Friedrich Joachim Christian Jürgens 23 August 1825 in Lübeck 11 Oktober 1903 in Ottensen war ein deutscher Gärtner und B
Friedrich Jürgens

Friedrich Joachim Christian Jürgens (* 23. August 1825 in Lübeck; † 11. Oktober 1903 in Ottensen) war ein deutscher Gärtner und Bankdirektor.
Leben und Wirken
Friedrich Jürgens stammte aus einer Lübecker Gärtnerfamilie. Sein Vater verstarb, als Friedrich Jürgens Jugendlicher war. Die Mutter brachte ihm privat Zeichnen, Botanik, Englisch und Französisch bei. Im Alter von 14 Jahren wurde er konfirmiert. Anschließend ging er nach St. Petersburg. Hier erhielt er eine kaufmännische Ausbildung in einem Kontor, das einem Deutschen gehörte, der eine große Maschinenfabrik besaß. Jürgens zeigte besonderes Interesse für Bautechnik und galt als mathematisch hochbegabt. Sein Lehrherr ermöglichte ihm einen einjährigen Besuch auf einem Polytechnikum. Anschließend kehrte Jürgens in den Lehrbetrieb zurück, wo er eine Stelle als Ingenieur erhielt. Nachdem die Fabrik durch ein Feuer zerstört worden war, ging Jürgens auf Wunsch seiner Mutter 1842 zurück nach Lübeck. Er machte hier im 16. Lebensjahr eine dreijährige Lehre in der Gärtnerei Steltzner & Schmalz Nachfl. des Kunstgärtners Johann Christian Wilhelm Hartwig. Nach Abschluss der Lehre unternahm er eine einjährige Studienreise durch Deutschland, Belgien und England.
1845 zog Jürgens nach Altona, wo er als Obergehilfe in der Gärtnerei C.W.E. Putzcke arbeitete. Seine erste Arbeit bestand ein Jahr später aus dem Fährhausgarten auf der Insel Steinwerder. Die Gärtnerei erhielt dadurch derart viele weitere Aufträge, dass sich Jürgens 1847 selbstständig machte. Neben seinem Firmensitz in Ottensen übernahm er die bestehende Geritz’sche Baumschule und führte sie als Geritz Nachfolger in Nienstedten fort. Dort züchtete er große Baumsolitäre, die er nutzte, um Gartenanlagen raumbildend und dekorativ zu gestalten.
Sein Sohn Rudolph Jürgens übernahm 1876 die Landschaftsgärtnerei in Ottensen. Die Baumschule in Nienstedten behielt Friedrich Jürgens selbst. 1890 nahm er an der Gartenbauausstellung in Berlin teil. Auf 1200 Quadratmetern zeigte er 196 Baumsolitäre in 84 Sorten, was einen bedeutenden logistischen Aufwand darstellte.
Gärten und Parkanlagen
Jürgens trat auch als Gestalter von Gärten und Parkanlagen hervor. Dabei verzichtete er u. a. darauf, nahe an Häusern formale Elemente der Gärten anzulegen. In seinen Anlagen verwendete er große, langgezogene Lichtungen, verschiedene Blickpunkte auf Gewässer. Er hob die lokale Vegetation hervor und achtete auf die Färbung des Bewuchses im Herbst. Er gestaltete Parks für viele Wohnhäuser und Villen in Hamburg und Schleswig-Holstein. Hiervon sind zumeist nur Teilflächen erhalten; Dokumentation und Forschung hierzu unvollständig bis nicht vorhanden.
1856 gestaltete Jürgens für Carl Hermann Merck einen Park, dessen Gelände heutzutage den Namen Hessepark trägt. Ebenso legte er Parks für die Landhäuser von Robert Flor (1794–1874) in Dockenhuden und Georg Friedrich Vorwerk in Flottbek an. Neben dem Landhausgarten de Vos in Itzehoe, der dort heute Stadtpark ist. Für seinen Landsitz in Lokstedt ließ sich Wilhelm Amsinck 1868/70 von Martin Haller ein repräsentatives Haus errichten. Den dazugehörigen englischen Landschaftsgarten legte Jürgens an. Nach 1956 wurde ein Teil als Amsinckpark öffentlich zugänglich. 1863 gestaltete er den Zoologischen Garten in Hamburg. Neben den Gutsgärten in Meischenstorf (Ortsteil von Wangels), die 1866 entstanden, baute er von 1882 bis 1884 den Garten von Schloss Breitenburg um. Besonders bekannt wurde er für die Internationale Gartenbauausstellung 1869, die im Alten Elbpark mit dem Stintfang stattfand. Jürgens kuratierte die Veranstaltung und führte sie durch. Weitere Anlagen sind im Rheinland und in Sachsen zu finden.
