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Frühes Christentum

Der Ausdruck alte Kirche, auch frühe Kirche und Frühchristentum, bezeichnet die ersten Jahrhunderte der Kirchengeschichte bis ungefähr 500; mit dieser Epochenabgrenzung ist die Abgrenzung der Gegenstandsbereiche der Lehrstühle für Alte Kirchengeschichte und Mittlere und Neuere Kirchengeschichte verbunden. Dabei ist die Verwendung des Begriffs „Kirche“ insofern kritisch zu sehen, als es sich bei den frühen Christen um eine noch sehr heterogene Bewegung handelte, in der es erst in der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. zur Etablierung entsprechender Organisationsformen kam.
Zeitliche Eingrenzung
Für die zeitliche Begrenzung des als alte Kirche bezeichneten historischen Zeitraums existieren unterschiedliche Vorschläge. Zumeist versteht man darunter jedenfalls die Epoche vor der Abspaltung der altorientalischen Kirchen, also auch vor der theologischen Auseinanderentwicklung der orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche. Die theologischen Entwicklungen, die ökumenischen Konzile, die Heiligen und Kirchenväter dieser Zeit werden mithin in allen großen Konfessionen anerkannt.
Generell zur Epoche der alten Kirche gerechnet werden die Zeit des Urchristentums, die Zeit der apostolischen Väter, der Apologeten, der frühchristlichen Märtyrer, der Kirchenväter, die spätantike Reichskirche nach der konstantinischen Wende und die ersten vier ökumenischen Konzile bis zum Konzil von Chalcedon 451.
Für die westliche Kirche wird die Epoche der alten Kirche oft bis zum Untergang des Weströmischen Reichs gerechnet, nach manchen Autoren auch bis zu Gregor dem Großen (540–604), dem letzten Kirchenvater des Westens, der auch in der Ostkirche anerkannt wird.
Begriffe
Für die Kirchengeschichte in der Zeit der alten Kirche gibt es verschiedene Bezeichnungen, die sich teilweise überschneiden:
- Die Jerusalemer Urgemeinde war die erste christliche Gemeinde, die sich nach Pfingsten in Jerusalem versammelte, in der Zeit von etwa 30 bis 70.
- Urchristentum bezeichnet in der Christentumsgeschichte die Entstehungszeit des Christentums nach dem Tod Jesu von Nazaret um 30 oder 33. Manche Forscher setzen sein Ende bei der Verschriftung der synoptischen Evangelien (um 90 nach Christus), andere auch erst mit dem Auftreten der Apologeten in der Mitte des 2. Jahrhunderts.
- Die Zeit der apostolischen Väter bezeichnet die Zeit der Kirchenväter, die wahrscheinlich persönliche Beziehungen zu Aposteln hatten oder stark von ihnen beeinflusst wurden, also der Kirchenväter der zweiten und dritten Generation im späten ersten Jahrhundert und in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts.
- Als frühes Christentum oder Frühchristentum wird teils die gesamte Epoche der Alten Kirche bezeichnet, teils nur die vorkonstantinische Zeit (die Zeit bis zur Anerkennung des Christentums als Religio licita durch Kaiser Konstantin im Mailänder Toleranzedikt von 313), teils auch nur die Zeit des Urchristentums.
- Die Zeit der vorerst sporadischen, etwa ab 100 auch systematischen, zunächst lokalen und in späteren Jahrhunderten auch reichsweiten Christenverfolgungen im Römischen Reich begann mit der Neronischen Verfolgung und endete mit dem Mailänder Toleranzedikt von 313, endgültig mit der Anerkennung der christlichen Kirche als einziger Staatsreligion 391.
