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Das Firnisglänzende Sichelmoos Hamatocaulis vernicosus ist ein vor allem in West und Mitteleuropa flächendeckend im Rück

Firnisglänzendes Sichelmoos

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Das Firnisglänzende Sichelmoos (Hamatocaulis vernicosus) ist ein vor allem in West- und Mitteleuropa flächendeckend im Rückgang begriffenes Laubmoos aus der Familie Scorpidiaceae. Es besiedelt neutrale bis schwach saure, basenreiche, offene Standorte in Nieder- und Zwischenmooren vom Tiefland bis zur montanen Stufe.

Firnisglänzendes Sichelmoos

Firnisglänzendes Sichelmoos (Hamatocaulis vernicosus)

Systematik
Klasse: Bryopsida
Unterklasse: Bryidae
Ordnung: Hypnales
Familie: Scorpidiaceae
Gattung:
Art: Firnisglänzendes Sichelmoos
Wissenschaftlicher Name
Hamatocaulis vernicosus
()

Merkmale

Das Firnisglänzende Sichelmoos ist ein großwüchsiges, pleurokarpes Laubmoos. Die Art wächst in grau- bis gelblich grünen, selten rötlichen, etwas fettig glänzenden Matten. Die an der Spitze gekrümmten und einfach verzweigten Stämmchen erreichen bis zu 15 Zentimeter Länge. Sie tragen etwa einen Zentimeter lange Ästchen. Die eiförmig-lanzettlich geformten, ganzrandigen und zugespitzten Blättchen werden bis zu 3 Millimeter lang. Sie sind sichelförmig einseitswendig und schwach längsfaltig. Im unteren Viertel sind sie am breitesten. Es sind keine Blattflügelzellen entwickelt. Die Laminazellen sind prosenchymatisch, 50 bis 90 µm lang und 4 bis 7 µm breit. Die Art ist diözisch. Sporophyten werden in Mitteleuropa nur selten entwickelt. Die Seten werden zwischen 3 und 6 Zentimeter lang. Im Sommer entwickeln die zylindrischen Kapseln Sporen mit Durchmessern zwischen 10 und 20 µm Durchmesser.

Biologie/Ökologie

Da die Art nur selten Sporogone bildet, wird angenommen, dass der vegetativen Ausbreitung über Bruchstücke der Gametophyten eine entscheidende Rolle zukommt. Aufgrund seiner oft räumlichen isolierten Standorte und den geringen, meist sterilen Pflanzenbestände bestehen jedoch kaum Möglichkeiten zur Ausbreitung beziehungsweise zur Neubesiedlung von Standorten und zum Genaustausch. Es hat eine relativ lange Lebensdauer, die Fruchtentwicklung setzt erst nach mehreren Jahren ein.

Die Art ist an pH-neutrale bis schwach saure, basenreiche, aber kalkarme, offene bis schwach beschattete, dauerhaft kühl-feuchte, meist sehr nasse Standorte in Nieder- und Zwischenmooren, Nasswiesen und Verlandungszonen von Seeufern gebunden. Sie kommt außerdem in gemähten oder beweideten, schwachsauren, stets sehr nassen, flachwüchsigen, zum Teil quelligen Niedermooren vor. Die Art siedelt überwiegend in Kleinseggenrieden und ist dort kennzeichnend für die Pflanzengesellschaften der Sauer-, Basen- und Kalkzwischenmoore der Ordnungen Scheuchzerietalia palustris, Caricetalia nigrae und Caricetalia davallianae. In Nordamerika ist das Firnisglänzende Sichelmoos an feuchte Tundrenvegetation gebunden.

Verbreitung

Es hat eine holarktisch- Gesamtverbreitung und dringt bis in die Arktis vor. Ihre Höhenverbreitung reicht von der planaren Stufe in über 2000 m über dem Meeresspiegel. Das Moos kommt in Nordamerika nördlich bis Alaska und Grönland, südlich bis etwa 45° nördlicher Breite vor. In Asien kommt die Art in fast jedem Landesteil vor und ist vor allem in der borealen Nadelwaldzone und der Tundra verbreitet und stellenweise häufig. Nach Süden reicht das Areal bis nach China und in die Mongolei. In Europa liegt der Verbreitungsschwerpunkt des Mooses in Skandinavien und ist in Schweden und Finnland stellenweise häufig. In Norwegen beschränkt sich die Art auf die südlichen Landesteile. In Dänemark kommt die Art in allen Landesteilen vor. Auch im Baltikum und Osteuropa ist die Art weit verbreitet.