Die Parks und Anlagen Friedrich und Rudolph Jürgens sind in Belegen mitunter falsch zugeordnet.
Wirken als Bankdirektor
Da sein Vater früh verstorben war, war seine Mutter schon in jungen Jahren Witwe geworden. Aus diesem Grund hatte Jürgens 1852 eine Gärtner-Witwenkasse gegründet, für die er sich bis an sein Lebensende einsetzte. Nachdem er seine Gärtnerei 1876 an seinen Sohn Rudolph abgegeben hatte, wurde Friedrich Jürgens von 1877 für 6 Jahre Ortsvorsteher von Ottensen. Da er nicht wiedergewählt wurde, übernahm er die Verwaltung der Landesbrandkasse. Ab 1891 hatte er eine leitende Funktion in der Führung der Ottenser Bank. Bei seinem Tod war er Bankdirektor.
Ehrung
Seit 1903 erinnert die Jürgensallee in Othmarschen und Nienstedten an Friedrich Jürgens.
Literatur
- Karin von Behr: Jürgens, Friedrich. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 2. Christians, Hamburg 2003, ISBN 3-7672-1366-4, S. 202–203.
- Christian Koopmann: Die Senioren der Hamburg-Altonaer Handelsgärtner, in: (Hrsg.): Die Gartenwelt, VII. Jg., Heft 16, Carl Schmidt & Co, Leipzig 1903, S. 186–192, (Digitalisat)
Weblinks
Anmerkungen
- Christian Koopmann: Die Senioren der Hamburg-Altonaer Handelsgärtner, S. 187–188
- Ingrid A. Schubert: Der Amsinck-Park in Lokstedt, Heft 1 der Schriftenreihe der Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur, 1996/2005.
Personendaten | |
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NAME | Jürgens, Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Jürgens, Friedrich Joachim Christian (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gärtner und Bankdirektor |
GEBURTSDATUM | 23. August 1825 |
GEBURTSORT | Lübeck |
STERBEDATUM | 11. Oktober 1903 |
STERBEORT | Ottensen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Friedrich Joachim Christian Jurgens 23 August 1825 in Lubeck 11 Oktober 1903 in Ottensen war ein deutscher Gartner und Bankdirektor Leben und WirkenFriedrich Jurgens stammte aus einer Lubecker Gartnerfamilie Sein Vater verstarb als Friedrich Jurgens Jugendlicher war Die Mutter brachte ihm privat Zeichnen Botanik Englisch und Franzosisch bei Im Alter von 14 Jahren wurde er konfirmiert Anschliessend ging er nach St Petersburg Hier erhielt er eine kaufmannische Ausbildung in einem Kontor das einem Deutschen gehorte der eine grosse Maschinenfabrik besass Jurgens zeigte besonderes Interesse fur Bautechnik und galt als mathematisch hochbegabt Sein Lehrherr ermoglichte ihm einen einjahrigen Besuch auf einem Polytechnikum Anschliessend kehrte Jurgens in den Lehrbetrieb zuruck wo er eine Stelle als Ingenieur erhielt Nachdem die Fabrik durch ein Feuer zerstort worden war ging Jurgens auf Wunsch seiner Mutter 1842 zuruck nach Lubeck Er machte hier im 16 Lebensjahr eine dreijahrige Lehre in der Gartnerei Steltzner amp Schmalz Nachfl des Kunstgartners Johann Christian Wilhelm Hartwig Nach Abschluss der Lehre unternahm er eine einjahrige Studienreise durch Deutschland Belgien und England 1845 zog Jurgens nach Altona wo er als Obergehilfe in der Gartnerei C W E Putzcke arbeitete Seine erste Arbeit bestand ein Jahr spater aus dem Fahrhausgarten auf der Insel Steinwerder Die Gartnerei erhielt dadurch derart viele weitere Auftrage dass sich Jurgens 1847 selbststandig machte Neben seinem Firmensitz in Ottensen ubernahm er die bestehende Geritz sche Baumschule und fuhrte sie als Geritz Nachfolger in Nienstedten fort Dort zuchtete er grosse Baumsolitare die er nutzte um Gartenanlagen raumbildend und dekorativ zu gestalten Sein Sohn Rudolph Jurgens ubernahm 1876 die Landschaftsgartnerei