- Wesentliche Schritte zur römischen Reichskirche waren das Dreikaiseredikt 380, das den römisch-alexandrinischen trinitarischen Glauben zur offiziellen Religion des Römischen Reichs erklärte, um die innerchristlichen Streitigkeiten zu beenden, und das Edikt von 391, mit dem Theodosius I. die heidnischen Kulte verbot. Gemäß der heutigen Sicht vieler Forscher war es jedoch erst Justinian I., der Mitte des sechsten Jahrhunderts im Römischen Reich das Christentum tatsächlich gegen das Heidentum durchsetzte. Die römische Reichskirche hatte gegenüber dem Staat nie die Macht der römisch-katholischen Kirche im Mittelalter, sondern war besonders im Osten immer in einem prekären Gleichgewicht mit der staatlichen Macht des Kaisers.
- Als Zeit der ökumenischen Konzilien wird die Zeit der sieben ökumenischen Konzile vom ersten Konzil von Nizäa 325 bis zum zweiten Konzil von Nizäa 787 bezeichnet.
- Patristik ist die Wissenschaft, die sich mit der Zeit der Kirchenväter vom zweiten bis ins achte Jahrhundert befasst.
- Als Pentarchie wird die Zeit der fünf ökumenischen Patriarchate bezeichnet. Diese Patriarchate existierten de facto seit dem ersten Konzil von Konstantinopel 381 und wurden 451 am Konzil von Chalcedon endgültig definiert. Die Pentarchie umfasste die Patriarchate des Abendlandes, Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem. Die Pentarchie endete mit dem Morgenländischen Schisma etwa um die Jahrtausendwende.
Organisatorische Entwicklungen
In die Zeit der alten Kirche fällt die Entwicklung vom Urchristentum zur Bischofskirche und dann zu den fünf Patriarchaten: Alexandrien, Antiochien, Jerusalem, Konstantinopel und des Abendlandes. Bis zum Anfang des 4. Jahrhunderts tauschten sich die Bischöfe vor allem brieflich aus. Nach der konstantinischen Wende „entwickelte sich ein reger Synodalbetrieb“, zumal die Bischöfe nun den Cursus publicus, die kaiserliche Post, nutzen konnten.
Ebenfalls in die Zeit der alten Kirche fallen die Anfänge des Mönchtums, die Entstehung der ersten Klöster in Ägypten, die Ordensregeln der hll. Basilius und Benedikt.
Theologische Entwicklungen
In der Zeit der alten Kirche entstanden der Kanon des Neuen Testaments und die allgemein anerkannten Glaubensbekenntnisse. Theologisch und philosophisch entspricht die Zeit der Patristik. Wesentliche Konflikte dieser Zeit gibt es mit der Gnosis, dem Marcionismus, mit dem „Hellenismus“ (Apologeten), bezüglich der Christologie (arianischer Streit, nestorianischer Streit) und bezüglich der Ekklesiologie (Donatismus).
Kirchenbau
Chronik
- um 30: Kreuzigung Christi; in der Folgezeit kommt es zu vereinzelten Christenverfolgungen im Römischen Reich
- um 65: Enthauptung des Paulus und Kreuzigung des Petrus in Rom (unsicher)
- 60 bis 95: pseudoanonyme Niederschrift der Evangelien (unsicher)
- um 125: Datum des ältesten bekannten Fragments des Neuen Testaments, also bereits einer Abschrift
- um 220: Calixtus I. beansprucht Ausnahmestellung des Bischofs von Rom
- 313: Kaiser Konstantin sichert den Christen durch die Mailänder Vereinbarung Religionsfreiheit zu
- 325: Konzil von Nicäa
- 330: Konstantin der Große benennt Byzanz um in „Nova Roma“
- 28. Februar 380: Theodosius I., Gratian und Valentinian II. erklären in dem Dreikaiseredikt Cunctos populos das Christentum in der trinitarischen Form zur Staatsreligion
- 391: Theodosius I. verbietet alle heidnischen Kulthandlungen
- um 400: Bekenntnisse von Augustinus
Literatur
Quellenausgaben
- Michael Fiedrowicz: Handbuch der Patristik. Quellentexte zur Theologie der Kirchenväter. Herder, Freiburg 2010, ISBN 978-3-451-31293-9.
