Die Französische Ostindienkompanie französisch Compagnie française pour le commerce des Indes orientales zumeist kurz Co
Französische Ostindienkompanie

Die Französische Ostindienkompanie (französisch Compagnie française pour le commerce des Indes orientales, zumeist kurz: Compagnie des Indes Orientales) war eine nach dem Vorbild der niederländischen Ostindienkompanie geschaffene, aktienbasierte Handelskompanie des 17. und 18. Jahrhunderts, die von der französischen Krone mit umfangreichen Rechten für den Seehandel zwischen Frankreich und Asien (Indienhandel) ausgestattet war.
Ein erstmals am 27. August 1664 von Ludwig XIV. auf Initiative des französischen Finanzministers Jean-Baptiste Colbert erteiltes Privileg umfasste unter anderem das Monopol auf den Handel, das Besitzrecht auf eroberte Gebiete, das Recht zur Ausrüstung von Handels- und Kriegsschiffen und zur Aufstellung eigener Truppen, das Recht zum Schlagen eigener Münzen sowie eine eigene Gerichtsbarkeit. 1666 errichtete die Compagnie im zu Ploemeur gehörenden Faouëdic, in der Nachbarschaft von Lorient gelegen, eine Niederlassung.
Geographisch erstreckte sich das Interessengebiet der Kompanie bei ihrer Gründung auf die Küsten Afrikas, Madagaskar und die nebengelagerten Inseln wie Réunion, die Küsten der Arabischen Halbinsel und Indiens, die Inseln Südostasiens sowie China und Japan. Die wichtigsten Faktoreien in Indien waren Pondicherry und Chandernagor. Im Verlauf ihrer bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts dauernden Handelstätigkeit wurden einzelne Gebiete aufgegeben, wie etwa Madagaskar zugunsten der Maskarenen, während andere überseeische Besitzungen – wie Louisiana und Saint-Domingue – zwischenzeitlich hinzukamen.
Gewinne erwirtschaftete die Gesellschaft vorwiegend durch die Einfuhr von außereuropäischen Genussmitteln wie Gewürzen, Tee und Kaffee, von pflanzlichen Arzneistoffen sowie von bedruckten Tuchen, Porzellan und Seide.
Als Direktor der Mississippi-Kompanie fusionierte John Law im Jahr 1719 die Gesellschaft mit der Französischen Westindienkompanie und bündelte so alle außereuropäischen Handelsmonopole Frankreichs in einem Konglomerat.
Literatur
- Joseph Du Fresne de Francheville: Histoire generale et particuliere des finances, ou l'on voit l'origine, l'etablissement, la perception & la regie de toutes les impositions: dressee sur les pieces autentiques. Histoire de la Compagnie des Indes avec les titres de ses concessions & privléges. De Bure l'aine, Paris 1738 (archive.org)
- Philippe Haudrère: La Compagnie française des Indes au XVIIIe siècle. 2. édition, revue et corrigée. Les Indes savantes, Paris 2005, ISBN 2-84654-048-9 (zweibändige durchgesehene und korrigierte Neuauflage der erstmals 1989 in vier Teilbänden veröffentlichten Dissertation Haudrères aus dem Jahr 1987).
- Philippe Haudrère: Les Compagnies des Indes orientales. Trois siècles de rencontres entre Orientaux et Occidentaux, 1600–1858. Desjonquères, Paris 2006, ISBN 2-84321-083-6 (Outremer).
- Philippe Haudrère, Gérard Le Bouëdec: Les Compagnies des Indes. Ouest-France, Rennes 1999, ISBN 2-7373-2169-7 (reich bebilderte, allgemeinverständliche Einführung).
- Paul Kaeppelin: La Compagnie des Indes orientales et François Martin. Études sur l’histoire du commerce et des établissements français dans l’Inde sous Louis XIV (1664–1719). = Les origines de l’Inde française. Challamel, Paris 1908 (zugleich: Paris, Univ., Thèse, 1908).
- J. B. P. More: Pondicherry, Tamil Nadu and South India under French Rule: From François Martin to Dupleix 1674-1754. Routledge, London/New York 2021.
- Jürgen G. Nagel: Abenteuer Fernhandel. Die Ostindienkompanien. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-534-18527-6.
- Donald C. Wellington: French East India companies. A historical account and record of trade. Hamilton Books, Lanham MA 2006, ISBN 0-7618-3475-3.
Weblinks
- Musée de la Compagnie des Indes – Website des Museums der französischen Ostindienkompanie in Lorient.
