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Der Flugplatz Großenhain ICAO Code EDAK ist einer der ältesten noch in Betrieb befindlichen deutschen Flugplätze Er war

Flugplatz Großenhain

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Flugplatz Großenhain
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Der Flugplatz Großenhain (ICAO-Code: EDAK) ist einer der ältesten noch in Betrieb befindlichen deutschen Flugplätze. Er war ein historischer Militärflugplatz und wird seit 1991 weiterhin als ziviler Verkehrslandeplatz genutzt. Er liegt einen Kilometer nördlich des Großenhainer Stadtzentrums in Sachsen.

Flugplatz Großenhain
Großenhain
Kenndaten
ICAO-Code EDAK
Flugplatztyp Verkehrslandeplatz
Koordinaten 51° 18′ 29″ N, 13° 33′ 19″ O51.30813.555333333333127Koordinaten: 51° 18′ 29″ N, 13° 33′ 19″ O
Höhe über MSL 127 m (417 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 1 km nördlich von Großenhain
Straße
Basisdaten
Eröffnung 1914
Betreiber Flugplatz Großenhain UG
Fläche 110 ha
Start- und Landebahnen
11/29 1415 m × 48 m Beton
11/29 950 m × 40 m Gras



Geschichte

Königlich-sächsische Militärfliegerstation (1913–1919)

Ab 1911 wurden bereits sächsische Offiziere innerhalb der preußischen Provisorischen Fliegertruppe, der späteren Königlich-Preußischen Fliegertruppe ausgebildet. Nach der Umstrukturierung der Luftstreitkräfte im Jahre 1913 wurde eine eigene sächsische Einheit, die 3. Königlich-Sächsische Kompanie des 1. Königlich-Preußischen Flieger-Bataillons geschaffen, für die Großenhain als ein geeigneter Ort zum Aufbau einer eigenen auf sächsischem Boden ausgewählt wurde. Unter dem damaligen Hauptmann und späteren Major Horst von Minckwitz wurde der neue Flugplatz bis Anfang 1914 grundlegend fertiggestellt. Am 21. Februar 1914 wurde der Flugbetrieb mit der ersten Landung einer durch den Flugzeugführer Leutnant Emil Clemens und den Beobachter Leutnant Rudolf Hasenohr aufgenommen. Die Gesamtkapazität war zuerst auf sechzig Flugzeuge ausgelegt, die hauptsächlich von den Herstellern Albatros, DFW und Kondor geliefert wurden.

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde diese erste Großenhainer Fliegerkompanie an die Westfront verlegt. Danach wurde die Flieger-Ersatz-Abteilung Nr. 6, kurz FEA 6, mit einer Fliegerschule gegründet. Sie bestand neben einem Stab aus vier Kompanien. Teil der Ausbildung waren auch Kurse für Beobachter, Fliegerschützen, Bombenabwerfer und Luftbildfotografen. Unter den Schülern und teilweise auch späteren Lehrern findet sich ein Teil der erfolgreichsten deutschen Kampfflieger des Ersten Weltkrieges. Auch der berühmteste Jagdflieger Manfred Freiherr von Richthofen, Der Rote Baron genannt, erhielt hier seine Beobachterausbildung. Insgesamt wurden bis 1918 in Großenhain rund 60.000 Mann ausgebildet.

Eine Auswahl von weiteren auf dem Flugplatz Großenhain ausgebildeten deutschen Kampfpiloten des Ersten Weltkrieges:

  • Ernst von Althaus
  • Hartmuth Baldamus
  • Rudolf Berthold
  • Walter Blume
  • Julius Buckler
  • Franz Büchner
  • Hermann Köhl
  • Carl Menckhoff
  • Rudolf Windisch
  • Kurt Wüsthoff

Ab dem 6. November 1918 begann die Novemberrevolution auch in der Garnisonsstadt Großenhain. Die Flieger bildeten zusammen mit den Großenhainer Husaren und auch vielen Arbeitern der Flugzeugwerft einen gemeinsamen Arbeiter- und Soldatenrat.