Gefährdung und Schutz

Europaweit ist ein flächendeckender Rückgang der Art zu verzeichnen. Die Vorkommen in Ost-Skandinavien, in Teilen Polens, der Slowakei und im europäischen Russland können noch als ungefährdet und stabil angesehen werden. In etlichen Ländern ist die Art stark im Rückgang begriffen und sie gilt dort als gefährdet bis vom Aussterben bedroht. In Irland sind nur noch zwölf Vorkommen vorhanden, in den Niederlanden ist die Art verschollen und wurde zuletzt 1965 nachgewiesen. Auch in Deutschland ist das Moos seit den 1960er Jahren stark zurückgegangen. Die Verbreitung der Art war in Deutschland weitgehend mit dem Vorkommen von Durchströmungs-, Hang- und anderen Zwischenmoortypen und Niedermooren korreliert. Durch die fortgesetzte Zerstörung und Entwässerung der Moore, die Intensivierung der Landwirtschaft und die allgemeine Nährstoffbelastung naturnaher, oligo- bis mesotropher Biotope verschlechtern sich für die wettbewerbsschwache Art die Konkurrenzverhältnisse und sie wird schließlich von anderen Arten verdrängt. Die Existenz der Art lässt sich seit 1980 anhand von Literaturangaben vermutlich in weniger als 15 Messtischblättern nachweisen. Entsprechend wird das Firnisglänzende Sichelmoos bundesweit als stark gefährdet eingestuft. Das Moos ist Bestandteil der Berner Konvention und ist in FFH-Richtlinie der EU im Anhang II aufgeführt.

Literatur

  • Klaus Weddeling, Gerhard Ludwig, Monika Hachtel: Die Moose (Bryophyta, Marchantiophyta, Anthocerophyta) der FFH-Richtlinie. In: Barbara Petersen, Götz Ellwanger, Gudrun Biewald, Ulf Hauke, Gerhard Ludwig, Peter Pretscher, Eckhard Schröder, Axel Ssymank: Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 1: Pflanzen und Wirbellose (= Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz. 69, 1). Bundesamt für Naturschutz, Bonn–Bad Godesberg 2003 (erschienen 2005), ISBN 3-7843-3617-5, S. 207–239, hier S. 207–214.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Frey, Michael Stech, Eberhard Fischer: Bryophytes and Seedless Vascular Plants (= Syllabus of Plant Families. 3). 13th edition. Borntraeger, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-443-01063-8, S. 223.

Weblinks

Commons: Firnisglänzendes Sichelmoos (Hamatocaulis vernicosus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Hamatocaulis vernicosus. British Bryological Society, abgerufen am 3. Dezember 2021 (englisch). 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 17:15

