Ferdinand Hermann Arnold Münzenberger 3 August 1846 in Lübeck 18 August 1924 in Berlin Lichterfelde war ein deutscher Ar
Ferdinand Münzenberger

Ferdinand Hermann Arnold Münzenberger (* 3. August 1846 in Lübeck; † 18. August 1924 in Berlin-Lichterfelde) war ein deutscher Architekt des Historismus. Schwerpunkt seines Wirkens waren öffentliche Bauten.
Leben
Ferdinand Münzenberger stammte aus einer Pastorenfamilie, er war ein Sohn von Peter Hermann Münzenberger (1803–1886) und dessen Ehefrau Emmy Münzenberger geb. Lau. Sein Vater war Archidiaconus (2. Pastor) an der Lübecker Marienkirche und vielfältig engagiert, wofür er mit der Gedenkmünze Bene Merenti geehrt wurde. Ferdinand Münzenberger wurde benannt nach seinem Patenonkel Ferdinand Hirt, den der Vater Münzenbergers finanziell beim Aufbau seiner Verlagsbuchhandlung in Breslau unterstützt hatte.Heinrich Caspar Münzenberger war sein Großvater.
Nach seinem Studium kehrte Ferdinand Münzenberger nach Lübeck zurück. 1874 machte er dort mit seinem Wettbewerbsentwurf zum Bau des Doppel-Volksschulhauses Hinter der Burg an der Stelle der abgebrochenen Maria-Magdalenen-Kirche (Burgkirche) auf sich aufmerksam. Münzenbergers Entwurf gewann in diesem Architektenwettbewerb auf Anhieb den 1. Preis; stattdessen wurde jedoch der zweitplatzierte Entwurf des damaligen Harburger Stadtbaumeisters Karl Henrici ausgeführt. 1876/1877 lehrte Münzenberger vertretungsweise an der Lübecker Gewerbeschule. 1877 bildete er eine bis 1889 bestehende Bürogemeinschaft mit dem aus Stralsund stammenden Ernst (Joachim August) Dalmer (1851–1926).
1878 erhielt Münzenberger den Auftrag zum Bau der Lübecker Synagoge, die er als Kuppelbau im damals für Synagogenneubauten typischen maurischen Stil errichtete. Ansonsten folgte er dem Stil der Hannoverschen Architekturschule. Sein repräsentativer Neubau für die Deutsche Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Lübeck, Königstraße 1–3, wurde 1880–1882 erbaut und verband modernste Einrichtungen im Innern mit einer Neorenaissance-Fassade.
Bei der Ausführung des von Ernst Hake entworfenen Gebäudes des Kaiserlichen Postamts auf dem Lübecker Markt übernahm Münzenberger die Bauleitung. Seine erste überregionale Aufgabe war der Entwurf für das Museum für das Fürstentum Lüneburg. Münzenberger entwarf vor allem öffentliche Bauten vom Schlachthof bis zum Schwimmbad, allerdings seit seiner schlechten Erfahrung von 1874 keine weiteren Schulgebäude mehr.
1889 zog er in die damals noch selbständige Gemeinde Lichterfelde bei Berlin. Er war seit 1876 verheiratet mit der Witwe Marie Sophie Magdalena Haerder geb. Styrup (1849–1939).
Bauten und Entwürfe
- 1874: Wettbewerbsentwurf für die Burgschule in Lübeck (1. Preis, nicht ausgeführt)
- 1878–1880: Synagoge in Lübeck, St.-Annen-Straße 13 (Fassade stark verändert, unter Denkmalschutz)
- 1880–1882: Verwaltungsgebäude für die Deutsche Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Lübeck AG in Lübeck, Königstraße 1–3 (unter Denkmalschutz)
- 1882–1883: Entwürfe für das Museum am Dom Lübeck (nicht ausgeführt)
- 1882–1884: Bauleitung für das Post- und Telegraphenamt in Lübeck am Markt (nicht erhalten)
- 1883–1884: Städtischer Schlacht- und Viehhof in Lübeck, Roddenkoppel (teilweise erhalten)
- 1887: Entwurf für einen Umbau des Lübecker Wollmagazins (Zeughaus) zum Gewerbehaus (nicht ausgeführt)
- 1887–1888: Städtischer Schlacht- und Viehhof in Wismar
- 1888–1891: Bauleitung für die Propsteikirche Herz Jesu in Lübeck, Parade (Entwurf von Arnold Güldenpfennig)
- 1889–1891: Museum für das Fürstentum Lüneburg in Lüneburg, Wandrahmstraße (teilweise erhalten)
- 1890: Städtischer Schlacht- und Viehhof in Stralsund
- 1890–1891: Synagoge in Eberswalde (1938 zerstört)
- 1895: Wettbewerbsentwurf für ein Hallen-Schwimmbad in Breslau (2. Preis, nicht ausgeführt)
- 1898: Wohnhaus in (Berlin-)Lichterfelde, Augustastraße 28b (unter Denkmalschutz)
- um 1900: Städtischer Schlacht- und Viehhof in Grevesmühlen
- 1906–1908: Stadtbad Steglitz in (Berlin-)Steglitz (mit Richard Blunck, unter Denkmalschutz)
Schriften
- Geschäftshaus der Deutschen Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Lübeck. In: Deutsche Bauzeitung, 18. Jahrgang 1884, Nr. 32 (vom 19. April 1884), S. 185
- Das neue Post- und Telegraphen-Gebäude zu Lübeck. In: Deutsche Bauzeitung, 18. Jahrgang 1884, S. 305, S. 309.
