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Flächenheizung bzw. Flächenkühlung ist ein Oberbegriff für verschiedene Varianten von Heizungs- und Kühlungssystemen, die die Wärme über die Flächen der Bauteile eines Gebäudes abgeben oder aufnehmen. Da diese sowohl für Heizen als auch Kühlen geeignet sind und auch ausgelegt werden, wird auch zusammengefasst der Begriff Flächenheizung und -kühlung verwendet.

ISO 11855
Bereich Technische Gebäudeausrüstung
Titel Umweltgerechte Gebäudeplanung – Planung, Auslegung, Installation und Steuerung flächenintegrierter Strahlheizungs- und -kühlsysteme
Kurzbeschreibung: Teil 1–5
Letzte Ausgabe 2015–2016
Übernahme von ISO 11855

Flächenheizungen und -kühlungen können aufgrund der großen Übertragungsflächen mit geringeren Temperaturdifferenzen gegenüber der Raumtemperatur betrieben werden als z. B. Heizkörper. Damit sind sie generell effizienter als Systeme mit hohen Temperaturdifferenzen.

Aufgrund ihrer großen zu erwärmenden/kühlenden Massen sind sie generell träge und nur schwer zu regeln. Sie sind deshalb vor allem für gleichmäßig beheizte Räume geeignet, sie eignen sich weniger für Räume, in denen nur eine zeitweise oder ungleichmäßige Heizung erwünscht ist.

Elektrische Flächenheizungen, die elektrischen Strom direkt in der Fläche in Wärme umwandeln, sind nur zum Heizen geeignet.

Varianten

Die einzelnen Varianten von Flächenheizungen und -kühlungen unterscheiden sich durch ihren Einbauort, aus dem sich auch ihre Bezeichnung ergibt. Varianten sind:

  • Fußbodenheizung/-kühlung
  • Wandheizung/-kühlung
  • Deckenheizung/-kühlung
  • Bauteilheizung/-kühlung, u. a. Betonkernaktivierung

Vor- und Nachteile von Flächenheizungen

Vorteile

Flächenheizungen erhöhen die Thermische Behaglichkeit dadurch, dass sie Umfassungsflächen (z. B. Wand, Fußboden) geringfügig (wenige °C) erwärmen und damit die mittlere Strahlungstemperatur deutlich erhöhen. Dadurch kann die absolute Raumtemperatur geringer sein und trotzdem dieselbe Thermische Behaglichkeit erzeugt werden, wodurch die Wärmeverluste des Raums geringer werden und eine bessere Energieeffizienz erreicht wird.

Flächenheizungen arbeiten mit wesentlich geringerer Vorlauftemperatur (30–40 °C gegenüber 55–75 °C bei einer konventionellen Heizung), so dass durch effizientere Wärmeerzeugungstechnik (Niedertemperaturheizsystem, Betrieb der Wärmepumpe und/oder Solarthermie in einem effizienteren Temperaturbereich) der Primärenergiebedarf weiter reduziert werden kann.

Nachteil: Trägheit

Flächenheizungen sind träger in ihrer Reaktion als Heizkörper. Das liegt daran, dass sie bei Änderung der Einstellung zunächst das darum herumliegende Material (z. B. Estrich, Putz) erwärmen müssen, bevor diese im Raum wirkt.

Auch schnelles Abschalten (z. B. bei plötzlichen zusätzlichen Wärmequellen wie Sonneneinstrahlung, warmen Wintertagen) ist unmöglich. Räume mit geringem Energiebedarf können überhitzen, da die im Material gespeicherte Wärme weiter abgegeben wird, auch wenn gar kein Wärmebedarf mehr besteht. Bis das Material vollständig abgekühlt ist, können ein bis zwei Tage vergehen.

Die Trägheit von Flächenheizungen mit großer Speichermasse kann teilweise durch den Selbstregulierungseffekt kompensiert werden. Aufgrund der geringen Temperaturdifferenz zwischen beheizter Fläche und Raumluft verringert sich die abgegebene Wärmemenge stark, wenn die Raumluft sich erwärmt und sich so der Temperatur der umschließenden Flächen annähert. Traditionelle Flächenheizungen sind nichtsdestotrotz für Räume, die nur kurzzeitig erwärmt oder mit ständig wechselnden Temperaturen betrieben werden sollen, weniger geeignet.

