Als Koalitionskriege unter Ausschluss des ersten Koalitionskrieges auch Napoleonische Kriege genannt werden die von 1792
Französische Revolutionskriege

Als Koalitionskriege (unter Ausschluss des ersten Koalitionskrieges auch Napoleonische Kriege genannt) werden die von 1792 bis 1815 dauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und seinen europäischen Machtrivalen bezeichnet. Sie bilden eine Serie von Konflikten, die ursprünglich durch die Französische Revolution hervorgerufen wurden. Wechselnde Bündnisse (Koalitionen) europäischer Mächte führten auf verschiedenen Schauplätzen mehrere (teils ineinander übergehende) Kriege gegen die Französische Republik beziehungsweise das Kaiserreich Napoleon Bonapartes und dessen Verbündete. Französische Truppen hielten in dieser Zeit einige Gegenden dauerhaft besetzt (Napoleonische Besetzung).
Mit den Koalitionskriegen war die Zeit der Kabinettskriege beendet.
Einteilung
Die Kriege lassen sich begrifflich in folgender Weise einteilen:
- die Revolutionskriege (1792–1802): erste und zweite Koalition;
- die Napoleonischen Kriege (1800–1814), zu denen der Russlandfeldzug 1812 und die Befreiungskriege (1813–1815) gezählt werden können: zweite bis sechste Koalition;
- die Kriegsereignisse um die Herrschaft der Hundert Tage nach Napoleons Rückkehr aus der Verbannung (1815): siebte Koalition.
In DDR-Geschichtsbüchern wurden gelegentlich auch über Napoleons Machtübernahme (1799, offizielles Ende der Revolution) und das mit seiner Kaiserkrönung verbundene Ende der Ersten Französischen Republik hinaus jene Kriege bis zur Katastrophe Preußens weiterhin als Revolutionskriege bezeichnet (somit bis zur vierten Koalition), da die revolutionären Errungenschaften der französischen Fremdherrschaft noch bis zum Frieden von Tilsit 1807 überwogen hätten. Mit dem Widerstand der Spanier hätten demnach 1808 die Befreiungskriege begonnen.
Zeitleiste
Die erste Koalition
Ersten Koalitionskrieges (1792–1797)
1792
Porrentruy – Marquain – Quiévrain – Verdun – Thionville – Valmy – Lille – Mainz (1792) – Jemappes
1793
Aldenhoven I – – Neerwinden – Mainz (1793) – Famars – Valenciennes (1793) – Arlon (1793) – Hondschoote – Meribel – Avesnes-le-Sec – Pirmasens – Toulon – – – – – Dünkirchen – – – Wattignies – – Biesingen – Kaiserslautern I – Weißenburg II
1794
– – – – Martinique – Guadeloupe – Tourcoing – Tournai – – – 13. Prairial – Fleurus – – – Aldenhoven II
1795
Cornwallis’ Rückzug – Genua – Groix – Hyeres – Handschuhsheim – Mainz (1795) – –
1796
Montenotte – Millesimo – Dego – Mondovì – Lodi – Borghetto – Castiglione – Mantua – Siegburg – Altenkirchen – Wetzlar – Kircheib – Kehl – Kalteiche – Friedberg – Malsch – Neresheim – Sulzbach – Deining – Amberg – Würzburg – Neufundland – Rovereto – Bassano – Limburg – Biberach I – Emmendingen – Schliengen – Caldiero – Arcole – Irland
1797
Fall von Kehl – Rivoli (1797) – St. Vincent – Diersheim – Santa Cruz – Neuwied – Camperduin
Die erste Koalition (1792–1797) europäischer Mächte wollte versuchen, die Französische Revolution und ihre Auswirkungen einzudämmen oder gar ganz rückgängig zu machen. Allerdings begann Frankreich den Krieg mit der Kriegserklärung vom 20. April 1792.
Die Koalition begann 1791 mit der Pillnitzer Deklaration, in der sich Österreich und Preußen zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen das revolutionäre Frankreich entschlossen. Der Koalition schlossen sich nacheinander weitere wichtige Mächte Europas an: erst das Königreich Sardinien-Piemont, nach der Hinrichtung des französischen Königs Ludwig XVI. auch das Königreich Großbritannien, Spanien und das Königreich Neapel. Die Niederlande erhielten wegen ihrer Unterstützung für Großbritannien 1793 eine französische Kriegserklärung.
Frankreich beantwortete die Bedrohungen von außen mit den Mitteln der Levée en masse, Terror im Inneren und neuen, durch die Umwälzungen in der Armee entstandenen Techniken und Taktiken. Die Kriegsführung der Franzosen war größtenteils erfolgreich. Es gelang ihnen, ihre Gegner nach und nach mittels Friedensverträgen aus dem Krieg auszuschließen: Im Mai 1795 ging die aus den inzwischen französisch besetzten Niederlanden entstandene Batavische Republik ein Bündnis mit Frankreich ein; im Frühjahr 1795 schlossen Preußen und Spanien mit Frankreich den Frieden von Basel; 1796 wurde Sardinien-Piemont während des Italienfeldzuges durch Napoleon Bonaparte zum Frieden gezwungen.
Am 17. Oktober 1797 beendete der Frieden von Campo Formio zwischen Frankreich und dem militärisch geschlagenen Österreich den Ersten Koalitionskrieg. Das linke Rheinufer wurde von Frankreich annektiert. Großbritannien verblieb als einzige europäische Macht mit Frankreich im Kriegszustand. Zu dem für den Rastatter Kongress vorgesehenen Friedensschluss mit dem römisch-deutschen Reich kam es aufgrund des Ausbruchs des Zweiten Koalitionskriegs nicht mehr.
Die zweite Koalition
Ostrach – Feldkirch – Stockach I – Verona – Magnano – Cassano d’Adda – – – Frauenfeld – Winterthur – Zürich I – Trebbia – Mantua – Novi – Döttingen – Vlieter – Bergen – – Dietikon – Zürich II – – Muotatal – Näfels – – – Genola – Wiesloch – Genua – Rheinklingen – – Engen – Stockach II – Meßkirch – – Montebello – Marengo – Höchstädt – Oberhausen – – Hohenlinden – Walserfeld – Pozzolo – Kopenhagen – Algeciras I – Algeciras II
Die zweite Koalition (1799–1802) aus Großbritannien, Österreich, Russland, dem Osmanischen Reich, Portugal, Neapel und dem Kirchenstaat gegen Frankreich scheiterte ebenso. Preußen unter seinem neuen König Friedrich Wilhelm III. blieb in diesem Konflikt neutral. Napoleon beherrschte Frankreich seit seiner Rückkehr von der Ägyptischen Expedition 1799. Während Napoleon in Ägypten gegen Briten und Osmanen gekämpft hatte, waren mehrere Schlachten in der Schweiz (Besetzung Zürichs) und in Italien von der Koalition gewonnen worden, die französischen Tochterrepubliken in Italien und der Schweiz standen vor dem Zusammenbruch. Russland zog sich jedoch bald darauf aus der Koalition zurück und kehrte zur bewaffneten Neutralität zurück; die britischen Handlungsmöglichkeiten waren aufgebraucht oder noch in Ägypten gebunden. Die Österreicher standen dem zurückgekehrten Napoleon bei der Schlacht bei Marengo am 14. Juni 1800 und Moreau bei der Schlacht von Hohenlinden am 3. Dezember allein gegenüber und unterlagen empfindlich; am 9. Februar 1801 wurde der Friede von Lunéville zwischen Frankreich und Österreich sowie dem Reich geschlossen.
Der Friede von Amiens (1802) brachte auch für die Briten das Ende der zweiten Koalition, derweil die Kampfhandlungen zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich bereits am 18. Mai 1803 wieder aufgenommen wurden: Statt die Wiederherstellung der französischen Monarchie herbeizuführen, stand nun der Kampf gegen Napoleon im Vordergrund.
Der französische Senat verkündete die Verfassung für das von Napoleon Bonaparte angestrebte Kaiserreich Frankreich am 18. Mai 1804. Der neue Monarch krönte sich am 2. Dezember 1804 in der Kirche Notre-Dame de Paris zum Kaiser der Franzosen.