- Peter Guyot, Richard Klein (Hrsg.): Das frühe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen. Eine Dokumentation. Bd. 1: Der Staat. Bd. 2: Die Gesellschaft. 3. Aufl. Darmstadt 2006.
- Adolf Martin Ritter (Hrsg.): Alte Kirche (= Kirchen- und Theologiegeschichte in Quellen 1). Neukirchener, Neukirchen-Vluyn 11. Auflage 2015.
Einführungen und Gesamtdarstellungen
- Karl Baus: Von der Urgemeinde zur frühchristlichen Großkirche. (= Handbuch der Kirchengeschichte. Bd. I). Herder, Freiburg/Basel/Wien 1962 (4. Aufl. 1978; Sonderausgabe 1985, Ndr. 1999).
- Norbert Brox: Das Frühchristentum. Schriften zur Historischen Theologie. Hrsg. von Alfons Fürst, Franz Dünzl, Ferdinand R. Prostmeier; Freiburg i. Br.: Herder, 2000.
- Norbert Brox: Kirchengeschichte des Altertums. Düsseldorf: Patmos Paperbacks, 2002.3
- Henry Chadwick: The Church in Ancient Society: From Galilee to Gregory the Great (= Oxford History of the Christian Church). Oxford University Press 2003.
- Ernst Dassmann: Kirchengeschichte I – II/2 (= Kohlhammer Studienbücher Theol. 10 – 11,2). Stuttgart 1991–1999; 2000.
- Karl Suso Frank: Grundzüge der Geschichte der Alten Kirche. 3. Aufl., Darmstadt 1993.
- Karl Suso Frank: Lehrbuch der Geschichte der Alten Kirche, Paderborn 2. A. 1996, 3. A. 2002.
- Charles Freeman: A New History of Early Christianity. Yale University Press, New Haven CT, London 2011.
- Gunther Gottlieb: Christentum und Kirche in den ersten drei Jahrhunderten (= Heidelberger Studienhefte zur Altertumswissenschaft). Heidelberg 1991.
- Gert Haendler: Von Tertullian bis Ambrosius. Die Kirche im Abendland vom Ende des 2. bis zum Ende des 4. Jahrhunderts (= Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen, 1.3). Berlin 1978.
- Gert Haendler: Die abendländische Kirche im Zeitalter der Völkerwanderung (= Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen, 1.5). 3. Aufl., Berlin 1987.
- David Bentley Hart: Die Geschichte des Christentums: Glaube, Kirche, Tradition. National Geographic, 2010. ISBN 978-3-86690-189-6 (Uebersetzung: Ute Mareik)
- Susanne Hausammann: Alte Kirche. Bde. 1 – 4. Neukirchener, Neukirchen-Vluyn 2001–2004.
- Wolf-Dieter Hauschild: Lehrbuch der Kirchen- und Dogmengeschichte, Band 1, Alte Kirche und Mittelalter, 2., überarb. Aufl., Gütersloh 2000.
- Hans-Josef Klauck: Die religiöse Umwelt des Urchristentums (= Studienbücher Theologie 9). Stuttgart 1995.
- Christoph Markschies: Das antike Christentum. Frömmigkeit, Lebensformen, Institutionen. München 2006.
- Jean-Marie Mayeur, Luce Pietri, Andre Vauchez (Hrsg.): Die Geschichte des Christentums, Altertum. 3 Bde., Sonderausgabe, Freiburg i. B. 2005, ISBN 3-451-29100-2.
- Karen Piepenbrink: Antike und Christentum (Geschichte kompakt), Darmstadt 2007.
- Peter Stockmeier: Altertum. In: Josef Lenzenweger u. a. (Hrsg.): Geschichte der katholischen Kirche. Ein Grundkurs. Styria, Graz 1986, Studienausgabe 1990, ISBN 3-222-11894-9, S. 21–179.