Siehe auch: Trägheit von Bauteilheizungen

Ausführung von Flächenheizungen und -kühlungen

In Ländern mit billiger Elektroenergie werden oft elektrisch betriebene Flächenheizungen installiert. In Mitteleuropa werden überwiegend Kupfer-, sauerstoffdichte PE- und Mehrschichtverbundrohre spiralförmig oder in Schleifen verlegt, mit Estrich, Putzmörtel oder Trockenbauplatten überdeckt und durch eine Warmwasserheizung erwärmt. Dabei kann es sinnvoll sein, die Rohre entlang der Außenwände und speziell an Türen und Fensterflächen in engerem Abstand zu verlegen, um die dort herabströmende Kaltluft schnell aufzuwärmen. Bei einem durchgehend guten Dämmstandard ist dies nicht notwendig. Hochwertige Fenster mit U-Werten unter 0,8 W/(m2 K) haben auch bei einer Außentemperatur von −10 °C eine Innenoberflächentemperatur von 17 °C. Bis zu einer Abweichung von der direkten Südausrichtung bis 30° werden Wärmeverluste durch den solaren Wärmeeintrag überkompensiert.

Auslegung und Leistungsberechnung

→ Hauptartikel: Berechnung von Fußbodenheizungen

Die Auslegung und Leistungsberechnung werden in der Regel vom Fachprojektanten oder Heizungsbauer ausgeführt. Sie ist in der EN 1264-2 festgelegt. Ausgehend von dieser Darstellung sind die Basiskennlinien für die Heizung und Kühlung mit Decken, Wänden und Fußböden in abgeleitet worden. Dabei wird bei Wandsystemen wegen der stark unterschiedlichen Strahlungswärmeströme zwischen aktiven Oberflächen an Innenwänden und Außenwänden unterschieden.

Simuliert man den Wärmetransport im Raum mit thermischen Raummodellen, wird in der Regel der Konvektionswärmestrom zwischen der thermisch aktiven Fläche und der Luft sowie der Strahlungswärmestrom zwischen den Raumoberflächen getrennt ermittelt. Aus den separat bestimmten Wärmeströmen folgt dann sofort der jeweilige Strahlungsanteil. Des Weiteren lässt sich auch die thermische Behaglichkeitsgröße „Strahlungstemperatur-Asymmetrie“ bestimmen.

Die EN 15377 geht zum Zweck der Auslegung von folgenden Wärmeübergangskoeffizienten aus:

Heizungsart [W/(m²·K)]  *) Anmerkung
Deckenheizung 6
7
Wandheizung: 8
Fußbodenheizung 8–11 in Abhängigkeit von der Oberflächentemperatur, siehe Berechnung von Fußbodenheizungen

*) Leistung [W] pro Fläche [m²] und Temperaturdifferenz [°K]

Siehe auch: Wärmeübergangskoeffizient bei thermisch aktiven Raumumfassungen

Die genannten Werte sind nur als eine erste Näherung anzusehen, denn die Wärmeübergangskoeffizienten sind abhängig von der genauen Lage der Flächen im Raum und insbesondere der Flächenüber- bzw. der Flächenuntertemperaturen gegenüber der Raumtemperatur, die wiederum aus der Lufttemperatur und der Strahlungstemperatur zu bilden ist. Detaillierte Definitionen dieser Größen finden sich in Bernd Glücks Thermische Bauteilaktivierung.

Schnittstellenkoordination

Bei der Verlegung einer Flächenheizung bzw. -kühlung ist gewerkeübergreifendes Handeln wichtig, im Neubau ebenso wie im Bestand. Die Planungs- sowie Ausführungsarbeiten von Architekt, Planer, Heizungsbauer, Trockenbauer, Estrichleger, Oberbodenleger und ggf. weiteren Beteiligten müssen direkt ineinander greifen.

Gemeinsam mit weiteren Verbänden hat der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) zwei Fachinformationen zur „Schnittstellenkoordination bei Flächenheizungs- und Flächenkühlungssystemen“ herausgegeben, bezogen auf Neubauten und den Bestand.