Die dritte Koalition
Kap Finisterre – Wertingen – – Haslach-Jungingen – Elchingen – Ulm – Trafalgar – Caldiero – Mehrbach – Lambach – – Steyr – Amstetten – Mariazell – St. Pölten – – Dürnstein – Schöngrabern – Wischau (Vyškov) – Austerlitz – San Domingo
Die dritte Koalition gegen Frankreich (aus Österreich, dem erweiterten Großbritannien, Russland und Schweden) bestand ab 1805. Auf französischer Seite wurde der Plan entwickelt, in England einzumarschieren. Invasionstruppen von 150.000 Mann wurden bei Boulogne versammelt. Pierre de Villeneuve führte die vereinigte französisch-spanische Flotte nach Cádiz und verließ den Ort mit seiner Flotte dann Richtung Neapel am 19. Oktober. Bei der Schlacht von Trafalgar am 21. Oktober wurde er von Horatio Nelson vernichtend geschlagen und gefangen genommen. Großbritannien sicherte sich damit die nahezu uneingeschränkte Seeherrschaft, die es bis zum Ende der Koalitionskriege auch nicht mehr verlor. Am 11. April 1805 hatten Großbritannien und Russland einen Vertrag unterzeichnet, um die Niederlande und die Schweiz zu befreien. Schweden schloss sich dem Bündnis an. Österreich trat am 9. August dieser Allianz bei, nachdem Genua annektiert worden und Napoleon zum König Italiens ausgerufen worden war. Das Königreich Neapel unterstützte das antinapoleonische Bündnis, während Preußen neutral bleiben wollte.
Im August verlangte Frankreich von Österreich, seine Garnisonen aus Tirol und Venetien abzuziehen, was der Kaiser in Wien am 27. August ablehnte. Napoleon Bonaparte ging Bündnisse mit Spanien und süddeutschen Herrschern ein (mit Bayern den Vertrag von Bogenhausen am 25. August, mit Baden am 5. September den Vertrag von Baden-Baden, mit Württemberg den Vertrag von Ludwigsburg am 5. Oktober). Die französische Armee zog im späten August von Boulogne nach Deutschland und überquerte mit der Hauptarmee am 25. September den Rhein.
Am 8. September 1805 waren unterdessen österreichische Truppen unter Karl Mack von Leiberich in Bayern eingedrungen, die den Auftrag hatten, an die Iller vorzustoßen und Ulm zu befestigen. Frankreich erklärte am 23. September Österreich den Krieg. Bei mehreren Gefechten (z. B. Schlacht von Elchingen) im Großraum von Ulm (8.–20. Oktober) besiegten die Franzosen 70.000 Österreicher. Die französische Armee rückte auf Wien vor. Die Schlacht von Austerlitz (die sogenannte Dreikaiserschlacht) am 2. Dezember brachte erneut eine schwere Niederlage für die vereinigte russische und österreichische Armee. Den Verlierern wurde der Pressburger Frieden auferlegt.
Die vierte Koalition
Schleiz – Saalfeld – Jena und Auerstedt – Lübeck – Großpolen – Czarnowo – Golymin – Pułtusk – Dirschau – Allenstein – Preußisch Eylau – Ostrolenka – Stolp – Danzig – Kolberg – Guttstadt – Heilsberg – Friedland
Die vierte Koalition aus Preußen und Russland, später um Großbritannien und Schweden erweitert, bestand von 1806 bis 1807. Nach dem Ende des Dritten Koalitionskrieges befand sich Frankreich weiterhin im Krieg mit Großbritannien und Russland. Um die Briten für einen Frieden zu gewinnen, bot Napoleon ihnen die Rückkehr des erst kurz zuvor im Vertrag von Schönbrunn an Preußen abgetretenen Kurhannover an. Zudem hatten im Juli 1806 sechzehn deutsche Staaten auf Initiative Napoleons den Rheinbund gegründet, der den Austritt aus dem Heiligen Römischen Reich und eine Konföderation mit Frankreich beinhaltete. Das Heilige Römische Reich wurde nach einem französischen Ultimatum formell am 6. August 1806 durch die Verzichtserklärung von Kaiser Franz II. aufgelöst. Preußen fühlte sich durch diese Entwicklungen brüskiert und beschloss, auch ohne greifbare Unterstützung – das verbündete Russland war noch nicht wieder kriegsbereit – gegen Frankreich Krieg zu führen. Dem Ultimatum an Frankreich, seine Truppen hinter den Rhein zurückzuziehen, folgte am 9. Oktober 1806 die Kriegserklärung. Napoleon hatte dies vorausgesehen und eine starke Armee an der Grenze Bayerns zu Thüringen versammelt.
Die norddeutschen Staaten und die Hansestädte verhielten sich neutral. Nur das Kurfürstentum Sachsen und das Herzogtum Sachsen-Weimar schlossen sich Preußen an. Preußen erklärte allein den Krieg. Das führte in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 zu einer schweren Niederlage Preußens. Am 27. Oktober hielt Napoleon Einzug in Berlin, während der preußische König Friedrich Wilhelm III. samt Hof und Familie nach Ostpreußen unterwegs war. Sachsen löste im Dezember sein Bündnis mit Preußen und trat, bei gleichzeitiger Erhebung zum Königreich, dem Rheinbund bei. Seine Truppen, wie auch die Sachsen-Weimars, kämpften im Frühjahr 1807 gegen Preußen.
Zum Jahresende 1806 griffen russische Truppen in den Krieg ein. Nach einigen unbedeutenden Gefechten (Schlacht von Pultusk) und dem überaus harten Wintereinbruch standen die Truppen sich im südlichen Ostpreußen gegenüber. Die vom preußischen Staat bei der Zweiten und Dritten Teilung Polens gewonnenen Gebiete waren nach dem Großpolnischen Aufstand im November 1806 abgefallen. Dort konstituierte sich, von Napoleon angestoßen, ein neues Staatsgebilde mit eigenen Militärverbänden, die 1807 unter französischem Kommando in die Kämpfe gegen Preußen eingriffen.
Nach der unentschiedenen Schlacht bei Preußisch Eylau (7. und 8. Februar 1807) kam es am 26. April 1807 zum Vertrag von Bartenstein, in dem sich Preußen und Russland verpflichteten, auf Gedeih und Verderb bis zum Sieg über Napoleon zusammenzuhalten. Kurz darauf traten das Vereinigte Königreich und Schweden dem Vertrag bei. Nachdem Napoleon am 14. Juni die Schlacht bei Friedland gewonnen hatte, begann die russische Seite am 19. Juni ohne Einbeziehung Preußens mit Waffenstillstandsverhandlungen. Am 7. Juli 1807 schlossen Zar Alexander I. und Napoleon den Frieden von Tilsit, in dem sich ein Bündnis gegen Großbritannien abzeichnete. Der am 9. Juli 1807 zwischen Frankreich und Preußen geschlossene Friedensvertrag war ein Diktatfrieden. Preußen verlor die Hälfte seines Territoriums, musste die daraus hervorgehenden französischen Satellitenstaaten, darunter das Herzogtum Warschau, anerkennen und blieb zunächst größtenteils französisch besetzt. Die Niederlage hatte in Preußen grundlegende Modernisierungen zur Folge, die Preußischen Reformen.
Im Frieden von Tilsit war Russland der Kontinentalsperre beigetreten, die Napoleon im Berliner Dekret vom 21. November 1806 über Großbritannien verhängt hatte. Großbritannien sah seine Seeherrschaft durch ein mögliches französisch-russisch-dänisches Bündnis gefährdet, entsandte eine Armee nach Seeland und erzwang Anfang September 1807 durch ein Bombardement Kopenhagens die Auslieferung der dänischen Flotte. Der Erfurter Kongress 1808 führte zu der Einigung zwischen Napoleon und Zar Alexander I. dahingehend, dass Russland Druck auf Schweden ausübte, sich dem Kontinentalsystem anzuschließen. Dies führte zum Russisch-Schwedischen Krieg von 1808 bis 1809 und der Teilung Schwedens am Bottnischen Meerbusen. Der östliche Teil wurde das russische Großfürstentum Finnland.
Auch britische humanitäre Hilfe vermochte nicht, Schweden auf seiner antinapoleonischen Linie zu halten.