Deutscher Fliegerhorst (1919–1945)

Nach dem am 11. November 1918 begonnenen Waffenstillstand und dem am 28. Juni 1919 von der Triple Entente erzwungenen Vertrag von Versailles, wurden eigene Luftstreitkräfte innerhalb des Deutschen Reiches verboten. Die neue verkleinerte Artillerie-Flieger-Staffel Großenhain war eine der wenigen deutschen Militärfliegereinheiten, deren Erhaltung dennoch versucht wurde, allerdings erfolglos. Am 20. Mai 1920 wurde der Platz offiziell aufgelöst. Im Folgenden wurden die meisten Gebäude demontiert.

Ab 1925 erfolgte zögerlich eine erneute Nutzung, zunächst als Notlandeplatz. Die Akaflieg Dresden nutzte das Areal zu Beginn der 1930er Jahre. 1934 begann dann der zunächst getarnt durchgeführte Wiederaufbau zum Fliegerhorst der Luftwaffe.

Ab 1. März 1935 übernahm die Abteilung B der Fliegerschule des Deutschen Luftsportverbandes Celle-Wietzenbruch den Fliegerhorst und nahm umgehend die Ausbildung von Militärpiloten auf. Am 1. März 1936 erfolgte die Umbenennung der Einheit in Aufklärungsgruppe 23 und am 1. November 1938 erhielt sie die endgültige Bezeichnung Aufklärungsgeschwader 11. Nach Verlegung der meisten Geschwaderstaffeln kurz nach Kriegsbeginn wurde am 26. August 1939 die Aufklärungsfliegerschule 1 (F) Heer aufgestellt. Diese wurde am 15. Februar 1943 als I. Gruppe in das Fernaufklärungsgeschwader 101 eingegliedert und blieb bis zum Februar 1945 Hauptnutzer des Fliegerhorsts. Im weiteren Verlauf des Krieges wurden ab Juli 1944 auch verschiedene Schlacht-, Zerstörer- und Jagdgeschwader in Großenhain stationiert, die von hier aus auch Einsätze gegen die Rote Armee flogen. Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) die hier zwischen 1935 und 1945 stationiert waren.

Von Bis Einheit Ausrüstung
März 1935 März 1945 Aufkl.Gr. 323 (Aufklärungsgruppe 323)
April 1936 September 1937 Aufkl.Gr. 123
Oktober 1937 Oktober 1938 Aufkl.Gr. 23
November 1938 August 1939 Aufkl.G 11 Henschel Hs 126
November 1944 Februar 1945 II./ZG 76 (II. Gruppe des Zerstörergeschwaders 76) Messerschmitt Me 410A-1/U2, Messerschmitt Me 410B-2
November 1944 März 1945 14./KG 3 (14. Staffel des Kampfgeschwaders 3) Junkers Ju 88A-4
Februar 1945 März 1945 Stab, II./SG 2 (Stab und II. Gruppe des Schlachtgeschwaders 2) Focke-Wulf Fw 190
Februar 1945 April 1945 III./JG 54 (III. Gruppe des Jagdgeschwaders 54) Messerschmitt Bf 109G
April 1945 April 1945 I., III./JG 27 Messerschmitt Bf 109K

Am 2. Mai 1945 besetzten sowjetische Truppen das Gelände und nutzten es in den letzten Kriegstagen als Einsatzhorst mehrerer Jagdfliegereinheiten. Auch der dreifache Held der Sowjetunion Alexander Pokryschkin, Kommandeur der 9. Gardejagdfliegerdivision, war mit seiner Einheit kurzzeitig in Großenhain stationiert.

