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Funkschlüssel C war die militärische Bezeichnung einer Rotor Chiffriermaschine und zugleich der Deckname des mit ihrer H

Funkschlüssel C

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Funkschlüssel C
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Funkschlüssel C war die militärische Bezeichnung einer Rotor-Chiffriermaschine und zugleich der Deckname des mit ihrer Hilfe umgesetzten Maschinenschlüsselverfahrens, das die deutsche Reichsmarine in den Jahren 1926 bis 1934 verwendete.

Geschichte

Zum Einsatz gelangte hier eine spezielle Variante eines frühen Modells der später, während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945), für die Wehrmacht in Stückzahlen von mehreren Zehntausend gefertigten „Enigma“-Maschine.

In der Mitte des Jahres 1925 führte die Chiffriermaschinen Aktiengesellschaft (ChiMaAG) mit Sitz in Berlin als leicht verbesserte Nachfolgerin der Enigma‑B aus dem Jahr 1924, die Enigma‑C ein. Zu beiden Modellen (B und C) wurden auf Kundenwunsch spezielle Varianten angeboten und auch hergestellt. Ein Beispiel ist die „schwedische“ Enigma‑B mit dem im schwedischen Alphabet verwendeten speziellen Buchstaben Å, die am 13. November 1924 von der ChiMaAG dem schwedischen Generalstab angeboten worden war.

Am 26. August 1925 bestellte der damalige Korvettenkapitän Günther Guse (ein späterer Admiral der Kriegsmarine), für die deutsche Reichsmarine im Geheimen fünfzig Exemplare des Funkschlüssels C. Außer den 26 Großbuchstaben des lateinischen Alphabets konnte dieses Modell auch die drei Umlaute (Ä, Ö und Ü) ver- und entschlüsseln, also insgesamt 29 Buchstaben. Aufgrund des Funktions­prinzips der Maschine, unter anderem gekennzeichnet durch die Involutorik, also die paarweise reziproke Zuordnung von Klar- und Geheim-Buchstaben, musste hier, aufgrund der ungeraden Anzahl (29) von Zeichen, ein Buchstabe gesondert behandelt werden. Man entschied sich, den Buchstaben „X“ unverschlüsselt zu lassen und nur die anderen 28 Buchstaben zu „schlüsseln“ (zusammenfassender Begriff für verschlüsseln und entschlüsseln). Die Rotoren der Maschine, im Jargon „Walzen“ genannt, besaßen also nur 28 Kontakte, während Tastatur und Anzeige über 29 Buchstaben verfügten.

Wie bei den meisten Enigma-Modellen, bestand auch hier der Walzensatz aus drei nebeneinander angeordneten Rotoren, deren Reihenfolge („Walzenlage“) durch den Anwender geändert (permutiert) werden konnte. Bei drei Walzen zur Auswahl gab es 3 × 2 × 1 = 6 mögliche Walzenlagen. Kapitän Guse entschied, statt nur drei besser fünf Walzen, mit römischen Zahlen (I, II, III, IV und V) durchnummeriert, zu bestellen, um so die Anzahl der möglichen Walzenlagen auf 5 × 4 × 3 = 60 zu verzehnfachen. In den ersten Jahren (ab 1926) waren die 28 Drehpositionen jeder einzelnen der fünf Walzen unterschiedlich beschriftet, wohl um Verwechslungen vorzubeugen:

 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 I A Ä B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U Ü V W X Y Z II 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 III 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 IV 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 V AA AÄ AB AC AD AE AF AG AH AI AJ AK AL AM AN AO AP AQ AR AS AT AU AÜ AV AW AX AY AZ 

Später, spätestens ab 1933, waren alle Walzen einheitlich beschriftet, und zwar mit den 26 Standard-Buchstaben (A–Z) plus Ä und Ü (ohne Ö) in der Form wie oben für die Walze I.

Die Umkehrwalze (UKW) konnte beim Funkschlüssel C zwar nicht rotieren (wie etwa beim späteren Modell G), jedoch vom Anwender herausgenommen und in eine von vier um 90° versetzte Orientierungen eingesetzt werden. Die vier Orientierungen waren mit griechischen Buchstaben als „α“ (Alpha), „β“ (Beta), „γ“ (Gamma) und „δ“ (Delta) bezeichnet und wurden als Teil des Schlüssels genutzt.