Der Krieg auf der Iberischen Halbinsel
Bailén – –Vimeiro – Saragossa (1808) – – – – Tudela – Somosierra – Saragossa (1809) – La Coruña – Torres Vedras – Valls – Braga – Oporto – María – Talavera – Ocaña – Gerona – Ciudad Rodrigo (1810) – Buçaco – Gévora – Barrosa – Badajoz (1811) – Fuentes de Oñoro – La Albuera – Tarragona (1811) – Sagunt (Murviedro) – Ciudad Rodrigo (1812) – Badajoz (1812) – Majadahonda – Salamanca – García Hernández – Venta del Pozo – Vitoria – Sorauren – San Sebastián – Bidassoa
Mit der französischen Expedition nach Portugal Ende 1807, mit der das Land zur Beteiligung an der Handelsblockade gegen Großbritannien gezwungen werden sollte, begannen die kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem iberischen Kriegsschauplatz. Im Mai 1808 brach in Spanien ein Volksaufstand gegen die Franzosen aus. Die Erhebung von Joseph Bonaparte zum König von Spanien im Juli 1808 durch Napoleon löste einen Guerillakrieg aus.
Ab August 1808 operierte ein britisches Expeditionskorps unter der Führung von Wellington in Portugal und Spanien und unterstützte die portugiesischen und spanischen Kräfte im Kampf gegen die französischen Besatzungstruppen und ihre Verbündeten. Sowohl auf französischer wie auch auf britischer Seite (King’s German Legion) waren deutsche Kontingente vertreten. Die Auseinandersetzungen dauerten bis 1813/14 an.
Der Spanienkrieg, der auch als Spanischer Unabhängigkeitskrieg bezeichnet wird, gilt als der erste „Befreiungskrieg“ gegen Napoleons Vorherrschaft in Europa. Er übte eine nicht zu unterschätzende psychologische Wirkung auf die Bevölkerungen der übrigen Gebiete aus, die bei seinem Ausbruch zum französischen Machtbereich gehörten.
Die fünfte Koalition
Sacile – Teugn-Hausen – Weichselfeldzug – Raszyn – Abensberg – Landshut – Eggmühl – Regensburg – Neumarkt – Ebelsberg – Piave – Aspern – Sankt Michael – Stralsund – Bergisel – Raab/Győr – Graz – Wagram – Korneuburg – Stockerau – Gefrees – Hollabrunn (Schöngrabern) – Znaim – Walcheren – Schlacht an der Baskischen Reede
Die fünfte Koalition gegen Frankreich bestand 1809 zwischen Großbritannien und Österreich. Während Frankreich mit den Truppen seiner Satellitenstaaten sich der Niederschlagung des Volkskrieges in Spanien (s. o.) widmete, eröffnete Österreich den Krieg am 9. April 1809. Ziel war die Beseitigung der Vorherrschaft Napoleons in Europa. Österreich wollte seinen Krieg als Befreiungsaktion nach spanischem Vorbild verstanden wissen und hoffte auf die Entstehung einer Volksbewegung, die Napoleon zum Rückzug aus Deutschland zwingen sollte. Hauptkriegsschauplatz war daher zunächst Süddeutschland. Zeitgleich fanden Offensiven gegen das Königreich Italien und gegen das Herzogtum Warschau statt. Nebenkriegsschauplätze waren die dalmatinische Küste, Franken und Sachsen. Neben dem Tiroler Volksaufstand, bei dem Tirol vom Frühjahr bis zum Herbst 1809 gegen die bayerisch-französische Besatzung verteidigt wurde, kam es in Norddeutschland zu vereinzelten Aufständen sowie zu Freischarenzügen Schills und des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg. Einen Einfluss auf den Kriegsverlauf hatten letztere Ereignisse jedoch nicht.
Nach der verlorenen Schlacht von Abensberg und der Schlacht bei Eggmühl und den unglücklichen Kämpfen bei Regensburg hatte sich die Armee des Erzherzogs Karl nach Böhmen zurückgezogen und die Franzosen rückten am 13. Mai in Wien ein. Sie standen mit etwa 90.000 Mann auf dem rechten Ufer der Donau. Am linken Ufer stand, nach seinem Rückzug nach Böhmen an die Donau zurückgekehrt, Erzherzog Karl mit seiner Armee. In der folgenden Schlacht bei Aspern konnte dieser die Franzosen am weiteren Vormarsch hindern. Der österreichische Sieg bei Aspern wurde auch durch den Widerstand der österreichischen Verteidiger in Malborgeth und am Predil-Pass ermöglicht, die ein schnelles Vorrücken der Truppen von Vizekönig Eugen Beauharnais verhinderten. Die nachfolgende Schlacht bei Raab (Győr) und die endgültige Niederlage der Österreicher in der Schlacht bei Wagram führten im Juli zum Znaimer Waffenstillstand. Zwei Wochen später begann eine britische Armee ohne Kenntnis vom Waffenstillstand die Walcheren-Expedition, die wegen offensichtlicher Aussichtslosigkeit nach Anfangserfolgen im Spätherbst beendet wurde. Am 14. Oktober 1809 schlossen Österreich und Frankreich den Frieden von Schönbrunn.
Großbritannien war mit seiner Armee auf der iberischen Halbinsel der letzte Gegner Napoleons auf dem europäischen Kontinent. Die Seewege Europas sowie derjenige nach Indien (Mauritiusfeldzug) wurden von der britischen Flotte beherrscht, während Frankreich versuchte, die Wirtschaftsblockade gegen England durch die Kontrolle aller europäischen Festlandshäfen durchzusetzen.
Die sechste Koalition
– – Mir – – – Mogiljow – Ostrowno – Kobrin – Kljastizy – Gorodeczno – Smolensk – Polozk I – Walutino – Borodino – – Tarutino – Malojaroslawez – Polozk II – Wjasma – – Tschaschniki – – Smoljany – – Krasnoi – – Beresina
Frühjahrsfeldzug 1813
Lüneburg – Möckern – Halle – Großgörschen – Gersdorf – Bautzen – Reichenbach – Nettelnburg – Haynau – Halberstadt – Luckau
Herbstfeldzug 1813
Großbeeren – Katzbach – Dresden – Hagelberg – Kulm – Dennewitz – Göhrde – Altenburg – Wittenberg – Wartenburg – Liebertwolkwitz – Leipzig – Torgau – Hanau – Hochheim – Danzig
Winterfeldzug 1814
Épinal – Colombey – Brienne – La Rothière – Champaubert – Montmirail – Château-Thierry – Vauchamps – Mormant – Montereau – Bar-sur-Aube – Soissons – Craonne – Laon – Reims – Arcis-sur-Aube – Fère-Champenoise – Saint-Dizier – Claye – Paris
Sommerfeldzug von 1815
Quatre-Bras – Ligny – Waterloo – Wavre – Paris
Als Sechster Koalitionskrieg (1812–1814) lassen sich der Russlandfeldzug Napoleons und die Befreiungskriege zusammenfassen, wobei zu Beginn des Russlandfeldzuges noch nicht alle Koalitionspartner (Großbritannien, Russland, Preußen, Schweden, Österreich und zahlreiche deutsche Kleinstaaten) als Gegner Frankreichs beteiligt waren.
Russlandfeldzug
Die Grande Armée überschritt am 23. Juni 1812 mit rund 600.000 Mann (darunter 150.000 Soldaten aus Preußen, Österreich, Bayern und dem Rheinbund) die Memel. Die russischen Truppen zogen sich tief ins Landesinnere zurück und hinterließen verbrannte Erde, während Napoleons Nachschubwege immer länger und anfälliger für Partisanen wurden. Die Schlacht bei Borodino am 7. September brachte hohe Verluste auf beiden Seiten, aber keine Entscheidung. Auch nach der Einnahme Moskaus am 14. September verweigerte Alexander I. einen Friedensschluss.
Mitte Oktober befahl Napoleon den Rückzug seiner stark geschrumpften Armee, die bis dahin bereits 275.000 Tote und 200.000 Gefangene zu verzeichnen hatte. Die verbliebenen Soldaten, die von den Russen wieder auf die verwüstete Smolensk-Route gezwungen wurden, sahen sich ständigen Angriffen ausgesetzt, was ihre Zahl weiter dezimierte; am Ende zählte die Armee nur noch rund 10.000 Mann. Im Dezember kehrte Napoleon nach Paris zurück. Der russische Sieg über die Franzosen wurde von Pjotr Iljitsch Tschaikowski in der Ouvertüre 1812 künstlerisch verarbeitet.
Der Verlust Spaniens
In der Schlacht bei Vitoria am 21. Juni 1813 wurde die französische Herrschaft über Spanien endgültig gebrochen. Die Franzosen mussten sich über die Pyrenäen zurückziehen. Ludwig van Beethoven setzte der Schlacht zeitnah (Ende 1813) ein musikalisches Denkmal in seiner Komposition Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria.