- Hans Georg Thümmel: Die Kirche des Ostens im 3. und 4. Jahrhundert (= Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen, 1.4). Berlin 1988.
- Geza Vermes: Christian Beginnings. From Nazareth to Nicaea. AD 30–325. Penguin, London 2013.
- Paul Veyne: Als unsere Welt christlich wurde. C. H. Beck, München 2008.
- Philipp Vielhauer: Geschichte der urchristlichen Literatur. Einleitung in das Neue Testament, die Apokryphen und die Apostolischen Väter. De Gruyter Lehrbuch, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1978, ISBN 3-11-007763-9.
Theologie und Dogmengeschichte
- Berthold Altaner, Alfred Stuiber: Patrologie. Leben, Schriften und Lehre der Kirchenväter. Herder, Freiburg 9. Aufl. 1980.
- Joseph Barbel: Geschichte der frühchristlichen griechischen und lateinischen Literatur, 2 Bände (= Der Christ in der Welt, XIV. Reihe: Die christliche Literatur, Bd. 1a/b + 1c/d). Paul Patloch Verlag, Aschaffenburg 1969.
- Otto Bardenhewer: Geschichte der altkirchlichen Literatur. 5 Bde., 1913–1932.
- Hans von Campenhausen: Griechische Kirchenväter. Kohlhammer, Stuttgart 8. Aufl. 1993.
- Hans von Campenhausen: Lateinische Kirchenväter. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 7. Aufl. 1995.
- Franz Dünzl: Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche. Herder, Freiburg i.Br. u. a. 2006.
- Michael Fiedrowicz: Apologie im frühen Christentum. Brill / Schöningh, Paderborn 2. Aufl. 2001, ISBN 978-3-506-72733-6.
- Michael Fiedrowicz: Theologie der Kirchenväter. Grundlagen frühchristlicher Glaubensreflektion. Herder, Freiburg im Breisgau 2007.
- Wilhelm Geerlings (Hrsg.): Theologen der christlichen Antike. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, ISBN 3-534-14736-7.
- Hartmut Leppin: Die Kirchenväter und ihre Zeit. C.H. Beck, München 2000, 2. Aufl. 2007, ISBN 978-3-406-44741-9
- Bernhard Lohse: Epochen der Dogmengeschichte (= Hamburger Theologische Studien, 8). Lit-Verlag, Münster / Hamburg 8. Aufl. 1994.
- Christopher Stead: Philosophie und Theologie, Bd. 1: Die Zeit der Alten Kirche (= Theologische Wissenschaft, 14.4). Stuttgart u. a. 1990.
- Peter Stockmeier: Glaube und Religion in der frühen Kirche. Herder, Freiburg i. B. 1972, ISBN 3-451-16715-8.
- Robert L. Wilken: Der Geist des frühen Christentums. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2004, ISBN 3-579-05423-6.
Zeitschriften
- Early Christianity
- Jahrbuch für Antike und Christentum
- Journal of Early Christian Studies
- Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte
- Vetera Christianorum
- Vigiliae Christianae
- Zeitschrift für Antikes Christentum
- Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche
- Mitteilungen zur Spätantiken Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte
Weblinks
- Hanns Christof Brennecke: Kirchengeschichte im Überblick: Alte Kirche und Mittelalter (PDF-Datei; 285 kB), Seminarmitschrift
- Herbert Fronhofen: Aktuelle Literatur zur Alten Kirche
- Peter Mösgen: Einführung in die Alte Kirchengeschichte (PDF-Datei; 105 kB), Skript.
- Vinzenz Pfnür: Auswahlbibliographie
- Materialien zur Kirchengeschichte (Linksammlung)
- Internetseite zu Themenbereichen der Alten Kirche
Einzelnachweise
- Udo Schnelle: Die ersten 100 Jahre des Christentums. 30 - 130 n. Chr. UTB, Vandenhoeck & Ruprecht, 2. Auflage, 2016, ISBN 978-3-8252-4606-8, S. 320.