Nachträglicher hydraulischer Abgleich

Der hydraulische Abgleich eines Flächenheizungssystems ist notwendig, um eine effiziente Betriebsweise sicherzustellen. Gerade bei Bestandsanlagen fehlen jedoch häufig Ausführungsunterlagen bzw. die Heizkreislänge sowie der vorhandene Verlegeabstand der Heizungsrohre sind nicht bekannt. Für diese Fälle hat der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e. V. (BVF) einen kostenfreien Leitfaden entwickelt, der aus einer Anleitung, einer Heizkreistabelle und einem Formblatt zur Ermittlung der Pumpen-Förderhöhe besteht.

Das Dokument beschreibt eine Methode, um mit ausreichender Genauigkeit einen hydraulischen Abgleich für eine Vielzahl typischer Systeme durchführen zu können: ein überschlägiges Berechnungsverfahren über die Ermittlung der einzelnen Heizkreiswassermengen. Zugrunde gelegt wurde für dieses Näherungsverfahren die Annahme, dass in vielen typischen Fällen nach dem Baujahr des Gebäudes vorgegangen werden kann, um die spezifische Heizlast zu ermitteln. Auch für die Spreizung können Richtwerte angenommen werden. Der Durchfluss je Kreis ergibt sich aus der jeweiligen Fläche; die Auslegung der Pumpen-Förderhöhe erfolgt nach Ermittlung der Gesamtwassermenge. Anlagenseitig sind hierfür Heizkreisverteiler mit einstellbaren Durchflussmengenmessern oder einstellbaren automatischen Durchflussreglern notwendig.

Zusätzlich zum Leitfaden bietet der BFV auf seinen Webseiten auch einen Rechner zum überschlägigen hydraulischen Abgleich bestehender Fußbodenheizungskreise an.

Strahlungsanteil unterschiedlicher Flächenheizungen

Der Strahlungsanteil des Wärmeübergangskoeffizienten innerhalb von Gebäuden im Temperaturbereich von 15 bis 30 Grad beträgt in Näherung 5,5 W/m²/K (EN 15377). Dies gilt für alle beheizten Flächen, physikalische Grundlage hierfür ist das Stefan-Boltzmann-Gesetz. Werte, die über diesem Wert liegen bedeuten, dass die Wärme zusätzlich über Konvektion abgegeben wird.

Da die Deckenheizung keine direkte Konvektion bewirkt, hat sie den höchsten Strahlungsanteil (~ 92 %), gefolgt von der Wandheizung (~ 69 %) und der Fußbodenheizung (50–69 %). Zum Vergleich: reine Flachheizkörper ohne Wärmeleitbleche oder Rippen haben einen Strahlungsanteil von etwa 50 %, reine Konvektoren dagegen nur etwa 10 %.

Weblinks

  • Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e. V. (BFV). Abgerufen am 13. Mai 2021 
  • Literatur von und über Flächenheizung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Bruno Bosy: Heizflächen - Kühlflächen. In: Sanitär-Heizung-Klima-Informationen. Bruno Bosy; abgerufen am 13. Mai 2021 

Anmerkungen

  1. Der Wirkmechanismus ist die Erhöhung der mittleren Strahlungstemperatur der den Menschen umgebenden Flächen. Diese erhöht sich trotz nur geringer Temperaturerhöhung deutlich, da eine so große Fläche betroffen ist. Wenn sich die Temperatur einer Wand mit 12 m2 (Raumhöhe 2,4 m, Breite der Wand 5 m) um 1 °C erhöht, dann müsste ein Heizkörper mit der Fläche von 1,2 m2 (0,6 m hoch, 2 m breit) 10 °C wärmer sein, um dieselbe Änderung der mittleren Strahlungstemperatur zu erzielen (in dieser Beispielrechnung ist der Konvektionsanteil des Heizkörpers vernachlässigt).
  2. Zum Einfluss der mittlere Strahlungstemperatur auf die Thermische Behaglichkeit vgl. Bernd Glück: Thermische Bauteilaktivierung – Nutzen von Umweltenergie und Kapillarrohren. C.F. Müller, Heidelberg 1999, ISBN 3-7880-7674-7, S. 9 unten, 10 oben (Download [PDF; 2,9 MB; abgerufen am 13. Mai 2021]). 