Befreiungskriege in Mitteleuropa
Nach der Niederlage der Grande Armée in Russland begannen die Befreiungskriege. Preußen löste sich Ende Dezember 1812 in der Konvention von Tauroggen aus dem Bündnis mit Frankreich, verbündete sich im Februar 1813 im Vertrag von Kalisch mit Russland und nahm im März offen den Kampf gegen Frankreich und den Rheinbund auf. Wenig später trat Schweden unter Kronprinz Karl Johann der Allianz bei.
Unterdessen hatte sich in Norddeutschland, ausgehend von Ostpreußen, seit Januar 1813 eine vehement antifranzösische Stimmung ausgebreitet, die in eine offene Rebellion umschlug, als russische Reiterverbände über die Oder ausschwärmten. Ende Februar wurden davon auch die 1810 von Frankreich annektierten Hanseatischen Departements erfasst. Im März räumten die Franzosen Hamburg vor den anrückenden Russen. Im Mai schlug Napoleon in der Schlacht bei Großgörschen und in der Schlacht bei Bautzen die russisch-preußischen Truppen. Die Folge war Anfang Juni der Waffenstillstand von Pläswitz, der Österreich die Gelegenheit gab, im Friedenskongress von Prag einen Frieden zu vermitteln. Nachdem dies am Widerstand Napoleons gescheitert war, schloss Österreich sich dem preußisch-russisch-schwedischen Bündnis an. Bereits im Juli hatten sich die vier Verbündeten im Trachenberg-Plan auf eine gemeinsame Strategie geeinigt. Im Herbstfeldzug 1813 wurde Mitteldeutschland erneut zum Kriegsschauplatz.
In der kriegsentscheidenden Völkerschlacht bei Leipzig fügten im Oktober 1813 die verbündeten russischen, österreichischen, preußischen und schwedischen Truppen Napoleon eine Niederlage zu. Während der Rheinbund zerfiel, zogen sich die Franzosen nach Frankreich zurück. Es kam zum Vertrag von Chaumont am 9. März 1814, in dem die Verbündeten gelobten, niemals mit Napoleon Frieden zu schließen und die Bourbonen wieder auf den französischen Thron zu setzen.
Am 31. März nahmen die verbündeten Truppen Paris ein. Napoleon dankte am 6. April ab. Es folgte der Vertrag von Fontainebleau. Die Regentschaft der Bourbonen wurde wiederhergestellt und Napoleon nach Elba verbannt. Nach Beendigung der napoleonischen Herrschaft wurde von den Siegermächten der Wiener Kongress einberufen, um die Ordnung Europas nach alten, vorrevolutionären Maßstäben wiederherzustellen (Restauration).
Rückkehr und endgültige Niederlage Napoleons
Quatre-Bras – Ligny – Waterloo – Wavre
Zu einem kurzen Nachspiel der Freiheitskriege kam es im Jahr 1815 (als der Kongress schon begonnen hatte), veranlasst durch Napoleons eigenmächtige Rückkehr aus der Verbannung („Herrschaft der Hundert Tage“). Nach rascher Neuorganisation der Grande Armée und einem letzten Sieg in der Schlacht bei Ligny wurde Napoleons Herrschaft durch seine Niederlage gegen das aus Briten, Niederländern und Deutschen zusammengesetzte alliierte Heer unter Arthur Wellesley, dem Duke of Wellington und die verbündete Streitmacht Preußens unter Gebhard Leberecht von Blücher in der Schlacht bei Waterloo endgültig beendet. Napoleon wurde auf Lebenszeit auf die britische Insel St. Helena verbannt.
Nachwirkungen
Die von Napoleon auf seinen Feldzügen eroberten europäischen Länder wurden auf Rechtsverkehr umgestellt – und einige blieben auch dabei, wie Deutschland. Die Länder der Donaumonarchie stellten nach Napoleons Rückzug freilich wieder auf den damals gewohnten Linksverkehr zurück. Die Napoleonischen Kriege haben auch Bedeutung als Anlass der ersten in der Reihe der größeren humanitären Hilfsaktionen der Geschichte mit transnationalem zivilgesellschaftlichen Gepräge.
Ab 1833 gründeten sich in den während der napoleonischen Herrschaft von Frankreich besetzten westdeutschen Ländern Veteranenvereine (die ersten Kriegervereine der deutschen Länder überhaupt), die besonders um die Jahrhundertmitte zahlreiche gleichartige Kriegerdenkmäler errichteten, die auch Napoleonsteine genannt werden. Sie stehen meist auf Friedhöfen und tragen die Namen und Lebensdaten der Veteranen. Die Steine drücken auch eine Verklärung der napoleonischen Herrschaft aus, die in diesen Regionen verbreitet war.
Kritik am Begriff „Napoleonische Kriege“
Der polnisch-britische Historiker Adam Zamoyski hält den Begriff Napoleonische Kriege angesichts der Tatsache, dass England zum einen aus wirtschaftlicher Motivation heraus Frankreich im Jahr 1803 den Krieg erklärte und zum anderen alle nachfolgenden Koalitionskriege von England diplomatisch initiiert und finanziert wurden, für „irreführend“. Er plädiert dafür, sie als „Englische Kriege“ zu bezeichnen. So hatte Großbritannien, um eine französische Invasion auf die britischen Inseln abzuwenden und den Krieg nach Mitteleuropa zu verlagern, ab Beginn der Koalitionskriege nach Staaten auf dem europäischen Festland gesucht, die bereit waren, gegen Bezahlung (je 1,25 Millionen britische Pfund für 100.000 Soldaten) Krieg gegen Napoleon bzw. Frankreich zu führen. Während der sechs Koalitionskriege zahlte Großbritannien deswegen 65,8 Millionen Pfund an die europäischen Kriegspartner.
Siehe auch
- Liste preußischer Generale in den napoleonischen Kriegen
Literatur
- Gunther E. Rothenberg: Die Napoleonischen Kriege. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 2000, ISBN 3-89488-134-8.
- , Gorch Pieken, Matthias Rogg: Blutige Romantik. 200 Jahre Befreiungskriege. Essays. Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Sandstein Verlag, Dresden 2013, ISBN 978-3-95498-035-2.
- Gerhard Bauer, Gorch Pieken, Matthias Rogg: Blutige Romantik. 200 Jahre Befreiungskriege. Katalog/Ausstellung 6. September 2013 bis 16. Februar 2014. Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Sandstein Verlag, Dresden 2013, ISBN 978-3-95498-036-9.
- : Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege, 40 Hefte, Potsdam-Altenburg 2003–2015 (Edition König und Vaterland).
- Ulrich Pfister: Gewalt, institutionelle Schocks und Entwicklung. Wirtschaftliche Folgen der Koalitions- und napoleonischen Kriege (1792–1815) in Deutschland. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Bd. 107, 2020, Heft 1, S. 9–46.
Weblinks
- Literatur von und über Koalitionskriege im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Marco Jorio: Campoformio, Frieden von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Wilhelmshöher Kriegskarten (1594–1875) HStAM Bestand WHK. In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
Einzelnachweise
- Norbert Götz: The Good Plumpuddings’ Belief: British Voluntary Aid to Sweden During the Napoleonic Wars. In: International History Review. 37 (2015) 3: 519–539. doi:10.1080/07075332.2014.918559.
- Norbert Götz: Rationales of Humanitarianism: The Case of British Relief to Germany, 1805–1815. In: Journal of Modern European History. 12 (2014) 2: 186–199.
- Norbert Götz, Frank Palmowski: Humanitäre Hilfe im Zeitalter Napoleons: Bürgerliche Gesellschaft und transnationale Ressourcen am Beispiel Erfurts. In: Historische Zeitschrift 305 (2017): 362–392.doi:10.1515/hzhz-2017-0029.