in Ottensen Die Baumschule in Nienstedten behielt Friedrich Jurgens selbst 1890 nahm er an der Gartenbauausstellung in Berlin teil Auf 1200 Quadratmetern zeigte er 196 Baumsolitare in 84 Sorten was einen bedeutenden logistischen Aufwand darstellte Garten und ParkanlagenJurgens trat auch als Gestalter von Garten und Parkanlagen hervor Dabei verzichtete er u a darauf nahe an Hausern formale Elemente der Garten anzulegen In seinen Anlagen verwendete er grosse langgezogene Lichtungen verschiedene Blickpunkte auf Gewasser Er hob die lokale Vegetation hervor und achtete auf die Farbung des Bewuchses im Herbst Er gestaltete Parks fur viele Wohnhauser und Villen in Hamburg und Schleswig Holstein Hiervon sind zumeist nur Teilflachen erhalten Dokumentation und Forschung hierzu unvollstandig bis nicht vorhanden 1856 gestaltete Jurgens fur Carl Hermann Merck einen Park dessen Gelande heutzutage den Namen Hessepark tragt Ebenso legte er Parks fur die Landhauser von Robert Flor 1794 1874 in Dockenhuden und Georg Friedrich Vorwerk in Flottbek an Neben dem Landhausgarten de Vos in Itzehoe der dort heute Stadtpark ist Fur seinen Landsitz in Lokstedt liess sich Wilhelm Amsinck 1868 70 von Martin Haller ein reprasentatives Haus errichten Den dazugehorigen englischen Landschaftsgarten legte Jurgens an Nach 1956 wurde ein Teil als Amsinckpark offentlich zuganglich 1863 gestaltete er den Zoologischen Garten in Hamburg Neben den Gutsgarten in Meischenstorf Ortsteil von Wangels die 1866 entstanden baute er von 1882 bis 1884 den Garten von Schloss Breitenburg um Besonders bekannt wurde er fur die Internationale Gartenbauausstellung 1869 die im Alten Elbpark mit dem Stintfang stattfand Jurgens kuratierte die Veranstaltung und fuhrte sie durch Weitere Anlagen sind im Rheinland und in Sachsen zu finden Die Parks und Anlagen Friedrich und Rudolph Jurgens sind in Belegen mitunter falsch zugeordnet Wirken als BankdirektorDa sein Vater fruh verstorben war war seine Mutter schon in jungen Jahren Witwe geworden Aus diesem Grund hatte Jurgens 1852 eine Gartner Witwenkasse gegrundet fur die er sich bis an sein Lebensende einsetzte Nachdem er seine Gartnerei 1876 an seinen Sohn Rudolph abgegeben hatte wurde Friedrich Jurgens von 1877 fur 6 Jahre Ortsvorsteher von Ottensen Da er nicht wiedergewahlt wurde ubernahm er die Verwaltung der Landesbrandkasse Ab 1891 hatte er eine leitende Funktion in der Fuhrung der Ottenser Bank Bei seinem Tod war er Bankdirektor EhrungSeit 1903 erinnert die Jurgensallee in Othmarschen und Nienstedten an Friedrich Jurgens LiteraturKarin von Behr Jurgens Friedrich In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 2 Christians Hamburg 2003 ISBN 3 7672 1366 4 S 202 203 Christian Koopmann Die Senioren der Hamburg Altonaer Handelsgartner in Hrsg Die Gartenwelt VII Jg Heft 16 Carl Schmidt amp Co Leipzig 1903 S 186 192 Digitalisat WeblinksWikisource Die Gartenwelt Quellen und VolltexteAnmerkungenChristian Koopmann Die Senioren der Hamburg Altonaer Handelsgartner S 187 188 Ingrid A Schubert Der Amsinck Park in Lokstedt Heft 1 der Schriftenreihe der Gesellschaft zur Forderung der Gartenkultur 1996 2005 Normdaten Person GND 1299329683 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 5407169261604609510009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jurgens FriedrichALTERNATIVNAMEN Jurgens Friedrich Joachim Christian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Gartner und BankdirektorGEBURTSDATUM 23 August 1825GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 11 Oktober 1903STERBEORT Ottensen