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Das Fredersdorfer Mühlenfließ auch Senitz ist ein 34 5 km langer Fluss in Deutschland Es hat ein Einzugsgebiet von rund

Fredersdorfer Mühlenfließ

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Fredersdorfer Mühlenfließ
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Das Fredersdorfer Mühlenfließ, auch Senitz, ist ein 34,5 km langer Fluss in Deutschland. Es hat ein Einzugsgebiet von rund 230 km² und verläuft weitestgehend noch in seinem ursprünglichen Bett.

Fredersdorfer Mühlenfließ
Senitz / Hoher Fließ / Fredersdorfer Fließ

Mühlenfließ bei der alten Wassermühle in Schöneiche

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5827952
Lage Brandenburg und Berlin, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Spree → Havel → Elbe → Nordsee
Ursprung Gamengrund
52° 38′ 1″ N, 13° 49′ 57″ O52.633565613.8324778
Mündung Müggelsee52.43853113.6775Koordinaten: 52° 26′ 19″ N, 13° 40′ 39″ O
52° 26′ 19″ N, 13° 40′ 39″ O52.43853113.6775

Länge 34,5 km
Einzugsgebiet rund 230 km²
Abfluss am Pegel Fredersdorf
AEo: 173 km²
Lage: 13,9 km oberhalb der Mündung
NNQ (03.08.1999)
MNQ 1971–1999
MQ 1971–1999
Mq 1971–1999
MHQ 1971–1999
HHQ (12.03.1981)
0 l/s
67 l/s
297 l/s
1,7 l/(s km²)
951 l/s
2,3 m³/s
Durchflossene Seen , Bötzsee
 
 
Das Fredersdorfer Mühlenfließ (Quellen hellblaue, Mündung hellgrüne Marke) im südlichen Barnim

Die Quelle befindet sich nach den amtlichen Karten im südlichen Teil des Gamengrundes zwischen den Anhöhen des Barnim nordwestlich von Strausberg. In dessen feuchtem Grund verzweigt sich der Bach (wohl durch menschlichen Eingriff), ein Arm fließt durch den , einer daran vorbei. Als Nächstes wird der erreicht, dann der Bötzsee, der je nach Sichtweise ebenfalls als Quelle angesehen wird. Von hier schlängelt sich die Senitz durch die Orte des Berliner „Speckgürtels“. Bei Berlin-Rahnsdorf mündet das Fließ in den Großen Müggelsee. Nimmt man den Bötzsee als Ursprung des Fredersdorfer Mühlenfließes, hat es eine Länge von 27,6 km.

Entstehung des Gewässers

Das lange Zeit Senitz genannte Fließ entstand mit dem Ende der Weichsel-Kaltzeit, der bislang letzten Kaltzeit in Norddeutschland. Durch das Abtauen des Gletschers bildeten sich auf dem Barnim viele Schmelzwasserrinnen, darunter auch das Bett der Senitz. Sie war dabei eine deltaförmige Abzweigung der Hauptabflussrichtung vom Gamengrund über , und Bötzsee, Stienitzsee, Kalksee und Flakensee in das Berliner Urstromtal bei den Orten Woltersdorf und Erkner. Sie musste sich ein eigenes Bett graben, weil die Hauptrinne von den Rüdersdorfer Kalkbergen versperrt wurde. Nachdem das Tauwasser abgeflossen war und der Fluss nur noch Quellwasser führte, trocknete das Hauptbett aus und eine schmale Wasserrinne blieb übrig. Sie mäanderte durch eine Wiesenlandschaft, an manchen Stellen bildeten sich sumpfige Überschwemmungsgebiete. Als der Wasserspiegel weiter sank, verlor die Senitz ihre oberirdische Verbindung zu den Gamengrundseen. Diese oberflächlich abflusslosen Seen haben jedoch unterirdische natürliche Abflüsse. Für den Mittelsee ist eine Verbindung mit der obersten wasserführenden Schicht eindeutig nachgewiesen. Auch für die übrigen südlichen Seen bis einschließlich des Langen Haussees wird angenommen, dass sie unterirdisch zu den Quellen im südlichen Gamengrund entwässern.

