hanse steinreich – Eine LEGO Zeitreise
- Sonderausstellung 2022–2023:
- Guter Stoff: Textile Welten von der Hansezeit bis heute
- Sonderausstellung 2024:
- Von hier nach dort: Unterwegs mit Kompass und Navi!
Literatur
- Felicia H. Sternfeld (Hrsg.): Katalog des Europäischen Hansemuseums. Edition exspecto, Lübeck 2016, ISBN 3-9817989-0-2.
Filme
- Europäisches Hansemuseum Lübeck (= Museums-Check. Folge 38). Reportage, 30 Min., Moderation: Markus Brock, Produktion: 3sat. Erstausstrahlung: 22. Mai 2016.
Siehe auch
- Geschichte der Hansestadt Lübeck und der Hanse
- Hanseatisches Museum und Schötstuben in Bergen (Norwegen)
Weblinks
- Offizielle Website des Europäischen Hansemuseums
- Literatur von und über Europäisches Hansemuseum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rezension der Ausstellung bei H-Soz-u-Kult, 11. Juni 2016
Einzelnachweise
- Lübecker Stadtzeitung, 24. August 2010.
- Lübeckische Blätter, Heft 2/2012 S. 24 ff. ( vom 24. März 2014 im Internet Archive) (PDF; 873 kB).
- Zahlen aus Lübecker Nachrichten, 24. August 2014, S. 11, 17. Oktober 2014, S. 12 und 29. Januar 2015, S. 11.
- Lübecker Nachrichten, 29. Januar 2015, S. 11.
- Lübecker Nachrichten, 15. Oktober 2014, S. 16.
- ndr.de ( vom 27. Mai 2015 im Internet Archive) 27. Mai 2015.
- Bürgernachrichten, Zeitschrift der Bürgerinitiative Rettet Lübeck Nr. 110, September/Oktober 2012, S. 23.
- Rekord: Lübecker Hansemuseum begrüßt 500.000. Besucher. Abgerufen am 18. Oktober 2019.
- Hansemuseum mit Besucherrekord. In: Lübecker Nachrichten, 19. Januar 2024, S. 25.
- Lübecker Nachrichten vom 27. Februar 2015.
- Überraschender Wechsel im Hansemuseum ( vom 27. September 2015 im Internet Archive), NDR online vom 25. September 2015, abgerufen am 25. September 2015.
- Team – Europäisches Hansemuseum. In: Europäisches Hansemuseum. Abgerufen am 29. Dezember 2016.
- Andreas Heller, Lübecker Nachrichten, 24. August 2014.
- Lübecker Nachrichten, 17. Oktober 2014, S. 12 und 29. Januar 2015, S. 11.
- Sonderausstellungen auf der Webseite des Europäischen Hansemuseums. Abgerufen am 4. Januar 2021.
- Europäisches Hansemuseum Lübeck (= Museums-Check. Folge 38). In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 14. Januar 2025.
Koordinaten: 53° 52′ 26,8″ N, 10° 41′ 22,6″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Europaische Hansemuseum in Lubeck im Sudosten Schleswig Holsteins zeigt die Geschichte der Hanse Es wurde im Mai 2015 eroffnet Europaisches Hansemuseum Europaisches Hansemuseum 2015 DatenOrt LubeckArchitekt Andreas HellerEroffnung 2015Betreiber Possehl StiftungLeitung Felicia SternfeldWebsite www hansemuseum euISIL DE MUS 104721StandortZugang von der Strasse Hinter der BurgVerbindungstreppe In der Mitte der Eingang zur Empfangshalle des Museums Eingangsbereich 2015Blick vom Hansemuseum Panorama des Hafens zwischen Hubbrucke und Drehbrucke Das Museum liegt An der Untertrave 1 in der nordlichen Altstadt Hier standen zuvor ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg und ein Seemannsheim In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich das Burgkloster und angrenzend Marstall und Burgtor Weitere Zugange zum Museumsareal befinden sich an der Strasse Hinter der Burg und an der Grossen Burgstrasse Der Zugang zur Eingangshalle des Museums liegt in der Mitte der Treppe die vom Niveau der Strasse An der Untertrave zum hoheren Niveau des Burgklosters fuhrt EntstehungsgeschichteFinanzierung Baustelle 2013Grabungsstatte im Keller 2015 Die Burgerschaft der Hansestadt Lubeck beschloss im Juli 2010 den Bau eines Hansemuseums zu ermoglichen Dem Beschluss waren jahrelange Uberlegungen und Diskussionen vorausgegangen Mit dem Abriss der bisherigen Gebaude an dem Standort wurde im Januar 2012 begonnen Die Fertigstellung war ursprunglich zum Herbst 2013 geplant