Einzelnachweise
- Danièle et Jean-Claude Clermontel: Chronologie scientifique, technologique et économique de la France, Seite 84 (französisch), abgerufen am 26. August 2011
- Percival Spear: A History of India, Bd. 2: From the sixteenth century to the twentieth century. Penguin, Harmondsworth, 5. Aufl. 1973, S. 68.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Franzosische Ostindienkompanie franzosisch Compagnie francaise pour le commerce des Indes orientales zumeist kurz Compagnie des Indes Orientales war eine nach dem Vorbild der niederlandischen Ostindienkompanie geschaffene aktienbasierte Handelskompanie des 17 und 18 Jahrhunderts die von der franzosischen Krone mit umfangreichen Rechten fur den Seehandel zwischen Frankreich und Asien Indienhandel ausgestattet war Wappen der Compagnie des Indes Orientales mit der Devise Florebo quocumque ferar Ich bluhe uberall wo ich gepflanzt werde Ein erstmals am 27 August 1664 von Ludwig XIV auf Initiative des franzosischen Finanzministers Jean Baptiste Colbert erteiltes Privileg umfasste unter anderem das Monopol auf den Handel das Besitzrecht auf eroberte Gebiete das Recht zur Ausrustung von Handels und Kriegsschiffen und zur Aufstellung eigener Truppen das Recht zum Schlagen eigener Munzen sowie eine eigene Gerichtsbarkeit 1666 errichtete die Compagnie im zu Ploemeur gehorenden Faouedic in der Nachbarschaft von Lorient gelegen eine Niederlassung Geographisch erstreckte sich das Interessengebiet der Kompanie bei ihrer Grundung auf die Kusten Afrikas Madagaskar und die nebengelagerten Inseln wie Reunion die Kusten der Arabischen Halbinsel und Indiens die Inseln Sudostasiens sowie China und Japan Die wichtigsten Faktoreien in Indien waren Pondicherry und Chandernagor Im Verlauf ihrer bis in die zweite Halfte des 18 Jahrhunderts dauernden Handelstatigkeit wurden einzelne Gebiete aufgegeben wie etwa Madagaskar zugunsten der Maskarenen wahrend andere uberseeische Besitzungen wie Louisiana und Saint Domingue zwischenzeitlich hinzukamen Gewinne erwirtschaftete die Gesellschaft vorwiegend durch die Einfuhr von aussereuropaischen Genussmitteln wie Gewurzen Tee und Kaffee von pflanzlichen Arzneistoffen sowie von bedruckten Tuchen Porzellan und Seide Europaische Handelsniederlassungen in Indien Als Direktor der Mississippi Kompanie fusionierte John Law im Jahr 1719 die Gesellschaft mit der Franzosischen Westindienkompanie und bundelte so alle aussereuropaischen Handelsmonopole Frankreichs in einem Konglomerat LiteraturJoseph Du Fresne de Francheville Histoire generale et particuliere des finances ou l on voit l origine l etablissement la perception amp la regie de toutes les impositions dressee sur les pieces autentiques Histoire de la Compagnie des Indes avec les titres de ses concessions amp privleges De Bure l aine Paris 1738 archive org Philippe Haudrere La Compagnie francaise des Indes au XVIIIe siecle 2 edition revue et corrigee Les Indes savantes Paris 2005 ISBN 2 84654 048 9 zweibandige durchgesehene und korrigierte Neuauflage der erstmals 1989 in vier Teilbanden veroffentlichten Dissertation Haudreres aus dem Jahr 1987 Philippe Haudrere Les Compagnies des Indes orientales Trois siecles de rencontres entre Orientaux et Occidentaux 1600 1858 Desjonqueres Paris 2006 ISBN 2 84321 083 6 Outremer Philippe Haudrere Gerard Le Bouedec Les Compagnies des Indes Ouest France Rennes 1999 ISBN 2 7373 2169 7 reich bebilderte allgemeinverstandliche Einfuhrung Paul Kaeppelin La Compagnie des Indes orientales et Francois Martin Etudes sur l histoire du commerce et des etablissements francais dans l Inde sous Louis XIV 1664 1719 Les origines de l Inde francaise Challamel Paris 1908 zugleich Paris Univ These 1908 J B P More Pondicherry Tamil Nadu and South India under French Rule From Francois Martin to Dupleix 1674 1754 Routledge London New York 2021 Jurgen G Nagel Abenteuer Fernhandel Die Ostindienkompanien Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 ISBN 978 3 534 18527 6 Donald C Wellington French East India companies A historical account and record of trade Hamilton Books Lanham MA 2006 ISBN 0 7618 3475 3 WeblinksCommons Compagnie francaise des Indes orientales Album mit Bildern Videos und Audiodateien Musee de la Compagnie des Indes Website des Museums der franzosischen Ostindienkompanie in Lorient EinzelnachweiseDaniele et Jean Claude Clermontel Chronologie scientifique technologique et economique de la France Seite 84 franzosisch abgerufen am 26 August 2011 Percival Spear A History of India Bd 2 From the sixteenth century to the twentieth century Penguin Harmondsworth 5 Aufl 1973 S 68 Normdaten Korperschaft GND 811937 5 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n83150572 VIAF 168214685