Herausbildung von Siedlungen an den Ufern und Namensgebung

Am Fließ ließen sich seit Alters her Menschen nieder. In Schöneiche wurden in Fließnähe Funde aus der mittleren und jüngeren Stein- sowie der Bronzezeit gemacht. Im 6. Jahrhundert siedelten sich hier die slawischen Liutizer an, da die Senitz sehr fischreich war. In der alten Schmelzrinne konnten Wiesen angelegt werden, die im Frühjahr überflutet wurden, somit wuchsen die Pflanzen hier sehr gut. Eine der frühesten urkundlich belegten Ansiedlungen war eine von Zisterziensern betriebene Wassermühle im Ortsteil Fichtenau, die 1451 weiter nach Norden in Richtung Schöneiche verlegt wurde, da der Arm der Senitz mittlerweile versandet war. Die Reste der Mühle liegen bis heute am Schöneicher Hauptarm der Senitz und bilden einen Endpunkt des Kleinen Spreewald-Parks. Im Park wurde mit dem Wasser des Mühlenfließes eine Kanallandschaft nachgebildet, die mit Kähnen befahren werden konnte.

In ihrer Sprache nannten die Liutizer das Fließ senca – Heubach. Daraus entwickelte sich nach der deutschen Ostsiedlung im Hochmittelalter der eingedeutschte Name Senitz. Im Oberlauf hatte er den Namen Hoher Fließ. Erst um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bekam das Gewässer durch Kartographen den Namen Fredersdorfer Fließ, heute Fredersdorfer Mühlenfließ. Den Zusatz „Mühlen-“ erhielt das Fließ, weil es in früheren Jahrhunderten an mehreren Stellen insgesamt acht Wassermühlen antrieb. Von den Anwohnern wird es meist schlicht nur Mühlenfließ oder Fließ genannt.

Verlaufsbeschreibung und Probleme

Nach den oben genannten Seen durchfließt die Senitz das frühere Dorf Eggersdorf (heute Petershagen/Eggersdorf), wo sie auch mit dem Mühlenteich Eggersdorf verbunden ist, dann biegt sie nordwestlich nach Bruchmühle ab um danach das Dorf Petershagen (heute Petershagen/Eggersdorf) zu tangieren. Es folgen Fredersdorf, Vogelsdorf, Schöneiche bei Berlin, wo sie die früheren Dörfer Schöneiche und Klein Schönebeck voneinander trennte. In Schöneiche teilt sich die Senitz in mehrere Arme, von denen einige mittlerweile versandet sind.

Das Fließ trat häufig über die Ufer. Der Kleinschönebecker Pfarrer Wiegensdorf schrieb für das Jahr 1712, dass er kaum wisse, wie er wegen der Überschwemmung einen Steinwurf weit vor sein Haus komme. Das änderte sich erst mit Veränderungen in den Jahren 1870 bis 1880. Die Straße zwischen Mühle und Dorfkirche wurde aufgeschüttet, die Ufer mit Schutzwällen versehen. Dennoch gab es auch noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts größere Überschwemmungen, von denen besonders die aus den Jahren 1929 und 1940 hart waren. Inzwischen haben viele Anwohner mehr mit dem umgekehrten Phänomen zu kämpfen. Im Sommer trocknet das Fredersdorfer Mühlenfließ regelmäßig fast aus. Das wird auf den niedrigen Grundwasserspiegel im Raum Schöneiche-Friedrichshagen zurückgeführt, weil dort zur Trinkwassergewinnung Brunnengalerien für das Wasserwerk Friedrichshagen angelegt wurden. 1770 gab es gescheiterte Versuche, das Fließ bis Eggersdorf aufzustauen, um es schiffbar zu machen. Zu DDR-Zeiten galt das Fließ als eines der saubersten Gewässer des ganzen Bezirks.