Außerdem war Münzenberger mit Illustrationen an einem Mappenwerk über den Lübecker Dom beteiligt:
- Theodor Hach: Der Dom zu Lübeck. 20 Blatt Abbildungen nach Aufnahmen des Architecten F. Münzenberger und des Photographen Johs. Nöhring. Ludw. Möller (Kommission), Lübeck 1885.
Literatur
- Michael Brix: Nürnberg und Lübeck im 19. Jahrhundert. Denkmalpflege, Stadtbildpflege, Stadtumbau. (= Studien zur Kunst des 19. Jahrhunderts, Band 44.) Prestel, München 1981, ISBN 3-7913-0526-3, S. 249 und S. 265.
Weblinks
- Eintrag in der Datenbank „Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902)“, zuletzt abgerufen am 14. Dezember 2021
Einzelnachweise
- Eintrag im Sterberegister, Standesamt Lichterfelde I 1924 (Erstegister), Nr. 688, abgerufen über ancestry.com am 12. August 2021
- Georg Hirt-Reger: Ferdinand Hirt 1832 bis 1957. 1957, S. 5
- Bau- und Architekturgeschichte, Stadtentwicklung in Lübeck: Bautennachweise L – R, S. 27f
Personendaten | |
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NAME | Münzenberger, Ferdinand |
ALTERNATIVNAMEN | Münzenberger, Ferdinand Hermann Arnold (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 3. August 1846 |
GEBURTSORT | Lübeck |
STERBEDATUM | 18. August 1924 |
STERBEORT | Berlin-Lichterfelde |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ferdinand Hermann Arnold Munzenberger 3 August 1846 in Lubeck 18 August 1924 in Berlin Lichterfelde war ein deutscher Architekt des Historismus Schwerpunkt seines Wirkens waren offentliche Bauten LebenFerdinand Munzenberger stammte aus einer Pastorenfamilie er war ein Sohn von Peter Hermann Munzenberger 1803 1886 und dessen Ehefrau Emmy Munzenberger geb Lau Sein Vater war Archidiaconus 2 Pastor an der Lubecker Marienkirche und vielfaltig engagiert wofur er mit der Gedenkmunze Bene Merenti geehrt wurde Ferdinand Munzenberger wurde benannt nach seinem Patenonkel Ferdinand Hirt den der Vater Munzenbergers finanziell beim Aufbau seiner Verlagsbuchhandlung in Breslau unterstutzt hatte Heinrich Caspar Munzenberger war sein Grossvater Nach seinem Studium kehrte Ferdinand Munzenberger nach Lubeck zuruck 1874 machte er dort mit seinem Wettbewerbsentwurf zum Bau des Doppel Volksschulhauses Hinter der Burg an der Stelle der abgebrochenen Maria Magdalenen Kirche Burgkirche auf sich aufmerksam Munzenbergers Entwurf gewann in diesem Architektenwettbewerb auf Anhieb den 1 Preis stattdessen wurde jedoch der zweitplatzierte Entwurf des damaligen Harburger Stadtbaumeisters Karl Henrici ausgefuhrt 1876 1877 lehrte Munzenberger vertretungsweise an der Lubecker Gewerbeschule 1877 bildete er eine bis 1889 bestehende Burogemeinschaft mit dem aus Stralsund stammenden Ernst Joachim August Dalmer 1851 1926 1878 erhielt Munzenberger den Auftrag zum Bau der Lubecker Synagoge die er als Kuppelbau im damals fur Synagogenneubauten typischen maurischen Stil errichtete Ansonsten folgte er dem Stil der Hannoverschen Architekturschule Sein reprasentativer Neubau fur die Deutsche Lebensversicherungs Gesellschaft zu Lubeck Konigstrasse 1 3 wurde 1880 1882 erbaut und verband modernste Einrichtungen im Innern mit einer Neorenaissance Fassade Bei der Ausfuhrung des von Ernst Hake entworfenen Gebaudes des Kaiserlichen Postamts auf dem Lubecker Markt ubernahm Munzenberger die Bauleitung Seine erste uberregionale Aufgabe war der Entwurf fur das Museum fur das