Sowjetischer Militärflugplatz (1945–1993)

Nach Kriegsende bauten die sowjetischen Luftstreitkräfte unter Einbeziehung der vorhandenen Infrastruktur Großenhain zur Fliegerbasis aus, unter anderem durch Verlängerung der Start- und Landebahn. Von 1951 bis 1993 war der Stab der 105. Fliegerdivision der Sowjetischen Streitkräfte in Großenhain stationiert sowie bis 1989 das 497. Fliegerregiment als Teil der Division. Auch andere Einheiten der 16. Luftarmee nutzten den Platz. Auf dem Militärflugplatzgelände entstand ein Sonderwaffenlager, in dem Kernwaffen gelagert wurden. Großenhain war ab Herbst 1971 einer der Verteilungspunkte der sowjetischen Truppen in der DDR, weswegen er auch regelmäßig von Flugzeugen der Aeroflot angeflogen wurde. Am 27. Mai 1973 floh ein sowjetischer Angehöriger des in Großenhain liegenden 497. Jagdbombenfliegerregiments mit einer Su-7 in die Bundesrepublik Deutschland und sprang dort mit dem Fallschirm ab; das Flugzeug zerschellte nahe Klein Schöppenstedt bei Braunschweig. Am 22. März 1993 starteten letztmals russische Kampfflugzeuge, im August fanden die letzten Starts von Transportflugzeugen Richtung Russland statt.

Folgende sowjetische Einheiten waren, soweit bekannt, in dieser Zeit in Großenhain stationiert. Die Auflistung berücksichtigt nicht kurzzeitige Stationierungen infolge von Manövern, Bauarbeiten auf anderen Plätzen oder ähnlichem.

Von Bis Einheit Anmerkungen
Mai 1945 Mai 1945 9. Gw IAD (Gardejagdfliegerdivision)
322. IAD (Jagdfliegerdivision)
mit Stab
Mai 1945 Mai 1945 482. IAP (Jagdfliegerregiment) ausgerüstet mit La-5
Mai 1945 Mai 1945 2. Gw IAP (Gardejagdfliegerregiment)
937. IAP
ausgerüstet mit La-7
Mai 1945 Mai 1945 16. Gw IAP
100. Gw IAP
104. Gw IAP
ausgerüstet mit P-39
1946 1949 2. Gw SchAD (Gardeschlachtfliegerdivision)
78. Gw SchAP (Gardeschlachtfliegerregiment)
mit Stab,
ausgerüstet mit IL-10
1947 1948 3. Gw IAD mit Stab
1948 1951 6. Gw IAD mit Stab
1951 1993 105. IAD, später umbenannt in
105. ADIB (Fliegerdivision der Jagdbomber)
mit Stab,
ausgerüstet mit Jak-12, An-2, An-14, später MiG-9
1951 1955 559. IAP ausgerüstet mit MiG-15
1951 1989 497. IAP, später umbenannt in
497. APIB (Fliegerregiment der Jagdbomber) und
497. BAP (Bombenfliegerregiment)
ausgerüstet mit MiG-15 und MiG-17,
Su-7 und Su-17,
Su-24
1989 1993 296. APIB ausgerüstet mit MiG-27

Zivilflugplatz (seit 1993)

Nach dem Ende der DDR 1990 und dem danach beginnenden Rückzug der sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland, begann die Umwandlung des Flugplatzes zur weiteren zivilen Nutzung. Ab Mai 1993 fanden erste zivile Flugaktivitäten statt. Am 23. September 1993 übernahm das Bundesvermögensamt das Gelände, welches in Folge Eigentum des Freistaates Sachsen wurde. Es wird bis in die Gegenwart für den Flugplatzbetrieb verpachtet. Erst die Flugplatz Großenhain GmbH, dann die Nachfolgegesellschaft Kilianair GmbH und spätere Sachsenflug GmbH unterhielten neben dem Flugplatz ein Luftfahrtunternehmen und eine Flugschule. Später beschränkten sie das Geschäft auf den reinen Flugplatzbetrieb und den Verkauf von Gutscheinen für Rundflüge in Sachsen, die sie mit geeigneten Partnern realisierten. Aufgrund von Schäden durch einen Tornado in Großenhain hat die derzeitige Sachsenflug GmbH am 30. Juni 2010 Insolvenz angemeldet. Nach zusätzlichen Wärmeschäden an den Rollbahnen wurde der Flugplatz vorübergehend geschlossen. Für die Zukunft strebt die Flugplatz Großenhain UG an, den Flugplatzbetrieb zu übernehmen und insgesamt die Attraktivität des Flugplatzes Großenhain zu erhöhen. Die Betriebsgenehmigung für den Flugplatz Großenhain wurde am 22. November 2010 von der Landesluftfahrtbehörde an die Flugplatz Großenhain UG übertragen, nach einer Abnahmeprüfung am 10. Dezember 2010 wurde der Flugbetrieb vorerst auf der Grasbahn, seit April 2011 auf beiden Bahnen wieder aufgenommen. Südlich der Grasbahn ist ein großzügiges Segelfluggelände in Betrieb.