- Thomas Schuler (Historiker, 1970): War Napoleon wirklich klein und größenwahnsinnig? In: Der Spiegel. 5. Mai 2021, ISSN 2195-1349 (War Napoleon wirklich klein und größenwahnsinnig? ( vom 9. Oktober 2022 im Webarchiv archive.today) [abgerufen am 12. Juli 2023]).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Als Koalitionskriege unter Ausschluss des ersten Koalitionskrieges auch Napoleonische Kriege genannt werden die von 1792 bis 1815 dauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und seinen europaischen Machtrivalen bezeichnet Sie bilden eine Serie von Konflikten die ursprunglich durch die Franzosische Revolution hervorgerufen wurden Wechselnde Bundnisse Koalitionen europaischer Machte fuhrten auf verschiedenen Schauplatzen mehrere teils ineinander ubergehende Kriege gegen die Franzosische Republik beziehungsweise das Kaiserreich Napoleon Bonapartes und dessen Verbundete Franzosische Truppen hielten in dieser Zeit einige Gegenden dauerhaft besetzt Napoleonische Besetzung Napoleon bei der Schlacht bei Friedland Edouard Debat Ponsan 1875Die Preussen ersturmen Plancenoit Adolph Northen 1864Denkmal zu Ehren der Gefallenen auf Karntner Boden 1797 1809 1813 Tarvisio Boscoverde Josef Valentin Kassin 1909 Mit den Koalitionskriegen war die Zeit der Kabinettskriege beendet EinteilungDie Kriege lassen sich begrifflich in folgender Weise einteilen die Revolutionskriege 1792 1802 erste und zweite Koalition die Napoleonischen Kriege 1800 1814 zu denen der Russlandfeldzug 1812 und die Befreiungskriege 1813 1815 gezahlt werden konnen zweite bis sechste Koalition die Kriegsereignisse um die Herrschaft der Hundert Tage nach Napoleons Ruckkehr aus der Verbannung 1815 siebte Koalition In DDR Geschichtsbuchern wurden gelegentlich auch uber Napoleons Machtubernahme 1799 offizielles Ende der Revolution und das mit seiner Kaiserkronung verbundene Ende der Ersten Franzosischen Republik hinaus jene Kriege bis zur Katastrophe Preussens weiterhin als Revolutionskriege bezeichnet somit bis zur vierten Koalition da die revolutionaren Errungenschaften der franzosischen Fremdherrschaft noch bis zum Frieden von Tilsit 1807 uberwogen hatten Mit dem Widerstand der Spanier hatten demnach 1808 die Befreiungskriege begonnen ZeitleisteDie erste KoalitionSchlachten und Belagerungen des Ersten Koalitionskrieges 1792 1797 1792 Porrentruy Marquain Quievrain Verdun Thionville Valmy Lille Mainz 1792 Jemappes 1793 Aldenhoven I Neerwinden Mainz 1793 Famars Valenciennes 1793 Arlon 1793 Hondschoote Meribel Avesnes le Sec Pirmasens Toulon Dunkirchen Wattignies Biesingen Kaiserslautern I Weissenburg II 1794 Martinique Guadeloupe Tourcoing Tournai 13 Prairial Fleurus Aldenhoven II 1795 Cornwallis Ruckzug Genua Groix Hyeres Handschuhsheim Mainz 1795 1796 Montenotte Millesimo Dego Mondovi Lodi Borghetto Castiglione Mantua Siegburg Altenkirchen Wetzlar Kircheib Kehl Kalteiche Friedberg Malsch Neresheim Sulzbach Deining Amberg Wurzburg Neufundland Rovereto Bassano Limburg Biberach I Emmendingen Schliengen Caldiero Arcole Irland 1797 Fall von Kehl Rivoli 1797 St Vincent Diersheim Santa Cruz Neuwied Camperduin Hauptartikel Erster Koalitionskrieg Deutschland 1791 vor den Koalitionskriegen Die erste Koalition 1792 1797 europaischer Machte wollte versuchen die Franzosische Revolution und ihre Auswirkungen einzudammen oder gar ganz ruckgangig zu machen Allerdings begann Frankreich den Krieg mit der Kriegserklarung vom 20 April 1792 Die Koalition begann 1791 mit der Pillnitzer Deklaration in der sich Osterreich und Preussen zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen das revolutionare Frankreich entschlossen Der Koalition schlossen sich nacheinander weitere wichtige Machte Europas an erst das Konigreich Sardinien Piemont nach der Hinrichtung des franzosischen Konigs Ludwig XVI auch das Konigreich Grossbritannien Spanien und das Konigreich Neapel Die Niederlande erhielten wegen ihrer Unterstutzung fur Grossbritannien 1793 eine franzosische Kriegserklarung Frankreich beantwortete die Bedrohungen von aussen mit den Mitteln der Levee en masse Terror im Inneren und neuen durch die Umwalzungen in der Armee entstandenen Techniken und Taktiken Die Kriegsfuhrung der Franzosen war grosstenteils erfolgreich Es gelang ihnen ihre Gegner nach und nach mittels Friedensvertragen aus dem Krieg auszuschliessen Im Mai 1795 ging die aus den inzwischen franzosisch besetzten Niederlanden entstandene Batavische Republik ein Bundnis mit Frankreich ein im Fruhjahr 1795 schlossen Preussen und Spanien mit Frankreich den Frieden von Basel 1796 wurde Sardinien Piemont wahrend des Italienfeldzuges durch Napoleon Bonaparte zum Frieden gezwungen Am 17 Oktober 1797 beendete der Frieden von Campo Formio zwischen Frankreich und dem militarisch geschlagenen Osterreich den Ersten Koalitionskrieg Das linke Rheinufer wurde von Frankreich annektiert Grossbritannien verblieb als einzige europaische Macht mit Frankreich im Kriegszustand Zu dem fur den Rastatter Kongress vorgesehenen Friedensschluss mit dem romisch deutschen Reich kam es aufgrund des Ausbruchs des Zweiten Koalitionskriegs nicht mehr Die zweite KoalitionZweiter Koalitionskrieg 1799 1802 Ostrach Feldkirch Stockach I Verona Magnano Cassano d Adda Frauenfeld Winterthur Zurich I Trebbia Mantua Novi Dottingen Vlieter Bergen Dietikon Zurich II Muotatal Nafels Genola Wiesloch Genua Rheinklingen Engen Stockach II Messkirch Montebello Marengo Hochstadt Oberhausen Hohenlinden Walserfeld Pozzolo Kopenhagen Algeciras I Algeciras II Hauptartikel Zweiter Koalitionskrieg Louis Francois Lejeune Bataille de Marengo 1802 Die zweite Koalition 1799 1802 aus Grossbritannien Osterreich Russland dem Osmanischen Reich Portugal Neapel und dem Kirchenstaat gegen Frankreich scheiterte ebenso Preussen unter seinem neuen Konig Friedrich Wilhelm III blieb in diesem Konflikt neutral Napoleon beherrschte Frankreich seit seiner Ruckkehr von der Agyptischen Expedition 1799 Wahrend Napoleon in Agypten gegen Briten und Osmanen gekampft hatte waren mehrere Schlachten in der Schweiz Besetzung Zurichs und in Italien von der Koalition gewonnen worden die franzosischen Tochterrepubliken in Italien und der Schweiz standen vor dem Zusammenbruch Russland zog sich jedoch bald darauf aus der Koalition zuruck und kehrte zur bewaffneten Neutralitat zuruck die britischen Handlungsmoglichkeiten waren aufgebraucht oder noch in Agypten gebunden Die Osterreicher standen dem zuruckgekehrten Napoleon bei der Schlacht bei Marengo am 14 Juni 1800 und Moreau bei der Schlacht von Hohenlinden am 3 Dezember allein gegenuber und unterlagen empfindlich am 9 Februar 1801 wurde der Friede von Luneville zwischen Frankreich und Osterreich sowie dem Reich geschlossen Der Friede von Amiens 1802 brachte auch fur die Briten das Ende der zweiten Koalition derweil die Kampfhandlungen zwischen Frankreich und dem Vereinigten Konigreich bereits am 18 Mai 1803 wieder aufgenommen wurden Statt die Wiederherstellung der franzosischen Monarchie herbeizufuhren stand nun der Kampf gegen Napoleon im Vordergrund Der franzosische Senat verkundete die Verfassung fur das von Napoleon Bonaparte angestrebte Kaiserreich Frankreich am 18 Mai 1804 Der neue Monarch kronte sich am 2 Dezember 1804 in der Kirche Notre Dame de Paris zum Kaiser der Franzosen Die dritte KoalitionDritter Koalitionskrieg 1805 Kap Finisterre Wertingen Haslach Jungingen Elchingen Ulm Trafalgar Caldiero Mehrbach Lambach Steyr