Einzelnachweise

  1. Bernd Glück: Thermische Bauteilaktivierung – Nutzen von Umweltenergie und Kapillarrohren. C.F. Müller, Heidelberg 1999, ISBN 3-7880-7674-7, S. 1 (Download [PDF; 2,9 MB; abgerufen am 13. Mai 2021]). 
  2. Wolfram Pistohl: Handbuch der Gebäudetechnik. 7. Auflage. Band 2: Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Energiesparen. Werner Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-8041-4685-3, S. H 170, zweiter Aufzählungspunkt. 
  3. Wolfram Pistohl: Handbuch der Gebäudetechnik. 7. Auflage. Band 2: Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Energiesparen. Werner Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-8041-4685-3, S. H 170, oben. 
  4. Komfortabel, aber träge: Vor- und Nachteile von Flächenheizungen. In: T-online.de. 10. Dezember 2018, abgerufen am 13. Mai 2021. 
  5. Nando Sommerfeldt: Warum dieses Wetter Ihre Fußbodenheizung überfordert. In: Die Welt. 29. Dezember 2015, abgerufen am 14. Mai 2021. 
  6. Wolfram Pistohl: Handbuch der Gebäudetechnik. 7. Auflage. Band 2: Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Energiesparen. Werner Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-8041-4685-3, S. H 179, oben. 
  7. K. Guschlbauer-Hronek, G. Grabler-Bauer et al.: Altbausanierung mit Passivhauspraxis - Strategien zur Marktaufbereitung für die Implementierung von Passivhauskomponenten in der Althaussanierung, Berichte aus Energie- und Umweltforschung, 02/2004, Seite 26.
  8. Wolfram Pistohl: Handbuch der Gebäudetechnik. 7. Auflage. Band 2: Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Energiesparen. Werner Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-8041-4685-3, S. H 177, oben. 
  9. Bernd Glück: „Ableitung von Basiskennlinien thermisch aktiver Oberflächen in Räumen (siehe LowEx_Bericht S. 29ff)“.
  10. Bernd Glück: „Dynamisches (wärmetechnisches) Raummodell“.
  11. Bernd Glück: Thermische Bauteilaktivierung – Nutzen von Umweltenergie und Kapillarrohren. C.F. Müller, Heidelberg 1999, ISBN 3-7880-7674-7, Kapitel 2. „Grundprinzipien zur Primärenergieeinsparung“ sowie Kapitel 3. „Grundprinzipien zur Sicherung der thermischen Behaglichkeit“, S. 3–8 sowie 8–13 (Download [PDF; 2,9 MB; abgerufen am 13. Mai 2021] Definitionen der operativen Raumtemperatur (Empfindungstemperatur) und der Strahlungstemperatur der Umgebung). 
  12. Joachim Albers, Rainer Dommel, Henry Montaldo-Ventsam, Harald Nedo, Eugen Übelacker, Josef Wagner: Zentralheizungs- und Lüftungsbau für Anlagenmechaniker SHK. 5., überarbeitete Auflage. Hauptband Technologie. Verlag Handwerk und Technik, Hamburg 2005, ISBN 3-582-03123-3, S. 380, linke Spalte unten. 
  13. Schnittstellenkoordination bei Flächenheizungs- und Flächenkühlungssystemen in Neubauten. (PDF) Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF), Mai 2020, abgerufen am 15. Mai 2021.  Abrufbar unter Schnittstellenkoordination bei Flächenheizungs- und Flächenkühlungssystemen in Neubauten. Abgerufen am 15. Mai 2021 
  14. Schnittstellenkoordination bei Flächenheizungs- und Flächenkühlungssystemen in bestehenden Gebäuden. (PDF) Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF), Mai 2018, abgerufen am 15. Mai 2021.  Abrufbar unter Schnittstellenkoordination bei Flächenheizungs – und Flächenkühlungssystemen in bestehenden Gebäuden. Abgerufen am 15. Mai 2021 
  15. Überschlägiger hydraulischer Abgleich bestehender Fußbodenheizungskreise – Ausgabe 10/2019. (PDF) Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF), 2019, abgerufen am 13. Mai 2021.  Abrufbar unter BVF Broschüre: Überschlägiger hydraulischer Abgleich bestehender Fußbodenheizungskreise. Abgerufen am 13. Mai 2021 
  16. Hydraulischer Abgleich. Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen, abgerufen am 13. Mai 2021. 
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 21:32