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Das Firnisglanzende Sichelmoos Hamatocaulis vernicosus ist ein vor allem in West und Mitteleuropa flachendeckend im Ruckgang begriffenes Laubmoos aus der Familie Scorpidiaceae Es besiedelt neutrale bis schwach saure basenreiche offene Standorte in Nieder und Zwischenmooren vom Tiefland bis zur montanen Stufe Firnisglanzendes SichelmoosFirnisglanzendes Sichelmoos Hamatocaulis vernicosus SystematikKlasse BryopsidaUnterklasse BryidaeOrdnung HypnalesFamilie ScorpidiaceaeGattung Art Firnisglanzendes SichelmoosWissenschaftlicher NameHamatocaulis vernicosus MerkmaleDas Firnisglanzende Sichelmoos ist ein grosswuchsiges pleurokarpes Laubmoos Die Art wachst in grau bis gelblich grunen selten rotlichen etwas fettig glanzenden Matten Die an der Spitze gekrummten und einfach verzweigten Stammchen erreichen bis zu 15 Zentimeter Lange Sie tragen etwa einen Zentimeter lange Astchen Die eiformig lanzettlich geformten ganzrandigen und zugespitzten Blattchen werden bis zu 3 Millimeter lang Sie sind sichelformig einseitswendig und schwach langsfaltig Im unteren Viertel sind sie am breitesten Es sind keine Blattflugelzellen entwickelt Die Laminazellen sind prosenchymatisch 50 bis 90 µm lang und 4 bis 7 µm breit Die Art ist diozisch Sporophyten werden in Mitteleuropa nur selten entwickelt Die Seten werden zwischen 3 und 6 Zentimeter lang Im Sommer entwickeln die zylindrischen Kapseln Sporen mit Durchmessern zwischen 10 und 20 µm Durchmesser Biologie OkologieDa die Art nur selten Sporogone bildet wird angenommen dass der vegetativen Ausbreitung uber Bruchstucke der Gametophyten eine entscheidende Rolle zukommt Aufgrund seiner oft raumlichen isolierten Standorte und den geringen meist sterilen Pflanzenbestande bestehen jedoch kaum Moglichkeiten zur Ausbreitung beziehungsweise zur Neubesiedlung von Standorten und zum Genaustausch Es hat eine relativ lange Lebensdauer die Fruchtentwicklung setzt erst nach mehreren Jahren ein Die Art ist an pH neutrale bis schwach saure basenreiche aber kalkarme offene bis schwach beschattete dauerhaft kuhl feuchte meist sehr nasse Standorte in Nieder und Zwischenmooren Nasswiesen und Verlandungszonen von Seeufern gebunden Sie kommt ausserdem in gemahten oder beweideten schwachsauren stets sehr nassen flachwuchsigen zum Teil quelligen Niedermooren vor Die Art siedelt uberwiegend in Kleinseggenrieden und ist dort kennzeichnend fur die Pflanzengesellschaften der Sauer Basen und Kalkzwischenmoore der Ordnungen Scheuchzerietalia palustris Caricetalia nigrae und Caricetalia davallianae In Nordamerika ist das Firnisglanzende Sichelmoos an feuchte Tundrenvegetation gebunden VerbreitungEs hat eine holarktisch Gesamtverbreitung und dringt bis in die Arktis vor Ihre Hohenverbreitung reicht von der planaren Stufe in uber 2000 m uber dem Meeresspiegel Das Moos kommt in Nordamerika nordlich bis Alaska und Gronland sudlich bis etwa 45 nordlicher Breite vor In Asien kommt die Art in fast jedem Landesteil vor und ist vor allem in der borealen Nadelwaldzone und der Tundra verbreitet und stellenweise haufig Nach Suden reicht das Areal bis nach China und in die Mongolei In Europa liegt der Verbreitungsschwerpunkt des Mooses in Skandinavien und ist in Schweden und Finnland stellenweise haufig In Norwegen beschrankt sich die Art auf die sudlichen Landesteile In Danemark kommt die Art in allen Landesteilen vor Auch im Baltikum und Osteuropa ist die Art weit verbreitet Gefahrdung und SchutzEuropaweit ist ein flachendeckender Ruckgang der Art zu verzeichnen Die Vorkommen in Ost Skandinavien in Teilen Polens der Slowakei und im europaischen Russland konnen noch als ungefahrdet und stabil angesehen werden In etlichen Landern ist die Art stark im Ruckgang begriffen und sie gilt dort als gefahrdet bis vom Aussterben bedroht In Irland sind nur noch zwolf Vorkommen vorhanden in den Niederlanden ist die Art verschollen und wurde zuletzt 1965 nachgewiesen Auch in Deutschland ist das Moos seit den 1960er Jahren stark zuruckgegangen Die Verbreitung der Art war in Deutschland weitgehend mit dem Vorkommen von Durchstromungs Hang und anderen Zwischenmoortypen und Niedermooren korreliert Durch die fortgesetzte Zerstorung und Entwasserung der Moore die Intensivierung der Landwirtschaft und die allgemeine Nahrstoffbelastung naturnaher oligo bis mesotropher Biotope verschlechtern sich fur die wettbewerbsschwache Art die Konkurrenzverhaltnisse und sie wird schliesslich von anderen Arten verdrangt Die Existenz der Art lasst sich seit 1980 anhand von Literaturangaben vermutlich in weniger als 15 Messtischblattern nachweisen Entsprechend wird das Firnisglanzende Sichelmoos bundesweit als stark gefahrdet eingestuft Das Moos ist Bestandteil der Berner Konvention und ist in FFH Richtlinie der EU im Anhang II aufgefuhrt LiteraturKlaus Weddeling Gerhard Ludwig Monika Hachtel Die Moose Bryophyta Marchantiophyta Anthocerophyta der FFH Richtlinie In Barbara Petersen Gotz Ellwanger Gudrun Biewald Ulf Hauke Gerhard Ludwig Peter Pretscher Eckhard Schroder Axel Ssymank Das europaische Schutzgebietssystem Natura 2000 Okologie und Verbreitung von Arten der FFH Richtlinie in Deutschland Band 1 Pflanzen und Wirbellose Schriftenreihe fur Landschaftspflege und Naturschutz 69 1 Bundesamt fur Naturschutz Bonn Bad Godesberg 2003 erschienen 2005 ISBN 3 7843 3617 5 S 207 239 hier S 207 214 EinzelnachweiseWolfgang Frey Michael Stech Eberhard Fischer Bryophytes and Seedless Vascular Plants Syllabus of Plant Families 3 13th edition Borntraeger Berlin u a 2009 ISBN 978 3 443 01063 8 S 223 WeblinksCommons Firnisglanzendes Sichelmoos Hamatocaulis vernicosus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hamatocaulis vernicosus British Bryological Society abgerufen am 3 Dezember 2021 englisch

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