Amstetten Mariazell St Polten Durnstein Schongrabern Wischau Vyskov Austerlitz San Domingo Hauptartikel Dritter Koalitionskrieg Louis Francois Lejeune La bataille d Austerlitz 1808 Die dritte Koalition gegen Frankreich aus Osterreich dem erweiterten Grossbritannien Russland und Schweden bestand ab 1805 Auf franzosischer Seite wurde der Plan entwickelt in England einzumarschieren Invasionstruppen von 150 000 Mann wurden bei Boulogne versammelt Pierre de Villeneuve fuhrte die vereinigte franzosisch spanische Flotte nach Cadiz und verliess den Ort mit seiner Flotte dann Richtung Neapel am 19 Oktober Bei der Schlacht von Trafalgar am 21 Oktober wurde er von Horatio Nelson vernichtend geschlagen und gefangen genommen Grossbritannien sicherte sich damit die nahezu uneingeschrankte Seeherrschaft die es bis zum Ende der Koalitionskriege auch nicht mehr verlor Am 11 April 1805 hatten Grossbritannien und Russland einen Vertrag unterzeichnet um die Niederlande und die Schweiz zu befreien Schweden schloss sich dem Bundnis an Osterreich trat am 9 August dieser Allianz bei nachdem Genua annektiert worden und Napoleon zum Konig Italiens ausgerufen worden war Das Konigreich Neapel unterstutzte das antinapoleonische Bundnis wahrend Preussen neutral bleiben wollte Im August verlangte Frankreich von Osterreich seine Garnisonen aus Tirol und Venetien abzuziehen was der Kaiser in Wien am 27 August ablehnte Napoleon Bonaparte ging Bundnisse mit Spanien und suddeutschen Herrschern ein mit Bayern den Vertrag von Bogenhausen am 25 August mit Baden am 5 September den Vertrag von Baden Baden mit Wurttemberg den Vertrag von Ludwigsburg am 5 Oktober Die franzosische Armee zog im spaten August von Boulogne nach Deutschland und uberquerte mit der Hauptarmee am 25 September den Rhein Am 8 September 1805 waren unterdessen osterreichische Truppen unter Karl Mack von Leiberich in Bayern eingedrungen die den Auftrag hatten an die Iller vorzustossen und Ulm zu befestigen Frankreich erklarte am 23 September Osterreich den Krieg Bei mehreren Gefechten z B Schlacht von Elchingen im Grossraum von Ulm 8 20 Oktober besiegten die Franzosen 70 000 Osterreicher Die franzosische Armee ruckte auf Wien vor Die Schlacht von Austerlitz die sogenannte Dreikaiserschlacht am 2 Dezember brachte erneut eine schwere Niederlage fur die vereinigte russische und osterreichische Armee Den Verlierern wurde der Pressburger Frieden auferlegt Die vierte KoalitionVierter Koalitionskrieg 1806 07 Schleiz Saalfeld Jena und Auerstedt Lubeck Grosspolen Czarnowo Golymin Pultusk Dirschau Allenstein Preussisch Eylau Ostrolenka Stolp Danzig Kolberg Guttstadt Heilsberg Friedland Hauptartikel Vierter Koalitionskrieg Napoleon empfangt Abgeordnete des franzosischen Senats im Berliner Stadtschloss 19 November 1806 Gemalde von Rene Theodore Berthon Die vierte Koalition aus Preussen und Russland spater um Grossbritannien und Schweden erweitert bestand von 1806 bis 1807 Nach dem Ende des Dritten Koalitionskrieges befand sich Frankreich weiterhin im Krieg mit Grossbritannien und Russland Um die Briten fur einen Frieden zu gewinnen bot Napoleon ihnen die Ruckkehr des erst kurz zuvor im Vertrag von Schonbrunn an Preussen abgetretenen Kurhannover an Zudem hatten im Juli 1806 sechzehn deutsche Staaten auf Initiative Napoleons den Rheinbund gegrundet der den Austritt aus dem Heiligen Romischen Reich und eine Konfoderation mit Frankreich beinhaltete Das Heilige Romische Reich wurde nach einem franzosischen Ultimatum formell am 6 August 1806 durch die Verzichtserklarung von Kaiser Franz II aufgelost Preussen fuhlte sich durch diese Entwicklungen bruskiert und beschloss auch ohne greifbare Unterstutzung das verbundete Russland war noch nicht wieder kriegsbereit gegen Frankreich Krieg zu fuhren Dem Ultimatum an Frankreich seine Truppen hinter den Rhein zuruckzuziehen folgte am 9 Oktober 1806 die Kriegserklarung Napoleon hatte dies vorausgesehen und eine starke Armee an der Grenze Bayerns zu Thuringen versammelt Die norddeutschen Staaten und die Hansestadte verhielten sich neutral Nur das Kurfurstentum Sachsen und das Herzogtum Sachsen Weimar schlossen sich Preussen an Preussen erklarte allein den Krieg Das fuhrte in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14 Oktober 1806 zu einer schweren Niederlage Preussens Am 27 Oktober hielt Napoleon Einzug in Berlin wahrend der preussische Konig Friedrich Wilhelm III samt Hof und Familie nach Ostpreussen unterwegs war Sachsen loste im Dezember sein Bundnis mit Preussen und trat bei gleichzeitiger Erhebung zum Konigreich dem Rheinbund bei Seine Truppen wie auch die Sachsen Weimars kampften im Fruhjahr 1807 gegen Preussen Zum Jahresende 1806 griffen russische Truppen in den Krieg ein Nach einigen unbedeutenden Gefechten Schlacht von Pultusk und dem uberaus harten Wintereinbruch standen die Truppen sich im sudlichen Ostpreussen gegenuber Die vom preussischen Staat bei der Zweiten und Dritten Teilung Polens gewonnenen Gebiete waren nach dem Grosspolnischen Aufstand im November 1806 abgefallen Dort konstituierte sich von Napoleon angestossen ein neues Staatsgebilde mit eigenen Militarverbanden die 1807 unter franzosischem Kommando in die Kampfe gegen Preussen eingriffen Nach der unentschiedenen Schlacht bei Preussisch Eylau 7 und 8 Februar 1807 kam es am 26 April 1807 zum Vertrag von Bartenstein in dem sich Preussen und Russland verpflichteten auf Gedeih und Verderb bis zum Sieg uber Napoleon zusammenzuhalten Kurz darauf traten das Vereinigte Konigreich und Schweden dem Vertrag bei Nachdem Napoleon am 14 Juni die Schlacht bei Friedland gewonnen hatte begann die russische Seite am 19 Juni ohne Einbeziehung Preussens mit Waffenstillstandsverhandlungen Am 7 Juli 1807 schlossen Zar Alexander I und Napoleon den Frieden von Tilsit in dem sich ein Bundnis gegen Grossbritannien abzeichnete Der am 9 Juli 1807 zwischen Frankreich und Preussen geschlossene Friedensvertrag war ein Diktatfrieden Preussen verlor die Halfte seines Territoriums musste die daraus hervorgehenden franzosischen Satellitenstaaten darunter das Herzogtum Warschau anerkennen und blieb zunachst grosstenteils franzosisch besetzt Die Niederlage hatte in Preussen grundlegende Modernisierungen zur Folge die Preussischen Reformen Im Frieden von Tilsit war Russland der Kontinentalsperre beigetreten die Napoleon im Berliner Dekret vom 21 November 1806 uber Grossbritannien verhangt hatte Grossbritannien sah seine Seeherrschaft durch ein mogliches franzosisch russisch danisches Bundnis gefahrdet entsandte eine Armee nach Seeland und erzwang Anfang September 1807 durch ein Bombardement Kopenhagens die Auslieferung der danischen Flotte Der Erfurter Kongress 1808 fuhrte zu der Einigung zwischen Napoleon und Zar Alexander I dahingehend dass Russland Druck auf Schweden ausubte sich dem Kontinentalsystem anzuschliessen Dies fuhrte zum Russisch Schwedischen Krieg von 1808 bis 1809 und der Teilung Schwedens am Bottnischen Meerbusen Der ostliche Teil wurde das russische Grossfurstentum Finnland Auch britische humanitare Hilfe vermochte nicht Schweden auf seiner antinapoleonischen Linie zu halten Der Krieg auf der Iberischen HalbinselKampfhandlungen der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel 1808 1813 Bailen Vimeiro Saragossa 1808 Tudela Somosierra Saragossa 1809 La Coruna Torres Vedras Valls Braga Oporto Maria Talavera Ocana Gerona Ciudad Rodrigo 1810 Bucaco Gevora Barrosa Badajoz 1811 