Im heutigen Ortsteil Fichtenau, dem früheren Kurpark Fichtenau, sorgte der Kleine Spreewald neben Flusslaufbegradigungen für die Versandung und Verödung vieler Tümpel, Gräben und Schleifen, die heute nicht mehr erkennbar sind. Nach Fichtenau erreicht die Senitz mit dem Rahnsdorfer Wald das Stadtgebiet von Berlin und damit das alte Urstromtal. Hier bildet das Gewässer bis heute wie schon im Schöneicher Kleinen Spreewaldpark eine Sumpflandschaft. Mit dem Erreichen des Müggelsees findet das Fredersdorfer Mühlenfließ sein Ende.

Mühlenfließ als Bestandteil von Landschaftsschutzgebieten

Das Fredersdorfer Mühlenfließ ist seit dem November 2004 der zentrale Teil des Landschaftsschutzgebietes „Niederungssystem des Fredersdorfer Mühlenfließes und seiner Vorfluter“ sowie des brandenburgischen Naturschutzgebietes „Fredersdorfer Mühlenfließ, Langes Luch und Breites Luch“. Der Berliner Abschnitt des Fredersdorfer Mühlenfließes ist Bestandteil des Natura-2000-Gebietes Müggelspree-Müggelsee, eine Einstufung als Naturschutzgebiet ist in Planung. Das Gewässer und seine Randzonen sind ein bedeutendes Biotop der Region, da es eines der letzten intakten Fließgewässer des Berliner Umlandes ist. Hier lebt eine große Zahl verschiedener Tier- und Pflanzenarten. Neben Kleinstlebewesen, Insekten und Krebstieren sind das etwa der Kamberkrebs, der Stichling, die Bachforelle aber auch Vögel wie die Stockente. Viele der hier lebenden Amphibien, Reptilien und Fische aber auch der Pflanzen sind bedrohte Arten. Entlang des Fließes haben sich ausgedehnte Feuchtwälder entwickelt (Birken-Moorwald, Erlen-Eschen-Auenwälder) sowie mesophile Laubmischwälder (alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen, Stieleichen-Hainbuchenwälder). Pflanzengesellschaften aus krautigen Pflanzen sind beispielsweise Hochstaudenflure und Reste von Feuchtwiesen sowie angrenzender, mesotroph-saurer Übergangs- und Schwingrasen- sowie kalkreiche Niedermoore, aber auch magere Flachland-Mähwiesen und trockene, kalkreiche Sandrasen haben sich ebenfalls gebildet. Für das Klima der Region hat das Fließ als Frischluftschneise große Bedeutung, ebenso als Naherholungsgebiet für den Großraum Berlin.

Literatur

  • Heinz Biskup: Schöneiche in alten Ansichten, Zaltbommel 1993 (2. Auflage 1997), ISBN 90-288-5602-1 (Europäische Bibliothek: Die Damals Reihe), S. 7–8
  • Wolfgang Cajar: Wanderrouten in und um Schöneiche bei Berlin. Selbstverlag, Schöneiche bei Berlin 1996.
  • Wolfgang Cajar: Gewässer in und um Schöneiche bei Berlin. (= Schöneicher Hefte. 3). Individuell, Schöneiche bei Berlin 2006, ISBN 3-935552-16-5.

Weblinks

Commons: Fredersdorfer Mühlenfließ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Fließgewässerverzeichnis gewnet25 (Version 4.0, 24. April 2014) (Memento des Originals vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 beim Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, abgerufen am 4. Mai 2015 (ZIP-komprimierter Ordner, deutsch, 32,7 MB).
  2. 02.08 Fischfauna (Ausgabe 2004) Umweltatlas Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Auf: stadtentwicklung.berlin.de
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil II 1999 Landesumweltamt Brandenburg, S. 132, abgerufen am 7. März 2021, Auf: lugv.brandenburg.de (PDF, deutsch).
  4. Managementplan für das Gebiet „Fredersdorfer Mühlenfließ, Breites und Krummes Luch“ Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg, Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, 2013, Seite 18 (PDF, deutsch, 2,22 MB)
  5. Brandenburg-Viewer Kartendienst der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), Auf: bb-viewer.geobasis-bb.de
  6. Rechtsverordnung über die Erklärung von Landschaftsteilen zum Landschaftsschutzgebiet Niederungssystem des Fredersdorfer Mühlenfließes und seiner Vorfluter sowie das Naturschutzgebiet Fredersdorfer Mühlenfließ, Langes Luch und Breites Luch (PDF; 68 kB)
  7. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin: natürlich Berlin! Naturschutz- und NATURA 2000-Gebiete in Berlin. Verlag Natur & Text, Berlin 2007, S. 156ff. ISBN 978-3-9810058-3-7
  8. Fredersdorfer Muehlenfliess (PDF; 0,5 MB)
  9. Literatur zur Fischfauna siehe dort
  10. @1@2Fredersdorfer Mühlenfließ, Breites und Krummes Luch (DE 3448-302, Landesnummer: 348) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 07:52