- Pedro Barceló: Das Römische Reich im religiösen Wandel der Spätantike. Kaiser und Bischöfe im Widerstreit. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2013, ISBN 978-3-7917-2529-1, S. 56.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Alte Kirche Begriffsklarung aufgefuhrt Der Ausdruck alte Kirche auch fruhe Kirche und Fruhchristentum bezeichnet die ersten Jahrhunderte der Kirchengeschichte bis ungefahr 500 mit dieser Epochenabgrenzung ist die Abgrenzung der Gegenstandsbereiche der Lehrstuhle fur Alte Kirchengeschichte und Mittlere und Neuere Kirchengeschichte verbunden Dabei ist die Verwendung des Begriffs Kirche insofern kritisch zu sehen als es sich bei den fruhen Christen um eine noch sehr heterogene Bewegung handelte in der es erst in der Mitte des 2 Jahrhunderts n Chr zur Etablierung entsprechender Organisationsformen kam Taufdarstellung aus der Calixtus Katakombe in RomZeitliche EingrenzungBaptisterium der Hauskirche von Dura EuroposDer Fisch ein verbreitetes Symbol in der fruhchristlichen Kunst Fur die zeitliche Begrenzung des als alte Kirche bezeichneten historischen Zeitraums existieren unterschiedliche Vorschlage Zumeist versteht man darunter jedenfalls die Epoche vor der Abspaltung der altorientalischen Kirchen also auch vor der theologischen Auseinanderentwicklung der orthodoxen und der romisch katholischen Kirche Die theologischen Entwicklungen die okumenischen Konzile die Heiligen und Kirchenvater dieser Zeit werden mithin in allen grossen Konfessionen anerkannt Generell zur Epoche der alten Kirche gerechnet werden die Zeit des Urchristentums die Zeit der apostolischen Vater der Apologeten der fruhchristlichen Martyrer der Kirchenvater die spatantike Reichskirche nach der konstantinischen Wende und die ersten vier okumenischen Konzile bis zum Konzil von Chalcedon 451 Fur die westliche Kirche wird die Epoche der alten Kirche oft bis zum Untergang des Westromischen Reichs gerechnet nach manchen Autoren auch bis zu Gregor dem Grossen 540 604 dem letzten Kirchenvater des Westens der auch in der Ostkirche anerkannt wird BegriffeFur die Kirchengeschichte in der Zeit der alten Kirche gibt es verschiedene Bezeichnungen die sich teilweise uberschneiden Die Jerusalemer Urgemeinde war die erste christliche Gemeinde die sich nach Pfingsten in Jerusalem versammelte in der Zeit von etwa 30 bis 70 Urchristentum bezeichnet in der Christentumsgeschichte die Entstehungszeit des Christentums nach dem Tod Jesu von Nazaret um 30 oder 33 Manche Forscher setzen sein Ende bei der Verschriftung der synoptischen Evangelien um 90 nach Christus andere auch erst mit dem Auftreten der Apologeten in der Mitte des 2 Jahrhunderts Die Zeit der apostolischen Vater bezeichnet die Zeit der Kirchenvater die wahrscheinlich personliche Beziehungen zu Aposteln hatten oder stark von ihnen beeinflusst wurden also der Kirchenvater der zweiten und dritten Generation im spaten ersten Jahrhundert und in der ersten Halfte des zweiten Jahrhunderts Als fruhes Christentum oder Fruhchristentum wird teils die gesamte Epoche der Alten Kirche bezeichnet teils nur die vorkonstantinische Zeit die Zeit bis zur Anerkennung des Christentums als Religio licita durch Kaiser Konstantin im Mailander Toleranzedikt von 313 teils auch nur die Zeit des Urchristentums Die Zeit der vorerst