Nach Indienststellung der Enigma I durch das Reichsheer der Weimarer Republik zum 1. Juni 1930 folgte im Jahr 1934 die Reichsmarine (zum 1. Juni 1935 umbenannt in Kriegsmarine) des Deutschen Reichs mit Einführung der Enigma-M1, die über ein Steckerbrett verfügte. Diese erhielt die militärische Bezeichnung Funkschlüssel M und löste den Funkschlüssel C ab.

Literatur

  • Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse. Methoden und Maximen der Kryptologie. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2000, ISBN 3-540-67931-6.
  • Friedrich L. Bauer: Historische Notizen zur Informatik. Springer, Berlin 2009, ISBN 3-540-85789-3.
  • Louis Kruh, Cipher Deavours: The Commercial Enigma – Beginnings of Machine Cryptography. Cryptologia, 2002, S. 1–16, doi:10.1080/0161-110291890731, PDF.
  • Heinz Ulbricht: Die Chiffriermaschine Enigma – Trügerische Sicherheit. Ein Beitrag zur Geschichte der Nachrichtendienste. Dissertation. Braunschweig 2005. PDF.
  • Anders Wik: The First Classical Enigmas – Swedish Views on Enigma Development 1924–1930. HistoCrypt, 2018, S. 83–88, PDF.

Weblinks

  • Foto.
  • Zeichnung.
  • Der Funkschlüssel C. Scan der M. Dv. vom Februar 1926.
  • Der Funkschlüssel C. Scan der M. Dv. vom Mai 1933.
  • Funkschlüssel C. Erläuterungen im Crypto Museum (englisch).
  • Enigma Development and Production History. Informationen bei Crypto Cellar Research (englisch).

Einzelnachweise

  1. Enigma – Reichswehr and Wehrmacht Orders im CryptoCellar, abgerufen am 26. April 2024 (englisch).
  2. Enigma B im Crypto Museum, abgerufen am 26. April 2024 (englisch).
  3. Anders Wik: The First Classical Enigmas – Swedish Views on Enigma Development 1924–1930. Proceedings of the 1st International Conference on Historical Cryptology, 2018, S. 85.
  4. Der Funkschlüssel C. M. Dv. vom Februar 1926.
  5. Der Funkschlüssel C. M. Dv. vom Mai 1933.
  6. Louis Kruh, Cipher Deavours: The commercial Enigma – Beginnings of machine cryptography. Cryptologia, 2002, S. 1.
Chronologie der Enigma-Modelle