Im Dezember 2022 unterzeichneten der Freistaat Sachsen, der Landkreis Meißen und die Stadt Großenhain eine Absichtserklärung, dass der Flugbetrieb perspektivisch eingestellt werden soll, um auf dem Areal ein 145 Hektar großes Industriegebiet entwickeln zu können.

Infrastruktur

Es gibt für Flugzeuge eine Tankstelle mit AvGas- und MoGas-Luftfahrtkraftstoffen.

Daneben gibt es als besondere Attraktion im Gelände des Flugplatzes das Fliegende Museum – Historische Flugzeuge Josef Koch, das eine Reihe von seltenen flugfähigen Oldtimer-Flugzeugen betreibt.

Ein großer Teil der ab 1913 errichteten Flugzeughallen wird heute von Großenhainer Industrie- und Gewerbeunternehmen genutzt, darunter die älteste erhaltene deutsche Flugzeugwerft. Die Luftfahrtindustrie ist durch einen Hamburger Airbus-Zulieferer vertreten.

  • Vor dem Tower die MiG-21PFM Nr. 780 (ehemals LSK/LV der NVA) und die Mil Mi-24D (Ex CzAF, stationiert in Přerov, Tschechische Republik).
  • Ansicht des Geländes aus Südosten
  • Ehemaliger Kompensierplatz
  • Flugzeugdenkmal MiG-17 der Sowjetarmee
  • Bunker Granit Typ 1, Nr. 1 der Sowjetarmee

Literatur

  • Franz Spur, Jens Krüger: Geschichte Flugplatz Großenhain. Stadtverwaltung Großenhain, 2., überarbeitete Auflage, 2001.
  • Hannes Täger, Dietrich Heerde, Hans-Jürgen Franke, Michael Ruscher: Flugplatz Großenhain – Historischer Abriss. Meißner Tageblatt Verlags GmbH, Herausgeber Polo Palmen, Meißen 2007, ISBN 978-3-929705-12-6.
  • Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934–1945 – und was davon übrig blieb. Band 2: Sachsen. VDM, Zweibrücken 2001, ISBN 3-925480-62-5.
  • Stefan Büttner: Rote Plätze – Russische Militärflugplätze Deutschland 1945–1994, AeroLit, Berlin, 2007, ISBN 978-3-935525-11-4.

Weblinks

Commons: Flugplatz Großenhain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website der Flugplatz Großenhain UG (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
  • Flugplatzausstellung (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  • Private Website über die Geschichte vom Flugplatz Großenhain (Memento vom 6. November 2017 im Internet Archive)

Einzelnachweise

  1. Dr. Hannes Täger, Dietrich Heerde, Hans-Jürgen Franke, Michael Ruscher: Flugplatz Großenhain – Historischer Abriss Meißner Tageblatt Verlags GmbH, Herausgeber Polo Palmen, 2007, ISBN 978-3-929705-12-6.
  2. Flugplatz Großenhain (Memento vom 1. Dezember 2016 im Internet Archive), Website der Stadt Großenhain
  3. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 240–242, abgerufen am 16. September 2014
  4. Lutz Freundt: Sowjetische Fliegerkräfte Deutschland 1945–1994. Band 2: Flugplätze (Teil 2) und Truppenteile. Edition Freundt, Diepholz 1998, ISBN 3-00-002665-7.
  5. Büttner, S. 161
  6. Sachsenflug meldet Insolvenz an. In: Online-Artikel der Sächsischen Zeitung. 15. Juli 2010, archiviert vom Original am 17. Dezember 2015; abgerufen am 25. Juli 2013. 
  7. Alter Militärflugplatz Großenhain soll Industriestandort werden. In: mdr.de. 9. Dezember 2022, abgerufen am 7. März 2023. 
V – D
Verkehrs- und Sonderlandeplätze in Sachsen