sporadischen etwa ab 100 auch systematischen zunachst lokalen und in spateren Jahrhunderten auch reichsweiten Christenverfolgungen im Romischen Reich begann mit der Neronischen Verfolgung und endete mit dem Mailander Toleranzedikt von 313 endgultig mit der Anerkennung der christlichen Kirche als einziger Staatsreligion 391 Wesentliche Schritte zur romischen Reichskirche waren das Dreikaiseredikt 380 das den romisch alexandrinischen trinitarischen Glauben zur offiziellen Religion des Romischen Reichs erklarte um die innerchristlichen Streitigkeiten zu beenden und das Edikt von 391 mit dem Theodosius I die heidnischen Kulte verbot Gemass der heutigen Sicht vieler Forscher war es jedoch erst Justinian I der Mitte des sechsten Jahrhunderts im Romischen Reich das Christentum tatsachlich gegen das Heidentum durchsetzte Die romische Reichskirche hatte gegenuber dem Staat nie die Macht der romisch katholischen Kirche im Mittelalter sondern war besonders im Osten immer in einem prekaren Gleichgewicht mit der staatlichen Macht des Kaisers Als Zeit der okumenischen Konzilien wird die Zeit der sieben okumenischen Konzile vom ersten Konzil von Nizaa 325 bis zum zweiten Konzil von Nizaa 787 bezeichnet Patristik ist die Wissenschaft die sich mit der Zeit der Kirchenvater vom zweiten bis ins achte Jahrhundert befasst Als Pentarchie wird die Zeit der funf okumenischen Patriarchate bezeichnet Diese Patriarchate existierten de facto seit dem ersten Konzil von Konstantinopel 381 und wurden 451 am Konzil von Chalcedon endgultig definiert Die Pentarchie umfasste die Patriarchate des Abendlandes Konstantinopel Alexandrien Antiochien und Jerusalem Die Pentarchie endete mit dem Morgenlandischen Schisma etwa um die Jahrtausendwende Organisatorische EntwicklungenIn die Zeit der alten Kirche fallt die Entwicklung vom Urchristentum zur Bischofskirche und dann zu den funf Patriarchaten Alexandrien Antiochien Jerusalem Konstantinopel und des Abendlandes Bis zum Anfang des 4 Jahrhunderts tauschten sich die Bischofe vor allem brieflich aus Nach der konstantinischen Wende entwickelte sich ein reger Synodalbetrieb zumal die Bischofe nun den Cursus publicus die kaiserliche Post nutzen konnten Ebenfalls in die Zeit der alten Kirche fallen die Anfange des Monchtums die Entstehung der ersten Kloster in Agypten die Ordensregeln der hll Basilius und Benedikt Theologische EntwicklungenIn der Zeit der alten Kirche entstanden der Kanon des Neuen Testaments und die allgemein anerkannten Glaubensbekenntnisse Theologisch und philosophisch entspricht die Zeit der Patristik Wesentliche Konflikte dieser Zeit gibt es mit der Gnosis dem Marcionismus mit dem Hellenismus Apologeten bezuglich der Christologie arianischer Streit nestorianischer Streit und bezuglich der Ekklesiologie Donatismus Kirchenbau Hauptartikel Fruhchristliche BaukunstChronikum 30 Kreuzigung Christi in der Folgezeit kommt es zu vereinzelten Christenverfolgungen im Romischen Reich um 65 Enthauptung des Paulus und Kreuzigung des Petrus in Rom unsicher 60 bis 95 pseudoanonyme Niederschrift der Evangelien unsicher um 125 Datum des altesten bekannten Fragments des Neuen Testaments also bereits einer Abschrift um 220 Calixtus I beansprucht Ausnahmestellung des Bischofs von Rom 313 Kaiser Konstantin sichert den Christen durch die Mailander