Sie wurde zwischenzeitlich auf das Jahr 2014 zum 34 Hansetag der Neuzeit in Lubeck verschoben Umfangreiche archaologische Funde fuhrten zu einer weiteren Verschiebung der Eroffnung bis zum Mai 2015 Fur das Raumen der Bauflache und die Errichtung des Gebaudes und der Innenausstattung war ursprunglich ein Budget von 27 Mio Euro Januar 2012 geplant Die zwischenzeitlichen Budgetplanungen gingen von einem Bedarf in Hohe von 32 Mio Euro Februar 2013 37 Mio April 2014 42 Mio Oktober 2014 und 45 Mio Januar 2015 aus Von den ursprunglich 32 Millionen Euro sollten 22 6 Mio Euro von der Lubecker Possehl Stiftung 9 4 Mio Euro vom Land Schleswig Holstein Zukunftsprogramm Wirtschaft der Europaischen Union Europaischer Fonds fur regionale Entwicklung EFRE getragen werden Etwa 2 Millionen Euro kostete der Kauf des Grundstucks und ca 2 5 Millionen Euro die Strassenumbauten vor dem Museum Die Kosten trug die Possehl Stiftung Die Hansestadt Lubeck beteiligt sich an den laufenden Kosten des Museumsbetriebes mit bis zu 400 000 Euro jahrlich 50 000 Euro in Geld 350 000 Euro durch Stellung von Personal Den Rest der nicht durch Einnahmen gedeckten Kosten tragt die Possehl Stiftung Baumassnahmen Fur das Hansemuseum wurde das Archaologische Museum im Beichthaus des Burgklosters aufgelost um Redundanzen mit dem Hansemuseum zu vermeiden Es bestand von 2005 bis 2011 1600 Quadratmeter Nutzflache des Gesamtareals entfallen auf den Neubau des Museums weitere 2400 Quadratmeter auf das Burgkloster Das Gesamtareal umfasst etwa 7000 Quadratmeter Das Hansemuseum war im April 2015 Tagungsort der Aussenminister der G7 Staaten Offiziell eroffnet wurde es am 27 Mai 2015 von Bundeskanzlerin Angela Merkel Der Museumsbetrieb wurde am 30 Mai 2015 aufgenommen Ausstellungskonzept Mit der Planung und dem Bau bis zur Museumskonzeption wurde der Architekt Andreas Heller beauftragt Die wissenschaftliche Konzeption der Ausstellung lag bei dem Hanseforscher Rolf Hammel Kiesow Die komplette Eroffnungsszene des Sets NEWA wurde von Filmbau Decotec gebaut und zeigt Fernhandelskaufleute auf dem Weg nach Nowgorod Dort befand sich ab Mitte des 13 Jahrhunderts das ostlichste Kontor der Hanse Der sogenannte Peterhof hatte eine eigene Verfassung die Schra und bestand als Kontor der Hanse bis 1494 Weitere Szenen im Museum wurden zu einem grossen Teil vom Filmstudio Babelsberg in Potsdam geschaffen Zwischen den Verantwortlichen und der interessierten Fachoffentlichkeit wurde das inhaltliche Konzept kontrovers diskutiert Neben der traditionellen Prasentation von Originalfunden werden auch typische Situationen der Hansezeit inszeniert Kritiker sehen hierin erdachte Welten wahrend die Befurworter darauf verweisen dass die Inszenierungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen Im Jahr 2016 besuchten 113 000 Personen das Haus 2017 kamen 114 000 Besuche 2018 waren es 103 000 Am 6 September 2019 verzeichnete das Museum den 500 000 Besucher Die seit der Eroffnung hochste Besucherzahl hatte das Hansemuseum im Jahr 2023 mit 122 000 Besuchern BetreiberBauherr und Betreiber des Museums ist nicht die Hansestadt Lubeck sondern eine gemeinnutzige GmbH Zum 1 April 2015 wurde Lisa Kosok bis dahin Direktorin des Museums fur Hamburgische Geschichte als Direktorin des Hansemuseums bestellt Ihr folgte im Oktober 2015 als geschaftsfuhrende Direktorin Felicia Sternfeld nach die seit Dezember 2014 Leiterin des Lubecker Theaterfigurenmuseums gewesen war Dauerausstellung zur HanseDer Rundgang beginnt mit der Darstellung der freigelegten Fundamente und der Hangabstutzung aus fruheren Jahrhunderten Die bei der Baufeldfreimachung entdeckten archaologischen Funde wurden durch eine begehbare Grabungsstatte in den Rundgang einbezogen Anhand der Ausgrabungen werden 1200 Jahre Stadtgeschichte gezeigt Das Museum