Furstentum Luneburg Munzenberger entwarf vor allem offentliche Bauten vom Schlachthof bis zum Schwimmbad allerdings seit seiner schlechten Erfahrung von 1874 keine weiteren Schulgebaude mehr 1889 zog er in die damals noch selbstandige Gemeinde Lichterfelde bei Berlin Er war seit 1876 verheiratet mit der Witwe Marie Sophie Magdalena Haerder geb Styrup 1849 1939 Bauten und EntwurfeLubecker SynagogeVerwaltungsgebaude Konigstrasse 1 31874 Wettbewerbsentwurf fur die Burgschule in Lubeck 1 Preis nicht ausgefuhrt 1878 1880 Synagoge in Lubeck St Annen Strasse 13 Fassade stark verandert unter Denkmalschutz 1880 1882 Verwaltungsgebaude fur die Deutsche Lebensversicherungs Gesellschaft zu Lubeck AG in Lubeck Konigstrasse 1 3 unter Denkmalschutz 1882 1883 Entwurfe fur das Museum am Dom Lubeck nicht ausgefuhrt 1882 1884 Bauleitung fur das Post und Telegraphenamt in Lubeck am Markt nicht erhalten 1883 1884 Stadtischer Schlacht und Viehhof in Lubeck Roddenkoppel teilweise erhalten 1887 Entwurf fur einen Umbau des Lubecker Wollmagazins Zeughaus zum Gewerbehaus nicht ausgefuhrt 1887 1888 Stadtischer Schlacht und Viehhof in Wismar 1888 1891 Bauleitung fur die Propsteikirche Herz Jesu in Lubeck Parade Entwurf von Arnold Guldenpfennig 1889 1891 Museum fur das Furstentum Luneburg in Luneburg Wandrahmstrasse teilweise erhalten 1890 Stadtischer Schlacht und Viehhof in Stralsund 1890 1891 Synagoge in Eberswalde 1938 zerstort 1895 Wettbewerbsentwurf fur ein Hallen Schwimmbad in Breslau 2 Preis nicht ausgefuhrt 1898 Wohnhaus in Berlin Lichterfelde Augustastrasse 28b unter Denkmalschutz um 1900 Stadtischer Schlacht und Viehhof in Grevesmuhlen 1906 1908 Stadtbad Steglitz in Berlin Steglitz mit Richard Blunck unter Denkmalschutz SchriftenGeschaftshaus der Deutschen Lebensversicherungs Gesellschaft zu Lubeck In Deutsche Bauzeitung 18 Jahrgang 1884 Nr 32 vom 19 April 1884 S 185 Das neue Post und Telegraphen Gebaude zu Lubeck In Deutsche Bauzeitung 18 Jahrgang 1884 S 305 S 309 Ausserdem war Munzenberger mit Illustrationen an einem Mappenwerk uber den Lubecker Dom beteiligt Theodor Hach Der Dom zu Lubeck 20 Blatt Abbildungen nach Aufnahmen des Architecten F Munzenberger und des Photographen Johs Nohring Ludw Moller Kommission Lubeck 1885 LiteraturMichael Brix Nurnberg und Lubeck im 19 Jahrhundert Denkmalpflege Stadtbildpflege Stadtumbau Studien zur Kunst des 19 Jahrhunderts Band 44 Prestel Munchen 1981 ISBN 3 7913 0526 3 S 249 und S 265 WeblinksCommons Ferdinand Munzenberger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag in der Datenbank Architekten und Kunstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase 1818 1902 zuletzt abgerufen am 14 Dezember 2021EinzelnachweiseEintrag im Sterberegister Standesamt Lichterfelde I 1924 Erstegister Nr 688 abgerufen uber ancestry com am 12 August 2021 Georg Hirt Reger Ferdinand Hirt 1832 bis 1957 1957 S 5 Bau und Architekturgeschichte Stadtentwicklung in Lubeck Bautennachweise L R S 27fNormdaten Person GND 1151071072 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 5697149068583965730007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munzenberger FerdinandALTERNATIVNAMEN Munzenberger Ferdinand Hermann Arnold vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 3 August 1846GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 18 August 1924STERBEORT Berlin Lichterfelde