Vereinbarung Religionsfreiheit zu 325 Konzil von Nicaa 330 Konstantin der Grosse benennt Byzanz um in Nova Roma 28 Februar 380 Theodosius I Gratian und Valentinian II erklaren in dem Dreikaiseredikt Cunctos populos das Christentum in der trinitarischen Form zur Staatsreligion 391 Theodosius I verbietet alle heidnischen Kulthandlungen um 400 Bekenntnisse von AugustinusLiteraturQuellenausgaben Michael Fiedrowicz Handbuch der Patristik Quellentexte zur Theologie der Kirchenvater Herder Freiburg 2010 ISBN 978 3 451 31293 9 Peter Guyot Richard Klein Hrsg Das fruhe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen Eine Dokumentation Bd 1 Der Staat Bd 2 Die Gesellschaft 3 Aufl Darmstadt 2006 Adolf Martin Ritter Hrsg Alte Kirche Kirchen und Theologiegeschichte in Quellen 1 Neukirchener Neukirchen Vluyn 11 Auflage 2015 Einfuhrungen und Gesamtdarstellungen Karl Baus Von der Urgemeinde zur fruhchristlichen Grosskirche Handbuch der Kirchengeschichte Bd I Herder Freiburg Basel Wien 1962 4 Aufl 1978 Sonderausgabe 1985 Ndr 1999 Norbert Brox Das Fruhchristentum Schriften zur Historischen Theologie Hrsg von Alfons Furst Franz Dunzl Ferdinand R Prostmeier Freiburg i Br Herder 2000 Norbert Brox Kirchengeschichte des Altertums Dusseldorf Patmos Paperbacks 2002 3 Henry Chadwick The Church in Ancient Society From Galilee to Gregory the Great Oxford History of the Christian Church Oxford University Press 2003 Ernst Dassmann Kirchengeschichte I II 2 Kohlhammer Studienbucher Theol 10 11 2 Stuttgart 1991 1999 2000 Karl Suso Frank Grundzuge der Geschichte der Alten Kirche 3 Aufl Darmstadt 1993 Karl Suso Frank Lehrbuch der Geschichte der Alten Kirche Paderborn 2 A 1996 3 A 2002 Charles Freeman A New History of Early Christianity Yale University Press New Haven CT London 2011 Gunther Gottlieb Christentum und Kirche in den ersten drei Jahrhunderten Heidelberger Studienhefte zur Altertumswissenschaft Heidelberg 1991 Gert Haendler Von Tertullian bis Ambrosius Die Kirche im Abendland vom Ende des 2 bis zum Ende des 4 Jahrhunderts Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen 1 3 Berlin 1978 Gert Haendler Die abendlandische Kirche im Zeitalter der Volkerwanderung Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen 1 5 3 Aufl Berlin 1987 David Bentley Hart Die Geschichte des Christentums Glaube Kirche Tradition National Geographic 2010 ISBN 978 3 86690 189 6 Uebersetzung Ute Mareik Susanne Hausammann Alte Kirche Bde 1 4 Neukirchener Neukirchen Vluyn 2001 2004 Wolf Dieter Hauschild Lehrbuch der Kirchen und Dogmengeschichte Band 1 Alte Kirche und Mittelalter 2 uberarb Aufl Gutersloh 2000 Hans Josef Klauck Die religiose Umwelt des Urchristentums Studienbucher Theologie 9 Stuttgart 1995 Christoph Markschies Das antike Christentum Frommigkeit Lebensformen Institutionen Munchen 2006 Jean Marie Mayeur Luce Pietri Andre Vauchez Hrsg Die Geschichte des Christentums Altertum 3 Bde Sonderausgabe Freiburg i B 2005 ISBN 3 451 29100 2 Karen Piepenbrink Antike und Christentum Geschichte kompakt Darmstadt 2007 Peter Stockmeier Altertum In Josef Lenzenweger u a Hrsg Geschichte der katholischen Kirche Ein Grundkurs Styria Graz 1986 Studienausgabe 1990 ISBN 3 222 11894 9 S 21 179 Hans Georg Thummel Die Kirche des Ostens im 3 und 4 Jahrhundert Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen 1 4 Berlin 1988 Geza Vermes Christian Beginnings From Nazareth to Nicaea AD 30 325 Penguin London 2013 Paul Veyne Als unsere Welt christlich wurde C H Beck Munchen 2008 Philipp Vielhauer Geschichte der urchristlichen Literatur Einleitung in das Neue Testament die Apokryphen und die Apostolischen Vater De Gruyter Lehrbuch Walter de Gruyter Berlin New York 1978 ISBN 3 11 007763 9 Theologie und Dogmengeschichte Berthold Altaner Alfred Stuiber Patrologie Leben Schriften und Lehre der Kirchenvater Herder Freiburg 9 Aufl 1980 Joseph Barbel Geschichte der fruhchristlichen griechischen und lateinischen Literatur 2 Bande Der Christ in der Welt XIV Reihe Die christliche Literatur Bd 1a b 1c d Paul Patloch Verlag Aschaffenburg 1969 Otto Bardenhewer Geschichte der altkirchlichen Literatur 5 Bde 1913 1932 Hans von Campenhausen Griechische Kirchenvater Kohlhammer Stuttgart 8 Aufl 1993 Hans von Campenhausen Lateinische Kirchenvater Kohlhammer Stuttgart u a 7 Aufl 1995 Franz Dunzl Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche Herder Freiburg i Br u a 2006 Michael Fiedrowicz Apologie im fruhen Christentum Brill Schoningh Paderborn 2 Aufl 2001 ISBN 978 3 506 72733 6 Michael Fiedrowicz Theologie der Kirchenvater Grundlagen fruhchristlicher Glaubensreflektion Herder Freiburg im Breisgau 2007 Wilhelm Geerlings Hrsg Theologen der christlichen Antike Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 ISBN 3 534 14736 7 Hartmut Leppin Die Kirchenvater und ihre Zeit C H Beck Munchen 2000 2 Aufl 2007 ISBN 978 3 406 44741 9Bernhard Lohse Epochen der Dogmengeschichte Hamburger Theologische Studien 8 Lit Verlag Munster Hamburg 8 Aufl 1994 Christopher Stead Philosophie und Theologie Bd 1 Die Zeit der Alten Kirche Theologische Wissenschaft 14 4 Stuttgart u a 1990 Peter Stockmeier Glaube und Religion in der fruhen Kirche Herder Freiburg i B 1972 ISBN 3 451 16715 8 Robert L Wilken Der Geist des fruhen Christentums Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2004 ISBN 3 579 05423 6 Zeitschriften Early Christianity Jahrbuch fur Antike und Christentum Journal of Early Christian Studies Romische Quartalschrift fur christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte Vetera Christianorum Vigiliae Christianae Zeitschrift fur Antikes Christentum Zeitschrift fur die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der alteren Kirche Mitteilungen zur Spatantiken Archaologie und Byzantinischen KunstgeschichteWeblinksCommons Alte Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hanns Christof Brennecke Kirchengeschichte im Uberblick Alte Kirche und Mittelalter PDF Datei 285 kB Seminarmitschrift Herbert Fronhofen Aktuelle Literatur zur Alten Kirche Peter Mosgen Einfuhrung in die Alte Kirchengeschichte PDF Datei 105 kB Skript Vinzenz Pfnur Auswahlbibliographie Materialien zur Kirchengeschichte Linksammlung Internetseite zu Themenbereichen der Alten KircheEinzelnachweiseUdo Schnelle Die ersten 100 Jahre des Christentums 30 130 n Chr UTB Vandenhoeck amp Ruprecht 2 Auflage 2016 ISBN 978 3 8252 4606 8 S 320 Pedro Barcelo Das Romische Reich im religiosen Wandel der Spatantike Kaiser und Bischofe im Widerstreit Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2013 ISBN 978 3 7917 2529 1 S 56 Normdaten Sachbegriff GND 4129954 1 GND Explorer lobid OGND AKS