stellt die Entwicklung der Hanse der Kaufleute und der sich anschliessenden Stadtehanse chronologisch dar Lubisches Recht und seine Geschichte sind ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung Der Rundgang uber 400 Jahre Hansegeschichte zeigt in Grossdioramen den Handel der niederdeutschen Kaufleute in Nowgorod Lubeck im 13 Jahrhundert das Hansekontor in Brugge den Stalhof in London das Kontor auf der Tyske Brygge im norwegischen Bergen und einen Hansetag im Jahr 1518 in Lubeck In einem Raum ist eine typische Hansekogge mit Fassern ausgestellt Die zentrale Rolle der Lubecker Kaufleute fur die Geschafte der niederdeutschen Kaufleute wird am Handel von Lubeck nach Gotland und spater von Gotland nach Nowgorod dargestellt In Nowgorod wurde ein Aldermann als Vertreter der niederdeutschen Kaufleute gewahlt Ausgetauscht wurden auf freiem Markt Felle Bienenwachs usw gegen Tuche und Wein usw der niederdeutschen Kaufleute Die Wertigkeit der Tauschguter wurde um und aufgerechnet Es gab Sommer und Winterfahrer nach Nowgorod die sich dort von Mai bis September bzw von September bis Mai durchgehend aufhielten Nach Vereinbarung der Handelssicherheit wurde die Prasenz der niederdeutschen Kaufleute vor Ort durch den Handel von ihren heimischen Kontoren aus ersetzt Zum ersten Mal als politische Gemeinschaft trat die Hanse im Jahr 1358 auf Der Herzog von Flandern hatte in Brugge Flandern die Abgaben fur den Handel erhoht Daraufhin beschloss die Hanse einen gemeinsamen Boykott des Handelsplatzes Brugge Bei Zuwiderhandlung wurde den Hansemitgliedern der Ausschluss aus der Hanse angedroht Hamburg trat zu diesem Zeitpunkt der Hanse bei Ein Raum widmet sich dem Einbruch der Pest in Europa Hier wird der geographische Verlauf der Verbreitung der Pest gezeigt Die Pestepidemie breitete sich im Verlauf von mehreren Jahren von Asien Richtung Sudeuropa Nordeuropa und letztlich bis nach Moskau aus Ungefahr ein Drittel der Bevolkerung starb Die Folgen waren Inflation und wirtschaftlicher Niedergang aber auch die Akkumulation von Kapital In einem Raum wird der Hansetag von 1518 dargestellt Die Darstellung des Hansetags wird anhand des Nachbaus eines Segmentes im Hansesaal des Lubecker Rathauses gezeigt Informationen zu den Rangstreitigkeiten und den Themen des Hansetags werden gegeben Das Leben im Kontor in London wo englisches Tuch getauscht wurde wird gezeigt Das Kontor in London bestand bis 1598 Auf dem Weg zuruck in Richtung des Geschosses der Empfangshalle wird eine Versammlung von Dominikaner Monchen gezeigt Der zweite Teil der Ausstellung zur europaischen Hanse befindet sich in den Raumen des alten Burgklosters Hier erhalt man einen Einblick in das Bergener Kontor und dessen wichtigstes Exportgut Stockfisch Ausserdem ist das zwischen 1893 und 1896 entstandene Schoffengericht zu besichtigen SonderausstellungenDas Europaische Hansemuseum zeigt regelmassig Ausstellungen zu verschiedenen Themenbereichen Sonderausstellungen 2017 Silberglanz amp Silbergier Pin it Social Media des Mittelalters Geld Macht Glaube Sonderausstellungen 2018 Der Konsens Europas Kultur der politischen Entscheidung 875 Jahre Lubeck erzahlt uns was HanseHeroes Hannover Segel Salz und SilberlingeSonderausstellungen 2019 HanseHeroes Danzig Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold 1924 1933Sonderausstellungen 2020 Stortebeker amp Konsorten Piraten der Hansezeit HanseHeroes StralsundSonderausstellungen 2021 Hanse steinreich Eine LEGO ZeitreiseSonderausstellung 2022 2023 Guter Stoff Textile Welten von der Hansezeit bis heuteSonderausstellung 2024 Von hier nach dort Unterwegs mit Kompass und Navi LiteraturFelicia H Sternfeld Hrsg Katalog des Europaischen Hansemuseums Edition exspecto Lubeck 2016 ISBN 3 9817989 0 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