Fuentes de Onoro La Albuera Tarragona 1811 Sagunt Murviedro Ciudad Rodrigo 1812 Badajoz 1812 Majadahonda Salamanca Garcia Hernandez Venta del Pozo Vitoria Sorauren San Sebastian Bidassoa Hauptartikel Napoleonische Kriege auf der Iberischen Halbinsel Belagerung des Klosters Santa Engracia Saragossa 8 Februar 1809 Gemalde von Louis Francois Lejeune Mit der franzosischen Expedition nach Portugal Ende 1807 mit der das Land zur Beteiligung an der Handelsblockade gegen Grossbritannien gezwungen werden sollte begannen die kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem iberischen Kriegsschauplatz Im Mai 1808 brach in Spanien ein Volksaufstand gegen die Franzosen aus Die Erhebung von Joseph Bonaparte zum Konig von Spanien im Juli 1808 durch Napoleon loste einen Guerillakrieg aus Ab August 1808 operierte ein britisches Expeditionskorps unter der Fuhrung von Wellington in Portugal und Spanien und unterstutzte die portugiesischen und spanischen Krafte im Kampf gegen die franzosischen Besatzungstruppen und ihre Verbundeten Sowohl auf franzosischer wie auch auf britischer Seite King s German Legion waren deutsche Kontingente vertreten Die Auseinandersetzungen dauerten bis 1813 14 an Der Spanienkrieg der auch als Spanischer Unabhangigkeitskrieg bezeichnet wird gilt als der erste Befreiungskrieg gegen Napoleons Vorherrschaft in Europa Er ubte eine nicht zu unterschatzende psychologische Wirkung auf die Bevolkerungen der ubrigen Gebiete aus die bei seinem Ausbruch zum franzosischen Machtbereich gehorten Die funfte KoalitionFunfter Koalitionskrieg 1809 Sacile Teugn Hausen Weichselfeldzug Raszyn Abensberg Landshut Eggmuhl Regensburg Neumarkt Ebelsberg Piave Aspern Sankt Michael Stralsund Bergisel Raab Gyor Graz Wagram Korneuburg Stockerau Gefrees Hollabrunn Schongrabern Znaim Walcheren Schlacht an der Baskischen Reede Hauptartikel Funfter Koalitionskrieg Die funfte Koalition gegen Frankreich bestand 1809 zwischen Grossbritannien und Osterreich Wahrend Frankreich mit den Truppen seiner Satellitenstaaten sich der Niederschlagung des Volkskrieges in Spanien s o widmete eroffnete Osterreich den Krieg am 9 April 1809 Ziel war die Beseitigung der Vorherrschaft Napoleons in Europa Osterreich wollte seinen Krieg als Befreiungsaktion nach spanischem Vorbild verstanden wissen und hoffte auf die Entstehung einer Volksbewegung die Napoleon zum Ruckzug aus Deutschland zwingen sollte Hauptkriegsschauplatz war daher zunachst Suddeutschland Zeitgleich fanden Offensiven gegen das Konigreich Italien und gegen das Herzogtum Warschau statt Nebenkriegsschauplatze waren die dalmatinische Kuste Franken und Sachsen Neben dem Tiroler Volksaufstand bei dem Tirol vom Fruhjahr bis zum Herbst 1809 gegen die bayerisch franzosische Besatzung verteidigt wurde kam es in Norddeutschland zu vereinzelten Aufstanden sowie zu Freischarenzugen Schills und des Herzogs von Braunschweig Luneburg Einen Einfluss auf den Kriegsverlauf hatten letztere Ereignisse jedoch nicht Nach der verlorenen Schlacht von Abensberg und der Schlacht bei Eggmuhl und den unglucklichen Kampfen bei Regensburg hatte sich die Armee des Erzherzogs Karl nach Bohmen zuruckgezogen und die Franzosen ruckten am 13 Mai in Wien ein Sie standen mit etwa 90 000 Mann auf dem rechten Ufer der Donau Am linken Ufer stand nach seinem Ruckzug nach Bohmen an die Donau zuruckgekehrt Erzherzog Karl mit seiner Armee In der folgenden Schlacht bei Aspern konnte dieser die Franzosen am weiteren Vormarsch hindern Der osterreichische Sieg bei Aspern wurde auch durch den Widerstand der osterreichischen Verteidiger in Malborgeth und am Predil Pass ermoglicht die ein schnelles Vorrucken der Truppen von Vizekonig Eugen Beauharnais verhinderten Die nachfolgende Schlacht bei Raab Gyor und die endgultige Niederlage der Osterreicher in der Schlacht bei Wagram fuhrten im Juli zum Znaimer Waffenstillstand Zwei Wochen spater begann eine britische Armee ohne Kenntnis vom Waffenstillstand die Walcheren Expedition die wegen offensichtlicher Aussichtslosigkeit nach Anfangserfolgen im Spatherbst beendet wurde Am 14 Oktober 1809 schlossen Osterreich und Frankreich den Frieden von Schonbrunn Deutschland 1812 Grossbritannien war mit seiner Armee auf der iberischen Halbinsel der letzte Gegner Napoleons auf dem europaischen Kontinent Die Seewege Europas sowie derjenige nach Indien Mauritiusfeldzug wurden von der britischen Flotte beherrscht wahrend Frankreich versuchte die Wirtschaftsblockade gegen England durch die Kontrolle aller europaischen Festlandshafen durchzusetzen Die sechste KoalitionNapoleons Russlandfeldzug 1812 Mir Mogiljow Ostrowno Kobrin Kljastizy Gorodeczno Smolensk Polozk I Walutino Borodino Tarutino Malojaroslawez Polozk II Wjasma Tschaschniki Smoljany Krasnoi Beresina Schlachten der Befreiungskriege 1813 1815 Fruhjahrsfeldzug 1813 Luneburg Mockern Halle Grossgorschen Gersdorf Bautzen Reichenbach Nettelnburg Haynau Halberstadt Luckau Herbstfeldzug 1813 Grossbeeren Katzbach Dresden Hagelberg Kulm Dennewitz Gohrde Altenburg Wittenberg Wartenburg Liebertwolkwitz Leipzig Torgau Hanau Hochheim Danzig Winterfeldzug 1814 Epinal Colombey Brienne La Rothiere Champaubert Montmirail Chateau Thierry Vauchamps Mormant Montereau Bar sur Aube Soissons Craonne Laon Reims Arcis sur Aube Fere Champenoise Saint Dizier Claye Paris Sommerfeldzug von 1815 Quatre Bras Ligny Waterloo Wavre Paris Hauptartikel Sechster Koalitionskrieg Als Sechster Koalitionskrieg 1812 1814 lassen sich der Russlandfeldzug Napoleons und die Befreiungskriege zusammenfassen wobei zu Beginn des Russlandfeldzuges noch nicht alle Koalitionspartner Grossbritannien Russland Preussen Schweden Osterreich und zahlreiche deutsche Kleinstaaten als Gegner Frankreichs beteiligt waren Russlandfeldzug Hauptartikel Russlandfeldzug 1812 Die Grande Armee uberschritt am 23 Juni 1812 mit rund 600 000 Mann darunter 150 000 Soldaten aus Preussen Osterreich Bayern und dem Rheinbund die Memel Die russischen Truppen zogen sich tief ins Landesinnere zuruck und hinterliessen verbrannte Erde wahrend Napoleons Nachschubwege immer langer und anfalliger fur Partisanen wurden Die Schlacht bei Borodino am 7 September brachte hohe Verluste auf beiden Seiten aber keine Entscheidung Auch nach der Einnahme Moskaus am 14 September verweigerte Alexander I einen Friedensschluss Mitte Oktober befahl Napoleon den Ruckzug seiner stark geschrumpften Armee die bis dahin bereits 275 000 Tote und 200 000 Gefangene zu verzeichnen hatte Die verbliebenen Soldaten die von den Russen wieder auf die verwustete Smolensk Route gezwungen wurden sahen sich standigen Angriffen ausgesetzt was ihre Zahl weiter dezimierte am Ende zahlte die Armee nur noch rund 10 000 Mann Im Dezember kehrte Napoleon nach Paris zuruck Der russische Sieg uber die Franzosen wurde von Pjotr Iljitsch Tschaikowski in der Ouverture 1812 kunstlerisch verarbeitet Der Verlust Spaniens In der Schlacht bei Vitoria am 21 Juni 1813 wurde die franzosische Herrschaft uber Spanien endgultig gebrochen Die Franzosen mussten sich uber die Pyrenaen zuruckziehen Ludwig van Beethoven setzte der Schlacht zeitnah Ende 1813 ein musikalisches Denkmal in seiner Komposition Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria Befreiungskriege in Mitteleuropa Hauptartikel Befreiungskriege Feldzugsverlauf im Fruhjahr 1813Blick auf das Schlachtfeld bei Leipzig Gemalde von Ernst Wilhelm Strassberger Schlacht um Paris am 25 Marz 1814 Gemalde von Bogdan