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Flachenheizung bzw Flachenkuhlung ist ein Oberbegriff fur verschiedene Varianten von Heizungs und Kuhlungssystemen die die Warme uber die Flachen der Bauteile eines Gebaudes abgeben oder aufnehmen Da diese sowohl fur Heizen als auch Kuhlen geeignet sind und auch ausgelegt werden wird auch zusammengefasst der Begriff Flachenheizung und kuhlung verwendet ISO 11855Bereich Technische GebaudeausrustungTitel Umweltgerechte Gebaudeplanung Planung Auslegung Installation und Steuerung flachenintegrierter Strahlheizungs und kuhlsystemeKurzbeschreibung Teil 1 5Letzte Ausgabe 2015 2016Ubernahme von ISO 11855 Flachenheizungen und kuhlungen konnen aufgrund der grossen Ubertragungsflachen mit geringeren Temperaturdifferenzen gegenuber der Raumtemperatur betrieben werden als z B Heizkorper Damit sind sie generell effizienter als Systeme mit hohen Temperaturdifferenzen Aufgrund ihrer grossen zu erwarmenden kuhlenden Massen sind sie generell trage und nur schwer zu regeln Sie sind deshalb vor allem fur gleichmassig beheizte Raume geeignet sie eignen sich weniger fur Raume in denen nur eine zeitweise oder ungleichmassige Heizung erwunscht ist Elektrische Flachenheizungen die elektrischen Strom direkt in der Flache in Warme umwandeln sind nur zum Heizen geeignet VariantenDie einzelnen Varianten von Flachenheizungen und kuhlungen unterscheiden sich durch ihren Einbauort aus dem sich auch ihre Bezeichnung ergibt Varianten sind Fussbodenheizung kuhlung Wandheizung kuhlung Deckenheizung kuhlung Bauteilheizung kuhlung u a BetonkernaktivierungVor und Nachteile von FlachenheizungenVorteile Flachenheizungen erhohen die Thermische Behaglichkeit dadurch dass sie Umfassungsflachen z B Wand Fussboden geringfugig wenige C erwarmen und damit die mittlere Strahlungstemperatur deutlich erhohen Dadurch kann die absolute Raumtemperatur geringer sein und trotzdem dieselbe Thermische Behaglichkeit erzeugt werden wodurch die Warmeverluste des Raums geringer werden und eine bessere Energieeffizienz erreicht wird Flachenheizungen arbeiten mit wesentlich geringerer Vorlauftemperatur 30 40 C gegenuber 55 75 C bei einer konventionellen Heizung so dass durch effizientere Warmeerzeugungstechnik Niedertemperaturheizsystem Betrieb der Warmepumpe und oder Solarthermie in einem effizienteren Temperaturbereich der Primarenergiebedarf weiter reduziert werden kann Nachteil Tragheit Flachenheizungen sind trager in ihrer Reaktion als Heizkorper Das liegt daran dass sie bei Anderung der Einstellung zunachst das darum herumliegende Material z B Estrich Putz erwarmen mussen bevor diese im Raum wirkt Auch schnelles Abschalten z B bei plotzlichen zusatzlichen Warmequellen wie Sonneneinstrahlung warmen Wintertagen ist unmoglich Raume mit geringem Energiebedarf konnen uberhitzen da die im Material gespeicherte Warme weiter abgegeben wird auch wenn gar kein Warmebedarf mehr besteht Bis das Material vollstandig abgekuhlt ist konnen ein bis zwei Tage vergehen Die Tragheit von Flachenheizungen mit grosser Speichermasse kann teilweise durch den Selbstregulierungseffekt kompensiert werden Aufgrund der geringen Temperaturdifferenz zwischen beheizter Flache und Raumluft verringert sich die abgegebene Warmemenge stark wenn die Raumluft sich erwarmt und sich so der Temperatur der umschliessenden Flachen annahert Traditionelle Flachenheizungen sind nichtsdestotrotz fur Raume die nur