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hellblaue Mundung hellgrune Marke im sudlichen Barnim Die Quelle befindet sich nach den amtlichen Karten im sudlichen Teil des Gamengrundes zwischen den Anhohen des Barnim nordwestlich von Strausberg In dessen feuchtem Grund verzweigt sich der Bach wohl durch menschlichen Eingriff ein Arm fliesst durch den einer daran vorbei Als Nachstes wird der erreicht dann der Botzsee der je nach Sichtweise ebenfalls als Quelle angesehen wird Von hier schlangelt sich die Senitz durch die Orte des Berliner Speckgurtels Bei Berlin Rahnsdorf mundet das Fliess in den Grossen Muggelsee Nimmt man den Botzsee als Ursprung des Fredersdorfer Muhlenfliesses hat es eine Lange von 27 6 km Entstehung des GewassersDas Muhlenfliess bei Fredersdorf Das lange Zeit Senitz genannte Fliess entstand mit dem Ende der Weichsel Kaltzeit der bislang letzten Kaltzeit in Norddeutschland Durch das Abtauen des Gletschers bildeten sich auf dem Barnim viele Schmelzwasserrinnen darunter auch das Bett der Senitz Sie war dabei eine deltaformige Abzweigung der Hauptabflussrichtung vom Gamengrund uber und Botzsee Stienitzsee Kalksee und Flakensee in das Berliner Urstromtal bei den Orten Woltersdorf und Erkner Sie musste sich ein eigenes Bett graben weil die Hauptrinne von den Rudersdorfer Kalkbergen versperrt wurde Nachdem das Tauwasser abgeflossen war und der Fluss nur noch Quellwasser fuhrte trocknete das Hauptbett aus und eine schmale Wasserrinne blieb ubrig Sie maanderte durch eine Wiesenlandschaft an manchen Stellen bildeten sich sumpfige Uberschwemmungsgebiete Als der Wasserspiegel weiter sank verlor die Senitz ihre oberirdische Verbindung zu den Gamengrundseen Diese oberflachlich abflusslosen Seen haben jedoch unterirdische naturliche Abflusse Fur den Mittelsee ist eine Verbindung mit der obersten wasserfuhrenden Schicht eindeutig nachgewiesen Auch fur die ubrigen sudlichen Seen bis einschliesslich des Langen Haussees wird angenommen dass sie unterirdisch zu den Quellen im sudlichen Gamengrund entwassern Herausbildung von Siedlungen an den Ufern und NamensgebungDas Muhlenfliess im Kleinen Spreewaldpark in Schoneiche Am Fliess liessen sich seit Alters her Menschen nieder In Schoneiche wurden in Fliessnahe Funde aus der mittleren und jungeren Stein sowie der Bronzezeit gemacht Im 6 Jahrhundert siedelten sich hier die slawischen Liutizer an da die Senitz sehr fischreich war In der alten Schmelzrinne konnten Wiesen angelegt werden die im Fruhjahr uberflutet wurden somit wuchsen die Pflanzen hier sehr gut Eine der fruhesten urkundlich belegten Ansiedlungen war eine von Zisterziensern betriebene Wassermuhle im Ortsteil Fichtenau die 1451 weiter nach Norden in Richtung Schoneiche verlegt wurde da der Arm der Senitz mittlerweile versandet war Die Reste der Muhle liegen bis heute am Schoneicher Hauptarm der Senitz und bilden einen Endpunkt des Kleinen Spreewald Parks Im Park wurde mit dem Wasser des Muhlenfliesses eine Kanallandschaft nachgebildet die mit Kahnen befahren werden konnte In ihrer 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Vorfluter sowie des brandenburgischen Naturschutzgebietes Fredersdorfer Muhlenfliess Langes Luch und Breites Luch Der Berliner Abschnitt des Fredersdorfer Muhlenfliesses ist Bestandteil des Natura 2000 Gebietes Muggelspree Muggelsee eine Einstufung