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 19:15

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Der Flugplatz Grossenhain ICAO Code EDAK ist einer der altesten noch in Betrieb befindlichen deutschen Flugplatze Er war ein historischer Militarflugplatz und wird seit 1991 weiterhin als ziviler Verkehrslandeplatz genutzt Er liegt einen Kilometer nordlich des Grossenhainer Stadtzentrums in Sachsen Flugplatz GrossenhainGrossenhain Sachsen GrossenhainKenndatenICAO Code EDAKFlugplatztyp VerkehrslandeplatzKoordinaten 51 18 29 N 13 33 19 O 51 308 13 555333333333 127 Koordinaten 51 18 29 N 13 33 19 OHohe uber MSL 127 m 417 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 1 km nordlich von GrossenhainStrasseBasisdatenEroffnung 1914Betreiber Flugplatz Grossenhain UGFlache 110 haStart und Landebahnen11 29 1415 m 48 m Beton11 29 950 m 40 m Gras Turm des Flugplatzes GrossenhainGeschichteKoniglich sachsische Militarfliegerstation 1913 1919 Ab 1911 wurden bereits sachsische Offiziere innerhalb der preussischen Provisorischen Fliegertruppe der spateren Koniglich Preussischen Fliegertruppe ausgebildet Nach der Umstrukturierung der Luftstreitkrafte im Jahre 1913 wurde eine eigene sachsische Einheit die 3 Koniglich Sachsische Kompanie des 1 Koniglich Preussischen Flieger Bataillons geschaffen fur die Grossenhain als ein geeigneter Ort zum Aufbau einer eigenen auf sachsischem Boden ausgewahlt wurde Unter dem damaligen Hauptmann und spateren Major Horst von Minckwitz wurde der neue Flugplatz bis Anfang 1914 grundlegend fertiggestellt Am 21 Februar 1914 wurde der Flugbetrieb mit der ersten Landung einer durch den Flugzeugfuhrer Leutnant Emil Clemens und den Beobachter Leutnant Rudolf Hasenohr aufgenommen Die Gesamtkapazitat war zuerst auf sechzig Flugzeuge ausgelegt die hauptsachlich von den Herstellern Albatros DFW und Kondor geliefert wurden Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde diese erste Grossenhainer Fliegerkompanie an die Westfront verlegt Danach wurde die Flieger Ersatz Abteilung Nr 6 kurz FEA 6 mit einer Fliegerschule gegrundet Sie bestand neben einem Stab aus vier Kompanien Teil der Ausbildung waren auch Kurse fur Beobachter Fliegerschutzen Bombenabwerfer und Luftbildfotografen Unter den Schulern und teilweise auch spateren Lehrern findet sich ein Teil der erfolgreichsten deutschen Kampfflieger des Ersten Weltkrieges Auch der beruhmteste Jagdflieger Manfred Freiherr von Richthofen Der Rote Baron genannt erhielt hier seine Beobachterausbildung Insgesamt wurden bis 1918 in Grossenhain rund 60 000 Mann ausgebildet Eine Auswahl von weiteren auf dem Flugplatz Grossenhain ausgebildeten deutschen Kampfpiloten des Ersten Weltkrieges Ernst von Althaus Hartmuth Baldamus Rudolf Berthold Walter Blume Julius Buckler Franz Buchner Hermann Kohl Carl Menckhoff Rudolf Windisch Kurt Wusthoff Ab dem 6 November 1918 begann die Novemberrevolution auch in der Garnisonsstadt Grossenhain Die Flieger bildeten zusammen mit den Grossenhainer Husaren und auch vielen Arbeitern der Flugzeugwerft einen gemeinsamen Arbeiter und Soldatenrat Deutscher Fliegerhorst 1919 1945 Hangar am Flugplatz Grossenhain Nach dem am 11 November 1918 begonnenen Waffenstillstand