kurzzeitig erwarmt oder mit standig wechselnden Temperaturen betrieben werden sollen weniger geeignet Siehe auch Tragheit von BauteilheizungenAusfuhrung von Flachenheizungen und kuhlungenIn Landern mit billiger Elektroenergie werden oft elektrisch betriebene Flachenheizungen installiert In Mitteleuropa werden uberwiegend Kupfer sauerstoffdichte PE und Mehrschichtverbundrohre spiralformig oder in Schleifen verlegt mit Estrich Putzmortel oder Trockenbauplatten uberdeckt und durch eine Warmwasserheizung erwarmt Dabei kann es sinnvoll sein die Rohre entlang der Aussenwande und speziell an Turen und Fensterflachen in engerem Abstand zu verlegen um die dort herabstromende Kaltluft schnell aufzuwarmen Bei einem durchgehend guten Dammstandard ist dies nicht notwendig Hochwertige Fenster mit U Werten unter 0 8 W m2 K haben auch bei einer Aussentemperatur von 10 C eine Innenoberflachentemperatur von 17 C Bis zu einer Abweichung von der direkten Sudausrichtung bis 30 werden Warmeverluste durch den solaren Warmeeintrag uberkompensiert Auslegung und Leistungsberechnung Hauptartikel Berechnung von Fussbodenheizungen Die Auslegung und Leistungsberechnung werden in der Regel vom Fachprojektanten oder Heizungsbauer ausgefuhrt Sie ist in der EN 1264 2 festgelegt Ausgehend von dieser Darstellung sind die Basiskennlinien fur die Heizung und Kuhlung mit Decken Wanden und Fussboden in abgeleitet worden Dabei wird bei Wandsystemen wegen der stark unterschiedlichen Strahlungswarmestrome zwischen aktiven Oberflachen an Innenwanden und Aussenwanden unterschieden Simuliert man den Warmetransport im Raum mit thermischen Raummodellen wird in der Regel der Konvektionswarmestrom zwischen der thermisch aktiven Flache und der Luft sowie der Strahlungswarmestrom zwischen den Raumoberflachen getrennt ermittelt Aus den separat bestimmten Warmestromen folgt dann sofort der jeweilige Strahlungsanteil Des Weiteren lasst sich auch die thermische Behaglichkeitsgrosse Strahlungstemperatur Asymmetrie bestimmen Die EN 15377 geht zum Zweck der Auslegung von folgenden Warmeubergangskoeffizienten aus Heizungsart W m K AnmerkungDeckenheizung 67Wandheizung 8Fussbodenheizung 8 11 in Abhangigkeit von der Oberflachentemperatur siehe Berechnung von Fussbodenheizungen Leistung W pro Flache m und Temperaturdifferenz K Siehe auch Warmeubergangskoeffizient bei thermisch aktiven Raumumfassungen Die genannten Werte sind nur als eine erste Naherung anzusehen denn die Warmeubergangskoeffizienten sind abhangig von der genauen Lage der Flachen im Raum und insbesondere der Flachenuber bzw der Flachenuntertemperaturen gegenuber der Raumtemperatur die wiederum aus der Lufttemperatur und der Strahlungstemperatur zu bilden ist Detaillierte Definitionen dieser Grossen finden sich in Bernd Glucks Thermische Bauteilaktivierung Schnittstellenkoordination Bei der Verlegung einer Flachenheizung bzw kuhlung ist gewerkeubergreifendes Handeln wichtig im Neubau ebenso wie im Bestand Die Planungs sowie Ausfuhrungsarbeiten von Architekt Planer Heizungsbauer Trockenbauer Estrichleger Oberbodenleger und ggf weiteren Beteiligten mussen direkt ineinander greifen Gemeinsam mit weiteren Verbanden hat der Bundesverband Flachenheizungen und Flachenkuhlungen BVF zwei Fachinformationen zur Schnittstellenkoordination bei Flachenheizungs und Flachenkuhlungssystemen herausgegeben bezogen auf Neubauten und den Bestand Nachtraglicher hydraulischer Abgleich Der