als Naturschutzgebiet ist in Planung Das Gewasser und seine Randzonen sind ein bedeutendes Biotop der Region da es eines der letzten intakten Fliessgewasser des Berliner Umlandes ist Hier lebt eine grosse Zahl verschiedener Tier und Pflanzenarten Neben Kleinstlebewesen Insekten und Krebstieren sind das etwa der Kamberkrebs der Stichling die Bachforelle aber auch Vogel wie die Stockente Viele der hier lebenden Amphibien Reptilien und Fische aber auch der Pflanzen sind bedrohte Arten Entlang des Fliesses haben sich ausgedehnte Feuchtwalder entwickelt Birken Moorwald Erlen Eschen Auenwalder sowie mesophile Laubmischwalder alte bodensaure Eichenwalder auf Sandebenen Stieleichen Hainbuchenwalder Pflanzengesellschaften aus krautigen Pflanzen sind beispielsweise Hochstaudenflure und Reste von Feuchtwiesen sowie angrenzender mesotroph saurer Ubergangs und Schwingrasen sowie kalkreiche Niedermoore aber auch magere Flachland Mahwiesen und trockene kalkreiche Sandrasen haben sich ebenfalls gebildet Fur das Klima der Region hat das Fliess als Frischluftschneise grosse Bedeutung ebenso als Naherholungsgebiet fur den Grossraum Berlin LiteraturHeinz Biskup Schoneiche in alten Ansichten Zaltbommel 1993 2 Auflage 1997 ISBN 90 288 5602 1 Europaische Bibliothek Die Damals Reihe S 7 8 Wolfgang Cajar Wanderrouten in und um Schoneiche bei Berlin Selbstverlag Schoneiche bei Berlin 1996 Wolfgang Cajar Gewasser in und um Schoneiche bei Berlin Schoneicher Hefte 3 Individuell Schoneiche bei Berlin 2006 ISBN 3 935552 16 5 WeblinksCommons Fredersdorfer Muhlenfliess Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienBelegeFliessgewasserverzeichnis gewnet25 Version 4 0 24 April 2014 Memento des Originals vom 1 Dezember 2017 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 beim Ministerium fur Landliche Entwicklung Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg abgerufen am 4 Mai 2015 ZIP komprimierter Ordner deutsch 32 7 MB 02 08 Fischfauna Ausgabe 2004 Umweltatlas Berlin Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung und Umwelt Auf stadtentwicklung berlin de Deutsches Gewasserkundliches Jahrbuch Elbegebiet Teil II 1999 Landesumweltamt Brandenburg S 132 abgerufen am 7 Marz 2021 Auf lugv brandenburg de PDF deutsch Managementplan fur das Gebiet Fredersdorfer Muhlenfliess Breites und Krummes Luch Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg Ministerium fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg 2013 Seite 18 PDF deutsch 2 22 MB Brandenburg Viewer Kartendienst der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB Auf bb viewer geobasis bb de Rechtsverordnung uber die Erklarung von Landschaftsteilen zum Landschaftsschutzgebiet Niederungssystem des Fredersdorfer Muhlenfliesses und seiner Vorfluter sowie das Naturschutzgebiet Fredersdorfer Muhlenfliess Langes Luch und Breites Luch PDF 68 kB Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Berlin naturlich Berlin Naturschutz und NATURA 2000 Gebiete in Berlin Verlag Natur amp Text Berlin 2007 S 156ff ISBN 978 3 9810058 3 7 Fredersdorfer Muehlenfliess PDF 0 5 MB Literatur zur Fischfauna siehe dort 1 2 Fredersdorfer Muhlenfliess Breites und Krummes Luch DE 3448 302 Landesnummer 348 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Dezember 2023 Suche in Webarchiven

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