und dem am 28 Juni 1919 von der Triple Entente erzwungenen Vertrag von Versailles wurden eigene Luftstreitkrafte innerhalb des Deutschen Reiches verboten Die neue verkleinerte Artillerie Flieger Staffel Grossenhain war eine der wenigen deutschen Militarfliegereinheiten deren Erhaltung dennoch versucht wurde allerdings erfolglos Am 20 Mai 1920 wurde der Platz offiziell aufgelost Im Folgenden wurden die meisten Gebaude demontiert Ab 1925 erfolgte zogerlich eine erneute Nutzung zunachst als Notlandeplatz Die Akaflieg Dresden nutzte das Areal zu Beginn der 1930er Jahre 1934 begann dann der zunachst getarnt durchgefuhrte Wiederaufbau zum Fliegerhorst der Luftwaffe Ab 1 Marz 1935 ubernahm die Abteilung B der Fliegerschule des Deutschen Luftsportverbandes Celle Wietzenbruch den Fliegerhorst und nahm umgehend die Ausbildung von Militarpiloten auf Am 1 Marz 1936 erfolgte die Umbenennung der Einheit in Aufklarungsgruppe 23 und am 1 November 1938 erhielt sie die endgultige Bezeichnung Aufklarungsgeschwader 11 Nach Verlegung der meisten Geschwaderstaffeln kurz nach Kriegsbeginn wurde am 26 August 1939 die Aufklarungsfliegerschule 1 F Heer aufgestellt Diese wurde am 15 Februar 1943 als I Gruppe in das Fernaufklarungsgeschwader 101 eingegliedert und blieb bis zum Februar 1945 Hauptnutzer des Fliegerhorsts Im weiteren Verlauf des Krieges wurden ab Juli 1944 auch verschiedene Schlacht Zerstorer und Jagdgeschwader in Grossenhain stationiert die von hier aus auch Einsatze gegen die Rote Armee flogen Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten ohne Schul und Erganzungsverbande die hier zwischen 1935 und 1945 stationiert waren Von Bis Einheit AusrustungMarz 1935 Marz 1945 Aufkl Gr 323 Aufklarungsgruppe 323 April 1936 September 1937 Aufkl Gr 123Oktober 1937 Oktober 1938 Aufkl Gr 23November 1938 August 1939 Aufkl G 11 Henschel Hs 126November 1944 Februar 1945 II ZG 76 II Gruppe des Zerstorergeschwaders 76 Messerschmitt Me 410A 1 U2 Messerschmitt Me 410B 2November 1944 Marz 1945 14 KG 3 14 Staffel des Kampfgeschwaders 3 Junkers Ju 88A 4Februar 1945 Marz 1945 Stab II SG 2 Stab und II Gruppe des Schlachtgeschwaders 2 Focke Wulf Fw 190Februar 1945 April 1945 III JG 54 III Gruppe des Jagdgeschwaders 54 Messerschmitt Bf 109GApril 1945 April 1945 I III JG 27 Messerschmitt Bf 109K Am 2 Mai 1945 besetzten sowjetische Truppen das Gelande und nutzten es in den letzten Kriegstagen als Einsatzhorst mehrerer Jagdfliegereinheiten Auch der dreifache Held der Sowjetunion Alexander Pokryschkin Kommandeur der 9 Gardejagdfliegerdivision war mit seiner Einheit kurzzeitig in Grossenhain stationiert Sowjetischer Militarflugplatz 1945 1993 Nach Kriegsende bauten die sowjetischen Luftstreitkrafte unter Einbeziehung der vorhandenen Infrastruktur Grossenhain zur Fliegerbasis aus unter anderem durch Verlangerung der Start und Landebahn Von 1951 bis 1993 war der Stab der 105 Fliegerdivision der Sowjetischen Streitkrafte in Grossenhain stationiert sowie bis 1989 das 497 Fliegerregiment als Teil der Division Auch andere Einheiten der 16 Luftarmee nutzten den Platz Auf dem Militarflugplatzgelande entstand ein Sonderwaffenlager in dem Kernwaffen gelagert wurden Grossenhain war ab Herbst 1971 einer