Willewalde 1834 Nach der Niederlage der Grande Armee in Russland begannen die Befreiungskriege Preussen loste sich Ende Dezember 1812 in der Konvention von Tauroggen aus dem Bundnis mit Frankreich verbundete sich im Februar 1813 im Vertrag von Kalisch mit Russland und nahm im Marz offen den Kampf gegen Frankreich und den Rheinbund auf Wenig spater trat Schweden unter Kronprinz Karl Johann der Allianz bei Unterdessen hatte sich in Norddeutschland ausgehend von Ostpreussen seit Januar 1813 eine vehement antifranzosische Stimmung ausgebreitet die in eine offene Rebellion umschlug als russische Reiterverbande uber die Oder ausschwarmten Ende Februar wurden davon auch die 1810 von Frankreich annektierten Hanseatischen Departements erfasst Im Marz raumten die Franzosen Hamburg vor den anruckenden Russen Im Mai schlug Napoleon in der Schlacht bei Grossgorschen und in der Schlacht bei Bautzen die russisch preussischen Truppen Die Folge war Anfang Juni der Waffenstillstand von Plaswitz der Osterreich die Gelegenheit gab im Friedenskongress von Prag einen Frieden zu vermitteln Nachdem dies am Widerstand Napoleons gescheitert war schloss Osterreich sich dem preussisch russisch schwedischen Bundnis an Bereits im Juli hatten sich die vier Verbundeten im Trachenberg Plan auf eine gemeinsame Strategie geeinigt Im Herbstfeldzug 1813 wurde Mitteldeutschland erneut zum Kriegsschauplatz In der kriegsentscheidenden Volkerschlacht bei Leipzig fugten im Oktober 1813 die verbundeten russischen osterreichischen preussischen und schwedischen Truppen Napoleon eine Niederlage zu Wahrend der Rheinbund zerfiel zogen sich die Franzosen nach Frankreich zuruck Es kam zum Vertrag von Chaumont am 9 Marz 1814 in dem die Verbundeten gelobten niemals mit Napoleon Frieden zu schliessen und die Bourbonen wieder auf den franzosischen Thron zu setzen Am 31 Marz nahmen die verbundeten Truppen Paris ein Napoleon dankte am 6 April ab Es folgte der Vertrag von Fontainebleau Die Regentschaft der Bourbonen wurde wiederhergestellt und Napoleon nach Elba verbannt Nach Beendigung der napoleonischen Herrschaft wurde von den Siegermachten der Wiener Kongress einberufen um die Ordnung Europas nach alten vorrevolutionaren Massstaben wiederherzustellen Restauration Ruckkehr und endgultige Niederlage Napoleons Hauptartikel Sommerfeldzug von 1815 Schlachten des Sommerfeldzuges von 1815 Quatre Bras Ligny Waterloo Wavre Zu einem kurzen Nachspiel der Freiheitskriege kam es im Jahr 1815 als der Kongress schon begonnen hatte veranlasst durch Napoleons eigenmachtige Ruckkehr aus der Verbannung Herrschaft der Hundert Tage Nach rascher Neuorganisation der Grande Armee und einem letzten Sieg in der Schlacht bei Ligny wurde Napoleons Herrschaft durch seine Niederlage gegen das aus Briten Niederlandern und Deutschen zusammengesetzte alliierte Heer unter Arthur Wellesley dem Duke of Wellington und die verbundete Streitmacht Preussens unter Gebhard Leberecht von Blucher in der Schlacht bei Waterloo endgultig beendet Napoleon wurde auf Lebenszeit auf die britische Insel St Helena verbannt NachwirkungenNapoleonstein auf dem Melaten Friedhof in Koln Zum Andenken an die unter den Armeen Napoleons fern von ihrer Heimat gefallenen Krieger der Stadt Coeln Errichtet von ihren Cameraden am 6 Juli 1853 Die von Napoleon auf seinen Feldzugen eroberten europaischen Lander wurden auf Rechtsverkehr umgestellt und einige blieben auch dabei wie Deutschland Die Lander der Donaumonarchie stellten nach Napoleons Ruckzug freilich wieder auf den damals gewohnten Linksverkehr zuruck Die Napoleonischen Kriege haben auch Bedeutung als Anlass der ersten in der Reihe der grosseren humanitaren Hilfsaktionen der Geschichte mit transnationalem zivilgesellschaftlichen Geprage Ab 1833 grundeten sich in den wahrend der napoleonischen Herrschaft von Frankreich besetzten westdeutschen Landern Veteranenvereine die ersten Kriegervereine der deutschen Lander uberhaupt die besonders um die Jahrhundertmitte zahlreiche gleichartige Kriegerdenkmaler errichteten die auch Napoleonsteine genannt werden Sie stehen meist auf Friedhofen und tragen die Namen und Lebensdaten der Veteranen Die Steine drucken auch eine Verklarung der napoleonischen Herrschaft aus die in diesen Regionen verbreitet war Kritik am Begriff Napoleonische Kriege Der polnisch britische Historiker Adam Zamoyski halt den Begriff Napoleonische Kriege angesichts der Tatsache dass England zum einen aus wirtschaftlicher Motivation heraus Frankreich im Jahr 1803 den Krieg erklarte und zum anderen alle nachfolgenden Koalitionskriege von England diplomatisch initiiert und finanziert wurden fur irrefuhrend Er pladiert dafur sie als Englische Kriege zu bezeichnen So hatte Grossbritannien um eine franzosische Invasion auf die britischen Inseln abzuwenden und den Krieg nach Mitteleuropa zu verlagern ab Beginn der Koalitionskriege nach Staaten auf dem europaischen Festland gesucht die bereit waren gegen Bezahlung je 1 25 Millionen britische Pfund fur 100 000 Soldaten Krieg gegen Napoleon bzw Frankreich zu fuhren Wahrend der sechs Koalitionskriege zahlte Grossbritannien deswegen 65 8 Millionen Pfund an die europaischen Kriegspartner Siehe auchListe preussischer Generale in den napoleonischen KriegenLiteraturGunther E Rothenberg Die Napoleonischen Kriege Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 2000 ISBN 3 89488 134 8 Gorch Pieken Matthias Rogg Blutige Romantik 200 Jahre Befreiungskriege Essays Militarhistorisches Museum der Bundeswehr Sandstein Verlag Dresden 2013 ISBN 978 3 95498 035 2 Gerhard Bauer Gorch Pieken Matthias Rogg Blutige Romantik 200 Jahre Befreiungskriege Katalog Ausstellung 6 September 2013 bis 16 Februar 2014 Militarhistorisches Museum der Bundeswehr Sandstein Verlag Dresden 2013 ISBN 978 3 95498 036 9 Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege 40 Hefte Potsdam Altenburg 2003 2015 Edition Konig und Vaterland Ulrich Pfister Gewalt institutionelle Schocks und Entwicklung Wirtschaftliche Folgen der Koalitions und napoleonischen Kriege 1792 1815 in Deutschland In Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Bd 107 2020 Heft 1 S 9 46 WeblinksCommons Koalitionskriege Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Koalitionskriege Quellen und Volltexte Literatur von und uber Koalitionskriege im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Marco Jorio Campoformio Frieden von In Historisches Lexikon der Schweiz Wilhelmshoher Kriegskarten 1594 1875 HStAM Bestand WHK In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen EinzelnachweiseNorbert Gotz The Good Plumpuddings Belief British Voluntary Aid to Sweden During the Napoleonic Wars In International History Review 37 2015 3 519 539 doi 10 1080 07075332 2014 918559 Norbert Gotz Rationales of Humanitarianism The Case of British Relief to Germany 1805 1815 In Journal of Modern European History 12 2014 2 186 199 Norbert Gotz Frank Palmowski Humanitare Hilfe im Zeitalter Napoleons Burgerliche Gesellschaft und transnationale Ressourcen am Beispiel Erfurts In Historische Zeitschrift 305 2017 362 392 doi 10 1515 hzhz 2017 0029 Thomas Schuler Historiker 1970 War Napoleon wirklich klein und grossenwahnsinnig In Der Spiegel 5 Mai 2021 ISSN 2195 1349 War Napoleon wirklich klein und grossenwahnsinnig Memento vom 9 Oktober 2022 im Webarchiv archive today abgerufen am 12 Juli 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4164334 3 GND Explorer lobid OGND AKS