hydraulische Abgleich eines Flachenheizungssystems ist notwendig um eine effiziente Betriebsweise sicherzustellen Gerade bei Bestandsanlagen fehlen jedoch haufig Ausfuhrungsunterlagen bzw die Heizkreislange sowie der vorhandene Verlegeabstand der Heizungsrohre sind nicht bekannt Fur diese Falle hat der Bundesverband Flachenheizungen und Flachenkuhlungen e V BVF einen kostenfreien Leitfaden entwickelt der aus einer Anleitung einer Heizkreistabelle und einem Formblatt zur Ermittlung der Pumpen Forderhohe besteht Das Dokument beschreibt eine Methode um mit ausreichender Genauigkeit einen hydraulischen Abgleich fur eine Vielzahl typischer Systeme durchfuhren zu konnen ein uberschlagiges Berechnungsverfahren uber die Ermittlung der einzelnen Heizkreiswassermengen Zugrunde gelegt wurde fur dieses Naherungsverfahren die Annahme dass in vielen typischen Fallen nach dem Baujahr des Gebaudes vorgegangen werden kann um die spezifische Heizlast zu ermitteln Auch fur die Spreizung konnen Richtwerte angenommen werden Der Durchfluss je Kreis ergibt sich aus der jeweiligen Flache die Auslegung der Pumpen Forderhohe erfolgt nach Ermittlung der Gesamtwassermenge Anlagenseitig sind hierfur Heizkreisverteiler mit einstellbaren Durchflussmengenmessern oder einstellbaren automatischen Durchflussreglern notwendig Zusatzlich zum Leitfaden bietet der BFV auf seinen Webseiten auch einen Rechner zum uberschlagigen hydraulischen Abgleich bestehender Fussbodenheizungskreise an Strahlungsanteil unterschiedlicher FlachenheizungenDer Strahlungsanteil des Warmeubergangskoeffizienten innerhalb von Gebauden im Temperaturbereich von 15 bis 30 Grad betragt in Naherung 5 5 W m K EN 15377 Dies gilt fur alle beheizten Flachen physikalische Grundlage hierfur ist das Stefan Boltzmann Gesetz Werte die uber diesem Wert liegen bedeuten dass die Warme zusatzlich uber Konvektion abgegeben wird Da die Deckenheizung keine direkte Konvektion bewirkt hat sie den hochsten Strahlungsanteil 92 gefolgt von der Wandheizung 69 und der Fussbodenheizung 50 69 Zum Vergleich reine Flachheizkorper ohne Warmeleitbleche oder Rippen haben einen Strahlungsanteil von etwa 50 reine Konvektoren dagegen nur etwa 10 WeblinksBundesverband Flachenheizungen und Flachenkuhlungen e V BFV Abgerufen am 13 Mai 2021 Literatur von und uber Flachenheizung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bruno Bosy Heizflachen Kuhlflachen In Sanitar Heizung Klima Informationen Bruno Bosy abgerufen am 13 Mai 2021 AnmerkungenDer Wirkmechanismus ist die Erhohung der mittleren Strahlungstemperatur der den Menschen umgebenden Flachen Diese erhoht sich trotz nur geringer Temperaturerhohung deutlich da eine so grosse Flache betroffen ist Wenn sich die Temperatur einer Wand mit 12 m2 Raumhohe 2 4 m Breite der Wand 5 m um 1 C erhoht dann musste ein Heizkorper mit der Flache von 1 2 m2 0 6 m hoch 2 m breit 10 C warmer sein um dieselbe Anderung der mittleren Strahlungstemperatur zu erzielen in dieser Beispielrechnung ist der Konvektionsanteil des Heizkorpers vernachlassigt Zum Einfluss der mittlere Strahlungstemperatur auf die Thermische Behaglichkeit vgl Bernd Gluck Thermische Bauteilaktivierung Nutzen von Umweltenergie und Kapillarrohren C F Muller Heidelberg 1999 ISBN 3 7880 7674 7 S 9 unten 10 oben Download PDF 2 9 MB abgerufen am 13 Mai 2021 EinzelnachweiseBernd Gluck Thermische Bauteilaktivierung Nutzen von Umweltenergie und Kapillarrohren C F