der Verteilungspunkte der sowjetischen Truppen in der DDR weswegen er auch regelmassig von Flugzeugen der Aeroflot angeflogen wurde Am 27 Mai 1973 floh ein sowjetischer Angehoriger des in Grossenhain liegenden 497 Jagdbombenfliegerregiments mit einer Su 7 in die Bundesrepublik Deutschland und sprang dort mit dem Fallschirm ab das Flugzeug zerschellte nahe Klein Schoppenstedt bei Braunschweig Am 22 Marz 1993 starteten letztmals russische Kampfflugzeuge im August fanden die letzten Starts von Transportflugzeugen Richtung Russland statt Folgende sowjetische Einheiten waren soweit bekannt in dieser Zeit in Grossenhain stationiert Die Auflistung berucksichtigt nicht kurzzeitige Stationierungen infolge von Manovern Bauarbeiten auf anderen Platzen oder ahnlichem MiG 27D des 296 APIB in Grossenhain 1993 Von Bis Einheit AnmerkungenMai 1945 Mai 1945 9 Gw IAD Gardejagdfliegerdivision 322 IAD Jagdfliegerdivision mit StabMai 1945 Mai 1945 482 IAP Jagdfliegerregiment ausgerustet mit La 5Mai 1945 Mai 1945 2 Gw IAP Gardejagdfliegerregiment 937 IAP ausgerustet mit La 7Mai 1945 Mai 1945 16 Gw IAP 100 Gw IAP 104 Gw IAP ausgerustet mit P 391946 1949 2 Gw SchAD Gardeschlachtfliegerdivision 78 Gw SchAP Gardeschlachtfliegerregiment mit Stab ausgerustet mit IL 101947 1948 3 Gw IAD mit Stab1948 1951 6 Gw IAD mit Stab1951 1993 105 IAD spater umbenannt in 105 ADIB Fliegerdivision der Jagdbomber mit Stab ausgerustet mit Jak 12 An 2 An 14 spater MiG 91951 1955 559 IAP ausgerustet mit MiG 151951 1989 497 IAP spater umbenannt in 497 APIB Fliegerregiment der Jagdbomber und 497 BAP Bombenfliegerregiment ausgerustet mit MiG 15 und MiG 17 Su 7 und Su 17 Su 241989 1993 296 APIB ausgerustet mit MiG 27Zivilflugplatz seit 1993 Nach dem Ende der DDR 1990 und dem danach beginnenden Ruckzug der sowjetischen Streitkrafte aus Deutschland begann die Umwandlung des Flugplatzes zur weiteren zivilen Nutzung Ab Mai 1993 fanden erste zivile Flugaktivitaten statt Am 23 September 1993 ubernahm das Bundesvermogensamt das Gelande welches in Folge Eigentum des Freistaates Sachsen wurde Es wird bis in die Gegenwart fur den Flugplatzbetrieb verpachtet Erst die Flugplatz Grossenhain GmbH dann die Nachfolgegesellschaft Kilianair GmbH und spatere Sachsenflug GmbH unterhielten neben dem Flugplatz ein Luftfahrtunternehmen und eine Flugschule Spater beschrankten sie das Geschaft auf den reinen Flugplatzbetrieb und den Verkauf von Gutscheinen fur Rundfluge in Sachsen die sie mit geeigneten Partnern realisierten Aufgrund von Schaden durch einen Tornado in Grossenhain hat die derzeitige Sachsenflug GmbH am 30 Juni 2010 Insolvenz angemeldet Nach zusatzlichen Warmeschaden an den Rollbahnen wurde der Flugplatz vorubergehend geschlossen Fur die Zukunft strebt die Flugplatz Grossenhain UG an den Flugplatzbetrieb zu ubernehmen und insgesamt die Attraktivitat des Flugplatzes Grossenhain zu erhohen Die Betriebsgenehmigung fur den Flugplatz Grossenhain wurde am 22 November 2010 von der Landesluftfahrtbehorde an die Flugplatz Grossenhain UG ubertragen nach einer Abnahmeprufung am 10 Dezember 2010 wurde der Flugbetrieb vorerst auf der Grasbahn seit April 2011 auf beiden Bahnen wieder aufgenommen Sudlich der Grasbahn ist ein