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 03:47

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Funkschlussel C war die militarische Bezeichnung einer Rotor Chiffriermaschine und zugleich der Deckname des mit ihrer Hilfe umgesetzten Maschinenschlusselverfahrens das die deutsche Reichsmarine in den Jahren 1926 bis 1934 verwendete GeschichteZum Einsatz gelangte hier eine spezielle Variante eines fruhen Modells der spater wahrend des Zweiten Weltkriegs 1939 1945 fur die Wehrmacht in Stuckzahlen von mehreren Zehntausend gefertigten Enigma Maschine In der Mitte des Jahres 1925 fuhrte die Chiffriermaschinen Aktiengesellschaft ChiMaAG mit Sitz in Berlin als leicht verbesserte Nachfolgerin der Enigma B aus dem Jahr 1924 die Enigma C ein Zu beiden Modellen B und C wurden auf Kundenwunsch spezielle Varianten angeboten und auch hergestellt Ein Beispiel ist die schwedische Enigma B mit dem im schwedischen Alphabet verwendeten speziellen Buchstaben A die am 13 November 1924 von der ChiMaAG dem schwedischen Generalstab angeboten worden war Am 26 August 1925 bestellte der damalige Korvettenkapitan Gunther Guse ein spaterer Admiral der Kriegsmarine fur die deutsche Reichsmarine im Geheimen funfzig Exemplare des Funkschlussels C Ausser den 26 Grossbuchstaben des lateinischen Alphabets konnte dieses Modell auch die drei Umlaute A O und U ver und entschlusseln also insgesamt 29 Buchstaben Aufgrund des Funktions prinzips der Maschine unter anderem gekennzeichnet durch die Involutorik also die paarweise reziproke Zuordnung von Klar und Geheim Buchstaben musste hier aufgrund der ungeraden Anzahl 29 von Zeichen ein Buchstabe gesondert behandelt werden Man entschied sich den Buchstaben X unverschlusselt zu lassen und nur die anderen 28 Buchstaben zu schlusseln zusammenfassender Begriff fur verschlusseln und entschlusseln Die Rotoren der Maschine im Jargon Walzen genannt besassen also nur 28 Kontakte wahrend Tastatur und Anzeige uber 29 Buchstaben verfugten Wie bei den meisten Enigma Modellen bestand auch hier der Walzensatz aus drei nebeneinander angeordneten Rotoren deren Reihenfolge Walzenlage durch den Anwender geandert permutiert werden konnte Bei drei Walzen zur Auswahl gab es 3 2 1 6 mogliche Walzenlagen Kapitan Guse entschied statt nur drei besser funf Walzen mit romischen Zahlen I II III IV und V durchnummeriert zu bestellen um so die Anzahl der moglichen Walzenlagen auf 5 4 3 60 zu verzehnfachen In den ersten Jahren ab 1926 waren die 28 Drehpositionen jeder einzelnen der funf Walzen unterschiedlich beschriftet wohl um Verwechslungen vorzubeugen 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 I A A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U U V W X Y Z II 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 III 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 IV 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 V AA AA AB AC AD AE AF AG AH AI AJ AK AL AM AN AO AP AQ AR AS AT AU AU AV AW AX AY AZ Spater spatestens ab 1933 waren alle Walzen einheitlich beschriftet und zwar mit den 26 Standard Buchstaben A Z plus A und U ohne O in der Form wie oben fur die Walze I Die Umkehrwalze UKW konnte beim Funkschlussel C zwar nicht rotieren wie etwa beim spateren Modell G jedoch vom Anwender herausgenommen und in eine von vier um 90 versetzte Orientierungen eingesetzt werden Die vier Orientierungen waren mit griechischen Buchstaben als a Alpha b Beta g Gamma und d Delta bezeichnet und wurden als Teil des Schlussels genutzt Nach Indienststellung der Enigma I durch das Reichsheer der Weimarer Republik zum 1 Juni 1930 folgte im Jahr 1934 die Reichsmarine zum 1 Juni 1935 umbenannt in Kriegsmarine des Deutschen Reichs mit Einfuhrung der Enigma M1 die uber ein Steckerbrett verfugte Diese erhielt die militarische Bezeichnung Funkschlussel M und loste den Funkschlussel C ab LiteraturFriedrich L Bauer Entzifferte Geheimnisse Methoden und Maximen der Kryptologie 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 2000 ISBN 3 540 67931 6 Friedrich L Bauer Historische Notizen zur Informatik Springer Berlin 2009 ISBN 3 540 85789 3 Louis Kruh Cipher Deavours The Commercial Enigma Beginnings of Machine Cryptography Cryptologia 2002 S 1 16 doi 10 1080 0161 110291890731 PDF Heinz Ulbricht Die Chiffriermaschine Enigma Trugerische Sicherheit Ein Beitrag zur Geschichte der Nachrichtendienste Dissertation Braunschweig 2005 PDF Anders Wik The First Classical Enigmas Swedish Views on Enigma Development 1924 1930 HistoCrypt 2018 S 83 88 PDF WeblinksFoto Zeichnung Der Funkschlussel C Scan der M Dv vom Februar 1926 Der Funkschlussel C Scan der M Dv vom Mai 1933 Funkschlussel C Erlauterungen im Crypto Museum englisch Enigma Development and Production History Informationen bei Crypto Cellar Research englisch EinzelnachweiseEnigma Reichswehr and Wehrmacht Orders im CryptoCellar abgerufen am 26 April 2024 englisch Enigma B im Crypto Museum abgerufen am 26 April 2024 englisch Anders Wik The First Classical Enigmas 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