Muller Heidelberg 1999 ISBN 3 7880 7674 7 S 1 Download PDF 2 9 MB abgerufen am 13 Mai 2021 Wolfram Pistohl Handbuch der Gebaudetechnik 7 Auflage Band 2 Heizung Luftung Beleuchtung Energiesparen Werner Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 8041 4685 3 S H 170 zweiter Aufzahlungspunkt Wolfram Pistohl Handbuch der Gebaudetechnik 7 Auflage Band 2 Heizung Luftung Beleuchtung Energiesparen Werner Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 8041 4685 3 S H 170 oben Komfortabel aber trage Vor und Nachteile von Flachenheizungen In T online de 10 Dezember 2018 abgerufen am 13 Mai 2021 Nando Sommerfeldt Warum dieses Wetter Ihre Fussbodenheizung uberfordert In Die Welt 29 Dezember 2015 abgerufen am 14 Mai 2021 Wolfram Pistohl Handbuch der Gebaudetechnik 7 Auflage Band 2 Heizung Luftung Beleuchtung Energiesparen Werner Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 8041 4685 3 S H 179 oben K Guschlbauer Hronek G Grabler Bauer et al Altbausanierung mit Passivhauspraxis Strategien zur Marktaufbereitung fur die Implementierung von Passivhauskomponenten in der Althaussanierung Berichte aus Energie und Umweltforschung 02 2004 Seite 26 Wolfram Pistohl Handbuch der Gebaudetechnik 7 Auflage Band 2 Heizung Luftung Beleuchtung Energiesparen Werner Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 8041 4685 3 S H 177 oben Bernd Gluck Ableitung von Basiskennlinien thermisch aktiver Oberflachen in Raumen siehe LowEx Bericht S 29ff Bernd Gluck Dynamisches warmetechnisches Raummodell Bernd Gluck Thermische Bauteilaktivierung Nutzen von Umweltenergie und Kapillarrohren C F Muller Heidelberg 1999 ISBN 3 7880 7674 7 Kapitel 2 Grundprinzipien zur Primarenergieeinsparung sowie Kapitel 3 Grundprinzipien zur Sicherung der thermischen Behaglichkeit S 3 8 sowie 8 13 Download PDF 2 9 MB abgerufen am 13 Mai 2021 Definitionen der operativen Raumtemperatur Empfindungstemperatur und der Strahlungstemperatur der Umgebung Joachim Albers Rainer Dommel Henry Montaldo Ventsam Harald Nedo Eugen Ubelacker Josef Wagner Zentralheizungs und Luftungsbau fur Anlagenmechaniker SHK 5 uberarbeitete Auflage Hauptband Technologie Verlag Handwerk und Technik Hamburg 2005 ISBN 3 582 03123 3 S 380 linke Spalte unten Schnittstellenkoordination bei Flachenheizungs und Flachenkuhlungssystemen in Neubauten PDF Bundesverband Flachenheizungen und Flachenkuhlungen BVF Mai 2020 abgerufen am 15 Mai 2021 Abrufbar unter Schnittstellenkoordination bei Flachenheizungs und Flachenkuhlungssystemen in Neubauten Abgerufen am 15 Mai 2021 Schnittstellenkoordination bei Flachenheizungs und Flachenkuhlungssystemen in bestehenden Gebauden PDF Bundesverband Flachenheizungen und Flachenkuhlungen BVF Mai 2018 abgerufen am 15 Mai 2021 Abrufbar unter Schnittstellenkoordination bei Flachenheizungs und Flachenkuhlungssystemen in bestehenden Gebauden Abgerufen am 15 Mai 2021 Uberschlagiger hydraulischer Abgleich bestehender Fussbodenheizungskreise Ausgabe 10 2019 PDF Bundesverband Flachenheizungen und Flachenkuhlungen BVF 2019 abgerufen am 13 Mai 2021 Abrufbar unter BVF Broschure Uberschlagiger hydraulischer Abgleich bestehender Fussbodenheizungskreise Abgerufen am 13 Mai 2021 Hydraulischer Abgleich Bundesverband Flachenheizungen und Flachenkuhlungen abgerufen am 13 Mai 2021 Normdaten Sachbegriff GND 1050746473 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85110339

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