grosszugiges Segelfluggelande in Betrieb Im Dezember 2022 unterzeichneten der Freistaat Sachsen der Landkreis Meissen und die Stadt Grossenhain eine Absichtserklarung dass der Flugbetrieb perspektivisch eingestellt werden soll um auf dem Areal ein 145 Hektar grosses Industriegebiet entwickeln zu konnen InfrastrukturEs gibt fur Flugzeuge eine Tankstelle mit AvGas und MoGas Luftfahrtkraftstoffen Daneben gibt es als besondere Attraktion im Gelande des Flugplatzes das Fliegende Museum Historische Flugzeuge Josef Koch das eine Reihe von seltenen flugfahigen Oldtimer Flugzeugen betreibt Ein grosser Teil der ab 1913 errichteten Flugzeughallen wird heute von Grossenhainer Industrie und Gewerbeunternehmen genutzt darunter die alteste erhaltene deutsche Flugzeugwerft Die Luftfahrtindustrie ist durch einen Hamburger Airbus Zulieferer vertreten Vor dem Tower die MiG 21PFM Nr 780 ehemals LSK LV der NVA und die Mil Mi 24D Ex CzAF stationiert in Prerov Tschechische Republik Ansicht des Gelandes aus Sudosten Ehemaliger Kompensierplatz Flugzeugdenkmal MiG 17 der Sowjetarmee Bunker Granit Typ 1 Nr 1 der SowjetarmeeLiteraturFranz Spur Jens Kruger Geschichte Flugplatz Grossenhain Stadtverwaltung Grossenhain 2 uberarbeitete Auflage 2001 Hannes Tager Dietrich Heerde Hans Jurgen Franke Michael Ruscher Flugplatz Grossenhain Historischer Abriss Meissner Tageblatt Verlags GmbH Herausgeber Polo Palmen Meissen 2007 ISBN 978 3 929705 12 6 Jurgen Zapf Flugplatze der Luftwaffe 1934 1945 und was davon ubrig blieb Band 2 Sachsen VDM Zweibrucken 2001 ISBN 3 925480 62 5 Stefan Buttner Rote Platze Russische Militarflugplatze Deutschland 1945 1994 AeroLit Berlin 2007 ISBN 978 3 935525 11 4 WeblinksCommons Flugplatz Grossenhain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Flugplatz Grossenhain UG Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive Flugplatzausstellung Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Private Website uber die Geschichte vom Flugplatz Grossenhain Memento vom 6 November 2017 im Internet Archive EinzelnachweiseDr Hannes Tager Dietrich Heerde Hans Jurgen Franke Michael Ruscher Flugplatz Grossenhain Historischer Abriss Meissner Tageblatt Verlags GmbH Herausgeber Polo Palmen 2007 ISBN 978 3 929705 12 6 Flugplatz Grossenhain Memento vom 1 Dezember 2016 im Internet Archive Website der Stadt Grossenhain Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 45 Germany 1937 Borders S 240 242 abgerufen am 16 September 2014 Lutz Freundt Sowjetische Fliegerkrafte Deutschland 1945 1994 Band 2 Flugplatze Teil 2 und Truppenteile Edition Freundt Diepholz 1998 ISBN 3 00 002665 7 Buttner S 161 Sachsenflug meldet Insolvenz an In Online Artikel der Sachsischen Zeitung 15 Juli 2010 archiviert vom Original am 17 Dezember 2015 abgerufen am 25 Juli 2013 Alter Militarflugplatz Grossenhain soll Industriestandort werden In mdr de 9 Dezember 2022 abgerufen am 7 Marz 2023 V DVerkehrs und Sonderlandeplatze in SachsenAuerbach Bautzen Bohlen Chemnitz Jahnsdorf Gorlitz Grossenhain Grossruckerswalde Kamenz Klix Langhennersdorf Nardt Oschatz Pirna Pratzschwitz Roitzschjora Riesa Gohlis Rothenburg Gorlitz Taucha Torgau Beilrode Zwickau

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